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80 Fragen und Antworten

im Bewerbungsgespräch

1
Inhaltsübersicht
Die 20 Stressfragen
1. „Auf der Titelseite welches Magazins würden Sie gerne abgebildet
sein?“
2. „Wie finden Sie es geführt zu werden?“
3. „Welche Beurteilung geben Sie mir als Interviewer?“
4. „Was müsste passieren, dass Sie kündigen?“
5. „Welche Frage möchten Sie nicht gestellt bekommen?“
6. „Wann haben Sie das letzte Mal eine Vorschrift missachtet?“
7. „Was ist das verrückteste was Sie je gemacht haben?“
8. „Was mochten Sie an Ihrem bisherigen Job am wenigsten?“
9. „Was werden Ihre Kollegen hier von Ihnen lernen?“
10. „Was würden Sie tun, wenn Sie im Lotto gewinnen?“
11. „Wenn Sie ein Tier wären welches wären Sie dann?“
12. „Warum sind Kanaldeckel rund und nicht eckig?“
13. „Sie wirken unsicher. Haben Sie damit oft Probleme?“
14. „Glauben Sie, dass Sie klarkommen als einzige(r)… unter vielen …?“
15. „Was spricht gegen Sie als Bewerber für diese Stelle?“
16. „Wann haben Sie das letztemal die Beherrschung verloren?“
17. „Was würden Sie an sich am ehesten verändern wollen?“
18. „Welche Eigenschaften hat ein guter Vorgesetzter? Mit welchen
Eigenschaften kommen Sie nicht gut zurecht?“
19. „Weshalb haben Sie so häufig Ihre Stelle gewechselt?“
20. „Wenn Sie die Chance dazu hätten: Würden Sie alles nochmal so
machen?“

2
Die 10 Fragen für Berufseinsteiger
1. „Welches war Ihr Lieblingsfach in der Schule? Mit welchen hatten Sie
so Ihre Schwierigkeiten?“
2. „Was hat Ihnen Ihr Studium für das Berufsleben gebracht?“
3. „Was waren die Gründe für die schlechten Schulnoten? Warum sind
Sie sitzengeblieben?“
4. „Haben Sie neben dem Studium noch andere Tätigkeiten verfolgt?“
5. „Wie war das Verhältnis zu Ihren Mitschülern und Lehrern?“
6. „Wohnen Sie noch Zuhause Seit wann stehen Sie auf eigenen
Beinen?“
7. „Welche Fort-und Weiterbildungsveranstaltungen haben Sie bereits
besucht?“
8. „Aus welchem Grund haben Sie Ihr Studium/ Ihre Ausbildung
gewechselt?“
9. „Wie steht es bei Ihnen mit Sprach und Computerkenntnissen?“
10. „Was möchten Sie im Leben gerne erreichen Was ist Ihnen wichtig?“

3
Die 5 Fragen zur Motivation
1. „Worauf legen Sie mehr Wert: Zufriedenheit im Beruf oder Karriere?“
2. „Was sind für Sie die wichtigsten Werte im Berufsleben?“
3. „Mit welchen Kollegen arbeiten Sie gerne zusammen und mit welchen
nicht?“
4. „Können Sie gut mit Stress umgehen? Schildern Sie eine Situation in
der Sie unter Druck geraten sind.“
5. „Hatten Sie schon Schwierigkeiten mit einem Kollegen? Wie haben Sie
reagiert?“
Die 5 Fragen zum Werdegang
1. „Wo sehen Sie fachliche Schwächen? Wie möchten Sie diese
beheben?“
2. „Weshalb möchten Sie sich von Ihrem jetzigen Arbeitgeber trennen?“
3. „Weshalb haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?“
4. „Welche Alternative hatten Sie sonst noch in Aussicht?“
5. „Wie sieht zur Zeit Ihr typischer Arbeitstag aus?“
Die 5 Fragen zum Privatleben
1. „Sind Sie Alleinverdiener oder arbeitet Ihr Mann/Frau auch?“
2. „Was machen Sie im Urlaub? Oder bleiben Sie lieber Zuhause?“
3. „Wie steht Ihr Partner zu Ihrer Bewerbung?“
4. „Haben Sie einen großen Freundeskreis?“
5. „Gibt es Bereiche für die Sie sich besonders engagieren?“

4
Die 5 Fragen zur Selbsteinschätzung
1. „Wie reagieren Sie, wenn Sie sich ungerecht behandelt fühlen?“
2. „Wie gehen Sie vor, wenn Sie andere überzeugen wollen?“
3. „Was würden Sie an sich am liebsten verändern?“
4. „Was glauben Sie, wie schätzen Sie andere ein?“
5. „Können Sie gut mit Stress umgehen?“
Die 5 Unzulässigen Fragen
1. „Sind Sie schwanger?“
2. „Möchten Sie heiraten? Möchten Sie ein Kind haben?“
3. „Gehören Sie einer Religion an?“
4. „Gehören Sie einer Gewerkschaft oder politischen Organisation an?“
5. „Haben Sie Schulden?“

25 Fragen die DU stellen musst


1. Fragen zur Branche
2. Fragen zum Unternehmen
3. Fragen zur Position
4. Fragen zu Konditionen

5
Die 20 wichtigsten Fragen

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1. „Was genau interessiert Sie an der Stelle?“
Was der Personaler bezweckt:
Der Personaler möchte mehr über Ihre Motivation erfahren. Außerdem
erhofft er sich mehr Informationen aus Ihrem bisherigen
Arbeitserfahrungen. Es werden auch ein paar „sozial Skills“ getestet,
darunter auch die Fähigkeit eine strukturierte Antwort zu formulieren. Ihr
Interviewpartner möchte außerdem in Erfahrung bringen, welche
Vorstellungen Sie von der ausgeschriebenen Stelle haben. Was glauben
Sie welche Aufgaben Sie erwarten?
Die Strategie:
Hier können Sie ganz einfach Ihre ersten Pluspunkte sammeln. Wenn Sie
sich gut auf das Vorstellungsgespräch vorbereiten ist diese Antwort ein
Kinderspiel. Ein wichtiger Faktor ist hier die Analyse der Stellenanzeige.
Überzeugen Sie den Personaler, dass Sie sich schon mit dem Job
auskennen und Sie genau wissen, was Sie erwarten wird, dann wird er
schon zu Anfang einen professionellen Eindruck von Ihnen haben. Der
Personaler möchte gerne wissen was Sie zu der Bewerbung motiviert
hat? Gut! Jetzt können Sie ihn davon überzeugen, dass Sie hochmotiviert
für ihn arbeiten werden. Eine gute und plausible Begründung warum Sie
für diesen Job Top-Motiviert sind ist sehr wichtig, um sich gegen andere
Mitbewerber durchzusetzen.
Die Antwort Formel:
„Mich interessiert an der Stelle vor allem, dass Sie anstelle von X, wie es
viele andere tun Y anwenden. Ich kenne mich mit beiden Dingen sehr gut
aus und habe sogar ein spezielles Training für X abgeschlossen. Ich
freue mich sehr in beiden Bereichen mehr Erfahrungen sammeln zu
dürfen. Ich war begeistert als ich in der Stellenanzeige las, dass Sie
genau das suchen, was ich besonders gut leisten kann.“

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Die typischen Fehler:
Zögern Sie bei der Beantwortung der Frage zu lange, ist ihre Antwort
nicht mehr glaubwürdig. Selbst wenn Sie wirklich nur überlegen mussten
wie Sie Ihre Antwort formulieren: Desto schneller Sie diese Frage
beantworten desto besser! Ich kann es gar nicht oft genug sagen:
Vorbereitung ist alles: Überlegen Sie schon Zuhause in aller Ruhe was
Sie darauf antworten werden, damit die Antwort im Vorstellungsgespräch
wie aus der Pistole geschossen kommt.
Extra Tipp: Sie müssen ja nicht die ganze Antwort auswendig können. Es
genügt ein guter Einleitungssatz, auf dem Sie die restlichen Argumente
aufbauen.

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2. „Wir möchten Sie gerne kennenlernen. Erzählen Sie
doch etwas über sich.“
Was der Personaler bezweckt:
Der Personaler legt auch bei dieser Frage viel Wert auf eine gut
strukturierte Antwort. Ihre Überzeugungskraft stellt er mit dieser Frage auf
die Probe. Kleiner Fun-Fact: Viele Personaler stellen diese Frage auch
nur aus Bequemlichkeit, was man ihnen gar nicht übel nehmen kann,
wenn es sehr viele Bewerber gibt.
Die Strategie:
Bereiten Sie sich auch auf diese Frage gut vor. Ihr großer Vorteil dabei:
Sie müssen so oder so einen Lebenslauf schreiben! Also können Sie
Ihren Lebenslauf auch gleich verinnerlichen. Außerdem erkennen Sie
sofort, ob Ihr Lebenslauf alles Wichtige beinhaltet. Es handelt sich also
sozusagen um eine doppelt abgesicherte Kontrolle. Geben Sie den
Lebenslauf nicht chronologisch wieder, sondern nennen Sie nur die für
die Stelle wichtigen Argumente und Eckdaten. Vertiefende Beispiele sind
dabei noch viel überzeugender.
Die Antwort Formel:
„Gern. Ich arbeite nun schon seit etwa 3 Jahren bei X als Verkäufer.
Dabei habe ich viel Kontakt zu unseren Kunden. Produkte zu verkaufen
hat mir schon immer sehr viel Spaß gemacht. Im letzten Jahr habe ich
immer mehr Führungsaufgaben übernommen. Von meiner Ausbildung
her bin ich X und habe mich schon damals sehr für die
Weiterbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich interessiert. Nach dem
Praktikum bei Y fand ich auch direkt den Einstieg in das Unternehmen.
Mich hat Ihre Stellenanzeige direkt angesprochen, denn ich habe sie so
verstanden, dass sie Verkaufsstarke Mitarbeiter suchen. Ich habe schon
in meinem letztem Job sehr gute Vertriebserfolge erzielt.“

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Die typischen Fehler:
Sie sollten Ihren Lebenslauf besser kennen als der Personaler! Ja es gibt
tatsächlich Bewerber, die ihren Lebenslauf nicht so gut kennen,
beziehungsweise anders wiedergeben als sie es im Lebenslauf
geschrieben haben. Das wirkt natürlich sehr unglaubwürdig. Eine gute
Vorbereitung wird Ihr Interviewpartner sofort erkennen. Allein die
überzeugende Wiedergabe Ihrer Beruflichen Laufbahn stellt einen
entscheidenden Teil des Vorstellungsgespräches dar.

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3. „Haben Sie gut hergefunden?“
Was der Personaler bezweckt:
Der Personaler testet vor allem Ihre Fähigkeit zum Smalltalk. In den
meisten Unternehmen wird mit der Frage nichts verbunden. Sie soll
lediglich in das Gespräch einleiten. Sie können dennoch ein paar Fehler
machen!
Die Strategie:
Sie haben den Weg zum Unternehmen natürlich gut gefunden. Viel muss
auf diese Frage auch nicht geantwortet werden, doch wenn nach der
Antwort eine peinliche Stille entsteht, versuchen Sie weiter Smalltalk zu
betreiben und das Gespräch aufrecht zu erhalten.
Die Antwort Formel:
„Ja den Weg hierher habe ich gut gefunden. Vom Bahnhof aus kommt
man ja sogar zu Fuß sehr gut zu Ihrem Unternehmen.“
Die typischen Fehler:
Da die Frage oft nur zur Gesprächseröffnung genutzt wird, sollte die
Antwort nicht zu lang ausfallen. Reden Sie nicht über Unwichtiges, und
zeigen Sie auf keinen Fall Orientierungsschwächen.

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4. „Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“
Was der Personaler bezweckt:
Viele Personaler wollen einfach nur höflich sein. Doch gibt es einige
Personaler die zum Beispiel mit Kaffe etwas Negatives verbinden. Leute
die viel Kaffee trinken seien undiszipliniert. Dem kann man zustimmen
oder nicht, gehen Sie aber lieber auf eine Nummer sicher.
Die Strategie:
Fragen Sie am besten einfach nach einem Glas Wasser. So ein
Bewerbungsgespräch verlangt einiges von Ihnen ab. Ein Schluck Wasser
kann bei einem trockenen Hals Ihre Stimme und damit auch das
Vorstellungsgespräch retten. Werden Sie nach einer Tasse Kaffee
gefragt antworten Sie am besten:
Die Antwort Formel:
„Nein, aber ein Glas Wasser würde ich gerne nehmen.“
Die typischen Fehler:
So richtig viel falsch können Sie bei dieser Frage nicht machen ;)

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5. „Warum sollten wir ausgerechnet sie Einstellen?“
Was der Personaler bezweckt:
Der Personaler möchte den Besten aus den Mitbewerbern einstellen.
Doch wenn sich die Bewerber in Sachen Qualifikationen sehr ähnlich
sind, dann hilft ihm diese Frage oft weiter die Spreu vom Weizen zu
trennen.
Die Strategie:
Sie sollten den Personaler im Wesentlichen davon überzeugen, dass Sie
in der Lage sind neue Herausforderungen zu meistern, und dabei
überdurchschnittliche Ergebnisse abliefern können. Außerdem sollten Sie
die praktischen Erfahrungen erwähnen, diese hat auch nicht jeder. So
erhalten Sie ein Alleinstellungsmerkmal: Sie sind etwas Besonderes!
Fassen Sie Ihre Antwort gut zusammen, sodass Sie diese kurz und
knackig präsentieren können. Stichwort: Vorbereitung! Trainieren Sie Ihre
Antwort, denn Sie sollten diese im Vorstellungsgespräch engagiert
vortragen.
Die Antwort Formel:
„Ich bringe mich bei Ihnen nicht nur mit meiner 5-jährigen Erfahrung im
Bereich XY ein. Ich kenne viele Ihrer aktuellen Herausforderungen auch
schon aus meinen bisherigen Positionen und weiß daher, wie ich diese
lösen kann, ich weiß aber auch, wie es nicht geht. Das spart Ihnen
sicherlich viel Zeit und Geld.“
Die typischen Fehler:
Keine Vorbereitung ist die größte Sünde! Eine gestammelte Antwort ist
hier absolut NICHTS Wert. Diese Frage wird oft verwendet, wenn es viele
Mitbewerber gibt, also überzeugen Sie den Personaler!

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6. „Warum wollen Sie ausgerechnet bei uns arbeiten?“
Was der Personaler bezweckt:
Der Interviewpartner testet in erster Linie, ob Sie sich für das
Bewerbungsgespräch vorbereitet haben. Indirekt wird sich auch zeigen,
wie motiviert Sie sind.
Die Strategie:
Lernen Sie das Unternehmen schon vor dem Gespräch gut kennen.
Desto mehr Sie schon über die Stelle wissen, desto überzeugender und
motivierter klingen Sie. Und genau das sollte im Zentrum Ihrer Antwort
stehen: Ihre Motivation. Stellen Sie erst das Unternehmen und dann sich
selbst als einzigartig dar und verknüpfen Sie dann sich und Ihre
Eigenschaften mit den Zielen des Unternehmens!
Die Antwort Formel:
„Sie sind seit etwa 25 Jahren der Marktführer im Bereich X. Ich nutze Ihre
Produkte / Dienstleistungen selber schon lange und bin von Ihrer Arbeit
begeistert. Schon während meines Studiums habe ich mit dem Gedanken
gespielt eines Tages bei Ihnen zu arbeiten. Auch meinen
Studienschwerpunkt habe ich an diese Tätigkeit als X ausgerichtet. Ich
kann mir daher sehr gut vorstellen bei Ihnen zu arbeiten“
Die typischen Fehler:
Diese Frage müssen Sie bei jedem Bewerbungsgespräch erwarten, dass
weiß auch der Personaler. Daher ist eine verzögerte oder unstrukturierte
Antwort sehr schlecht. Planen Sie die Antwort vor dem Gespräch
gründlich, sodass Sie diese auch unter Druck einfach „ abspulen“ können.

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7. „Was war Ihr größter beruflicher Misserfolg?“
Was der Personaler bezweckt:
Der Personaler testet mit dieser Frage Ihre Fähigkeit zur Selbstkritik. Das
ist für ein Unternehmen ein sehr wichtiger Faktor, denn nur Mitarbeiter,
die ihre Fehler eingestehen, können sich auch verbessern. Nicht zuletzt
wird Ihre emotionale Stabilität geprüft. Halten Sie dem Druck stand?
Lassen Sie sich leicht sressen?
Die Strategie:
Sie müssen bei der Beantwortung dieser Frage etwas Negatives über
sich preisgeben es aber dann am Ende vorteilhaft darstellen. Ein
Statement am Ende der Antwort, welches beweist, dass Sie aus dem
Fehler gelernt haben ist sehr wichtig. Denn dann wird der Personaler ein
positives Bild von Ihnen erhalten Niemand ist perfekt. Es ist nur wichtig,
aus den Fehlern zu lernen und sie nicht zu wiederholen.
Die Antwort Formel:
„Natürlich gibt es die ein oder andere Situation die nicht wie geplant
verlaufen ist. Ich erinnere mich zum Beispiel an ein Projekt X an dem ich
mit meinem Team gearbeitet habe. Am Ende sollten wir das Ergebnis
vorstellen, allerdings stieß die Präsentation nicht auf großes Interesse.
Ich habe wohl das Ziel etwas aus den Augen verloren und konnte das
Publikum nicht so wirklich begeistern. Das ist der Grund, warum ich mich
heute sehr genau auf Vorträge vorbereite. So eine Situation will ich nicht
nochmal erleben.“
Die typischen Fehler:
Seien Sie nicht zu redselig und versuchen Sie erst gar nicht der Frage
auszuweichen. Stehen Sie zu Ihren Fehlern und zeigen Sie, dass Sie
daraus gelernt haben. Nennen Sie aber keine Fehler die so schlimm sind,
dass Sie nicht mehr für die ausgeschriebene Stelle in Frage kommen
würden.

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8. „Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen?“
Was der Personaler bezweckt:
Die Frage ist ganz besonders darauf ausgelegt Ihre Souveränität zu
testen. Denn die Frage fällt den meisten Bewerbern sehr schwer. Ihre
Konfliktbereitschaft entscheidet maßgeblich über die Qualität Ihrer
Antwort.
Die Strategie:
Lassen Sie sich auf keinen Fall provozieren, mehr von sich preiszugeben,
als Sie schon vor dem Gespräch geplant hatten. Das Dilemma der
Bewerber: Sie befürchten, dass wenn sie Ihre Schwächen eingestehen,
sie nicht mehr für die Stelle infrage kommen, nennt man aber keine
einzige Schwäche wirkt man unglaubwürdig und im schlimmsten Falle
überheblich. Gestehen Sie einfach ein oder zwei kleine, unerhebliche
aber echte Schwächen ein. Eine wirklich gute Vorbereitung besteht darin,
sich selbst mit nachbohrenden Fragen zu löchern und jeweils eine gute
Antwort parat zu haben. Denn auch die Personaler neigen dazu an dieser
Stelle Sie weiter unter Druck zu setzen.
Die Antwort Formel:
„Eine meiner größten Stärken ist mein hohes Qualitätsbewusstsein, dass
sich vor allem an meinen bisherigen Ergebnissen zeigt. Ich möchte Ihnen
ein Beispiel dafür nennen. Im Projekt XY habe ich mit meinem Team (…)
Wenn Sie nach meinen Schwächen fragen, würde ich sagen, dass ich
manchmal darauf achten muss nicht zu perfektionistisch zu sein. Ich
glaube allerdings, dass es sehr sinnvoll ist wichtige Entscheidungen
doppelt zu überdenken. Bis jetzt hat das zumindest keinen negativen
Einfluss auf meine Arbeitsweise gehabt.“
Die typischen Fehler:
Wer unvorbereitet in diese, doch sehr oft gestellte Frage, herein stolpert,
der kann gleich einpacken. Wer hier überrascht wirkt hat die Bewerbung
wohl nicht ernst genommen.

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9. „Wie gehen Sie mit Stress um?“
Was der Personaler bezweckt:
Natürlich will der Personaler wissen wie Sie sich unter Druck verhalten.
Allein diese Frage und Ihre Antwort stellt ein anschauliches Beispiel dafür
dar, denn egal was der Inhalt Ihrer Antwort ist, wenn Sie nur so vor sich
hin stottern spricht das Bände. Unternehmen lieben belastbare Bewerber,
die nicht sofort aufgeben, wenn ein Problem unlösbar scheint.
Die Strategie:
Lassen Sie keinen Zweifel daran, dass Sie gut mit Stress umgehen
können. Verweisen Sie zum Beispiel auf eine Sportart die Sie betreiben.
Erläutern Sie dann warum diese Ihnen dabei hilft, Stress perfekt abbauen
zu können. Achtung: Zu sagen, dass Sie nie gestresst sind ist einfach nur
unglaubwürdig.
Die Antwort Formel:
„Ich kann recht gut mit Stress umgehen. Bei meinem letztem Arbeitgeber
XY habe ich auch viel Verantwortung getragen. Ich präsentiere sehr
häufig vor Kunden. Das ist für mich auch kein Problem, im Gegenteil es
macht mir sogar sehr viel Spaß. Nach einem stressigen Arbeitstag gehe
ich noch eine Runde joggen. Das hilft mir dabei den Kopf für den
nächsten Tag wieder frei zu haben.“
Die typischen Fehler:
Das Schlimmste was Sie sagen können: „Ich hoffe die Arbeit bei Ihnen ist
nicht stressig.“ Sie wollen ja zeigen, dass Sie auch unter Stress gut
arbeiten können. Medizinische Hilfsmittelchen, mit denen Sie den Stress
bewältigen sind auch nicht zu erwähnen! Das zeugt nämlich davon, dass
Sie von alleine nicht mit dem Stress klarkommen.

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10. „Was schätzen andere an Ihnen?“
Was der Personaler bezweckt:
Der Personaler will von Ihnen eine realistische und glaubwürdige
Selbsteinschätzung hören. Die Fähigkeit zur Selbstreflexion ist
Unternehmen aus vielen Gründen sehr wichtig. Zum Beispiel hilft es den
Mitarbeitern dabei, eigene Fehler zu erkennen und diese zu korrigieren.
Außerdem möchte der Interviewer wissen, ob Sie eine selbstbewusste
Person sind.
Die Strategie:
Es geht nicht darum, zu berichten was andere über Sie gesagt haben.
Diese Aussagen können Sie natürlich als stützendes Beispiel verwenden,
aber im Kern sollten Sie nochmals Ihre Stärken zusammenfassen und
den Nutzen für das Unternehmen kurz formulieren.
Die Antwort Formel:
„Ich denke meine Freunde und Kollegen schätzen an mir meine
Zuverlässigkeit und die Fähigkeit die Dinge zu Ende zu führen. Wenn ich
mir etwas vornehme dann wird das auch bis zum Schluss durchgezogen.
Ich habe mir vor einem Jahr mit meinem besten Freund vorgenommen
jeden Montagmorgen ein paar Bahnen zu schwimmen. Und das machen
wir tatsächlich immer noch.“
Die typischen Fehler:
Übertreiben Sie es nicht! Der Personaler will zwar Ihre positiven
Eigenschaften hören, wenn diese aber nicht zu Ihrem bisherigen
Auftreten passen wird Ihnen das keiner glauben. Und wer einmal
übertreibt der bleibt auch im weiterem Verlauf des Gesprächs
unglaubwürdig!

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11. „Wie flexibel sind Sie wenn es um Mobilität geht?“
Was der Personaler bezweckt:
Der Personaler stellt diese Frage meistens immer dann, wenn Ihre Arbeit
auch eine hohe Mobilität von Ihnen verlangt. Also wenn Sie zum Beispiel
oft zu Kunden fahren müssen, oder auch spontan einsetzbar sein sollen.
Die Strategie:
Auch hier sollten Sie vor der Bewerbung mit sich selbst und eventuell
auch mit dem Lebenspartner (denn den betrifft das auch) absprechen wie
flexibel Sie sind. Versuchen Sie schon vor dem Gespräch
herauszufinden, wie viel Reisebereitschaft tatsächlich verlangt wird, oder
ob Sie eventuell einen Umzug einplanen müssten. Antworten Sie ehrlich!
Begründen Sie Ihre Antwort.
Die Antwort Formel:
„Ein Umzug in eine andere Stadt kommt für mich aus familiären Gründen
nicht in Frage, aber Dienstreisen, die auch mal eine Woche dauern
dürfen, sind für mich kein Problem.“
Die typischen Fehler:
Verneinen Sie diese Antwort nicht einfach so. Nennen Sie gute Gründe,
sonst wird an Ihrer Motivation gezweifelt.

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12. „Können Sie gut im Team arbeiten?“
Was der Personaler bezweckt:
Es ist natürlich selbstverständlich, dass die Bewerber diese Frage mit Ja
beantworten. Doch um den Personaler zu überzeugen sollten es schon
mehr als zwei Buchstaben sein. 
Die Strategie:
Zeigen Sie, dass Sie sowohl im Team, als auch alleine hervorragende
Arbeit leisten werden. Finden Sie ein gutes Beispiel, um eine der beiden
Arbeitsweisen zu bestätigen.
Die Antwort Formel:
„Ich arbeite sehr gerne mit meinen Arbeitskollegen zusammen, weil ein
Team die meisten Aufgaben schneller und besser lösen kann. Der
wichtigste Faktor, damit die Teamarbeit effizient abläuft, ist die
Kommunikation untereinander. Wenn klare Ziele und Rollen zugeteilt
werden ist die Teamarbeit eine der besten und effektivsten
Arbeitsweisen.“
Die typischen Fehler:
Berichten Sie niemals über Schwierigkeiten bei der Teamarbeit. Sie
wurden doch noch nicht einmal danach gefragt. Eine zu kurze („Ja.“) und
eine zu lange Antwort sollten Sie vermeiden.

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13. „Wie gehen Sie mit Kritik um?“
Was der Personaler bezweckt:
Kritik und auch Konflikte sind im Arbeitsleben ganz normal. Der
Personaler möchte wissen wie Sie mit dieser Situation umgehen. Sind
Sie Konfliktscheu? Fliehen Sie vor möglichen Konflikten oder stellen Sie
sich diesen? Die Konfliktfähigkeit ist vor allem in höheren Positionen ein
wichtiges Merkmal.
Die Strategie:
Nennen Sie hier unbedingt ein gutes Beispiel. Das ist in diesem Fall der
beste Weg den Interviewpartner zu überzeugen. Auch bei dieser Frage
sollte die Antwort gut vorbereitet sein. Sie sollten darstellen, dass Sie den
Konflikten nicht aus dem Weg gehen, sondern sich aktiv um eine Lösung
bemühen.
Die Antwort Formel:
„Ich versuche in einer Konfliktsituation zunächst so viele Informationen
(von allen beteiligten Parteien) wie nur möglich zu erhalten. Das hilft mir
einen ersten Überblick zu erstellen. So verhindere ich eine vorschnelle
Reaktion. Konflikte müssen sachlich behandelt werden, so können sie
nicht eskalieren.“
Die typischen Fehler:
Wählen Sie ein passendes Beispiel. Es sollte Sie weder als konfliktscheu,
noch konfliktfreudig darstellen. Der mittlere Weg ist hier der Richtige.

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14. „Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?“
Was der Personaler bezweckt:
Die Frage, so generell sie auch klingen mag, prüft Ihre Zielstrebigkeit.
Haben Sie schon ein Ziel ins Auge gefasst? Wie strategisch gehen Sie
dieses Ziel an? Haben Sie eine realistische Vorstellung von dem was Sie
erreichen können?
Die Strategie:
Gerade wenn es darum geht in der Karriereleiter zu klettern, sollten Sie
dazu schon einen ungefähren Plan zu Recht gelegt haben. Besonders die
großen Unternehmen sind an Bewerbern interessiert die später
verantwortungsvolle Positionen einnehmen wollen. Dennoch sollte die
Antwort ausgewogen ausfallen, schließlich bewerben Sie sich für diese
Stelle und nicht für die nächst höhere.
Die Antwort Formel:
„Ich will Sie erst einmal im Rahmen der von Ihnen vergebenen Stelle von
meinen Fähigkeiten überzeugen. Ich möchte das Unternehmen und die
Position näher kennenlernen. Ich kann mir danach durchaus vorstellen in
eine leitende Position aufzusteigen, wenn ich bis dahin genügend
Erfahrung gesammelt habe“
Die typischen Fehler:
Nennen Sie nicht nur eigene Interessen, sondern binden Sie den Nutzen
für das Unternehmen in Ihre Antwort mit ein!

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15. „Trauen Sie sich die neuen Herausforderungen zu?“
Was der Personaler bezweckt:
Natürlich kommen Sie für diese Stelle in Frage, sonst wären Sie ja gar
nicht erst eingeladen worden. Der Personaler will wissen wie
Selbstbewusst Sie sind und ob Sie sich leicht aus der Fassung bringen
lassen. Außerdem erwartet er von Ihnen einen überzeugenden
Argumentationsweg.
Die Strategie:
Bereiten Sie diese Antwort gut vor. Dann können Sie im
Vorstellungsgespräch selber viel ganz entspannt antworten. Lassen Sie
sich vor dem Beantworten der Frage einen kurzen Augenblick Zeit. Durch
ein vorschnelles „Ja“ könnten Sie Überheblichkeit signalisieren.
Die Antwort Formel:
„Ich arbeite seit Jahren in dem Bereich XY. Ich habe mehrere kleinere
Projekte begleitet und konnte so viele Erfahrungen sammeln. Ich bin
inhaltlich genau für diesen Bereich spezialisiert. Also ja, ich traue mir die
Herausforderungen absolut zu. Auch wenn ich durchaus Respekt vor den
neuen Aufgaben habe bin ich mir sicher, dass ich diese meistern werde.“
Die typischen Fehler:
Sie sollten die Antwort gut vorbereiten und keinesfalls in Verlegenheit
geraten. Wenn Sie die Stelle wirklich haben wollen dann „kämpfen“ Sie
um diese!

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16. „Wo liegen Ihre Gehaltsvorstellungen?“
Was der Personaler bezweckt:
Der Personaler kann mittels Ihrer Gehaltserwartung einige Dinge
erkennen: Haben Sie eine realistische Vorstellung der Tätigkeit? Sind Sie
selbstbewusst genug, um eigene Interessen durchzusetzen?
Die Strategie:
Gerade für Führungspositionen ist eine gute Antwort für diese Frage
absolute Pflicht! Denn gerade von Personen in leitenden Funktionen wird
ein gewisses Selbstbewusstsein erwartet! Informieren Sie sich unbedingt
darüber, wie hoch das normale Gehalt für die angestrebte Position ist.
Welche Faktoren sprechen für ein höheres Gehalt? Nennen Sie gute
Gründe, warum Sie mehr Gehalt erhalten sollten. Das stärkste Argument
ist dabei immer relevante Erfahrung. Stützen Sie die Gehaltsverhandlung
auch mit Beispielen aus Ihrer bisherigen Berufserfahrung.
Die Antwort Formel:
(passen Sie die Antwort unbedingt genau an!)
„Seit vielen Jahren nehme ich in dem Unternehmen XY eine leitende
Funktion ein. Ich habe viel Erfahrung in diesem Bereich und konnte so im
letzten Quartal 25% mehr Neukunden anwerben. Das hat für einen
zusätzlichen Umsatz von insgesamt 200.000€ gesorgt. Ich bringe Ihnen
also einen erheblichen Mehrwert und viel Erfahrung. Daher möchte ich
bei Ihnen 80.000€ im Jahr verdienen.“

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Die typischen Fehler:
Stellen Sie keine Gegenfragen wie etwa: „Was würden Sie mir denn
zahlen?“ Das zeugt von schlechter Vorbereitung. Es ist immer wieder
erschreckend wie viele Bewerber ohne eine klare Gehaltsvorstellung in
ein Bewerbungsgespräch gehen. Das senkt nicht nur Ihre Chance auf ein
gutes Gehalt, sondern weist den Personaler auch auf einen geringen
Selbstwert hin. Bereiten Sie sich also gründlich auf die Argumentation vor
und besorgen Sie sich Informationen über die üblichen Gehälter in dem
ausgeschriebenen Job.

Weitere Tipps zur Gehaltsverhandlungen haben wir bereits für dich


zusammengefasst!

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17. „Sie scheinen etwas unerfahren für die Stelle zu sein
oder?“
Was der Personaler bezweckt:
Natürlich kommen Sie grundsätzlich für diese Stelle in Frage, sonst
wären Sie ja nicht eingeladen worden. Der Personaler wählt diese
durchaus provokante Frage auch, um zu erfahren wie Sie unter Druck
reagieren. Lassen Sie sich provozieren oder bleiben Sie gelassen? Wie
überzeugend fällt Ihre Antwort aus?
Die Strategie:
Selbst wenn Sie sich für den ersten Job bewerben sollten, haben Sie in
vielen ähnlichen Tätigkeiten erste Erfahrungen sammeln können.
Überlegen Sie sich einfach für jede wichtige Station in Ihrem Lebenslauf
eine wichtige Lektion, die Sie im besten Fall auch durch ein Beispiel
belegen können. Vergessen Sie nicht die wichtigsten Soft Skills zu
erwähnen.
Die Antwort Formel:
„Nein ich denke nicht. Ich habe in meinen Praktika schon umfangreiche
Erfahrungen in vielen Bereichen gesammelt. Die Methodik / das
Softwareprogramm XY habe ich dort alltäglich verwendet. Ich bin ein sehr
neugieriger Mensch und bereit ständig Neues zu lernen. Ich glaube mit
meinen neuen, unkonventionellen Methoden kann ich die Arbeit in Ihrem
Unternehmen verbessern.
Die typischen Fehler:
Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen oder sogar provozieren. Eine
patzige Antwort ist ein absolutes No-Go!

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18. „Nennen Sie drei Eigenschaften die Ihnen fehlen“
Was der Personaler bezweckt:
Der Rekrutier möchte erfahren, ob Sie sich Ihrer Schwächen bewusst
sind und wie Sie über diese nachdenken. Mit der Antwort findet er auch
heraus, wie gut Ihre Eigenschaften zu dem Job und dem Unternehmen
passen.
Die Strategie:
Fokussieren Sie sich auf Eigenschaften die für den Job für den Sie sich
gerade bewerben nicht zwingend erforderlich sind und auch nicht
grundlegend auf soziale oder fachliche Mängel hinweisen könnten.
Bereiten Sie sich schon im Vorfeld auf die Frage vor und nehmen Sie sich
eine kurze Denkpause, um Ihre Gedanken zu sammeln. Gleichzeitig
signalisieren Sie dem Interviewer, dass Sie ernsthaft über die Frage
nachdenken. Machen Sie in Ihrer Antwort klar, dass Sie sich Ihrer
Schwächen durchaus bewusst sind und stetig daran arbeitest sich zu
verbessern. Hat der Personaler Sie bereits auf eine Ihrer Schwächen
angesprochen, so können Sie das mit dieser Frage ganz klar als einen
Vorteil nutzen und diese mit einbeziehen. Versuchen Sie am Ende Ihrer
Antwort ein Schlaglicht auf den positiven Ausblick zu richten, indem Sie
Ihr Entwicklungspotenzial betonen.
Die Antwort Formel:
"Wir hatten es bereits Angesprochen: Mir fehlt dann und wann die
Flexibilität. Ich bin ein Mensch der alles sehr sicher und durchdacht plant,
wenn dann eine spontane Änderung auftaucht ist das für mich mit sehr
viel Anstrengung verbunden: Ich vermisse bei mir eine gewisse
Selbstsicherheit. Gerade wenn ich aufgefordert bin spontane
Präsentationen vor großem Publikum zu halten. Ich denke aber, dass es
schon deutlich besser geworden ist. Als letztes würde ich sagen, dass mir
eventuell etwas Feingefühl fehlt wenn ich Kritik ausübe. Mir wurde früher
ab und an gesagt, dass ich etwas direkt bin. Aber auch das habe ich
lange nicht mehr gehört. Solange man seine Fehler kennt, kann man sich
ja auch verbessern."
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Die typischen Fehler:
Gute Eigenschaften die durch absurde Beispiele als negativ dargestellt
werden sind tabu. Andersherum sollten Sie Ihre Schwächen nicht als in
den Stein gemeißelt darstellen. Nennen Sie keine Eigenschaften die in
Ihrem zukünftigem Job sehr wichtig sind. Welche Eigenschaften das sind
ist häufig offensichtlich, die üblichen Hinweise finden Sie in der
Jobanzeige.

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19. „Haben Sie noch Fragen an uns?“
Was der Personaler bezweckt:
Der Personaler möchte natürlich wissen, ob Sie noch weitere Fragen
haben. Ihre Antwort verrät allerdings noch viel mehr als Sie im erstem
Moment vermuten würden: Ihre Motivation wird wieder einmal auf die
Probe gestellt. Haben Sie sich auf die Rückfragen vorbereitet? Sind Sie
ernsthaft an der Tätigkeit interessiert? Haben Sie das Gespräch
aufmerksam verfolgt?
Die Strategie:
Ja auch auf diese Frage sollten Sie sich gut vorbereiten! Denn wer nicht
fragt bleibt bekanntlich dumm! Fragen Sie nicht nur um Interesse
vorzuspielen, sondern Fragen Sie nach Dingen, die Sie wirklich wissen
wollen!
Die Antwort Formel:
An dieser Stelle ein paar Fragen die Sie in jedem Bewerbungsgespräch
stellen können:
„Wie läuft die Einarbeitung in meine Aufgaben ab?“
„Wie groß ist das Team bzw. die Abteilung, in der ich arbeiten werde?“
„Gibt es auch abteilungsübergreifende Projekte?“
„Welche Aufstiegsmöglichkeiten bietet die Stelle?“
„Legen wir gemeinsam die Ziele meines Praktikums fest?“
„Was wird mein erstes Projekt sein?“
Die typischen Fehler:
Keine einzige Frage zu stellen wirkt viel zu desinteressiert. Der Abschluss
des Gespräches kann für Sie sehr überraschend erfolgen, da der
Interviewer ja das Gespräch führt. Seien Sie also gut vorbereitet und
formulieren Sie im Vorfeld eine Vielzahl an möglichen Fragen. Denn

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wenn Sie bereits ein bestimmtes Thema ausreichend besprochen haben
kommt eine weitere Frage zu dem Bereich nicht gut rüber!

20. „Nach allem was Sie nun über uns wissen, können Sie
sich vorstellen hier zu arbeiten?“
Was der Personaler bezweckt:
Auch diese Frage will Ihre Argumentationsstärke testen. Die Antwort
weist den Personaler auf Ihre Motivation hin. Außerdem will er Ihre
Überzeugungskraft testen.
Die Strategie:
Hier ist es wichtig, nicht nur eine gute Selbstpräsentation abzuliefern,
sondern Ihre Antwort auch mit Argumenten zu stützen. Betonen Sie
dabei, dass nun alle relevanten Informationen gegeben sind und das Ihre
Entscheidung für den Arbeitgeber gefallen ist.
Die Antwort Formel:
„Ich habe schon ein positives Gefühl gehabt, als ich Ihre Stellenanzeige
gesehen habe. Nun muss ich sagen: Dieser Eindruck hat sich heute
bestätigt. Ich finde die Aufgaben sehr spannend und die Firmenkultur
spricht mich ebenfalls an. Insofern ist für mich die Entscheidung gefallen:
Ich möchte für Sie arbeiten.“

Sie haben es geschafft. So einfach kann ein Vorstellungsgespräch sein!

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Die 20 Stressfragen

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1. „Auf der Titelseite welches Magazins würden Sie gerne

abgebildet sein?“

Was der Personaler bezweckt:

Diese Frage soll dem Personaler nicht nur einen Einblick darin geben was der

Bewerber gerne in der Freizeit liest, sondern soll auch das Selbstbild des Bewerbers

zeigen. Ist der Bewerber eitel? Wo sieht er sich in Zukunft? Welche Ziele verfolgt

er?

Die Strategie:

Wieder kommt es nicht auf die richtige Antwort, sondern auf die richtige Begründung

an. Hier ist deine Kreativität gefragt! Am leichtesten ist es passende

Fachzeitschriften zu nennen. Ein Hauseigenes Firmenmagazin bietet sich ebenfalls

an. Absolutes Tabu: Der Playboy selbstverständlich. 

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2. „Wie finden Sie es geführt zu werden?“

Was der Personaler bezweckt:

Der Personaler möchte durch diese Frage genau erfahren wie gut sich der

Bewerber in die Firmenstrukturen einfügt. Die Antwort soll zeigen, ob du für die

Stelle der richtige Typ bist. Willst du lieber an die Hand genommen werden oder

ergreifst du Eigeninitiative?

Die Strategie:

Die Antwort scheint sehr trivial und nebensächlich zu sein, doch das ist sie nicht.

Tatsächlich musst du hier eine ausführliche und persönliche Stellungnahme

abgeben, wenn du einen guten Eindruck machen möchtest. Achte hier vor allem auf

zwei wichtige Faktoren. Erstens die zeitliche Entwicklung. Damit ist zum Beispiel

gemeint, dass du am Anfang gerne geführt und in das Unternehmen eingegliedert

werden möchtest, du aber nach einiger Zeit auch selbstständig und frei arbeiten

kannst. Der zweite Faktor bezieht sich auf die zu vergebende Stelle selbst: Handelt

es sich um eine Führungsposition? Dann solltest du deinem Gesprächspartner auch

klar machen, dass du eigene Verantwortung übernehmen kannst. Achte also auf

diese beiden Faktoren und formuliere anhand dieser deine Antwort.

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3. „Welche Beurteilung geben Sie mir als Interviewer?“

Was der Personaler bezweckt:

Der Personaler ist mit Sicherheit nicht auf dein „Urteil“ angewiesen. Diese Frage

dient als kleiner Überraschungseffekt. Sie zeigt dem Personaler wie der Bewerber

mit Autoritätspersonen umgeht. Denn im Bewerbungsgespräch den Interviewer zu

bewerten ist eine heikle Situation. Daher wir der Personaler, wenn er diese Frage

stellt auch auf deine non-verbale-Reaktion achten.

Die Strategie:

Auch wenn dich die Frage etwas überrumpelt: Bleibe ruhig und gelassen und fange

nicht gleich an los zu plappern. Denn diese Frage hat durchaus einen ernsten

Hintergrund. Versuche zunächst deine Bewertung nicht nur auf deinen

Gesprächspartner zu beziehen, sondern auf den Gesamteindruck, der Empfang das

Unternehmen. Dieser Eindruck ist selbstverständlich ein sehr positiver. Dann erst

gehst du speziell auf den Personaler ein. So wirst du eine gute Antwort auf diese

Frage erhalten.

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4. „Was müsste passieren, dass Sie kündigen?“

Was der Personaler bezweckt:

So simpel es klingt: Der Personaler möchte mit dieser Frage deine Loyalität und

dein Durchhaltevermögen näher unter die Lupe nehmen. Diese Frage wird häufig

Berufseinsteigern und Bewerbern einer Teilzeitstelle gestellt.

Die Strategie:

Hier ein paar generell gute Gründe den Job zu Kündigen:

 Gesundheit

 Langeweile

 Stillstand

 Unsicherheit

In dieser Frage solltest du allerdings zunächst auf die Gesundheit anspielen, ohne

dabei so zu klingen als wärst du bereits krank oder von einer Krankheit bedroht.

Außerdem kannst du hier das Firmenklima aufgreifen. Antworte am besten so, dass

du zunächst einen guten Grund nennst wegen dem du kündigen würdest. Dann

betonst du, dass du diese Umstände in dem Unternehmen nicht erwartest und du

sehr zuversichtlich bist. So wird der Personaler zufrieden sein und du konntest ein

Fettnäpfchen vermeiden.

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5. „Welche Frage möchten Sie nicht gestellt bekommen?“

Was der Personaler bezweckt:

Der Personaler achtet bei dieser Frage vor allem auf deine Reaktion. Bist du

überrascht? Wie reagierst du? Da diese Frage einen großen Überraschungseffekt

hat, kann der Personaler so das Selbstbewusstsein des Bewerbers prüfen.

Die Strategie:

Da du hier dein Selbstbewusstsein unter Beweis stellen musst darfst du auf gar

keinen Fall einknicken. In diesem Fall reicht tatsächlich eine Standard Antwort wie

zum Beispiel: „So einfach wird ich es Ihnen nicht machen.“ Die meisten Personaler

werden nicht weiter nachbohren.

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6. „Wann haben Sie das letzte Mal eine Vorschrift

missachtet?“

Was der Personaler bezweckt:

Jeder hat schon einmal gegen eine Vorschrift verstoßen und fast jeder hat schon

gegen eine Unternehmensvorschrift verstoßen. Das ist auch dem Personaler klar.

Deshalb erwartet dieser eine ehrliche Antwort. So kann der Personaler besser

bewerten mit welchem Typ Mensch er es hier zu tun hat.

Die Strategie:

Es ist von zentraler Bedeutung hier ein Beispiel zu nennen. Tust du dies nicht wird

der Personaler dir das nicht abkaufen und nachhaken. Außerdem wirkst du dadurch

umso unglaubwürdiger. Überlege dir also ein harmloses Beispiel. Also einen Vorfall

in dem es durchaus vertretbar, wenn nicht sogar deine Pflicht, gegen die

Vorschriften zu verstoßen. Doch Vorsicht: Es muss sich immer noch um einen

echten Verstoß handeln. Bezieht sich die Frage des Interviewers nicht speziell auf

Unternehmensvorschriften, dann ist es sinnvoll ein Beispiel außerhalb deiner

beruflichen Laufbahn zu nennen.

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7. „Was ist das verrückteste was Sie je gemacht haben?“

Was der Personaler bezweckt:

Auch diese Frage ist außergewöhnlich und fällt im Gespräch meist etwas aus der

Reihe. Der Personaler fordert hier deine Kreativität und Spontanität, denn er denkt

nicht, dass du dich so gut vorbereitet hast. Außerdem möchte der Personaler einmal

mehr etwas mehr über deine Persönlichkeit erfahren. Er kann erkennen was für ein

Typ du bist und ob du zu den Kollegen passt.

Die Strategie:

Bereite dich einfach kurz auf diese Frage vor und schon ist es viel leichter darauf zu

antworten. Suche dir eine verrückte Situation aus an die du dich gerne erinnerst.

Alkohol sollte allerdings keine Rolle gespielt haben. Am besten ist die Antwort, wenn

der Personaler mit der Geschichte die du erzählst auch positive

Charaktereigenschaften verbindet. Diese musst du nicht direkt erwähnen, erzähle

einfach eine Geschichte die dich in ein gutes Licht rückt. Hier ist es besonders

wichtig eine einzigartige Antwort zu finden die dich von anderen Mitbewerbern

abhebt.

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8. „Was mochten Sie an Ihrem bisherigen Job am

wenigsten?“

Was der Personaler bezweckt:

Hier wendet der Personaler einen kleinen Trick an. Er will indirekt eine Schwäche

herausfinden. Womit kann der Bewerber nicht gut umgehen? Außerdem möchte er

erfahren, ob du ein realistisches Bild der zu vergebenden Stelle hast. Außerdem

erhofft sich der Personaler eine Einsicht in deine Arbeitsweise.

Die Strategie:

Auch auf diese Frage kannst du dich wunderbar vorbereiten. Analysiere einfach,

welche Eigenschaften der bisherige Job hatte, die die zu vergebene Stelle nicht hat.

So vermeidest du, dass du hier eine kritische Schwäche offenbarst. Natürlich

solltest du keine gravierenden Dinge nennen, ich denke das versteht sich von

selbst. Die Antwort bietet dir auch die Möglichkeit Erwartungen und Wünsche an

den Arbeitsplatz zu formulieren. Etwa wenn du mehr Mitspracherecht haben

möchtest oder andere banale Dinge.

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9. „Was werden Ihre Kollegen hier von Ihnen lernen?“

Was der Personaler bezweckt:

Der Personaler möchte erfahren, welchen Mehrwert du mit in das Unternehmen

bringst. Außerdem kann er mit dieser Frage dein Selbstbild überprüfen. Ist der

Kandidat selbstsicher? Weiß der Bewerber um seine Stärken?

Die Strategie:

Sei an dieser Stelle nicht zu bescheiden. Du kannst deine Stärken, die bereits

vorbereitet haben solltest hier einfließen lassen. Was macht dich besonders? Wo

könnte sich dein Lebenslauf von deinen Kollegen unterscheiden? So kannst du

deine Außergewöhnlichkeit hervorheben und deine Qualifikationen durch Beweise

belegen.

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10. „Was würden Sie tun, wenn Sie im Lotto gewinnen?“

Was der Personaler bezweckt:

Der Personaler überprüft hier vor allem deine Motivation und deine Lebensziele.

Die Strategie:

Tatsächlich ist diese Frage gar nicht so selten wie viele Bewerber denken. Die

Antwort solltest du dir auf jeden Fall mehrmals durch den Kopf gehen lassen. Das

Ziel ist deine Motivation zu beweisen, dabei aber weiterhin realistisch zu klingen.

Am besten gelingt die durch sichere, „vernünftige“ Investitionen wie zum Beispiel ein

Haus. Sage auch das weiter als … arbeiten würdest, und begründe dies kurz, zum

Beispiel weil es dir viel Spaß macht.

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11. „Wenn Sie ein Tier wären welches wären Sie dann?“

Was der Personaler bezweckt:

Mit Tieren verbinden wir spezifische Eigenschaften. Mit der Antwort projiziert der

Bewerber seine Eigenschaften auf die Wahl des Tieres. Der Personaler erhofft sich

also durch deine Antwort Aufschluss über dein Selbstbild.

Die Strategie:

Bei dieser Frage gibt es keine einzig richtige Antwort im Sinne von: Alle Bewerber

die gerne eine Spinne wären werden eingestellt; Nein so natürlich nicht! Es kommt

vielmehr darauf an die Wahl des Tieres gut zu begründen. Versuche also eine

deiner besonderen Fähigkeiten auf ein Tier zu beziehen und schon ist deine Antwort

fertig. Kandidaten wie Faultier, Ratte oder Seestern solltest du aber vermeiden 

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12. „Warum sind Kanaldeckel rund und nicht eckig?“

Was der Personaler bezweckt:

Bei diesem Brainteaser musst du deine Fähigkeit zum logischem denken unter

Beweis stellen.

Die Strategie:

Die Antwort: Ein Kanaldeckel ist rund, damit er beim Einsetzen nicht herunterfallen

kann. Ein eckiger Kanaldeckel könnte zum Beispiel bei Schräglage hinunterfallen.

Die Form des runden Kanaldeckels schützt davor.

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13. „Sie wirken unsicher. Haben Sie damit oft Probleme?“

Was der Personaler bezweckt:

Unsichere und sichtbar nervöse Bewerber haben es besonders schwer den

Personaler zu überzeugen. Als Berufseinsteiger wird dir der Personaler dir das

wahrscheinlich verzeihen. Allerdings ist diese Frage eher ein schlechtes Zeichen.

Die Strategie:

Diese Frage ist gewissermaßen ein Warnsignal an dich. Wer diese Frage gestellt

bekommt wird wahrscheinlich deutliche Probleme mit der Selbstdarstellung haben.

Gebe deine Unsicherheit zu und begründe deine Unsicherheit zum Beispiel anhand

deiner Unerfahrenheit.

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14. „Glauben Sie, dass Sie klarkommen als einzige(r)…

unter vielen…?“

Was der Personaler bezweckt:

Es gibt viele Varianten dieser Fragen, denn in die Lücken können mit

verschiedensten Dingen gefüllt werden. So etwa einzige Frau unter männlichen

Kollegen oder einziger Deutscher unter Ausländern etc. Der Personaler möchte

herausfinden, ob du dich gut in das Team einfinden wirst.

Die Strategie:

Lasse keinen Zweifel daran, dass du dich gut in das Unternehmen einfinden wirst

auch wenn du dich von den meisten Kollegen unterscheidest. Hier darfst du ruhig

vor lauter Selbstbewusstsein strahlen. So wirst du die Vorurteile und Befürchtungen

des Interviewers los. Die Antwort kann ruhig kurz und knackig ausfallen.

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15. „Was spricht gegen Sie als Bewerber für diese Stelle?“

Was der Personaler bezweckt:

Durch die sehr provokante Formulierung der Frage will der Personaler deine

Belastbarkeit in Stresssituationen auf die Probe stellen. Im Kern geht es bei dieser

Frage einfach nur darum zu sehen, ob du dir Ruhe bewahren und dich schlagfertig

rechtfertigen kannst.

Die Strategie:

Eine sachliche und professionelle Antwort ist in diesem Fall das A und O. Wenn

bereits Schwächen angesprochen worden sind oder du generell weißt, dass du die

ein oder andere Anforderung auf der Stellenanzeige nicht erfüllst, so solltest du nun

auch dazu stehen. Zu behaupten der einzig wahre Kandidat für den Job zu sein ist

ohnehin nicht der richtige Weg. Andererseits solltest du natürlich auch

selbstbewusst sein. Bestehe darauf für die Stelle geeignet zu sein, aber sei

durchaus etwas selbstkritisch. So erhältst du genau die richtige Mischung die du

benötigst, um deinen Gesprächspartner zu überzeugen.

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16. „Wann haben Sie das letztemal die Beherrschung

verloren?“

Was der Personaler bezweckt:

Diese Frage betrifft vor allem deine soziale Kompetenz. Der Personaler möchte von

dir erfahren wie du dich in Konfliktsituationen verhältst. Kann der Bewerber in

solchen Fällen die Nerven behalten? Lässt sich der Bewerber leicht aus der Ruhe

bringen? Wodurch lässt sich der Bewerber provozieren?

Die Strategie:

Bei der Beantwortung dieser Frage ist besondere Vorsicht geboten. Auch wenn es

allzu menschlich erscheint auch mal etwas über zu reagieren: Diese Frage kann

dich ganz schnell disqualifizieren. Es ist in diesem Fall am besten, wenn du dem

Interviewer glaubhaft vermitteln kannst eher der ruhige Typ zu sein der sich nicht so

leicht aus der Ruhe bringen lässt. Besonders kritisch sind zwischenmenschliche

Beispiele. Auch wenn du in einer bestimmten Situation einen guten Grund hast die

Beherrschung zu verlieren- sprich nicht darüber. Die Antwort auf diese Frage darf

ruhig etwas kürzer ausfallen. Am besten ist es in etwa so zu antworten:

Es ärgert mich, wenn…

 Das Arbeitsergebnis schlechter ausfällt als es möglich gewesen wäre.

 ich meine Fähigkeiten nicht gewinnbringend einbringen kann

 Meine Vorschläge die ich einbringe ohne Begründung abgelehnt werden

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17. „Was würden Sie an sich am ehesten verändern

wollen?“

Was der Personaler bezweckt:

Dein Interviewpartner hat es hier auf dein Selbstbild abgesehen. Hast du ein

realistisches Bild von dir selbst? Bist du in der Lage an dir Kritik zu üben? Es ist für

den Personaler sehr wichtig, welche Schwächen du an dir siehst. Sollten diese

Schwächen den Anforderungen des Unternehmens entsprechen, dann wirst du

wahrscheinlich nicht eingestellt.

Die Strategie:

Deine Antwort sollte auch bei dieser Frage ausgewogen ausfallen, dass heißt du

solltest nicht zu bescheiden sein aber auch nicht zu selbstzufrieden. Es ist wichtig,

dass du eine positive aber auch selbstkritische Antwort abgibst. Die Antwort solltest

du schon vor dem Gespräch vorbereiten. Du musst bei dieser Frage nämlich eine

Schwäche von dir preisgeben. Am besten ist es in diesem Fall eine Fähigkeit zu

nennen, die du schon gut beherrscht. Dein Wunsch ist es nun diese eine Fähigkeit

noch weiter zu verbessern. So vermittelst du eine hohe Motivation und gibst dabei

gar keine wirkliche Schwäche preis! Wichtig ist, dass die erwähnte Fähigkeit oder

Eigenschaft für den Arbeitgeber auch wirklich relevant ist.

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18. „Welche Eigenschaften hat ein guter Vorgesetzter? Mit

welchen Eigenschaften kommen Sie nicht gut zurecht?“

Was der Personaler bezweckt:

Der Arbeitgeber möchte einen Mitarbeiter einstellen der gut mit Konflikten umgehen

kann. Daher werden alle Antworten, die auf ein schlechtes Verhältnis zwischen dem

Bewerber und dem Vorgesetzten schließen lassen als negativ bewertet.

Die Strategie:

Der erste Teil der Antwort sollte sich auf die Eigenschaften eines guten

Vorgesetzten beziehen. Versuche die optimale Führungsperson so realistisch wie

möglich zu beschreiben. Wichtig ist die Eigenschaften dabei nicht als Erwartungen

in den Raum zu werfen, sondern auch die Rolle des Mitarbeiters zu betonen. Fasse

dich beim zweiten Teil der Antwort kurz, denn das ist der kritische Punkt. Eine gute

Möglichkeit: „Schwierigkeiten habe ich nur wenn viele der genannten positiven

Eigenschaften fehlen“. Im Falle weiterer Fragen des Interviewers nennst du

möglichst harmlose Schwächen. Beweise mit deiner Antwort auf jeden Fall hohe

Loyalität zu deinen früheren Chefs.

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19. „Weshalb haben Sie so häufig Ihre Stelle gewechselt?“

Was der Personaler bezweckt:

Mit dieser Frage möchte dein Interviewpartner herausfinden, welche Vorstellungen

du von dem Arbeitsleben in dem Unternehmen hast. Denn durch deine Antwort

verrätst du, was dir an den bisherigen Arbeitsbedingungen nicht gefallen hat. Hat

der Bewerber sehr häufig die Stellen gewechselt haben viele Personaler den

Verdacht, dass es dem Bewerber ab Durchhaltevermögen fehlt.

Die Strategie:

Solltest du deinen Job häufig gewechselt haben, dann ist das nicht weiter schlimm.

Vorausgesetzt du kannst deine Jobwechsel gut begründen. In einigen Berufen kann

es sogar von Vorteil sein häufig die Stellen zu wechseln. Die Erfahrungsbegründung

wird jeder Arbeitgeber akzeptieren. Solltest du die Stellen so häufig gewechselt

haben, weil du falsche Erwartungen hattest empfehle ich dir damit offen

umzugehen. Sollte dieser schnelle Stellenwechsel nach dem Studium oder direkt

nach der Schule stattgefunden haben, so kannst du die als deine

Orientierungsphase verkaufen. Das Wichtigste dabei ist dem Gesprächspartner eine

sichere Zukunft zu garantieren. Denn dieser ist an einer stabilen Zusammenarbeit

interessiert. Lege dir also vor dem Gespräch eine plausible Erklärung zurecht. Das

gilt besonders, wenn du deine Stelle in der Vergangenheit oft gewechselt haben

solltest.

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20. „Wenn Sie die Chance dazu hätten: Würden Sie alles

nochmal so machen?“

Was der Personaler bezweckt:

Diese Frage bezieht sich gar nicht wirklich auf deine berufliche Vergangenheit. Dein

Interviewpartner möchte viel lieber wissen, wie du dich selbst siehst. Der Personaler

erkennt an der Art und Weise wie du über dich selbst sprichst wie ausgeprägt dein

Selbstvertrauen ist. Stehst du zu deinen Entscheidungen? Gleichzeitig wird von dir

verlangt eigene Fehler und Schwächen einzugestehen.

Die Strategie:

Die Antwort auf diese Frage will gut überlegt sein. Wir alle haben in unserem Leben

viele Fehler begangen. Es bieten sich hier zwei verschiedene Antworttypen an:

Entweder du gibst an, dass du mit den bisherigen Entscheidungen sehr zufrieden

bist und das die gesammelten Erfahrungen dich weiter gebracht haben. Kurzum: Es

gibt nichts, was du bereust. Achte darauf, dass du dich nicht übertrieben positiv in

Szene setzt. Oder die 2. Antwortmöglichkeit: Du gibst ein paar offensichtliche Fehler

zu und zeigst mit deiner Antwort, dass du aus diesen gelernt hast. Diese

Antwortmöglichkeit sollten vor allem die Bewerber anwenden, dessen Lebenslauf

Schönheitsfehler aufweist. Besonders wenn du längere Zeit arbeitslos warst oder du

schon nach den Lücken in deinem Lebenslauf gefragt wurdest ist es Pflicht eigene

Fehler zuzugeben. Dazu gehört aber auch in der Antwort ein paar

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Verbesserungsvorschläge zu nennen. Überlege dir schon vor dem Gespräch ein

paar mögliche Alternativen, so kannst du im Gespräch leichter überzeugen.

Die 10 Fragen für


Berufseinsteiger

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1. „Welches war Ihr Lieblingsfach in der Schule? Mit

welchen hatten Sie so Ihre Schwierigkeiten?“

Was der Personaler bezweckt:

Die Berufseinsteiger die direkt aus der Schule kommen haben natürlich noch keine

wirklich relevante Berufserfahrung. Daher muss sich der Personaler an den

Schulnoten orientieren. Aus den genannten Fächern werden dann Rückschlüsse

gezogen. In den meisten Fällen wird der Personaler auch dein Zeugnis kennen und

kann dich so noch besser beurteilen. In Kombination mit dieser Frage kann der

Personaler spezielle Fähigkeiten herausfinden. Bist du an bestimmten Dingen

besonders interessiert? Passen Stärken und Schwächen zu der Stelle?

Die Strategie:

Es ist auf jeden Fall gut, wenn du erklären kannst was du magst und was nicht.

Einen Menschen der an nichts besonders interessiert ist findet doch jeder

langweilig. Erzähle also ruhig was du besonders gerne machst. Am besten ist die

Antwort, wenn du zeigst, dass die Stärken in der Schule auch in die Berufswahl

eingeflossen sind. Mach dich also vorher über deinen Beruf schlau, und überlege dir

welche Fähigkeiten unverzichtbar sind und welche Fähigkeiten eher unwichtig. Da

der Personaler deine schulischen Leistungen so oder so vor Augen hat solltest du

immer bei der Wahrheit bleiben. Zeige immer eine positive Entwicklung und

beweise, dass du dich nun im Beruf viel besser schlagen wirst.

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2. „Was hat Ihnen Ihr Studium für das Berufsleben

gebracht?“

Was der Personaler bezweckt:

Der Personaler möchte mit dieser Frage näheres zu deiner Persönlichkeit

herausfinden. Der Personaler will hier im Grunde eine Begründung hören, warum

gerade das gewählte Studium genau das richtige für dich gewesen ist.

Die Strategie:

Du musst mit deiner Antwort zeigen, dass du dich aus guten Gründen für dein

Studium entschieden hast. Du sammelst Bonuspunkte wenn du dabei auch deine

Berufsplanung mit einbeziehst. Gehe also am Anfang deiner Antwort besonders auf

deine Motivation ein. Es ist gar nicht so wichtig auf spezifische Themen im Studium

einzugehen. Formuliere einfach generelle Fähigkeiten die du im Studium erhalten

hast. Dazu können zum Beispiel zählen:

 Selbstständiges Arbeiten

 Kreatives denken

 Im Team arbeiten

Besonders gut ist eine Antwort, wenn du die Fähigkeiten mit kleinen Beispielen

belegst.

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3. „Was waren die Gründe für die schlechten Schulnoten?

Warum sind Sie sitzengeblieben?“

Was der Personaler bezweckt:

Besonders jüngere Bewerber müssen damit rechnen bei mittelmäßigen

Schulleistungen mit dieser Frage konfrontiert zu werden. Der Personaler möchte

wissen: Gibt es eventuell eine plausible Erklärung für die Leistungen? Bist du faul

oder hattest du zu der Zeit persönliche Schwierigkeiten? Natürlich möchte der

Personaler auch wissen wie du auf diese Frage reagierst. Bleibst du eher gelassen

oder wirst du nervös? Bist du in der Lage Selbstkritik zu äußern oder redest du dich

irgendwie da raus?

Die Strategie:

Mein Tipp: Bleibe immer ehrlich, aber versuche die Ursache für deine schlechten

Schulnoten in das bestmögliche Licht zu rücken. Gestehe deine Fehler ein und

zeige, dass du aus diesen etwas gelernt hast. Selbstverständlich gibt es auch

Ursachen die du damals nicht beeinflussen konntest. Wie etwa Umzug, längere

Krankheit oder familiäre Probleme. In einem solchen Fall solltest du offen darüber

sprechen. Der Personaler wird Verständnis dafür haben. Stehe zu deinen

schulischen Leistungen und zeige, dass du aus deinen Erfahrungen gelernt hast.

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4. „Haben Sie neben dem Studium noch andere

Tätigkeiten verfolgt?“

Was der Personaler bezweckt:

Ein Arbeitgeber schätzt Studenten (und Schüler) mit praktischen Erfahrungen. Aus

diesem Grund sind in vielen Studiengängen Praktika zur Pflicht geworden.

Außerdem kann der Personaler so sichergehen, dass der Bewerber bereits einen

Einblick in den Beruf hatte und deshalb genau weiß was auf ihn zukommt. Aber

nicht nur berufliche Tätigkeiten können hier genannt werden. Auch Hobbys oder

Projekte sind hier gute Beispiele.

Die Strategie:

Diese Frage wird auf fast jeden Hochschulabsolventen zukommen. Du solltest dich

also auf jeden Fall vor dem Gespräch auf diese Frage vorbereiten. Unabhängig

davon, ob du berufliche Erfahrungen in der Studienzeit gesammelt hast oder nicht:

Du musst dem Personaler auf jeden Fall zeigen, dass du deine Zeit nicht nur am

Schreibtisch verbracht hast. Dafür kannst du auch Hobby oder ähnliche Tätigkeiten

als Beispiele nennen. Besonders überzeugend wird deine Antwort, wenn dein

Gesprächspartner einen roten Faden in deinem Studium erkennt. Du musst ihm also

deutlich machen, dass du dir über den Verlauf des Studiums, die Praktika und auch

die Abschlussarbeit Gedanken gemacht hast. Wenn Teile deines Studiums einen

Bezug zu der Stelle haben ist das besonders gut, die solltest du dann betonen. Eine

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gute Mischung aus Theorie und Praxis ist für den Arbeitgeber am attraktivsten.

Berufsrelevante Tätigkeiten sind besonders gern gesehen.

5. „Wie war das Verhältnis zu Ihren Mitschülern und

Lehrern?“

Was der Personaler bezweckt:

Dein Gesprächspartner möchte erfahren wie du mit anderen Menschen umgehst. Ist

der Bewerber teamfähig oder gerät er ständig in Konflikt mit anderen? Diese

Informationen nutzt de Personaler, um herauszufinden, ob du dich in den

Arbeitsplatz einordnen kannst oder nicht. Er fragt speziell nach dem Verhältnis

zwischen dir und dem Lehrer, weil er wissen will wie du mit Hierarchie umgehen

kannst. Wahrscheinlich wirst du in deinem Beruf auch einen Vorgesetzen haben der

sozusagen die Rolle des Lehrers einnimmt.

Die Strategie:

Eine ausgewogene Antwort wird den Personaler überzeugen: Du bist ein Mensch

der gut mit anderen kann aber selbstverständlich nicht allen. Die Antwort kann ruhig

etwas knapper ausfallen. Gehe nicht zu sehr ins Detail und besonders wichtig: Gebe

keine schlechten Bemerkungen ab. Egal aus welchem Grund: Wenn du jemanden

schlechtredest wird das sofort ein schlechtes Licht auf dich werfen.

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6. „Wohnen Sie noch Zuhause Seit wann stehen Sie auf

eigenen Beinen?“

Was der Personaler bezweckt:

Der Arbeitgeber hat Sorge einen Nesthocker vor sich zu haben. Er bevorzugt

Bewerber die schon früh selbstbestimmt leben und eigenständig Entscheidungen

treffen.

Die Strategie:

Solltest du bereits ausgezogen sein ist diese Frage überhaupt kein Problem: Erkläre

kurz, dass d unter welchen Umständen du ausgezogen bist, welches Ziel du hattest

und das du bereits eigenständig bist. Solltest du noch bei deinen Eltern wohnen ist

die Frage etwas kniffliger. In diesem Fall musst du dem Personaler zeigen, dass du

nicht aus Bequemlichkeit Zuhause geblieben bist, sondern, dass es dafür andere,

gute und rationale Gründe gab und gibt. Hier ist besonders der finanzielle Aspekt

ein wichtiger und überzeugender Faktor. Der Personaler wird von einem Schüler

nicht erwarten bereits eine eigene Wohnung zu haben.

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7. „Welche Fort-und Weiterbildungsveranstaltungen haben

Sie bereits besucht?“

Was der Personaler bezweckt:

Von dem modernen Arbeitnehmer wird erwartet, dass er nie auslernt und immer

wieder seine Kenntnisse erweitern will. Der Personaler will ganz konkret wissen,

welche Fortbildungen du bereits besucht hast. Passen die erworbenen Fähigkeiten

zu der ausgeschriebenen Stelle? Ist der Bewerber motiviert und wissenshungrig?

Die Strategie:

Zugegeben diese Frage scheint zunächst nichts mit einem Berufseinsteiger zu tun

zu haben, denn dieser hat schließlich nicht viele Möglichkeiten gehabt Seminare

etc. zu besuchen. Doch besonders für Hochschulabsolventen ist diese Frage wichtig

und sollte gut vorbereitet werden. Denn in den meisten Fällen werden diese kleinen

Weiterbildungsmaßnahmen nicht im Lebenslauf genannt. Suche dir also ein paar

Beispiele die beweisen können, dass du dich ständig weiterbildest. Dazu gehört

auch die Lektüre von Fachzeitschriften oder Messebesuche und so weiter. Mit

diesen Beispielen kannst du wunderbar deine Motivation untermauern. Sollten deine

Qualifikationen zu der Stelle passen sammelst du sehr wichtige Bonuspunkte!

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8. „Aus welchem Grund haben Sie Ihr Studium/ Ihre

Ausbildung gewechselt?“

Was der Personaler bezweckt:

Sieht der Personaler in deinem Lebenslauf, dass du dein Studium oder deine

Ausbildung gewechselt hast kommt in ihm eine Befürchtung hoch: Der Bewerber

weiß gar nicht wo er genau hin will. Der Studiengangwechsel wird von vielen

Arbeitgebern als Zeichen der Orientierungslosigkeit gewertet.

Die Strategie:

Es ist wichtig, dass du die Befürchtungen deines Gesprächspartners beseitigst.

Gerade jüngeren Bewerbern wir ein Fehler zugestanden, da diese nicht so viel

Erfahrung haben. Das Entscheidende ist jetzt den Fehler einzugestehen, einen

guten Grund für den Wechsel zu nennen und dann den eingeschlagenen Weg ins

positive Licht zu rücken. Verdeutliche dem Arbeitgeber, dass du ganz bewusst einen

Wechsel vorgenommen hast. Lege ihm die Ziele dar die du verfolgst und verbinde

diese mit der freien Stelle. Eine berufliche Neuorientierung ist ein kritischer Punkt

der sich in immer mehr Lebensläufen finden lässt. Für diese Antwort solltest du dir

vor dem Gespräch eine plausible Erklärung überlegen. Dann wirst du den

Personaler von deiner hohen Arbeitsmotivation überzeugen und seine Zweifel

erfolgreich beseitigen.

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9. „Wie steht es bei Ihnen mit Sprach und

Computerkenntnissen?“

Was der Personaler bezweckt:

Der Personaler sucht hier nach nützlichen Zusatzqualifikationen. Dadurch erhofft

sich der Arbeitgeber beispielsweise auf lange Einarbeitungsphasen zu verzichten.

Denn heutzutage gibt es kaum noch einen Arbeitsplatz der keine

Computerkenntnisse voraussetzt. Von den meisten Firmen werden außerdem

Fremdsprachenkenntnisse (min. Englisch) vorausgesetzt. Der Personaler möchte

auch erfahren, ob du bereit bist deine Fähigkeiten zu erweitern und neues zu lernen.

Die Strategie:

Da du als Berufseinsteiger kaum praktische Berufserfahrung vorweisen kannst ist

diese Frage eine gute Möglichkeit anderweitig Pluspunkte zu sammeln. Solltest du

in der Bewerbung Zusatzqualifikationen erwähnt haben, so achte darauf diese auch

im Bewerbungsgespräch zu nennen, sonst wird schnell an deiner Glaubwürdigkeit

gezweifelt. Bleibe auf jeden Fall bei der Wahrheit! In vielen Fällen bohrt der

Personaler nach und stellt Fachspezifische Fragen zum Beispiel zu einem

Softwareprogramm. Als Berufseinsteiger ohne besondere Qualifikationen solltest du

deswegen betonen, dass du fehlende Fähigkeiten gerne ergänzen wirst.

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10. „Was möchten Sie im Leben gerne erreichen Was ist

Ihnen wichtig?“

Was der Personaler bezweckt:

Mit dieser Frage bezieht sich der Personaler wie so oft auf deine

Selbsteinschätzung. Er hofft sich einen umfangreichen Einblick in private und

berufliche Ziele. Diese gleicht er dann mit der zu vergebenden Stelle und den Zielen

des Unternehmens ab.

Die Strategie:

Du solltest dir vor dem Gespräch über diese Frage einige Gedanken machen. Die

Themenauswahl ist dank der sehr offenen Formulierung des Interviewers sehr

vielfältig. Am besten ist es die Antwort berufsbezogen aufzufassen, denn das wird

wahrscheinlich das meiste Interesse deines Gesprächspartners wecken. Stelle dich

zielorientiert dar, deine langfristigen Ziele sollten ambitioniert aber realistisch sein.

Der Personaler soll erkennen, dass du ständig vorwärts kommen willst und einen

Plan hast mit dem du deine Ziele erreichen wirst.

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Die 5 Fragen zur Motivation

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1. „Worauf legen Sie mehr Wert: Zufriedenheit im Beruf
oder Karriere?“
Was der Personaler bezweckt:

Das Unternehmen wünscht sich einen Mitarbeiter, der sich mit seiner Arbeit

identifiziert. Gewissermaßen ist diese Frage eine Fangfrage: Es geht nicht darum,

dass du dich für eine Alternative entscheidest. Denn Zufriedenheit ist die

Grundvoraussetzung für ein erfülltes Berufsleben. Allerdings solltest du auch dein

Streben nach beruflichem Fortschritt betonen.

Die Strategie:

Lege dich nicht auf eine der beiden Seiten fest! Die beste Antwort entsteht dann,

wenn du beides kombinierst: Du bist besonders zufrieden, wenn du dich beruflich

weiterentwickeln kannst. Beruflichen Fortschritt kannst du dabei auch als bessere

Arbeit interpretieren. Es geht also nicht zwingend darum die Karriereleiter hoch zu

klettern. Zeige dem Personaler, dass es dir Spaß macht immer etwa über den

Tellerrand hinaus zu schauen. Der Personalchef darf auf keinen Fall den Eindruck

erhalten, dass du schon damit zufrieden bist, wenn du möglich wenig arbeiten

musst. Zeige mit der Antwort deinen Ehrgeiz, achte aber darauf, dass die Antwort zu

der Angestrebten Stelle passt.

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2. „Was sind für Sie die wichtigsten Werte im
Berufsleben?“
Was der Personaler bezweckt:

Mit dieser Frage nach deinen allgemeinen Werten will der Personaler mehr über

deine Arbeitseinstellung erfahren. Entspricht die Arbeitseinstellung den

Anforderungen der angestrebten Position? Liegen die Wertvorstellungen im

Interesse des Unternehmens?

Die Strategie:

Überlege was der Personaler von dir hören will. Das kommt in diesem Fall stark auf

die Stelle an. Eine Krankenschwester muss eine andere Arbeitseinstellung haben

als ein Automobilverkäufer. Welche Arbeitseinstellung hat der optimale Mitarbeiter in

dieser Position? Die Antwort auf diese Frage musst du vor dem Gespräch

vorbereiten. Wenn du Eigenschaften und Werte nennst, mit denen sich das

Unternehmen identifizieren kann bist du auf der sicheren Seite. Hast du keine

Vorstellung davon, welche Eigenschaften für die Stelle wichtig sind kannst du dich

im Internet informieren. Auch die Stellenanzeige des Unternehmens enthält einige

nützliche Hinweise.

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3. „Mit welchen Kollegen arbeiten Sie gerne zusammen
und mit welchen nicht?“
Was der Personaler bezweckt:

Der Personaler möchte mit dieser Frage unter anderen herausfinden, ob du in das

Unternehmen passt. Er möchte erfahren, wie du bisher mit deinen Kollegen

umgegangen bist. So kann er Rückschlüsse auf deine Konfliktfähigkeit ziehen und

bewerten wie du im Team arbeitest.

Die Strategie:

Hier ist es wichtig nicht nur allgemein positive Eigenschaften aufzuzählen, die auf

jeden und alles zutreffen könnten (Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit …) Du solltest

klarstellen, dass du auf ein wirkliches miteinander Wert legst. Konflikte sollten offen

angesprochen werden. Kritische Partner helfen dir dabei die Arbeit so gut und

effizient wie möglich durchzuführen. Hier ein paar Vorschläge für positive

Eigenschaften die nicht nach 0815 klingen:

Gute Kollegen …

 pflegen einen freundlichen Umgangston

 behalten auch in Stresssituationen die Nerven

 bringen eigene Vorschläge ein

 üben konstruktive Kritik

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Was die Frage nach „schlechten Kollegen“ angeht gilt eine wichtige Regel: Äußere

dich niemals negativ über eine konkrete Situation oder Person, Fasse diesen Teil

der Antwort möglichst knapp: Schlechte Kollegen sind faul, unpünktlich (…)

4. „Können Sie gut mit Stress umgehen? Schildern Sie


eine Situation in der Sie unter Druck geraten sind.“
Was der Personaler bezweckt:

Der Arbeitgeber erwartet, dass du mit Stress umgehen kannst. Egal um welche

Stelle es sich handelt. Mit dieser Frage erkundigt sich der Personaler, ob du

belastbar bist. Ist der Kandidat ein Mensch der immer sein Bestes gibt?

Die Strategie:

Auf den ersten Teil der Antwort gibt es natürlich nur eine einzige zulässige Antwort:

Ja du bist selbstverständlich belastbar und kannst gut mit Stress umgehen. Über

den zweiten Teil der Frage musst du dir schon deutlich mehr Gedanken machen:

Welches konkrete Beispiel überzeugt den Personaler? Versuche dabei das Beispiel

so zu wählen, dass es auch zu der angestrebten Stelle passt. Müssen in deinem

zukünftigem Job viele Termine und Fristen eingehalten werden so solltest du ein

Beispiel wählen in dem diese vorkommen. Dabei musst du gar nicht so weit ins

Detail gehen. „Durch effektive Zeiteinteilung ist es mir gelungen … XYZ … zum

vorgegebenen Zeitpunkt zu bewältigen. Wer hektische Situationen als

Herausforderung annimmt zeigt eine sehr hohe Arbeitsmotivation.

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5. „Hatten Sie schon Schwierigkeiten mit einem Kollegen?
Wie haben Sie reagiert?“
Was der Personaler bezweckt:

Hier testet man, ob du Konflikte eher vermeidest oder sie bewältigst. Bist du ein

umgänglicher Mensch? Gesucht wird der optimale Teammitarbeiter.

Die Strategie:

Bei dieser Frage kannst du sehr viel falsch machen. Deshalb ist es besonders

wichtig sich gut auf diese Frage vorzubereiten. Denn nur Berufseinsteiger dürfen

behaupten, dass es noch nie Schwierigkeiten gab. Bei allen anderen Bewerbern

wirkt eine solche Antwort sehr unglaubwürdig.

70
Die 5 Fragen zum Werdegang

71
1. „Wo sehen Sie fachliche Schwächen? Wie möchten Sie
diese beheben?“
Was der Personaler bezweckt:

Natürlich hat der Arbeitgeber dank deiner Bewerbungsunterlagen einen sehr guten

Überblick über deine Qualifikationen. Das heißt auch, dass er vorhandene Defizite

erkannt hat. Der Interviewer möchte mit dieser Frage erfahren, wie sich der

Bewerber einschätzt. Außerdem erwartet er eine klare Vorstellung wie der Bewerber

die fachlichen Lücken auffüllen möchte. Letztendlich wird also auch deine Motivation

auf die Probe gestellt.

Die Strategie:

Es ist sehr wichtig, dass du deine eigenen Fähigkeiten realistisch bewerten kannst.

Dazu gehört natürlich auch, dass du deine Schwächen kennst. Überprüfe also vor

dem Gespräch deinen Lebenslauf. So identifizierst du die Schwächen auf die der

Personaler hier wahrscheinlich anspielt. Das ist die Voraussetzung für eine gute

Antwort. Zunächst solltest du erklären, warum dir die Kenntnisse fehlen. Dann

erklärst du wie du diesen Nachteil wieder ausgleichen kannst. Ein Unternehmen

kann auch erwarten, dass du dir das nötige Fachwissen im Urlaub oder in der

Freizeit aneignest. Am besten ist natürlich, wenn du dich bereits informiert hast oder

dich sogar schon für ein entsprechendes Seminar (Englischkurs etc …) eingetragen

hast. Schlussendlich ist diese Frage eine gute Möglichkeit den Personaler von

deiner Mentalität zu überzeugen.

72
2. „Weshalb möchten Sie sich von Ihrem jetzigen
Arbeitgeber trennen?“
Was der Personaler bezweckt:

Auch mit dieser Frage will der Arbeitgeber deine Einstellung zum Berufsleben näher

beleuchten. Wie ernst nimmt der Bewerber den Beruf? Hat er sich aus guten

Gründen für einen Stellenwechsel entschieden? Macht er seine bisherige Firma

schlecht?

Die Strategie:

Es ist sehr wichtig einen nachvollziehbaren Wechselgrund zu nennen. Beschäftige

dich also vorab mit dieser Frage. Folgender Eindruck sollte beim Personaler

hängenbleiben: Du hast dich ganz bewusst für einen Stellenwechsel entschieden

und hast gute Gründe. Eine durchdachte Entscheidung macht immer einen sehr

guten und organisierten Eindruck. Vorsichtig solltest du sein, wenn du dich über

deine bisherige Arbeitsstelle äußerst. Wer über seinen Arbeitgeber lästert macht

sich unbeliebt. Sag am besten nur wenig drüber, warum du von dem alten

Arbeitgeber weg willst. Viel besser ist es in die Zukunft zu schauen. Worauf freust

du dich bei der neuen Stelle ganz besonders? Du kannst extrem viele Bonuspunkte

einsammeln, wenn du als Kandidat auftrittst der seine beruflichen Ziele kennt.

73
3. „Weshalb haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?“
Was der Personaler bezweckt:

Der Interviewer will mit dieser Frage erfahren, inwieweit deine Neigung zu dieser

Tätigkeit schon in jungen Jahren vorhanden war. Im Idealfall hast du dich aus

eigenem Interesse bewusst für diesen Job entschieden. Das ist ein Hinweis auf

hohe Motivation und Leistungsbereitschaft. Ist der Bewerber an der Tätigkeit

interessiert oder nur an der Entlohnung? Welche Motive hatte der Bewerber bei der

Berufswahl?

Die Strategie:

Auch diese Frage bietet dir die Möglichkeit Werbung für dich zu machen. Stelle dich

als sehr zielstrebigen Menschen dar, der seine Neigungen kennt und auch die

Berufswahl an diesen Interessen ausgerichtet hat. Wichtig ist also den Eindruck zu

vermitteln, den beruflichen Weg ganz bewusst eingeschlagen zu haben. Lege dann

noch deine positiven Eigenschaften und Fähigkeiten als Begründung zu Grunde und

du wirst eine Top-Antwort erhalten!

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4. „Welche Alternative hatten Sie sonst noch in Aussicht?“
Was der Personaler bezweckt:

Zum einem möchte der Personalchef wissen, wie intensiv deine Berufswahl war.

Wie verlief der Entscheidungsprozess? Welche alternativen Berufe / Studienfächer

nennt der Bewerber? So erhält das Unternehmen weitere Informationen über deine

Interessen. Des weiteren kann der Personalchef erkennen, ob die Bewerbung

willkürlich ist oder ob der Bewerber sich wirklich für den Beruf interessiert. War der

Beruf nur eine Notlösung? Bereut der Bewerber seine Berufswahl?

Die Strategie:

Selbstverständlich musst du im Vorstellungsgespräch hinter deiner Berufswahl

stehen. Zeige mit deiner Antwort, dass du zufrieden mit deiner Berufswahl bist.

Lasse keine Zweifel an dieser Entscheidung aufkommen! Natürlich kannst du noch

Alternativen nennen. Begründest du diese und führst gute Motive an so kann dies

sogar positiv gewertet werden. Versuche mit der Antwort dein Vorgehen zu

verdeutlichen. So wirst du als strukturierte und organisierte Person wahrgenommen.

Zum Schluss kannst du nochmals darauf verweisen, dass du sehr zufrieden bist und

dir dein beruflicher Werdegang weiterhin sehr wichtig ist.

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5. „Wie sieht zur Zeit Ihr typischer Arbeitstag aus?“
Was der Personaler bezweckt:

Mit dieser praxisbezogenen Frage möchte der Personaler deine in der Bewerbung

angegebenen Qualifikationen überprüfen und möglicherweise verseckte Talente

offenlegen. Wie und unter welchen Umständen arbeitet der Bewerber? Mit welcher

Software hat der Kandidat täglich zu tun? Welche Tätigkeit ist für ihn neu? So

erkennt der Personaler auch, in welchen Bereichen du noch eingearbeitet werden

musst.

Die Strategie:

Das Beste an dieser Frage: Du kannst dich wunderbar vorbereiten. Stelle dir einfach

die Frage: Womit beschäftige ich mich eigentlich konkret? Erstelle einen roten

Faden der durch deinen typischen Arbeitstag führt. Zeige, dass du deine Zeit gut

nutzt und deine Arbeit perfekt planst. Erwähne dabei alle Fähigkeiten die für die

freie Stelle ebenfalls von Bedeutung sind. Dem Personaler wird so klar, dass du

dich mit deiner Arbeit identifizieren kannst und diese sinnvoll findest. So wird aus

irgendeinem Job deine persönliche Arbeit die du gerne und leidenschaftlich machst.

Das sorgt für ordentlich Pluspunkte!

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Die 5 Fragen zum Privatleben

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1. „Sind Sie Alleinverdiener oder arbeitet Ihr Mann/Frau
auch?“
Was der Personaler bezweckt:

Der Personaler möchte erfahren wie du und dein Partner als Team funktionieren.

Wird sich diese Beziehung positiv auf das Arbeitsverhältnis auswirken? Der

Arbeitgeber legt Wert darauf, dass die familiäre Situation des Bewerbers nicht zum

Hindernis für den Job wird.

Die Strategie:

Richtige oder falsche Antworten gibt es eigentlich nicht: Du kannst diese Frage auch

relativ knapp beantworten. Sag einfach was dein Partner beruflich macht. Antworte

einfach kurz knapp und mit positivem Ausblick.

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2. „Was machen Sie im Urlaub? Oder bleiben Sie lieber
Zuhause?“
Was der Personaler bezweckt:

Mit dieser Frage will der Interviewer die Persönlichkeit des Bewerbers

durchleuchten. Ist der Bewerber ein Stubenhocker oder weiß er wie er seine Zeit

sinnvoll verbringt?

Die Strategie:

Überlege auch bei dieser Frage was der Personaler hören will. Im Prinzip kannst du

bei der Beantwortung dieser Frage nur sehr wenig falsch machen. Du solltest nur

vermeiden, dass der Personaler einen faulen Eindruck von dir erhält. Wer schon in

der Freizeit nichts unternimmt, so die Vermutung, wird auch im Arbeitsleben nicht

vor Tatendrang strahlen. Zeige mit deiner Antwort, dass du deine freie Zeit perfekt

nutzt, genau so wie du es dir vorstellst.

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3. „Wie steht Ihr Partner zu Ihrer Bewerbung?“
Was der Personaler bezweckt:

Ein sehr wichtiger Aspekt wird mit dieser Frage geklärt: Findet der Bewerber im

privaten Umfeld Rückhalt? Denn wer von seinen Freunden unterstützt wird der ist

auch belastbarer. Also: Wird der berufliche Wechsel von dem Umfeld unterstützt?

Mit welchen Erwartungen wurde der Bewerber bisher konfrontiert?

Die Strategie:

Auch hier reicht es aus mit kurzen Fakten zu antworten. Der Arbeitgeber muss

keinen genauen Blick in ihr Privatleben erhalten. Sage, dass deine Familie oder dein

Partner dich unterstützt und sich über die Entscheidung sehr gefreut haben.

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4. „Haben Sie einen großen Freundeskreis?“
Was der Personaler bezweckt:

Diese Frage wiederum zielt auf den zwischenmenschlichen Bereich ab. Mit der

Antwort zeigst du, ob du soziale Kontakte pflegst und ob du schnell mit Fremden in

Kontakt treten kannst. Diese Frage wird oft gestellt, wenn die Stelle etwas mit

Kundenkontakt zu tun hat. Hier sind extrovertierte Persönlichkeiten besonders gerne

gesehen.

Die Strategie:

Die Antwort auf diese Frage sollte dir sehr leicht fallen. Besonders gut ist, wenn du

deine Freundschaft genauer beschreibst und differenzierst. So kannst du etwa

zwischen Bekannten und engen Freunden unterscheiden. Außerdem kannst du

erläutern, was du besonders gerne mit deinen Freunden unternimmst. Hauptsache

der Personaler erkennt, dass du ein paar nette Menschen kannst mit denen du hin

und wieder eine gute Zeit verbringst.

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5. „Gibt es Bereiche oder Vereine für die Sie sich
besonders engagieren?“
Was der Personaler bezweckt:

Je nach dem an welchen Projekten du dich beteiligst lässt das bestimmte

Rückschlüsse auf deine Persönlichkeit zu. Soziales Engagement ist dabei

besonders gerne gesehen. Auch Projekte, bei denen viel Teamarbeit gefragt ist

kommen bei dem Personaler gut an. Diese Frage zeigt dem Personaler, ob du für

die Position infrage kommst.

Die Strategie:

Je mehr Bezug die Tätigkeit zu dem Beruf hat desto besser. Doch solltest du

deshalb keine Tätigkeiten erfinden (das fliegt sehr schnell auf). Versuche einfach

aus deinen Tätigkeiten positive Eigenschaften und Fähigkeiten zu ziehen, die du

auch in deinem Berufsalltag gut gebrauchen kannst. Solltest du dich nicht in

Vereinen oder Organisationen befinden so versuche nicht dich krampfhaft zu

rechtfertigen. Sage einfach: Nein, ich engagiere mich nicht für bestimmte Vereine,

ich möchte lieber für XYZ da sein. Solltest du in irgendeinem Verein sein nutze bei

dieser Frage die Chance und überzeuge deinen Gegenüber von deiner

Teamfähigkeit.

82
Die 5 Fragen zur
Selbsteinschätzung

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1. „Wie reagieren Sie, wenn Sie sich ungerecht behandelt
fühlen?“
Was der Personaler bezweckt:

Mit Kritik muss jeder umgehen können. Der Personaler versucht mit dieser Frage

herauszufinden, wie du auf Kritik reagierst. Außerdem will der Personaler wissen,

welche Konfliktlösungen du anstrebst. Verliert der Bewerber schnell die Fassung?

Gesteht der Bewerber eigene Fehler ein?

Die Strategie:

Du solltest in deiner Antwort auf jeden Fall klar machen, dass du immer besonnen

reagierst. Du sammelst dich, schläfst eine Nacht drüber oder sammelst Fakten die

dir das weitere Vorgehen erleichtern. Aggressivität als Reaktion ist ein absolutes

NO-GO. Du musst dem Personaler sagen wie du diese Situation schlichten würdest.

Das klappt natürlich mit einem Gespräch am besten: „… ich suche ein ruhiges

Gespräch mit der Person die dieses Gefühl der Ungerechtigkeit ausgelöst hat…“

Zeige dem Interviewer, dass du konstruktive Kritik sehr ernst nimmst und sachlich

damit umgehen kannst.

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2. „Wie gehen Sie vor, wenn Sie andere überzeugen
wollen?“
Was der Personaler bezweckt:

Der Interviewer erwartet, dass der Mitarbeiter eigene Ideen hat und Vorschläge

einbringt. Dann sollte er auch hinter diesen Vorschlägen stehen und sich für dessen

Umsetzung stark machen. Solltest du dich für eine hohe Position bewerben musst

du mit dieser Frage unbedingt rechnen.

Die Strategie:

In deiner Antwort solltest du beweisen, dass du eigene Ideen hast und selbständig

Verbesserungsvorschläge einbringst. Allerdings solltest du den Bogen nicht

überspannen. In einem guten Team ist es auch wichtig Kompromisse einzugehen.

Beweise deine Durchsetzungskraft am besten an einem Beispiel. Mache deutlich,

dass du zu Kompromissen bereit bist und deine Vorschläge stets mit Argumenten

untermauerst. So wird der Personaler dich als sehr offene Person sehen, die

dennoch ihre Ziele erreicht und so das Unternehmen nach vorne bringen wird.

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3. „Was würden Sie an sich am liebsten verändern?“
Was der Personaler bezweckt:

Hier wird deine Fähigkeit der Selbstkritik auf die Probe gestellt. Welche Fähigkeiten

fehlen dem Bewerber? Kann er seine Fähigkeiten realistisch einschätzen? Welche

Eigenschaften wird er konkret nennen? Dabei wird der Personaler natürlich auch die

genannten Eigenschaften mit den Anforderungen der Stelle vergleichen.

Die Strategie:

Hier ist eine ausgewogene Antwort genau der richtige Weg: Du darfst nicht vor

Selbstzufriedenheit strahlen, solltest dich aber auch nicht schlecht reden. Eine

positive Grundhaltung solltest du bei deiner Antwort als Basis verwenden. Nenne

dann Eigenschaften, die für die Stelle eindeutig nicht sehr wichtig sind. Gebe also

nichts preis, was wirklich gegen dich als Kandidaten sprechen würde.

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4. „Was glauben Sie, wie schätzen Sie andere ein?“
Was der Personaler bezweckt:

Der Interviewer stellt diese Frage häufig als eine Art Kontrollfrage. Ging es vorher

vor allem um dein Selbstbild, so kann er mit dieser Frage überprüfen, ob deine

Angaben tatsächlich stimmen.

Die Strategie:

Die Antwort zu finden ist bei dieser Frage mit etwas Vorbereitung ganz leicht: Achte

einfach darauf, dass sich deine Angaben zu dir mit den Meinungen decken. Du

kannst auch in verschiedene Gruppen und Lebensbereiche unterteilen: Meine

Freunde mögen an mir, dass… Meine Kollegen … So wirken deine Aussagen viel

durchdachter. Übertreibe es nicht mit den positiven Aussagen und belasse es nicht

nur bei sehr allgemeinen Formulierungen. Ehrlichkeit und Pünktlichkeit zum Beispiel

sind keine sehr stichhaltigen Aussagen. Pluspunkte sammelst du mit etwas

detailreicheren Aussagen. Wenn du dabei noch ein ganz kleines negatives Detail

unterstreust, wirkst du sehr viel glaubwürdiger.

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5. „Können Sie gut mit Stress umgehen?“
Was der Personaler bezweckt:

Diese Frage kommt in vielen Varianten vor, am häufigsten ist diese hier, daher

möchte ich ganz kurz und knapp nochmal darauf eingehen: Der Personaler möchte

natürlich wissen, wie du unter Stress arbeitest. Allerdings ist die Frage längst zur

Standartfrage geworden, sodass er keine überwältigende Antwort von dem

Bewerber erwartet.

Die Strategie:

Natürlich kannst du mit Stress gut umgehen! Nenne aber auch Beweise, etwa

Beispiele aus deinem früheren Berufsleben, die das bestätigen. Das kommt noch

glaubwürdiger rüber. Du kannst auch Bezug auf andere Fragen nehmen, die bereits

unter dem Fokus Belastbarkeit standen. Eine weitere Möglichkeit ist es aufzuzeigen,

wie du den Stress in deiner Freizeit effektiv abbaust, zum Beispiel indem du Sport

treibst oder trainierst.

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Die 5 unzulässigen Fragen

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1. „Sind Sie schwanger?“
Was der Personaler bezweckt:

Diese Frage ist grundsätzlich verboten, da sie gegen das Gleichheitsgebot von

Männern und Frauen verstößt. Was der Personaler mit dieser Frage bezweckt ist

offensichtlich: Für das Unternehmen sind schwangere Mitarbeiterinnen

kostspieliger.

Die Strategie:

Wird dir diese Frage gestellt, darfst du die Unwahrheit sagen. Die Antwort lautet

also so oder so: Nein, ich bin nicht schwanger. Allerdings zeigt der Arbeitgeber

durch diese Frage bereits, dass es sich nicht um den besten Arbeitsplatz handelt.

90
2. „Möchten Sie heiraten? Möchten Sie ein Kind haben?“
Was der Personaler bezweckt:

Diese Frage wird typischerweise jungen Frauen gestellt. Frauen, die zugeben, dass

sie sich ein Kind wünschen müssen damit rechnen den Job nicht zu bekommen. Für

Arbeitgeber ist eine Schwangerschaft immer etwas schwierig. Daher wollen die

Unternehmen am liebsten nur Bewerber annehmen, die in absehbarer Zeit kein Kind

haben wollen.

Die Strategie:

Diese Frage ist ganz klar diskriminierend. Auch wenn du schon konkrete

Familienplanung hast: Behalte es für dich. Belasse es bei einer allgemeinen

Antwort. So kannst du deine Planung auch weiter in die Zukunft schieben: ja ein

Kind hätte ich schon gerne, aber erst wenn der Richtige kommt … .Bleibe bei der

Beantwortung freundlich und antworte mit einem Lächeln im Gesicht. Das zeugt von

Selbstsicherheit.

91
3. „Gehören Sie einer Religion an?“
Was der Personaler bezweckt:

In den allermeisten Fällen ist diese Frage unzulässig, es sei denn der Arbeitgeber

hat etwas mit einer Religion zu tun (etwa ein katholisches Krankenhaus)

Die Strategie:

Es liegt an dir, ob du und wie du auf diese Frage antwortest. Wenn du antworten

möchtest antworte einfach kurz und knapp. Bleibe wieder ruhig und freundlich.

Schweigen solltest du allerdings vermeiden. Ansonsten gilt die gleiche Strategie wie

in der nächsten Frage…

92
4. „Gehören Sie einer Gewerkschaft oder politischen
Organisation an?“
Was der Personaler bezweckt:

Du musst auch auf diese Frage nicht Antworten, wenn dein Arbeitgeber nichts mit

einer solchen Organisation zu schaffen hat. Die Ziele des Interviewers können sehr

unterschiedlich sein. In den meisten Fällen suchen die Personaler „bequeme“

Arbeiter.

Die Strategie:

Es liegt in deinem Ermessen was und wie viel du preisgeben möchtest. Du wirst im

Gespräch erkennen was der Personaler vermutlich von dir hören will. Ansonsten

reicht es, wenn du sagst: Bitte akzeptieren Sie, dass ich dazu keine Auskunft geben

möchte. Bleibe immer freundlich aber entschlossen bei deiner Antwort.

93
5. „Haben Sie Schulden?“
Was der Personaler bezweckt:

Das Unternehmen möchte erfahren, ob der Bewerber bewusst mit Geld umgeht.

Lebt der Bewerber über seinen Verhältnissen? Denkt er auch in die Zukunft? In den

meisten Fällen ist diese Frage unzulässig. Doch handelt es sich bei der offenen

Stelle zum Beispiel um einen Kassierer ist die Frage durchaus legitim. Schließlich

möchte das Unternehmen einen vertrauenswürdigen Mitarbeiter einstellen.

Die Strategie:

Nur Bewerber in Führungs- und Vertrauenspositionen müssen über die finanzielle

Situation Auskunft geben. Steht die Position nicht im offensichtlichen

Zusammenhang mit Geld, so kannst du freundlich nachfragen: Warum fragen Sie

mich danach?

94
25 Fragen die DU stellen musst
Fragen zur Branche
1. In welcher wirtschaftlichen Verfassung ist die Branche?

2. Wie ist die Konkurrenzsituation?

3. Wie wird sich die Branche in Zukunft entwickeln?

4. Welche Stellung hat Ihr Unternehmen im Markt XY?

Fragen zum Unternehmen


5. Warum haben Sie sich für dieses Unternehmen entschieden?

6. Was zeichnet Ihrer Meinung nach das Unternehmen besonders aus?

7. Engagiert sich Ihre Firma auch in sozialen Projekten?

8. Ist die Entwicklung neuer Produkte in Planung?

9. Welche Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten gibt es?

10. Welchen Herausforderungen muss sich Ihr Unternehmen momentan stellen?

11. Können Sie mir Informationsmaterial geben? (Produktbeschreibungen,

Preislisten)

95
Fragen zur Position
12. Ist die Position neu geschaffen worden?

13. Welche Aufgabenbereiche haben die höchste Priorität?

14. Wie definieren Sie Erfolg für diese Position?

15. Seit wann ist die Stelle unbesetzt?

16. Welche Ziele verbinden Sie mit diesem Posten?

17. Welche Herausforderungen kommen in den ersten Monaten auf mich zu?

18. Wie lange war der Vorgänger auf der Stelle beschäftigt?

19. Gibt es die Möglichkeit den Arbeitsplatz zu sehen?

20. Wer ist mein direkter Vorgesetzter?

21. Mit welcher Software werde ich arbeiten?

22. Ist in meiner Position mehr Einzel- oder Teamarbeit gefragt?

Fragen zu Konditionen
23. Welche Sonderleistungen gewährt die Firma? (Firmenauto, Betriebsrente)

24. Gibt es eine Kantine/Küche/Pausenraum?

25. Wann soll das Arbeitsverhältnis beginnen?

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Impressum

Jonah Sandmann

Federgrasweg 12

48531 Nordhorn

Niedersachsen, Deutschland

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