1. Phonologie des Deutschen. Der Begriff "Phonem". Das Phonem und seine
Varianten (Allophone). Grundtype der Allophone. Funktionen des Phonems.
Der Zweig der Sprachwissenschaft Phonologie ist die Zehre über die Funktion der
Lautmittel der Sprache. Sie hat noch die Namen Phonetik oder Phonematik. Der Begriff
'phono-logie' entstand am Ende des XIX. Jahrhunderts. Bis her studierte man die Sprachlaute
nur von ihren artikulatorischen und akustischen Eigen-schaffen aus, aber heute ist die
Phonologie ein wichtiger Zweig der Phonetik mit weiteren Entwicklungsetappen, mit
verschiedenen Richtungen von Ansichten der verschiedener Sprachforscher (Phonetiker).
Das Phonem fasst I. Baudouin de Courtenay als ein unteilbares Ganzes auf.
Er bestimmt das Phonem wird weiter als Verbindung von einigen weiter nicht
zerlegbaren artikulatorisch-auditiven Elementen zu einem einheitlichen Ganzen bezeichnet.
Dabei werden die phonetische Vorstellungen mit den anderen rein linguistischen und
außerlinguistischen Vorstellungen in Verbindung gesetzt. Er bestimmt das Phonem als eine
abstrakte psychologische Erscheinung, eine Vorstellung oder ein Komplex der Vorstellungen, die
in der Psyche des Individiums existiert. Das Phonem realisiert sich in der Rede in
Morphembestand in Form verschiedener Varianten. Das Verhältnis des Phonems zu den
konkreten Redelaut entspricht dem Verhältnis der Artikulationsabsicht zu ihrer Verwirklichung.
Dem K.Buhler folgend unterscheidet N. S.Trubetskoy 3 Funktionen des Phonems:
1. Explekative Funktion (Darstellung)
2. Expressive Funktion (Ausdruck)
3.Appelative Funktion (Appel)
Die Varianteneines Phonems sind positionsbedingte Äußerungen eines einheitlichen
Sprechlautes mit differenzierender Funktion. Dabei hat jede Variante des Phonems ihre besondere
Position. Z.B. [p’], [t’], [k’] (Konsonanten mit Behauhung) stehen am Anfang des Wortes in einer
betonten Silbe, Vokale mit dem festen Einsatz ([‘a:], [‘o:] u.s.w.) stehen am Anfang des Wortes
oder der Silbe unter der Betonung. Die Varianten verschiedener Phoneme können in gleicher
Position stehen: Z:B: leben, geben, beben, neben usw. Im Deutschen gibt es 18 Vokalphoneme:
7 kurze, 8 Langphoneme und drei Diphtonge. Das deutsche Konsonantensystem besteht aus 21
Phonemen.
2. Der Deutsche Wortakzent. Begriff des Akzentes. Arten des Akzentes in Bezug
auf phonetische Mittel und auf seine Stelle. Grade der Wortbetonung.
Akzent ist die Hervorhebung (Betonung) einer Silbe oder eines Wortes.
dynamischer (expiratorischer) Akzent - Aussprache einer Silbe mit speziellem Luftdruck
musikalischer (melodischer) Akzent - Tonhöhenunterschiede
Wortakzent (Wortbetonung) bezieht sich auf Hervorhebung einer Silbe im Wort. Im
Deutschen liegt der Wortakzent meistens auf der ersten Silbe.
Deutsche Präfixe sind
- unbetont: be-, ge-, ent-, emp-, er-, ver-, zer-,
- betont: ab-, an-, auf-, aus-, dar-, ein-, zu-,
- betont oder unbetont: durch-, miß-, über-, um-, un-, unter-, wider-.
Alle deutschen Suffixe (z.B. -heit, -keit, -lich, -ig) sind unbetont, ausgenommen -ei.
Unter Wortakzent oder Wortbetonung verstehen wir die artikulatorisch-akustische
Hervorhebung einer Silbe im isolierten Wort und gleichzeitig die artikulatorisch-akustische Gestal-
tung der übrigen Silben in zwei- und mehrsilbigen Wörtern hinsichtlich des Akzentgrades. Es
handelt sich somit bei der Bestimmung des Wortakzents nicht nur um die Festlegung der
Kernsilbe mit der Hauptbetonung, sondern auch um die Verteilung des Akzentgewichts auf die
übrigen Silben des Wortes. Dem Akzentgewicht oder Akzentgrad nach können vier Arten von
Silben unterschieden werden: Silben mit Hauptbetonung (Kernsilben), Silben mit Nebenbetonung,
unbetonte starke und unbetonte schwache Silben. Zu den unbetonten schwachen Silben gehören
im Deutschen Silben mit dem Endungs-e, Suffixe mit dem reduzierten [ə] oder [ə .], die
Präfixe be-, ge-: su-che, spra-chen, sag-te, be-kam, Ge-wicht. Alle übrigen unbetonten Silben
sind unbetont stark: le-ben-dig, Frei-heit. Im Wort Hauptbetonung liegt der Hauptakzent
auf Haupt-, der Nebenakzent auf -to-, -ung ist eine starke, -be eine schwache unbetonte Silbe.
Experimentelle Untersuchungen zeigen, daß bei der Hervorhebung von Silben mit Hauptbetonung
drei Faktoren beteiligt sind: die Intensität (dynamische Kraft), die Tonhöhe und die Dauer. Jedoch
können diese drei Faktoren in verschiedenen Sprachen verschiedene Rangstellungen einnehmen.
Wenn die leitende Rolle der Intensität zukommt, spricht man von dynamischem Akzent.
Überwiegt die Rolle der Tonhöhe, so spricht man von musikalischem Akzent. Die Dauer tritt
meistenteils als Begleiterscheinung der ersten beiden Faktoren auf.
In der Phonetik unterscheidet man freien,
gebundenen,
beweglichen,
unbeweglichen Wortakzente.
Der freie Wortakzent kennzeichnet ist, dass er auf der beliebigen Silbe im Wort
stehen kann.'воды' ‘вода’ ‘горы, гора’ gebundene Wortakzent in auf der ersten Silbe.Er ist fur
Fschexische, Polnische Franzosische merkwurdig. Der deutsche Wortakzent gekennzeichnet ist
durch seine Eigentumlichkeit aus und wird von verschie-denen Sprachforschern unterschiedlich
bezeichnet.W.Shirmunski bestimmt den deutschen Wortakzent als bunden und unbeweglich.
(В.Жирмунский История немецкого языка М.1956). Das ist aber nicht immer Fall
'ubersetzen,ubersetzen'.Luther-lutherisch.Den deutschen Wortakzent charaktesiert J.Zacher
richtig mit dem Terminus 'morphemgebunden'. Nach dieser Ansicht hangt die
Stelle des Akzents von der Morphemart (Stammorphem, entlehnle Suffixmorpheme, trennbare
Prafixe ab.)
3. Formenbestand und Einteilung der Verben.
Im Formenbestand des Verbs unterscheidet man zwei Gruppen:
1. das konjugierte Verb oder die Personalform des Verbs. Die Personalform des Verbs nennt man
auch finites Verb (lat. verbum finitum; finitus=bestimmt): Ich lese, habe gelesen, werde lesen;
2. die nichtkonjugierten oder die Nominalformen des Verbs: der Infinitiv I und II, das Partizip I und II;
sie drükken den Vorgang unbestimmt, d. h. ohne Hinweis auf die handelnde Person usw. aus. Den Infinitiv und
das Partizip II nennt man als Bestandteil einer Verbalform auch infinites Verb (lat. verbum infinitum): Ich
habe gelesen. Ich werde sehen.
Das Verb ist die Wortart, welche eine Tätigkeit, einen Vorgang oder einen Zustand
ausdrücken kann.
Verben können deshalb eingeteilt werden
nach Bedeutungsgruppen,
nach ihrer Selbstständigkeit,
nach ihrer Verbindung mit anderen Wortarten (Valenz der Verben).
Bedeutungsgruppen der Verben sind folgende:
Tätigkeitsverben:
arbeiten, besuchen, hören, schreiben, malen, schreien, lesen, lernen, sehen, essen, werfen,
waschen, lachen, spielen
Verlaufsverben:
abheben, rennen, fliegen, stürzen, weggehen, beenden, fahren, kommen, rasen, bummeln,
steigen
Zustandsverben:
frieren, schlafen, sorgen, denken, erstarren, leben, lieben, glauben, vergessen, bevorzugen,
staunen
spielen (ein Tätigkeitsverb)
steigen (ein Verlaufsverb)
staunen (ein Zustandsverb)
4. Verbale Kategorie des Tempus.
Die verbalen Formen, die die zeitliche Einordnung eines Geschehens bezeichnen, werden
traditionell Tempusformen genannt und in ihrer Gesamtheit als Kategorie des Tempus angesehen.
Diese Kategorie wird seit einigen Jahrzehnten als Kern des grammatisch-lexikalen oder
funktional-semantischen Feldes, d. h. eines umfangreicheren Gebildes betrachtet, zu dem auch
andere sprachliche Mittel zum Ausdruck der temporalen Bedeutungen gerechnet werden. Die
zeitliche Einordnung eines Geschehens erfolgt durch sein Beziehen auf eine Bezugssituation oder
auf einen Bezugszeitpunkt. Als solche kann entweder der Redemoment, vgl.: Das Kind (im
Moment der Äußerung) schläft; das Kind (vor dem Moment der Äußerung) schlief; das Kind (nach
dem Moment der Äußerung) wird schlafen, oder ein anderes Geschehen in Frage kommen,
vgl.: Nachdem er alles erfährt/erfahren wird, beruhigt er sich; Nachdem er alles erfahren hatte,
beruhigte er sich. Traditionell wird der Bezug auf den Redemoment als absolute Zeitbedeutung
und der Bezug auf ein anderes Geschehen als relative Zeitbedeutung bezeichnet. Da es sich aber
bei beiden Bezugsarten in Wirklichkeit um ein Beziehen auf etwas handelt und demnach beide
Bezugsarten relativ sind, wäre es vielleicht begründeter, statt der absoluten Zeit von einem un-
mittelbaren Bezug (auf den Redemoment) und statt der relativen Zeit von einem mittelbaren
Bezug (auf den Redemoment) zu sprechen.
In beiden Fällen gibt es drei Varianten des zeitlichen Verhältnisses: Gleichzeitigkeit,
Vorzeitigkeit und Nachzeitigkeit. Im Falle des unmittelbaren oder absoluten Bezugs spricht man
statt dessen von Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. In inhaltlicher Hinsieht kann die
Kategorie des Tempus demnach als eine dreigliedrige interpretiert werden. H. GLINZ meint
dagegen, dass im Bereich der Tempusbedeutungen nur eine binäre Opposition vorliege, die er wie
folgt darstellt:
vergangen allgemein
Vergangenheit Gegenwart Zukunft
Traditionell wird das System der verbalen Tempus (bzw. Zeit-) Formen im Indikativ als
sechsgliedrig dargestellt. Eine eineindeutige Zuordnung der temporalen Bedeutungen und der
Tempusformen gibt es in Wirklichkeit nicht, wenn auch in der traditionellen Grammatik Präsens,
Präterit und Futur I Indikativ als absolute Zeitformen und Perfekt, Plusquamperfekt und Futur 11
Indikativ als relative Zeitformen bezeichnet wurden.
Die Formen des K l und die Formen des K II drücken die temporalen Bedeutungen vor dem
Hintergrund ihrer primär modalen Bedeutungen aus, vgl. z. B.: die Bedeutungen des Präsens K.
im Aufforderungssatz: Man löse das Pulver in lauwarmem Wasser auf, und im abhängigen Satz
der indirekten Rede: Er sagt, er sei schon gesund; Er sagte, er sei schon gesund.
Die Oppositionsverhältnisse im System der Zeitformen werden allgemein
"nur für den Indikativ dargestellt. Zunächst sei das Dreieckmodell erwähnt,
das E.I. SCHENDELS und O.I. MOSKALSKAJA mit geringfügigen Unterschieden benutzen.
Dabei werden nur die primären temporalen Bedeutungen der indikativischen Zeitformen in
Betracht gezogen:
Perfekt
Präsens
Präteritum
Plusquamperfekt
Futur I
Futur II
5. Verbale Kategorie des Modus.
In der deutschen Sprache kann ein Verb in
unterschiedlichen Aussageweisen (Einzahl: Modus) erscheinen. Diese Aussageweise
heißt Modus und drückt die Sichtweise des Sprechers gegenüber seiner Aussage aus. Man
unterscheidet zwischen drei Modi (Mehrzahl von Modus):
1. Der Indikativ (Wirklichkeitsform) drückt die Wirklichkeit aus und beschreibt
daher Vorgänge, Zustände usw., welche tatsächlich geschehen. Er ist sozusagen der „normale“
Modus, da er am meisten verwendet wird.
o Beispiele für den Indikativ sind:
„Ich sehe ihn im Garten arbeiten.“ (→ Präsens)
„Die Frau stand völlig überrascht vor ihrem Chef.“ (→ Präteritum)
2. Der Konjunktiv (Möglichkeitsform) dagegen drückt mögliche, nicht
reale Zustände, Handlungen, Vorgänge, Wünsche usw. aus. Er wird außerdem für die indirekte
Rede verwendet.
o Beispiele für den Konjunktiv sind:
„Der Angeklagte sagt, er habe kein Geld.“ (→ Konjunktiv I, Präsens)
„Hätte ich mehr gelernt, wäre ich nicht durch die Prüfung gefallen.“ (→
Konjunktiv II, Plusquamperfekt)
3. Der Imperativ (Befehlsform) wird für Befehle, Verbote, Ratschläge usw.
verwendet.
o Beispiele für den Modus Imperativ sind:
„Hey, hör gut zu! Ich sage es nur einmal.“ (→ Imperativ Singular)
Beachte: Oft sieht man einen angehängten Apostroph bei dieser
Imperativform (z. B. „Hör’ gut zu!“). Laut gängiger Grammatikregel ist dies jedoch falsch; es
wird kein Apostroph gesetzt.
„Markus und Tanja, schlaft euch aus! Morgen haben wir viel Arbeit.“ (→
Imperativ Plural)
„Herr Müller, nehmen Sie sich ein Stück Kuchen! Er schmeckt sehr gut.“ (→
Imperativ für höfliche Anreden)
6. Verbale Kategorie des Genus.
Das Genus Verbi bezeichnet in der deutschen Sprache eine grammatische Kategorie des
Verbs, welche die Handlungsrichtung anzeigt. In der deutschen Grammatik unterscheidet man
hierbei zwei Möglichkeiten. Zum einen ist das das Aktiv (die Tatform) und zum anderen
das Passiv (oder auch Leideform genannt).
Bezüglich des Gebrauchs gibt es verschiedene Absichten, die mit dem Genus Verbi verfolgt
werden können. So verschiebt sich beispielsweise mit der Umwandlung eines Aktivsatzes in
einen Passivsatz das Hauptaugenmerk der Aussage vom Subjekt auf das Objekt, welches dann
wiederum zum Subjekt des Satzes wird.
Vergleiche nun das Genus Verbi in den folgenden Satzbeispielen. Beachte dabei auch,
dass das Genus Verbi in jeder Zeitform ausgedrückt wird:
o Aktiv und Passiv im direkten Vergleich in verschiedenen Zeitformen (Tempora ):
Präsens:
„Die neue Kollegin macht gerade Kaffee.“ (→ Aktiv)
„Kaffee wird gerade gemacht.“ (→ Passiv)
Perfekt:
„Der Kunde im Anzug hat vorhin das Auto gekauft.“ (→ Aktiv)
„Das Auto ist vorhin gekauft worden.“ (→ Passiv)
Futur I:
„Er wird den Brief schon noch schreiben.“ (→ Aktiv)
„Der Brief wird schon noch geschrieben werden.“ (→ Passiv)
o Zu beachten ist, dass beim Passiv darüber hinaus noch weiter
in Vorgangspassiv und Zustandspassiv unterschieden wird. Dazu weitere Satzbeispiele
mit Passivkonstruktionen:
„Die Waschmaschine ist schon repariert worden.“ (→ Perfekt,
Vorgangspassiv)
„Die neue Brücke wurde letztes Jahr gebaut.“ (→ Präteritum
Vorgangspassiv)
„Die Wohnung ist gereinigt.“ (→ Präsens, Zustandspassiv)
Info: Es ist weiterhin zu berücksichtigen, dass alle deutschen Verben im Aktiv verwendet
werden können, das Passiv jedoch nur passivfähige Verben bilden können.
7. Die Kategorie der Zahl des Substantivs.
Unmittelbar gründet sich die Kategorie der Zahl beim deutschen Substantiv auf die
Gegenüberstellung von Singular und Plural. Der Ausgangspunkt, die „normale“ Form im
Zahlensystem der Substantive ist der Singular. Der Plural wird durch eine Reihe von besonderen
Hilfsmorphemen bezeichnet. Im Laufe der Sprachentwicklung haben sich diese Morpheme von
anderen Funktionen befreit, die ihnen früher eigen waren (der Ausdruck der Stammzugehörigkeit
und des Kasus). Im Gegensatz zu den Kasus, die in der Struktur des Substantivs selbst nur sehr
mangelhaft ausgedrückt werden, wird also die Zahl in der Regel schon in der Form des
Substantivs sichtbar. Hier kommt sowohl die äußere als auch die innere Flexion in Betracht.
Die pluralbildenden Morpheme sind:
-(e)n – bei allen drei Geschlechtern: Bär – Bären, Tafel – Tafeln, Auge – Augen;
-e – bei allen drei Geschlechtern: Berg – Berge, Kuh – Kühe, Werk – Werke;
-er – bei Maskulina und Neutra: Geist – Geister, Kind – Kinder;
-s – bei Fremdwörtern: Kerl – Kerls, Porträt – Porträts.
Die innere Flexion (der Umlaut) tritt entweder allein (Kasten – Kästen, Mutter – Mütter)
oder im Anschluss an die äußere Flexion auf: Land – Länder, Gans – Gänse. Es gibt eine
Anzahl von Substantiven, die in ihrer Struktur die Gegenüberstellung Singular – Plural nicht zum
Ausdruck bringen. Es sind Maskulina und Neutra mit Grundmorphemen, die auf -er, -el, -en
enden: der Jäger – die Jäger, das Mädchen – die Mädchen u.a. Bei solchen Substantiven
übernehmen die syntaktischen Mittel die Aufgabe, die Einzahl von der Mehrzahl zu unterscheiden
(Artikel und Personalendungen des Verbs): Der Jäger kommt – Jäger kommen.
Es gibt noch Singulariatanta, die keine Pluralform bilden, und Pluraliatanta, die nur die
Form des Plurals besitzen (die Eltern, die Geschwister).
8. Lexikalische Bedeutung des Wortes. Typen der Bedeutungen.
2 Modelle der Darstellung der Bed.
Nach dem 1. Modell sind die Bedeutungen eines Wortes hierarchisch strukturiert. Im
Zentrum befindet sich die Hauptbed. (direkt. stilistisch neutral, abstrakt), ist als erste im
Wörterbuch fixiert, und im Gedanken. Die anderen Bed. sind die Nebenbedeutungen. Z. B.:
Fuchs: 1) Hauptbed. – Raubtier; 2) Nebenbed.: nominativabgeleiterte (entsteht bei der
sekunderen Nomination) – rothaariges Pferd; Übertragene Bed. (entsteht auf Grunde
verschiedener Assoziationen) – listiger Mensch.
Nach dem 2. Modell hat das Wort die sogenannte Invariante (allgemeine Bed), alle
anderen Bedeutungen sind die gleichberechtigten Varianten. Z. B.: Nadel – etw. Stachliges: zum
Nähen, einer Tanne, Nadelfisch.
Nach den anderen Prinzipien kann man klassifizieren:
1) Nach der Realisierung in der Sprache: freie Bed.; kontextgebundene
2) Nach dem Erscheinen im Texte oder Lexikon: usuelle – das Wort im traditionellen
Gebrauch (gewöhnliche Bed) okkasionelle – sind unregelmäßige Bed.; Produkte der Autoren ß
Metapher
3) Nach der lexikalischen Kombinierbarkeit: frei, phraseologisch-gebundene.
blau Hauptbed. – von blauer Farbe; abgeleitete – blauer Fleck; phraseologisch-gebund. –
ins Blaue на авось fahren.
9. Polysemie und Homonymie. Ihre Abgrenzung.
Polysemie ist die Eigenschaft eines Wortes mehrere Bedeutungen zu haben, die
miteinander assoziativ verbunden sind und eine komplizierte semantische Einheit bilden.
Ursachen: 1) Beschränkte Reihe von Formativen, aber große Menge von Begriffen – das Gesetz
der Sprachökonomie. 2) Einfluss zu anderen Sprachen: to burn CD - CD brennen
Unterschied: beider Polysemie gibt es in Bedeutungen etw. ähnliches,
gemeinsames.
Z.B.: dünn: 1. schmal – dünnes Blatt. 2. mager – dünn werden. 3. durchsichtig. 4. zart –
dünne Stimme.
Homonymie aus grich. homo - gleich, nymie – Name. – die Beziehung zwischen 2 oder
mehrere Sprachzeichen, deren Ausdrucksseiten gleich und Inhaltsseiten unterschiedlich sind.
Anders gesagt Homonymie sind die Wörter mit gleicher lautlicher Form und völlig verschiedene
Bedeutungen. Z.B.: der Ball I – Tanzveranstaltung; Ball II – Sportgerät.
Typen von Homonymie
1) lexikalisch lautlich in allen Formen zusammenfallen: die Weide – верба, die Weide –
пасовище 2) lexikalisch-grammatische Homonyme (nach Form, Genus…): das – Artikel, dass
– Konjunktion.
Homofformen Homophone Homographe
zufällig in einer Form gleiche lautliche Form gleiche Schreibweise,
zusammenfallen aber schriftlich – verschieden Betonung
unterschidlich
Was isst/ist er? die Miene/die Mine übersetzen/übersetzen
10.Paradigmatische Beziehungen des Wortes. Synonyme. Typen von
Synonymen.
Paradigmatische Beziehungen – Bez. Zwischen den Wörtern, die als Elemente des
Sprachsystems auftreten – in der Langue. Par. Bez. Sind verschiedener Natur, man teilt sie in:
a) Identitäts-/ Ähnlichkeitsbez. (synonymische) – semantische Felder, thematische Riehen
b) Polaritätsbez. – Antonyme
c) Hierarhibez. – Hyperonyme, Hyponyme
Kriterien der Abgrenzung:
1) Sprachliche und außersprachliche Bez. Zwischen den Lexemen
2) Typ der strukturellen Bez. inmitteln der lexikalischen Gruppierungen (Substitution (Wö
sind ersetzbar), Kommutation (unersetzbar))
3) Typ des Identifikators und sein Platz in der Gruppe
14 Synonyme – Wö, die gleiche oder ähnliche Bed. haben, denselben Gegenstand
bezeichnen und in manchen Kontexten einander ersetzen können.
Kriterien der Synonymie
1) Ähnlichkeit der Wö nach der nominativen Funktion – wenn 2 Wö einen Gegenstand
bezeichnen z.B. Bezahl – Lohn
2) Ä. der Bed. – bei verschiedenen Schattierungen – sprechen, rede, sagen
3) Distribution der Wö und ihre Fähigkeit einander zu ersetzen.
Klassifikation von Synonymen
1) Absolute (mit Bedeutungsidentität) Beifall – Applaus
Synonymische Dubletten
a) territoriale Dubl. – der Aufzug, der Fahrstuhl
b) de Wo und fremdes Wo – Wagen - Auto
2) Ideographische(semantische) haben ähnliche Bed. aber verschiedene Schattierungen
z.B. „Bezahlung“ Lohn, Gehalt, Gage
3) Stilistische – unterscheiden sich von einander durch besondere konnotative Färbung
und durch Gebrauch in verschiedenen funktionalen Stillen z. B. Kopf(neutral) – das Haupt(hoch)
– Schädel(umgs)
4) kontextuelle(okkasionelle) betreffen die Parole und sind Synonyme nur im bestimmten
Kontext z.B. Merkel - Kanzler
11.Metapher und Metonymie als Hauptarten des Bedeutungswandels.
Der Bedeutungswandel – Bed.veränderung der Wö bedingt durch Wesen und harakter
der Sprache als gesellschaftliches Phänomen.
Ursachen
1) Gesellschaftliche Entwicklung mit ihren vielseitigen Aspekten, die immer neue Begriffe
entstehen lässt. “Gulden“ – Gold.
2) Wechselbeziehungen zwischen dem Allgemeinwortschatz und dem Fachwortschatz: CD
brennen
3) Das Ziel der sprachlichen Tätigkeit entweder das Streben nach Affekt oder nach
Euphemismus.
Arten
1) Bedeutungserweiterung
2) Bedeutungsübertragung
3) Die Hyperbel/Litotes
4) Bedeutungsverschiebung
5) Euphemismus
Bedeutungsübertragung – neue Gegenstände oder Erscheinungen mit bereits bestehenden
Wö aufgrund einer Ähnlichkeit oder Assoziationen benannt werden. Bereichert den Wortschatz
quantitativ.
2 Arten der Metapher – Prozess und Bed. des Wo.
Die Metapher – Übertragung der Namenbezeichnung aufgrund einer Ähnlichkeit: Schlange
– Tier und Reihe.
Abarten der Ähnlichkeit
1) Ä. der Form – Schlange, Augapfel
2) Ä. der Charakterzüge oder des Äußeren eines Menschen Otello, Kasanova.
3) Ä. der Funktion: Feder (von Vogel, Füller), Brille (Mineral - Beril)
4) Ä. der Eigenschaft(eines Merkmals) – Synästesie- hartes Wort, helle Stimme, süße Liebe
– Wö gehören zu verschiedenen Sinnesbereichen
5) Tiernamen werden auf Menschen übertragen
6) die Personifizierung – Übertragung der Eigenschaften eines Lebewesens: der Himmel
weint
Direkte Bed. kann sich in der Metapher verschiedenartig wiederspielen:
lebendige M – wenn man versteht es: der Kopf der Nadel
tote M – innere Verbindung ist verschwunden: Brille
verblasste M – Zusammenhang ist verdunkelt
Nach der Struktur
Einfache(aus 1 Wo) der Frühling war jung
Erweiterte – aus mehreren Wö: Es war Maischnee für sie.
Ausgebaute – die aufgrund des Textes verständlich ist.
Die Metonymie – Übertragung von 1 Gegenstand auf einen anderen aufgrund eines
logischen Verhältnisses zwischen diesen Gegenständen.
Arten der Metonymie
1) Übertragung aufgrund der Bez. zwischen dem Ganzen und dem Teil (Synekdoche). Teil –
Ganzes: kluger Kopf
2) Bahuwrihi: Rotkäppchen
3) Ganzes-Teil die ganze Welt, Stadt (nicht Einwohner)
4) vom Behälter auf das, was sich darin befindet (Teller, Flasche, Tasse, Glas)
5) von der Benennung des Ortes auf das, was dort hergestellt wurde: Mokka, Champagner
die Hyperbel - übertriebene Darstellung der Eigenschaften: vor Wut platzen, tausende
Küsse.
die Litotes – abschwächende Darstellung: ein paar Min, ein Katzensprung.
12.Zusammensetzung und Ableitung als die produktivsten Arten der
Wortbildung.
Zusammensetzungen in der deutschen Sprache.
Zs- ein spezifischer Typ des Wortbildungsprozesses (Komposition), der in der Verbindung
einiger freier Morpheme besteht, ist auch Ergebnis dieses Prozesses (Kompositum):
Arm+Band+Uhr – Armbanduhr. Kompositum bildet strukturelle Einheit: ist 1)
zusammengeschrieben (orfographische Einh.), 2) phonetische E. (durch Betonung des ersten
Komponenten, außer Jahrzehnt/tausend/hundert). 3) gramat. E(Merkmale des letzt Wortes).
Ursachen. 1. Für AHD wurde Vorausstellung des Genetivsattributs typisch:AHD: des
küneges wip – MHD: königes weib – NHD: Königsweib.2. Voranstellung der unflektierten Form
des Adj: MHD ein edel man – Edelmann. 3. Durch das Gesetz der Analogie: Rotwein,
Schwarzbrot.
Ableitung – Prefixe, Suffixe- (Wortbildung mittels при помощи Affixe) ist eng mit
Grammatik verbunden.
Osa.
k > kch/c wecchan wecken wekken
wekkian
h mahhon machen maken
Osa. makon
offen
p > ff/ Osa. opan offan open
schlafe
f Osa. slâpan slâf(f)an slapen
n
Osa. ik ih ich ik
k > ch
Osa. bok buoh Buch boek