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Dudenverlag
Mannheim . Leipzig. Wien· Zürich
Ausleihe 1505 2009 00 00 00 - 2305 2009 00 0000 ID7acO<127d592981d089d91b1geca0080 Zentral- u 2009 0518171333
1.2 Das Verfassen von Arbeiten in Schule und Studium 7
entieren. Solche Arbeiten unterscheiden sich beim Lesen und Erarbeiten einzelner wissen-
also im deutschsprachigen Bildungssystem schaftlicher Werke.
von Aufsätzen oder Essays. An einigen Fachhochschulen und Universi-
täten besteht auch die Möglichkeit, sich sys-
Widerstände, Widerwille, Blockaden tematisch mit dem Schreiben wissenschaft-
Beim Verfassen von Arbeiten gilt es nicht licher Arbeiten auseinanderzusetzen oder
nur, sich mit fachlichen Inhalten und Argu- gezielte Unterstützung zu erhalten. So werden
mentationen auseinanderzusetzen, sondern zwn Teil Kurse für wissenschaftliches Schrei-
auch mit den fonnalen Anforderungen wis- ben durchgeführt oder Schreibberatungen
senschaftlichen Darstellens. Das wirkt oft angeboten.
regelrecht abschreckend. Widerstände gegen- Hilfe beim Aufbau von Erfahrungen mit
über dem Schreiben von Haus-, Seminar- und dem Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten
anderen Arbeiten im Studiwn entstehen nicht bietet auch die vorliegende Anleitung. Vor
zuletzt durch die Art, wie Anforderungen allem soll sie durch die Präsentation gängiger
des Darstellens wissenschaftlicher Arbeiten Musterwissenschaftlichen Darstellens und
im Studiwn vennitte!t oder, besser gesagt, durch Hinweise auf mögliche Vorgehenswei-
oft genug eben nicht richtig vermittelt wer- sen helfen, die mit dieser Tätigkeit verbun-
den. Auf Besonderheiten des Schreibens wis- denen Probleme und Mühen leichter in den
senschaftlicher Arbeiten und vor allem auf Griff zu bekommen.
Schwierigkeiten, die beim Schreiben dieser
Arbeiten kaum je ausbleiben (vgl. Kapitel 4.1), Nicht bloße Formsache
wird meist gar nicht eingegangen. Das Verfassen von Arbeiten ist keineswegs
eine Trockenübung, die nur für die akade-
Erfahrungssache mische Welt von Relevanz ist. Sich in kurzer
Das Verfassen von Arbeiten ist - wie jegliches Zeit in ein Thema einarbeiten, wesentliche
Schreiben - nicht zuletzt eine Sache der Er- Informationen dazu beschafTen, ein The-
fahrung. Welche Angaben wie genau belegt ma im Hinblick auf eine Fragestellung auf-
werden müssen, was sich in einer Fußnote arbeiten, sich mit schwierigen Fachtexten
darstellen lässt, dieses und weiteres - diszi- auseinandersetzen, sie im Hinblick auf eine
plinspezifisch unterschiedliches - Wissen bestirrunte Fragestellung auswerten, einen
eignet man sich durch übung an. Deshalb ist komplexen Sachverhalt analysieren und
es mehr als angebracht, von Studienbeginn an knapp und korrekt wiedergeben, eine Argu-
möglichst viele Gelegenheiten zwn wissen- mentation nachvollziehen, überprüfen oder
schaftlichen Schreiben zu nutzen. übungs- aufbauen, das Resultat eigener Abklärungen
möglichkeiten werden allzu oft vernachläs- und überlegungen nadwollziehbar darstel-
sigt. Viele Studierende schreiben während len, differenziert zu einem Vorschlag Stellung
ihres Studiwns wenig. obwohl letztlich das nehmen können - das sind alles Fertigkeiten,
Verfassen von Arbeiten die zentrale Leis- die in zahlreichen beruflichen Anwendungs-
tungsanforderung darstellt. Dadurch werden feldern eine Rolle spielen. Erfahrungen und
Erfahrungsmöglichkeiten verschenkt. Auch Kenntnisse mit der Konzeption, Planung
wenn es nach einem altväterischen Ratschlag und Durchführung kleiner (Untersuchungs-)
klingt: Es lohnt sich, jede Gelegenheit zwn Projekte können in verschiedensten beruf-
üben zumindest einzelner Aspekte des wis- lichen Zusammenhängen - von Sachbearbei-
senschaftlichen Schreibens wahrzunehmen. tungsfunktionen in Wirtschaft und Verwal-
Solche Gelegenheiten kann man sich auch tungüber publizistische Ttitigkeiten his hin
schaffen, zwn Beispiel bei der Vor- und Nam zu Lehrberufen - von Nutzen sein.
bereitung einzelner Veranstaltungen oder
Im Übrigen hilltTNmindruck, aber nur bis zu Das Verfassen einer Arbeit ist ein Projekt
einern gewis!iell Grade. Das Verfassen einer Arbeit entspricht eigent-
Dietrich Go!dschmidt lich der Durchfühnmg eines Projekts. Als Pro-
jekt werden in der Regel Vorhaben bezeichnet,
die außerhalb des normalen Tagesgeschäftes
Arbeiten müssen zu einem bestimmten Zeit- angesiedelt und einmalig. also keine Dauer-
punkt abgegeben werden. In der Regel ist aufgabe sind. Mit einem Projekt soll inner-
dieser vorgegeben, gelegentlich setzt man sich halb einer begrenzten Zeit mit vorgegebenen
auch selber einen Abgabetennin. Die meisten fmanziellen, personellen und Sachmitteln ein
Haus- und Abschlussarbeiten entstehen unter definiertes Ziel erreicht werden.
großem Zeitdruck, sodass man gegen Schluss Was die Organisation der Mittel und der
oft froh sein muss, die Arbeit überhaupt ir- teiineIunenden Personen betrim, handelt
gendwie fertiggestellt zu haben. es sich beim Verfassen einer Arbeit um ein
verhältnismäßig einfach strukturiertes Pro-
Zeit für Schlussbearbeitung einplanen jekt, bei dem allerdings besonderes Gewicht
Zeitdruck und Hetze wird man auch mit ei- auf der Berimterstattung über das Ergebnis
ner guten, detaillierten Planung nicht völlig liegt. Die Planung einer Arbeit stellt jedenfalls
vermeiden können, Planungen werden ja auch angewandtes Projektmanagement dar (aus-
immer wieder umgestoßen. Aber mit einer führlich dazu Friedrich 1997: 19-26). Die Mit-
realistischen Planung. die den verschiedenen arbeit in und die Leitung von Projekten sind
Phasen des Anfertigens einer Arbeit und des Tätigkeiten, die aus der heutigen Arbeitswelt
Schreibens Rechnung zu tragen versucht, lässt nicht wegzudenken sind.
sim zumindest der Tatsache etwas entge-
genwirken, dass beim Schreiben einer Arbeit Planung verschafft Überblick
gegen Schluss für einzelne Phasen oft kawn Wie andere Tätigkeiten verläuft das Verfas-
mehr genügend Zeit bleibt. Das wirkt sich sen einer Arbeit nicht irruner nach Plan. Oft
auch auf die Qualität einer Arbeit aus. So sind korrunt man langsamer voran als ursprüng-
gerade die SchIussphasen des Redigierens und lich vorgesehen. Wahrend der Ausarbeitung
Korrigierens Arbeitsschritte, die entscheidend kann es sich ergeben, dass einem bestimmten
zur Verbesserung der Qualität eines Textes Aspekt genauer nachzugehen ist, oder es er-
beitragen. Beim Erstellen eines Plans fiir das weist sich, dass ein etwas anderer Aufbau der
Anfertigen einer schriftJichen Arbeit gilt es al- Arbeit besser wäre. Die Planung muss flexibel
so, für jeden Arbeitsschritt Zeit einzuplanen, gehandhabt und laufend angepasst werden.
besonders auch für die SchIussredaktion s0- Ein einmal aufgestellter Plan ist nicht in Stein
wie die drucktechnische Fertigstellung. gemeißelt. Auch mit einer guten Planung
Bei empirischen Arbeiten, die auf der Aus- lassen sich, wie erwähnt, Zeitdruck und Het-
wertung von Befragungen, Erhebungen oder ze nicht immer venneiden. Das spricht aber
Untersuchungen im Feld basieren, muss bei keineswegs gegen das Planen einer Arbeit,
sondern vielmehr für eine angemessene Hand- 2.3 Das Thema einer Arbeit
habung dieses Hilfsmittels. festlegen
Nicht jede Eventualität lässt sich voraus--
sehen. Bei einer Planung muss man sich auf Ein gröBl!Owahnsinni9@1 Huhn hatl~ den EntlChlull
Durchschnittsannalunen des benötigten g~lmt, ~ine Abhandlung zu schreibl!O.•Worüber?«
Zeitaufwands stiitzen. Dabei sollte auch prak- Ingtl!O lein~ Mithiihn~r .•Ober allel«, antwortete
tischen Gesichtspunkten einzelner Arbeits- dal größenwahnsinnige Huhn. S~ine Mithiihner
schritte Rechnung getragen werden. So ist zeigten lieh Ik@!ltilChundgabl!Oihm zu bI>d~nkro,
etwa die Beschaffung der benötigten Literatur allel lei ";~lIei(ht doch ~in bimhl!O zu yi~1. Dal
nicht irruner mit einigen Recherchen und größenwahrninnige Huhn kcrrigiNt~ daraufhin lein
einem Gang in die Bibliothek erledigt. Ist ein Vcrhabl!O und 5agt~, el wiird~ ein~ Abhandlung über
lalt allel lChr~ibl!O.
benötigtes Werk gerade nicht greifbar, kann
plötzlich einiges an Aufwand erforderlich wer- Luigi Millerba
den, um es sich anderweitig zu beschaffen.
Will man sich eine Reihe von Beiträgen k0-
pieren, wo sie besser bearbeiten zu können, Das Thema einer Arbeit ist teilweise schon
kann das eine größere Kopieraktion nach sich von Anfang an durch äußere Vorgaben be-
ziehen. Es empfiehlt sich, für solche prak- stirrunt. Wer im Rahmen eines Seminars ein
tischen Gesichtspunkte, die bei der konkreten klar umrissenes Vortragsthema iibernimmt
Durchführung einzelner Arbeitsschritte eine und dieses Referat zu einer Seminararbeit
Rolle spielen können, eine gewisse Zeilreserve ausbaut oder wer eine Hausarbeit zu einem
vorzusehen. Thema anzufertigen hat, muss nicht nach
Der große Vorteil einer Planung ist der, einem Thema suchen. Das Bestimmen eines
dass man sich damit einen überblick iiber die Themas gehört aber vielfach zwo Anfertigen
zu erledigenden Arbeiten und den Stand der einer Arbeit dazu. Die genaue Festlegung
Arbeit verschafft. Ein Plan hilft, die zu erle- und vor allem die Eingrenzung des Themas
digenden Arbeiten einigennaßen verniinftig einer wissenschaftlichen Arbeit sind Arbeits-
in handhabbare Portionen einzuteilen. Er er- schritte, die oft deutlich unterschätzt werden.
möglicht zudem eine Kontrolle dariiber, was Angemessenes Eingrenzen eines Themas
man erreicht hat und wie weit die Arbeit ge- ennöglicht es iiberhaupt erst, ein Thema wis-
diehenist. senschaftlich und arbeitstechnisch in den
Griff zu kriegen.
Entscheidende Fragestellung
Nach der Bestimmung des Themas und des-
sen Eingrenzung folgt als entscheidender
Schritt die Festlegung der zu bearbeitenden
Fragestellung. Es gilt, die Fragestellung so
festzulegen, dass das Thema im Rahmen der
gewählten Arbeit und der zur Verfügung ste-
henden Zeit zu bewältigen ist: Es ist ein Un-
terschied, ob man eine Proseminararbeit oder
eine Dissertation zu einem Thema schreibt.
Eine Rolle spielt natürlidJ. auch das zu unter-
suchende Material. Es sollte so ausgewählt
werden, dass es das betreffende Thema ei-
nigennaßen abdeckt und aussagekräftig ist,
Aufwand verbunden. Besonders geeignet für sclmelllässt man sich dazu verleiten, nur an
eine elektronische Archivierung sind deshalb der ersten Stelle der Notizen einen eindeu-
Infonnationen, die sich in klar strukturier- tigen Nachweis anzubringen, ohne daran zu
ter Fonn erfassen lassen. Das ist der Fall bei denken, dass Notizen unter Umständen aus
Literaturangaben oder wenn Quellen syste- thematischen Gründen getrennt abgelegt
matisch nach einem vorgegebenen Raster werden. Oder man vergisst in der Eile, beim
ausgewertet werden. Kopieren zu kontrollieren, ob man auch die
Quellenangabe kopiert oder notiert hat und
Dynamisch ablegen ob etwa die Seitenzahlen auf der Kopie zu
Ein Teil des Materials, das im Hinblick auf ei- lesen sind.
ne Arbeit zusarrunengetragen wird, lässt sich
nach einer festen Ordnung ablegen: Artikel Kopieren statt kapieren7
und Beiträge zu einem Thema nach Autoren- Fotokopien sind eine wunderbare Erfindung:
namen geordnet, Quellen nach Art der Quelle Ein schneller Knopfdruck ersetzt das lang-
und Chronologie gegliedert. Dafür eignen wierige Abschreiben wichtiger TextsteIlen.
sich Aktenordner gut. Für das übrige Mate- Fotokopierte Texte können nach Belieben mit
rial empfiehlt sich eine dynamische Ablage, Bleistift und Leuchtstift bearbeitet, mit Noti-
z. B. eine Hängeregistraturbox, ein Pultordner zen und Unterstreichungen versehen werden.
oder ein Karteikasten. Eine dynamische Abla- Wer einen Artikel aus einer Zeitschrift oder
ge ermöglidJ.t jederzeit eine Umordnung des einen Beitrag aus einem Sammelband benö-
Materials, wenn sich im Laufe des Verfassens tigt, kopiert ihn schnell und schon steht die
der Arbeit etwa eine Differenzierung nach Zeitschrift oder der Sammelband wieder an-
Themen oder Kapiteln, eine neue Gliederung. deren Leserinnen und Lesern zur Verfügung.
eine feinere Unterteilung oder eine Verschie- Die Leichtigkeit des Fotokopierens hat aber
bung des thematischen Akzents als sinnvoll auch ihre verführerische Seite. Wer hat nicht
erweist. schon eine Reihe von Artikeln und Beiträgen
kopiert und ist durdJ.. den Stoß fotokopierter
So früh wie möglich Material sammeln Seiten unter dem Arm der Täuschung erlegen,
Mit der Materialsammlung für eine Arbeit er hätte sich mit diesen Artikeln nun schon
kann eigentlich nicht frUh genug begonnen befasst? Einen kopierten Artikel schnell zu
werden. Am besten legt man sich schon ein überfliegen, heißt noch nicht, ihn gründlich
Mäppchen oder eine Hängeregistraturmappe gelesen und ausgewertet zu haben. Sodann
an, sobald das mögliche Thema oder auch nur muss man sich auch daran halten, Fotoko-
der Themenbereich einer Arbeit feststeht. So pien geordnet abzulegen, damit diese nicht
können Ideen oder zuf"allige Funde laufend in Stapeln kopierter Blätter versinken. Wie
festgehalten werden, auch wenn man noch im vorherigen Abschnitt erwähnt, gilt es
gar nicht richtig Zeit hat, sich mit der Arbeit auch, immer darauf zu achten, die vollständi-
zu befassen. gen Quellenangaben mitzukopieren oder zu
notieren, und auch sicherzustellen, dass auf
Nie ohne Quellenangabe den Kopien die jeweiligen Seitenzahlen er-
Bei der Auswertung der Literatur ist darauf sichtlich sind.
zu achten, bei allen Notizen, Exzerpten
oder Kopien sicherzustellen, dass jeder Ab-
schnitt eines Exzerpts oder einer Notiz mit
einem klaren, nachvollziehbaren Hinweis auf
die Quelle und die genaue Stelle versehen
ist. Das klingt selbstverständlich, aber wie
tikel sondern auch informierende Beiträge, die im vorhergehenden Kapitel erwähnte bi-
die Lehrkräfte über neue Entwicklungen der bliografische Lücke etwas zu schließen, denn
Forschung zu einem Thema ins Bild setzen viele Zeitschriften dmcken Listen von Neu-
wollen. ersdJ.einungen ab, und einige weisen auf
Anschließend an einen ersten überblick Artikel in anderen Zeitschriften des gleichen
geht es damm, sidJ. genauer in ein Thema Faches hin.
einzulesen, sich mit der Fachliteratur aus--
einanderzusetzen. Auch dabei empfiehlt es Schneeballeffekt
sidt, den Weg von Standard- oder überblicks- Jede wissensdJ.aftliche Publikation enthält
werken hin zu spezialisierteren Werken zu nonnalerweise Hinweise auf Literatur zum
gehen. Thema. Sobald man die erste einschlägige
Arbeit gefunden hat, stößt man in ihr gleich
Unterschiedliche Einstiegspunkte nutzen aufweitere Literatur zum Thema, verfügt al-
Es gibt nicht den einen Starlpunkt, von dem so über einen neuen Ansatzpunkt, dem man
aus jede Literatursuche in Gang zu setzen nachgehen kann: Der sogenannte Schneeball-
wäre. Vielmehr stehen verschiedene Ein- effekt der Literatursuche kommt zum Tragen
stiegspunkte in die Recherche von Literatur (von einer Stelle aus, etwa vom Artikel eines
zur Verfiigung. Gerade die im vorhergehenden Fachwörterbuches aus, wird auf Literatur ver-
Abschnitt erwähnten Möglichkeiten zum wiesen, in der wiederum auf neue Literatur
Verschaffen eines ersten überblicks - Artikel verwiesen wird, in der man wieder auf neue
in Fachwörterbüchern und in Handbüchern, Literaturangaben stößt - und so weiter). Wer
Kapitel in Einführungen sowie eventuell di- von verschiedenen Ansatzpunkten ausge-
daktische Zeitschriften - bieten Hinweise auf hend Literaturangaben zusammenträgt, wird
einschlägige Literatur. Artikel von Fachwör- schnell einmal Standardliteratur oder wich-
terbüchern verweisen auf wichtige Arbeiten tige Texte zu einem Thema ausmachen kön-
zu einem Thema und auf *Klassiker«. Hand- nen: Das sind die Titel, die immer zitiert wer-
buchartikel bieten dariiber binaus den Vorteil, den, auf die von überall her verwiesen wird.
dass sie oft gleich eine Bewertung und Ein-
ordnung der Literalllr ermöglichen, weil sie Nicht nur an einem Ort suchen
diese innerhalb des Fachs verort.en und kurz Nicht für jede Hausarbeit ist eine groß an-
charakterisieren. gelegte, systematische Literaturrecherche
Einstiegsmöglichkeiten zur Literatursuche durchzuführen. Aber es ist eine empfehlens-
finden sich meist auch im Zusammenhang werte Gewohnheit, sidJ. immer etwas wn-
mit Lehrveranstaltungen: Korrunentierte Vor- zusehen und sich nicht mit dem erstbesten
lesungsverzeidmisse enthalten Literaturhin- Aufsatz zum Thema zufriedenzugeben. Der
weise, zu einzelnen Veranstaltungen liegen wichtigste Grundsatz bei der Literatursuche
Bibliografien vor und zudem ist oft eine Aus- und Recherche heißt: Augen offen halten.
wahl zu einem Thema gehörender Literatur So kann auch der erwähnte Sclmeeballeffekt
in sogenannten Handapparaten (Semester- zwn Tragen kommen. Wie knapp oder wie
apparaten, Seminarapparaten) gut zugäng- groß angelegt Sie auch irruner recherchie-
lich aufgestellt. Weitere Ansatzpunkte bilden ren: Verlassen Sie sich nie darauf, an einem
Hinweise fachlidJ. beschlagener Personen Ort - in einem Aufsatz, in einem Buch, in
(Lehrende, Mitstudierende), die Auswertung einem Bibliothekskatalog, in einer Bibliothek,
der Standardbihliografien und die Durchsicht mit einer Sudunaschine, unter einer WWW-
des laufenden und des vorhergehendenJahr- Adresse - alles Benötigte zu fmden.
gangs fUhrender Zeitschriften eines Faches.
Die Durchsicht der Fachzeitschriften hilft
3.3 Literatur- und Informations- tronische Daten iiber lange Zeit hinweg lesbar
suche in Bibliotheken zu erhalten.
Heutzutage wird wohl immer mehr im
Ge§llfä(he unt«";« Augen, wie das, zu dem lidl Netz publiziert. Der Großteil der relevanten
Hortenll' und der junge Mann 3Ul dem Autobul T wissenschaftlichen Fachliteratur erscheint je-
3nldli(ktro, f3nden in der Kneip!! .Oie falll:he Si- doch immer noch in gedruckter Form. Selbst
gnatur« 51at~ die auf der anderen Seite del Gartens wenn alle benötigte Literatur iibers Netz ab-
mit dem geographill:hen Brunnen lag und rur die rufbar wäre, böten gedruckte Publikationen
Bibliotheklbenutzl'f in dieser angenehmro Jahrelzeit immer noch praktische Vorteile. Längere
lO 3nzil!hend WilL Man traf lieh hier audl 3Ul ArbeitI- Texte am Bildschinn zu lesen, ist mühsam.
gründen, taull:hte Bibliographien aUl odl'f geheime Nicht nur intensives Lesen, gerade auch blät-
TIPI zur Lokalilierung und Erlangung der Biidl«.
terndes überfliegen mehrerer Texte geht mit
Jocques Roubaud
gedruckten Publikationen bequemer, schnel-
ler lUld zuverlässiger vonstatten. Natürlich
können Texte aus dem Netz ausgedruckt
werden. Bei kurzen Texten lässt sich dies oh-
3.3.1 An der Bibliothek führt
ne Weiteres rasch bewerkstelligen. Ein paar
kein Weg vorbei
mehrhundertseitige Texte herunterzuladen
Bibliotheken sind alte, traditionsreiche Insti- und auszudrucken, ist jedoch mit Aufwand
tutionen. Ihre GeschidJte lässt sich über mehr und vor allem mit Kosten verbunden. Zudem
als 2500 Jahre zuriickverfolgen bis zu den hat man anschließend bloß einige Stapel Pa-
babylonischen Sammlungen von Keilschrift- pier und keine gut handhabbaren Buchpubli-
tontafeln. Doch alt heißt nichtveraltet: Selbst kationen vor sich.
heute, im Zeitalter von Internet und Breit-
bandanschlus8, sind Bibliotheken keineswegs Bibliotheken vor Ort kennenlernen
iiberholte Institutionen. Sie haben sidJ im Wir sind auf wissenschaftliche Bibliotheken
Laufe der Zeit auch gewandelt. Mittlerweile angewiesen - zwnindest in absehbarer Zeit.
haben selbst in den Katalogsälen altehrwiir- Deshalb ist es wichtig, zu Beginn einer Aus-
diger Universitätsbibliotheken Computer Ein- bildung das wesentlidJe *Arbeitsinstrument
zug gehalten. Bibliothek« näher kennenzulernen. Mit den
Große wissenschaftliche Bibliotheken, Instituts- oder Fachbereichsbibliotheken lUld
etwa Universitäts- oder Staatshibliotheken, vor allem mit der Universitätshibliothek vor
haben zwei Hauptaufträge: Erstens sollen sie Ort sollte man sich bald vertraut machen.
wesentliche Fachliteratur sammeln und lang- Das beginnt mit ganz praktischen Dingen:
fristig aufbewahren. Zweitens sollen sie die Beschaffen eines Benutzerausweises; Abklä-
gesammelte Literatur den Benutzern zur Ver- ren der Ausleihmodalitäten, insbesondere der
fügung stellen, sei es zwn Ausleihen oder aber Frage, welche Literatur ausgeliehen werden
zum Benutzen im Lesesaal. Gedruckte Publi- kann und welche im Lesesaal konsultiert
kationen lassen sich relativ leicht über lange werden muss; KopiennögIichkeiten usw. Für
Zeit aufbewahren. Es braucht nur geniigend ein erstes Kennenlemen sind Führungen ge-
geeigneten Archivrawn. Sobald man eine Pu- eignet, die größere Bibliotheken regelmäßig
blikation aus dem Archiv geholt hat, kann sie anbieten.
sofort gelesen werden. Anders sieht es mit der
langfristigen Aufbewahrung elektronischer
Daten aus. Die Lebensdauer digitaler Doku-
mente ist immer noch verhältnismäßig kurz.
Insbesondere stellt es ein Problem dar, elek-
ihrem elektronischen Katalog erfasst wird. dung zu infonnieren: Sind 1969 tatsächlich
Längst nidJ.t alle Bibliotheken verfügen über Menschen auf dem Mond gelandet oder hat
genügend Mittel zur DurdtfUhnmg einer voll- die NASA die Menschheit mit einer gescbickt
ständigen elektronischen Rekatalogisierung aufgezogenen Propagandaliige zum Narren
ihres alten Bestandes. Um auch etwas ältere gehalten? Weil das Internet ein neues Me-
Literatur ausfmdig machen zu können, ist es diwn ist, haben sich hier noch nicht Mecha-
deshalb in etlichen Bibliotheken notwendig, nismen der bewertenden Einordnung von
in zwei Katalogen nachzuschlagen, also neben Informationsquellen und Publikationen, der
dem elektronischen auch den alten Zettel- Verifizierung ihrer Zuverlässigkeit, Genau-
oder Mikroficheskatalog zu konsultieren. igkeit und Reichweite herausbilden können,
Bei der Universitätsbibliothek vor Ort und iiber die wir bei gedruckten Quellen verfiigen.
vor allem bei den Institutsbibliotheken, die Gerade die Zuordnung eines Dokuments zu
man regelmäßig benutzt, sollte man wissen, einem Verfasser oder einer Verfasserin ist
welchen Teil des Bestandes der elektronische bei bloß elektronisch im Netz vorhandenen
Katalog abdeckt. Dokumenten ungleich schwieriger, weil es im
Internet so leicht fant, seine Identität zu flil-
schen oder anonym zu bleiben.
Schwankende Zuverlässigkeit zeigt sich
3.4 Literatur- und Informations-
gelegentlich selbst bei hervorragenden lexika-
suche im Internet lischen Informationsangeboten im Netz.
Bei freien Enzyklopädien werden die
3.4.1 Informationen im Internet Artikel meist von ehrenamtlichen Autoren
verfasst.Jeder kann im Prinzip einen neuen
Die gewaltige Entwicklung des Internets mit
Artikel anlegen und vor allem einen bestehen-
seinen verschiedenen Diensten (z. B. E-Mail,
den Artikel verändern. Das kann zu Schwan-
Mailinglisten, Usenet, Telnet oder dem wohl
kungen der Qualität und Zuverlässigkeit der
bekanntesten Dienst World Wide Web, dem
Informationen führen. An und für sich lassen
WWW)hatdieInformationsbeschaffung im
sich Fehler durchaus schnell entdecken und
Laufe der letzten Jahre stark verändert: Neue
korrigieren. Durch die Gemeinschaftsleistung
Suchmöglichkeiten und eine Vielzahl leicht
p:>tenziell aller Benutzer können Fehler ge-
zugänglicher Infonnationsquellen stehen heu-
funden und behoben werden. So finden sich
te aufjedem pe mit Internetzugang zur Ver-
denn auch zu vielen Sachgebieten hervorra-
fügung. Diese Infonnationsvielfalt hat nicht
gende Artikel. Grundsätzlich sind so erstellte
nur Erleichterung, sondern neue Irrwege und
Informationsangebote aber nicht vor großen
Fallstricke mit sich gebracht. Wer im Inter-
Fehlern gefeit. Im Gegensatz zu herkömm-
net sucht, ist vielfach konfrontiert mit einer
lichen Lexika oder Enzyklopädien sagen bei-
FUlle belangloser, ungeordneter, nicht auf-
spielsweise Länge und Detailliertheit eines
gearbeiteter, obskurer oder schlicht falscher
Artikels nicht unbedingt etwas iiber die Be-
Infonnationen, aus denen die relevanten und
deutung des darin abgehandelten Gegenstan-
zutreffenden mUhsam herausgesucht werden
des aus, weil die Artikel nicht in ein redaktio-
miissen.
nelles Gesamtkonzept und eine geschlossene
bierarchische Struktur eingebunden sind.
Schwankende Informationsstabilitiit
Diese Begleitcharakteristika eines Artikels
und Zuverlässigkeit
haben in herkömmlichen Nachschlagewerken
Die verwirrende Fiille erschwert die Informa-
durchaus einen gewissen Informationsgehalt.
tionssuche. Man versuche eirunal, sich mittels
einer Internetrecherche iiber die Mondlan-
4 Schreiben
Schreiben ill die Hölle, aber geschrieben habro ist der Himmel.
SibyUe Kraus~8urger
4.1 Lust und Last des blemlos beherrschen, heißt aber noch lange
wissenschaftlichen Schreibens * nicht, dass uns das Schreiben von Texten
leicht von der Hand ginge. Im Gegenteil, wir
Am Gedankro 3rbeitllt man durch die Sprache. sind beim Verfassen von Texten immer wie-
frjedrich Diirrenmatl der mit Schreibschwierigkeiten und Schreib-
problemen konfrontiert, ganz besonders auch
beim Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten.
Schreiben ist Arbeit Bei diesen korrunt erschwerend hinzu, dass
Schreiben können wir alle, seitdem sich die sie einerseits stark normierte Textsorten
krakeligen Buchstaben unserer ersten Schul- sind, aber andererseits dann doch erhebliche
tage zu einer einigennaßen schwungvollen
Schrift entwickelt haben. Dass wir die ele- • Der TItel die... Kapltel. lot TOn Nur/Stary 1999
mentare Kulturtechnik des Schreibens pro- übernommen.
Variationen vor allem in Einzelheiten der Ge- Formulieren macht Gedankengänge fassbar
staltung aufweisen. Weil diese formalen An- Das Schreiben einer wissenschaftlichen Ar-
furderungen wissenschaftlichen Darstellens beit zerfaJlt, wie in Kapitel 2.1 dargelegt, in
besonders aufflillig sind, werden die Schwie- versdriedene Phasen: Konzipieren, Formulie-
rigkeiten oder das Unbehagen beim Schreiben ren, Redigieren, Korrigieren und Fonnatieren.
(und auch beim Lesen) wissenschaftlicher Jeder dieser Phasen sollte Rechnung getragen,
Arbeiten oft daran festgemacht. So autraJlig bei der Planung Zeit eingeräumt werden. Die-
die furmalen Anforderungen auch wirken: Sie se Phasen sind nicht strikt voneinander zu
sind nicht die eigentliche Ursache für Mühen trennen. Vor allem ist das Fonnulieren nicht
und Probleme beim Schreiben wissenschaft- einfach ein bloßes Auffüllen einer Konzeption
licher Arbeiten. Diese sind vielmehr zurück- mit Sätzen. Die genaue Fonn einer Beschrei-
zuführen auf Haltungen und Einstellungen bung oder eines Argwnentationsgaßgs ergibt
dieser Tatigkeit gegeniiber, die sich nicht sich erst durch die ,.alhnähliche Verfertigung
zuletzt als Folge eines unangemessenen Um- der Gedanken« beim Schreiben, um mit Kleist
gangs damit vonseiten der Lehrenden und der zu sprechen. Das ist keineswegs ein Plädoyer
Ausbildungsinstitutionen ergeben (vgl. Kruse/ für planloses Drauflosschreiben. Vielmehr ist
Jakobs/Ruhmann 1999: 24-27 und 63-70). es ein Hinweis darauf, dass Gedankengänge
Deshalb ist es wichtig, sich einiger grundle- erst dadurdt, dass wir sie schriftlich festzu-
gender Gesichtspunkte, die die Ursache fiir halten und nachvollziehbar darzulegen versu-
Mühen beim Schreiben wissenschaftlicher chen, genau festgemacht und klarer fassbar
Arbeiten bilden können, bewusst zu werden. werden.
onen, schlägt etwas nach. Bei den Texten der lichen ein problemloses Wechseln zwischen
wissenschaftlichen Literatur handelt es sich verschiedenen Textstellen.
um fertige Produkte geübter Autoren und
Autorinnen, um Endergebnisse eines Schreib- Trotz Ablenkungen immer wieder
prozesses, denen in der Regel die Mühen und in die Tasten oder zum Bleistift greifen
Schwierigkeiten der Entstehung nicht mehr Das Ausweichen auf eine andere Stelle stellt
anzusehen sind. Vergleicht man nun die erste eine arbeitsnahe Fonn des Ablenkens dar.
Fassung eines eigenen Textes mit publizierten Ablenkungsmanöver gehören generell zu den
wissenschaftlichen Arbeiten, wirkt der eigene Begleiterscheinungen des Schreibens. Nie
Text in fast jedem Fall schlechter, unbehol- meldet sidJ. das Bedürfnis, Staub zu wischen
fener, ungenügend. Ein solcher Vergleich ist oder die Badewanne zu putzen, so dringend
aber noch keine Aussage über die Qualität der wie dann, wenn man eigentlich an einer Ar-
Schlussfassung des eigenen Textes oder der beit weiterschreiben sollte. Auch das vorhin
persönlichen Schreibfähigkeiten. erwähnte ewige Recherchieren ist eine Stra-
tegie, sich vor dem Schreiben zu drücken.
Schreibschwierigkeiten sind kein Ausdruck Es gilt also, sich zu disziplinieren und sich
individuellen Unvermögens immer wieder an den SchreibtisdJ. und hinter
Die eigentlichen Schreibschwierigkeiten tre- die Tastatur zu zwingen. Das lässt sich durdl-
ten in der Phase des Fonnulierens auf, wenn aus auch dadurch fördern, dass man sich be-
man vor dem berühmt-beriichtigten leeren wusst Pausen gönnt und zwischendurch auch
Blatt Papier respektive der leeren Bildschinn- eirunal eine größere Ablenkung, wie etwa ei-
seite mit dem herausfordernd blinkenden nen Kinobesuch, erlaubt. Insbesondere sollte
Cursor sitzt und einem beim besten Willen man auch dem Körper genügend Bewegung
kein Satz gelingen, ja nicht einmal ein Satzan- gönnen.
fang einfaJlen will. Zum Umgang mit Schreib-
problemen und Schreibschwierigkeiten gibt es Genugend Zeit einplanen rur das Redigieren,
eine Fülle von Ratgeberliteratur unterschied- Korrigieren und Formatieren
licher Güte. Neben Büchern, die versprechen, WissensdJ.aftliche Texte entstehen, wie an-
mit kreativem Schreiben jedes Schreib- dere komplexe Texte auch, nicht in einem
problem lösen zu können, finden sich auch Wurf und nicht linear in der Reihenfolge, in
brauchbare Ratgeber mit vielen nützlichen der der Text am Schluss vorliegt. Texte sind
Hinweisen (z. B. Kruse 1997 oder einzelne Bei- Ergebnisse eines Schreibprozesses, während
träge in Narr/Stary 1999). dessen sie zahlreiche Durchgänge durchlaufen
Wie man am besten aufSdrreibprobleme und immer wieder li.berarbeitet werden. Zur
und Schreibblockaden reagiert, lässt sich Qualität eines Textes tragen das überarbeiten
nicht allgemeingültig beantworten, sondern und Redigieren entscheidend bei. Deshalb ist
hängt von individuellen Vorlieben und Ge- es wichtig, wie in Kapitel 2.2 dargelegt, von
wohnheiten ab. Einzelne können nidJ.t wei- Anfang an überarbeitungs- und Redaktions-
terschreiben, bis der Satz, an dem sie gerade phasen einzuplanen.
hemmformulieren, hundertprozentig sitzt. Das FertigstelIen einer Arbeit umfasst
Andere dagegen können durchaus mal li.ber heutzutage meist auch das Formatieren des
eine noch nicht überzeugende Stelle hinweg Textes, damit der endgültige Ausdmck eine
weiterschreiben und später darauf zuriick- einigennaßen präsentable Form aufweist. Der
kommen. Weiterschreiben an einer anderen Aufwand, um einen Text brauchbar zu for-
Stelle ist li.brigens eine gute Möglichkeit, mo- matieren, wird in der Regel unterschätzt. Das
mentane Schreibblockaden zu überwinden. Fonnatieren ist mit viel Klein- und Kontroll-
Gerade Textverarbeitungsprogramme ennög- arbeit verbunden.
---
ReligiDn in der Schulstube? einer BenulzeJYerwaltung
für eine Schulbibliothek
Zu, Entwkklung .;,,,,,
pädagogil<h ..... otritteoen
S<hulfadl, im staadkhen
-- --
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Wie starit sind Intentionen und Konventionen
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die starken Verben nodl7
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pr.ogmatisch gesehen
ZUr _ _ dorlhoorion """""'....... Griao
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...-..- .....
_ .........
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Tabelle
,n
z.B. s. o. Tab.
unter anderem;
et alibi >und anderswo< und andere
f. und folgende Seite u.Ä. und Ähnliche(s)
ff. und folgende Seiten überarb. überarbeitet von
Ng. Figur übers. übersetzt
Hg., Hrsg. Herausgeber usw. und so weiter
hg. (auch: hrsg.) herausgegeben verb. verbessert
Jh. Jahrhundert Verl. Verlag
Jg. Jahrgang .,1. vergleiche
Kap. Kapitel wiss. wissenschaftlich
Lit. Literatur z.B. zum Beispiel
neubearb. neu bearbeitet
abgekiirzt zu schreiben. Dies gilt nicht für den mer wieder auftauchen. Gelegentlich begeg-
Satzanfang, denn dort verwendet man keine nen einem Arbeiten, deren Autoren die zwei,
Abkiirzungen. drei häufigsten Begriffe mit Kürzeln bezeich-
nen, um sie nicht ständig ausscbreiben zu
Abkurzungen sind festgelegt müssen. In derartigen Arbeiten liest man bei-
Die geläufigen Abkiirzungen sind festgelegt: spielsweise WT für Wissenschaftstheorie oder
Das Wort Abbildung wird Abb. abgekürzt und FP für Familienpolitik. Diese Kiirzel ersparen
nicht etwaAbbl. oder Abdg. Gängige Abkür- einen gewissen Schreibaufwarnl, wirken aber
zungen sind in Rechtschreibwörterbüchern beim Lesen eher störend.
(Duden 2(06) oder in Bedeutungswörter- Textverarbeitungsprogramme ermöglichen
büchern (etwa Duden 2006) verzeichnet. Aus- es heute, beim Schreiben mit Kürzeln zu ar-
führlichere Infonnationen über Abkiirzungen beiten und dennodJ. in der Schlussfassung alle
bietet das Abkiirzungswörterbuch von Stein- Wörter auszuscbreiben. Man muss nur daran
hauer (2005), das Aufschlüsse zur Klärungun- denken, beim Ersetzen von Kürzeln durch
bekannter Abkürzungen liefern kann. Einige Vollformen auf eventuell notwendige Anpas-
in wissenschaftlichen Arbeiten gängige Ab- sungen von Kasus und Numerus zu achten.
kürzungen sind in der Zusammenstellung am
Schluss dieses Unterkapitels aufgelistet.
5.4.3 Fremdsprachige Begriffe
Bei Abkürzungen, die aus mehreren mit
Punkt getrennten Einzelbuchstaben beste- Einzelne fremdsprachige Ausdrücke oder Be-
hen (11. h, z.B.), wird zwischen den einzelnen griffe, die innerhalb eines deutschen Textes
Buchstaben ein Abstand gesetzt; am besten als Beleg oder Beispiel dienen, werden kur-
ein sogenanntes geschütztes Leerzeichen, siv gesetzt. Wird für einen solchen Begriff
damit eine solche Abkürzung am Zeilenende eine übersetzung. also gewissermaßen eine
nicht etwa auseinandergerissen wird. Abkür- deutschsprachige Bedeutung. angegeben,
zungen werden nicht getrennt. steht diese in einfachen Anführungsstrichen.
Abkiirzungen stehen sowohl für den Sin-
Kembegriff der schwedischen Innenpolitik war
gular wie für den Plural der Vollform. So steht
in den Jahren vor und nam dem Zweiten Welt-
S. sowohl für Seite wie fiir Seiten. Nur in we-
krieg das folkhem, >Volksheim<.
nigen Fällen hat sich der veraltete Gebrauch,
den Plural durch die Verdoppelung des letzten Bedeutungsangaben werden übrigens generell
Buchstabens der Abkürzung anzugeben, noch in einfache Anführungsstriche gesetzt.
erhalten. Ein Beispiel dafür stellen die An-
gaben! ("und folgende Seite«) undff ("und
folgende Seiten«) dar. übrigens ist die unbe-
stimmte Angabe ff zu vermeiden, denn es ist 5.5 Zur Gestaltung des Manuskripts
leserfreundlidJer, statiS.161ff. die genauen
Seitenzahlen anzugeben (S.161-174}
5.5.1 Technisches
Präzisierende Zusätze zu Ortsnamen sind
mit Punkt abzukürzen; also: Frankfurt a.M. Die elektronische Textverarbeitung hat die
und nicht Frankfurt a/M oder FrankfUrt/M. technische Seite des Schreibens wissen-
schaftlicher Arbeiten in vielerlei Hinsicht er-
Kurzel rur häufige Begriffe leichtert. Ein Tippfehler unten an einer Seite
Eine wissenschaftliche Arbeit ist auf ein The- hat nicht mehr zur Folge, dass die ganze Seite
ma ausgerichtet. Das bringt es mit sidt, dass noch eirunal abgeschrieben werden muss.
innerhalb einer Arbeit einzelne Wörter, die Dass auf einer Seite genügend Platz für die
zentral mit diesem Thema zu tun haben, im- Fußnoten zur Verfügung steht, dafür sorgt die
Fußnotenverwaltung des Textverarbeitungs- Arbeit nicht auf eine neue Version des Text-
programms automatisch. Mühsames Abzäh- verarbeitungsprogramms oder gar ein ande-
len oder Messen gehört der Vergangenheit res Programm zu wechseln, weil ein solcher
an. Wir können bis spät in die Nacht hinein Wechsel aller Erfahrung nach immer wieder
schreiben, ohne Mitbewohner und Nachba- unliebsame überraschungen mit sich bringt.
rinnen mit Schreibmaschinengeklapper zu
stören. Typografische Hinweise
Wir können problemlos zwischen verschie- Einen Text richtig zu formatieren, setzt typ0-
denen TextsteIlen hin und her springen. Dabei grafische Kenntnisse voraus, über die Laien in
empfiehlt es sich, unfertige Stellen deutlich der Regel nicht verfügen. Beim Arbeiten mit
zu markieren, beispielsweise mitxxx, einer dem Computer bedient man sim meist kei-
ZeidJenkombination, die in keinem Wort vor- ner gewöhnlichen Schreibmaschinenschrift
kommt So lassen sich diese Stellen mit der (Courier), sondern Proportionalschriften wie
Suchfunktion leicht fmden. Mit xxx lässt sich Times, Times New Roman oder Helvetica.
vor dem Abspeichern auch die Stelle markie- Bei solchen typografisch anspruchsvolleren
ren, bei der man beim Ausfonnulieren stehen Schriften wirkt es unschön, als Anführungs-
geblieben ist zeichen die einfachen Stridtlein von Schreib-
maschinenschriften zu gebrauchen: "xxy".
Formatieren von Texten kostet Zeit Vielmehr sollte man so genannte tyJx>gra-
Allerdings haben die Textverarbeitungspro- fische Anführungszeichen verwenden: .xxy"
gramme nicht nur Erleichterungen, sondern oder "XXY« (in der Schweiz «xxy,,). Genauso
auch Mehrarbeit mit sich gebracht Nun sollte etwa als Strich fiir "gegen« oder "bis«
werden ganz andere Anforderungen an die der Gedankenstrich (Halbgeviertstrich) be-
Gestaltung von Texten gestellt. Geniigte frii- nutzt werden (&14-56) und nimt der ein-
her ein sauber getipptes Manuskript, müssen fache Wort- oder Bindestrim. Hinweise auf
jetzt wissenschaftliche Arbeiten nidJt nur die übliche typografische Gestaltung enthält
getippt, sondern vor dem Ausdrucken regel- die jeweils aktuelle Auflage des Rechtschreib-
recht fonnatiert werden. Das Einrichten oder dudens in einem Kapitel "Textverarbeitung,
Formatieren eines Textes ist ein Arbeitsgang, Maschinenschreiben und E-Mails«, das sich
dessen Zeitbedarf, wie erwähnt, vielfach un- vor dem Wörterverzeiclmis findet. Eine kurz
terschätzt wird. gefasste Einführung in tyJx>grafisches Grund-
Mit Details von Formatierungen sollte wissen bietet Wiliberg/Forssman (2001; fiir
man sich während des Schreibens nicht be- das Verfassen von Arbeiten vgl. besonders die
fassen. Es lohnt sich aber, von Anfang an mit Darlegungen zur Wissenschafts-TYJX>grafie
Druckfonnatvorlagen für wesentliche Gestal- S.88-95). Eine knappe Darstellung wesent-
tungselemente des Textes (Lauftext, Zitate, licher Gesichtspunkte der fonnalen Gestal-
überschriften verschiedenen Grades, Litera- tung findet sich in Friedrich (1997: 48-75).
turangaben, fußnoten usw.) zu arbeiten, das
heißt, den jeweiligen Textelementen das ent- Regelmäßig sichern
sprechende Druckformat zuzuweisen. Viele Ein Sicherneitshinweis, der eigentlich selbst-
Textverarbeitungsprogramme arbeiten ab- verständlich ist, aber trotzdem nicht genug
hängig vom Druckertreiber, weshalb die end- betont werden kann: Regelmäßiges und sys-
giiltige Fonnatierung des Textes erst auf dem tematisches Sichern der bearbeiteten Dateien
Computer vorgenommen werden sollte, von ist unerlässlich. Mindestens einmal pro Tag
dem aus dann aum der endgiiltige Ausdruck sollten die Dateien außerhalb der Festplatte
der Arbeit erstellt wird. des Computers auf einem externen Mediwn-
Weiter empfiehlt es sich, während einer auf einem Server, auf CD-ROMs, externen
durch welche Penonen oder Werke man zu 6.3 Zitate und Zitieren
bestimmten Untersuchungen oder Gedan-
kengängen angeregt worden isL So ein pm grundgelehrte Zitate
• Fußnoten dienen dazu. Feststellungen des zieren den ganzen Mensdlen.
Textes zu ergänzen durch die Präsentation Jhointich HHIIo
von Beispielen, von zusitzlichen Infonn.
tionen. Sie erlauben es auch. Kommentare
Direkte wörtliche übernahmen aus Quellen
anzubringen oder ein unterstiitz.endes
und Fachliteratur müssen als Zit.te gekenn-
Ziut zu nennen. das den Textfluss stOCen
zeichnet werden. sei es durch Anführungsstri-
würde.
che oder indem sie auf andere Weise typogra-
• Fußnoten können die übersetzung einer
fisd:I abgehoben werden.
fremdspnochigen Textstene enthalten
oder umgekehrt das Zitat in der Original-
Anführungszeichen oder Einrüdten
opnod>.
fCiiru= Zitate W\'fden mit Anfiihrungszet.
Ausleihe 1505 2009 00 00 00 - 2305 2009 00 0000 ID7acO<127d592981d089d91b1geca0080 Zentral- u 2009 0518171333
6.3 Zitate und Zitieren 37
Bei längeren Zitaten, die nicht durch ein- in eckige Klammem zu setzen und mit den
rahmende Anfiihnmgszeichen, sondern durch Initialen des Verfassers oder der Verfasserin
Einrücken oder andere typografIsche Hilfs- der Arbeit zu versehen; so etwa:
mittel gekennzeichnet sind, können im zi-
Die Einzelabänderungen - Fixirung [siel des
tierten Text die ursprUnglichen Anfiihnmgs-
Schwankenden - konnen hier weder speziell
zeichen beibehalten werden.
aufgeführt, noch begründet werden. Sie be-
stehen meist in der Anwendung längst gut-
Genau zitieren
geheissener Grundsätze auf Ausnahmen [ ..1.
Das Zitat muss der Vorlage genau entspre-
(Sd'lweizerisd'ler lehrerverein 1882: VII)
chen, mit all ihren sprachlichen Eigenheiten,
veralteten Fonnen und auch mit Fehlern. Im Was jedod'l sid'lerlieh Bestand haben wird [= bei
Zweifelsfalle lohnt es sich, den Wortlaut eines der linguistisd'len Auseinandersetzung mit Fad'l-
Zitats noch ein weiteres Mal zu verifIzieren, spramen, J. N.I und sieh in der Praxis bereits be-
denn beim Abschreiben unterlaufen einem währt hat, ist die im Zuge der Pragmatisierung
erstaunlich viele Fehler. Enthält eine zitierte vollzogene Hinwendung zum Text. Die Erkennt-
Stelle offensichtliche Sprachfehler oder Ab- nis, daß [siel die textuelle Komponente eine
weichungen vom heutigen Sprachgebrauch, wesentlid'le Konstituente von Fachsprad'le ist, ist
übernirrunt man diese und setzt in eckigen weder auf der theoretischen Ebene angreifbar
Klarrunem den Vennerk [sic] dahinter. Sie, nod1 gefährdet ihre praktische Umsetzung die
das lateinische Wort für 'so<, dient als KUNr erfolgreiehe Bewältigung des fachlid'len Alltags.
furm für die Aussage "so lautet die Quelle«. (Gardt 1998: 57)
Falls nötig. kann man auch in einer Klam-
In addition to translating it [= die Forsd'lungser-
mer nach dem Zitat oder einer fußnote auf
gebnisse vonWissensd'laftlern, J. N.I for the rea-
sprachliche oder gestalterische Eigenheiten
der, [...1, we must point out if it is controversial
der Vorlage hinweisen:
or weil regarded in the field. We have all heard
.kürze und leid'ltigkeit des ausdrucks. die im from scientists wIlo were hurt that we didn't use
ganzen nid'lt unser vorzug sind. weid'len vor precisely their language in the story. (RusseIl
diesem gesd'llepp und gespreize der buchstaben 1986: 92)
vollig zunick. (Grimm 1854: L1V) [Kleinsd'lrei-
bung im Original].
Zitate mit eigenem Text verbinden
Bei allen fachspezifischen und individuellen Zitate können in einen Satz der eigenen
Unterschieden kann dod'l 'von einem Konzept schriftJidJ.en Arbeit eingebaut werden. Die zi-
des Wissensd'laftliehen Artikels ausgegangen tierte Stelle und der sie umfassende Satz sind
werden< (Graefen 1997: 8) [Hervorhebung und grarrunatikalisch möglichst genau aufeinan-
GroBschreibung im Original]. der abzustimmen, was zu syntaktisch not-
wendigen Anpassungen zitierter Ausdrücke
Veränderungen, die man innerhalb des zi-
führen kann. Soweit durdrliThrbar, sind auch
tierten Texts vorgenommen hat, müssen
fremdspradrige Zitate an den umfassenden
angezeigt werden: Auslassungen durdJ. drei
Satz anzupassen. Einige Beispiele:
Punkte in eckigen Klammern, Anderungen
(z.B. Hervorhebungen oder grarrunatikalisch Sie liegen >wie ein großer Kranz< oder ein
bedingte Anpassungen von WOrtern) oder Er- >drückende[rl Ring< um die deutsche Gemein-
gänzungen (z. B. Erläuterungen von Ausdrü- sprame und beeinflussen diese vielfältig.
cken, die sich aus der zitierten Stelle nicht er-
Bei einer gelungenen, eleganten und klaren ma-
schließen lassen, oder syntaktisch notwendige
thematischen Formulierung drängen sieh, mit
Anpassungen einer Wortfonn) sind ebenfalls
vonWeizsäckers Worten ausgedruckt, .iisthe-
tische Kategorien unausweidllich auf«, wenn 3 5mith, John: Personlidler 8rief an den Ver-
man uber dieses Werk sprechen will. fasser vom 5.5eptember 2003.
4 Mundliche Mitteilung des Leiters der 8ran-
Die Messtechniker bestätigten, _that they had
denburgisdlen 5taatskanzlei, Dr. XV,
not been able to identify the objech.
11.November 2004.
Verkrampfte Verbindungen zwischen Zitat 23 Aus einem Probeartikel zum Wortkomplex
und eigenem Text sollten vennieden werden. Metalle, der in dem 5eminarWortforsdlung
Abzuraten ist von Sätzen, die, genau genom- des Wintersemesters 199912000 vorgelegt
men, aus zitierten Ausdriicken und einigen wurde.
syntaktisch verbindenden WOrtern bestehen.
Selbstverständlich diirfen bei dieser Ver- Sinngemäß zitieren
flechtung von Zitat und eigenem Text zitierte Nicht jede Quelle wird wörtlich zitiert. Man
Aussagen nur so in eigene Formulierungen kann sich auch dem Sinn nach auf eine Quelle
eingebunden werden, dass sie dem Sinn des beziehen. Auch wenn bestimmte Publikati-
zitierten Textes entsprechen. onen oder TextsteIlen nicht im Wortlaut, son-
dern sinngemäß zitiert werden, muss auf die
Zitate aus zweiter Hand Quelle verwiesen werden. Dazu dient häufig
Wenn irgendwie möglidt, wird eine Stelle di- die Abkiirzung vgl Beim sinngemäßen Zitie-
rekt zitiert und nicht nam einer Quelle, in der ren ist darauf zu achten, den Sinn der Text-
die betreffende Stelle schon als Zitat vorliegt. stelle unverfalscht wiederzugeben und sicher-
Zitieren aus zweiter Hand ist nur dann zuläs- zustellen, dass für die Lesenden deutlich ist,
sig, wenn nicht mit vertretbarem AulWand auf wann der Autor oder die Autorin der Arbeit
das Original zuriickgegriffen werden kann. spricht und wann die Quelle zu Wort kommt.
Der vertretbare Aufwand hängt vom Thema
Hoffmann (1985: 66) hat selbst angemerkt, dass
und der Ausrichtung der Arbeit ab. Wird eine
die 5chidltenmodelle Vereinfachungen in Kauf
Quelle nicht direkt, sondern aus zweiter Hand
nehmen und zum Teil virtuellen Charakter
zitiert, ist dies zu vennerken (vgl. auch Kapi-
tragen.
tel25):
Das trifft nidrt in allen Wissenschaften in glei-
Leonardo da Vinci, zitiert nach Olschki (1918:
chem Maße zu; im 5pradlgebrauch der Natur-
354).
wissenschaften zeigt sich eher eine starkere Ein-
deutigkeit der Termini (vgl. Jahr 1993: 33f.).
Ungedrucktes
In der Regel wird aus gedruckten und veröf-
fentlichten Quellen, aus Biichern, Artikeln
und Aufsätzen oder aus offiziell archivierten
Quellen zitiert. Es ist aber unter Umständen
möglich, bei einigen Themen sogar erforder-
lich, sich auch aufunveröffentlichte Werke,
private Unterlagen und persönliche Mittei-
lungen zu stiitzen und aus solchen Unterlagen
zu zitieren. Dies muss jeweils in einer Anmer-
kung oder fußnote zum Zitat entsprechend
festgehalten werden:
Sanders: Stilistik: Sanders, Willy: linguistische Für verfehlt halten wir die Ziel perspektive des
Stilistik. Grundzuge der StilarJillyse sprlIchlicher Chomskyanisd'len Kompetenzkonzepts (vgl.
Kommunikation. Girttingen: Vandenhoed& Rup. Chomsky 1973 a, 1973 b; Corder 1967; Seliger
red'lt 1977 (= Kleine Vandenhoed-Reihe; 1437). 1987 und viele andere. Man bead'lte aud'l etwa
die untersd'liedlichen Positionen bei Butzkamm
Referenznummern 1989; Feh 1978 und Klein 1992 b). Das Choms-
Die knappste Fonn des Kurzbelegs stellt die kyanische Kompetenzkonzept .
Verwendung einer Referenznwnmer dar. Jede
verwendete QueUe erhält eine Nurruner entr Platzieren der Verweise im Text
sprechend ihrem erstmaligen Auftreten im Bei wnfangreicheren Verweisen empfiehlt es
Text. Die Einträge des Literaturverzeichnisses sich eher, Fußnoten zu benutzen. Hingegen
sind nach den Nwnmern geordnet, die jeweils lassen sich mit dem Autor-Jahr-System Ver-
dem Eintrag in eckigen Klammern vorange- weise auf ein, zwei Titel nicht nur als Klam-
stellt werden. So kann im Text auf einen Titel mer problemlos im Text platzieren, sondern
mit der bloßen, in der Regel in eckige Klam- sogar regelrecht in den Textfluss integrieren.
mem gesetzten Referenznwnmer verwiesen
Das bei ThürmannlOtten (1992) vorgestellte
werden.
Modell bilingualen Lernens bildet.
wie in [47] dargelegt wirdl(vgl. dazu [18] und Dies fällt in eine eigentliche >Aufmerksamkeits-
[23: 34-4S])lauch: (vgl. dazu [18] und [23: lüde., um mit Frey (1996: 35) zu sprechen.
S.34-45])
Bei in den Text integrierten Verweisen stehen
Das Verweisen mit Referenznwnmern ist vor nur Jahreszahl und allenfalls Seitenzahl(en)
allem in den Naturwissenschaften verbreitet. in Klarrunern. Bildet der gesamte Literatur-
verweis einen Einschub in den Text, stehen
Name,Jahreszahi und Seitenzahl(en) in Klam-
7.1.2 Das Autor-Jahr-System
mern.
Empfehlenswert ist das so genannte Autor-
Zur so genannten >Verwissensd'laftlichung der
Jahr-System, das auch Harvard-(Zitier)system
Umgangsprache« vgl. besonders Porksen (1985)
oder amerikanisches System genannt wird.
und (1994: 265-295).
Auf jede QueUe wird im Text mit Automamen
[...] zu einem regelred'lten Pestalozzi-Mythos
und Erscheinungsjahr verwiesen. Diese KUNr
(vgl. u.a Osterwalder 1998: 56-114). Nod'l in
belege lassen sich im Literaturverzeichnis
der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts [...]
leicht aufschlüsseln und sind anschaulicher
als bloße Referenznurrunem. Eine Klammer mit einem Literaturverweis
Hinweise auf Literatur lassen sich sowohl (XY 2004: 87) steht innerhalb des Satzes, in
in einer Fußnote wie auch als Klammer im dem von XY die Rede ist. Im Gegensatz zu
Text anbringen. einem Fußnotenzeichen, das mit dieser Au-
tor-Jahr-Angabe im Lauftext eingespart wird,
Für verfehlt halten wir die 2ielperspektive
steht die Klarruner mit dem Literaturverweis
des Chomskyanischen Kompetenzkonzepts. u
also vor dem Punkt des betreffenden Satzes.
Das Chomskyanisd'le Kompetenzkonzept .
Ein Fußnotenzeichen ist typografisch nicht
U Vgl. Chomsky 1973 a, 1973 b; Corder 1967; gleich in den Lauftext eingebunden wie eine
Seliger 1987 und viele andere. Man beachte Klammer. Eine Klammer nach dem Punkt
auch etwa die untersd'liedlichen Positionen bei würde optisch näher an den folgenden Satz
Butzkamm 1989; Feh 1978 und Klein 1992 b. gerückt als an den vorangehenden, zu dem sie
inhaltlich effektiv gehört.
7.2 Literaturangaben ein und desselben Faches zeigt, dass sich bei
aller Beachtung der prinzipiellen Anforde-
rungen und trotz standardisierter Darstel-
7.2.1 Zur prinzipiellen Form
lungsfonnen eine Fülle von Varianten findet-
von Literaturangaben
zwnindest, was Details der Gestaltung von
Eine Literaturangabe hat zwei Funktionen Literaturangaben betrifft. Die folgenden Bei-
zu erfUllen: Mit ihrer Hilfe muss sich eine spiele geben Hinweise zur Gestaltung brauch-
angeführte Publikation eindeutig identifizie- barer Literaturangaben und präsentieren ein
ren lassen und die Literaturangabe muss alle mögliches Muster.
notwendigen Informationen enthalten, die es
ermöglichen, sich diese Publikation in einer Typografische Hinweise
Bibliothek beschaffen zu können. Die Literaturangaben im Literaturverzeichnis
werden im Interesse der besseren Lesbarkeit
Mindestangaben von der zweiten Zeile an etwas eingerückt
Um diese Funktionen erfüllen zu können, (hängender Einzug). Die gesamte Literatur-
sind bei einer selbstständig erschienenen angabe wird am Schluss durch einen Punkt
Publikation mindestens Autorname, Titel, abgeschlossen.
Erscheinungsort und Erscheinungsjahr anzu- Die Lesbarkeit des Literaturverzeidmisses
geben: lässt sich auch noch dadurch erhöhen, dass
Titel selbstständiger Veröffentlichungen mit
Donen, S.IKelly, G : Singing in the buRn.
Kursivschrift ausgezeichnet und Titel un-
Los Angeles 1956.
selbstständiger Publikationen in Anführungs-
Henschel, G.: Die wirrsten Gr"fiken der Welt.
zeichen gesetzt werden.
Hamburg 2003.
Henschel, Gerhard: Die wirrsten Grafiken der Knapp, Karlfried et al. (2004): AngewiNldte
Welt. Hamburg: Hoffmann und Campe 2003. Lin~istik.Ein Lehrbuch. Tübingen:A. Francke
Mittelstraß, Jurgen (1974): Die Mciglidlkeit von (= UTB; 8275).
Wissensdlaft. Frankfurt a.M.: Suhrkamp (=
Bei einem von einer Institution publizierten
Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft; 26).
Werk wird der Name der Institution als Ver-
Sanders, Willy (1998): Sprachkritikastereien. 2.,
fasserangabe verwendet:
uberarb. Aufl. Darmstadt :Wissensdlaftliche
Budlgesellsdlaft. UNESCO (2005): Guidelines Ior Terminology
Polides. Formul.Jting and implementing termino-
Ist das Werk eines Verfassers übersetzt,
logy policy in liNlguage communities. Prepared
herausgegeben, eingeleitet oder mit einem
by Infoterm. Paris.
Nachwort versehen, werden nach dem Titel
übersetzer, Herausgeber oder Verfasser ei-
Sammelbande
ner Einleitung genannt. Infannationen zu
Aus einer Literaturangabe muss ersichtJidJ.
Erstauflagen, weiteren Auflagen oder dem
sein, ob ein Werk von einem oder mehreren
fremdsprachigen Originaltitel werden in ecki-
Autoren verfasst worden ist oder ob es sich
gen Klarrunem ans Ende der Literaturangabe
wn einen Sarrunelband handelt, der Beiträge
gesetzt:
versdriedener Autoren enthält. Deswegen
Fleck, Ludwik (1980): Entstehung und Entwick- ist dem Namen des oder der Herausgeber
lung einer wissenschafdichen TatsiKhe. EinfiJh- der Publikation der Vennerk (Hg.) in runden
rung in die Lehre vom Denkstil und DenkkDllek- Klammern nachzustellen.
tiv. Mit einer Einleitung hrsg. von Lothar Sdliifer
Hengartner, Thomasi Rolshoven, Johanna (Hg.)
und Thomas Schnelle. Frankfurt a. M.: Suhrkamp
(1998): Tedlnik - Kultur. Formen der Verallläg-
(= Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft; 312)
lidlung von Tedlnik - Technisches als Alltag.
[textidentisdl mit der lAufl. von 1935).
2ürich: anonas.
Weizenbaum, Jaseph (1978): Die MiKhtder
Co~uter und eie OhnmiKht der Vernunft. Über-
setzt von Udo Rennert. Frankfurt a. M.: Suhr-
kamp (= 5uhrkamp Taschenbuch Wissenschaft; 7.2.3 Unselbststandig erschienene Quellen
274) [Orig.: Co~uter Power iNld HumiNl Re6-
son. From Judgement to Cakul.Jtion. 1976).
Beitrage in Sammelbanden
Tral(ler, Hans: Die Wahrheit uber Hansel und Das Gmndmuster für die Angaben eines in
Gretel. Die Dokumentation des Mardlens der einem Sarrunelband erschienenen Beitrags
Gebruder Grimm. 19. Aufl. Frankfurt a.M.: lautet:
2weitausendeins [1.AufI.1963).
Name, Vorname (Jahreszahl): .Titel. Untrrtitel•.
Ist ein Buch von zwei oder drei Autoren ver- In: Name, Vorname (Hg.):
fasst worden, wird zwischen die Namen der Titel. Untertitel. Aufl. Verlagsort: Verlag
einzelnen Autoren ein Schrägstrich gesetzt. (= Reihe), Seitenangabe.
Bei mehr als drei Autoren wird nur der erste
Zur verdeutlichenden Hervorhebung können
Name genannt und mit der Abkürzung et al.
Titel und Untertitel des Beitrags in Anfüh-
versehen:
mngszeichen gesetzt werden.
Linke, AngelikalNussbaumer, Markusi Port-
Name, Vorname (Jahreszahl): _Titel. Untertitel«.
mann, Paul R. (1994): Studienbuch Lin~istik.
In: Name, Vorname (Hg.):
2. Aufl. Tubingen: Niemeyer (= Reihe Germa-
Titel. Untertitel. Aufl.Verlagsort: Verlag
nistisdle Linguistik; 121).
(= Reihe), Seitenangabe.
Die Seitenangabe kann mit oder ohne die Name, Vorname (Jahreszahl): .Titel. Untertitel«.
Abkiirzung S. erfolgen. In: Titel der Zeitschrift Bandnummer, Seiten-
angabe.
Buchner, Jutta (1998): .Technik und Ge-
schlechte. In: Hengartner, ThomllSl Rolshoven, Pobell, Frank (1987): .Supraleitung bei sehr
Johanna (Hg.): Technik - Kultur. Formen der tiefen Temperaturen«.
Veralltäglichung von Technik - Technisches als In: Naturwissenschaften 74, 168-174.
Alltag. Zurich: Chronos, 51-80.
Ein Großteil der wissenschaftlichen Zeit-
Buchner, Jutta (1998): .Technik und Ge- schriften erscheint mit einer Seitenzählung,
schlechte. In: Hengartner, ThomllSl Rolshoven, die iiber die verschiedenen Hefte einesjahr-
Johanna (Hg.): Technik - Kultur. Formen der gangs hinweg durchgeht. Erst im neuen
Veralltäglichung von Technik - Technisches als jahrgang, im neuen Band, wird neu gezählt.
Alltag. Zurich: Chronos, S. 51-80. Es gibt aber auch Zeitschriften, deren Seiten-
zählung nicht durchgeht, sondern in jedem
Innerhalb einer Arbeit sollte die Seitenangabe
Heft eines jahrgangs neu beginnt. Bei diesen
immer auf die gleidJ.e Weise vorgenommen
Zeitschriften ist auch die Heftnummer anzu-
werden.
geben.
Enthält der Titel des Beitrags Anführungs-
zeichen, werden diese durch einfache Anfüh- Wyss, Martin Ph. (2005): .Recht zeitig oder
rungsstriche wiedergegeben: rechtzeitig? Vom Umgang der Rechtsetzung mit
der Zeite.ln: LeGes - Gesetzgeoong&Evaluit-
Rosenfeld, Uta (1998): .>Auto, Leben und
tion 16, H. 3., S.13-26.
mehr ... <. Alltäglichkeit und Genuss von Auto-
mobilitäte. In: Hengartner, Thomasl Rolshoven,
Artikel aus Zeitungen
Johanna (Hg.) (1998): Technik - Kultur. Formen
Bei Zeitungen sind die Nwnmer der Ausgabe
der Veralltäglichung von Technik - Technisches
sowie das Erscheinungsdatum anzugeben:
als Alltag. Zurich: Chronos, 143-181.
Becker, Liselotte (1988): .Hindernisse fur neue
Ist der Sammelband, in dem der Beitrag er-
Supraleiter«.
schienen ist, ebenfalls als eigener Eintrag im
In: Siiddeutsche Zeitung 298, 27.Dezember
Literaturverzeichnis aufgefUhrt, so kann die
1988, 38.
Literaturangabe des Beitrags auch mittels
des Kurzbelegs des Sammelbandes gestaltet Handelt es sich um eine nidJ.t allgemein be-
werden. kannte Zeitung. gibt man nach dem Namen
noch den Erscheinungsort in Klammern an:
Buchner, Jutta (1998): .Technik und
Geschlechte. In: HengartnerlRolshoven Frank, FeliK (1987): .Der Stoff, aus dem die
(1998: 51-80). Traume sinde.
In: Der Bund (Bern) 241, 15.0ktober 1987, 18.
Rosenfeld, Uta (1998): .>Auto, Leben und
mehr ... <. Alltäglichkeit und Genuss von Auto-
mobilitäte. In: HengartnerlRolshoven
(1998: 143-181). 7.2.4 Unveröffentlichte Quellen
Sdlmidt, Dietmar (1996): _Versteht man sie? 5icard, Monique (1991): Images d'un autre
oder: Der Weg zum idealen Lehrbudl. Eine kri- monde. La photographie seientifique. Paris:
tische Untersuchung ausgewählter Lehrbucher CNRS Ima9es Media.
zur Geomorphologie«. Diplomarbeit Bonn,
Universität.
Bei französischen Publikationen wird übli- Bernhart, Toni (2004): _Josef Feichtinger zum
cherweise neben Namen und festen Begriffen 65. Geburtstage.
nur das erste Wort des Titels großgeschrie- URL: http://www.8un9.at/bernhart/prar/feicht.
ben. Das gilt auch für Publikationen in ande- htm. [Stand: 22.November 2005].
ren romanischen Sprachen.
Dokwnente aus anderen Internetdiensten PDF-Format abgespeichert und mit fest fIxier-
werden analog zitiert, wobei etwa bei News- ter Formatierung ins Netz gestellt werden.
gruppen-Beiträgen das Datum des Postings Davon wird aber nur in einigen Fällen Ge-
ohne Hinweis *Stand« angegeben werden brauch gemacht.
kann:
URls nicht trennen
Mehling, Peter (2001): >Kilogramm festlegen«.
Die URLs sind oft lang und können auch
Usenet News.de.sci.physik [30. November 20011
Punkte oder Striche enthalten. Selbst der
Wenn das Dokwnent nicht einem einzelnen kleinste Fehler in der Schreibung einer URL
Autor zuzuordnen ist, sondern von einer Insti- führt dazu, dass der Browser die eingegebene
tution stammt, wird diese angegeben. Seite nicht fmdet. Deshalb sollten in der An-
gabe einer URL keine WOrter getrennt und
Dudenredaktion (2005): >Konrad Duden«.
am Ende der angegebenen URL sollte kein
URL: http://www.duden.deI125jahrel
Punkt gesetzt werden.
konrad_dudenlbiografie.html
Ist die Trennung einer URL unumgäng-
[Stand: 6.Januar 20061.
lich - zwn Beispiel, weil die URL länger als
Physikalisch-Technische Bundesanstalt (2006): eine Zeile ist -, so bricht man auf der ersten
>Ein geschidltlicher Überblick«. Zeile nach einem Schrägstrich oder einem
UR L: http://www.ptb.deldelwegweiserl Punkt ab und scbreibt auf der nächsten Zeile
einheitenlsilfundamentalkonstanten.html weiter:
[Stand: 20. Dezember 200S1
Schrodt, Ridlard (1997): >Diesseits von Glgut
und BlbOseo.
Vollständige URls
URL: http://www.univie.ac.atIGermanistikl
Mittlerweile sind viele der im WWW zugäng-
schrodtlrechtschreibreforml
lichen Websites mit sogenannter Frame-
diesseits.html [Stand: 28.Januar 20061.
Teclmologie und einem Content-Manage-
ment-System aufgebaut. Dies hat unter ande- Am besten verzichtet man allerdings, wie be-
rem zur Folge, dass in der Adressanzeige des reits gesagt, ganz auf einen Zeilenwnbmm
Browsers oft nicht die genaue URL des auf- innerhalb einer URL, selbst wenn das zu einer
gerufenen Dokuments, sondern nur diejenige typografisch unschön gestalteten Literaturan-
einer Einstiegsseite zu sehen ist Um das zi- gabe führen mag.
tierte Dokwnent genau angeben zu können,
muss man deshalb darauf amten, auch wirk-
lich die vollständige URL eines Dokuments
7.3 Literaturverzeichnis
festzuhalten. Diese ist unter anderem beim
Berühren oder AnkIicken des Links, der zum
Das Literaturverzeichnis ist ein wesentlicher
betreffenden Dokument führt, im unteren
Bestandteil einer wissenschaftlichen Arbeit,
Rahmen des Browsers zu sehen.
der auf übersichtliche Weise Informationen
Bis jetzt ist es nicht möglich, eine Stelle in-
über die einer Arbeit zugrunde liegende Li-
nerhalb eines Dokuments genau anzugeben.
teratur oder die genauen Angaben zu einem
Beim Herunterladen einer Datei oder beim
einzelnen Titel zugänglich macht.
Ausdrucken ändern sich ja je nach verwen-
detem Programm und dessen Einstellungen
Alle verwendete Literatur angeben
sowie dem benutzten Drucker Seitenfonnate
Im Literaturverzeichnis einer Arbeit ist sämt-
und andere Formatierungen, woraus sich
liche Literatur anzugeben, die im Text zitiert,
immer wieder untersdriedliche Seitenzahlen
paraphrasiert oder erwähnt worden ist. Die
ergeben. Texte können im sogenannten
einzelnen Titel sind als vollständige Literatur- gang, bei dem genau überpriift wird (am
angabe aufzuführen. Häufig bietet sich eine besten durch Abstreichen), ob auch wirklich
Zweiteilung des Verzeichnisses an in Quellen, jeder zitierte Text und jede erwähnte Quelle
die im Rahmen der Arbeit untersucht worden im Literaturverzeichnis aufgefUhrt ist. Einen
sind, und in wissenschaftliche Fachliteratur Kontrollgangwert ist übrigens auch die al-
zum Thema. Bei umfangreichen Literaturver- phabetisch richtige Einordnung der einzelnen
zeichnissen ist zu iiberlegen, ob nicht im In- Literaturangaben im Literaturverzeichnis. Die
teresse der übersicht eine Unterteilung nach Literaturangaben der selbstständig und un-
sachlichen Kriterien vorgenommen werden selbstständig erschienenen Literatur werden
kann. alphabetisch nach den Namen der Autoren
Ein Literaturverzeichnis einer Arbeit ist oder Herausgeber, genauer gesagt, nach dem
nicht notwendigerweise eine groß angelegte Namen des ersten Autors oder des ersten He-
Bibliografie des Themenbereichs, dem die AI- rausgebers eines Werks geordnet. Anonyme
beit zuzurechnen ist. Wenn man als Teil einer Werke werden mit ihrem Titel alphabetisch
Arbeit eine umfassende Bibliografie zu einem eingereiht (ohne Berücksichtigung eines Arti-
Thema erstellen und der Arbeit beigeben will, kels zu Beginn des Titels). Ist eine Arbeit von
so muss dieser Teil des Literaturverzeich- einer Institution herausgegeben worden, 80
nisses entspredJ.end bezeichnet werden. wird nach dem Namen der herausgebenden
Institution (z. B. Eidgenössische Materialprii-
Uteraturverzeidmis gesondert kontrollieren fungs- und Forschungsanstalt EMPA! Kultus-
Beim überarbeiten eines Textes lohnt sim ministeriwn des Landes Nordrhein-Westfa-
aller Erfahrung nach ein eigener Kontroll- len! UNESCO) alphabetisch eingereiht.
8 Zu guter letzt
Nicht alle Aspekte des Schreibens wissen- nötig. Das Verfassen wissenschaftlicher
schaftlicher Arbeiten lassen sich mit einigen Arbeiten ist, wie dargelegt, nicht zuletzt ei-
einfachen und eindeutigen Regeln erfassen. ne Sache der Erfahrung und der übung. Es
Das wäre angesichts der effektiven Vielfalt ist eine handwerkliche Angelegenheit. Eine
der in den einzelnen Wissenschaften gehand- wissenschaftliche Arbeit entsteht in mehr
habten Schreib- und Publikationspraxis kawn oder weniger mühsamer Kleinarbeit.
möglich. Schon bei einem etwas genaueren Lassen Sie sich von den wissenschaftlichen
Blick in einige Publikationen eines Faches Publikationen, mit denen Sie sich während
wird ersidltlich, dass bei aller Strenge wissen- des Verfassensihrer Arbeiten auseinander-
schaftlichen DarsteIlens sich dann doch eine setzen, nicht blenden oder gar entmutigen.
Vielfalt vor allem in Details der Gestaltung Bei diesen handelt es sich wn fertige Pro-
einzelner Darstellungselemente findet. dukte. Auch sie sind in Kleinarbeit zustande
gekommen. Vergegenwärtigen Sie sich wäh-
Abwägen und Erfahrungssadle rend des Schreibens auch immer wieder, dass
Wahrend des Schreibens wissenschaftlicher niemand von Ihnen das Jahrhundertwerk
Arbeiten ist an vielen Stellen ein Abwägen erwartet, dass Sie genau genommen >mur«
eine Seminar-, Bachelor-, Magister-, Master-, lulle von tatsachen, diese geschlossenheit,
Diplom- oder Doktorarbeit schreiben. diese vollständigkeit, diese demonstrierte frei-
Die rigide, einschüchternd, ja unerreichbar heit von widersprUchen, beinah mochte man
wirkende Form wissenschaftlicher Publikati- glauben, dass es wahr ist, dieses rotwelsd'l ist
onen einerseits, das handwerkliche, durchaus bestechend.
machbare Arbeiten an konkreten Einzelheiten (Oswmd Wiener: die verbesserung von mittel-
andererseits - in diesem Spannungsfeld be- europa. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Verlag,
wegt sidt, wer eine wissenschaftliche Arbeit 1972. XX). [K1einsd'lreibung im Original]
schreibt. Dies lässt sich, zugegebenenmillen
Eine wissensd'laftlicheArbeit bedeutet SpaB
etwas plakativ, mit zwei Zitaten erhellen:
haben, und es ist mit der Arbeit wie mit dem
der schreibstil der wissenschaft, Schlad'lten eines Schweines, wie die Italiener
diese knappe form, dieser logische aufbau, diese sagen: Man wirft nid'lts davon we9. (Umberto
Eco 199B: 265)
9 Literatur
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terte Aufl. Hrsg. von der Dudenredakt10n schullehrer geben StudiBrenlkn rips. Frank-
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