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12 Seiten taz-Dossier Eine Welt ohne Atomkraft ist möglich

AUSGABE BERLIN | NR. 9477 | 16. WOCHE | 33. JAHRGANG DONNERSTAG/FREITAG, 21./22. APRIL 2011 | WWW.TAZ.DE € 1,90 AUSLAND | € 1,30 DEUTSCHLAND

HEUTE IN DER TAZ

LINKE Die Parteispitze


beschließt: Debatte
über Parteispitze soll
aufhören ➤ SEITE 14, 18

LIBERALE Frau Dr.


Silvana Koch-Mehrin
beim Schummeln
erwischt ➤ SEITE 15 Tschernobyl.
LIBYEN Gaddafi-Gegner
fordern Bodentruppen
– und kriegen Berater
aus Europa ➤ SEITE 17, 18
Fukushima. Und jetzt?
ZUKUNFT Genug gehadert. Aktuelle Reportagen, Analysen und Anleitungen
CHINA Der inhaftierte zur Energiewende – mit dem Extra-Service: Atomausstieg zum Selbermachen
Künstler Ai Weiwei
und die Sorge: Wer ist
der Nächste? ➤ SEITE 21

BERLIN taz-Serie
Schillerkiez: Wie sieht
der Alltag der Kinder
aus? ➤ SEITE 27

VERBOTEN

Guten Tag,
meine Damen und Herren!

Kaum gibt’s mal einen kleinen


Rums in einem AKW irgendwo
in der Walachei, sahnen die
Grünen ab, dass es nicht mehr
feierlich ist. Und zu wessen Las-
ten? Der Linkspartei natürlich.
verboten fragt deshalb: Welche
Katastrophe brauchen wir, da-
mit die Linke wieder aus dem Tal
der Tränen findet? Eine Hartz-V-
Reform könnte helfen. Oder Re-
Editorial
volutionen und Kriege in frem- Unter den Folgen der Reaktorhavarie von Tschernobyl Blumenpott
den Ländern. Das Beste aber leiden die Ukraine und – viel wichtiger noch – die Men- mehr zu gewinnen ist.
wäre, die Linke könnte mit ihrer schen dort noch heute. Ein Ort an der Grenze zu Weiß- In diesem Dossier schenken wir un-
Kernkompetenz – dem Antika- russland gerann zur Chiffre für eine Energieproduk- sere Aufmerksamkeit den Opfern
pitalismus – reüssieren. Dafür tionstechnik. Eine Technik, die in letzter Konsequenz von Tschernobyl – aber ebenso den Tech-
aber müsste ein Tsunami durchs nicht zu kontrollieren ist. Schon gar nicht, was die Ent- niken und ihren ErfinderInnen, die eine
globale Finanzsystem wüten, sorgung des Atommülls anbetrifft. Energiezukunft ohne die Perspektive der Apo-
vielleicht müsste sogar Atomkraft als Technik, die bis in die siebziger Jahre für kalypse möglich machen.
die meisten Bundesdeutschen faszinierend, weil zu- Offen ist zumindest dies: Wird die Energiewende in un-
eine internationale Invest- kunftsverheißend war, macht Angst. Und diese Angst ist serer Gesellschaft Proteste auslösen? Vor allem bei je-
mentbank wie Lehman nur zu berechtigt! Eine Energiepolitik, die auf Größe nen, die den zeitgenössischen Ökosprech draufhaben,
Brothers pleitegehen. setzt und auch Träume von atomarer Macht für an- doch die neuen Windräder und Stromtrassen lieber
schlussfähig hält, ist aus der Mode gekommen – auch nicht vor der eigenen Siedlung aufgestellt sehen wollen?
kulturell: Atomkraftwerke werden als Landschaftsmö- Wir wünschen Ihnen gute Lektüre! JAN FEDDERSEN
TAZ MUSS SEIN bel empfunden, die Furcht und Schrecken verbreiten.
Die tageszeitung wird ermöglicht Die taz hat sich 1986 als erste überregionale Zeitung aus- ➤ Tschernobyl und die Folgen SEITE 2–5
durch 10.520 GenossInnen, die in führlich der Katastrophe von Tschernobyl gewidmet – ➤ Energiewende hier und global SEITE 6–12
die Pressefreiheit investieren. zu einer Zeit, als der publizistische Mainstream die Ha- ➤ Atomausstieg zum Selbermachen SEITE 13
Infos unter geno@taz.de varie in Osteuropa für ein Resultat typisch sowjetischer ➤ Und das sagt die Ethikkommission SEITE 16, 18
oder tel. 030-25 90 22 13
Inkompetenz hielt und deutsche AKWs als sicher pries.
Aboservice: tel. 030-25 90 25 90
fax (030) 25 90 26 80 Seit der baden-württembergischen Landtagswahl 2011
abomail@taz.de wissen jetzt auch die Atomfetischisten in der Union,
Anzeigen: tel. 030-25 90 22 38/-90 dass mit einem Pro zur Nuklearenergie kein
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Illustration: Christian Barthold


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