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Evakuierungssimulationen
1. Vorlesung
Grundlagen Evakuierungssimulation
Modellbildung und Simulation - 5 Einheiten (Termine)
2. Übungen
Einführung in JuPedSim - 7 Einheiten (Termine)
Evakuierungssimulationen Struktur der Vorlesung
Projekt: (Raum mit zwei Türen, Evakuierung über eine Türe über die
01.07.2020 Übung andere Türe und beide Türen). Variation des Anteils der Personen
Ziele
Vorlesung: Ein Blick hinter die Kulissen Evakuierungssimulationen
Mikroskopische Modelle für Simulationen von
Fußgängerströmen
Übungen: Einführung in die Nutzung der Software
Anwendung der Software und kritische Interpretation der
Simulationsresultate
Hinter den meisten Computersimulationen stecken mathematisch-physikalische
Modelle zur Beschreibung von Prozessen oder Phänomenen. Oft sind die
Gleichungen nicht analytisch (oder nicht mit Papier und Bleistift) lösbar. In diesem
Fall kommt der Computer zum Einsatz. Hierbei gibt es unterschiedliche Methoden
und Verfahren welche
- den Algorithmus,
- die Programmiersprache,
- das Betriebssystem oder auch
- die Architektur des Computers
betreffen. In dieser Vorlesung versuchen wir anhand Evakuierungssimulationen
einen Einblick in dieses komplexe Themenfeld zu geben.
1. Einführung und Begriffe
Evakuierungssimulationen 2. Aufbau einer Evakuierungssimulation
3 Modellklassen und Modellierungsansätze
4 Modellierung der Routenwahl und Wegefindung
Motivation
Werkzeuge zur Bemessung von Rettungswegen (Fußgängeranlagen)
• Verordnungen und Richtlinien
- Bauordnungen,
- Sonderbauvorschriften,
-…
• Ingenieurverfahren
- Handbücher (effektive, makroskopische Modelle)
- Evakuierungssimulationen (makroskopische und mikroskopische Modelle)
1. Einführung und Begriffe
Evakuierungssimulationen 2. Aufbau einer Evakuierungssimulation
3 Modellklassen und Modellierungsansätze
4 Modellierung der Routenwahl und Wegefindung
Motivation
Bauordnung, Sonderbauvorschriften, …
• Vorgabe maximaler Längen und Mindestbreiten
Breite abhängig von Personenzahl, Fläche, …
• Vorteil der einfachen Überprüfbarkeit
Probleme
• Räumungszeiten werden nicht festgelegt
• Vorgaben in Verordnungen sind inkonsistent
• einzelne Regelungen sind durch experimentelle Daten widerlegt,
• Starrheit normativer Vorgaben,
• kein Einblick in die zeitliche Entwicklung, …
1. Einführung und Begriffe
Evakuierungssimulationen 2. Aufbau einer Evakuierungssimulation
3 Modellklassen und Modellierungsansätze
4 Modellierung der Routenwahl und Wegefindung
Beispiel
Treppenbreite 3. OG 100 Personen
• Bemessung für eine Schule, 100 Personen
2. OG
einer Arena oder einem
Einkaufszentrum 1. OG
Frage
• Welche Personenzahl ist EG
anzurechnen (100 oder 200) ?
Versammlungsstätten
• SBauVO, Teil 1, §7 (4) (und SchulBauR) :
Größtmögliche Personenzahl → 200 Personen
Verkaufsstätten und Schulen
• SBauVO, Teil 3
Addition der Personenzahlen wird nicht gefordert → 100 Personen
1. Einführung und Begriffe
Evakuierungssimulationen 2. Aufbau einer Evakuierungssimulation
3 Modellklassen und Modellierungsansätze
4 Modellierung der Routenwahl und Wegefindung
Fall A: Die Personenströme aus den Fall B: Die Personenströme aus den
verschiedenen Geschossen verschiedenen Geschossen
treffen nicht aufeinander. treffen aufeinander.
Ob Fall A oder der Fall B auftritt, hängt vom zeitlichen Verlauf der Räumung ab!
Evakuierungssimulationen
1 Einführung und Begriffe
2 Aufbau einer Evakuierungssimulation
3 Modellklassen und Modellierungsansätze
3.1 Überblick über den Modellzoo
3.2 Zellulare Automaten
3.3 Raumkontinuierliche Modelle
4 Modellierung der Routenwahl und Wegefindung
5 FDS+Evak
6 PedGO
7 JuPedSim
8 Validierung und Plausibilitätstests
1. Einführung und Begriffe
Evakuierungssimulationen 2. Aufbau einer Evakuierungssimulation
3 Modellklassen und Modellierungsansätze
4 Modellierung der Routenwahl und Wegefindung
PTV-AG http://www.ptv.de/traffic/software-und-system-solutions/vissim/
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1. Einführung und Begriffe
Evakuierungssimulationen 2. Aufbau einer Evakuierungssimulation
3 Modellklassen und Modellierungsansätze
4 Modellierung der Routenwahl und Wegefindung
Rechnergestützte Evakuierungssimulationen
Mikroskopische Entfluchtungssimulationen,
Personenstromsimulationen,
Individualmodelle, …
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1. Einführung und Begriffe
Evakuierungssimulationen 2. Aufbau einer Evakuierungssimulation
3 Modellklassen und Modellierungsansätze
4 Modellierung der Routenwahl und Wegefindung
Die Modellbildung (Thema der nächsten Stunde) besteht aus den drei
Arbeitsschritten Formulierung, Untersuchung und Validierung des Modells. Ist das
Interesse nicht die Modellentwicklung, sondern die Nutzung eines Modells zur
Untersuchung des Systems spricht man in der Regel von (Computer)Simulation. 13
1. Einführung und Begriffe
Evakuierungssimulationen 2. Aufbau einer Evakuierungssimulation
3 Modellklassen und Modellierungsansätze
4 Modellierung der Routenwahl und Wegefindung
Bei einem makroskopischen Modell wird darauf verzichtet, das Verhalten eines
System mittels seiner kleinsten Bestandteile herzuleiten.
Betrachtet werden sinnvolle statistische Größen. Bei Personenströmen sind diese
statistischen Größen z.B. die mittlere Dichte und die mittlere Geschwindigkeit des
Stromes. Diese Größen geben keine Auskunft über Ort und Geschwindigkeit
einzelner Personen im Strom, aber erlauben eine Berechnung, bzw.
Abschätzung von Räumungszeiten.
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1. Einführung und Begriffe
Evakuierungssimulationen 2. Aufbau einer Evakuierungssimulation
3 Modellklassen und Modellierungsansätze
4 Modellierung der Routenwahl und Wegefindung
Bei einem mikroskopischen Modell wird jede Person i, bzw. die Größen die ihre
Eigenschaften und Bewegung charakterisieren, individuell betrachtet. Diese Größen
sind beispielsweise der Ort xi und die Geschwindigkeit v i, sowie der Platzbedarf di.
Sind diese mikroskopischen Größen für alle Personen bekannt, lassen sich die
makroskopische Größen, wie beispielsweise die mittlere Dichte aus der Gesamtheit
aller Trajektorien xi(t) berechnen. In einer mikroskopischen Betrachtung steckt
wesentlich mehr Information als in einer makroskopischen. Die Anzahl der
Freiheitsgrade ist wesentlich größer und somit steigt die Komplexität des Modells.
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3 Modellklassen und Modellierungsansätze
4 Modellierung der Routenwahl und Wegefindung
Freiheitsgrade des
Handrechenverfahren: 2
Freiheitsgrade des
mikroskopisches Modell: 4N
(N: Personenzahl)
Beispiele:
Meteorologische Modelle (Wettervorhersage)
Astrophysik (z.B. Wechselwirkung von Galaxien)
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4 Modellierung der Routenwahl und Wegefindung
Modellgrenzen
1. Gültigkeitsbereich:
Ein Modell ist nur in bestimmten Bereichen gültig. Außerhalb dieses
Bereiches können die Ergebnisse falsch sein
(Beispiel: Wettervorhersage, Gravitationsmodell Newtons und Einsteins).
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3 Modellklassen und Modellierungsansätze
4 Modellierung der Routenwahl und Wegefindung
- Für den unerfahrenen Nutzer ist das Programm eine Black Box.
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3 Modellklassen und Modellierungsansätze
4 Modellierung der Routenwahl und Wegefindung
Anwendungsbeispiel: Evakuierungsassistent
Forschungsprojekt Hermes
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3 Modellklassen und Modellierungsansätze
4 Modellierung der Routenwahl und Wegefindung
Evakuierungssimulationen
• Bemessung von
Rettungswegen
• Optimierung der
Rettungswegeführung
Im Krisenfall
• Anzahl und Verteilung
der Personen unbekannt
• Ausfall von Rettungswegen
• Wo entsteht Gedränge?
Optimales „Crowd Management“ benötigt aktuelle Informationen vor Ort
1. Einführung und Begriffe
Evakuierungssimulationen 2. Aufbau einer Evakuierungssimulation
3 Modellklassen und Modellierungsansätze
4 Modellierung der Routenwahl und Wegefindung
Universität zu Köln
1. Einführung und Begriffe
Evakuierungssimulationen 2. Aufbau einer Evakuierungssimulation
3 Modellklassen und Modellierungsansätze
4 Modellierung der Routenwahl und Wegefindung
Juni bis Nov. 2011: Test des Systems in der ESPRIT Arena Düsseldorf
1. Einführung und Begriffe
Evakuierungssimulationen 2. Aufbau einer Evakuierungssimulation
3 Modellklassen und Modellierungsansätze
4 Modellierung der Routenwahl und Wegefindung
Kontrolle der
zulässigen
Besucherzahl
(Ampelsystem)
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3 Modellklassen und Modellierungsansätze
4 Modellierung der Routenwahl und Wegefindung
Kontrolle der
zulässigen
Besucherzahl
(Ampelsystem)
Prognose von
Stauungen und
kritischen Zuständen
(15 Min. im Voraus)
Szenarioverwaltung
1. Einführung und Begriffe
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3 Modellklassen und Modellierungsansätze
4 Modellierung der Routenwahl und Wegefindung
Kontrolle der
zulässigen
Besucherzahl
(Ampelsystem)
Prognose von
Stauungen und
kritischen Zuständen
(15 Min. im Voraus)
Vorschlag einer
optimalen
Räumungs-
strategie