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6.

Übung zur Hochfrequenztechnik I


Antennensysteme
Galina Georgieva
WiSe 2021/2022
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Lernziele

Sende-Empfang-Antennensysteme:
1) Kenngrößen und Zusammenhänge in einem Sende-Empfang-Antennensystem.
2) Dimensionierung einfacher Antennensysteme.

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Charakteristische Größen
Für ein Sende-Empfang-Antennensystem sind folgende Größen von Bedeutung:
Leistungsdichte der Antenne in Hauptstrahlrichtung
• Richtfaktor (Directivity): 𝐷 = Leistungsdichte eines isotropen Kugelstrahlers

Von der Antenne abgestrahlten Leistung


• Antennenwirkungsgrad η𝐴 = In die Antenne eingespieste Leistung

• Gewinn 𝐺𝑖𝑠𝑜 = η𝐴 ∙ 𝐷 . Für η𝐴 = 1 sind Gewinn und Richtfaktor identisch.


• Antennenwirkfläche 𝐴𝑊 - ein Maß dafür, wieviel von der gesendeten
Leistungsdichte in Leistung am Empfänger umgesetzt wird.
3λ0 2
• Kurze lineare Antenne: 𝐴𝑊 = , λ0 ist die Freiraumwellenlänge.
8𝜋
• Aperturantenne mit konstanter Belegung: Wirkfläche = Antennenfläche.
• N-Antennen Array – die Einzelwirkflächen addieren sich: 𝐴𝑊,𝑔𝑒𝑠 = 𝑁 ∙ 𝐴𝑊,𝑒𝑖𝑛𝑧𝑒𝑙

• Wirkfläche und Gewinn einer Antenne stehen im konstanten Verhältnis:


𝐴𝑊 λ0 2
=
𝐺𝑖𝑠𝑜 4𝜋
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Sende-Empfang Antennensystem

∗ ∗
𝑈𝐺 𝑍𝐺 = 𝑍𝐴1 𝑍𝐸 = 𝑍𝐴2
𝑟
1 2
Sendung von 1 nach 2: Die von Antenne 1 abgestrahlte Leistungsdichte berechnet sich mit:
𝑃𝑆
𝑆1 = 𝑆𝐼𝑠𝑜𝑡𝑟. 𝐾𝑢𝑔𝑒𝑙𝑠𝑡𝑟𝑎ℎ𝑙𝑒𝑟 ∙ 𝐺𝑖𝑠𝑜,1 = ∙𝐺
4𝜋𝑟 2 𝑖𝑠𝑜,1
Die von Antenne 2 empfangene Leistung berechnet sich mit:
𝑃𝑆 𝑃𝐸 𝐴𝑊2 ∙ 𝐺𝑖𝑠𝑜,1
𝑃𝐸 = 𝐴𝑊2 ∙ 𝑆1 = 𝐴𝑊2 ∙𝐺 → =
Empfangene
Leistung
4𝜋𝑟 2 𝑖𝑠𝑜,1 𝑃𝑆 4𝜋𝑟 2
(Antenne 2) Wirkfläche Abgestrahlte
(Antenne 2) Leistungsdichte
(Antenne 1)

Sendung von 2 nach 1: Wegen Reziprozität gilt: 𝑃𝐸 𝐴𝑊1 ∙ 𝐺𝑖𝑠𝑜,2


=
𝑃𝑆 4𝜋𝑟 2

2
𝑃𝐸 λ0
⇒ 𝐴𝑊1 ∙ 𝐺𝑖𝑠𝑜,2 = 𝐴𝑊2 ∙ 𝐺𝑖𝑠𝑜,1 = ∙ 𝐺𝑖𝑠𝑜,1 ∙ 𝐺𝑖𝑠𝑜,2
𝑃𝑆 4𝜋𝑟
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Beispiele

Primärerreger: kurze lineare Antenne (KLA)

2𝑙 = 1,6 m
𝑟 = 106 km = 109 m Empfänger: 𝐺𝐷𝑖𝑝 = 18 𝑑𝐵

1 2
Sender: 𝑃𝑆 = 20 𝑊
𝑓0 = 137 MHz → λ0 = 2,188 m
𝐴𝑊1 = 0,72 m2

Gegeben ist die Sende-Empfang Antennenanordnung in der Abbildung. Die Empfängerseite besteht
aus einer kurzen linearen Antenne, deren Gewinn durch einen Parabolspiegel erhöht wird.
a) Gesucht wird die Wirkfläche des Empfängers 𝐴𝑊2 .
𝐴𝑊2 λ0 2 3 Der Gewinn einer
= mit 𝐺𝑖𝑠𝑜,2 = 𝐺𝐾𝐿𝐴 ∙ 𝐺𝐷𝑖𝑝 , 𝐺𝐾𝐿𝐴 = kurzen linearen
𝐺𝑖𝑠𝑜,2 4𝜋 2 Antenne ist 3/2.
Der Gewinn in dB Dieser wird durch
muss immer 18 3 den
𝐺𝐷𝑖𝑝 = 1010 = 63 → 𝐺𝑖𝑠𝑜,2 = ∙ 63 ≈ 94,64 Parabolspiegel
umgerechnet 2 verstärkt.
λ0 2
werden.
𝐴𝑊2 = 𝐺𝑖𝑠𝑜,2 ≈ 36 m2
4𝜋

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Beispiele

Primärerreger: kurze lineare Antenne (KLA)

2𝑙 = 1,6 m
𝑟 = 106 km = 108 m Empfänger: 𝐺𝐷𝑖𝑝 = 18 dB

1 2
Sender: 𝑃𝑆 = 20 W
𝑓0 = 137 MHz → λ0 = 2,188 m
𝐴𝑊1 = 0,72 m2

Gegeben ist die Sende-Empfang Antennenanordnung in der Abbildung. Die Empfängerseite besteht
aus einer kurzen linearen Antenne, deren Gewinn durch einen Parabolspiegel erhöht wird.
b) Wie groß ist die empfangene Leistung?
𝐴𝑊2 ∙ 𝐺𝑖𝑠𝑜,1 4𝜋𝐴𝑊1
𝑃𝐸 = 𝑃𝑆 ∙ mit 𝐺𝑖𝑠𝑜,1 =
4𝜋𝑟 2 λ0 2

𝐴𝑊1 ∙ 𝐴𝑊2
𝑃𝐸 = 𝑃𝑆 ∙ 2 2 = 10−14 W
λ0 𝑟

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Beispiele

Antenne 1: 𝑃𝑆 = 1 W
𝑓0 = 12 GHz → λ0 = 0,025 m Antenne 2: 𝐷2 = 10 m
𝐷1 = 0,25 m
𝑟 = 36000 km = 36 ∙ 106 m
1 2

Gegeben ist die Sende-Empfang Antennenanordnung in der Abbildung. Auf beiden Seiten befinden
sich Parabolantennen mit den Durchmessern 𝐷1,2 ,.
a) Wie groß ist der Gewinn von Antenne 1? Parabolantenne:
Wirkfläche = Antennenfläche.
4𝜋𝐴𝑊1 𝜋𝐷12 Antennenfläche entspricht einer
𝐺𝑖𝑠𝑜,1 = 2 mit 𝐴𝑊1 =
λ0 4 Kreisfläche.

𝐺𝑖𝑠𝑜,1 = 986 ≜ 29,94 dB

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Beispiele

Antenne 1: 𝑃𝑆 = 1 W
𝑓0 = 12 GHz → λ0 = 0,025 m Antenne 2: 𝐷2 = 10 m
𝐷1 = 0,25 m
𝑟 = 36000 km = 36 ∙ 106 m
1 2

b) Antenne 1 wird als Sendeantenne betrieben. Wie groß ist die von Antenne 2 empfangene
Leistung?
𝑃𝐸 𝐴𝑊2 ∙ 𝐺𝑖𝑠𝑜,1 𝜋𝐷22
= mit 𝐴𝑊2 =
𝑃𝑆 4𝜋𝑟 2 4

𝑃𝐸 = 4,755 ∙ 10−12 W

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Beispiele

Antenne 1: 𝑃𝑆 = 1 W
𝑓0 = 12 GHz → λ0 = 0,025 m Antenne 2: 𝐷2 = 10 m
𝐷1 = 0,25 m
𝑟 = 36000 km = 36 ∙ 106 m
1 2

c) Nun wird Antenne 2 wird als Sendeantenne betrieben. Wir groß muss die Sendeleistung sein,
damit von Antenne 1 empfangene Leistung mindestens 1 nW beträgt?

𝑃𝐸 𝐴𝑊1 ∙ 𝐺𝑖𝑠𝑜,2 4𝜋𝐴𝑊2


= mit 𝐺𝑖𝑠𝑜,2 =
𝑃𝑆 4𝜋𝑟 2 λ0 2

𝑃𝐸,𝑚𝑖𝑛 = 𝑃𝑆 ∙ 4,76 ∙ 10−12 =! 10−9 W → 𝑃𝑆 = 210 W

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Beispiele

Antenne 1: 𝑃𝑆 = 1 W
𝑓0 = 12 GHz → λ0 = 0,025 m Antenne 2: 𝐷2 = 10 m
𝐷1 = 0,25 m
𝑟 = 36000 km = 36 ∙ 106 m
1 2

d) An der Stelle von Antenne 2 werden zwei Antennen mit den gleichen Eigenschaften eingesetzt.
Welche Sendeleistung muss jede Antenne haben, damit die empfangene Leistung weiterhin 1 nW
beträgt. Zwei Sendeantennen
𝑃𝑆′ = 2𝑃𝑆 , 𝐴′𝑊2 = 2𝐴𝑊2 führen zur Verdopplung
der Sendeleistung und
der Antennenwirkfläche.

′ 𝐴𝑊1 ∙ 𝐴𝑊2 ′ 𝐴𝑊1 ∙ 𝐴𝑊2 210


𝑃𝐸,𝑚𝑖𝑛 = 1 nW = 𝑃𝑆′ ∙ = 4𝑃𝑆 ∙ → 𝑃𝑆 = = 52,5 W
λ0 2 𝑟 2 λ0 2 𝑟 2 4

Die empfangene Leistung muss verdoppelt werden. Welche Sendeleistung muss in diesem Fall jede der
Sendeantennen haben?

′ 210
𝑃𝐸,𝑚𝑖𝑛 = 2 nW → 𝑃𝑆 = = 105 W
2

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