?einhold Barkhoff
Christoph Kutter
Gerhard Peter
Impressum Inhalt Seite
Die beliebten Anlagenzeichnungen Rein- mantische Bildfolge über die längst still- Muße zu betrachten - Sie werden eine
hold Barkhoffs gehören gleichsam zum gelegte Ahrtalbahn aus den Jahren 1982 Fülle von Vorschlägen für lhre eigene Mo-
Urgestein des Eisenbahn-Journals. Be- bis 1984 oder die beiden gekonnt ins Mo- dellbahn gewinnen!
reits in der zweiten Ausgabe des EJ-Vor- dell umgesetzten Anlagenvorschläge nach Sicher ist lhnen aufgefallen, daß Bark-
gängers M+F Journal erschienen die er- Motiven der bayerisch-tirolerischen Kar- hoff-Zeichnungen im Eisenbahn-Journal
sten zwei, damals noch in Schwarzweiß. wendelbahn. in letzter Zeit rar geworden sind. Dies lag
Seitdem sind sie zu einem Markenzei- Damit es nicht bei grauer Theorie (oder in vor allem daran, daß Reinhold Barkhoff
chen des Eisenbahn-Journals geworden. diesem Fall farbigen Phantasien) bleibt, mit der Illustration der Bände Anlagenpla-
Vor allem die Reihe Modellbahn-Biblio- haben wir für fast alle Projekte einen de- nung 0.1 und 0.2 beschäftigt war. Doch
thek, aus der Sie jetzt den Band Anlagen- taillierten Gleisplan für ein handelsübli- auch ein so ideenreicher und engagierter
planung III in Händen halten, hat Reinhold ches Gleissystem der Nenngrößen HO Mensch wie er stößt irgendwann einmal
Barkhoff viel zu verdanken. Die Bände oder N erstellt. Stücklisten geben Aus- an die Grenzen seiner Schaffenskraft -
! Anlagenplanung 0.1 und 0.2, insbesonde- kunft, wieviel Gleismaterial Sie benötigen. vor allem, wenn er einem Hauptberuf nach-
re aber Anlagenplanung Band IV "Bahn- So können Sie sich vor Baubeginn Ange- geht und auch seine Familie nicht völlig
betriebswerke im Modell" sind ohne seine bote verschiedener Fachhändler einholen vernachlässigen will.
detaillierten Illustrationen gar nicht vor- und gutes Geld sparen. Viel Zeit in Anspruch nehmen wird auch
stellbar. Sicher, bei den meisten der hier vorge- sein Vorhaben, endlich die eigene Modell-
Kein Wunder also, daß uns viele Leser stellten Projekte handelt es sich um Groß- bahnanlage fertigzustellen. An diesem
jahrelang immer wieder aufgefordert ha- anlagen, deren Dimensionen die einer nor- Mammutprojekt arbeitet er schon seit über
ben, seine Werke in einem Sammelband malen Wohnung oder eines Einfamilien- zehn Jahren. Selbstverständlich werden
zusammenzufassen. Voila, hiermit prä- hauses sprengen würden. Doch versteht wir Sie über dieses Barkhoff-Werk auf
sentieren wir lhnen ein "Potpourri" der sich dieser Band mit seinen vielen groß- dem laufenden halten.
schönsten Barkhoff-Zeichnungen aus 20 formatigen Darstellungenverschiedenster Zunächst aber wünschen wir lhnen viel
Jahren Eisenbahn-Journal! Mit dabei sind Bahnszenen vor allem als ldeengeber und Spaß mit diesem am meisten von Rein-
1 5 .Anlagenplanung I I I
U) -t
;W
?C..,
&f <
%. .
Y-
Y leU#IY' ,..3hhInagm
nadt Aden AnHMu$ Kunbuchstrocke 600
frGher Bis h b n h e i m , -
KOLN KOBLENZ
7 .Anlagenplanung III
Ansicht des linken
Anlagenplanung 111 8
Links: Gewunden wie beim
Vorbild präsentieren sich
Fluß, Bahnlinie und Straße
im linken Teil unserer Ahr-
gentei ls
9 . Anlagenplanung III
:.;V>&
' .*I
&-V?-
-
-.&:*
:Wg
e,,". ;X-
I
von einer in der Nähe stationierten Klein- tos anderer derartiger Bauten an der ehe- Oben: Gleisplan "Ahrtal" für HO. Material
diesellok. Der kleine Güterschuppen am maligen Bahnlinie zeigen Ähnlichkeiten in Roco Line; Größe: 5,00 X 2,6 m; Gleis-
Empfangsgebäude sowie der Gleisan- Baustil und Anstrich. Leider bietet die Zu- länge: 51,9 m.
schluß der Ortsgüteranlage erweitern die behörindustrie kein entsprechendes Mo- 32 X 42400 8 X 42425 17 X 42441
Fahrmöglichkeiten. dell an. Selbstbau ist also angesagt! Als 26 X 42410 1 X 42426 1X D12
Von besonderem architektonischem Reiz Anregung dazu mag die Handskizze der 2 X 42412 3 X 42427 1X D4
waren auf der Ahrtalbahn die Empfangs- Altenahrer Bahnhofsansicht dienen, daauf 2x42413 10x42428 IX D8
11 X 42423 3 X 42430
gebäude. Dies trifit vor allem auf den hier der großen Übersichtszeichnung die
12 X 42424 7 X 42440
beschriebenen Streckenabschnitt zu. Fo- Schönheit der Gebäudefront nicht zu er-
Links: Die einfachen, trotzdem aber groß- müssen die Reisenden die Gleise überqueren.
zügigen Bahnhofsanlagen unseres Projekts. Unten: So würde Reinhold Barkhoff das
Das Empfangsgebäude besitzt keinen Haus- Empfangsgebäude von Altenahr bauen:
bahnsteig. Um zu ihren Zügen zu gelangen, spiegelverkehrt.
11 Anlagenplanung III
kennen ist. Inteia~santerscheint vor al- Flußbett verlaufende Straße. Sie verläßt
lem der "moderne" Zwischentrakt, der mit die Ortschaft in engem Bogen, überquert
Sicherheit erst wesentlich später einge- beide Streckengleiseund endet (möglichst
fügt worden ist. Er beherbergt die Bahn- nicht einsehbar) am rückwärtigen Hang
hofsgaststätte. einer angedeuteten Flußbiegung. Dem
Betrachter wird so die Weiterführung von
Ortsgüteranlage und Straße und Fluß vorgegaukelt. Der Bahn-
rechter Anlagenabschluß übergang ist mit zwei Doppelschranken
ausgestattet. Um dem Anlagenmodell-Be-
Betrachten wir den rechten Anlagenteil dienungspersonal genügend Übersicht
unseres Ahrtal-Projekts, so dürfte vom über den fließenden Straßenverkehr zu
Kamm des untertunnelten Berges aus in bieten, sollte das Stellwerk entsprechend
etwa diese Szenerie vor uns liegen. Viel- postiert werden.
leicht beinhaltet die Zeichnung etwas viel Für den Bau der Ortsgüteranlage mußte
"Motiv"; die dargestellte Situation ist aber am Fuß eines Berges ein größerer Gelän-
durchaus realistisch. destreifen abgetragen werden. Ein breiter
Blickfang ist zweifellos die Natursteinbrük- Einschnitt entstand. Der Bereich der Orts-
ke über den Fluß mit dem sich anschlie- güteranlage ist von Schiene und Straße
ßenden Bahnübergang. Starke Mauern her gleich gut erreichbar.
stützen abschnittsweise die parallel zum Gar nicht alltäglich sind Form und Lage
Links: Auch im rechten Anlagenteil beherr- Bahnübergang- der zierliche Fußgängersteg
schen Brücken und Weinberge die Szenerie. aus Holz neben der Eisenbahnbrücke.
Ein hübsches Detail ist - neben dem Güter- Oben und unten: Stirnseiten und Rückfassa-
schuppen und dem im Text bpschriebenen de des Güterschuppens.
des Güterschuppens: Die beiden Gebäu- ne Dächer bilden durch ihre unterschiedli-
detrakte sind v&klig zueinander angeord- che Bedeckung einen reizvollen Kontrast.
net und können von Straßenfahrzeugen Auf den Stirnseiten sind Namen und Zei-
umfahren werden. Wenngleich das Vor- chen der jeweiligen landwirtschaftlichen
bild dieses Gebäudes nicht in der Eifel, Genossenschaften angebracht. Seitlich
sondern in Süddeutschland zu finden ist, des Zufahrtsweges zur Ortsgüteranlage
I so fügt sich das Modell doch recht harmo-
nisch in die aargestellte Situation ein. Die
lagern verschiedene Baumaterialien und
Hölzer, mit denen sich hübsche Ladesze-
i Wände des Baus sind holzverkleidet; sei- nen gestalten lassen.
13 Anlagenplanung III
Der Bahnknoten Remagen
Streckenknoten und Brücke Die meisten von ihnen sind heute aller-
dings verschwunden: Mit der Zerstörung
von Remagen der Rheinbrücke im März 1945 und der
Wie erwähnt, folgte die Streckenplanung Umkehrung der Hauptverkehrsströme von
der von Remagen aus nach Westen füh- OstNVest nach NordISüd waren die rein
renden Bahnlinie und ihrer Anbindung an zweckbezogenen Anlagen überflüssigge-
die beiden Rheintalstrecken vor allem dem worden. Die Bundesbahn ließ sie abtra-
Bedarf des Militärs. Am Verknüpfungs- gen; auch die Brücke wurde nicht wieder
punkt Remagen führte dies zu interessan- aufgebaut.
ten Kunstbauten, die schon für sich allein Noch heute erkennt man im südlichen
ein anregendes Anlagenthema für die Mo- Vorfeld des Remagener Bahnhofs die
dellbahn darstellen. Reste jener umfangreichen Aufschüttun- gen, über die einst die Verbindungsgleise
zwischen links- und rechtsrheinischer
Oben: Das blieb von der be- Hauptstrecke sowie der Ahrtalbahn führ-
rühmten Brücke von Rema- ten. Dieser Schienenstrang verließ die
gen: zwei Türme an jedem rechtsrheinische Trasse in Höhe der Ort-
Rheinufer. Hier rollt gerade schaft Erpel, durchschnitt in enger Kurve
die 110479mitdem D416
den Felsen der Erpeler Ley, querte den
München - Amsterdam an
den östlichen, nahe Erpel Rhein über die Remagener Brücke und
gelegenenTürmen vorbei schloß am westlichen Ufer an die Ahrtal-
(1982). Wie man sieht, hätte bahn an. Drei Gleisbögen verbanden die-
die Brücke, wäre sie erhalten se Querstrecke mit der linksrheinischen
geblieben, der Elektrifizie- Hauptlinie.
rung einige Probleme be- Für den Modellbahner ergibt sich durch
reitet. Vermutlich wäre es diese Verknüpfung eine Vielzahl interes-
nötig gewesen, die Trasse santer Fahrmöglichkeiten. Auf dem Gleis-
abzusenken.
Abb.: K.-P. Drosdowski
plan wurde daher versucht, den in den
Zeichnungen vorgestellten Gleistorso so
Links: Lageplan der Verbin- zu verbinden, daß sich auf den Schienen-
dungen zwischen der rechten wegen ein abwechslungsreicher Zugver-
und der linken Rheinstrecke kehr durchführen Iäßt. Es lohnt sich, die
über die Ludendorfibrücke Zugfahrten anhand des Gleisplans einmal
bei Remagen vor ihrer Zer- theoretisch nachzuvollziehen. (Sie finden
störung. Die rot eingezeich-
neten Strecken sind heute
den Gleisplan auf der übernächsten Dop-
noch vorhanden, die gelben pelseite.)
wurden inzwischen stillgelegt Natürlich sind die Anlagen des großen
und abgebaut. Vorbilds mit ihren extremen Gleislängen
Karte: Sammlung Perillieux nicht unmittelbar auf Modellbahnverhält-
Anlagenplanung 111 14
nisse übertragbar. Auf diese Weise wird, Die im linken Anlagenteil unmittelbar hin- Gleis zu gewinnen, wurden sie im Modell-
damit das Modell nicht zu tief gerät, die ter der Tunnelöffnung liegenden Weichen Entwurf jedoch getrennt ausgeführt.
Brücke mit der darüberführenden Eisen- wurden mit Bedacht weit vorne plaziert, Der rechte Streckenteil wurde in einer S-
bahntrasse in flachem Winkel über den um Schwierigkeiten mit der ebenfalls ver- Kurve verlegt. Dies soll die Illusion vermit-
Fluß geführt. Auch dessen Verlauf muß deckten Streckenquerung hinten links zu teln, als wechsle das Gleis auf die andere
dem betrachtenden Auge glaubhaft dar- vermeiden. Dies gilt in noch stärkerem Talseite und damit die Richtung. Wie das
gestellt werden. So dürfte es zweckmäßig Maße für den rechten unterirdischen An- aussehen könnte, zeigt die Zeichnung
sein, das Flußbett des Rheins nach hinten lagenbereich. Beide Male kommt uns ent- oben.
zu etwas zu verjüngen, um optisch Tiefe gegen, daß auf unserer Anlage aus- Einen eigenen Gleisanschluß erhielt das
vorzutäuschen. schließlich Dampf- und Dieselfahrzeuge große Industrieunternehmen rechts ne-
Im rechten Anlagenteil sollte man versu- verkehren. Die Durchfahrtshöhen halten ben der Mündung der "Aht". Er erlaubt
chen, durch besonders hohe Bauten und sich so in erträglichen Grenzen. einen abwechslungsreichen Rangierbe-
dichten Baumbestand den direkten Ein- Dekorativer Blickfang des Gesamtmodells trieb über alle Streckenteile. Viele der
blick zum Anlagenrand hin zu unterbin- ist natürlich die große Ludendorffbrücke. dargestellten Gebäude können übrigens
den. Eine gekonnt gestaltete und plazier- Sie war ein mächtiges Bauwerk mit Brük- durch reliefartige Konstruktionen ersetzt
te Hintergrundkulisse macht die Illusion kenköpfen im pompösen Stil der Wilhel- bzw. ergänzt werden.
perfekt. Beim Betriebsablauf selbst muß minischen Epoche. In einem einzigen Bo- Bei den Blockstellen wurde auf den Zeich-
der Eindruck entstehen, als gingen von gen überspannte sie die Fahrrinne des nungen allerdings etwas geschummelt:
den einzelnen Trassen tatsächlich Züge Stroms. (Siehe auch EJ-Special 1011994 Sie waren im Original reine Zweckbauten
auf andere Streckenteile über. "Köln II", S. 36137.) Wer die Brücke im und somit überaus einfach gestaltet. Aus
Am "östlichen" Ufer des Modell-Rheins Modell nachbauen möchte, ist allerdings optischen Gründen wurden im Entwurf
wurde ein Überholbahnhof vorgesehen. auf Selbstbau angewiesen, da alle han- etwas ansprechendere Modelle vorgese-
Ihn würde ein innerhalb der Hintergrund- delsüblichen Bauwerke zu klein sind. hen. Als sehr verwandlungsfähig erwies
kulisse parallel angelegter Schattenbahn- Die beiden Gleise der Brücke überquer- sich hierbei das Fallersche Stellwerk
hof sinnvoll ergänzen. Er wäre in der Lage, ten die linksrheinischeTrasse früher wohl "Darmstadt". Mit etwas bastlerischem Ge-
auch besonders lange Zuggarnituren auf- auf einer gemeinsamen Brücke. Um mehr schick lassen sich aus diesem Bausatz
zunehmen. Freiraum für das darunter abbiegende viele unterschiedliche Gebäude fertigen.
15 Anlagenplanung III
L.. .A -L
Anlagenplanung 111 . 16
17. Anlagenplanung III
Maßstab 1:30
Maßstab 1: I7
- -
Stückliste für
den HO-Gleis-
plan "Rerna-
gen" (Material:
Roco Line):
167 X 42400
49 X 42410
1 X 42411
5 X 42412
1 X 42413
7 X 42423
14 X 42424
29 X 42425
20 X 42426
19 X 42427
26 X 42428
2 X 42430
28 X 42440
23 X 42441
2 X 42451
Von der Gebirgs- zur Autobahn der Vorzug gegeben. Durch seinen Ge-
birgscharakter eignet sich dieses Strek-
Wie beim Bau der Ahrtalbahn selbst wa- kenstück - mit leichten Abwandlungen -
ren auch für das Vorbild dieses Anlaaen- hervorrarlend als Vorbild für Modelleisen-
projekts strategische Überlegungen aus- bahner. -
schlaggebend - mit einem wesentlichen
~ntercchiedallerdings: Die Strecke Köln Das Modell
- Rheinbach - Rech (Ahr) wurde zwar vor
dem Ersten Weltkrieg begonnen, jedoch Die Enge des Talabschnitts und die be-
nie fertiggestellt. scheidene Gleisanlage der Abzweigstelle
Für Modellbahnfreunde ist dieses Projekt ermöglichen eine schmale, gut zugängli-
vor allem deshalb interessant, weil der che Anlagenform. Dichte Zugfolge auf lan-
südliche Abschnitt dieser Nord-Süd-Strek- gen Fahrtstreckenin reizvoller Landschaft
ke als Gebirgsbahn ausgeführt worden kennzeichnet den Betriebsablauf. Auf
wäre. Hoch oberhalb Ahrweiler begann großzügige Rangiermöglichkeiten wird
die Trasse nach einer weiten Schleife ins verzichtet.
Tal der Ahr hinabzusteigen. Sogar heute Da es genügt, das kleine Weinbauemdorf
noch zeugen Brückenfragmente, Tunnels, nur durch ein paar Gebäude anzudeuten,
Hangverbauungen usw. davon, wie weit sind größere Bastelarbeitennicht notwen-
damals der Bau bereits gediehen war. dig. Unter Umständen können Sie durch
Auch weiter nördlich, im Bahnhofsbereich geschickte Gestaltung des Hintergrunds
von Rheinbach, sind noch Endauflager- fast ganz auf Gebäude verzichten. Das
Reste einer Brücke sichtbar. Wie ein-et- eho oft eines Winzers oder eine Wein-
was tieferer Blick auf die Landkarte zeigt, schänke sollten jedoch eingebaut wer- re Möglichkeiten der Gleisführung offen:
verläuft die heutige BAB 61 streckenwei- den; sie unterstreichen den Landschafts- In der Einfachversion führt der Schie-
se auf der damals geplanten Bahntrasse. charakter dieser Gegend. Überführungen nenstrang direkt zum rechten Anlagenen-
Der Abstieg der Strecke ins Ahrtal wäre und Brücken entstehen aus handelsübli- de und dort wieder ans Tageslicht. Sinn-
entlang des linken Talhangs erfolgt. Nach chen Mauersteinplatten. Wie die Zeich- voller wäre jedoch, an beiden Enden
Ca. 7 km hätte sie zwischen Mayschoß nung rechts unten zeigt, dürfte eine solch Kehrschleifeneinzuplanen. Dadurch kom-
und Rech die Talsohle erreicht. In diesem sparsam möblierte Szene ihre Wirkung men die Züge wieder aus der Richtung
romantischen Abschnitt des Tals wäre sie kaum verfehlen. zurückgerollt, in die sie verschwunden
auf die Strecke Remagen - Blankenheim Als Dienstgebäude für die Abzweigstelle sind. In jedem Falle sollte man aber einen
- Trier gestoßen. könnte das Stellwerk "Darmstadt" von Fal- Schattenbahnhof (,unterirdische Ab-
Der in unmittelbarer Nähe gelegene Berg- ler ganz gut passen. Allerdings sollte man stellgleise) vorsehen, um genügend Züge
riegel reicht bis hart an die ehemals zwei- das Modell etwas verkürzen. für einen abwechslungsreichen Fahrbe-
gleisige Trierer Strecke heran und wird Unmittelbar hinter dem Bahnkörper ver- trieb einsetzen zu können.
von dieser, wie auch der Landstraße, re- läuft das Flußbett der Ahr. Es ist schlecht Besonders reizvoll dürfte auf dieser Anla-
spektvoll umgangen. Auf unserer Zeich- einzusehen, muß daher nicht bis ins klein- ge der Nachtbetrieb sein: Eine spärliche
nung rollt an dieser Stelle gerade eine ste durchgestaltet werden. Dort, am lin- Straßenbeleuchtung, das bunte Lichter-
44er mit ihrem schweren Güterzug vorbei. ken Anlagenende, münden auch die bei- spiel der Signale und die Lichtreflexe am
Auf alten Karten war hier eine kurze Un- den Strecken auf unterschiedlichem Hö- Berghang entlangfahrender beleuchteter
tertunnelung vorgesehen. In wirklichkeit henniveau in ihre Tunnelröhren. Personenzüge werden ihre Wirkung auf
wurde jedoch einem tiefen Bergeinschnitt Für die Rückseite der Anlage sind mehre- den Zuschauer kaum verfehlen.
Anlagenplanung 111 20
21 Anlagenplanung III
Anlagenplanung 111 * 22
23 .Anlagenplanung III
I
Anlagenplanung 111 .24
Auf zwei Ebenen durchs Land
Eine Anlage in Nenngröße N nach Motiven der Ahrtalbahn
Der in eine Kopfstation umgestaltete Bahnhof "Müsch bildet den linken Abschluß der von
Reinhold Barkhoff entworfenen Anlage nach Ahrtal-Motivenin NenngrößeN.
Sie ist aus Einzeldioramen zusammengesetzt. Die beiden an-
deren Anlagenteile sind auf den Seiten 28 bis 31
abgebildet.
25 .Anlagenplanung III
Zwei-Ebenen-Anlage nach Ahrtal-Motiven in Nenn-
größe N. Flächenbedarf 3,O X 2,5 m in zwei Ebenen
plus Schattenbahnhof; Gleislänge 51,7 m. Material:
Fleischmann piccolo.
26x9100 2x9104 6x9131 17x9173
8x9101 76x9106 4x9135
i
"Erdgeschoß mit
Durchgangsbahnhof.
Hierhin gelangen die
Züge aus dem "ersten
Stock durch eine
Gleiswendel, die sich
in dem von Reinhold
Barkhoff ganz rechts
eingezeichneten Berg
befindet.
Anlagenplanung 111 28
So stellt sich der Zeichner das Mittelstück
seiner HO-Ahrtal-Anlagevor. Links schließt
der auf den Seiten 24/25 abgebildete Bahn-
hofsteil an.
29 .Anlagenplanung III
--
Anlagenplanung 111 W 30
Reinhold Barkhoffs Vorschlag für den rechten
Anlagenschenkel. Er bildet die Grundlage für
die untere Ebene unseres Doppelstock-
I
Gleisplans in Nenngröße N.
31 . Anlagenplanung III
Der ehemaligeAbzweig Dümpelfeldin modellbahngerechtzusammengezogener Perspektive. Im Original stand hier das Einfahrsignalfür Dümpelfeld.
Da im Modell die Gleislänge ab dem Gleiswechselzu kurz ist, hat Reinhold Barkhoff an dieser Stelle aus optischen Gründenein Vorsignalvorgesehen.
33 Anlagenplanung III
Die Umsetzung des Fotos auf der gegenüberliegenden Seite irn Maßstab HO: Fleischmanns BR 64 steht mit Roco-Donnerbüchsenvor dem Emp-
fangsgebäude "Benediktbeuern" von Vollmer.
Anlagenplanung 111 34
Einender letzten Dampfzügebrachte64 440 am 24. Mai 1959nach Benediktbeuern. Die bayerischen Ausfahrsignale waren schon damals ihrer Flügel
beraubt, der Bahnhof besaß allerdings noch drei Gleise. Der Spiegel links zeigte dem Stationsvorsteher, ob er die Schranken des Bahnübergangs an
! der Ausfahrt nach Kochel schließen konnte. Der direkte Blick ist durch einen Schuppen verdeckt. Abb.: 0. Ringelstetter
i
einfachen Bauweise ist dies aber sicher tion legen. Zum anderen verlor Benedikt-
nicht schwer zu bewerkstelligen. beuern Anfang der 70er Jahre beide Über-
Der Bahnhof liegt in fast unmittelbarer holgleise. Eines wurde ganz abgebaut,
Nähe des Klosters, etwa 1 km westlich das andere durch Ausbau einer Weiche
vom eigentlichen Ortskern. Erst der Bau- zum Stumpfgleis umgewandelt und der
boom der Nachkriegszeit bewirkte auch Bahnhof so zum Haltepunkt degradiert.
eine bauliche Anbindung der Station an Seit der Elektrifizierung bespannte vor al-
das Dorf. Die Panoramazeichnung zeigt lem die Baureihe E 32, später auch die
die Bebauung der 60er Jahre. Damals E 44 die durch Benediktbeuern rollenden
war das Gelände zwischen Bahnhof und Züge. Ende der 50er Jahre gesellte sich
Ort bereits stärker besiedelt; es gab aber dann die E 41 dazu, die damals fabrikneu
noch größere Freiflächen. Dies ist inzwi- zum Bw München Hbf gekommen war.
schen natürlich überholt. Seit den 70er Jahren dominiert hier wie
Modellbahnern kommt diese Situation ein- auf den meisten Strecken im bayerischen
deutig entgegen: Sie können sich bei der Alpenvorland die BR 111.
Gestaltung der Bahnhofsumgebung mit Nicht selten waren Anfang der 90er auch
zwei bis drei Bauernhöfen begnügen. Wer
dagegen einen ganzen Ort darstellen
die damals auf 120 kmk Höchstgeschwin-
digkeit reduziertenehemaligen Rheingold-
1 ..
- - - - J;ngeiegte straken
"Benediktbeuern" als HO-Oval. Maße: 4,5 X 1,O m; Gleislänge: 18,3 m; Material: Märklin K-Gleise.
35 Anlagenplanung III
Unten: Ein kurzes Gastspiel
in Benediktbeuern gaben die
. einige Jahre auf '120 km/h
Hochstgeschwindigkeit redu-
zierten Ex-Rheingold-Loks
derBR113.Hier113311 mit
E 3665 am 30. Juni 1993. -
Abb.: Dr. Brian Rampp
.- ' I
Anlagenplanung 111 36
37 . Anlagenplanung III
P-3 ,##@@$ ["P '
da.
,da -^C
Rund um Bahnbetriebswerk
und Ortsgüteranlage
Ein Thema mit Variationen bei der hier gezeigten Variante der Gleis- Beschäftigten. Von drei auf sechs verdop-
plan links vorne durch eine Schleife zu peln ließ sich dank der größeren Anlagen-
Dieser Anlagenvorschlag basiert auf ei- einem leichten L erweitert. Auch die Tiefe tiefe die Zahl der Drehscheibengleise. Der
nem bereits im EJ 411983 vorgestellten der Anlage wuchs. hintere Bahnhof des Ursprungsvorschlags
Gleisplan. Einen davon abgeleiteten Ent- Thematisch wandelte sich ebenfalls eini- wurde in eine Ortsgüteranlage umgestal-
wurf haben wir schon in Band 0.1 "Anla- ges: Die vorne gelegene Gleisharfe mu- tet und bekam ein zusätzliches Abstell-
genplanung für Einsteiger" aus unserer tierte vom Bahnhofsvorfeld zum Bw-Ge- gleis sowie eine Straßenanbindung.
Modellbahn-Bibliothek präsentiert.Bei die- Iände mit Abstellmöglichkeit für eine grö-
sem hatten wir zwei recht eng im vorderen ßere Anzahl von Loks. Das stattliche Emp-
und hinteren Anlagenteil aufeinanderfol-
Viel rangieren
fangsgebäude des Kopfbahnhofs mit
gende Bahnhöfe durch eine Mittelkulisse Bahnsteighalle schrumpfte dadurch zum Die thematischen Veränderungen bedin-
optisch getrennt. Demgegenüber wurde kleinen Haltepunkt für die auf der Anlage gen einen völlig veränderten Betriebsab-
Anlagenplanung 111 38
I lauf: Der Schwerpunkt liegt eindeutig beim Einen kleinen Trick hat der Zeichner auf
Rangieren im Bahnbetriebswerk und auf der linken Seite, kurz vor dem Tunnelein-
der Güteranlage. gang, angewandt: Eine angedeutete
So sind Drehscheibe und Lokschuppen Linkskurve soll optisch vom Ovalcharak-
zwar raumsparend plaziert, im Betrieb ter des Gleisplans ablenken und den Ein-
aber nur unter erschwerten Bedingungen druck erwecken, als führten die beiden
erreichbar, da zum Wenden und Bekoh- Streckenteile in zwei verschiedene Rich-
len jeweils Sägefahrten nötig sind - Ei- tungen. Wegen der verwendeten starren
senbahners Leid, Modellbahners Freud! Gleisradien war dies in unserem Gleis-
Hier werden Lokomotiven untergebracht plan nicht nachzuvollziehen. Eine Ober-
und versorgt, die vom (fiktiven) Haupt- leitung fehlt; so Iäßt sich die etwas kriti-
bahnhof der (Kulissen-)Stadt angerollt sche Gleiskreuzung links mit ihrer gerin-
kommen bzw. von dort aus wieder auf die gen Durchfahrtshöhe unter der Brücke
Strecke gehen. meistern, ohne eine Verlängerung der
Auch die Ortsgüteranlage ist auf die Ver- Gleisrampen einplanen zu müssen. Für
sorgung einer größeren Stadt ausgelegt. die Brücke muß in jedem Falle eine Ober-
Dies bedingt einen regen Warenumschlag gurt-Bauart gewählt werden.
am Güterschuppen und an den Freilade-
gleisen, was Gelegenheit zu vielfältiger Fahrzeugeinsatz
Ausgestaltung und hübschen Ladesze-
nen bietet. Für den Betrieb eignen sich vor allem
Die sichtbare Streckenlänge der Anlage kurze Nahverkehrszüge, Rangierabteilun-
ist gering. Die in die beiden Tunnelröhren gen, einzeln fahrende Lokomotiven sowie
mündenden Gleise vereinigen sich im ver- Triebwagengarnituren. Die Hintergrund-
a.: deckten Bereich unterhalb der Stadtkulis- kulisse sollte städtischen Charakter besit-
;L
Sr Se. Hier ist unbedingt ein Abstellbahnhof zen, um das Anlagenthema glaubhaft zu
vorzusehen, dessen Kapazität ausreicht, machen. Vor allem eine industriebetonte
einige komplette Zuggarnituren kürzerer Kulisse dürfte die Daseinsberechtigung
Länge aufzunehmen. des Haltepunkts noch unterstreichen.
Gleisplan und Stückliste der Anlage in HO für N Iärklin K-Gleis.Größe 3,5 X 2,2 m.
Gleislänge: 44,2 m.
Maßstab 1:18
.
39 Anlagenplanung 111
Vor dem großen Bahnhof
Ein kleiner Vorortbahnhof mit reizt, daß er den Streckenabschnitt auf terte Überführungsbauwerk kaschiert zwei
Mittelbahnsteig seiner im Bau befindlichen Anlage nach- Tunneleinfahrten, durch die die Züge in
gebildet hat. den Untergrundverschwinden - eine recht
Das Vorbild dieses Anlagenthemas ist der Aus Mangel an passenden Industriemo- clevere, auch für kritische Modellbahner
Haltepunkt Koblenz-Moselweiß. Er besitzt dellen mußte er das architektonisch reiz- akzeptable Idee.
auch heute noch ein sehr attraktives Emp- volle Empfangsgebäude selbst bauen. Um Geblieben ist die Lage des Stationsge-
fangsgebäude. Der Bau steht am Hang die interessantesten Formen besser in bäudes am Hang. Eine kräftige Stützmau-
eines Geländeeinschnitts; eine teilweise Szene setzen zu können, hat Reinhold er soll das Nachrutschen des Erdreichs
überbaute Brücke führt zur gegenüberlie- Barkhoff allerdings einige Veränderungen unterbinden. Sie ist, im Gegensatz zu der
genden Seite. Auf den zwischen den Glei- der Originalsituation vornehmen müssen. weiter unterhalb befindlichen Arkadenga-
sen liegenden Bahnsteig gelangen die So wurden beispielsweise die Außenfron- lerie, betont schlicht gehalten. Weitere
Fahrgäste über eine Treppe. Diese so ten spiegelverkehrt zusammengefügt. Rundbögen einzufügen, wäre des Guten
richtig alte Eisenbahnatmosphäre aus- Außerdem versetzte er das Gebäude von einfach zuviel gewesen. Von großem Vor-
strahlende Kombination von Empfangs- der einen auf die andere Gleisseite. Stra- teil ist auch, daß die Bahnsteiglänge des
gebäude und Überführungsanlage hat ßen- und Fußgängerübergang bilden bei Modells betont kurz gehalten werden
Zeichner Reinhold Barkhoff dermaßen ge- ihm eine Einheit. Der Grund: Das verbrei- kann. Der Perron liegt in einer Gleiskrüm-
miniert, an die ein Stellwerk angebaut ist. führt, sondern einige Zentimeter weiter
Die vom Bahnhof kommende Straße quert oben aus dem massiven Stützpfeiler ent-
zunächst schienengleich die zweigleisige springen lassen. Mit diesem Kunstgriff
Bahntrasse und umgeht in großzügigem konnte er die Gleise des Bahnhofsvorfel-
Bogen den nach rechts stark abfallenden des bis fast unmittelbar an den Pfeiler
Berghang. heranführen, ohne daß der Brückenbo-
Das graue Asphaltband ist durch eine gen in das Lichtraumprofil der Bahn hin-
Baustelle mit Bauwagen, Arbeitsgerät, einragt.
Warnschildern und Sperren aufgelockert. Das Stellwerksgebäude entstand aus Fal-
Letztere sind mit gelben Leuchtdioden be- lers Bausatz "Darmstadt Hbf". Es wurde
stückt und werden durch eine Blinkelek- zweckbedingt um gut 2cm gekürzt und
tronikgesteuert. Für den Nachtbetriebwer- auf einen turmartigen Sockel aus Sperr-
den die Scheinwerfer der talwärts rollen- holz neben dem großen Brückenpfeiler
den Kraftfahrzeuge mit gelben, die Rück- gesetzt. Recht gut geeignet wären auch
lichter der bergauf fahrenden mit roten Kibris Modellstellwerk "Coelbe" und Voll-
Dioden versehen. In Kombination mit Mi- mers "Wiesbaden Ost"; letzteres müßte
niatur-Leuchtstofflampen als funktionsfä- aber ebenfalls gekürzt werden.
higer Straßenbeleuchtung ergibt dies Auch die Signalbrücke entstand zumin-
kaum noch zu übertreffende wirklichkeits- dest teilweise im Selbstbau. Die farbigen
nahe Lichteffekte. Baustellen- und Kfz- Signalbilder wurden durch Miniatur-Leucht-
Beleuchtungfinden sich im Programm von dioden ersetzt. Ihr Leuchteffekt wirkt so im
Busch, Lampen in großer Vielfalt auch bei Vergleich zu den üblichen Glühlämpchen
anderen Herstellern. einfach vorbildgerechter.
Vier Schrankenbäume sichern den Bahn-
übergang: zwei lange für die Fahrbahn, Reinhold Barkhoffs
zwei kurze für den Fußgängeweg. Zuge- große Brücke
geben: Dies ist zwar etwas dick aufgetra-
gen, doch ist das Spiel der sich auf- und Wie in der linken oberen Ecke der Pano-
niederbewegenden Schlagbäume sehr ramazeichnung auf Seite 43 zu erkennen,
effektvoll. schließt dieser Teil der Barkhoffschen
Das Portal des Hangtunnels ist Eigenbau Anlage rechts an die beschriebene Brük-
und entspricht - allerdings seitenverkehrt ken-/StellwerkskonstruMionan. Zentrales
- seinem Vorbild in St. Goar (linke Rhein- Bauwerk ist hier eine Brücke, die nicht nur
strecke). Auch das kleine Modell der ehe- die Schienen von Bw-Zufahrt und Abstell-
maligen Blockstelle "Kammereck" ent- gruppe, sondern auch zwei doppelgleisi-
stammt der Barkhoffschen Werkstatt. Ihr ge Strecken überspannt. Sie setzt sich
Vorbild ist schon längst der Spitzhacke aus einer Steinbogenbrücke und zwei Be-
zum Opfer gefallen. Es ist zwar ohne Funk- tonträgerbrückenzusammen, die gemein-
tion, fügt sich aber recht gut in die Tun- sam eine recht respektable Länge errei-
nelszenerie. chen. So ist gewährleistet, daß sich das
Die mit Baumbestand versehene Hang- Bauwerk trotz seiner Größe abwechs-
partie über der Tunnelröhre ist abnehm- lungsreich in das Bahngelände einfügt.
bar und gewährt so jederzeit freien Zugriff Die unterschiedliche Höhenlage von Bw-
auf die Strecke. Auch Teile des die Gleise Zufahrt (auf der Panoramazeichnung links
überspannenden Tunnelgewölbes sind mit BR 23) und Streckengleisen betont
nach oben herausnehmbar, um eventuell diesen Effekt noch zusätzlich.
liegengebliebenen Schienenfahrzeugen Wie schon die zuvor beschriebene Brük-
wieder auf die Räder verhelfen zu kön- ke entstand sie gleichfalls im Eigenbau.
nen. Natürlich wurde die Tunnelausmaue- Dies hat den Vorteil größerer Gestaltungs-
rung so weit nachgebildet, daß beim Blick freiheit und geringer Kosten. Zur Illustrati-
in die Röhre der Eindruck eines durch- on der Baubeschreibung möge die kleine
mung und entspricht seiner Aufgabe ge- gehenden Gewölbes entsteht. Sogar die Konstruktionsskizze dienen.
mäß den verhältnismäßig kurzen Zuglän- beim Vorbild in regelmäßigen Abständen Als Träger der Trasse und .stabile Basis
gen des Vorortverkehrs. Die auseinan- vorhandenen Ausweichnischen für den der Brücke diente eine entsprechend dem
dergezogenen Streckengleise vereinigen Streckengeher wurden nicht vergessen. Gleisverlauf zugeschnittene Tischlerplat-
sich im rechten Teil der Übersichtszeich- Blickfang der ganzen Szene ist die Stein- te. Sie ruht auf mehreren stabilen Holz-
nung vorbildgerecht auf ihren richtigen brücke mit dem aufgesetzten Stellwerk stützen und ist mit diesen verleimt und
Abstand. und der Signalbrücke. Reinhold Barkhoff verschraubt. Einige der Stützen wurden
hat sie ebenfalls weitgehend im Selbst- später verkleidet, um als Pfeiler dienen zu
Auf Schiene und Straße bau hergestellt. Dazu wurde die Trasse können. Mehrere unter das Trassenbrett
drunter und drüber der Eisenbahn auf einer dicken Unterlage geleimte Querhölzer unterstützen die Ge-
aus Sperrholz verlegt, die von massiven samtstabilität und fungieren als Abstand-
Die große Panoramazeichnung auf Seite hölzernen Stützen getragen wird. Die halter für die Konstruktion der Brücken-
42 zeigt, wie das Barkhoffsche Anlagen- Brückenverkleidung entstand aus auf fassade.
projekt rechts des Bahnhofs "Koblenz- Sperrholz geklebten Mauersteinplatten. Die Brückenfassade entsteht aus bieg-
Moselweiß weitergeht. Dieser Abschnitt Das Brückengewölbe hat Reinhold Bark- samem Sperrholz, auf das die Konturen
wird von der großen Eisenbahnbrücke do- hoff nicht bis auf Gleisniveau herabge- des Bauwerks mit Bögen und Ausschnit-
41 Anlagenplanung III
Anlagenplanung 111 .42
43 Anlagenplanung III
ten übertragen wurden. Sie sind anschlie- Gleisbogen bequem und ohne Bruch fol- einen guten Gesamteir„„ck der Brük-
ßend mit der Laubsäge auszuschneiden. gen zu können, werden Geländerunterla- kenfassade. Die Ausschnitte entlang der
Nach dem Einbau werden sie mit Stein- ge und Handlauf an der Innen- bzw. Au- unteren Leistenkante sind mit einer Rund-
streifen (aus Mauerplatten) beklebt. Auch ßenseite mit einer Laubsäge zuvor tief feile bequem herzustellen.
die Ausschnitte der kleinen Arkadenbö- eingeschnitten. Durch die Montage schlie- Ein bißchen schwierig ist die Montage des
gen sind so zu füllen. Das Iäßt die Kon- ßen sich die Trennfugen fast ganz von unteren Brückengewölbes: Wegen der
struktion plastischer wirken. selbst. Den Rest deckt die später aufzu- Kurvenlage und der nicht parallel zuein-
Die Pfeiler des Brückengeländers entste- tragende Farbe zu. Unterhalb der Gelän- ander angeordneten Pfeiler kann es nicht
hen aus Holzleistchenvon etwa 3 X 6 mm derauflage sorgt eine mit halbkreisförmi- in einem Stück, z.B. durch Einfügen einer
Stärke (siehe Skizze unten). Um dem gen Ausschnitten versehene Leiste für Mauersteinplatte, geschlossen werden.
Statt dessen sind die Mauerstreifen ein-
zeln aufzukleben, um Verspannungen zu
vermeiden. Am besten, man sucht sich
eine entsprechend gebaute Vorbild-Brük-
ke und schaut sich einmal in natura an,
wie der Architekt das Gewölbebau-Pro-
blem gemeistert hat. Dabei kann man auch
gleich ein paar Fotos machen, die als
Grundlage für die spätere Patinierung des
Baus dienen.
Nach der Steinbogenbrücke folgen auf
Reinhold Barkhoffs Anlage zwei Beton-
träger-Unterführungen. Sie überspannen
zwei doppelgleisige Trassen, die sich
gleich darauf vereinigen. Auf der großen
Zeichnung sind die betreffenden Weichen
durch den Packwagen des von der E 16
geführten Schnellzugs verdeckt.
Beide Bauwerke gefallen aufgrund der
eigenwilligen Form ihrer Vorbauten, die
sich durch die spitz aufeinander zulaufen-
Anlagenplanung 111 * 44
Zugegeben - unser Gleisplan für "Vor dem näherer Untersuchung als fast genialer Ent-
großen Bahnhorwirkt auf den ersten Blickeher wurf für eine Fahranlage. Er besteht aus
abschreckend. Doch was zunächst an eine zwei unabhängigen Strecken: zu-
Schüssel Spaghetti erinnert, entpuppt sich bei nächsteinerdoppelgleisigenHaupt-
trasse mit mehreren Schattenbahnhöfen, auf Strecke hat. Ihr recht einfacher Gleis-
der die Züge die Gleisanlagen unseres Vorort- plan ist ganz unten zu sehen.
bahnhofs mehrfach auf unterschiedlichenStrek- Um den Verkabelungcauhvand in Grenzenzu hal-
ken passieren. Sie ist rechts unten im verklei- ten, ist für beide Strecken Blockbetrieb zurzugsi-
nerten Maßstab 1:48 abgebildet. Des weiteren cherungvorgesehen. In Nenngröße HO mißt die
gibt es eine als "Hundeknochen" angelegte S- Anlage 6,00 X 3,80 m, in l 7 4,35 X 2,75 m, in N
Bahn-Trasse,die keineVerbindungzur übrigen 3,26 X 2,07 m und in Z 2,37 X 1,50 m.
45 Anlagenplanung III
. 1 - ,-
Anlagenplanung 111 46
Falsch geraten! Nicht den Rheingoldauf Abwegen hat ReinholdBarkhoff hier dargestellt, sondern den Karwendel-Expreßder Vorkriegs-Reichsbahn.
Beide Zuggarnituren sind im Programm von Liliput zu finden.
Vorbild und Modell daher beachtlich: In Nenngröße HO be- flügels. Dort, geschützt vor den Blicken
trägt die Schenkellänge 13,6 X 6,6 m; un- der Betrachter, vollzieht sie einen 180"-
Unter den deutschen Alpenbahnen ist sie ser N-Gleisplan benötigt 6 X 3,5 m; selbst Schwenk mit relativ engem Radius (ca.
sicherlich eine der schönsten: die Strecke in Z sind es noch 5,4 X 2,6 m. 65 cm) und kräftiger Steigung, um nach
von Garmisch-Partenkirchen über Mitten- Der mittlere Anlagenteil nimmt die um- dem Wiedererscheinen die eigene Trasse
wald ins österreichische Innsbruck. Nicht fangreichen Gleisanlagen des Bahnhofs auf einer Blechträgerbrücke niveaufrei zu
umsonst zählt sie zu den Stammstrecken für Güter- und Personenzugverkehr auf. kreuzen. In weitem Bogen, an den Berg-
des "Gläsernen Zuges" 491 001 (HO-Mo- Die Station selbst ist als Trennungsbahn- hang angelehnt, vereinigt sie sich schließ-
dell von Roco, in N von Fleischmann). hof konzipiert, auf dem sich zwei elektrifi- lich unmittelbar vor dem großen Viadukt
Kühne Trassenführung und in rascher zierte eingleisige Strecken vereinigen und mit dem Gleis der Gebirgsbahn.
Folge wechselnde landschaftliche Ein- als zweigleisige Trasse weitergeführt wer- Hinter dem Lokomotivschuppen ist eine
drücke lassen eine Reise auf dieser Bahn- den. Damit ist für einen abwechslungsrei- Überhol- und Ausweichmöglichkeit vor-
linie zum unvergeßlichen Erlebnis werden chen Betriebsablauf gesorgt. gesehen. Eine ähnliche Einrichtung findet
- gutes Wetter vorausgesetzt. Auf nur Eine der Strecken überquert die Zufahrt sich beim Vorbild im Bereich der Martins-
19 km Länge führt die Strecke z.T. durch zum Güterbahnhof, führt am Bahnbe- wand unweit von Hochzirl. Auf dieser
hochalpin wirkende Landschaft und über- triebswerk vorbei und erreicht in scharfem Gleisverbindung können durchlaufende
windet beim Abstieg ins lnntal einen Hö- Linksbogen den gegenüberliegenden Ge- Züge von der Panorama- in die Hochge-
henunterschied von fast 600 m. birgshang. Die niveaufreie Kreuzung mit birgsstrecke wechseln, ohne das Bahn-
Für Eisenbahnfreunde von besonderem der Güterverbindungsbahn ist etwas kri- hofsgelände berühren zu müssen.
Interesse ist der auf dem Gebiet der ÖBB tisch. Verlegt man diese aber unter die
liegende Abschnitt Leithen - Kranebitten. Null-Ebene, ist die Durchfahrt unter dem Am Bw vorbei ins Gebirge
Modellbahnern bietet sich hier eine ganze sowieso ansteigenden Streckengleis groß
Palette für eine lebendige Anlagengestal- genug, um problemlos eine tiefergelegte Im zweiten großen Panoramabild (Seite
tung notwendiger Eindrücke: Brücken, Oberleitung installieren zu können. 52/53) ist der Streckenverlauf im Vorge-
Tunnels und Galerien. Im Gelände zwischen den beiden Gleis- birgsteil der Anlage dargestellt. Er wirkt
Selbstverständlich gelingt die Umsetzung trassen haben Schrebergärtner ihr Refu- mit seinem Streckenwirrwarr zunächst
eines solchen Vorbilds lediglich teilweise, gium gefunden. Links zwischen Güter- eher abschreckend. Verfolgt man die ein-
da sich die monumentale Szenerie nur bahn und Fluß stehen Wohnhäuser für die zelnen Fahrmöglichkeiten jedoch auf dem
bedingt glaubhaft ins Kleine übertragen Eisenbahner. Die Panoramazeichnungen Gleisplan, lassen sie sich leicht entwirren
Iäßt. So soll dieses Kapitel vor allem ge- auf den beiden folgenden Doppelseiten und nachvollziehen.
stalterische Anregungen für den eigenen zeigen, wie dieser Abschnitt auf einer fer- Die Hochgebirgstrasse, von rechts hinten
Anlagenbau vermitteln. tigen Anlage aussehen könnte. aus dem Anlagenhintergrund kommend,
Die zweite eingleisige Strecke schwenkt führt durch eine Schutzgalerie, überquert
Das Anlagenkonzept unmittelbar nach dem Verlassen des auf steinernem Viadukt das enge Tal und
Bahnhofs nach rechts, quert die schran- zieht sich den Hang entlang nach vorne.
DieAnlage wurde U-förmigund recht groß- kengesicherte Straße und verschwindet Dieser Richtung folgt auch der in einem
zügig geplant. Der räumliche Bedarf ist in einem Tunnel des gebirgigen Anlagen- weiten Bogen das Bahnhofsgelände ver-
Anlagenplanung 111 * 48
Anhand der Fahrzeuge gelingt die Einordnung dieses Bildes in die großen Panoramazeichnungen leichter: Die Strecke, auf der der Karwendel-Expreß
fährt, kommt vom Bahnhof, die Dampflokomotive steht auf dem zweigleisigen Überholabschnitt, die Ellok fährt auf der Hochgebirgsstrecke.
lassendeandere Schienenstrang. Die stei- gegenüberliegenden Seite des Kohleban- aussehen könnte, vermittelt das Panora-
len Hänge des Talkessels schließen un- Sens ist eine Notbekohlungsanlage instal- ma auf der folgenden Doppelseite.
mittelbar an die Hintergrundkulisse an. So liert. Dieser Bw-Bereich ist für die Ellok- Vom Empfangsgebäude aus erreichen die
wird verhindert, daß die Betrachter sofort Behandlung ohne Belang und deshalb "Preiserlein" die auf Gleis 2 und 3 halten-
dem eigentlich kreisförmigen Gleisplan nicht vom Fahrdraht überspannt. Er hängt den Züge gefahrlos durch einen Fußgän-
dieser Strecke auf die Schliche kommen. nur über den Ellok-Abstellgleisendes rech- gertunnel. Werden die Gleise wie vorge-
Die zwei durch das große Talviadukt füh- ten Bw-Teils. Sollte tatsächlich einmal eine sehen im Bahnhofsbereichin einem leich-
renden Trassen sind durch eine doppelte Ellok im Schuppen untergebracht werden ten Schwung verlegt, ergeben sich ver-
Kreuzungsweichemiteinanderverbunden. müssen, so wird eine Winde oder eine tretbare Gleisnutzlängen. Auf Gleis 4 kön-
Sie liegt bereits jenseits der beiden Tun- Diesel-Kleinlok benötigt, um sie dorthin zu nen Triebwagen und Personenzüge für
nelportale. Vor allem in diesem Bereich ist bugsieren. den Nahverkehr bereitgestelltwerden, die
auf eine gute Zugänglichkeit der überbau- Einige Kurzgleise sind von Fahrzeugen dann von Gleis 1 aus ihre Reise antreten.
ten Gleise zu achten! Der auf Seite 52/53 belegt, wie sie für ein Bahnbetriebswerk Nach getaner Arbeit rollen auf Gleis 2 die
links unten zu sehende kurze zweigleisi- typisch sind. Dazu gehört für eine Ge- Lokomotiven ins Betriebswerk.
ge Abschnitt gestattet erweiterte Fahrmög- birgsbahn unbedingt ein Schneepflug. Zahlreiche Weichenstraßen, ein Industrie-
lichkeiten: einerseits Rundkurse um das Dem Lokschuppen wurde seitlich ein klei- anschluß und Ausziehgleise ergeben ab-
Gebirgsmassiv, andererseits direkte Fahrt nes Werkstattgebäude angefügt. wechslungsreiche Rangiermöglichkeiten.
ins Tal oder zum Betriebsbahnhof. Die ins Streckengleis eingebaute doppel- Alle Gleise im Bahnhofsbereich sind aus
Das Bahnbetriebswerk ist zweigeteilt: te Kreuzungsweichegestattet direkte Fahr- beiden Richtungen erreichbar.
Während im Schuppen die Dampfloks ten zwischen Bw und Bahnhofsbereich. Allein dem Güterverkehr vorbehalten sind
untergebracht sind, stehen die robusteren die Gleise 5 bis 8. Die Ausfahrgleise 5, 6
Elloks im Freien. Für die Wartungsarbei- Der Bahnhof und 7 werden durch ein Gruppenausfahrsi-
ten an den Dampflokomotiven sind Be- gnal gesichert. Es gilt - im Gegensatz zu
kohlungs-, Entschlackungs- und Besan- Der Durchgangsbahnhof unseres Vor- normalen Signalen - nicht nur für eines,
dungsanlage auf einem Gleis vorhanden. schlags liegt im mittleren Anlagenteil. Ei- sondern für mehrere Gleise. Grundsätz-
Auch der Wasserkran steht dort. Auf der nen guten Eindruck, wie dieser Abschnitt lich ist in unserem Projekt ein zweiflügli-
49 Anlagenplanung III
Der ausgestaltete linke Anlagenabschnitt. Gerade hat der Karwendel-Expreßdie Schleife im Berg durchfahren. Er rollt nun oberhalb des Bw in Richtung
Anlagenplanung 111 .
50
Anlagenhauptteil. Epochen-Spezialistenstört natürlich das Nebeneinandervon DRG-Zug und VW-Käfer aus den 50er Jahren!
51 Anlagenplanung III
Anlagenplanung 111 52
.
53 Anlagenplanung III
ges Hauptsignal einzubauen, da die Fahr- anlagen des Bahnhofs beherrscht ein der
stellung immer Hp 2 (Höchstgeschwindig- Schloßbachbrücke nachgebildetes Bau-
keit 40 kmlh) sein muß. An allen Gleisen werk die Szenerie. Es überspannt die bei-
sind zudem hohe Sperrsignale vorzuse- den (bis dahin zusammengelegten) ein-
hen. Ein- und Ausfahrten dürfen keines- gleisigen Trassen und den schmalen Tal-
I
falls gleichzeitig stattfinden. einschnitt. In Verbindung mit einem Kurz-
Die direkte Zufahrt zu Rampe und Schup- tunnel soll er die langgestreckte Gleisfüh-
pen der Ortsgüteranlage mündet ins linke rung hier attraktiver gestalten. Wie schon
Ausziehgleis und erreicht über die Spitz- im rechten Anlagenteil geht auch im mitt-
kehre wieder das Gleisfeld des Güter- leren die zur Rückfront weiter ansteigen-
bahnhofs. Der die Straße niveaugleich de Gebirgslandschafl unmittelbar in die
kreuzende Gieisanschluß führt zum örtli- Hintergrundkulisse über.
chen Sägewerk, das seine Energie aus
dem vorbeifließenden Bach bezieht. Der linke Anlagenflügel
Im oberen rechten Bahnhofsbereichkom-
plettiert eine kleine Bahnmeisterei mit Bestimmen auf der rechten Anlagenseite
Gleisanschluß für die Dienstdraisine die Bahnhofsausfahrt, Bw und die beiden ein-
Szene. Den langen schmalen Gelände- gleisigen Bahnstrecken mit ihren Tunnels,
streifen zwischen Bahnhofsbereich und Brücken und Verbindungsgleisen das Bild,
Gebirge sollte man durch Bepflanzung
abwechslungsreicher gestalten.
Den Abschluß im vorderen Anlagenbe-
reich bildet die durchgehende Straßen-
herrscht auf dem linken Abschnitt dörfli-
che Ruhe. Denn dort, zwischen der in
weiter Schleife in den Anlagenhintergrund
führenden zweigleisigen Strecke und der
I
front. Dadurch sind gute Eingriffsmöglich- Gebirgsbahn, liegt die zum Bahnhof ge-
keiten und ein guter optischer Eindruck hörige Siedlung. Sie umfaßt eine Kirche
gegeben. Von Kibri stammen die Dienst- und verschiedene Häuser im bayerisch-
bauten (Bahnhof "Altkirchen", "Bahnbe- tirolerischen Baustil. Doch zunächst noch
triebsgebäude" und Stellwerk "Coelbe"). einmal zu den Gleisanlagen.
Am Bahnhofsvorplatz finden sich Park- Um aus der Kurvenlage der Bahnhofsglei- Maßstab 1:22
plätze für Pkw und eine Bushaltestelle. Se die Strecke in weitem Bogen ins Gebir-
Eine Stützmauer verhindert, daß Erdreich ge fortführen zu können, ist dieser linke
aus dem Bahnkörper nachrutscht. Anlagenabschnitt weit in den Raum hin-
Hoch über dem Talgrund und den Gleis- eingebaut. Die so gewonnene Fläche ge-
Auf der zweidimensionalen Zeichnung natürlich nicht zu erkennen: Die Häuser hinter der Bahn wären auf eiqer Anlage nur Hintergrundkulisse.
F.:.
+.&I .::,F
Anlagenplanung 111 54
L
stattet die Wahl großzügiger Gleisradien lassen. Auch farbige Plakate der Frem-
im sichtbaren Bereich. Innerhalb des Ge- denverkehrswerbung oder großformatige
birges kann auf engere Bögen zurückge- Kalenderblätter eignen sich manchmal für
griffen werden. Bei welchem Mindestradi- diesen Zweck. Man muß halt probieren
s; die Grenze liegt, bestimmt das kur- und darauf achten, daß am ~ n d dieb Per-
venkritischste Modell des Fuhrparks. Im spektive einigermaßen stimmt.
Gebirge werden die beiden Streckenglei- Die vom Ortskern zum Bahnhof führende
se durch den gemeinsamen Kehrschlei- Straße läuft in einer Unterführung unter Rechts von ihr führt ein Gleisanschluß zur
fenbahnhof miteinander verbunden. Er den zwei Strecken- und zwei Stumpfglei- Sägemühle, deren Wasserrad nur noch
sollte möglichst umfangreich ausfallen, um Sen der linken Bahnhofsausfahrt hindurch. zur Zierde dient. Im kleinen Turbinenhaus-
den verkehrenden Zuggarnituren ausrei- Letztere Gleise enden am Rande des kur- anbau produziertein Generator den Strom
chend Abstellmöglichkeiten zu bieten. zen Hangeinschnitts. Die Streckengleise für Gatter und Beleuchtung. Straßenzu-
Dies dürfte wegen der Größe der Anlage führen dagegen weiter, überqueren die fahrt und Gleisanschluß verlaufen unmit-
nicht schwerfallen. Dorfstraße und den Mühlbach, ehe sie im telbar nebeneinander, nur durch einen
In diesem Anlagenteil fällt die Bebauung Inneren des Gebirges verschwinden. kurzen Zaun getrennt.
bewußt sparsam aus - schließlich befin- Die zur Ortsgüteranlage hinaufführende Den Mühlbach kreuzt das Gleis auf einer
det man sich im Gebirge. Zudem kann Straße ist recht steil. Der Vorplatz des geländerlosen Blechträgerbrücke, die
man die obligatorische Ortschaft mit Ku- Güterschuppens wurde daher als Terras- Straße auf einer Holzkonstruktion. Waa-
lissenteilen überzeugend darstellen. Auch se angelegt. Der vordere Teil ihrer Stütz- ge und Lademaß sind übrigens so unter-
beim Vorbild steht der Bahnhof oft weit mauer liegt in der Verlängerung des rech- gebracht, daß sie auch zur Überprüfung
außerhalb der dazugehörigen Siedlung. ten Brückenauflagers und dient als will- der vom Sägewerk kommenden Waggons
Bereits unmittelbar hinter dem Bahndamm kommene Reklamefläche. An der Ecke herangezogen werden können.
übernimmt daher eine Kulisse den opti- hat sich ein Schnellimbiß samt Vorgarten Eine völlig neue, recht reizvolle Motiv-
schen Übergangzum Anlagenhintergrund. etabliert. Der Güterschuppen selbst ist den situation ergibt sich, wenn man die ein-
Das könnte dann so aussehen wie auf der Lesern dieses Bandes bereits begegnet - gleisige Bergstrecke bis zum hinteren An-
Zeichnung links. im Ahrtal. Sein Vorbild steht allerdings in lagenrand weiterführt. Dadurch Iäßt sich
Die Zubehörindustrie bietet den Modell- Übersee am Chiemsee, paßt also gut ins die Szene um zwei weitere Brückenmoti-
bahnfreunden etliche ansprechend gestal- Oberbayerische. Mit seiner winkligen Bau- ve und einen Fußgängerüberweg berei-
tete Kulissenbilder, die sich durch Motiv- weise ist er immer ein dankbares Bastel- chern. Allerdings wird dadurch die Tun-
korrekturen und unterschiedliche Zusam- objekt. Ein kurzes Rampengleis vervoll- neleinfahrt der zweigleisigen Strecke et-
menstellung noch individuell verändern ständigt die Ortsgüteranlage. was verdeckt.
55 . Anlagenplanung III
Anlagenplanung 111 56
57 . Anlagenplanung III
Anlagenplanung 111 .58
59 . Anlagenplanung III
Karwendel klein: Eine Anlagen-Alternative
Mit diesem Anlagenvorschlag wollen wir rückseite verlaufende Gleis zwischen den
eine Möglichkeit vorstellen, das Thema Punkten A und B. Außer dem erwähnten
"Karwendel" auf deutlich weniger Raum doppelgleisigen Abschnitt in Anlagenmit-
nachzuempfinden, als für die auf den vor- te sind alle Trassen eingleisig geplant und
herigen Seiten präsentierte Großanlage mit einer Fahrleitung überspannt. Lichtsi-
nötig war. Wie Sie dem Gleisplan rechts gnale sichern den Betrieb.
entnehmen können, wurde zugunsten lan- Vom Bahnhof aus ist nicht nur in beide
ger Fahrstrecken bewußt auf eine weit- Richtungen Durchgangsverkehr möglich;
räumige Bahnhofsanlage verzichtet. die Züge können auch nach dem Kehr-
Während im rechten Anlagenteil sanftere schleifenprinzip aus jeder Richtung wie-
Geländeformen dominieren, unterstreicht der in die Station zurückkehren. Das Strek-
im linken eine bizarre Bergwelt die hoch- kengleisunddervordereAnlagenabschluß
alpine Trassenführung. Vorbild ist auch verlaufen nicht ganz parallel. Die Bahn-
hier der Raum um Hochzirl. Schmale Tal- hofsgleise liegen also in einem sanften
einschnitte gewähren kurzzeitige Einblik- Bogen. Mit seinem bescheidenen Gleis-
ke ins weite Inntal. Diese Illusion kann im feld entspricht die Station dem Vorbild
Modell z.B. eine gute Wandzeichnung ver- einiger kleiner Bahnhöfe der Strecke. Hier
mitteln, die den optischen Abschluß des herrscht vor allem Durchgangsverkehr.
linken Anlagenbereichs bildet. Eine indi- Rangierbewegungen gestattet nur ein kur-
rekte Ausleuchtung mit verdeckt ange- zer privater Gleisanschluß, der zu einem
brachten Lampen dürfte die Wirkung der Lagerhaus führt. Für das Empfangsge-
Hintergrundkulisse noch deutlich steigern. bäude geradezu ideal ist der Bausatz
Ein besonderer Blickfang ist auch auf die- "Reith" von Vollmer (in HO und N): Sein
ser Anlage das Modell der Schloßbach- Vorbild steht nahe Hochzirl!
brücke im linken Viertel. Sie überspannt Absichtlich geringgehalten wurde bei die-
einen schmalen Taleinschnitt und das kur- sem Entwurf die Anzahl der Gebäude. Sie
ze zweigleisige Streckenstück. Dieses sind natürlich dem oberbayerisch-tirole-
mündet im rechten Anlagenteil in eine ver- rischen Baustil im Karwendel anzupas-
deckte große Kehrschleife. Sie verbindet sen. Geeignete Bausätze finden sich bei
die Gleisenden C und D (siehe Übersichts- allen Herstellern. Auch eine kleine Halte-
zeichnung) und kann zum Schattenbahn- stelle oberhalb der Ortschaft wurde nicht
hof mit mehreren Abstellgleisen erweitert vergessen. Wie es sich für eine "zünftige"
werden. Weiteren Raum für unterirdische Gebirgsbahn gehört, wechseln Brücken
Abstellgleise bietet das auf der Anlagen- und Tunnels in rascher Folge.
Anlagenplanung 111 60
Im Mittelteil unserer Anlage kreuzen sich auf engstem Raum gleich vier Trassen.
Links: Schnee lag noch auf den Gipfeln um Mittenwald, als 113 309 am 7. Mai 1994 über die Karwendelbahn rollte. Abb.: G. Zimmermann
61 . Anlagenplanung III
Anlagenplanung 111 .62
63 .Anlagenplanung III
Die beliebte ))
Prunkstück dieser Anlage ist die große Steinbogenbrücke. Sie überspannt Schienenweg, Straße und Wasserlauf.
Anlagenplanung 111 64
Materialliste zu unserem Anlagenvorschlag für Märklin K-Gleise.
8 X 2261R
4 X 2293
1 X 7186
Alternativ:
Rocos 22-m-Scheibe Nr. 42615
Durch den einfachen Aufbau des Schattenbahnhofsteils präsentiert sich die "Achterbahn" konstruktiv und schaltungstechnisch recht einfach.
Doppel kreu-
zungsweichen vor-
gesehen. So hält sich die
Ausdehnung dieses Bereichs
bei größtmöglicher Nutzlänge der
Gleise in Grenzen. Eine gute Alternative
wären im linken Bahnhofsteil auch Bo- mün-
genweichen. det unmittel-
Das Bahnbetriebswerk für Dampf- und bar dahinter in ei-
Dieselloks besitzt eine Drehscheibe und nen Tunnel. Hier gabelt
drei überdachte Lokstände. Erreichbar sie sich zur Kehrschleife mit
sind die einzelnen Wartungsstationen des Schattenbahnhof. Er sollte -wie im-
Bw über Sägefahrten. Diese beim Vorbild mer - nicht zu knapp bemessen sein, um
wegen des hohen Betriebsaufwands we- möglichst vielen Zuggarnituren Platz zu
nig beliebte Situation gestattet Modellbah- bieten. Weitere Abstellmöglichkeiten - vor net die
nern eine Vielzahl von Lokomotivbewe- allem für Triebwagen und kürzere Züge - Anlage als
gungen. Für die Drehscheibe empfiehlt es sind im rechten Kehrtunnel denkbar. thüringisch - be-
sich, vorbildgerecht ein kleineres Modell Die Gebäude der Ortschaft stammen aus sonders schön in Verbindung mit dem
einzuplanen, etwa die 22-m-Scheibe von den Programmen der Zubehörhersteller. Rathaus "Eisenach" von Kibri.
Roco (HO). Sie ist für Gleich- und Wech- Geschickt ausgewählt, bestimmen sie zu- Die Brücken sind Industrieprodukte, bie-
selstrombetrieb geeignet. Für die hier be- sammen mit Fels und Vegetation den re- ten aber genügend Freiraum für Eigen-
heimateten oder wendenden Diesel- und gionalen Charakter der Anlage: So ver- bau. Oft überspannen diese Kunstbauten
Tenderloks reicht auch die 16-m-Scheibe setzen Kibris Fachwerkhäuser nach Ein- Wasserläufe und Straße zusammen, der
von Fleischmann allemal. becker und Goslarer Vorbild unsere Anla- große Viadukt zusätzlich noch die zwei-
ge nach Niedersachsen. Die "Mi1tenberg"- gleisige Hauptstrecke. Solche Kombina-
Serie desselben Herstellers schafft fränki- tionen sind beim Vorbild häufig, und auch
Über Berg und Tal sche Odenwald-Atmosphäre. Auch die auf der Modellbahn wirken sie recht deko-
Nachdem die Trasse den Bahnhof nach Wahl des richtigen Bahnhofs kann viel rativ. Eine Blockstelle und ein beschrank-
links verlassen hat, unterquert sie den bewirken: Fallers prächtiges Empfangs- ter Bahnübergang beim Bahnhof vervoll-
rückwärtigen Teil der Hauptstrecke und gebäude "Schwarzburg" z.B. kennzeich- ständigen die Szenerie.
65 . Anlagenplanung III
Anlagenplanung 111 66
67 Anlagenplanung III
Weichen-Alternative Wagendrehscheibe
Wozu Wagendrehscheiben? Lkw selten geworden, da und dort aber schiebt eine Lok der BR 74 (ehemals pr.
immer noch anzutreffen. Modellbahner mit T 12) zwei Bierwagen über die Straße,
Mit dem Güterverkehr auf der Modellbahn knappem Platz handeln daher durchaus vorbei an den Gebäuden für Produktion
ist das so eine Sache: Einerseits fehlen vorbildgerecht, wenn sie auf ihrer Anlage und Verwaltung. Auf dem Firmengelände
mangels Platz oft die Rangiermöglichkei- eine solche Einrichtung installieren. werden die Waggons über eine Drehschei-
ten; andererseits ist es eintönig, immer Leider hat die Zubehörindustrie das The- be in eine ganz andere Ladestraße wei-
dieselben Güterzuggarnituren im Kreis ma "Wagendrehscheiben" bisher recht tergeleitet.
herumfahren zu lassen. Vielfältiger Wa- stiefmütterlich behandelt. Von den Groß- Eine kleine Geschichte nebenbei: Beson-
rentransport und damit sinnvoller Einsatz serienherstellernführt einzig Kibri eine im dere Aufmerksamkeit auf der Zeichnung
von Güterzügen Iäßt sich eigentlich nur Programm. Als reine Kunststoffkonstruk- oben ist, so Reinhold Barkhoff, dem Mann
rechtfertigen, wenn auf der Anlage auch tion ist sie jedoch nur als Attrappe zu mit der roten Flagge zu schenken, der den
entsprechende Frachtumschlagplätzevor- gebrauchen. Vom Kleinserienhersteller Straßenverkehr vor dem herannahenden
handen sind. Folglich wurde bei den Anla- Hapo gibt es dagegen eine größere Palet- Zug warnt. "Ich erinnere mich, daß er sei-
genvorschlägen dieses Bandes darauf te solcher Drehscheiben mit verschiede- nen Dienst stets mit äußerster Gewissen-
Wert gelegt, auch bei ungünstigen Platz- nen Durchmessern und Spurweiten, mo- haftigkeit versah, selbst wenn weit und
verhältnissen immer einen Güterschup- torisiert und unmotorisiert. Im Eisenbahn- breit kein Fuhrwerk in Sicht war. Lange
pen oder ein Freiladegleis mit einzupla- Journal 1011992 haben wir dem Modell- bevor der Zug überhaupt zu sehen war,
nen und so eine Gelegenheit für kleine einsatz der Hapo-Scheiben einen aus- machte er fähnchenschwenkend und mit
Übergabefahrten und einfache Rangier- führlichen Beitrag gewidmet. einer großen Handglocke vor dem Über-
möglichkeiten bereitzustellen. Zeichner Reinhold Barkhoff kennt Wa- gang auf die herannahende Gefahr auf-
Mit einiger Überlegung dürite sich auf fast gendrehscheiben noch aus seinerJugend- merksam. Dabei rief er ständig 'Vorsicht!'."
jeder Anlage noch ein Eckchen für einen zeit. Er hat seine Erinnerungen in zwei Kein Wunder, daß "Vorsicht" bald der
Industriebetrieb mit Gleisanschluß oder Zeichnungen einfließen lassen, um Anre- Spitzname des dienstbeflissenen Bahn-
gar ein kleines Gewerbegebiet finden. Da gungen für den Einsatz auf Modellbahn- angestellten wurde.
in den engen Ladestraßen zwischen Fa- anlagen zu geben.
brikhallen und Lagerhäusern oft nicht aus- Mit Ochs oder Arbeiter
reichend Platz für Weichen und größere Der >>Vorsicht!<<
Kurvenradien ist, wurden hier beim Vor- Die Zeichnung auf Seite 69 unten ist eben-
bild oft Wagendrehscheiben eingesetzt. Die erste Zeichnung führt uns auf das falls dem Vorbild abgeschaut. Sie zeigt
Sie sind heute durch den Siegeszug des Gelände einer Großbrauerei. Langsam die Ladegasse einer Faßfabrik. Über ei-
Anlagenplanung 111 68
Vorschlag für eine Kleinstanlage, ähnlich der auf Seite 46/47 vorgestellten. Die Strecke verschwindet vorne (Pfeil) in einer Pseudo-Unterführung,
schlägt eine scharfe Linkskurve in die Hintergrundkulisse und mündet dann gut getarnt von hinten in die rechte Ladehalle. Die linke ist offen durchfahr-
bar. Hinter ihr ist eine Waggondrehscheibe sichtbar, mit der Wagen auf Abstellgleise verteilt werden. Eine zweite (hier von der Halle verdeckt) verbindet
das aus der Halle führende Gleis mit dem rechtwinklig dazu angeordneten kleinen Lokschuppen und der ersten Drehscheibe.
nen schmalen Bohlensteg wird gerade ein dieses - wie den größten Teil der Ort- Grubenbahn bringt das Fördergut zum
Güterwagen mit Fässern beladen. schaft- als Kulisse darzustellen. Das Zen- Umschlagplatz. Dort wird das abgebaute
Wie bereits erwähnt, waren die schmalen trum dieses Vorschlags bildet jedoch nicht Material in Normalspurwagen umgeladen.
Straßen innerhalb der Fabrikgelände von (wie meist) ein Bahnhof, sondern eine Sie können mittels Drehscheibe beliebig
Gleisen durchzoaen, um die zahlreichen Verladeeinrichtung. Die schmalspurige auf die drei Gleise verteilt werden.
Be- und ~ntladectatibnenauf dem Schie-
nenweg erreichen zu können. Hier - in
den für Weichen viel zu engen Ladeberei-
chen - lag die Domäne der kleinen Schei-
ben. Sie ermöglichten das Verteilen von
Wagen auf verschiedene Gleisanschlüs-
se, ohne daß ganze Züge hin- und herbe-
wegt werden mußten, wie das beim Be-
trieb über Weichen der Fall ist. Sofern
keine Werkslok vorhanden war, erledigte
den Verschub der Wagen oft Ochsen-
oder Pferdekraft. Nicht selten wurden auch
Seilwinden eingesetzt oder einfach einige
starke Männer.
Darin liegt auch der Hauptnachteil der
Wagendrehscheiben: Neben den relativ
hohen Anschaffungs- und Unterhaltungs-
kosten schlugen die zum Rangieren nöti-
gen hohen Personalkosten negativ zu
Buche.
69 Anlagenplanung III
.ualneqlsuny uaJapueuala!Apun u a ß u n ~ a n e u i ~'uaypqzlnls
a~ uaJq!yw a l q 3 e q 3 ~Jap aJauul sep U ! y3!1a
uau!a IqnqJa pun jne pue~ua6eluvuaJapJoA uie ly3ne1 uqequaqnJ9 a p u a p u ! ~ q 3 s 6Jaa ~ a ~ LU! a ! a
: 6 e 9~ a ~ a p u o s auauuoy
a uapJaM \nua!paqpua~edsqeldas!al9 ala!Agep 'Jn4ep16.40saq!aqDs
- I @ J ~ U O ~ a~! E a .uapela6wn
M u a 6 e ~ l n d s ~ e ~ ~a!p
~ ojne
p . ju q e q u a q n i ~ - i n d s ~ e ~ ~ q 3 ~
uay3s!p~!~alun lau!a sne ZJ=J '9.z pJ!Muoa . ~ u n d l a ~ ! u i u a 6 e lLU!
u vuqequaqn~9
Jau!aallalsapeljaA a!p Ja!q 1qals sjoquqea sau!a (puos a ! ~~ ) e :wneH g
uay3!1puel LU! capuelaßa!qsnpul sau!a aapl sHoqyJea ployu!aH
71 Anlagenplanung III
Anlagenplanung 111 72
73 Anlagenplanung III
Der Streckenplan der RhB-Anlage nach-demEntwurf Reinhold Barkhoffs.
Rhätische Bahn & Co. Genau das ist es auch, was - zusammen fahrt zusätzlich zu einer Kehrschleifeführt,
mit der grandiosen Landschaft - die RhB die die Rückkehr der Züge aus der glei-
Bei Eisenbahnfreunden aus aller Welt er- zu einem recht beliebten Anlagenthema chen Richtung gestattet.
freut sich die Rhätische Bahn mit ihren der Modellbahner macht. Vor allem die Im rückwärtigen Teil des Entwurfs ist ein
Nachbargesellschaften Furka-Oberalp Firma Bemo führt in der Spurweite HOm Schattenbahnhof mit je zwei Abstellmög-
(FO) und Zermatt-Bahn (BVZ, ehemals ein breitgefächertes Programm an pas- lichkeiten pro Fahrtrichtung vorgesehen.
Brig-Visp-Zermatt)größter Beliebtheit. Ihre senden Fahrzeugen. Wagen der RhB so- Sinnvoll wäre es, die Hauptstrecke in
kühne Streckenführung durch eine über- wie der ebenfalls auf Meterspur fahren- Blockabschnitte zu unterteilen, um für hin-
wältigende Hochgebirgslandschaft Iäßt den F 0 und BVZ bietet auch die Firma tereinander verkehrende Zuggarnituren
eine Schienenreise durch Graubünden D+R an. die notwendige Betriebssicherheit zu ge-
zum unvergeßlichen Erlebnis werden. At- währleisten. Die zahlreichen durch Signa-
traktiv für Fotofreunde sind nicht nur die Platzwunder Horn le gesicherten Gleisverbindungen sind in
rot lackierten Triebfahrzeuge und Reise- das Blocksystem einzubeziehen, um Flan-
zugwagen, sondern auch die hübschen, Ausgangspunkt unserer Modellbahnfahrt kenfahrten unmöglich zu machen.
dem lokalen Baustil angepaßten Emp- ins Miniaturgebirge ist ein kleiner Bahnhof Ein Blickfang besonderer Art ist das Mo-
fangsgebäude, die zahlreichen Tunnels, am vorderen Anlagenrand. Drei Bahnsteig- dell des Landwassetviadukts am linken
Galerien und Brücken. gleise ermöglichen Durchgangsverkehr, Anlagenrand. Die beiden anderen oben
Bekanntestes Bauwerk der RhB ist sicher Zugbegegnungen und -Überholungen. An erwähnten Viadukte, der Langwieser und
der Landwassetviadukt bei Filisur, wo die der Freiladerampe findet bescheidener der Wiesener, sind fast rechtwinklig zu-
Strecke Chur - St. Moritz direkt von der Rangierbetrieb statt. Über drei eingleisige einander (aber auf verschiedenen Ebe-
hoch aufragenden Brücke in einen Tunnel Strecken erreichen die Züge die hochge- nen) in der Anlagenmitte plaziert. Alle für
durch eine senkrecht abstürzende Fels- legene Haupttrasse, von der sie auf glei- den Brückenbau notwendigen Utensilien
wand übergeht. Andere Meisterwerke der chem Wege wieder ins Tal zurückkehren. sind im Fachhandel erhältlich. Gleiches
Baukunst sind der Wiesener Viadukt und Die Basisstreckewurde in Form einer gro- gilt für die typischen Hochbauten der RhB.
der Langwieser Viadukt. Die verhältnis- ßen Acht verlegt, ihr Kreuzungspunkt ni- Einzelne Gebäude sind auch als Bausät-
mäßig geringen Abmessungen der meter- veaufrei ausgeführt. Über weite Abschnit- ze in den Katalogen der Zubehörindustrie
spurigen Fahrzeuge und ihre gute Bogen- te hinweg lassen sich die Züge auf ihrer zu finden.
Iäufigkeit in engen Gleisradien erwecken Fahrt durchs Gebirge gut beobachten. Die Trotzdem bleibt zur Nachgestaltung ver-
bei vielen Betrachtern den Eindruck einer Gleisführung erlaubt zahlreiche Fahrkom- schiedener Szenen noch immer recht viel
"Bahn zum Anfassen". binationen, wobei die linke Bahnhofsaus- Freiraum. Die gute Kutvenläufigkeit der
Anlagenplanung 111 74
Maßstab 1 : 27
Einen solchen Hangviadukt hat Reinhold Barkhoff zwar nicht eingeplant, er wäre aber leicht unterzubringen. Abb.: P.D. Buschardt
75 Anlagenplanung III
Eine Werkseisenbahn in Bayern
Vorbild und Modell Anlage. Vorbild ist die Werkseisenbahn ziellen SKW-Wagenpark und der Lage
der Süddeutschen Kalkstickstoffwerke AG des Werks im Alpenvorfand.
Wie das Kapitel über den Einsatz von im oberbayerischen Trostberg, kurz SKW Die Modellbahnindustrie hat ebenfalls
Wagendrehscheiben (S. 68 bis 71) führt genannt. Der Reiz dieses Projekts liegt schon ein Auge auf die Firma geworfen.
uns auch dieses in das Reich der Werks- nicht nur in seinen vielseitigen Rangier- So brauchen wir für einen Teil des cha-
anschlüsse und Industriebahnen. Doch möglichkeiten und einem verhältnismäßig rakteristischen Wagenbestands nicht ein-
jetzt ist unser Thema gleich eine ganze langen Streckenteil, sondern auch im spe- mal unsere Selbstbaukünste bemühen:
Drei typische SKW-Fahrzeuge auf der Anlage von Dr. Hufnagel: vorne die Eigenbau-Werkslokomotivemit ebenfalls im Selbstbau entstandenem
Karbidflaschenwagen, rechts hinten ein Kalkkübelwagen von Sachsenmodelle. Abb.: Dr. S. Hufnagel
Anlagenplanung 111. 76
strie. Andererseits müssen große Men-
gen Kohle, Koks und anderer Brennstoffe Anlagenschenkeln angesiedelt, da hier am weitere Trassierung innerhalb des Werks
sowie Betriebs- und Baumaterialien hin- meisten Raum für eine günstige Gleisent- ist aus der Übersichtszeichnung oben links
auf zum Werksgelände befördert werden. wicklung vorhanden ist. Der einzig kriti- ersichtlich: Zum Brennstoffbunker, zur
Die Hauptbahnstrecke mündet links in ei- sche Trassierungspunkt liegt bereits im Lokomotivhalle und zu den Laderampen
nen Tunnel, läuft unter der Anlage entlang unteren Teil dieser Rampe: Einerseits bestehen durchgehende Gleisverbindun-
in Richtung des rechten Randes. In die- muß der Werksanschluß rasch genug an gen. Alle Schienenwege vereinigen sich
sem Streckenabschnitt besteht die Mög- Höhe gewinnen, um das Streckengleis am Ende des Werksgeländes zu einem
lichkeit, einen Schattenbahnhof einzurich- queren zu können. Andererseits muß die- Ausziehgleis.
ten. Unterhalb der Werksanlagen kommt ses (d.h. der Personenbahnhof) so stark Bei der zeichnerischen Gestaltung des
das Streckengleis wieder zum Vorschein, im Gefälle angelegt werden, daß den Loks Betriebsgeländes mußte Reinhold Bark-
um von dort in einer weiten Schleife um ausreichend "LuK' über dem Schornstein hoff Phantasie walten lassen, da ihm kei-
den zweiten Schenkel des U herum wie- bleibt. Eventuell muß man dazu die Ram- ne großformatigen Fotos zur Verfügung
der zum Bahnhof zu führen. pe ein Stück nach vorne verlängern. standen. Dennoch hat er versucht, sich
Den Ausgangs- und Endpunkt für den Betrieblich bedeutet die starke Steigung nach Möglichkeit am Vorbild zu orientie-
Werksverkehr auf der Schiene bilden die des Anschlußgleises (die auch noch in ren. Wegen der räumlichen Enge im Mo-
drei Übergabegleise zwischen Personen- einer Kurve liegt), daß der Schlepplei- dell mußte er aber auf alles Unwesentli-
bahnhof und Tunneleinfahrt. Ein Auszieh- stung der Werksloks enge Grenzen ge- che verzichten. Die einzelnen Betriebsge-
gleis fehlt; für umfangreichere Rangier- setzt sind. Da lacht das Modellbahner- bäude lassen sich so auch nicht bestimm-
manöver muß das Streckengleis herhal- herz: Weil nur kurze Züge befördert wer- ten Produktionsvorgängen zuordnen.
ten. Die Weichen sind handbedient; zwei den können, sind meist mehrere Fahrten Dies wiederum birgt Vorteile für den Mo-
Wärterbuden am Rande des Gleisfeldes nötig, um die angelieferten Wagen nach dellbahner: Bei der Ausstattung des
bieten dem Bahnpersonal Schutz vor wid- oben zu bugsieren. Alternativ benötigen Werksgeländes kann auf handelsübliche
riger Witterung. Drei Einfahrsignale schüt- die Werkszüge Doppelbespannung oder Gebäude im HO-Maßstab zurückgegriffen
zen den Fahrbetrieb innerhalb des Bahn- - bei Digitalbetrieb möglich - eine Schie- werden. Abgebildet sind Produkte der Fir-
hofsbereichs. belokomotive. men Faller, Kibri, Pola und Vollmer. Die
In relativ enger Schleife beginnt die an- Nach kurzem Schwenk zum Anlagenvor- Bunkeranlagen für Kohle und Koks im
strengende Fahrt zu den Produktionsan- dergrund hin erreicht die Werkseisenbahn Vordergrund lassen sich leicht aus abge-
lagen der "SKW. Die Rampenstreckewur- in einer großen Schleife die Einfahrwei- änderten Bahnsteigteilen oder Sperrholz
de bewußt in dem Bereich zwischen den chen des betriebseigenen Gleisfelds. Die und Pappe nachgestalten.
77 . Anlagenplanung III
Anlagenplanung 111 78
79 Anlagenplanung III
~ Schienen verbinden Europa
Ein deutsch-belgischer Systemwechselbahnhof im Modell
Anlagenplanung 111 80
81 . Anlagenplanung III
Modellbahn europäisch Grenzstation »Dommeldange<< An Oberleitungen nach nicht-deutschem
Vorbild hapert es allerdings. Zwar gibt es
Das Anlagenthema "Systemwechselbahn- Dieser fiktive Bahnhof ist auch Gegen- vom Oberleitungs-Spezialisten Sommer-
hof' dürfte nicht nur Modellbahnfreunde stand des vorliegenden Anlagenprojekts. feldt einige Masten und Fahrdraht nach
interessieren, die nahe der Grenze zu un- Er ist im Dreiländereck Deutschland- niederländischem und belgisch-französi-
seren westlichen Nachbarländern woh- Frankreich-~uxemburg angesiedelt. "Dom- schem Vorbild, doch bei umfangreicheren
nen. Bedingt durch die unterschiedlichen meldange" besitzt alle für einen solchen Verdrahtungen kommt man um einen Ei-
Stromsysteme der DB (15 kV/162/3Hz) Bahnhof notwendigen Gleisanlagen und genbau nicht herum. Dies gilt insbeson-
sowie der SNCF und der CFL (25 kV/ Betriebseinrichtungen. Neben dem eigent- dere für die Systemtrennstelle selbst, die
50 Hz), ist in den Systemwechselbahnhö- lichen Bahnhof für den Wechsel vom DB- aber auch auf DB-Seiteselbst "geschnitzt"
fen ein ständiges Kommen und Gehen Stromsystem zu dem der SNCF und CFL werden muß.
verschiedenster Elloktypen der beteilig- ist auf dem hinteren Anlagenteil ein Über-
ten Bahnverwaltungen zu beobachten, holbahnhof vorgesehen. Auf einer weite- Grenzenloses Fahren auch
das seinesgleichen sucht. Dazu gesellen ren Trasse ist der kreuzungsfreie Über-
sich noch diverse Dieseltriebfahrzeuge
mit Dampf und Diesel
gang von Rechts- auf Linksverkehr nach-
und ein buntgemischter Wagenpark. gebildet. Wer seine Anlage ohne Fahrdraht - z.B.
Modellbahnern ermöglicht diese Vielfalt Dieser Vorschlag wendet sich vor allem in der Epoche III oder II - betreibt, hat
den Einsatz eines umfangreichen Lokbe an Freunde der Modellbahn-Epochen IV diese Probleme natürlich nicht. Dann wan-
stands moderner Prägung. Auf den natio- und V. Ihnen steht eine recht breite Aus- delt sich "Dommeldange" zum reinen
nalen Netzen verkehren außer den Einsy- wahl an Loks und Wagen nationaler und Grenzbahnhof. Auch dies hat seinen Reiz:
stem-Maschinen noch die grenzüber- internationaler Vorbilder zur Verfügung. Die Zahl der einsetzbaren Triebfahrzeuge
schreitenden Mehrsystem-Elloks. Sie wer- Auch einige Mehrsystem-Lokomotiven erhöht sich sogar, da zur Dampflokzeit an
den vor allem vor internationalen Schnell- sind im Angebot: Im Märklin-Katalog fin- der Grenze die Zugmaschine in der Regel
zügen mit kurzen Aufenthaltszeiten ein- det sich die SNCB-Serie 16. Von Roco gewechselt wurde. Grund dafür waren die
gesetzt, um das langwierige Umspannen rollen die Serie 20 dieser Bahnverwaltung nur auf Links- bzw. Rechtsfahrt eingerich-
der Lokomotive zu vermeiden. und die DB-181' aufs HO-Gleis. Jouef of- teten Führerhäuser.
Über den Betriebsablauf in einem solchen feriert ein Modell der Baureihe 182. In Nenngröße HO sind Dampf- und Diesel-
Bahnhof informiert das Kapitel "Der mo- Wer lieber einen tschechisch-deutschen lokomotiven anderer europäischer Bahn-
derne CFUSNCF-DB-Systemwechsel- Grenzbahnhof nachbauen will, erhält mit verwaltungen in ausreichender Zahl in den
bahnhof ~ommeldange"in "Vorbildge- der DWDB-180 und ihrem CSD-Pendant Programmen der Modellbahnhersteller zu
rechte Anlagenplanung" Band I. Reihe 372 die passende Lok von Piko. finden. Die "Dampfer" sind allerdings mei-
Anlagenplanung 111 82
Systerntrennstelle irn Bahnhofsvorfeld. Abb.: J.-P. Laurent
Links: So sieht ein Systernwechselbahnhof in HO aus. Vorne eine der Systemtrennstellen.
-
~leismateial~ o c Line.
o Maße: 5 X 3,2 rn. Gleislänge: 194,4 rn.
"Dornrneldange" als
HO-Gleisplan. Den Lük-
kenschluß zum Rundkurs er-
möglicht ein Einsetzteil. Wie die-
ses gestaltet werden könnte, zeigt Rein-
hold Barkhoffs Zeichnung auf der übernäch-
sten Seite. Vorsicht: Wegen der vielen Anlagen-
ebenen erfordert "Dornrneldange"sehr viel Aufwand!
83 Anlagenplanung III
Anlagenplanung 111 84
.
85 Anlagenplanung III
Kopfüber in die Großstadt
Ein Kopfbahnhof-Projekt mit Dampf- und Diesellok-Bw,
Ortsgüteranlage, Fabrikanschluß, Bahnpostamt und viel Fahrstrecke
Beim Vorbild sind die für große Städte vergrößert.Zum anderen regen Kopfbahn-
typischen Kopfbahnhöfe alles andere als höfe zum Nachbau großer Bahnbetriebs-
beliebt: Sie behindern den Verkehr und werke zur Unterbringung und Versorgung
zwingen zu zeitraubenden Umspann- und der benötigten Triebfahrzeuge an.
Rangieraktionen. Anders auf der Modell-
eisenbahn: Hier ermöglichen sie zum ei-
nen den Einsatz längerer Züge, als es bei
Durchgangsbahnhöfenmöglich ist, da sich
die nutzbare Gleislänge im Bahn .!. .+
Bahnhofsseite
Anlagenplanung 111 86
L-Schenkelsind die Bahnhofsanlagen, auf handlungsanlagen für Dampf- und Diesel- Wartung der Fahrzeuge beider Traktions-
dem anderen längere Fahrstrecken so- loks sowie einer Drehscheibe. Ein drei- arten.
wie eine Kehrschleife untergebracht. Da- ständiger Rundschuppen und ein moder- Zum Bahnhof selbst gehören ein Indu-
zwischen befindet sich platzsparend das ner Rechteckschuppen sorgen für eine strieanschluß, ein Bahnpostamt, die Orts-
Bahnbetriebswerk mit verschiedenen Be- witterungsgeschützte Unterbringung und güteranlage, eine Waschanlage für Rei-
87 Anlagenplanung III
sezugwagen und verschiedene Abstell- ist Zeichner Reinhold Barkhoff allerdings Im Untergeschoß des Kopfbahnhofsteils
gleise. Sie eröffnen den hier stationierten die Phantasie etwas durchgegangen: Auf befindet sich eine Kehrschleife mit Schat-
Rangierlokomotiven ein weites Betäti- knapp 2 m Strecke (zum Vergleich: Die tenbahnhof. An ihn sind auch die beiden
gungsfeld. Die Stadt im Hintergrund wird abgebildete Triebwagengarnitur VT 25 ist vor der kleinen Kibri-Blockstelle von der
durch MZZ-Kulissen dargestellt. Um et- etwa 50 cm lang) ist eine Steigung wie die doppelgleisigen Strecke abzweigenden
was räumliche Tiefe zu schaffen, sind da-
vor einige Wohnhäuser und eine Fabrik
angeordnet. Die Bausätze für die darge-
stellten Häuser stammen von Kibri (u.a.
Bahnhof "Calw")
und Pola.
Anlagenplanung 111 88
89 Aniagenplanung III
Fast wie im richtigen
Leben: Weilbura a.d. Lahn
Die Lahntalbahn hat sich Zeichner Reinhold Barkhoff
bei der Partie rund um Bahnhof und
Manchmal harmonieren Eisenbahn und Bw allerdings eng an das Vorbild Weil-
Landschaft ganz besonders miteinander. burgILahn gehalten.
Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Um einen unkomplizierten Betrieb mit
Verlauf und Färbung einer Strecke sowie rascher Zugfolge durchführen zu kön-
ihre Gebäude, Brücken etc. dem jeweili- nen, wurde die Trasse wie im Original
gen Landschaftscharakter entsprechen. zweigleisig ausgeführt. Der Gleisplan ist vor dem Tunneleingang der eingleisigen
Ein Beispiel dafür haben Sie bereits ken- nach dem Kehrschleifenprinzipaufgebaut: "Nebenstrecke" ist sie nur eine optische
nengelernt: die Ahrtalbahn. Ein anderes ist Jedes den Bahnhof verlassende Trieb- Ergänzung dieses Gleisabschnitts, da aus
die rechts des Rheins abzweigende Strek- fahrzeug kehrt aus derselben Richtung der Gegenrichtung kein Zugverkehr zu
ke ins Lahntal. wieder dorthin zurück. erwarten ist. Beide Einrichtungen können
Sie ist eine zweigleisige, nicht elektrifizier- Fügt man zusätzlich die Gleisverbindung daher auch entfallen. Baut man jedoch
te Hauptbahn, die dem kurvenreichenLauf X ein, so ist auch die Rückkehr in den hinter dem doppelgleisigen Tunnelportal
des Flusses folgend die reizvolle Land- jeweils anderen Bahnhofskopf möglich. eine verdeckte Wechselmöglichkeit vom
schaft zwischen Taunus und Westerwald Um wegen des Rechtsverkehrs Flanken- rechten auf das linke Gleis ein, kann die
erschließt. Die schwierige Trassierung er- fahrten zu vermeiden, ist dann an Punkt X Pseudo-Nebenbahn auch andersherum
forderte viele Kunstbauten: Brücken, Tun- eine Sperrschaltung einzuplanen. Kräftige befahren werden. Signal und Weichen
nels, Übergänge und Bahnhöfe wechseln Steigungen wurden bei diesem Vorschlag wären dann betrieblich sinnvoll.
in rascher Folge. Letztere zeugen mit ihrer weitgehend vermieden. Lediglich die Ein blinklichtgesicherter Straßenübergang
vielseitigen, ausgewogenen Architektur Schleife oben rechts weist 8 cm Höhen- und ein idyllisches Bahnwärterhaus am
noch heute vom Gestaltungs- und Einfüh- unterschiedzwischen Über- und Unterfüh- rechten Anlagenrand vervollständigen zu-
lungsvermögen ihrer Erbauer. rung der Trasse auf. Da sie jedoch nur in sammen mit der kleinen Ortschaft und
Talfahrt passiert wird, bietet die Rampe dem Wasserwerk den Landschaftsteil des
Die Anlage keine betrieblichen Probleme. Projekts. Auf dem Gipfel des Berges thront
Auf drei Streckenabschnitten sind unterir- als besonderer Blickfang die Eigenbau-
Das hier vorgestellte Anlagenprojekt stellt dische Abstellgleise eingeplant. Die auf Burg "Schadeck". Um Platz zu sparen,
keine konkrete Vorbildsituation dar, son- der Panoramazeichnung rechts oberhalb kann man hier auch auf die Darstellung
dern wurde aus verschiedenen Motiven des mittleren doppelgleisigen Tunnelpor- des Flusses verzichten und den Hügel nur
zusammengesetzt.Wie man beim Betrach- tals zu erkennende Gleisverbindung ist als Halbrelief mit anschließender Hinter-
ten der Vorbildfotos leicht feststellen kann, ohne praktische Funktion. Wie das Signal grundkulisse ausführen.
Anlagenplanung 111 90
Spezielle Aufmerksamkeit verdient das
Bahnbetriebswerkweilburg.Sein dreistän-
diger Lokschuppen mitangrenzendemver-
waltungsgebäude bildet zusammen mit
( Stellwerk, Lahnbrücke,Bahnübergangund
, Tunnel ein besonders dankbares Motiv für
'I den Anlagenbauer.
Die Drehscheibe besitzt zwei Anschlüsse
I für Abstellgleise. Das hintere wird zum
zeitweiligen Abstellen von Lokomotiven
genutzt. Hier befindet sich auch eine
I werden.
Links oben:
Bahnhof und Bw
Weilburg sind
Vorbild des Bark- Die erste Weiche der rechten Bahnhofs- burger Zigarren" ETA 176), die V 200 und
hoffschen Anlagen- Schienenbusse der Reihe VT 98. Heute
einfahrt liegt noch (oder schon) auf der
vorschlags. Der
Schuppen wurde Brücke über die Lahn. Auf diese Weise bestimmen dort Dieselloks der BR 216 und
allerdings Ende wurden einigermaßen akzeptable Gleis- 628er-Triebwagen das Bild.
1983 abgerissen. längen im Bahnhofsbereich gewonnen. Eine umfangreichere, auch nach Einsatz-
Links: Ein typisches Den hinterenAbschluß von Bahnhofs- und zeiträumen gegliederte Aufstellung finden
Tunnelportal der Bw-Geländebildet der Fluß, den vorderen Sie in Band 2 unserer Reihe "1 X 1 des
Lahntalbahn. die großzügig dimensionierte Bahnhofs- Anlagenbaus". Dort beschreiben wir de-
Rechts oben: straße. Beachtenswert ist auch die etwas tailliert den Bau einer an den Bahnhof
Vergleichen Sie eigenwillige Gleisführungim oberen Bahn- Villmar an der Lahn angelehnten Kleinan-
ruhig: Würden Sie
steigbereich beim Stellwerk. lage mit den Maßen 3,00 m X 1,40 m. Soll-
vom HO-Tunnelportal
zum Bahnhof Die Typenvielfalt der einsetzbaren Trieb- ten Sie sich also für das Thema Lahntal-
blicken, hätten Sie fahrzeuge ist groß. Neben Dampfloks der bahn erwärmt haben, mangels Platz aber
genau diese Szene Reihen 01, 03, 23, 38, 41, 50, 55, 65, 66, auf die Realisierungdes hier vorgestellten
vor sich. 82 und 86 fuhren hier auch diverse Akku- Anlagenprojekts verzichten müssen - wie
Abb.: U. Kandler triebwagen (vor allem die berühmten "Lim- wär's mit "Villmar"?
<
Maßstab 1:29
91 Anlagenplanung III
Anlagenplanung 111 .92
.
P-
93 Anlagenplanung III
Auf Schienen kreuz und quer Brückenbau statt teressant ist übrigens die seitliche
Gleisverbindung zwischen beiden Tras-
Wo mehrere Strecken zusammenlaufen,
Schienen-Chaos
sen. Denkbar wäre hier auch, einen vom
z.B. im Vorfeld größerer Bahnhöfe oder Drei klassische, von der großen Bahn ab- Verbindungsgleis nach links abzweigen-
an Abzweigstellen, gibt es zwei Möglich- geschaute Beispiele (unten) zeigen, wo den Ast unter der Diagonaltrasse durch-
keiten der Gleisquerung: die eine - bei der Bau einer kreuzungsfreien Überfüh- zuführen um - nach Schema des Bei-
Modellbahnern beliebte - mittels simpler rung kaum zu umgehen ist: Bei A kreuzt spiels C - niveaufrei zu kreuzen. Dort ist
Kreuzung oder Kreuzungsweiche, die an- die Nebenbahn eines der vier stark befah- die typische Gleisführung im Bereich ei-
dere - beim Vorbild bevorzugte - durch renen Hauptgleise. Leicht vorstellbar, wel- nes Streckenabzweigs dargestellt. Eines
Überführungsbauwerke; diese ermögli- che Gefahrenquelle hier eine schienen- der Bahnhofsgleise erreicht den oberen
chen einen flüssigen und unfallfreien Ei- gleiche Kreuzung wäre! Auch beim Bei- Streckenteil erst, nachdem es diesen ni-
senbahnbetrieb. Vielfach werden einmün- spiel B ist es unbedingt erforderlich, beide veaufrei unterfahrenhat. So wird der Fern-
dende Schienenwege bereits hier ihren Hauptstrecken niveaufrei queren zu las- verkehr auf der oberen Trasse kaum be-
späteren Bahnsteigbereichen zugeordnet. sen. Bei schienengleicher Kreuzung wä- hindert. Man beachte auch die signaltech-
Auf Modellbahnen sind Überführungsbau- ren Zusammenstöße fast schon vorpro- nische Ausstattung. Gleisformen dieser
werke aber eher selten nachgebildet. grammiert. Für den Modelleisenbahner in- Art dienen vor allem der Anbindung gro-
ßer Kopfbahnhöfe an vorüberführende
Drei Grundarten von Bahnkreuzungen, die Übei-führungsbautenerfordern. Fernstrecken, häufig sogar in zweifacher
Ausführung für beide Fahrtrichtungen.
I - --W &
Was im Maßstab 1:1 Vorteile bringt, kann
ebenso in 1:87, 1:I60usw. nützlich sein.
Auch hier ermöglichen Überführungsbau-
ten rasche und abwechslungsreiche Zug-
folgen sowie einen glatten Betriebsablauf.
Konstruktion und Aussehen der Überfüh-
rungsbauwerke sind beim großen Vorbild
sehr vielfältig. Daher erlaubt das Thema
auch keine erschöpfende Abhandlung.
Statt dessen sollen hier einige charakteri-
stische Typen vorgestellt werden.
Massive Mauern
für schwere Züge
Vor allem ältere Überführungsbauwerke
erinnern noch stark an die Dampflokzeit;
Fertigteile und moderne Stilelemente feh-
len dort. So vermittelt das Stuttgarter
~aupt-Überführungsbauwerkstellenwei-
se den Eindruck einer Festung. Erklärlich,
wenn man bedenkt, welche Kräfte eine
solche Brücke aufnehmen muß! Anderer-
Anlagenplanung III .- 94
seits waren die Stuttgarter durchaus be- Keine Angst vor Eigenbau! ern zu nennen, ferner Verzierungen und
müht, mit architektonischen Tricks die Absätze. Das Geländer dient oberhalb der
Optik zu verbessern. Man versuchte z.B. Mit welch stattlichen Dimensionen der Mo- Durchfahrt gleichzeitig als Träger des Be-
im Bereich beider 6ffnungen durch eine dellbahner im Rahmen eines Nachbaus rührungsschutzes. Dieser besteht aus
konisch verlaufende Deckenschwächung konfrontiert wird, verdeutlicht die Skizze Blechtafeln, seitlich aus einem Gitter-
deren wirkliche Stärke zu kaschieren. auf der folgenden Seite oben. Sie ist als rahmen. Passendes feines Messinggitter
Solche Tricks sind natürlich auch bei der Bauzeichnung gedacht und im halben HO- haben z.B. die Firmen Brawa und Weinert
Modellbahn erlaubt. Wichtig ist es, genau Maßstab gefertigt. Selbstbau ist übrigens im Programm. Interessant ist zudem die
zu überlegen, wie eine solche Überfüh- bei allen hier vorgestellten Projekten un- Position des Auslegers für die Fahrleitung
rung an optisch wie betrieblich günstiger verzichtbar. Ein umfangreiches Zube- (Sommerfeldt). Auch das Warnschild darf
Stelle auf der Anlage verwirklicht werden hörangebot erleichtert die Arbeit aber un- keinesfalls vergessen werden.
kann. gemein. Interessant sind Lage und Aus- Zum Bau des Modellsempfiehlt sich Sperr-
Dies ist unter Umständen gar nicht so führung einiger wichtiger Details: Da wä- holz. Absätze und Abdeckungen werden
einfach, da es für eine bestimmte Durch- ren die senkrecht stehenden Flügelmau- aus passenden Leistchen gefertigt. Auf
fahrtshöhe entsprechend langer Auf- und
Abfahrtsrampen bedarf. Oft wird dies nicht
einkalkuliert, so daß die Steigungen zu
kurz und zu steil geraten. Die Folge sind
überlastete Lokmotoren sowie Züge, die
wegen zu geringer Reibungslast der Zug-
maschine liegenbleiben.
95 Anlagenplanung III
die mit Weißleim eingestrichenen Mauer-
fronten wird sehr feiner Sand gesiebt, der
nach dem Trocknen fest haftet und in
seiner Wirkung überzeugt. Bei der Einfär-
bung kann das Originalfoto links Hilfe-
stellung leisten.
Anlagenplanung 111 96
Oben: Bauzeichnung
und perspektivische
Ansicht einer Beton-
Überführung.
Links: Zur Farbge-
bung ist das Original
immer die beste
Vorlage!
Rechts oben: Eine ir
Modell leicht nachzu-
bauende Standardkoi
struktion.
Rechts: Zweigleisige
Variante mit offenem
Blendmauewerk.
Verkleidung des Bauwerks eignen sich Skalpell sorgfältig heraus. Der Mauerbo- Überführungsbauwerk für zwei zweiglei-
ausgezeichnet Schaum- und Kunststoff- gen selbst Iäßt sich recht einfach mit ein- sige Trassen zeigt die Zeichnung über
Mauerplatten wie sie verschiedene Her- zelnen aus der Platte herausgeschnitte- diesem Text. Durchfahrt und obere Etage
steller im Programm haben. nen Steinen nachgestalten. Sie müssen sind entsprechend breiter ausgeführt.
Sie werden folgendermaßen zugeschnit- gegebenenfalls in der Materialstärke ver- Wegen der Weiche oberhalb des Gewöl-
ten: Mit Hilfe eines Zirkels trägt man die ringert werden. Ein schmaler Mauerplat- bes verbreitert sich der rückwärtige Aus-
Rundbögen der Mauernischen auf und tenstreifen sorgt für Abstand zwischen der gang; er muß unter Umständen sogar als
arbeitet die lnnenteile mit einem scharfen Fassade und dem Blindmauewerk. Ein zweiteilige Ausfahrt gestaltet werden.
97 Anlagenplanung III
Oben: Ein typisches
Überführungsbauwerk
der DB ist diese
Betonkonstruktion in
Essen-Steele (hier am
14. Juli 1987 mit Zug
aus Wuppertal-Voh-
winkel). Die Aufnah-
me mit dem Tele-
objektiv betont noch
den kräftigen Anstieg
der Rampen.
Abb.: H. Säuberlich
Links: Die runde
Ausmauerung des
Tunnels gewährleistet
bei einer relativ
dünnen Decke eine
höhere Tragfähigkeit,
als sie eine aufge-
setzte Betonplatte
bieten würde.
Rechts oben: Beton-
bauten wie dieser
sind im Modell recht
leicht aus Holzleist-
chen zu basteln.
Rechts unten:
Gegenüber dem von
Barkhoff gezeichne-
ten Bauwerk ist
dieses in Köln-Deutz
stehende noch um
einiges funktionaler.
Die Brücke darüber
gibt es so oder
ähnlich bei fast allen
Zubehörherstellern.
Abb.: R. Barkhoff
Anlagenplanung 111 98
Ein kurzer Blick in die Röhre Portalbereich mit einer brennenden Kerze sie eher wie Fremdkörper in der Land-
leicht einzurußen. schaft stehen als einigermaßen harmo-
Eher einem Tunnel gleicht das Überfüh- nisch zu wirken. Solch ein eher abschrek-
rungsbauwerk auf dem Bild links unten. Nicht aus Lego-Steinen ... kendes Beispiel im Bereich des Köln-Deut-
Zer Bahnhofs zeigt das Vorbildfoto unten.
Die Röhre erhöht bei einer relativ dünnen
Decke die Stabilität des Baues. Bei einem ... gebaut ist die Überführung auf dem Bild
Nachbau bilden Leisten und sandstein- oben. Trotzdem wirkt sie, wie aus einer Abwechslung belebt das Bild
verkleidete Sperrholzbrettchen die Basis Art "Betonbaukasten" zusammengesetzt.
für dieses Objekt. Die Tunnelröhre sollte Für Freunde jüngerer Eisenbahnepochen Mancherorts stehen mehrere Kreuzungs-
aber unbedingt aus aneinandergefügten sicher eine reizvolle Sache und dazu noch bauwerke dicht beieinander. Als Gesamt-
Einzelbögen vollständig nachgebildetwer- leicht aus Holzleistchen nachzubauen! Al- motiv wirken sie in dieser Form sicher
den. Falls noch Dampflokomotiven ver- lerdings besteht bei modernen Überfüh- besonders attraktiv, wie die Bilder auf der
kehren, vergesse man nicht, den oberen rungen aus Beton immer die Gefahr, daß folgenden Doppelseite zeigen. Dabei sol-
99 Anlagenplanung III
- -.- * . !.r - -
I
-7,
.- - W- - C-
.-
-.r G'.. .&... I -
\.--
- - ;V?. . -&* &..*-
L*... ---==L- ..
'Y;", , 7
len einzelne Stileiamente und Verzie- hinter dem Bauwerk weiter. Selbstver- Überzeugend ist es dem Konstrukteur die-
rungen vom Zwischenmauerwerk über- ständlich ist hierbei besonders sorgfältig ser Unterführung gelungen, schmücken-
nommen werden. Besonders effektvoll mit den Kulissenteilenzu verfahren. Stell- de Stilelemente mit der sonst nüchternen
sind die im unteren Teil der obigen mit proben sind unumgänglich. Auch ein rasch Bausubstanz zu verbinden. Harmonisch
einem Pfeilgekennzeichneten kurzen, par- aus Pappe zusammengestelltes Pro- ergänzen sich die weichen Formen der
allel zum oberen Gleis angeordneten Win- bemodell oder eine Grobskizze sind hier Rundbögen mit den etwas härteren Kon-
kelstücke der Randbegrenzung. für die endgültige Gestaltung des Motivs turen der Flügelmauern. Als Variante zu
sehr empfehlenswert. unserer Bauzeichnung oben sind sie hier
Mit Überführungsbauten leicht gegen den Bahndamm geneigt. Die
tarnen und täuschen Überführungsbauten als bereits weit vom spitzwinklig ansetzende
Dioramenmotiv Gewölbedecke sowie die beiden massi-
Auch als geschickter Anlagenabschluß im ven Eckpfeiler sind weitere attraktive Be-
Hintergrundkönnen Überführungsbauwer- Aufgrund ihrer verhältnismäßig geringen sonderheiten des Modells. Auch die leicht
ke dienen, selbst wenn sie aus betriebli- baulichen Tiefe eignen sich Überführun- verwitterte Farbe wurde gut getroffen.
chen Gründen nicht immer erforderlich gen auch ausgezeichnet für den Diora- Der im Bild festgehaltene ETA 178 051
sind. So finden auf der Zeichnung oben menbau. Effektvoll lassen sich auf zwei mit kurzem Mittelwagen (gebaut 1929) war
mehrere Abstellgleise auf diese Weise Gleisebenen Modellfahrzeuge in Szene übrigens das einzige dreiteilige Fahrzeug
ihren optischen Abschluß und vermitteln setzen. Ein schönes Beispiel dafür zeigt seiner Art bei der Bundesbahn; es wurde
gleichzeitig den Eindruck, als führten sie das Modellfotoauf der rechten Seite oben. 1960 ausgemustert.
Anlagenplanung III 1W
101 Anlagenplanung III
Modellbahn mit Tiefgang
Die dritte Dimension Raum unter der Anlage wird entweder gar Rund um den Förderturm
nicht, oder nur als Abstellfläche genutzt.
Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, daß Eine Alternative mit Fahrspaß ist dagegen Zentrum des Anlagenvorschlags ist das
die "Modellbahnerei" ein ausgesprochen die Darstellung eines Bergwerks unter- Hauptgebäude einer kleineren Kohlenze-
zweidimensionales Hobby ist? Genauge- halb der Anlage. Auf Seite 71 haben wir che mit angeschlossener Verladestelle.
sagt dominiert sogar eine Dimension völ- bereits eine Möglichkeit vorgestellt, eine Dominantes Bauwerk ist natürlich der För-
lig: die Ausdehnung in die Breite. Schon Grubenbahn auf ihrem Weg von der Ver- derturm. Ihn hat - allerdings maßstäblich
die zweite Dimension, die Anlagentiefe, ladestelle über Tage in die Tiefe einer Erz- etwas klein geraten - Falter im Programm.
muß in aller Regel mit deutlich weniger oder Kohlegrube ein Stück zu begleiten. Die übrigen Zechengebäude lassen sich
Zentimetern auskommen. Und die dritte, In diesem Abschnitt wollen wir ein gutes aus Industriebauten verschiedener Her-
die Höhe, spielt so gut wie gar keine Rolle Stück weitergehen: die Grubenbahn als steller zusammenstellen. Etwas Erfahrung
mehr. 20 bis 30 cm über der Grundplatte eigenständiges Motiv, als vollwertiges im sogenannten Kit-bashing und Selbst-
ist meist Schluß. Nach unten, Richtung Pendant zur Vollspurbahn auf der Ober- bau ist allerdings notwendig, z.B. für das
Schattenbahnhof oft noch schneller. Der fläche der Anlage. Verladegebäude, das auf dem Bild oben
B, q,!Q@j*i.
-3;
y 'Y-