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BILDUNG IN GESELLSCHAFT REFLEKTIEREN

VORLESUNG NO. 2
WARUM ERZIEHUNGSWISSENSCHAFT?
THEORIE & PRAXIS

PROF. DR. NADINE ROSE MA EWL GO4 WISE 20_21


Prof. Dr. Nadine Rose

2 WAS PASSIERT HEUTE?

• Rückblick letzte Vorlesung


• Organisatorisches
• Die Modulprüfung in GO4
• Was will die Erziehungswissenschaft?
• Erich Weniger‘s Systematisierung des Theorie-Praxis-Verhältnis
• Zusammenfassung: Warum Erziehungswissenschaft?!
• Abstimmung: hybrid – ja oder nein?!
• Fragen...
Prof. Dr. Nadine Rose

3 RÜCKBLICK: VORSTELLUNG DER MODULSTRUKTUR

Ziele
• Grundbegriffe und -fragen erziehungswissenschaftlicher Theoriebildung kennen
lernen und in ihrem gesellschaftlich-historischen Kontext verstehen
• Einblick in die Pluralität erziehungswissenschaftlicher Konzepte und Ansätze
bekommen
• Erziehungswissenschaftliche Zugänge und (Forschungs-) Methoden kennen und
einordnen können
Prof. Dr. Nadine Rose

4 RÜCKBLICK: VORSTELLUNG DER MODULSTRUKTUR


Prof. Dr. Nadine Rose

5 ÜBERSICHT ÜBER DIE VORLESUNG

Vorlesungsplan

1. Einführung – Übersicht über Vorlesung und Modul (19.10.2021 )


2. Warum Erziehungswissenschaft? Zum Theorie-Praxis-Verhältnis
(26.10.2021 )
3. Warum Erziehung? Generationalität und Natalität (02.11. 2021)
Prof. Dr. Nadine Rose

6 ÜBERSICHT ÜBER DIE VORLESUNG

Vorlesungsplan
Block I: Zentrale Grundbegriffe und ihre Entwicklung
4. Erziehung I (Aufklärung) – Kant (und Rousseau) (09.11.2021)
5. Erziehung I I (heute) – Prange (16.11.2021)
6. Bildung I (Neuhumanismus) – Humboldt (23.11.2021)
7. Bildung II (heute) – Koller (30.11.2021)
8. Sozialisation I (Moderne) – Durkheim (07.12.2021)
9. Sozialisation II (heute) – Bourdieu (14.12.2021) + 21.12. entfällt
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7 ÜBERSICHT ÜBER DIE VORLESUNG

Vorlesungsplan
Block II: Institutionalisierung der Bildung
10. Die Entwicklung des Erziehungssystems – Luhmann (11.01.2022)
11. Pädagogische Professionalität – Oevermann (18.01.2022)
12. Anforderungen des Lehrerberufes (25.01.2022)
13. Zentrale Linien der Bildungsforschung und Abschluss (01.02.2022)
Prof. Dr. Nadine Rose

8 ERLÄUTERUNGEN ZU DEN LEISTUNGSANFORDERUNGEN

Leistungen in der Vorlesung (2 CP)


• Regelmäßige Teilnahme und Mitarbeit
• Anfertigung von zwei Papers (je 2 Seiten) zu je einem Block der
Vorlesung
• Paper I bezogen auf Block I der VL – Abgabe: 10.01.2022
• Paper II bezogen auf Block II der VL – Abgabe: 14.03.2022
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9 MODULPRÜFUNG

Wird in Form einer mündlichen oder schriftlichen Prüfung abgeschlossen:


• Mündliche Prüfungen bei einer Dozent*in aus GO4 (und Beisitzer*in),
30 Min. nach Voranmeldung innerhalb von Prüfungszeitraum
• Schriftliche Prüfungen als Hausarbeit bei einer Dozent*in aus GO4, Umfang
15-20 Seiten nach individueller Absprache
Prof. Dr. Nadine Rose

10 RÜCKBLICK: ENDE
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11 WAS PASSIERT HEUTE?

• Rückblick letzte Vorlesung


• Organisatorisches
• Die Modulprüfung in GO4
• Was will die Erziehungswissenschaft?
• Erich Weniger‘s Systematisierung des Theorie-Praxis-Verhältnis
• Zusammenfassung: Warum Erziehungswissenschaft?!
• Abstimmung: hybrid – ja oder nein?!
• Fragen...
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12 ORGANISATORISCHES

• Heute: Test hybride Umsetzung der Vorlesung


Þ Digitales Melden bitte mit Funktion „Hand heben“
Þ Assistenz im Raum: (min. zwei Freiwillige für das Semester)
• Desinfektion von Hand-Mikrophonen vor und nach Benutzung
bei Wortmeldungen im Raum
• Beobachtung des Chat und ggf. Meldung in den Raum (aber
auch bitte unbedingt Disziplin im Chat!)
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13 Modulprüfungen in GO4

Modulprüfungen im WiSe 21/22 und SoSe 2022:


• Option 1: mündliche Prüfung (30 Min.) – Dozent/in GO4 und
Besitzer/in
• Option 2: Hausarbeit (15 – 20 Seiten) – Dozent/in GO4
Wichtig: Bitte beachten Sie zur Vorbereitung der Prüfung
unbedingt das ausführliche Handout mit „Informationen zur
GO4 Modulprüfung“! (PDF auf stud.ip unter „Dateien“)
Prof. Dr. Nadine Rose

14 MODULPRÜFUNGEN IN GO4

Modulprüfung:
Aufgabe: Reflektieren Sie das Verhältnis von Bildung und Gesellschaft an einem
ausgewählten Thema, das im Modul GO4 behandelt wurde.
• Historischer Zusammenhang (z.B. Aufklärung)
• Theorieansatz, Strömung, Theoretiker/in (z.B. Kritische Erziehungswiss.)
• Problemkreis pädagogischen Handelns (z.B. Erziehung und Demokratie)
• Analytischer Zugang (z.B. bildungstheoretische Biographieforschung)
• Theorievergleich (versch. Ansätze im Verhältnis zueinander)
Prof. Dr. Nadine Rose

15 Modulprüfungen in GO4

Modulprüfungen im WiSe 21/22 und SoSe 2022:


Das Ziel der Modulprüfung ist:
• die eigenständige Vertiefung und Ausarbeitung des ausgewählten Themas
• die Einnahme einer gesellschafts- und bildungstheoretischen Perspektive
auf den Gegenstand, die der Perspektive des Moduls im Blick auf Bildung
und Gesellschaft gerecht wird
• kurze Rück- bzw. Einbindung des gewählten Themas in den Horizont des
gesamten Moduls und die Inhalte, die darin studiert wurden
Prof. Dr. Nadine Rose

16 MODULPRÜFUNGEN IN GO4

Modulprüfung:
Aufgabe: Reflektieren Sie das Verhältnis von Bildung und Gesellschaft an einem
ausgewählten Thema, das im Modul GO4 behandelt wurde.
Wichtig:
• Anhand des gewählten Theoriehorizontes eine exemplarische Darstellung des
Verhältnisses bzw. Zusammenhanges von Bildung und Gesellschaft aufzeigen
• Zeitgeschichtlichen Hintergrund, theoretischen Einsatzpunkt und die Grenzen des
gewählten Zugangs unbedingt klären
• Literatur aus Vorlesung und Seminaren nutzen und selbständig weiter dazu
recherchieren (Prüfung nur auf der Basis bereitgestellter Literatur ist nicht
eigenständig!)
Prof. Dr. Nadine Rose

17 Modulprüfungen in GO4

Modulprüfungen im WiSe 21/22 und SoSe 2022:


Die Bewertung der Prüfung orientiert sich an folgenden Punkten:
• Eigenständigkeit und vertiefende Beschäftigung mit dem ausgewählten Thema
• argumentativer Aufbau und Stringenz der Darstellung
• begriffliche Präzision und Einhaltung wissenschaftlicher Standards (z.B. durch
korrekten Quellenbezug)
• Reflexionstiefe in der Herstellung von Zusammenhängen, Formulierung von
Widersprüchlichkeiten und Kritikpunkten, sowie Konsequenzen für die
pädagogische Praxis
Prof. Dr. Nadine Rose

18 Modulprüfungen in GO4

Modulprüfungen im WiSe 21/22 und SoSe 2022:


Bitte bei Ihrer Vorbereitung der mündlichen Prüfungen beachten:
• Thesenpapier ist Grundlage für Ihre Prüfung (rechtzeitiges Übersenden, selbst
ausdrucken und vorliegen haben, keine Notizen, keine Open-Book-Prüfung!)
• Fokussieren Sie auf ein Thema (Begriff, historische Epoche, Strömung,
Theoretiker), zu dem Sie eine übergreifende Fragestellung formulieren
• Thesen sollen aufeinander aufbauen (Logik ähnlich wie Hausarbeit)
• Mit Hilfe und im Rahmen der Thesen werden Ihre Argumente detailliert
entfaltet und belegt (wissenschaftliche Argumentation mit Quellenbelegen!)
Prof. Dr. Nadine Rose

19 Modulprüfungen in GO4

Modulprüfungen: Option 1
mündliche Prüfung (30 Min.) bei Dozent/in (+Beisitz)
WiSe
Anmeldung zur Prüfung:
• Sie werden über die genauen Modalitäten zur Anmeldung für die mündliche
Prüfung via stud.ip im Januar 2022 in der Vorlesung informiert

• Prüfungszeitraum WiSe 2021/22: 21.02.-25.02.2022


Prof. Dr. Nadine Rose

20 Modulprüfungen in GO4

Modulprüfungen: Option 1
mündliche Prüfung (30 Min.) bei Dozent/in (+Beisitz)
SoSe
Anmeldung zur Prüfung:
• Prüfungszeitraum SoSe 2022: voraussichtlich 18.07. –
22.07.2022, ggf. auch darauf folgende Woche
• Eintragung der Note bis zum 15.09. (rechtzeitig für das Referendariat) – wenn alle
Vorleistungen erfolgreich erbracht und Prüfung erfolgreich bestanden
• Abgabe Thesenpapier (max. 2 Seiten inkl. Literatur): min. 3 Tage vor Prüfung
Prof. Dr. Nadine Rose

21 Modulprüfungen in GO4

Modulprüfungen: Option 2
Hausarbeit (15-20 Seiten) bei Dozent/in (WiSe oder SoSe)
Anmeldung zur Prüfung:
• Anmeldung der Modulprüfung bei Prüfer/in aus den GO4-Veranstaltungen und
inhaltliche Abstimmung der Hausarbeit
• Prüferin/Prüfer legt die Abgabefristen für die Hausarbeiten selbst fest (wenn
Noteneintragung z.B. bis Ende August gewünscht, bitte entsprechend mit Prüfer/in
abstimmen und min. 4 Wochen Korrekturfrist Prüfer/in einplanen)
Prof. Dr. Nadine Rose

22 Modulprüfungen in GO4

Modulprüfungen im WiSe 21/22 und SoSe 2022:


Bitte bei Ihrer Vorbereitung der mündlichen Prüfungen beachten:
• Thesenpapier ist Grundlage für Ihre Prüfung (rechtzeitiges Übersenden, selbst
ausdrucken und vorliegen haben, keine Notizen, keine Open-Book-Prüfung!)
• Fokussieren Sie auf ein Thema (Begriff, historische Epoche, Strömung,
Theoretiker), zu dem Sie eine übergreifende Fragestellung formulieren
• Thesen sollen aufeinander aufbauen (Logik ähnlich wie Hausarbeit)
• Mit Hilfe und im Rahmen der Thesen werden Ihre Argumente detailliert
entfaltet und belegt (wissenschaftliche Argumentation mit Quellenbelegen!)
Prof. Dr. Nadine Rose

23 MODULPRÜFUNGEN IN GO4

Voraussetzung für die Modulprüfung


Alle Veranstaltungen in GO4 erfolgreich bestanden haben
Anmeldung bei PABO
Voraussetzung für Eintragung der Leistungen im elektronischen
Notenverwaltungssystem der Universität
Für GO4 nur anmelden, falls Sie eine Modulprüfung bereits im WiSe planen:
Anmeldung im Zeitraum von 10.12.2021 – 10.01.2022
Sonst: bitte Anmeldung zur Modulprüfung erst im SoSe! Wichtig:
24 WAS WILL ERZIEHUNGSWISSENSCHAFT?
THEORIE – PRAXIS – VERHÄLTNIS

Vorurteil: Vorurteil:
‚graue Theorie‘ ‚bloße Praxis‘

Praxis Theorie

Literatur: Meyer-Drawe, K. (1984): Grenzen pädagogischen Verstehens. In:


Vierteljahresschrift für wissenschaftliche Pädagogik, S. 249 - 259.
25 WAS WILL ERZIEHUNGSWISSENSCHAFT?
THEORIE – PRAXIS – VERHÄLTNIS

Vorurteil: Vorurteil:
‚graue Theorie‘ ‚bloße Praxis‘

Praxis Theorie

Heute: Früher:
Primat der Praxis Primat der Theorie
Handlungsleitende Philosophische
Berufswissenschaft Reflexionswissens.

Literatur: Meyer-Drawe, K. (1984): Grenzen pädagogischen Verstehens. In:


Vierteljahresschrift für wissenschaftliche Pädagogik, S. 249 - 259.
26 WAS WILL ERZIEHUNGSWISSENSCHAFT?
THEORIE – PRAXIS – VERHÄLTNIS

= praktisches
Praxis Handeln
= pädagogischer Akt
in spezifischer
Situation

= systematisiertes Theorie
Wissen

Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.


In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
27 AUFHÄNGER - EIN PRAKTISCHES BEISPIEL

• Videoszene: Haare waschen


you tube video
28 WAS WILL ERZIEHUNGSWISSENSCHAFT?
THEORIE- PRAXIS- VERHÄLTNIS
Erich Weniger (1894 – 1961)
Erziehungswissenschaftler
• Vertreter der geisteswissenschaftlichen Pädagogik

Ziel: „das wahre Verhältnis von Theorie und Praxis in der Erziehung richtig
sehen und das Mißtrauen der Praxis, aber auch die Überheblichkeit der
Theorie überwinden.“ (S. 7)

Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.


In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
Theorie – Praxis – Verhältnis: Praxis als Ausgangspunkt
29

Bedingungen Praxis
indivi-
duell, organis
situativ ational

Theorie

Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.


In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
Theorie – Praxis – Verhältnis: Praxis als Ausgangspunkt
30

Bedingungen Praxis
indivi-
duell, organis
situativ ational

= Überzeugungen Vorein-
auf der Basis von stellungen Theorie
eigenen Erfahrungen

Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.


In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
Theorie – Praxis – Verhältnis: Praxis als Ausgangspunkt
31

Bedingungen Praxis
indivi-
duell, organis
situativ ational

Vorein- Entscheid-
stellungen ungen Theorie

Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.


In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
Theorie – Praxis – Verhältnis: Praxis als Ausgangspunkt
32

Bedingungen Praxis Entschei


indivi- dungen
duell, organis
situativ ational
Rechtfertig
ungen
Vorein-
Lehrsätze
stellungen Theorie

Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.


In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
Theorie – Praxis – Verhältnis: Praxis als Ausgangspunkt
33

Bedingungen Praxis Entschei


indivi- dungen
duell, organis
situativ ational
Rechtfertig = Theorie 1. Grades
ungen
= Überzeugungen Vorein-
auf der Basis von
Lehrsätze
stellungen Theorie
eigenen Erfahrungen

Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.


In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
34 THEORIE – PRAXIS – VERHÄLTNIS: PRAXIS ALS
AUSGANGSPUNKT
Theorie 1. Grades
Praxis Entschei
= „Theorie der Gewohnheit“ (S. 12) dungen

„Theorie ersten Grades ist [...] die unausdrückliche Anschauung, in der die
Wirklichkeit gegenständlich wird, die Voreinstellung, die unausgesprochene
Fragestellung, die an die Wirklichkeit und die Aufgabe herangebracht wird“
(Weniger 1952: 16)
= wie wir die Wirklichkeit/Situation verstehen und ihr mit unserer Theorie
(spez. pädagogischen) Haltung (eher unreflektiert) entgegen treten
Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.
In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
Theorie – Praxis – Verhältnis: Praxis als Ausgangspunkt
35

Bedingungen Praxis Entschei


indivi- dungen
duell, organis
situativ ational
Rechtfertig = Theorie 2. Grades
ungen
Vorein- Lehr-
stellungen sätze Theorie

Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.


In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
36 THEORIE – PRAXIS – VERHÄLTNIS: PRAXIS ALS
AUSGANGSPUNKT

Theorie 2. Grades Entschei


Praxis
= Theorie des Alltags dungen

„Theorie zweiten Grades ist alles, was auf irgendeine Art formuliert im Besitz des
Praktikers vorgefunden oder von ihm benutzt wird, in Lehrsätzen, in Erfahrungssätzen, in
Lebensregeln, in Schlagworten und Sprichwörtern und was es so gibt“ (Weniger 1952: 17)
= verallgemeinerte oder verallgemeinerbare pädag. Leit- oder Lehrsätze
Theorie

Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.


In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
Theorie – Praxis – Verhältnis: Praxis als Ausgangspunkt
37

Praxis Entschei
dungen
z.B. „Ich wende mich meinem
Kind immer liebevoll zu“ Rechtfertig = Theorie 1. Grades
ungen
= Überzeugungen Vorein-
auf der Basis von
Lehrsätze
stellungen Theorie
eigenen Erfahrungen

Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.


In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
Theorie – Praxis – Verhältnis: Praxis als Ausgangspunkt
38

Praxis Entschei
dungen
z.B. Kinder wissen selbst,
was gut für sie ist Rechtfertig = Theorie 2. Grades
ungen
Vorein- Erfahrungss
Lehrsätze
stellungen ätze Theorie

Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.


In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
Theorie – Praxis – Verhältnis: Praxis als Ausgangspunkt
39

Anforderung:
Praxis Entschei
Theorie 1. u. 2. Grades
zueinander kongruent dungen

z.B. „Ich wende mich meinem z.B. Kinder wissen selbst,


Kind immer liebevoll zu“ was gut für sie ist Rechtfertig
ungen
Vorein-
Lehrsätze
stellungen Theorie

Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.


In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
40 THEORIE – PRAXIS – VERHÄLTNIS: PRAXIS ALS
AUSGANGSPUNKT

Praxis Entschei
dungen

„Nun ist zunächst zu sagen, daß es ein grundsätzliches Mißverständnis der Funktion
der Theorie durch den Praktiker ist, wenn er glaubt, die Theorie könne und wolle
ihm die Entscheidung in dem konkreten Fall vorschreiben oder abnehmen. [...] Die
Entscheidung bleibt vielmehr eine unvorhersehbare, ganz persönliche
Leistung, zu der die Theorie nur das Material bereitstellt.“ Theorie
(Weniger 1952: 10)
Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.
In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
Theorie – Praxis – Verhältnis: Praxis als Ausgangspunkt
41 z.B. Kinder sind einsichtige,
z.B. „Ich finde Zwang kluge Wesen begründet
schrecklich!“
Rechtfertig Entschei
Praxis
ungen dungen
Vorein- Lehr-
stellungen sätze
Rechtfertig
ungen
Vorein- Lehr-
stellungen sätze Theorie

Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.


In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
Theorie – Praxis – Verhältnis: Praxis als Ausgangspunkt
42
begründet
Rechtfertig Entschei
Praxis
ungen dungen
Vorein- Lehr-
stellungen sätze
Rechtfertig z.B. Kinder lernen am
ungen besten selbständig
Vorein- Lehr-
stellungen sätze Theorie
z.B. „Ich begleite mein Kind in seiner Entwicklung.“

Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.


In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
Theorie – Praxis – Verhältnis: Praxis als Ausgangspunkt
43
Praxis
Vieldeutig, begründet
mehrwertig Entschei
dungen

Rechtfertig
ungen
Vorein-
Lehrsätze
stellungen Theorie

Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.


In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
Theorie – Praxis – Verhältnis: Praxis als Ausgangspunkt
44
Praxis
Vieldeutig, begründet
mehrwertig Entschei
Aufgabe : dungen
„bewußte Reflexionszusammenhang
Vorbesinnung“ = „Theorie der Pädagogik“ (19)
und „bewußte Rechtfertig = Theorie 3. Grades
nachträgliche ungen
Klärung“ (20) Vorein-
Lehrsätze
stellungen Theorie

Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.


In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
45 THEORIE – PRAXIS – VERHÄLTNIS: PRAXIS ALS
AUSGANGSPUNKT
Theorie 3. Grades
Praxis Entschei
= „Theorie der Pädagogik“ (19) dungen
„Hier ist gegeben die Notwendigkeit einer Theorie [...] dritten
Grades, die dieses Verhältnis von Theorie und Praxis in der Praxis aufklärt,
das nicht in ihm selbst verständlich ist“ (Weniger 1952: 19)
= Reflexion auf die und Einordnung der in pädagogischen Akten
angewandten Theorien (1. und 2. Grades) im Verhältnis zur Praxis Theorie
– aber: „Theorie dient der Praxis“ (Weniger 1952: 20)
Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.
In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
46 THEORIE – PRAXIS – VERHÄLTNIS: PRAXIS ALS
AUSGANGSPUNKT
Praxis

„Wir sehen also, daß die sogenannte Praxis sich auflöst in ein sehr kompliziertes
Gefüge, in dem Theorie und Praxis unauflöslich verbunden sind...“ (Weniger
1952: 16)
Theorie 3. Grades: „bewußter und systematischer will die Theorie die Praxis
machen“ (Weniger 1952: 20) = weniger zufällig
=> sie übernimmt eine „objektive, analytische Funktion zur
Aufklärung des Sachverhaltes“ (Weniger 1952: 19f.) Theorie
Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.
In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
Theorie – Praxis – Verhältnis: Praxis als Ausgangspunkt
47
Praxis
begründet
Entschei
dungen

Rechtfertig
ungen
Vorein-
Lehrsätze
stellungen Theorie

Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.


In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
Theorie – Praxis – Verhältnis: Zusammenfassung
48
Praxis
begründet
Erziehung = konkreter
Entschei
pädagogischer Akt
dungen

Rechtfertig
ungen
Vorein-
Lehrsätze
stellungen Theorie

Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.


In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
Theorie – Praxis – Verhältnis: Zusammenfassung
49
Praxis
begründet
Erziehung = konkreter
Entschei
pädagogischer Akt
dungen

Pädagogik = Anwendung von


Voreinstellungen und Rechtfertig
Erfahrungssätzen ungen
Vorein-
Lehrsätze
stellungen Theorie

Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.


In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
Theorie – Praxis – Verhältnis: Zusammenfassung
50
Praxis
begründet
Erziehung = konkreter
Entschei
pädagogischer Akt
dungen
Pädagogik = Anwendung vonErziehungswissenschaft =
Voreinstellungen und Reflexion auf
Rechtfertig
Gesamtzusammenhang,
Erfahrungssätzen
ungen der Pädagogik“
„Theorie
Vorein-
Lehrsätze
stellungen Theorie

Literatur: Weniger, E. (1929/1952): Theorie und Praxis in der Erziehung.


In: ders.: Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Weinheim, S. 7-22
Prof. Dr. Nadine Rose

51 ABSTIMMUNG: HYBRID – JA ODER NEIN?!

Bitte um kurzes Stimmungsbild (aufzeigen bitte):

Wer ist dafür, die Vorlesung weiter hybrid laufen zu lassen?


Prof. Dr. Nadine Rose

52 FRAGEN

Ist Ihnen bis hierher noch etwas


unklar geblieben?
Prof. Dr. Nadine Rose

53 UND TSCHÜSS…

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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