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Thomas Th.

Müller, Das Evangelium nach

Matthäus
2017-2020 2. Aufl.

Eine Betrachtung über die Nachfolge

Das Evangelium der Nachfolge .................................................................................... 5

28,18-20 Der Schlüssel zur Bedeutung des Evangeliums .............................................. 6

1,1-17 Die Vorfahren Jesu Christi .............................................................................. 6

1,18-25 Die Geburt Jesu Christi ................................................................................. 6

2 Herodes, die Weisen, Flucht, Kindermord und Rückkehr ........................................... 7

3,1-12 Johannes der Täufer – Jesu Wegbereiter ........................................................... 7

3,13 - 4,11 Taufe und Versuchung Jesu ...................................................................... 8


3,13-17 Die Taufe Jesu.............................................................................................................. 8
4,1-11 Die Versuchung Jesu...................................................................................................... 8

4,12 - 5,2 Beginn der Verkündigung und Ruf in die Nachfolge ..................................... 8
4,12-17 Beginn der Verkündigung ............................................................................................ 8
4,18-22 Menschenfischer .......................................................................................................... 8
4,23-5,2 Dienst in Galiläa ......................................................................................................... 8

5 – 7 Die Bergpredigt ................................................................................................ 9

5,3-12 Die Bedingungen für die G lückseligkeit ........................................................... 9


5,3 Glückselig, die geistlich armen ........................................................................................... 9
5,4 Glückselig, die Trauernden ................................................................................................. 9
5,5 Glückselig die Sanftmütigen ............................................................................................... 9
5,6 Glückselig, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten ............................................. 9
5,7 Glückselig die Barmherzigen .............................................................................................. 9
5,8 Glückselig, die reinen Herzens sind .................................................................................. 10
5,9 Glückselig, die Frieden stiften .......................................................................................... 10
5,10-12 Glückselig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden ................................... 10

5,13-16 Salz und Licht ............................................................................................ 10

5,17-20 Das Gesetz Mose erfüllen, indem man mit ganzem Herzen die Gebote tut ....... 11

5,21-48 Die Erfüllung des Gebotes... ........................................................................ 11


5,21-26 … nicht zu töten ......................................................................................................... 11
2| Das Evangelium der Nachfolge

5,27-30 … nicht die Ehe zu brechen ....................................................................................... 11


5,31-32 Ehescheidung und erneute Heirat führen zum Ehebruch ........................................... 11
5,33-37 … den Schwur zu halten ............................................................................................ 12
5,38-42 … des „Auge um Auge und Zahn um Zahn“ ............................................................. 12
5,43-48 … der Nächstenliebe .................................................................................................. 12

6,1-18 Die eigene Gerechtigkeit verbergen… ............................................................ 12


6,1-4 … beim Almosengeben.................................................................................................. 12
6,5-8 … beim Beten ................................................................................................................ 12
6,9-14 Vaterunser .................................................................................................................... 12
6,16-18 … beim Fasten ........................................................................................................... 14

6,19-34 Mit ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Denken nach Schätzen im Himmel
trachten .................................................................................................................... 14
6,19-24 Vom Schätze Sammeln .............................................................................................. 14
6,25-34 Vom Sich Sorgen ....................................................................................................... 14

7,1-27 Sich selbst dem Gesetz Mose unterwerfen ...................................................... 15


7,1-5 Nicht richten, sondern helfen ......................................................................................... 15
7,6 Das Heilige verbergen ....................................................................................................... 15
7,7-11 Den Vater bitten ........................................................................................................... 15
7,12 Die Summe von Gesetz und Propheten ........................................................................... 15
7,13-14 Der breite und der schmale Weg ................................................................................ 15
7,15-23 Warnung vor falschen Propheten ............................................................................... 15
7,24-27 Jesu Worte nicht nur hören, sondern tun ................................................................... 15

7,28 - 10,4 Jesu Macht, Glaube und Unglaube, Nachfolge und Lästerung .................... 15
7,28-8,1 Die Wirkung der Bergpredigt ................................................................................... 15
8,2-17 Jesus spricht sein „Ich will“ ......................................................................................... 15
8,18-27 „Ich will“, „Erlaube“, „Rette uns!“ ............................................................................ 15
8,28-34 „Lass uns hineinfahren!“, „Geh weg!“ ...................................................................... 16
9,1-8 Glaube und Lästerung .................................................................................................... 16
9,9-13 Die Berufung der Sünder zur Buße .............................................................................. 16
9,14-17 Trauern und fasten, feiern und Wein trinken ............................................................. 16
9,18-26 „So wird sie leben!“, „So bin ich geheilt!“ ................................................................ 16
9,27-31 Heilung von zwei Blinden ......................................................................................... 16
9,32-34 Heilung eines stummen Besessenen .......................................................................... 16
9,35-38 Jesu Mitleid mit der Volksmenge .............................................................................. 16

10 Jesu Rede bei der Aussendung der Apostel ........................................................... 16


10,1-4 Die zwölf Apostel ........................................................................................................ 16
10,5-15 Die Aussendung der Apostel ..................................................................................... 16
10,16-20 Frontalangriff auf die Welt! Klugheit und Arglosigkeit .......................................... 17
10,21-23 Frontalangriff! An den Henker geliefert .................................................................. 17
10,24-24 Frontalangriff! Nicht über seinem Meister .............................................................. 17
10,26-31 Frontalangriff! Sich nicht fürchten .......................................................................... 17
10,32-33 Frontalangriff! Sich zu Jesus bekennen ................................................................... 17
10,34-39 Bedingungen der Nachfolge .................................................................................... 17
10,40-42 Der Lohn derer, die den Boten Jesu helfen .............................................................. 17
Das Evangelium der Nachfolge |3

11,1-24 Das Reich der Himmel leidet Gewalt ............................................................ 17


11,1 Jesus setzt seinen Dienst in Galiläa fort .......................................................................... 17
11,2-6 Johannes fragt nach dem Messias ................................................................................ 17
11,7-19 Das Reich der Himmel leidet Gewalt ........................................................................ 17
11,20-24 Jesu Urteil über die Städte Galiläas ......................................................................... 18

11,25-30 Die dem Ruf Jesu folgen ............................................................................ 18


11,25-27 Jesus preist seinen Vater .......................................................................................... 18
11,28-30 Jesu Joch .................................................................................................................. 18

12 Unmenschliche Bürden und Jesu Joch .................................................................. 18


12,1-8 Jesus ist Herr über den Sabbat ..................................................................................... 18
12,9-13 Jesus heilt an einem Sabbat........................................................................................ 18
12,14-21 Die Heiden werden auf ihn hoffen ........................................................................... 18
12,22-37 Die Lästerung des Geistes ........................................................................................ 19
12,38-42 Das Zeichen Jonas.................................................................................................... 19
12,43-45 Die Rückkehr unreiner Geister ................................................................................ 19
12,46-50 Die wahren Verwandten Jesu................................................................................... 19

13 Die Gleichnisse vom Reich der Himmel ............................................................... 19


13,1-3 Für das Volk beginnt das Gericht ................................................................................ 19
13,4-23 Das Gleichnis vom Sämann ....................................................................................... 19
13,10-17 Gleichnisse für die Unbußfertigen ........................................................................... 19
13,19-23 Jesus erklärt das Gleichnis vom Sämann ................................................................. 19
13,24-30 Das Gleichnis vom Unkraut ..................................................................................... 19
13,31-32 Das Gleichnis vom Senfkorn ................................................................................... 19
13,33-35 Das Gleichnis vom Sauerteig ................................................................................... 19
13,36-43 Jesus erklärt das Gleichnis vom Unkraut ................................................................. 19
13,44 Das Gleichnis vom Schatz im Acker............................................................................. 20
13,45-46 Das Gleichnis von der kostbaren Perle .................................................................... 20
13,47-50 Das Gleichnis vom Fischnetz................................................................................... 20
13,51-52 Für das Reich der Himmel unterrichtet .................................................................... 20
13,53-58 Der Unglaube der Einwohner von Nazareth ............................................................ 20

14 – 15 Endspurt ..................................................................................................... 20
14,1-12 Der Tod Johannes' des Täufers .................................................................................. 20
14,13a Jesus sucht Gewissheit für seine Sendung................................................................... 20
14,13b-14 Jesus erhält die Antwort ......................................................................................... 20
14,15-21 Die Speisung der Fünftausend ................................................................................. 20
14,22-33 Jesus geht auf dem See ............................................................................................ 20
14,34-36 Jesus im Land Genezareth ....................................................................................... 21
15,1-9 Die Pharisäer und die Überlieferung der Alten............................................................ 21
15,10-20 Das Herz des Menschen: Quelle der Verunreinigung .............................................. 21
15,21-28 Die kanaanäische Frau ............................................................................................. 21
15,29-31 Zahlreiche Heilungen ............................................................................................... 21
15,32-39 Die Speisung der Viertausend .................................................................................. 21

16 – 18 Die Geheimnisse des Reiches der Himmel ..................................................... 21


16,1-4 Das Zeichen des Propheten Jona.................................................................................. 21
4| Das Evangelium der Nachfolge

16,5-12 Der Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer ............................................................... 21


16,13-18 Das Bekenntnis des Petrus ....................................................................................... 21
16,19.20 Die Schlüssel des Reiches, binden und lösen ........................................................... 22
16,21-23 Erste Leidensankündigung ....................................................................................... 22
16,24-28 Der Preis der Nachfolge ........................................................................................... 22
16,28 Die Verklärung: Der Sohn des Menschen in seinem Reich .......................................... 22
17,1-2 Die Verklärung: Leuchten wie die Sonne .................................................................... 22
17,3-9 Die Verklärung: Die Schranken zwischen Diesseits und Jenseits aufgehoben ........... 22
17,10-13 Elia ist bereits gekommen ........................................................................................ 22
17,11-21 Glaube, dem nichts unmöglich ist ............................................................................ 22
17,22-23 Zweite Leidensankündigung .................................................................................... 22
17,24-27 Die Zahlung der Tempelsteuer................................................................................. 22
18,1-3 Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder ........................................................................ 22
18,4-5 Der Größte im Reich der Himmel ................................................................................ 22
18,6-7 Wehe der Welt wegen der Anstöße zur Sünde ............................................................ 22
18,8-9 Wenn man sich selbst Anstoß zur Sünde wird............................................................. 22
18,10-11 Der Sohn des Menschen rettet das Verlorene .......................................................... 23
18,12-14 Das Gleichnis vom verlorenen Schaf ....................................................................... 23
18,15-28 Zurechtweisung in der Gemeinde ............................................................................ 23
18,19-20 Jesu Gegenwart in der Gemeinde ............................................................................ 23
18,21-35 Dem Bruder vergeben .............................................................................................. 23
18,23-35 Das Gleichnis vom unbarmherzigen Knecht ........................................................... 23

19 – 20 Blinde Augen und geöffnete Augen .............................................................. 23


19,1-9 Die Frage der Pharisäer zur Ehescheidung .................................................................. 23
19,10-12 Ehe und Ehelosigkeit ............................................................................................... 23
19,13-15 Jesus segnet die Kinder ............................................................................................ 23
19,16-26 Der fromme und reiche Jüngling ............................................................................. 23
19,27-30 Vom Lohn der Nachfolge ........................................................................................ 24
20,1-16 Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg ......................................................... 24
20,17-19 Dritte Leidensankündigung ...................................................................................... 24
20,20-23 Söhne des Zebedäus. Die höchsten Ränge ............................................................... 24
20,24-28 Vom Herrschen und vom Dienen ............................................................................ 24
20,29-33 Die Heilung zweier Blinder in Jericho..................................................................... 24

21 – 22 Auseinandersetzung mit den Obersten der Juden ............................................ 24


21,1-11 Der Einzug Jesu, des Königs, in Jerusalem ............................................................... 24
21,12-17 Die zweite Tempelreinigung .................................................................................... 24
21,18-22 Der unfruchtbare Feigenbaum. Die Macht des Glaubens ........................................ 24
21,23-27 Die Frage nach Jesu Vollmacht ............................................................................... 25
21,28-32 Das Gleichnis von den zwei Söhnen ........................................................................ 25
21,33-46 Das Gleichnis von dem Hausherrn und den Weingärtnern ...................................... 25
22,1-14 Das Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl ........................................................ 25
22,15-22 Die Frage nach der Steuer ........................................................................................ 25
22,23-33 Die Frage nach der Auferstehung ............................................................................ 25
22,34-40 Die Frage nach dem größten Gebot ......................................................................... 25
22,41-46 Wessen Sohn ist der Christus? ................................................................................. 25

23 Gericht über Israel ............................................................................................. 25


Das Evangelium der Nachfolge |5

23,1-36 Mahnung an das Volk und Strafrede gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer ....... 25
23,37-39 Klage über Jerusalem ............................................................................................... 26

24 – 25 Die Endzeitreden. Gericht über die Welt. Wiederkunft des Herrn ................... 26
24, 1-14 Verführungen und Drangsal in der Endzeit .............................................................. 26
24,15-28 Die große Drangsal .................................................................................................. 26
24,29-35 Das Kommen des Menschensohnes ......................................................................... 26
24,36-51 Ermahnung zur Wachsamkeit (Die Entrückung) ..................................................... 26
25,1-13 Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen .................................................................... 27
25,14-30 Das Gleichnis von den anvertrauten Talenten ......................................................... 27
25,31-46 Das Gericht über die Heidenvölker.......................................................................... 27

26 – 27 Das Leiden und Sterben Jesu Christi ............................................................. 27


26,1-2 Das Passah ................................................................................................................... 27
26,3-5 Der Plan der obersten Priester, Schriftgelehrten und Ältesten .................................... 27
26,6-13 Die Salbung Jesu in Bethanien .................................................................................. 27
26,14-16 Der Verrat des Judas ................................................................................................ 27
26,17-19 Die Vorbereitung des letzten Passahmahls .............................................................. 28
26,20-25 Einer von euch wird mich verraten .......................................................................... 28
26,26-29 Die Einsetzung des Mahles des Herrn ..................................................................... 28
26,30-35 Die Ankündigung der Verleugnung durch Petrus .................................................... 28
26,36-46 Gethsemane .............................................................................................................. 28
26,47-56 Die Gefangennahme Jesu ......................................................................................... 29
26,57-68 Jesus vor dem Hohen Rat ......................................................................................... 29
26,69-75 Die dreifache Verleugnung durch Petrus ................................................................. 30
27,1-2 Die Auslieferung Jesu an Pilatus ................................................................................. 30
27,3-10 Das Ende des Judas .................................................................................................... 30
27,11-14 Jesus vor Pilatus ....................................................................................................... 30
27,15-26 Die Verurteilung Jesu durch die Volksmenge ......................................................... 30
27,27-31 Verspottung und Dornenkrone ................................................................................. 30
27,32-44 Die Kreuzigung Jesu ................................................................................................ 30
27,45-56 Der Tod Jesu ............................................................................................................ 31
27,57-61 Die Grablegung durch Joseph von Arimathia .......................................................... 32
27,62-66 Das Grab wird versiegelt und bewacht .................................................................... 32

28 Die Auferstehung Jesu Christi ............................................................................... 32


28,1-10 Die ersten Zeugen der Auferstehung ......................................................................... 32
28,11-15 Die Bestechung der Kriegsknechte .......................................................................... 32
28,16-20 Der Auftrag an die Jünger ........................................................................................ 32

In diesem Buche ist nichts neu,


doch ich, ich schrieb es für mich. Das Evangelium der Nachfolge
*** Das Evangelium nach Matthäus ist das Evangelium
In dankbarer Erinnerung an den Propheten Dietrich der Nachfolge. Es richtet sich an die, die auf Jesu
Bonhoeffer1 Ruf hin Buße getan haben oder noch tun werden:
*** „Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe her-
beigekommen!“2 Es richtet sich an alle, die Jesus

1 *Breslau, 4.2.1906 † KZ Flossenbürg, 9.4.1945 2 Mt, 4,17


6| 28,18-20 Der Schlüssel zur Bedeutung des Evangeliums

Christus durch die Jahrhunderte bereits nachgefolgt eigenem Vermögen erworben werden, er wird ge-
sind, weil er sie in seine Nachfolge rief, und an die, schenkt15; doch muss er Tag für Tag erobert wer-
an die sein Ruf in dieser Stunde ergeht: „Folge mir den16, denn Nachfolge ist Tag für Tag neu17.
nach!“3 Das Matthäusevangelium ist das Evange-
lium der Nachfolge. Wir erfahren, wer der ist, der in 1,1-17 Die Vorfahren Jesu Christi
die Nachfolge ruft, was Nachfolge bedeutet und was
die Nachfolge bei denen bewirkt, die sich in sie be- Aus den Vorfahren Jesu Christi ragen zwei Personen
geben. und ein Ereignis besonders heraus, Abraham, der
Vater unseres Glaubens18 und König David, der
28,18-20 Der Schlüssel zur Bedeutung Mann nach dem Herzen Gottes19 und der Moment
der Verbannung Israels nach Babylon. So wie Abra-
des Evangelium s ham ist Jesus Christus Gegenstand und Ursache des
Die Nachfolge ist der Schlüssel zum Matthäusevan- Glaubens eines großen Volkes20, er ist der David
gelium. Jesus Christus nachzufolgen, bedeutet, dem verheißene ewige König21 nach dem Herzen Got-
lebendigen Gott4 nachzufolgen. Christus ruft Men- tes22, und er ist der Sohn des Volkes, das, von Gottes
schen aller Nationen in seine Nachfolge. Die Taufe5 Fluch23 getroffen, der Erlösung bedurfte24.
ist das öffentliche Bekenntnis zu Christus. Die von
Christus gebaute Gemeinde6 ist die Versammlung 1,18-25 Die Geburt Jesu Christi
derer, die ihm nachfolgen. Christus nachzufolgen Die Geburtsgeschichte wird aus der Sicht Josefs er-
bedeutet, alles zu befolgen, was er geboten hat. zählt, im Lukasevangelium dann aus der Sicht Ma-
Christus macht den, der ihm nachfolgt, zu einem an- rias25. Josef gehört zusammen mit Johannes dem
deren Christus.7 Christus ist von uns genommen8 Täufer in die Reihe der Propheten, die Christus vo-
und sitzt im Himmel zur Rechten des Vaters9, doch rausgingen, aber nicht den Ruf in die Nachfolge er-
wir können ihm nachfolgen, denn er ist jeden Tag hielten. Maria hingegen erhielt den Ruf und folgte
bei uns bis ans Ende dieser Weltzeit.10 Wer Christus Christus nach. Geburtsgeschichte, Flucht und Rück-
nachfolgt, besitzt alles, was Christus besitzt:11 die kehr zeigen Jesus Christus im Kreis seines Volkes,
Sohnschaft12, das Erbe aller Verheißungen13, Gottes ohne dass es bereits die von ihm in die Nachfolge
Gerechtigkeit14. Dieser Schatz kann nicht aus Gerufenen gibt. Josef ist der Glaubenszeuge, in dem

3 Mt 9,9 die Rechtsbestimmungen, die ich euch zu tun lehre, damit ihr
4 Mt 16,16 „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen lebt und hineinkommt und das Land in Besitz nehmt, das euch
der Herr, der Gott eurer Väter, gibt.“
Gottes“ 17 Mt 24,13 „Wer aber ausharrt bis ans Ende, wird gerettet
5 Mt 28,19ff.
6 Mt 16,18
werden.“
18 Gal 3,6ff. „Gleichwie Abraham Gott geglaubt hat und es
7 Mt 5,13 „Ihr seid das Salz der Erde.“
ihm zur Gerechtigkeit angerechnet wurde, so erkennt auch:
8 Mt 9,15 „Können die Hochzeitsgäste trauern, solange der Die aus Glauben sind, diese sind Abrahams Kinder.
Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da 19 1Sam 13,14b „Der Herr hat sich einen Mann nach seinem
der Bräutigam von ihnen genommen sein wird, und dann wer- Herzen ausgesucht; dem hat der Herr geboten, über sein Volk
den sie fasten.“ Fürst zu sein (…)“
9 Ps 110,1 Apg 2,34ff. „Der Herr sprach zu meinem Herrn: 20 Joh 8,56 „Abraham, euer Vater, frohlockte, dass er meinen
Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Tag sehen sollte; und er sah ihn und freute sich.“
Schemel für deine Füße!“ 21 2Sam 7,12ff. „Wenn deine Tage erfüllt sind und du bei dei-
10 Mt 28,20
nen Vätern liegst, so will ich deinen Samen nach dir erwe-
Jeden Tag bist du bei mir – und ich, ich bin bei dir. cken, der aus deinem Leib kommen wird, und ich werde sein
11 Röm 8,32 „Er, der sogar seinen eigenen Sohn nicht ver- Königtum befestigen. Der wird meinem Namen ein Haus
schont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie bauen, und ich werde den Thron seines Königreichs auf ewig
sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken?“ befestigen.“
12 Eph 1,5 „Er hat uns vorherbestimmt zur Sohnschaft für sich 22 Mt 3,17 „Und siehe, eine Stimme kam vom Himmel, die

selbst durch Jesus Christus.“ sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen
13 Eph 3,6 „…dass nämlich die Heiden Miterben und mit zum habe!“
Leib Gehörige und Mitteilhaber seiner Verheißungen sind in
23
5Mo 11,26ff. „Siehe, ich lege euch heute den Segen und
Christus durch das Evangelium,“ den Fluch vor: den Segen, wenn ihr den Geboten des Herrn,
14 Mt 3,15 „Jesus aber antwortete ihm und sprach zu ihm: eures Gottes, gehorsam seid, die ich euch gebiete; den Fluch
aber, wenn ihr den Geboten des Herrn, eures Gottes, nicht ge-
Lass es jetzt so geschehen; denn so gebührt es uns, alle Ge- horsam sein werdet und von dem Weg, den ich euch heute ge-
rechtigkeit zu erfüllen!“ biete, abweicht, sodass ihr anderen Göttern nachfolgt, die ihr
Mt 5,20 „Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die nicht kennt.“
der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so 24 Gal 3,13a „Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des
werdet ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen!“
15 Mt 10,b „Umsonst habt ihr es empfangen, umsonst gebt Gesetzes, indem er ein Fluch wurde um unsertwillen“
25 Lk 1,26-56
es!“
16 5Mo 4,1 „Und nun Israel, höre auf die Satzungen und auf
2 Herodes, die Weisen, Flucht, Kindermord und Rückkehr |7

sich der Überrest Israels wiedererkennen wird, wenn hatten und ließ in Bethlehem und Umgebung alle
er einst zu seinem Herrn Jesus Christus umgekehrt Knaben bis zu zwei Jahren töten, so wie es Jeremia30
sein wird. 26 Josef leistete einen dreifachen Verzicht. geweissagt hatte. Zur Zeit der großen Drangsal, der
Er verzichtete auf seine Zeugungskraft, weil sein Herrschaft des Antichristen, wird wieder Geschrei,
erstgeborener Sohn vom Heiligen Geist gezeugt war. lautes Weinen und Klagen zu hören sein. Dann wird
Israel wird dereinst anerkennen, dass nicht sie den Christus wiederkommen und einen neuen Bund mit
Messias hervorgebracht haben, sondern dass er vom Israel und Juda schließen, so wie Jeremia31 es im
Heiligen Geist gezeugt worden war. Josef verzich- Anschluss prophezeit. Josef floh auf Anweisung ei-
tete auf seine Ehre vor den Menschen, indem er sich nes Engels des Herrn mit dem Kind und der Mutter
auf Geheiß eines Engels des Herrn nicht von seiner nach Ägypten und kehrte von dort auf Anweisung
Frau trennte, als sie ein fremdes Kind erwartete, des Engels wieder zurück. Jesus Christus wurde bei
sondern sie zu sich nahm. Israel wird sich dereinst seiner Himmelfahrt von uns genommen, doch wird
zur Gemeinde bekennen, die dann bereits im Him- er bald wiederkommen.
mel ist. Josef verzichtete auf seine Ehefrau, weil sie
bis zur Geburt ihres Sohnes Gott gehörte. Israel wird 3,1-12 Johannes der Täufer – Jesu Weg-
dereinst die Gemeinde vermissen, die jedoch mit der bereiter
Wiederkunft des Messias zu ihm zurückkehren und
dann für immer mit ihm vereint sein wird. Josef er- Der Ruf: „Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist
fuhr vom Engel den Namen, den er dem Kind geben nahe herbeigekommen!“ ist der Höhepunkt der Ver-
sollte, und erhielt damit von Gott die gesetzliche Va- kündigung des alten Bundes. Er fasst Gottes Willen
terschaft über den Sohn seiner Frau. Israel wird der- für die Menschheit zusammen. Die Buße muss
einst zum Messias sagen: „Jahwe ist mein Gott.“ durch entsprechende Früchte zeigen, dass sie ernst
Und Gott wird ihm sagen: „Es ist mein Volk.“27 ist. Nach außen bezeugte sie sich durch das Be-
kenntnis der eigenen Sünden in der Taufe. Die
2 Herodes , die Weisen, Fluch t, Kinder- Menschheit wird einmal unwiederbringlich geteilt
mord und Rückkehr werden in die Geretteten und die Gerichteten. Die,
die Buße getan und sich von Johannes hatten taufen
Jesus kommt unter der Herrschaft Herodes, eines lassen, würden von dem, der nach ihm kommt, im
Typus des Antichristen, zur Welt. Als Herodes, der Heiligen Geist getauft und in die Scheune Gottes ge-
Edomiter, der von den Römern ernannte König der bracht werden. Die, die nicht Buße tun wollen, wür-
Juden, vom neugeborenen König der Juden erfuhr, den in Feuer getauft werden und dort verbrennen.
wollte er ihn umbringen lassen. Wenn Christus einst Herr, Dein Feuer brennt schon jetzt.
als Herrscher auf diese Erde zurückkommt, wird die „Deine Zorngluten sind über mich gekommen,
Welt vom Antichristen beherrscht sein, und er wird mich haben vernichtet die Schrecknisse dein.“32
ihn besiegen. Die Sterndeuter waren Heiden, an die „Ich aber schreie zu Dir, Herr,
der Ruf erging, einem Stern zu folgen.28 Sie mach- mein Gebet kommt vor dich am Morgen.“33
ten sich auf, und der Stern führte sie zu Christus. So Hilf, dass ich bereite die Wege Dein
wie sie werden einst im tausendjährigen Reich die und ebne Deine Straßen!“
heidnischen Völker den Männern Israels folgen, die
sie zu Christus führen werden, und werden ihm die
Ehre erweisen.29 Herodes geriet außer sich vor Zorn,
als er erfuhr, dass die Sterndeuter ihn getäuscht

26 Jes 10,21 „Ein Überrest Israels wird umkehren, der Über- 31 Jer31,31-34 „Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da
rest Jakobs zu dem starken Gott.“ ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen
Jes 9,5 „Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns ge- Bund schließen werde; nicht wie der Bund, den ich mit ihren
geben; und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man Vätern schloss an dem Tag, da ich sie bei der Hand ergriff,
nennt seinen Namen: (…) starker Gott (…)“ um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen; denn sie ha-
27 Sach 13,9 ben meinen Bund gebrochen, obwohl ich doch ihr Eheherr
28
4Mo 24,17 „Ich sehe ihn, aber jetzt noch nicht; ich schaue war, spricht der Herr. Sondern das ist der Bund, den ich mit
ihn, aber noch nicht in der Nähe. Ein Stern tritt hervor aus Ja- dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht
kob, und ein Zepter erhebt sich aus Israel.“ der Herr: Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen
29 Sach 8,22 “So werden große Völker und mächtige Natio- und es auf ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein,
und sie sollen mein Volk sein; und es wird keiner mehr sei-
nen kommen, um den Herrn der Heerscharen in Jerusalem zu nen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder lehren und sa-
suchen und den Herrn anzuflehen. So spricht der Herr der gen: „Erkenne den Herrn!“ Denn sie werden mich alle ken-
Heerscharen: In jenen Tagen wird es geschehen, dass zehn nen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen, spricht der
Männer aus allen Sprachen der Heidenvölker einen Juden Herr; denn ich werde ihre Missetat vergeben und an ihre
beim Rockzipfel festhalten und zu ihm sagen werden: „Wir Sünde nicht mehr gedenken!“
wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit 32 Ps 88,17
euch ist!““
30 Jer 31,15 33 Ps 88,14
8| 3,13 - 4,11 Taufe und Versuchung Jesu

3,13 - 4,11 Taufe und Versuchung Jesu Gefangennahme Johannes des Täufers. Da Johannes
nicht in die Nachfolge gerufen war, konnte er nicht
3,13-17 Die Taufe Jesu neben Jesus verkündigen. Um seine Verkündigung
Jesus muss von Johannes getauft werden, um alle zu beginnen zieht Jesus von seiner Heimatstadt nach
Gerechtigkeit zu erfüllen. Jesus hat für den, der ihm Kapernaum, weil er in Nazareth nicht anerkannt
nachfolgt, alles erfüllt. Wie könnten wir sagen, dass war.36 Jesu Verkündigung beginnt an dem Ort, der
wir alles erfüllt hätten, was Gottes Gerechtigkeit for- durch den Propheten Jesaja als der armseligste be-
dert? Wie könnten wir sagen, dass unsere Buße voll- zeichnet worden war,37 mit den Worten des Johan-
kommen ist? Jesus hat für mich Buße getan. Indem nes: „Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe
ich ihm nachfolge, gehört seine Buße mir. Nach der herbeigekommen!“
Taufe bezeugt der Vater seinen Sohn und lässt sei-
nen Geist auf ihn herabkommen. Und der Geist will 4,18-22 Menschenfischer
als erstes, dass Jesus vom Teufel versucht wird. Und dann wird der Zur-Buße-Getaufte, Mit-dem-
Geist-Gesalbte, Vom-Vater-als-geliebter-Sohn-Be-
4,1-11 Die Versuchung Jesu zeugte, Dem-Satan-siegreich-Widerstehende zum
Jesus ist sehr hungrig. Der Geist hatte ihn vierzig Menschenfischer. Und die ersten vier Fische gehen
Tage unterstützt, doch jetzt lässt er es zu, dass Jesus in sein Netz. Petrus, Andreas, Jakobus und Johannes
seinen Hunger spürt. Jesus kennt die menschliche hatten die Verkündigung gehört, sie hatten bereits
Schwäche, doch er widersteht in den Versuchungen. Buße getan und waren nun bereit, den Ruf zu emp-
Darin ist er seinen Nachfolgern vorausgegangen und fangen: „Kommt, folgt mir nach! Ich will euch zu
trägt jeden von ihnen in ihren Schwächen. Die erste Menschenfischern machen.“ „Kommt, folgt mir
Versuchung betrifft das eigene Leben. Der Teufel nach!“ ist ein Befehl, so wie „Tut Buße, denn das
will Jesus in den Grenzen dieser Erde gefangen hal- Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen!“ und
ten. Doch Jesus widersteht. Der vom Wort Gottes in „Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet seine Pfade!“
die Nachfolge gerufene Mensch, lebt, und in der Befehle sind. Immer, wenn der Herr befiehlt, will er
Nachfolge erhält er vom Vater alles zum Leben Not- handeln. Lässt sich der Mensch darauf ein und folgt
wendige. Die zweite Versuchung betrifft die mensch- ihm, ist es der Herr, der alles tut, was er befiehlt.
liche Gemeinschaft. Der Teufel will Jesus dazu füh- Wir brauchen den Herrn um das, was er befohlen hat
ren, sich eigenmächtig vor den Menschen als der nicht mehr zu bitten, wenn wir ihm folgen. Denn in-
Messias zu bezeugen.34 Doch Jesus widersteht. Wer dem er es befiehlt, übernimmt er es, uns all das zu
Jesus nachfolgt, sucht nicht nach Bestätigung vor geben, was für die Ausführung seines Befehls not-
sich selbst oder vor den Menschen. Die dritte Versu- wendig ist. Der Jünger des Herrn erbittet nichts vom
chung betrifft die Gemeinschaft mit Gott. Jesus soll Herrn, sondern folgt dem Herrn nach. Aber er erbit-
nicht Gott, sondern Satan im Tausch für dessen tet alles vom Vater. Indem er dem Herrn nachfolgt,
Herrschaftsbereich anbeten. Doch Jesus widersteht. wird er ihm gleich und bittet gleich ihm den Vater.
Der, der Jesus nachfolgt, betet Gott an und dient
ihm, ohne danach zu fragen, was er von Gott erhält. 4,23-5,2 Dienst in Galiläa
Jesus hat die Vorbereitung für seinen Dienst abge- Jesus verkündet ab jetzt unermüdlich die Botschaft
schlossen. Er hat mit seiner Taufe und seinem Wi- vom Reich und erweist seine Macht, indem er jede
derstand gegen den Teufel den Menschen, die Buße Krankheit und jedes Leiden heilt, um die Menschen
tun wollen, den Weg bereitet und die Pfade geeb- so für die Annahme des Reiches zu befreien. Die
net35, damit sie seinen Ruf annehmen und ihm nach- Menschen folgen ihm zu Tausende aus allen Lan-
folgen können. desteilen. Doch nur wenige folgen ihm nach. Diese
Wenigen will Jesus lehren und die Menge der Vie-
4,12 - 5,2 Beginn der Verkündigung und len vor eine Entscheidung zu stellen. Er hält die
Bergpredigt.38
Ruf in die Nachfolge
4,12-17 Beginn der Verkündigung
Jesus wartet mit seiner Verkündigung bis zur
34 Bei den Juden der damaligen Zeit hieß es, der Messias Finsternis war.
38 „Die Bergpredigt ist kein Wort, mit dem man hantieren
würde sich unter anderem dadurch ausweisen, dass er sich
von der Zinne des Tempels stürzen, und die Engel ihn tragen könnte; hier geht es nicht, da geht es nicht, dort gibt es Kon-
würden. flikte. Dieses Wort ist tragfähig nur wo gehorcht wird. Dieses
(Zitat aus der Erinnerung nach einem Vortrag von Roger Wort ist nicht da zu unserer freien Verwertung, zum Mitneh-
Liebi) men und Bedenken! Es ist zwingendes, herrschendes Wort.“
35 Jes 40,3 (Zitat Dietrich Bonhoeffer: Abschluss seiner Vorlesung,
36 Lk 4,24 „Wahrlich, ich sage euch: Kein Prophet ist aner- 14.10.1935 im Predigerseminar in Zingst, nach einer Nach-
schrift, in Eberhard Bethge: Dietrich Bonhoeffer. 1967, S.
kannt in seinem Vaterland (seiner Vaterstadt).“ 516)
37 Je größer die Finsternis, umso heller erscheint das Licht.
„Damals war ich furchtbar allein und mir selbst überlassen.
Bei mir war es so, dass mich der Ruf ereilte, als ich in der
5 – 7 Die Bergpredigt |9

5 – 7 Die Bergpredigt wird.42 Glückselig sind wir, denn wir können bei je-
der Traurigkeit den Vater bitten, dass wir in der
Wer Jesus nachfolgt, ist armselig und traurig, sanft- Trauer, die uns immer auch zur Versuchung werden
mütig und nach Gerechtigkeit dürstend, barmherzig kann,43 nicht abfallen.
und reinen Herzens, Frieden stiftend und verfolgt,
und genau das sind die Bedingungen für die Glück- 5,5 Glückselig die Sanftmütigen
seligkeit. Jesus zählt hier auf, was Gott denen geben Die Nachfolge macht uns, Jesus, zu Dir, und Du bist
wird, die ihm auf diese Weise nachfolgen. Dann er- sanftmütig44. Dein Mut ist groß, doch sanft. Das ge-
klärt er, was es bedeutet, ihm nachzufolgen, dass es knickte Rohr zerbrichst Du nicht und den verglim-
gilt, das Gesetz Mose zu erfüllen, indem man mit menden Docht löschst Du nicht aus,45 bis Du einst
ganzem Herzen39 die Gebote tut, dass es gilt, die ei- wiederkommen und die Völker in deinem Zorn zer-
gene Gerechtigkeit zu verbergen, damit der Vater treten wirst46. Glückselig sind wir, denn auch wir er-
seine Gerechtigkeit öffentlich erweisen kann, dass es löschen nicht und werden nicht geknickt, so wie Du,
gilt, mit ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem bis Du das Recht in Kraft gesetzt hast auf der Erde47.
Denken40 nach Schätzen im Himmel zu trachten und Glückseligsind wir, weil wir wissen, dass jede De-
sich nicht über den Tag hinaus zu sorgen, weil Gott mütigung von Dir gerächt werden wird.48
für uns sorgt, dass es gilt, sich selbst dem Gesetz 5,6 Glückselig, die nach der Gerechtig-
Mose zu unterwerfen, um zu Christus zu gehören, keit hungern und dürsten
und dass es schließlich gilt, Jesu Worte nicht nur zu
hören, sondern sie zu tun, um bis ans Ende standhal- Hunger lässt dich nicht schlafen, du fühlst, wie dein
ten zu können. Leben entschwindet, und Durst treibt in den Wahn.
Wie groß ist da die Erleichterung, wenn beide ge-
5,3-12 Die Bedingungen für die Glückse- stillt werden! Wer Jesus nachfolgt, hungert und
dürstet nach der Gerechtigkeit, oder er folgt Jesus
ligkeit nicht nach.49 Glückselig ist er, weil Jesus seinen
5,3 Glückselig, die geistlich armen Hunger und Durst glückselig gepriesen hat, und weil
er warten kann, bis sie gestillt werden,50 denn er
Während ich Jesus nachfolge, wird mir meine ganze
weiß, dass der Herr einst Gerechtigkeit schaffen
Armseligkeit bewusst, deshalb bin ich geistlich arm.
wird.
Doch glückselig bin ich, denn mir gehört das Him-
melreich. Jesus Christus schenkt sich mir. 5,7 Glückselig die Barmherzigen
5,4 Glückselig, die Trau ernden „Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, son-
dern Sünder.“51 Jesus ruft nur den in die Nachfolge,
Wir folgen Jesus nach und trauern, mal mehr, mal
der die Notwendigkeit zur Buße eingesehen und
weniger, denn Jesus ist uns genommen41. Glückselig
Früchte gebracht hat. Der Gerechte aus eigener Kraft
sind wir, weil Jesus einst alle Tränen abwischen
sieht hingegen keine Notwendigkeit zur Buße.52
41
Das war sehr schlimm. Dann kam etwas anderes, etwas, was Mt 9,15b Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam
mein Leben bis heute verändert und herumgeworfen hat. Ich von ihnen genommen sein wird, und dann werden sie fasten.
kam zum ersten Mal zur Bibel. Das ist auch wieder sehr 42 Im Glück wird das Glück klein,
schlimm zu sagen. Ich hatte schon oft gepredigt, ich hatte denn größer wird künftiges Glück sein.
schon viel von der Kirche gesehen, darüber geredet und ge- Und künftiges Glück macht auch Leid klein,
schrieben – und ich war noch kein Christ geworden, sondern denn künftig wird’s nicht sein.
ganz wild und ungebändigt mein eigener Herr … Ich war bei 43 Mt 24,10 „Und dann werden viele Anstoß nehmen, einan-
aller Verlassenheit ganz froh an mir selbst. Daraus hat mich
die Bibel befreit und insbesondere die Bergpredigt. Seitdem der verraten und einander hassen.“
44 Mt 11,29
ist alles anders geworden. Das habe ich deutlich gespürt und
sogar andere Menschen um mich herum. Das war eine große 45 Jes 42,3 Mt 12,20 „Das geknickte Rohr wird er nicht zer-
Befreiung. Da wurde es mir klar, dass das Leben eines Die- brechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslö-
ners Jesu Christi der Kirche gehören muss und Schritt für schen; wahrheitsgetreu wird er das Recht hervorbringen.“
Schritt wurde es deutlicher, wie weit das so sein muss. Dann 46 Jes 63,6a „Und so zertrat ich die Völker in meinem Zorn“
kam die Not von 1933. Das hat mich darin bestärkt. Ich fand 47 Jes 42,4a „Er wird nicht ermatten und nicht zusammenbre-
nun auch Menschen, die dieses Ziel mit mir ins Auge fassten.
Es lag mir nun alles an der Erneuerung der Kirche und des chen, bis er auf Erden das Recht gegründet hat“
48 5Mo 32,35 „Mein ist die Rache und die Vergeltung“
Pfarrerstandes … Der christliche Pazifismus, den ich noch
kurz vorher – bei der Disputation, auf der auch Gerhard (Ja- 49 Mt 24,12 „Und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt,
cobi) war! - leidenschaftlich bekämpft hatte, ging mir auf ein- wird die Liebe in vielen erkalten.“
mal als Selbstverständlichkeit auf. Und so ging es weiter, 50 Mt 24,13 „Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird geret-
Schritt für Schritt. Ich sah und dachte gar nichts anderes tet werden.“
mehr.“ (Dietrich Bonhoeffer, Brief aus Finkenwalde am 51 Mt 9,13
27.1.2936 DBW 14, 113. In Dietrich Bonhoeffer: Nachfolge.
52 Lk 18,10ff. „Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tem-
Hg. von Martin Kuske (†) u. Ilse Tödt, Gütersloher Verlags-
haus, 1992, S. 309 ff.) pel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöll-
39 5Mo 6,5 Mt 22,37 ner. Der Pharisäer stellte sich hin und betete bei sich selbst
40 5Mo 6,5 Mt 22,37 so: O Gott, ich danke dir, dass ich nicht bin wie die übrigen
10 | 5,13-16 Salz und Licht

Glückselig sind die, die Jesus nachfolgen, denn sie der im Frieden mit Gott und den Geschwistern ist.
haben seine Barmherzigkeit an sich selbst erfahre, Wer uns gegenüber den Frieden bricht, erinnert uns
denn seine Barmherzigkeit rief sie in die Nachfolge daran, dass wir ebenfalls den Frieden gebrochen ha-
und hält sie darin, und nun sind sie selbst barmher- ben. Doch Jesus hat uns den Frieden gebracht, und
zig. Sind sie hingegen nicht barmherzig, müssen sie nun rächen wir uns nicht, sondern bringen ebenfalls
sich fragen, ob sie die Barmherzigkeit Jesu je erfah- den Frieden.
ren haben. Die bei Jesus Barmherzigkeit gefunden 5,10-12 Glückselig, die um der Gerechtig-
haben, werden ihrer ein Leben lang bedürfen. Sie keit willen verfolgt werden
sind selig, denn sie werden sie ein Leben lang fin-
den. Die Jesus nachfolgen, üben ihren Mitmenschen ge-
genüber Gerechtigkeit, doch ihnen wird sie nicht zu-
5,8 Glückselig, die reinen Herzens sind teil, denn die Welt ist verkehrt und verfolgt die Ge-
Die den Ruf Jesu in die Nachfolge vernahmen, zö- rechten. Doch denen, die Gerechtigkeit üben, gehört
gerten nicht und folgten ihm nach. Die vier Fischer das Himmelreich. Bevor es ihnen aber gehören
ließen ihre Netze, ihr Boot und ihren Vater zurück, kann, müssen sie dafür Zeugnis ablegen, und dies
der Zöllner sein Zollhaus und der Pharisäer seine geschieht durch die Gerechtigkeit, die Jesus meint.
Mordpläne. Ihre Herzen waren nicht geteilt. Sie Es ist die Gerechtigkeit, die das Gute des anderen
folgten Jesus nach und sahen Gott, denn: „Wer mich wirkt, ohne selbst Gutes zu erfahren. Aber nicht der
sieht, sieht den Vater.“53 Der junge Mann wollte Erfolg, der in einer ungerechten Welt spärlich gesät
sein Vermögen nicht lassen und ging traurig weg. Er ist, sondern die ungerechte Verfolgung bestätigt dem
hatte viele Güter54 und sein Herz war geteilt. Er Jünger, dass er auf dem rechten Weg ist. Die Pro-
folgte Jesus nicht nach und bekam Gott nicht zu se- pheten des Alten Testaments sind die Vorbilder des
hen. Die Jesus nachfolgen, haben ihr Herz leicht ge- Herrn Jesus, und sie sind auch die Vorbilder seiner
macht und es hüpft dem Herrn hinterher. Der Unrat, Nachfolger.
der sich in jedem Herzen befindet ist schwer und
träge. Er fällt in der Nachfolge ab und verliert sich 5,13-16 Salz und Licht
auf dem Weg.
In den Vergleichen mit Salz und Licht geht es da-
„Die Stimme des Herrn zerbricht Zedern, rum, wer der Nachfolger Jesu ist, und was sein
selbst Zedern des Libanon spaltet der Herr. Dienst für die Welt. „Ihr seid das Salz der Erde“
Wie ein Kalb lässt er hüpfen den Libanon, meint, ihr seid Christus! Salz würzt und konserviert
den Hermon wie einen jungen Stier.“55 Speisen. So heilte Elischa eine vergiftete Quelle mit
5,9 Glückselig, die Frieden stiften Salz.57 Salz steht im Dienst des Lebens und ist Sinn-
Wer von Jesus in die Nachfolge gerufen wurde und bild für Christus, der von sich sagte: „Ich bin das
ihm nun folgt, konnte seine Schuld vor dem Herrn Leben.“58. Die Nachfolge führt den Jünger dazu,
nicht selbst bezahlen, sie wurde ihm mit dem Ruf dass er ein anderer Christus ist. Wehe, wenn ein Jün-
„Komm, folge mir nach!“ geschenkt. Der Ruf ist ger von seinem Herrn abfällt und ihn für sich selbst
Geschenk. „Umsonst habt ihr empfangen, umsonst wiederum kreuzigt! Er verliert Christus und damit
sollt ihr geben.“56 Jesus ruft uns zum Frieden mit sein Leben und niemand kann ihn wieder zur Buße
Gott. Nachfolge zeigt sich, wo wir das, was uns ge- erneuern.59 „Ihr seid das Licht der Welt“ meint, ihr
schenkt wurde, freigiebig weitergeben. Wer so in seid Christus! Auch das Licht ist ein Sinnbild für
der Wahrheit dem Sohn folgt, der wird vom Vater Christus, der von sich gesagt hat: „Ich bin das Licht
Sohn genannt. Doch nur der kann Frieden stiften, der Welt.“60. Es ist hier die Rede von einer Stadt und

Menschen, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie haben und Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und das
dieser Zöllner da. Ich faste zweimal in der Woche und gebe gute Wort Gottes geschmeckt haben, dazu die Kräfte der zu-
den Zehnten von allem, was ich einnehme! Und der Zöllner künftigen Weltzeit, und die dann abgefallen sind, wieder zur
stand von ferne, wagte nicht einmal seine Augen zum Him- Buße zu erneuern, da sie für sich selbst den Sohn Gottes wie-
mel zu erheben, sondern schlug an seine Brust und sprach: O derum kreuzigen und zum Gespött machen!“
Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser ging ge- Schlimmer als die böse Tat
rechtfertigt in sein Haus hinab, im Gegensatz zu jenem. Denn ist das Böse-sein.
jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; wer aber Schlimmer ist die Wahrheit eines Lügners,
sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.“ als wenn Wahrheit einmal lügt.
53 Joh 14,9 Schlimmer ist die Liebe eines Hassers,
54
Mt 19,22 als wenn Liebe einmal hasst.
55 Ps 29,5ff. Nicht ist eine Sünde wie die andre.
56 Mt 10,8 Es gibt schwerere und leicht're.
Abfall wiegt unendlich schwerer als der Fall.
57 2Kön 2,20ff. Der Abgefallenen hellste Tugenden sind schwarz wie Nacht
58 Joh 11,25 gegen die dunkelsten Schwächen der Treuen.
59 Hebr 6,4ff. „Denn es ist unmöglich, die, welche einmal er- (Dietrich Bonhoeffer: Ethik. Kapitel 'Ethik als Gestaltung')
60 Joh 8,12
leuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt
5,17-20 Das Gesetz Mose erfüllen, indem man mit ganzem Herzen die Gebote tut | 11

einer Lampe. Die Stadt ist die Gemeinde, in der 5,21-48 Die Erfüll ung des Gebote s...
Christus gegenwärtig ist. Diese Stadt liegt auf einem
Berg und kann nicht verborgen bleiben. Die Ge- 5,21-26 … nicht zu töten
meinde ist auf Jesus Christus, den Fels gegründet Jesus deckt die Herzenshaltungen auf, die zum Mord
und kann nicht verborgen bleiben. Christus, der führen: Zorn, Beleidigung, Vorverurteilung. Ein
Fels, in ihrer Mitte, lässt sie weithin für alle sichtbar Herz aus Fleisch hat dafür keinen Platz. Der Herr
sein. Eine Gemeinde, die Jesus nachfolgt, wird für hasst all dies, und wer ihm nachfolgt, hasst es auch.
ihre Umgebung sichtbar. Darin besteht ihr Dienst. Wer darum dem eigenen Zorn erliegt, gehört in die
Eine Gemeinde, die unsichtbar bleibt, folgt Jesus Hölle. Wer Jesus nachfolgt, kann aber Jesu Hass auf
nicht nach. Die Lampe, das ist der einzelne Jünger, Mord und Zorn in Anspruch nehmen. Er gehört ihm.
der Jesus nachfolgt. Er unterscheidet sich grundsätz- Er darf Jesu Herz aus Fleisch in Anspruch nehmen,
lich von seiner Umgebung. Seinen neuen Charakter es gehört ihm, und dort ist kein Platz für die Über-
darf er nicht ängstlich verstecken, sondern er muss vorteilung des Mitmenschen. Und wurde Unrecht
ihn mutig bezeugen. Das ist sein Dienst an den Mit- begangen, verliert ein Herz aus Fleisch keine Zeit
menschen. Der Dienst besteht aber nicht in Worten, und macht begangenes Unrecht wieder gut. Bleibt
sondern in Werken. Wer Jesus nachfolgt, tut gute das Herz aber stur, ist es aus Stein und hat keinen
Werke. Wer Jesus nachfolgt, tut sie so, dass die Anteil an Christus.
Menschen nicht ihn, sondern seinen Vater im Him- 5,27-30 … nicht die Ehe zu brechen
mel preisen.61 „Salz der Erde“ und „Licht der Welt“.
In einem von Christus geadelten Herzen ist kein
Die Nachfolger Jesu gehören der Welt, und die Welt
Platz für Ehebruch, auch nicht für einen Gedanken
hat ein Anrecht auf sie und soll, in ihren Werken das
daran, auch nicht für einen begehrenden Blick. Jesus
Werk ihres Vaters erkennen.
verleiht dem, der ihm nachfolgt, die Königswürde.
Wer ihm nachfolgt, kann in jedem Moment seine
5,17-20 Das Gesetz Mose erfüllen, in- königliche Würde in Anspruch nehmen. Der König
dem man mit ganzem Herz en 62 die Gebote ist frei von Gedanken des Ehebruchs und wer Jesus
tut nachfolgt, ist es auch, wenn er sich auf ihn beruft.
Diese Würde muss mit allen Mitteln verteidigt wer-
Die Satzungen und Rechtsbestimmungen Mose wa- den. Das Auge speist unser Denken. Jeden unreinen
ren das gerechteste Gesetz, das je eine Nation be- Gedanken müssen wir mit Gewalt von uns weisen.
saß.63 „Wer sie tut, wird durch sie leben.“64 Doch Die Hand bestimmt unser Tun. Jedes ehebrecheri-
wer hat sie getan? Sie waren vom Volk nie erfüllt sche Tun müssen wir mit Gewalt verhindern. Was
worden.65 Gott, der Herr, hatte sein Gesetz auf Ta- unsere Königswürde zu Fall bringen will, muss ver-
feln aus Stein für Herzen aus Stein geschrieben. Je- nichtet werden, denn wer seiner Begierde erliegt, der
sus aber ist gekommen, um zu erfüllen. Er gibt einen gehört in die Hölle.
neuen Geist und schreibt sein Gesetz (das Gesetz
Christi),66 in Herzen aus Fleisch.67 Die Alten hatten 5,31-32 Ehescheidung und erneute Hei-
das Gesetz, doch entsprach ihr Leben nicht Gottes rat führen zum Ehebruch
Gerechtigkeit, weil sie die Gebote nicht mit ganzem Der Ehebrecher gehört in die Hölle. Ehescheidung,
Herzen68 hielten. Jesus erklärt, wie das Gesetz mit ausgenommen wegen Unzucht, treibt in den Ehe-
ganzem Herzen gehalten werden muss, damit es er- bruch. Und Heirat einer Geschiedenen ist Ehebruch.
füllt wird. Die Nachfolge lässt uns das Gesetz erfül- In der Nachfolge hat uns Jesus mit allem Notwendi-
len. Erfüllen wir es aber nicht, haben wir keinen An- gen ausgestattet, damit wir nicht ehebrüchig werden,
teil an Christus. und damit wir unserem Ehepartner keinen Anlass
geben, sich von uns scheiden lassen zu wollen. Be-
achten wir Jesu Gebot nicht, sind wir ihm nicht
nachgefolgt.

61 Mt 15,30ff. „Und es kamen große Volksmengen zu ihm, 67 Hes 11,19ff. „Ich aber will ihnen ein einiges Herz geben,
die hatten Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel und viele andere ja, ich will einen neuen Geist in euer Innerstes legen; und ich
bei sich. Und sie legten sie zu Jesu Füßen, und er heilte sie, will das steinerne Herz aus ihrem Leib nehmen und ihnen ein
sodass sich die Menge verwunderte, als sie sah, dass Stumme fleischernes Herz geben, damit sie in meinen Satzungen wan-
redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme gingen und Blinde deln und meine Rechtsordnungen bewahren und sie tun; und
sehend wurden; und sie priesen den Gott Israels.“ sie sollen mein Volk sein und ich will ich Gott sein.“
62 5Mo 6,5 Mt 22,37 Hes 36,26ff. „Und ich will euch ein neues Herz geben und ei-
63 5Mo 4,8 nen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne
64 3Mo 18,5 Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes
Herz geben; ja ich will meinen Geist in euer Inneres legen
65 Mal 3,7a „Seit den Tagen eurer Väter seid ihr von meinen und werde bewirken, dass ihr in meinen Satzungen wandelt
Satzungen abgewichen und habt sie nicht befolgt.“ und meine Rechtsbestimmungen befolgt und tut.“
66 Gal 6,2 68 5Mo 6,5 Mt 22,37
12 | 6,1-18 Die eigene Gerechtigkeit verbergen…

5,33-37 … den Schwur zu halten Ansehen der Person Sonne und Regen schenkt. Ma-
Gott schwört bei sich selbst69 und es gereut ihn chen wir Unterschiede, müssen wir uns fragen, ob
nicht.70 Die Menschen habe ihre Schwüre gebrochen wir wahrhaftig Söhne des Vaters im Himmel sind.
und den Namen Gottes entheiligt.71 Ein Schwur
nimmt einen anderen als Bürgen in Haftung. Chris- 6,1-18 Die eigene Gerechtigkeit verber-
tus gebietet, nicht zu schwören72, und weder das als gen…
Bürgen anzurufen, was dem heiligen Gott gehört,
noch das, was uns selbst gehört, denn auch darüber 6,1-4 … beim Almosen geben
haben wir keine Macht. Er gebietet ein einfaches Ja Der Vater ist die Quelle der Gerechtigkeit und nur er
oder Nein. Die Tatsache, dass ein Mensch Jesus weiß um die Gerechtigkeit eines jeden. Uns bleibt
nachfolgt, bürgt für ihn. Jedes weitere Wort ist vom unsere eigene Gerechtigkeit verborgen. Weder kön-
Teufel. Lügen wir aber, sind wir vom Teufel. nen wir über sie verfügen, noch sie erkennen, noch
selbst beurteilen. Der Herr muss sie in uns vollbrin-
5,38-42 … des „Auge um Auge und Zahn gen. Wer Jesus nachfolgt, weiß darum.80 Wenn aber
um Zahn“ einer meint, seine Gerechtigkeit zu kennen und sie
Das „Auge um Auge und Zahn um Zahn“73 will das zur Schau stellt, so ist sie nur Schau.81 Sein Lohn
Böse begrenzen, damit es nicht überhandnimmt. beim Vater ist dahin, denn der Vater gibt nur dem
Christus kam in die Welt, in der er geschlagen und den Lohn, der die eigene Gerechtigkeit verbirgt, da-
beraubt, genötigt und ausgenommen wurde, um die mit der Vater seine Gerechtigkeit öffentlich zeigen
Welt zu retten74 und mit Gott zu versöhnen75. Hätte kann.
er dem Bösen aus dem Weg wollen, wäre er nicht in
die Welt gekommen. Doch er kam, um die Welt mit 6,5-8 … beim Beten
Gott zu versöhnen, und deshalb widerstand er dem Die Welt betet nicht, sie heuchelt vor sich selbst und
Bösen nicht. Deshalb blieb er bis ans Ende76 dort, vor den anderen, und der Vater im Himmel hört sie
wo er geschlagen und beraubt und genötigt wurde, nicht. Erst in der Nachfolge lernt der Mensch zu be-
und wo andere von ihm nehmen wollten. Und das- ten und verbirgt sein Gebet vor den Menschen. Der
selbe gebietet er dem, der ihm nachfolgt: bis ans Vater, der weiß, was er braucht, wird ihm entspre-
Ende dort auszuharren77, wo er geschlagen und be- chend seiner Not alles geben und ihm seine Gerech-
raubt und genötigt wird, und wo andere von ihm tigkeit öffentlich vergelten.
nehmen wollen.78 Wer dazu nicht bereit ist, muss 6,9-14 Vaterunser
sich fragen, ob es daran liegt, dass er nicht gerettet
und nicht mit Gott versöhnt ist. Jesus lehrte seine Jünger beten. Wenn ein Nachfol-
ger Jesu betet, betet er das Vaterunser. Er muss es
5,43-48 … der Nächstenliebe nicht wie eine Formel beten, aber er lässt sein Gebet
Christus war vom Vater in die Welt gesandt, nicht durch alle sieben Bitten des Vaterunsers bestimmen.
nur zu seinen Nächsten, sondern zu allen, denn so- Das Vaterunser ist das Gebet Jesu. Jesus hat so täg-
sehr hat Gott die Welt geliebt.79 Gleichermaßen ist lich stellvertretend für uns Gebet, und seine Jünger
der, der Christus nachfolgt, vom Vater in die Welt können so beten, weil er so gebetet hat. Wer Jesus
gesandt, nicht nur zu seinen Nächsten, sondern zu nachfolgt und so betet, der wird Jesus immer schon
allen. Der Vater macht keine Unterschiede und zeigt an seinem Platz neben sich finden.
den Menschen seine ungeteilte Liebe, indem er ohne

69 1Mo 22,16 nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.“


70 80 Mk 10,18 „Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als
Ps 110,4
71 3Mo 19,12 „Ihr sollt nicht falsch schwören bei meinem Gott allein!“
81 Dietrich Bonhoeffer: Nachfolge. Hg. von Martin Kuske (†)
Namen, sodass du den Namen deines Gottes entheiligst!“
72 Verlangt das Gesetz zu schwören, so sind wir an das Ge- u. Ilse Tödt, Gütersloher
Verlagshaus, 1992, S. 155-157
setz gebunden, denn auch der Herr hat sich vor dem Hohen- Wer Jesus nachfolgt, ist ins Paradies zurückgekehrt. Dort ste-
priester beschwören lassen und ihm unter Eid geantwortet. hen der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis des
(Mt 26,63.64) Guten und Bösen. Der Baum des Lebens, das ist der Herr Je-
73 2Mo 21,24
sus Christus, von dem sollen wir essen. Was aber ist der
74 Joh 3,17 Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, von dem wir
75 2Kor 5,19 nicht essen sollen? Es ist das Wissen um unsere eigene Ge-
76 Joh 13,1 rechtigkeit. Werden wir uns ihrer bewusst, haben wir sie ver-
77 Mt 24,13
loren. Es ist das Wissen darum, auf welche Weise Jesus, der
Herr, in uns Gestalt annimmt, er in mir bleibt, und ich in ihm.
78 Ein schrecklicher Ort, Versuche ich, es zu erkennen, wird der Herr einst sagen, er
wo kann ich hin? habe mich nie gekannt.
Gäb’s einen andern, Dietrich Bonhoeffer: Ethik. Hg. von Eberhard Bethge, 1956.
ich würde hin fliehn. Kapt. IV „Die Liebe Gottes und der Zerfall der Welt“ Abs.
79
Joh 3,16 „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er „Der Pharisäer“
seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt,
6,1-18 Die eigene Gerechtigkeit verbergen… | 13

Unser Vater … Gebote zu hören und sie zu tun. „Wer den Willen
Unser Vater kann nur der sagen, der Jesus nachfolgt. des Vaters im Himmel tut, der ist mir Bruder und
Schließlich hat der Vater deutlich zu seinem Volk Schwester und Mutter!“91 Wer den Willen des Va-
gesprochen: „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ters nicht tut, hat keinen Anteil an Christus.
ich Wohlgefallen habe; auf ihn sollt ihr hören!“82 … wie im Himmel, so auf Erden.
Wer Gott seinen Vater nennt, ohne in der Nachfolge Wem könnte der Ort gefallen, an dem nur der Wille
des Sohnes zu stehen, tut es vergebens. des Vaters im Himmel geschieht, sind wir doch stets
… im Himmel83, … darauf aus unseren eigenen zu tun? Nur Christus
Stünden wir nicht in der Nachfolge, nichts zöge uns kann dieser Ort gefallen, hat er doch als Einziger
zum Himmel hin, noch hätte dieses Wort einen ver- den Gehorsam gelernt. Den Herzen der Menschen
trauten Klang; es wäre leer und tot. Weil aber unser ist der Himmel ein Graus. „Doch wir haben alles
Herr dort ist, ist uns der Himmel groß und das Ziel. verlassen und sind dir nachgefolgt,“92 da hast Du
Der Himmel ist die Wohnstätte Gottes und unsere in unsre Herzen zu Deinem gemacht. 93 Wer Christus
Ewigkeit.84 nachfolgt, hat ein reines Herz und betet willig: „Wie
… geheiligt werde dein Name, … im Himmel, so auf Erden.“ Doch eine kleine Schar
Aber nicht allein durch uns. Es ist Dein Wunsch für genügt dem Vater nicht. Auf der ganzen Erde ge-
alle Menschen. Durch alle möge Dein Name gehei- schehe sein Wille!
ligt werden. Doch niemand kann Deinen Namen hei- Unser tägliches Brot gib uns heute.
ligen.85 Dies kann Jesus allein, und der, der ihm Mit den letzten vier Bitten kommen wir zu den Fa-
nachfolgt, in ihm. milienangelegenheiten und treten ein in den inneren
… dein Reich komme, … Kreis der Familie des Vaters. Der Vater im Himmel
Es ist das Reich des Vaters86. Christus wird dort Kö- lässt die Sonne aufgehen über Bösen und Guten und
nig sein. 87 Die Welt ist das Reich des Feindes88, das er lässt es regnen für Gerechte und Ungerechte.94
Reich des Vaters ist noch nicht aufgerichtet und Je- Doch müssen sich die Kinder der Welt ihr Brot im
sus gibt seinen Jüngern auch nicht den Auftrag, es Schweiße ihres Angesichts verdienen95, bedroht von
zu errichten, aber es zu bezeugen und für sein Kom- Naturgewalten und wilden Tieren und bedrückt von
men zu beten. Tun wir es nicht, werden wir dort der Ungerechtigkeit der Menschen. Die Kinder des
nicht wohnen. Vaters im Himmel hingegen brauchen sich nicht zu
sorgen, denn der Vater ernährt sie. Wer nicht in der
… dein Wille geschehe …
Nachfolge steht, wird diese Bitte für ein Märchen
Die Welt erfüllt Gottes Willen nicht, ist doch das
halten, doch der Jünger, der nur seinen Meister sieht,
menschliche Herz die Brutstätte alles Bösen,89 und
sieht, dass sein Herr so gebetet hat, und glaubt.
erkennt ihn nicht, ist Gott doch im Himmel verbor-
gen. Und kennt der Mensch Gottes Willen aus Mose Und vergib uns unsere Schuld …
Gesetz, will sein Herz nichts davon wissen.90 Es Jesus hat diese Bitte stellvertretend96 für uns ausge-
muss erst zur Buße gerufen werden, Buße tun und sprochen und hat beim Vater Vergebung für unsere
entsprechende Früchte bringen. Es muss erst gerufen Sünden erwirkt. Der Jünger, der täglich der Verge-
werden und nachfolgen, dann ist es bereit, die bung seiner Schuld bedarf, nimmt die Bitte um

82 Mt 3,17; 17,5 Lästerungen.“


83 90 Mt 22,35ff. „Und einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer,
Joh 3,13 „Niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel, au-
ßer dem, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, dem Sohn stellte ihm eine Frage, um ihn zu versuchen, und sprach:
des Menschen, der im Himmel ist.“ Meister, welches ist das größte Gebot im Gesetzt?“
84 Joh 14,2 „Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen; 91 Mt 12,50
92 Mt 19,27
(…) Ich gehe hin, um euch eine Stätte zu bereiten.“
85 Mal 1,6 „Ein Sohn soll seinen Vater ehren, und ein Knecht 93 Hes 18,31 „Werft von euch alle eure Übertretungen, womit
seinen Herrn! Bin ich nun Vater, wo ist meine Ehre? Bin ich ihr übertreten habt, und schafft euch ein neues Herz und einen
Herr, wo ist die Furcht vor mir? spricht der Herr der Heer- neuen Geist! Denn warum wollt ihr sterben, Haus Israel?“
scharen zu euch Priestern, die ihr meinen Namen verächtlich Hes 36,25ff. „Und ich werde reines Wasser auf euch spren-
macht. Aber ihr fragt: Womit haben wir deinen Namen ver- gen, und ihr werdet rein sein; von allen euren Unreinigkeiten
ächtlich gemacht?“ und von allen euren Götzen werde ich euch reinigen. Und ich
86 Ps 103,19 „Der Herr hat seinen Thron im Himmel gegrün- werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in
det, und seine Königsherrschaft regiert über alles.“ euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus eu-
87 Mt 28,18 „Mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde rem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz ge-
ben.“
gegeben.“ 94 Mt 5,45
88 Mt 13,25 „Während aber die Leute schliefen, kam sein
95 1Mo 3,19 „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein
Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging da-
von.“ Brot essen,“
89 Mt 15,19 „Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, 96 2Kor 5,21 „Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste,

Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit
Gottes würden.“
14 | 6,19-34 Mit ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Denken nach Schätzen im Himmel trachten

Vergebung von den Lippen seines Meisters und dass der Vater uns immer wieder neu von unserer
zweifelt in seinem Herzen nicht, dass der Vater ihm Bosheit erlöst.
vergibt. Christus hat mit seinem Blut die Geschichte
der Erlösung geschrieben. Der Heilige Geist hat Denn dein ist das Reich und die Kraft und die
durch heilige Männer die sechsundsechzig Bücher Herrlichkeit in Ewigkeit!103 Amen.
der Bibel geschrieben. Der Vater, der unsere Schuld Das ist ein Siegesruf, den jeder Erlöste jeden Tag ru-
vergibt, schreibt täglich die Biografien seiner Kinder fen kann!
neu und lässt sie in neuem Glanz erstrahlen. 6,16-18 … beim Fasten
… wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Die Welt fastet vor Menschen
So lange ein Nachfolger des Herrn nicht bereit ist, für flücht'gen Gewinn,
zu vergeben, braucht er seinen Vater nicht um Ver- ihr Lohn ist dahin.
gebung zu bitten. Das Gebot, dem Mitmenschen zu Der Nachfolger Christi
vergeben, ist eines unter vielen, und gleichzeitig das fastet zur Buße104
schwerste,97 darum sollen wir seine Befolgung im und zum Gebet105.
Vaterunser versprechen. Es macht keinen Unter- Verbirgt's vor den Menschen,
schied zwischen dem reuigen und dem verstockten tut's nur vor dem Vater,
Schuldner. Es macht uns zu Mitarbeitern des Va- der tut ihm Gerechtigkeit
ters.98 öffentlich, seht!
Und führe uns nicht in Versuchung, …
Es ist keine Bitte um Bewahrung vor dem Leiden. In 6,19-34 Mit ganzem Herz en, ganzer
dieser Bitte geht es um die Bewahrung vor Abfall im Seele und ganzem Denken 106 nach Schät-
Leiden. „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist
zen im Himmel trachten
schwach.“99 Wir bedürfen des Gebets (unseres eige-
nen und der Fürbitte der Geschwister), damit „unser 6,19-24 Vom Schätze Sammeln
Glaube nicht aufhört“100. Christus selbst fiel in der
Versuchung nicht ab, weder zu Beginn seines Diens- Das Herz sammelt Schätze,
tes in der Wüste, noch vor seinem Tod im Garten die Welt in der Welt,
Gethsemane. In den Versuchungen stärkten ihn die wo sie vergehn,
„Worte aus dem Mund seines Vaters“101 und sein wer nachfolgt im Himmel,
unmittelbares „Flehen zum Vater“102. Wer Christus wo sicher sie stehn.
nachfolgt, findet in ihm all seine Kämpfe schon aus- Und mit dem Schatz
gefochten und den Sieg schon errungen. das Herz wird gehen.
Lauteres Denken bringt Licht,
… sondern erlöse uns von dem Bösen. verdorbenes Denken Verderben.
Zum Schluss beten wir um die Erlösung von dem Unser Herz ist für zwei Herren nicht,
Bösen, das aus unserem eigenen Herzen kommt. Wir wird den einen hassen und einen nur lieben
schauen hier weder auf die Welt, noch auf die Mit- und niemand kann Gott und dem Gelde dienen.
menschen, sondern allein auf die eigene Bosheit.
Christus macht uns in der Nachfolge zu einem ande- 6,25-34 Vom Sich Sorgen
ren Christus und in Christus hat uns der Vater diese Die Seele sorgt sich um das Leben,
Bitte erfüllt. In der Nachfolge werden wir sie täglich sorgt für Speise und für Kleidung,
aussprechen und uns täglich dessen gewiss sein, doch ist Leben mehr als Speise,

97 Joh 13,14ff. „Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch gekannt hatten, um dich erkennen zu lassen, dass der Mensch
die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr einander die Füße nicht vom Brot allein lebt, sondern dass der Mensch von all
waschen; denn ein Vorbild habe ich euch gegeben, damit dem lebt, was aus dem Munde des Herrn hervorgeht.“
102 Hebr 5,7 „Dieser hat in den Tagen seines Fleisches so-
auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe. Wahr-
lich, wahrlich, ich sage euch: Der Knecht ist nicht größer als wohl Bitten als auch Flehen mit lautem Rufen und Tränen
sein Herr, noch der Gesandte größer als der ihn gesandt hat. dem dargebracht, der ihn aus dem Tod erretten konnte, und ist
Wenn ihr dies wisst; glückselig seid ihr, wenn ihr es tut!“ auch erhört worden um seiner Gottesfurcht willen.“
Vergeben ist Sklavenarbeit. Wichtig ist, es auch zu tun. 103 Ps 22,28 „Denn des Herrn ist das Reich, und unter den
98 1. Kor 3,9 „Denn wir sind Gottes Mitarbeiter“
Nationen herrscht er.“
99 Mt 26,41 104
Esra 8,21 „Und ich ließ dort an dem Fluss Ahawa ein Fas-
100 Lk 22,32 „Ich aber habe für dich gebetet, auf dass dein ten ausrufen, dass wir uns demütigten vor unserem Gott, um
von ihm einen geebneten Weg für uns und unsere Kinder und
Glaube nicht aufhöre.“ alle unsere Habe zu erflehen.“
101 Mt 4,4 „Der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein, son-
Jona 3,5 „Und die Leute von Ninive glaubten Gott; und sie
dern von einem jeden Wort, das aus Gottes Mund hervor- riefen ein Fasten aus“
geht.“ 105
Apg 13,2 „Als sie nun dem Herrn dienten und fasteten,“
5Mo 8,3 „Und er demütigte dich und ließ dich hungern und 106 5Mo 6,5 Mt 22,37
speiste dich mit dem Manna, das weder du noch deine Väter
7,1-27 Sich selbst dem Gesetz Mose unterwerfen | 15

und der Leib mehr als die Kleidung. was wir wollen, dass sie es uns tun.
Wir sind allesamt mehr wert,
7,15-23 Warnung vor falschen Propheten
als die Vögel, die Gott nährt.
Die Seele sorgt sich um das Leben, Falsche Propheten rufen: Herr, Herr!, aber sie tun
doch ihr Sorgen macht's nicht länger; den Leuten nicht, was sie wollen, dass die Leute es
und sie sorgt sich um die Kleidung. ihnen tun. Sie haben sich dem Gesetz Mose nicht
Doch wenn Gott das Gras bekleidet, unterworfen und gehören nicht zu Christus. Deswe-
wieviel mehr die, die er leidet? gen bringen sie Früchte des Verderbens hervor,
Wer tracht' zuerst nach Gottes Reich nicht Früchte des Lebens!
und nach seiner Gerechtigkeit, 7,24-27 Jesu Worte nicht nur hören, son-
bei dem wird alles andere hinzugefügt. dern tun
Und er soll sich nicht sorgen,
nicht denken an das Morgen. Jesu Predigt ist ein Tun,
Denn jeder Tag hat eigne Plag, nur wer sie tut, gehört ihm zu,
das Morgen sorgt fürs Morgen. und hält bis an das Ende stand,109
gründet auf Felsen, nicht auf Sand.
7,1-27 Sich selbst dem Gesetz Mose un-
7,28 - 10,4 Jesu Macht, Glaube und Un-
terwerfen
glaube, Nachfolge und Lästerung
7,1-5 Nicht richten , sondern helfen
7,28-8,1 Die Wirkung der Bergpredigt
Gott hat nicht uns gerichtet, sondern seinen Sohn,
der sich ganz dem Gesetz Mose unterworfen hat, da- Die Predigt Jesu kommt nicht leer zurück.110 Aus
mit wir ihm gehören. Tun wir desgleichen! Unter- der Menge, die ihm folgt, werden Menschen heraus-
werfen wir uns dem Gesetz Mose und richten uns treten, sich gegen die Menge stellen und sich direkt
selbst, um Christus zu gehören, und dann helfen wir an Jesus wenden.
den anderen, sich zu unterwerfen, um ebenfalls 8,2-17 Jesus spricht sein „Ich will“
Christus zu gehören. Ein Aussätziger sprach: „Herr, wenn du willst,
7,6 Das Heilige verbergen kannst du mich reinigen!“ und Jesus sprach: „Ich
Mose Gesetz soll nicht den Gottlosen gegeben wer- will, sei gereinigt!“ Ein Hauptmann sprach: „Herr,
den. Also soll die Obrigkeit keine göttlichen Ge- sprich nur ein Wort!“ und Jesus sprach: „Ich will.
setze107 erlassen. Einen so großen Glauben habe ich in Israel nicht ge-
funden!“ Und Jesus sah die, die da lag, und er rührte
7,7-11 Den Vater bitten sie an. Und sie brachten viele zu ihm und er heilte
Nicht Mose Gesetz, der Vater, den wir bitten sollen, sie alle. Darin ist er der Messias, dass er trägt und
wird uns das Gute geben, dessen wir bedürfen. auf sich nimmt.111
7,12 Die Summe von Gesetz und Prophe- 8,18-27 „Ich will“, „Erlaube“, „Rette
ten uns!“
Wie können wir uns dem ganzen Gesetz Mose und Ein Schriftgelehrter sprach: „Ich will“ und Jesus
den Propheten unterwerfen? Indem wir den Men- sprach: „Der Menschensohn hat keinen Ort für sein
schen das tun, von dem wir wollen, dass sie es uns Haupt!“ (weil er sein Reich noch nicht aufgerichtet
tun.108 hat). Ein Jünger sprach: „Erlaube zuvor!“ und Jesus
sprach: „Folge mir nach!“ Die Jünger sprachen:
7,13-14 Der breite und der schmale Weg „Rette uns! Wir kommen um!“ und Jesus sprach:
Leben ist, den Leuten zu tun, was wir wollen, dass „Was fürchtet ihr euch? Warum ist euer Glaube so
sie es uns tun. Verderben, den Leuten nicht zu tun, klein?“, dann befahl er den Winden und dem See.112
107
Z.B. Inquisitionsgesetze mit unsrem einzigen Pfund.
108 3Mo 19,18 Mt 22,39 „Du sollst deinen Nächsten lieben Wir könnten ja so reich sein,
wie dich selbst.“ so glücklich und gesund.
109 Mt 24,13 „Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird ge- Wir müssten nur hintragen,
was als Ärger im Leben erscheint
rettet werden.“ vor den Arzt und Lastenträger
110 Jes 55,10ff „Denn gleichwie der Regen und der Schnee
und seh'n, wie er trägt und heilt.
vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, bis er Lassen wir ihn denn tragen
die Erde getränkt und befruchtet und zum Grünen gebracht und heilen, was uns quält?
hat und dem Sämann Samen gegeben hat und Brot dem, der Oder halten wir's ängstlich verborgen,
isst – genauso soll auch mein Wort sein, das aus meinem weil's unsrer Scham nicht gefällt?
Mund hervorgeht: Es wird nicht leer zu mir zurückkehren, 112 Schlafe wie Jesus im Boot.
sondern es wird ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, Ruh aus nach getaner Tat.
wozu ich es gesandt habe!“ Es stürmte der Sturm, Jesus fand keine Not.
111
Wir haben vergessen zu wuchern Es schrien die Jünger – Jesus rief.
16 | 10 Jesu Rede bei der Aussendung der Apostel

8,28-34 „Lass uns hineinfahren!“, „Geh Tochter! Dein Glaube hat dich gerettet!“
weg!“
9,27-31 Heilung von zwei Blind en
Die Dämonen sprachen: „Lass uns hineinfahren!“ Zwei Blinde schrien und sprachen: „Sohn Davids,
und Jesus sprach: „Geht hin!“ Die Gergesener baten erbarme dich über uns!“ und Jesus sprach: „Glaubt
Jesus, wegzugehen, und Jesus fuhr im Schiff davon. ihr, dass ich es kann?“ Sie sprachen: „Ja, Herr!“ und
9,1-8 Glaube und Lästerung er sprach: „Euch geschehe nach eurem Glauben!“
Jesus sah den Glauben der Freunde des Gelähmten, 9,32-34 Heilung eines stummen Besesse-
da vergab er ihm die Sünden. Etliche Schriftgelehrte nen
sprachen: „Er lästert“, da sprach Jesus zum Gelähm- Sie brachten einen, stumm und besessen, und Jesus
ten: „Steh auf, und geh heim!“ trieb die Dämonen aus und der Stumme redete. Die
9,9-13 Die Berufung der Sünde r zur Menge sprach: „So etwas wurde noch nie in Israel
Buße gesehen!“ und die Pharisäer sprachen: „Durch den
Jesus sah Matthäus, den Zöllner, der saß, und sprach Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus!“
zu ihm: „Folge mir nach!“ und Matthäus stand auf 9,35-38 Jesu Mitleid mit der Volksmenge
und folgte ihm nach. Und Jesus saß bei Matthäus zu Jesus verkündete unermüdlich die Botschaft vom
Tisch zusammen mit seinen Jüngern, da kamen viele Reich und erweist seine Macht, indem er jede
Zöllner. Und die Pharisäer sahen Jesus und spra- Krankheit und jedes Gebrechen heilte, um die Men-
chen: „Warum?“ und Jesus sprach: „Nicht die Star- schen für die Annahme des Reiches zu befreien.
ken, die Kranken brauchen den Arzt.“ Darum, wer Und Jesus sah die Volksmenge und empfand Mit-
gesund ist, wird Jesus verachten und Opfer tun, die leid, weil sie ermattet und vernachlässigt waren.
Gott nicht gefallen. Doch seine Barmherzigkeit113 Und Jesus sprach: „Die Ernte ist groß und nur we-
führt Sünder zur Buße, und wer nachfolgt, muss nige Arbeiter, bittet den Herrn, dass er Arbeiter
selbst barmherzig sein; das Opfer hat der Herr schon sende!“
gebracht.
9,14-17 Trauern und faste n, feiern und 10 Jesu Rede bei der Aussendung der
Wein trinken Apostel
Die Jünger des Johannes sprachen: „Warum fasten
wir so viel, deine Jünger aber nicht?“ und Jesus 10,1-4 Die zwölf Apostel
sprach: „Solange der Bräutigam bei ihnen ist, kön- Die Antwort auf dieses Gebet sind die Zwölf, mit
nen sie nicht trauern. Doch wenn er ihnen genom- Vollmacht zum Dienst gerüstet und Apostel117 ge-
men sein wird, ja, dann werden sie fasten.114 Ihr seid nannt.
ein altes Kleid, sie sind neues Tuch und werden Ab jetzt bereitet Jesus die Gemeinde vor. Sie ist
nicht auf euch gesetzt. Sie sind neuer Wein, ihr seid dazu da, Menschen aufzurichten und in die Nach-
alte Schläuche, sie werden nicht in euch gefüllt, son- folge zu rufen. Dass auch ein Verräter unter den
dern in neue Schläuche.115“ (Die Gemeinde wird un- Aposteln war, konnte Jesus nicht verhindern, doch
ter den Heiden gebaut und beim Hochzeitsmahl des war dieser nicht Verräter von Anfang an.
Lammes im Himmel vom Gewächs des Weinstocks 10,5-15 Die Aus sendung der Apostel
trinken)116.
Jesus Christus, der Ewige, hat seine Pläne, die nahen
9,18-26 „So wird sie leben !“, „So bin und die fernen, die durchkreuzten und die zur Seite
ich geheilt!“ gelegten und die wieder aufgenommenen. Und wer
Ein Vorsteher sprach: „Meine Tochter ist gestorben; heute in der Nachfolge steht, steht mitten darin. Die
aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie Apostel waren zu Beginn ausschließlich zu Israel
leben!“ und Jesus sprach: „Das Mädchen ist nicht gesandt und die, die noch kommen werden, wenn
gestorben, es schläft nur“ und er ergriff ihre Hand die Gemeinde schon entrückt sein wird, werden ihre
und das Mädchen stand auf. (Jesus hat Macht über Mission zu Ende bringen. Jesu Mahnung aber richtet
den Tod; bei ihm ist er nur ein Schlaf, von dem er sich an alle: Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten
erweckt). Eine blutflüssige Frau sprach bei sich unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen
selbst: „Wenn ich nur sein Gewand anrühre, so bin
ich geheilt!“ und Jesus sprach: „Sei getrost, meine

Still wurden Sturm und Schiff. besser als alles andere.)


113 Gottes und unsere tätige Liebe 116 Lk 22,18 „Ich werde nicht mehr von dem Gewächs des
114 Mt 5,4 „Glückselig sind die Trauernden, denn sie sollen Weinstocks trinken, bis das Reich Gottes gekommen ist.“
getröstet werden.“ Offb 19,9 „Glückselig sind die, welche zum Hochzeitsmahl
115 LK 5,39 „Und niemand, der alten trinkt, will neuen; denn des Lammes berufen sind!“
117 Apostolos bedeutet Gesandter, bevollmächtigter Botschaf-
er spricht: Der alte ist besser!“ (Denn Israel bewahrt die Ver-
heißung, und wenn sie auf Erden erfüllt sein wird, ist sie ter. (Erklärung zu Mt 10,2 aus: Schlachterbibel 2000)
11,1-24 Das Reich der Himmel leidet Gewalt | 17

und ohne Falsch wie die Tauben!“118 10,34-39 Bedingungen der Nachfolge
10,16-20 Frontalangriff auf die Welt! Jesus wird zum Stein des Anstoßes für die nächsten
Klugheit und Arglosigkeit Angehörigen seiner Nachfolger werden, sodass
diese keinen Frieden haben. Wer Jesus nachfolgt
Jesus sendet die Apostel zum Frontalangriff auf die
muss entscheiden: Vater oder Mutter oder Jesus,
Welt. Die, die Jesus nachfolgen, sind Schafe. In der
Sohn oder Tochter oder Jesus. Wen Jesus ruft, den
Welt aber lauern Wölfe. Um sich zu verteidigen be-
ruft er zu sich, weg von den Menschen, die er liebt.
dürfen die Nachfolger Jesu der Klugheit, gepaart mit
Wer diesem Ruf nicht folgt, kann nicht zu Jesus ge-
Arglosigkeit. Klugheit und Arglosigkeit bedingen
hören. Jesus ruft zu Kreuz und Nachfolge. Nur darin
sich gegenseitig. Arglosigkeit, die einzig auf den
können wir ihm gehören. Wir müssen entscheiden:
Vater und nicht auf die Welt blickt, ist die wahre
Tod oder Leben. Wer sein Leben erhalten will, fin-
und mächtige Klugheit, die die Festungen119 des Bö-
det den Tod; doch wer es für Jesus verliert, das Le-
sen zum Einsturz bringt. Die Klugheit, die sich nicht
ben.
im Vorhinein um das, was sie sagen soll, sorgt,
weiß, dass zur gegebenen Zeit der Geist des Vaters 10,40-42 Der Lohn derer, die den Boten
durch sie reden wird. Jesu helfen
10,21-23 Frontalangriff ! An den Henker Die von Jesus gesandt sind, stehen an Stelle Gottes
geliefert vor den Menschen. Und wer sie aufnimmt, ist in
gleicher Weise wie sie gesegnet.
Der Hass der Welt auf die Nachfolger Jesu wird sich
im Laufe der Zeit ins Unermessliche steigern. Er
wird in die Familien eindringen und viele werden zu 11,1-24 Das Reich der Himmel leidet
Blutzeugen werden. Es wird so weit kommen, dass Gewalt
die Nachfolger Jesu von allen gehasst sein wer- 11,1 Jesu s setzt seinen Dienst in Galiläa
den.120 Doch nicht von allen wird das Blutzeugnis fort
verlangt werden. Doch von allen wird verlangt, treu
auszuharren bis ans Ende.121 Zum dritten Mal wird berichtet, dass Jesus unermüd-
lich in den Städten Galiläas umherzog, um alle zu
10,24-24 Frontalangriff ! Nicht über sei- erreichen.122
nem Meister
11,2-6 Johannes fragt nach dem Messias
Der Kampf mit der Welt bringt Verleumdung. Jesus
erwartet, dass seine Jünger zufrieden sind, wenn es Die Propheten des Alten stehn auf den Gipfeln,
ihnen nicht anders ergeht, als ihrem Meister. der Herr zeigt ihnen das ganze Land.123
Sie haben's gesehen – doch solln nicht hinüber –
10,26-31 Frontalangriff ! Sich nicht und rufen: Gott Wege und Straßen bahnt!124
fürchten
Die Jünger sollen sich nicht vor den Menschen Johannes hatte das Reich der Himmel gesehen, doch
fürchten, die ihrer Verkündigung entgegenstehen, seine Verwirklichung bleibt aus. Jesus hatte das
und sich in ihrer Verkündigung nicht aufhalten las- Evangelium verkündigt und alle Zeichen der Macht
sen, denn die Menschen werden ihre Botschaft nicht des verheißenen Messias getan, aber er hatte sein
aufhalten können. Sie sollen den Herrn fürchten, der Reich nicht errichtet. Glückselig, wer daran keinen
Leib und Seele verderben kann, aber ihr Vater hat Anstoß nimmt.
auf sie Acht. 11,7-19 Das Reich der Himmel leidet
10,32-33 Frontalangriff ! Sich zu Jesus Gewalt
bekennen Gott hatte seinen Propheten gesandt und dem Mes-
Alles ist darin zusammengefasst, Jesus, den Ge- sias den Weg bereitet. Und der Messias war gekom-
schmähten und Gehassten, vor den Menschen zu be- men und hatte das Reich verkündigt. Die Führer des
kennen, und Jesus wird sich vor seinem Vater im Volkes aber hatten sich dem Reich der Himmel ent-
Himmel zu ihm bekennen. Wer dies aber nicht tut, gegengestellt und seine Aufrichtung verhindert. Sie
den wird Jesus vor seinem Vater im Himmel ver- hatten den Propheten verteufelt und den Messias
leugnen. verleumdet. Die Jesus aber nachgefolgt sind,

118 Mt 10,16 gerettet werden.“


119 122 5Mo 19,15b „auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen
2Kor 10,4 „denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht
fleischlich, sondern mächtig durch Gott zur Zerstörung von soll jede Sache beruhen.“
123 5Mo 34,1 „Und Mose stieg von den Ebenen Moabs auf
Festungen“
120 Frontalangriff auf die Welt! den Berg Nebo, auf die Spitze des Pisga, Jericho gegenüber.
Nicht umsonst wird man euch hassen. Da zeigte ihm der Herr das ganze Land (…)“
124 Jes 40,3 „Die Stimme eines Rufenden in der Wüste ertönt:
Weil ihr die Welt nicht liebt,
sie euch keinen Segen gibt. In der Wüste breitet den Weg des Herrn, ebnet in der Steppe
121 Mt 24,13 „Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird eine Straße unserem Gott!“
18 | 11,25-30 Die dem Ruf Jesu folgen

bezeugen ihn als Retter, Heiland und Herrn!125 12 Unmensch liche Bürden und Jesu
11,20-24 Jesu Urteil über die Städte Ga- Joch
liläas 12,1-8 Jesus ist Herr über den Sabbat
Loth hatte Sodom und Gomorra zur Buße gerufen Wer Jesus nachfolgt hat nur einen Herrn, Jesus
und sie hatten ihn nicht gehört. Die Städte Galiläas Christus! Niemand anderes kann Herr über ihn sein,
hatte Jesus zur Buße gerufen und sie hatten ihn nicht auch nicht der Sabbat. Die Gebote Gottes dienen zu
gehört. Zur Verkündigung des Reiches gehört die Gottes Verherrlichung und sind gleichzeitig Gottes
Androhung des Gerichts. Reich der Himmel oder Barmherzigkeit für den Menschen. David hatte dies
Gericht! verstanden, und die Priester, die am Sabbat im Tem-
pel Dienst taten, handelten in diesem Sinne. Das
11,25-30 Die dem Ruf Jesu folgen Joch Jesu, des Sohnes Gottes, für uns Menschen ist
11,25-27 Jesus preist sein en Vater sanft und seine Last ist leicht.
Niemand ist weise und klug als nur der Sohn allein. 12,9-13 Jesus heilt an einem Sabbat
Im Jubel Jesu zeigt sich seine Liebe zu denen, die An ihren eigenen Taten macht Jesus den Führern
um ihre Unmündigkeit wissen, und sich darum von ihre Hartherzigkeit bewusst. Was sie ihren Tieren
ihm belehren lassen. Die Weisen und Klugen haben bereit sind zu tun, wollen sie den Menschen nicht
sich gegen Jesus gestellt. Dass der Vater sich vor zugestehen. Sie selbst haben sich ihr Urteil gespro-
ihnen verborgen hat, ist Gericht. chen und rechtfertigen Gott, der an seinen Sabbaten
11,28-30 Jesu Joch Gutes tun will.
Die Führer des Volkes hatten den Menschen Bürden 12,14-21 Die Heiden werd en auf ihn hof-
auferlegt, die nicht von Gott stammen.126 Jesus will fen
diese Bürden den Menschen abnehmen und durch Der Widerstand gegen Jesus wird dazu führen, dass
ein gottgefälliges Joch ersetzen, dass zum Menschen das Reich der Himmel von Israel weichen und zu
passt.127 den Nationen gelangen wird. Jesus kündigt hier be-
reits das Ende seiner Mission an. In Zukunft werden
seine Jünger und der Geist Gottes die sein, die es
verkündigen,128 bis Jesus es am Ende der Tage bei

125 Spr 1,20-33


127
Spr 9,1-6
„Die Weisheit schreit, lässt die Stimme erschallen, „Die Weisheit hat ihr Haus gebaut,
auf den Straßen ist sie zu Haus. hat sieben Säulen ausgehaun;
Sie ruft an der Ecke lärmender Plätze; sie hat ihr Schlachtvieh vorbereit',
am Eingang der Tore teilt's Wort sie aus. ihr'n Wein gemischt, ihr'n Tisch gedeckt;
Bis wann, Einfält'ge, wollt Einfalt ihr lieben, hat ihre Mägde ausgesandt,
spottet der Spötter, hasst Kenntnis der Tor? ruft oben auf den Höhen der Stadt:
Wendet euch zu meiner Zucht! Wer einfältig ist, er kehre hier ein!
Meinen Geist geb' ich euch Sie zu den Unverständ'gen spricht:
und mein Wort eurem Ohr. Kommet, esset von meinem Brot
Ich habe gerufen, ihr habt nicht gewollt, und trinket von meinem gemischten Wein!
die Hand ausgestreckt und niemand merkt auf, Lasst ab von der Einfalt, so werdet ihr leben,
verworfen habt ihr all meinen Rat schreitet einher auf dem Weg des Verstands!“
128
und meine Zucht nahmt ihr nicht auf: Du gabst mir ein Talent,
so lache auch ich, wenn euch Unglück naht doch keiner wollt es sehn.
und spotte, wenn dann euer Schrecken kommt; Ich ging damit zum Markt,
wenn euer Schrecken kommt wie Gewitter doch ließ man mich dort stehn.
und wenn euer Unglück wie Sturm hereinbricht So Viele boten feil,
und Angst und Bedrängnis verlassen euch nicht. so Viele kauften ein,
Dann rufen sie mich und ich antworte nicht; doch ich ging abends weinend
sie suchen mich eifrig und finden mich nicht: mit leeren Händen heim.
darum, dass sie Erkenntnis gehasst Da hat mich wer gesehen
und die Furcht Jahwes nicht erwählt, und hat's mir abgekauft.
nicht eingewilligt in meinen Rat Er sprach: "Du magst nun gehen,
und haben all meine Zucht verschmäht. ich handle damit noch.
Von der Frucht ihres Weges da werden sie essen Und wenn du einst wirst kommen,
und von ihrem Rate sie sättigen sich. dann findest du den Lohn,
Der Einfält'gen Abtrünnigkeit wird sie töten, den ich für dich erworben,
der Toren Sorglosigkeit bringt sie um; dann ist er dein, Gott Sohn."
doch wer auf mich hört, der wird sicher wohnen (vgl. Jes 49,4)
und er vor des Übels Schrecken wird ruhn.“ Du machst mich zu einem geglätteten Pfeil
126
Mt 23,4 „Sie (die Schriftgelehrten und Pharisäer) binden und hältst mich im Köcher bereit.
nämlich schwere und kaum erträgliche Bürden; sie aber wol- Es gilt zu erobern das kostbare Gut,
len sie nicht mit dem Finger anrühren.“ das Sünder dir haben geraubt.
Sie lauern auf Blut, stellen Unschuld'gen nach
13 Die Gleichnisse vom Reich der Himmel | 19

seiner Wiederkunft errichten wird. 13,10-17 Gleichnisse für die Unbußferti-


gen
12,22-37 Die Lästerung des Geistes
In den Gleichnisreden erfüllt sich das Gericht an den
Jesu Gegner wollen den aufkeimenden Glauben der
Unbußfertigen, dass sie zwar hören und sehen, aber
Menge verbrennen;129 doch an Jesu Taten perlen
nicht verstehen und erkennen.132 Öffnet sich der
ihre Lästerungen ab. Sie fallen auf selbst sie zurück,
Mensch der Gnade, öffnen sich ihm wahrhaft Ohren
sie bringen sie ins Gericht und sprechen ihnen das
und Augen und er versteht die Geheimnisse des Rei-
Urteil.
ches der Himmel.
12,38-42 Das Zeichen Jonas
13,19-23 Jesus erklärt das Gleichnis
Auserwählung bedeutet Verantwortung. Der Auser- vom Sämann
wählung nicht zu entsprechen bringt Gericht. Dass
Drei hören das Wort vom Reich, doch bringen keine
Jesus den Führern Israels kein Zeichen geben will,
Frucht. Der Eine versteht es nicht, und es wird ihm
ist Gericht. Und dass sie das einzige Zeichen, das
sogleich vom Bösen geraubt. Bei einem Zweiten
Zeichen des Jona, nicht angenommen haben, ist
schlägt es keine Wurzeln. Seine Freude über das
Ausdruck dieses Gerichts. Die Männer von Ninive
Wort verfliegt in dem Moment, in dem Bedrängnis
und die Königin des Südens werden im Gericht ge-
und Verfolgung kommen. Bei einem Dritten ersti-
gen sie auftreten, denn zu ihnen kam nicht der Sohn
cken Sorgen und Reichtum das Wort und machen es
Gottes, aber sie taten Buße.130
unfruchtbar. Und dann gibt es diejenigen, die hören,
12,43-45 Die Rückkehr unreiner Geister verstehen und Frucht bringen: hundert-, sechzig-
Mit der Austreibung der Dämonen verhält es sich so. und dreißigfach in Abhängigkeit davon, wie sie hö-
Sind sie ausgetrieben, ist der Mensch frei zur Buße. ren und verstehen.
Tut er aber keine Buße, bleibt der Thron seines Her- 13,24-30 Das Gleichnis vom Unkraut
zens leer und der Dämon kommt zurück und bringt
Das Reich der Himmel gleicht jetzt gutem Samen,
noch andere mit. Tut der Mensch aber Buße, setzt
gesät von einem Menschen, und Unkraut, gesät von
sich der Heilige Geist auf den Thron des Herzens
seinem Feind in den gleichen Acker. Beides darf
und die Dämonen sind auf immer vertrieben.
wachsen bis zur Ernte, wo der Weizen gesammelt,
12,46-50 Die wahren Verwandten Jesu das Unkraut aber verbrannt wird.
Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist 13,31-32 Das Gleichnis vom Senfkorn
meiner nicht wert.131 Jesus ist Mensch und hat Mut-
Das Reich der Himmel gleicht jetzt einem kleinen
ter, Schwestern und Brüder, doch sie sind es nicht,
Senfkorn und dereinst einem Baum, größer als die
seine Jünger, die den Willen des Vaters tun, sind es.
anderen Pflanzen im Garten. Es gibt ein Jetzt und es
gibt ein Später.
13 Die Gleichnisse vom Reich der Him-
mel 13,33-35 Das Gleichnis vom Sauerteig
Mit dem Reich der Himmel ist es wie mit einer Handvoll
13,1-3 Für das Volk beginnt das Gericht Sauerteig, der, unter einen Scheffel Weizen gemischt, am
Eine große Volksmenge kam zu Jesus, doch es kün- Ende den ganzen Teig durchsäuert. Der Unglaube wird die
Kirche durchsäuern.
digte sich bereits das Gericht für sie an.
13,36-43 Jesus erklärt das Gleichnis
13,4-23 Das Gleichnis vom Sämann vom Unkraut
Saat wird auf viererlei Boden gesät, doch nur auf Der Sohn133 sät vom Anfang134 den guten Samen in
dem guten Boden bringt sie Frucht.

da gehn sie dem Bösen ins Netz. 132


Jes 6,10 „Mache das Herz dieses Volkes fett (unempfäng-
Umsonst müh ich mich und für nichts wird verzehrt, lich), und mache seine Ohren schwer und verklebe seine Au-
vergeblich ist all meine Kraft. gen, damit es mit seinen Augen nicht sieht und mit seinen
Du wirst mir zur Stärke und du richtest auf, Ohren nicht hört, und damit sein Herz nicht zur Einsicht
führst Jakob zurück in sein Land. kommt und es sich nicht bekehrt und für sich Heilung findet!“
Gott hat dich zum Licht der Nationen gesetzt, 133
Dan 7,13ff. „(…) und siehe, es kam einer mit den Wolken
zum Heil bis ans Ende der Welt. des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und er ge-
(Jes 49,2b.5b.6 Spr 1,11.13.16) langte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht.
129
Mt 13,5ff. „Anderes aber fiel auf den felsigen Boden, wo Und ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen,
es nicht viel Erde hatte; und es ging sogleich auf, weil es und alle Völker, Stämme und Sprachen dienten ihm; seine
keine tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufging, wurde es Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und
verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte verdorrte es.“ sein Königtum wird nie zugrunde gehen.“
130
1Kön10,4ff. „Als aber die Königin von Saba alle Weisheit 134
Spr 8,22ff.
Salomos sah und das Haus, das er gebaut hatte, (…) da geriet „Zu Beginn seines Weges besaß mich Jahwe,
sie außer sich vor Staunen“ vor seinen Werken, vor aller Zeit.
Jon 3,5 „Und die Leute von Ninive glaubten Gott; und sie rie- Von Ewigkeit her war ich eingesetzt,
fen ein Fasten aus“ (…) vor dem Beginn der Erde.
131
Mt 10,37 Geboren war ich vor den Tiefen,
20 | 14 – 15 Endspurt

die Welt, von der es heißt: Mühe und Schmerzen, Altes im Licht des Neuen.
Schweiß und zurück zu Staub,135 und nennt sie sein
13,53-58 Der Unglaube der Einwohner
Reich. Nur sät auch sein Feind, der Teufel, Unkraut. von Nazareth
Alles wächst bis zum Ende und dann kommt die
Ernte, in der der Sohn die Gesetzlosen bestrafen Jesus ist Mensch und hat einen Adoptivvater, eine
lässt. Die Gerechten werden dann leuchten wie die Mutter und Brüder und Schwester, und wird darum
Sonne und die Welt wird das Reich des Vaters sein. von seinen ehemaligen Nachbarn verachtet; so wie
es mit allen Propheten gewesen ist. Das Jesus dort
Wir schließen die Augen im Reich des Sohnes nicht viele Wunder tut, ist Gericht.
und öffnen sie wieder im Reich des Vaters.
Wir wussten immer, wir werden sie öffnen,136 14 – 15 Endspurt
nun wissen wir wie137 und wo.
14,1-12 Der Tod Johannes ' des Täufers
13,44 Das Gleichnis vom Schatz im
Acker Denn wenn man dies mit dem grünen Holz tut,
Das Reich der Himmel gleicht einem verborgenen was wird mit dem dürren geschehn?139
Schatz, den man finden muss, und für den man sei- O Größter, den je ein Frau entband,140
nen ganzen Besitz hergeben muss. nun kann nur noch helfen, der auferstand!
13,45-46 Das Gleichnis von der kostba- 14,13a Jesus sucht Ge wissheit für seine
ren Perle Sendung
Das Reich der Himmel gleicht einem Perlenhändler, Was bedeutet es für Jesu Sendung, dass sie seinen
der sich entschließt, für eine kostbare Perle seinen Wegbereiter getötet haben? Jesus unterbricht seinen
ganzen Besitz zu verkaufen. Dienst, um sich Gewissheit für seine Sendung zu ho-
len.
13,47-50 Das Gleichnis vom Fischnetz
14,13b-14 Jesus erhält die Antwort
Das Reich der Himmel gleicht einem Netz, mit dem
Fische aller Art gefangen und nach dem Fang aus- Die Menge kommt zu ihm und Jesus erbarmt sich
sortiert und gesammelt werden. Die guten kommen und heilt die Kranken, er führt seinen Dienst treu
in Gefäße, die faulen werden weggeworfen. Am fort bis ans Ende141.
Ende der Weltzeit werden die Engel die Bösen aus 14,15-21 Die Speisung der Fün ftausend
den Gerechten aussondern und sie in den Feuerofen 5000 (ohne Frauen und Kinder) haben die Jünger
werfen. satt gemacht, aber Jesus predigt nicht mehr und legt
13,51-52 Für das Reich der Himmel un- auch keine Gleichnisse mehr vor. Sein Dienst neigt
terrichtet sich dem Ende zu.
Die Jünger haben alles verstanden und sind für das 14,22-33 Jesus geht auf dem See
Reich der Himmel unterrichtet. Sie besitzen einen Der Teufel tritt auf den Plan und will die Jünger
Schatz, aus dem sie Neues und Altes hervorholen ängstigen und töten. Jesus kann nicht bei ihnen sein,
können; Neues, das die Alten138 nicht kannten und weil er beschäftigt ist,142 er betet. Als er endlich

vor den Quellen, an Wasser reich. zurückkehren!“


Ehe die Berge eingesenkt wurden, 136
2Mo 3,6 „Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abra-
vor den Hügeln war ich gebor'n; hams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs!“
als er noch nicht geschaffen hatt' 137
Joh 12,24 „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt
Erde und Fluren und die ersten und stirbt, so bleibt es allein; wenn es aber stirbt, so bringt es
Schollen des Kreises der Erde. viel Frucht.“
Ich war da, als er den Himmel befestigt', 138
Mt 5,21.27.33.38.43 „Ihr habt gehört, dass zu den Alten
als er den Horizont setze der Tiefe; gesagt ist: (…)“
als er die Wolken droben befestigt‘, 139
Lk 23,31
als mächtig waren die Quellen der Tiefe; 140
Mt 11,11 „Wahrlich, ich sage euch: unter denen, die von
als er dem Meer seine Schranken setzt', einer Frau geboren sind, ist kein Größerer aufgetreten, als Jo-
dass die Wasser seinen Befehl nicht durchbrächen, hannes der Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist grö-
als er die Festen der Erde feststellt': ßer als er.“
da war ich Schoßkind Tag für Tag 141
Joh 13,1 „Wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt
bei ihm, seine Wonne, vor ihm mich ergötzend (…). waren, so liebte er sie bis ans Ende.“
142
Ich spielte auf der bewohnten Erde; Jesus rennt weg,
und meine Wonne war bei den Menschen. ich seh ihn nicht mehr;
135
1Mo 3,16.19 „Ich will die Mühen deiner Schwangerschaft ich folge ihm nach,
sehr groß machen; mit Schmerzen sollst du Kinder gebären; wo ist mein Herr?
und dein Verlangen wird auf deinen Mann gerichtet sein, er Jesus rennt weg,
aber soll über dich herrschen!“ ich seh ihn nicht mehr;
„Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis ich jage ihm nach,
du wieder zurückkehrst zum Erdboden; denn von ihm bist du wo ist mein Herr?
genommen. Denn du bist Staub, und zu Staub wirst du wieder Ich fand ihn beschäftigt,
16 – 18 Die Geheimnisse des Reiches der Himmel | 21

kommt, hat der Teufel bereits sein Werk getan, und Der Glaube, den der Geist beschert,
die Jünger erkennen Jesus nicht. Seine Stimme aber ist groß, erhält, was er begehrt.147
erkennen sie. Petrus glaubt, aber will Jesu Befehl 15,29-31 Zahlreiche Heilungen
hören. Jesus befiehlt und Petrus kann auf dem Was-
ser gehen. Doch dann schaut Petrus weg von Jesus, Jesus nimmt seinen Dienst noch einmal auf. Stumme
hin auf Wasser, und es verschlingt ihn. Ein Schrei, reden, Krüppel werden gesund, Lahme gehen und
und Jesus streckt die Hand aus und rettet und tadelt: Blinde sehen. Hier geschieht, was Jesaja geweissagt
Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Dann hatte. Wenn die Steppe einst blühen wird und die
legt sich der Wind und die Jünger beten an. Erlösten des Herrn nach Zion zurückkehren werden,
dann werden die Blinden sehen, die Tauben hören,
14,34-36 Jesus im Land Genezareth die Lahmen springen und die Stummen singen.148
Die Menschen berührten die Quasten von Jesu Ge- Die Menschen preisen ihren Gott.
wand und wurden gesund. Mose hatte den Israeliten 15,32-39 Die Speisung der Viertausend
geboten, dass sie beim Anblick der Quasten an die
Gebote des Herrn denken und sie befolgen soll sol- Jesus hat es gefallen, drei Tage mit diesen Menschen
len.143 Der Nachfolger Jesu soll sich erinnern, dass zu bleiben, und es hat ihm gefallen, diese 4000
ihn das Leben nach den Geboten gesund macht, und (ohne Frauen und Kinder) zu sättigen, bevor er sie
dass er nach die Gebote befolgen kann, weil Jesus heimschickte. Er tat es nicht selbst, sondern beauf-
die Quasten getragen und die Gebote stellvertretend tragte seine Jünger und gab ihnen die Mittel dazu.
für ihn erfüllt hat.
16 – 18 Die Geheimnisse des Reiches der
15,1-9 Die Pharisäer und die Überliefe- Himmel
rung der Alten
Die Führer der Juden greifen die Jünger an, doch sie 16,1-4 Das Zeichen des Propheten Jona
zielen auf Jesus. Menschengebote jedoch (z.B. das Die Führer Israels haben die Zeichen der Weissa-
Waschen der Hände vor dem Essen) richten sich ge- gung Jesajas gesehen und doch nicht gesehen.149
gen Gottes Gebote, aber nicht, weil Menschenge- Das Zeichen des Propheten Jona werden sie wiede-
bote144 dem Menschen gemäßer wären als Gottes rum nur sehen und doch nicht sehen. Jesus verließ
Gebote, sondern weil hinter ihnen der Teufel steht, sie und ging davon. So wird es auch dem Geschlecht
der den Sohn Gottes bekämpft. am Ende der Tage ergehen. Die Gemeinde wird die
15,10-20 Das Herz des Menschen: Erde verlassen und davon gehen.
Quelle der Verunreinigung 16,5-12 Der Sauerteig der Pharisäer und
Nicht sein Bauch, sondern das Herz macht den Men- Sadduzäer
schen aus.145 Deswegen verunreinigen die bösen Ge- Der Vater kann die Seinen mit dem täglichen Brot
danken, von denen das Herzen voll ist, und von de- versorgen. Die Sorge der Jünger wird fortan nicht
nen der Mund redet,146 den Menschen und nicht das, Nahrung und Kleidung gelten, sondern der Bewah-
was zum Mund hineinkommt, in den Bauch kommt rung des Bekenntnisses zu Jesus Christus, dem Sohn
und in den Abort geworfen wird. Gottes, gegen alle Angriffe.
15,21-28 Die kanaanäische Frau 16,13-18 Das Bekenntnis des Petrus
Jesus zieht sich zurück unterbricht seinen Dienst, Das Bekenntnis des Petrus: 'Du bist der Christus, der
doch hält er an seiner Sendung fest. Sohn des lebendigen Gottes!' ist der Fels, auf dem

er trug meine Schuld. Mund.“


147
Man klagte mich an,
ich gab ihm die Sache. Ich möchte ein Hund sein unter dem Tisch des Herrn
143 4Mo 15,38ff. „Rede zu den Kindern Israels und sage und den Hunden auf der Gasse verkünden:
ihnen, dass sie sich eine Quaste an die Zipfel ihrer Oberge- Dort ist einer, der hat euch gern!
wänder machen, in ihren künftigen Geschlechtern, und eine
148
Jes 35,5ff. „dann werden die Augen der Blinden aufgetan
Schnur von blauem Purpur an der Quaste des Zipfels befesti- und die Ohren der Tauben geöffnet werden; dann wird der
gen. Und die Quaste soll euch dazu dienen, dass ihr bei ihrem Lahme springen wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen
Anblick an alle Gebote des Herrn denkt und sie befolgt, dass lobsingen;“
ihr nicht den Trieben eures Herzens nachgeht und euren Au- Mt 11,3ff. „Bist du derjenige, der kommen soll, oder sollen
gen, denen ihr nachhurt; sondern dass ihr an alle meine Ge- wir auf einen anderen warten? Und Jesus antwortete und
bote gedenkt und sie tut und eurem Gott heilig seid.“ sprach zu ihnen: Geht hin und berichtet dem Johannes, was
144
Jes 29,13 „Weil sich dieses Volk mit seinem Mund mir ihr hört und seht: Blinde werden sehend und Lahme gehen,
naht und mich mit seinen Lippen ehrt, während es doch sein Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote werden aufer-
Herz fern von mir hält und ihre Furcht vor mir nur angelern- weckt, und Armen wird das Evangelium verkündigt.“
tes Menschengebot ist (…)“
149
Mt 13,13 „Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil
145
Spr 4,23 „Mehr als auf alles gib Acht auf dein Herz; sie sehen und doch nicht sehen und hören und doch nicht hö-
von ihm ist der Ausgang des Lebens.“ ren und nicht verstehen;“
146
Mt 12,34 „Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Jes 6,10 s.o.
22 | 16 – 18 Die Geheimnisse des Reiches der Himmel

der Herr an Pfingsten durch die Predigt des Petrus150 gehört, dass sein Kommen bereits vorbereitet ist,154
seine Gemeinde aufgebaut hat. dass das Volk es aber nicht angenommen hat.
16,19.20 Die Schlüssel des Re iches, bin- 17,11-21 Glaube, dem nichts unmöglich
den und lösen ist
Petrus sollte mit den Schlüsseln des Himmels den Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge-
Zugang zum Reich der Himmel öffnen. Den Juden hört, dass, die Jesus nachfolgen, während seiner Ab-
würde er in Jerusalem und Judäa predigen, den Sa- wesenheit in der Lage sein werden, auszuharren
maritern die Hände auflegen und den römischen durch ihren Glauben, dem durch Gebet und Fas-
Hauptmann taufen. Er würde die unbußfertigen Sün- ten155 nichts unmöglich sein wird.
der mit dem Fluch belegen und den Fluch, wenn er 17,22-23 Zweite Leidensankündigung
Buße getan haben wird, wieder lösen.151
Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge-
16,21-23 Erste Leid ensankündigung hört, dass die gesamte Menschheit Schuld am Tod
Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge- Jesu hat, dass er aber für alle auferweckt wurde.
hört, dass Jesus viel leiden muss und getötet werden 17,24-27 Die Zahlung der Tempel steuer
muss, um auferweckt zu werden. Die Zurückwei-
sung, die Petrus erfährt, gilt allen, die sich gegen Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge-
dieses Geheimnis152 stellen. hört, dass die Kinder des Vaters freien Zugang156 zu
ihm im himmlischen Tempel haben werden.
16,24-28 Der Preis der Nachfolge
18,1-3 Wenn ihr nicht werdet wie die
Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge- Kinder
hört es, dass derjenige, der Jesus nachfolgt, Jesu
Schicksal teilen muss, dass er aber so und nur so das Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge-
Leben finden wird. Hat man das Leben aber einmal hört, dass nur die Kleinen hineinkommen, die, die
verloren, wie will man es zurückbekommen? darum wissen, dass sie klein sind.
16,28 Die Verklärung: Der Sohn des 18,4-5 Der Größte im Reich der Himmel
Menschen in seinem Reich Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge-
Petrus, Jakobus und Johannes werden Jesus in sei- hört, dass wer klein ist, von seinem Vater groß ge-
nem Reich sehen. macht wird.157 So wie Jesus, der sich erniedrigte und
von seinem Vater über die ganze Schöpfung erhöht
17,1-2 Die Verklärung: Leuchten wie die wurde.158
Sonne
18,6-7 Wehe der Welt wegen der Anstöße
Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge- zur Sünde
hört, dass Jesus und die Seinen wie die Sonne leuch-
ten werden.153 Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge-
hört, dass Jesus sich als zukünftiger Richter schüt-
17,3-9 Die Verklärung: Die Schrank en zend vor die Seinen stellt.
zwischen Diesseits und Jenseits aufgeho-
ben 18,8-9 Wenn man sich selbst Anstoß zur
Sünde wird
Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge-
hört, dass die Schranken zwischen Diesseits und Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge-
Jenseits aufgehoben sein werden. hört, dass nur der in das Leben eingeht, der dann ge-
gen sich selbst vorgeht, wenn er sich selbst Anstoß
17,10-13 Elia ist bereits gekommen zur Sünde wird, und dem kein Opfer zu groß ist.
Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel
150
Apg 2,36 155
Mt 9,15b „Es werden aber Tage kommen, da der Bräuti-
151
'Binden' und 'Lösen' ist ein bekannter Ausdruck im rabbi- gam von ihnen genommen sein wird, und dann werden sie
nischen Hebräisch. S. Liebi 'Ein Gang durch die Apostelge- fasten.“
schichte 2/2' Apg 13,2 „Als sie nun dem Herrn dienten und fasteten,
152
Geheimnis des Glaubens: Deinen Tod, o Herr, verkünden sprach der Heilige Geist:“
wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Apg 14,23 „Nachdem sie ihnen aber in jeder Gemeinde Äl-
Herrlichkeit. teste bestimmt hatten, befahlen sie sie unter Gebet und Fasten
153
Mt 13,43 „Dann werden die Gerechten leuchten wie die dem Herrn an, an den sie gläubig geworden waren.“
Sonnen im Reich ihres Vaters.“ 156
Offb 22,17 „Und wen da dürstet, der komme; und wer da
154
Mal 3,22ff. „Gedenkt an das Gesetz Moses, meines will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst!“
Knechtes, das ich ihm auf dem Horeb für ganz Israel befohlen 157
Mt 23,12 „Wer sich aber selbst erhöht, der wird erniedrigt
habe, an die Satzungen und Rechte! Siehe, ich sende euch den werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht wer-
Propheten Elia, ehe der große und furchtbare Tag des Herrn den.“
kommt; und er wird das Herz der Väter den Kindern und das 158
(Ps 8,6-7) Heb 2,7ff. „Du hast ihn für kurze Zeit niedriger
Herz der Kinder wieder ihren Vätern zuwenden, damit ich bei sein lassen als die Engel; mit Herrlichkeit und Ehre hast du
meinem Kommen das Land nicht mit dem Bann schlagen ihn gekrönt und hast ihn gesetzt über die Werke deiner
muss!“ Hände; alles hast du seinen Füßen unterworfen.“
19 – 20 Blinde Augen und geöffnete Augen | 23

18,10-11 Der Sohn des Mensch en rettet der unterschiedlichen Gruppen, denen Jesus in den
das Verloren e davor liegenden dreieinhalb Jahren seine Botschaft
Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge- vom Reich verkündet hatte, solche mit Augen, die
hört, dass die Kleinen unter dem Schutz der Engel sehen und doch nicht sehen,161 und solche mit geöff-
stehen und in Jesus ihren Retter haben. neten Augen.162 Die Pharisäer, die Jesus feindlich
gesinnt waren, die Kinder (Typus des Menschen, für
18,12-14 Das Gl eichnis vom verloren en den das Reich der Himmel bestimmt ist), ein from-
Schaf mer Jude (Typus des Menschen der um seine eigene
Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge- Gerechtigkeit weiß und darum nicht für das Reich
hört, dass Jesus jeden dieser Kleinen, der sich ein- der Himmel geeignet ist), Jesu Jünger, die schritt-
mal verirrt haben sollte, suchen wird, und seine weise immer tiefer in die Geheimnisse des Reiches
Freude groß ist, wenn er ihn findet, denn der Vater der Himmel eindringen und schließlich zwei Blinde,
will nicht, dass einer von ihnen verlorengeht. denen die Augen geöffnet werden163 (Sinnbild des
18,15-28 Zurechtweisung in der Ge- Israel, das Buße tut und in die Nachfolge Jesu ein-
meinde tritt).
Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge- 19,1-9 Die Frage der Pharisäer zur Ehe-
hört, dass sich jeder, der Christus nachfolgt, vor der scheidung
Gemeinde in seinem Tun verantworten muss, ange- Die Frage der Pharisäer, die Jesus gegenüber feind-
fangen bei jedem einzelnen Gemeindeglied; und das lich gesinnt sind, entspringt einem verhärteten Her-
die Gemeinde binden und lösen kann. zen. Sie sehen und sehen doch nicht, und Jesus ant-
18,19-20 Jesu Gegenwart in der Ge- wortet ihnen, indem er die Schrift darlegt und ihre
meinde Herzenshärtigkeit offenlegt.
Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge- 19,10-12 Ehe und Ehelosigkeit
hört, dass der Vater jede Bitte erhört, wenn auch nur Der Einwand der Jünger entspringt der Härte ihres
zwei Jünger im Gebet übereinkommen, und dass Je- Herzens164 in Bezug auf die Ehe. Jesus greift ihren
sus Christus mit allem Segen159 und Trost dort ist, Einwand auf, um ihnen ein weiteres Geheimnis des
wo auch nur zwei Jünger auf seinen Namen hin ver- Reiches der Himmel zu zeigen, die Ehelosigkeit um
sammelt sind. des Himmelreiches willen.
18,21-35 Dem Bruder vergeben 19,13-15 Jesus segnet die Kinder
Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge- Der Tadel, den die Jünger den Kindern aussprechen,
hört, dass wir einander unbegrenzt vergeben müs- entspringt der Härte ihres Herzens und ihrem fehlen-
sen. den Glauben, dass der Weg ins Reich der Himmel
18,23-35 Das Gleichnis vom unbarmher- allen offensteht, gerade aber den Kindern. Jesus wi-
zigen Knecht dersetzt sich ihnen und stellt die Kinder als Typus
Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge- des Menschen vor, dem das Reich der Himmel be-
hört, dass wir, wie der Knecht in dem Gleichnis, stimmt ist.
einst mit unermesslicher Schuld beladen waren, dass 19,16-26 Der fromme und reiche Jüng-
sie uns aber vom Vater erlassen ist. Sollten wir nun ling
unseren Schuldnern160 ihre Schuld nicht erlassen, Die Frage des frommen und reichen Jünglings ent-
der Vater würde unsere Schulden ihm gegenüber er- springt dem Wissen um seine eigene Gerechtigkeit,
barmungslos einfordern. die sich in dem Moment als unzureichend erweist,
als sie auf Jesus trifft, und ihn ungeeignet für das
19 – 20 Blinde Augen und geöffnete Au- Reich der Himmel sein lässt.165 Jesus erklärt das
gen Klammern an der eigenen Gerechtigkeit mit dem
Klammern am Reichtum.
Vor seinem Einzug in Jerusalem begegnen uns in
den folgenden zwei Kapiteln noch einmal Vertreter

159
Eph 1,3 „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn 162
Mt 13,16 „Aber glückselig sind eure Augen, dass sie se-
Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jedem geistlichen Se- hen, und eure Ohren, dass sie hören!“
gen in den himmlischen [Regionen] in Christus“ 163
Mt 20,33 „Sie sagten zu ihm: Herr, dass unsere Augen ge-
160
Mt 6,12 „Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir öffnet werden!“
vergeben unseren Schuldner.“ 164
Mk 16,14 „Danach offenbarte er sich den Elfen selbst, als
Mk 11,25ff. „Und wenn ihr dasteht und betet, so vergebt, sie zu Tisch saßen, und tadelte ihren Unglauben und die
wenn ihr etwas gegen jemand habt, damit auch euer Vater im Härte ihres Herzens, dass sie denen, die ihn auferstanden ge-
Himmel euch eure Verfehlungen vergibt. Wenn ihr aber nicht sehen hatten, nicht geglaubt hatten.“
vergebt, so wird auch euer Vater im Himmel eure Verfehlun- 165
Mt 5,20 „Wenn euere Gerechtigkeit die der Schriftgelehr-
gen nicht vergeben.“ ten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet ihr gar nicht
161
Mt 13,13 “weil sie sehen und doch nicht sehen“ in das Reich der Himmel eingehen!“
24 | 21 – 22 Auseinandersetzung mit den Obersten der Juden

19,27-30 Vom Lohn der Nachfolge zu befehlen. Wer in der zukünftigen Welt groß sein
Die Frage des Petrus nimmt darauf Bezug, dass die will, muss jetzt Diener sein, so wie Jesus gedient
Jünger sich vom Reichtum gelöst haben, und Jesus und sein Leben gegeben hat,168 wodurch viele erlöst
bestätigt die Jünger und zeigt ihnen ein weiteres Ge- sein werden.
heimnis des Reiches der Himmel: den Lohn, der je- 20,29-33 Die Heilung zweier Blinder in
den erwartet, in Abhängigkeit von dem was er in Jericho
diesem Leben verlassen hat. Deswegen wird es Erste Die beiden Blinden sind der Typus des Israel, das
geben, die Letzte werden und Letzte, die Erste wer- blind ist, sich aber gegen die Vielen stellt und Buße
den.166 tut, und dem von Jesus die Augen geöffnet werden,
20,1-16 Das Gleichnis von den Arbeitern und das Jesus nachfolgt.
im Weinberg
Die Gerechtigkeit, die das Reich der Himmel schaf- 21 – 22 Auseinandersetzung mit den
fen wird, wird Erste zu Letzten und Letzte zu Ersten Obersten der Juden
machen. Jesus erläutert in seinem Gleichnis, wie je-
der den ihm zustehenden Lohn erhalten wird. Die 21,1-11 Der Einzug Jesu, des König s, in
aber ihre eigene Gerechtigkeit betrachten, werden Jerusalem
unzufrieden sein und vom Reich der Himmel ausge- Der Vater hat alles für den Einzug seines Sohnes als
schlossen sein.167 König in Jerusalem vorbereitet. Der König kommt
demütig.169 Viele in Jerusalem kennen ihn nicht,
20,17-19 Dritte Leidensankündigung aber die Menge aus Galiläa, der er dreieinhalb Jahre
Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge- das Kommen des Reiches der Himmel verkündigt
hört, dass Jesu Tod von den Obersten der Juden ge- und durch starke Zeichen bezeugt hat, bezeugt ihn
fordert, von einer Nation der Heiden aber vollstreckt nun: Es ist Jesus, der Prophet von Nazareth in Gali-
worden ist. Wir alle haben Christus ans Kreuz ge- läa!
schlagen.
21,12-17 Die zweite Tempelreinigung
20,20-23 Söhne des Zebedäus . Die Jesu erste Handlung als König ist, die Würde des
höchsten Ränge Hauses seines Vaters170
Die Mutter zweier Jünger erbittet für ihre Söhne die wiederherzustellen.171 Er ist ein König der Blinden
höchsten Ränge im Reich der Himmel. Jesus ant- und Lahmen und der Kinder und er hat nichts, wo er
wortet ihr gemäß der Gerechtigkeit des Reiches der sein Haupt hinlegen kann in Jerusalem,172 und muss
Himmel. Es ist nicht vermessen, nach den höchsten daher in Bethanien übernachten.
Rängen zu streben, und auch nicht, sich die Über-
nahme der Kosten der Nachfolge in vollem Maße 21,18-22 Der unfrucht bare Feigenbaum .
zuzutrauen. Doch niemand vermag die eigene Ge- Die Macht des Glaubens
rechtigkeit zu beurteilen, nur der Vater, und gemäß Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge-
seinem Urteil wird er den Lohn austeilen. hört, dass Jesus von Israel Frucht erwartet hat. Wenn
aber das ungläubige Israel jetzt keine Frucht
20,24-28 Vom Herrschen und vom Die- bringt,173 wird es bis zum Ende der Weltzeit keine
nen Frucht mehr bringen. Um aber Frucht zu bringen,
Jesus nimmt den Unmut der zehn Jünger über das haben die Nachfolger Jesu den Glauben, der nicht
Streben nach Geltung in der zukünftigen Welt zum zweifelt, durch den ihnen alles möglich sein wird.
Anlass, ihnen das Folgende für die jetzige Weltzeit
166
die Erlösung ihrer Seelen, er muss davon abstehen auf ewig!
Viele Erste werden Letzte – damit er für immer leben könnte, die Grube nicht sähe.
und Letzte werden Erste sein. 169
Sach 9,9 „Frohlocke sehr, du Tochter Zion; jauchze, du
Es gibt Letzte, die sind als Letzte geborn, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir; ein Ge-
es gibt Letzte, die sind es, von Menschen gemacht, rechter und ein Retter ist er, demütig und reitend auf einem
es sind Letzte, die Gottes Verheißung nicht kennen, Esel, und zwar auf einem Füllen, einem Jungen der Eselin.“
und Letzte, die haben sich selbst so gemacht um des 170
Luk 2,49 „Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss,
Himmelreiches willen. was meines Vaters ist?“
171
Wer es fassen kann, soll es erfassen. Doch kann er es nicht, denn in den Augen des Volkes und
167
Mt 20,16 „So werden die Letzten die Ersten und die Ersten auch des Herrn ist der Tempel zu einer Räuberhöhle gewor-
die Letzten sein. Denn viele sind berufen, aber wenige auser- den.
wählt.“ Jer 7,11 „Ist denn dieses Haus, das nach meinem Namen
Mt 22,13ff. „Da sprach der König zu den Dienern: Bindet genannt ist, in euren Augen zu einer Räuberhöhle geworden?
ihm Hände und Füße, führt ihn weg und werft ihn hinaus in Ja wahrlich, auch ich sehe es so an! spricht der Herr.“
172
die äußerste Finsternis! Da wird das Heulen und Zähneknir- Mt 8,20
schen sein. Denn viele sind berufen, aber wenige sind auser- 173
Mt 24,32 „Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis:
wählt!“ Wenn sein Zweig schon saftig wird und Blätter treibt, so er-
168
Ps 49,8ff. „Und doch vermag kein Bruder den anderen zu kennt ihr, dass der Sommer nahe ist.“
erlösen; er kann Gott das Lösegeld nicht geben – zu teuer ist
23 Gericht über Israel | 25

Der Glaube wird ihr Gebet mächtig machen. zu fangen. In der Gerechtigkeit des Reiches der
Himmel nehmen das Mandat der Obrigkeit und das
21,23-27 Die Frage nach Jesu Vollmacht
Mandat der Kirche keinen Anstoß aneinander,176 die
Jesus lehrt im Tempel und ist bereit, den Obersten Gerechtigkeit gibt jedem das Seine.
der Juden gegenüber Rechenschaft abzulegen, damit
sie an ihn glauben können, vorausgesetzt ihre Her- 22,23-33 Die Frage nach der Auferste-
zen sind aufrichtig und erkennen die Taufe des Jo- hung
hannes an, die ihm den Weg bereitet hatte. Da sie Die Sadduzäer wollen Jesus seinen Glauben an die
die Taufe des Johannes aber nicht anerkennen wol- Auferstehung zum Fallstrick machen, doch geht ihr
len, schweigt Jesus. Angriff ins Leere,177 weil sie weder die Schriften
noch die Kraft Gottes kennen. Zu den Geheimnissen
21,28-32 Das Gleichnis von den zwei
des Reiches der Himmel gehört, dass die Menschen
Söhnen
in der Auferstehung nicht heiraten. Die Auferste-
Das folgende Gleichnis hält den Obersten der Juden hung aber gibt es, weil es Gott gibt, denn Gott ist
den Spiegel vor. Der tut den Willen Gottes, der sich nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen.
aufmacht, wenn er sich aufmachen soll, auch wenn
er zuvor sagte, dass er nicht will und nicht der, der 22,34-40 Die Frage nach dem größte n
nur sagt, er wolle, aber sich dann nicht aufmacht. Gebot
Auf die Predigt Johannes des Täufers hin haben so Die Pharisäer wollen Jesus versuchen, so dass er läs-
viele Buße getan, die vorher ein sündiges Leben hat- tert, doch Jesus hat nie unrecht geredet.178 Der
ten, doch die Obersten wollten ihm nicht glauben. Mensch lebt von einem jeden Wort, das aus dem
21,33-46 Das Gleichnis von dem Haus- Mund des Herrn hervorgeht,179 und auch dieses
Wort Jesu lässt uns leben.
herrn und den Weingärtnern
Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge- 22,41-46 Wessen Sohn ist der Christus?
hört, dass jetzt für den Vater die Zeit gekommen ist, Petrus hatte Jesus Christus als den Sohn des lebendi-
die Früchte des Reiches in Empfang zu nehmen, gen Gottes bekannt. Jesus fragt die Pharisäer nach
doch dass Israel sie verweigert, und dass aus diesem der Herkunft des Christus und weist sie auf David
Grund Israel das Reich Gottes genommen und einem hin, der den Messias als den Sohn Gottes bekannt
Volk der Heiden (dem Volk der Erlösten)174 gege- hat. Doch die Pharisäer wollen auch dieser letzten
ben wird, das dessen Früchte bringt. Israel sollte Einladung in die Nachfolge nicht nachkommen und
Baumeister des Reiches der Himmel sein, doch ha- verschließen sich endgültig dem Glauben an Jesus.
ben sie Jesus verworfen, den Gott aber zum Eckstein
des Reiches gemacht hat175 und zum Stein, der Israel 23 Gericht über Israel
richten wird.
23,1-36 Mahnung an das Volk und Straf-
22,1-14 Das Gleichnis vom könig lichen rede gegen die Schriftgel ehrten und Pha-
Hochzeitsmahl risäer
Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge- Das Gericht an Israel beginnt bei den Schriftgelehr-
hört, dass die zur Hochzeit Geladenen sich gewei- ten und Pharisäern (sie haben sich auf Moses Stuhl
gert haben zu kommen, und dass aus diesem Grund gesetzt, und die Gerechtigkeit des Reiches der Him-
andere Gäste eingeladen werden, doch wehe es mel tastet das Mandat der Kirche nicht an, denn es
kommt jemand, der kein hochzeitliches Gewand an- kommt von Gott und behält seine Gültigkeit unab-
hat, er wird hinaus in die Finsternis geworfen. Denn hängig von denen, die es tragen, auch wenn sie böse
viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt! sind), denn sie missbrauchen ihre Autorität um ihrer
22,15-22 Die Frage nach der Steuer Geltungssucht vor Gott und den Menschen willen
Die Pharisäer und Herodianer wollen Jesus in der (dabei kann es nur eine Autorität geben, Christus
Rede fangen, doch er schlüpft durch die Maschen ih- und den Vater, der im Himmel ist!), sie verschlie-
res Netzes, die nicht eng genug sind, um ihn darin ßen, wo Christus öffnet, fressen, wo er gibt,

174
1Petr 2,9ff. „Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein Viele erheben sich gegen mich; viele sagen von meiner Seele:
königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Ei- Sie hat keine Hilfe bei Gott. (Sela) Aber du, Herr, bist ein
gentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch Schild um mich, du bist meine Herrlichkeit und der mein
aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht – Haupt emporhebt.“
euch, die ihr einst nicht ein Volk wart, jetzt aber Gottes Volk 178
Joh 18,23 „Jesus erwiderte ihm: Habe ich unrecht geredet,
seid, und einst nicht begnadigt wart, jetzt aber begnadigt so beweise, was dran unrecht war; habe ich aber recht gere-
seid.“ det, was schlägst du mich?“
175
Ps 118,22ff. „Der Stein, den die Bauleute verworfen ha- 179
5Mo 8,3b „dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt,
ben, der ist zum Eckstein geworden; vom Herrn ist das ge- sondern dass er von all dem lebt, was aus dem Mund des
schehen; es ist wunderbar in unseren Augen!“ Herrn hervorgeht.“
176
Siehe die Mandatenlehre von Dietrich Bonhoeffer Mt 4,4 „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von
177
Ps 3,2ff. „Ach Herr, wie zahlreich sind meine Feinde! einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes hervorgeht!“
26 | 24 – 25 Die Endzeitreden. Gericht über die Welt. Wiederkunft des Herrn

verderben, wo er heiligt, verführen, wo er führt, be- in all dieser Zeit standhaft auszuharren, denn Ret-
trügen, wo er Gerechtigkeit übt, sind räuberisch und tung naht. Und die, die ausharren, werden das Evan-
unmäßig,180 wo er maßvoll ist, verbergen ihre Un- gelium in der ganzen Welt verkündigen, zum Zeug-
reinheit, wo er rein ist, und bauen den Propheten nis für die Heidenvölker. Dann wird das Ende kom-
Denkmäler, die sie als die Söhne der Prophetenmör- men.
der ausweisen, die auch die Propheten, die zu ihnen 24,15-28 Die große Drangsal
geschickt sind, töten werden. Weil dies so ist, wird
das Blut aller Gerechten, vom Anfang der Welt, Jesus prophezeit eine große Drangsal, wie von An-
über sie kommen. Solange der Stuhl Mose noch von fang der Welt an bis jetzt keine gewesen ist und
ihnen besetzt ist, soll das Volk halten und tun, was auch keine mehr kommen wird, doch können sich
sie sagen, doch nicht nach ihren Werken tun. Doch die Gläubigen, die seine Worte dann lesen werden,
wie soll das gehen? Auch das ist schon Gericht. in Sicherheit bringen, und um ihretwillen werden
jene Tage verkürzt werden. Den Auserwählten jener
23,37-39 Klage über Jerusalem Tage (dem gläubigen Überrest Israels und den Men-
Das Gericht wird den Tempel hinwegnehmen und schen, die durch ihr Zeugnis zum Glauben kommen)
den Christus aus der Mitte des Volkes, bis er am wird wiederum Gefahr drohen durch die Verführung
Ende der Weltzeit wieder zu ihnen zurückkommt, durch falsche Christusse (die die Zeit des Aushar-
denn Jerusalem hat die Propheten, die zu ihm ge- rens verkürzen wollen) und falsche Propheten (die
sandt waren, getötet und sich dem Herrn, der es die Erwartung Christi aufgegeben haben und selbst
sammeln wollte, verweigert. das Reich Gottes errichten wollen), doch die wahre
Wiederkunft des Menschensohnes wird für die Aus-
24 – 25 Die Endzeitreden. Gericht über erwählten klar und unmissverständlich zu erkennen
die Welt. Wiederkunft des Herrn sein. Die Menschen, die sich haben verführen las-
sen, werden sich um die falschen Christusse und fal-
Die Zeit bis zur Wiederkunft des Herrn ist für die schen Propheten versammelt haben und sich von ih-
Welt von Drangsal und vom Zeugnis der Gemeinde rem Tod nähren.
des Herrn geprägt. Von der Gemeinde erwartet der
Herr in dieser Zeit Treue, Bewahrung des Geistes 24,29-35 Das Kommen des Menschen-
und Fleiß. Von den Heidenvölkern erwartet er sohnes
Barmherzigkeit mit den Menschen, die er seine Brü- Nach der Drangsal auf der Erde, wird es Erscheinun-
der nennt. Ein jeder aber wird von ihm, entspre- gen am Himmel geben und das Zeichen des Men-
chend seinen Taten, seinen Lohn erhalten, das ewige schensohnes wird am Himmel erscheinen, das für
Leben, den Eingang ins Reich Gottes, oder das Ge- die Menschen auf der ganzen Erde unmissverständ-
richt, die ewige Strafe. lich und klar sein wird, sodass sie Buße tun werden,
und den Menschensohn in großer Kraft und Herr-
24, 1-14 Verführungen und Drangsal in lichkeit vom Himmel auf die Erde kommen sehen
der Endzeit werden. Haben sich zuvor die Verführten um die fal-
Die Gemeinde des Herrn wird in der Spannung ste- schen Christusse und die falschen Propheten ver-
hen, keinen Tempel und damit keine Heimat zu ha- sammelt, so werden die Auserwählten aus allen Völ-
ben und allezeit die Wiederkunft des Herrn und das kern von den Engeln um Christus versammelt wer-
Ende dieser Weltzeit herbeizusehnen. Dabei wird ihr den. Das Gleichnis vom Feigenbaum sagt, dass
Gefahr drohen durch die Verführung durch falsche wenn das gläubige Israel beginnt, Frucht zu bringen,
Christusse (die das Warten auf Christus abkürzen die Wiederkunft Christi unmittelbar bevorsteht.181
wollen, indem sie sagen, er sei hier auf Erden),
durch das Erschrecken vor Kriegsgefahren und 24,36-51 Ermahnung zur Wachsamkeit
durch Kriege und Hungersnöten, Seuchen und Erd- (Die Entrückung)
beben (die diese Wartezeit unerträglich erscheinen Die Zeit des Wartens auf die Wiederkunft Christi
lassen werden, aber noch nicht das Ende bedeuten), wird die treuen von den bösen Knechten scheiden.
durch zunehmende Verfolgung um des Namens Wachsamkeit und Treue werden bei Christi Wieder-
Christi willen, die auch zu einer inneren Zersetzung kunft belohnt, Untreue hingegen mit der Verdamm-
führen wird, durch falsche Propheten (die ein ande- nis bestraft werden. Zu den Geheimnissen des Rei-
res Evangelium predigen werden, weil sie die Er- ches der Himmel gehört, dass die wachsamen und
wartung der Wiederkunft Christi aufgegeben haben treuen Knechte vor der endgültigen Wiederkunft
und selbst das Reich Gottes errichten wollen) und Christi von ihm mitgenommen, die untreuen und bö-
durch überhandnehmende Zügellosigkeit und erkal- sen Knechte aber zur ewigen Strafe zurückgelassen
tete Liebe vieler in ihrem Innern. Sie ist aufgerufen, werden. Die Treue der Führer182 in der Gemeinde

180
Hes 22,27 „Seine Fürsten, die darin wohnen, sind wie räu- was du, Herr, als 'dieses Geschlecht' bezeichnest.
berische Wölfe; sie vergießen Blut, verderben Seelen, nur um Dann sagst du uns einfach, dass Gottes Zukunft
unrechtmäßigen Gewinn zu machen.“ uns nah genug ist, dass wir warten können.
181
Und wenn's auch schon 2000 Jahre sind, 182
Hebr 13,7 „Gedenkt an eure Führer, die euch das Wort
26 – 27 Das Leiden und Sterben Jesu Christi | 27

wird sich aber darin erweisen, den Dienern Christi an ihm gedachten die Israeliten an die Verschonung
die Speise zur rechten Zeit zu geben.183 vor dem Gericht gegen die Ägypter (Passah bedeutet
verschonendes Vorübergehen), bei dem das Blut des
25,1-13 Das Gleichnis von den ze hn
geschlachteten Passahlammes eine entscheidende
Jungfrauen
Bedeutung hatte.188 Jesus hat durch sein Leiden und
Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge- Sterben das Passah erfüllt189 und erfüllt es noch, bis
hört, dass nur die klugen Glieder der Gemeinde, die, er in Herrlichkeit wiederkommt und alle seine Aus-
während der Herr auf sich warten lässt, bis zu seiner erwählten190 ins Reich des Vaters führt.191 Die Men-
Wiederkunft den Geist bewahrt haben,184 da hinein- schen haben (stellvertretend für uns!) mit Jesus das
kommen. Die törichten, die den Geist haben verlö- gemacht,192 was damals beim Passah geschah, und
schen lassen,185 gelangen nicht hinein, denn der Herr all dies haben auch wir Jesus getan oder nicht getan;
kennt sie nicht. doch haben sie auch an der Erfüllung des Passah
25,14-30 Das Gleichnis von den anver- mitgewirkt und tun es bis heute.
trauten Talenten 26,3-5 Der Plan der obersten Priester,
Zu den Geheimnissen des Reiches der Himmel ge- Schriftgelehrte n und Älteste n
hört, dass der Herr seine Knechte beauftragt hat, Die Führer der Juden wollen Jesus mit List ergrei-
seine Geschäfte während seiner langen Abwesenheit fen, um ihn zu töten. Ihnen kommt die Rolle des
weiterzuführen, und die guten und fleißigen bei sei- Pharao zu, dem der Herr das Herz verstockte, so
ner Wiederkunft für den Gewinn, den sie erzielt ha- dass er zu keiner Buße mehr fähig war.193
ben, belohnen wird. Der Auftrag des bösen und fau-
len Knechts aber, wird dem guten und treuen gege- 26,6-13 Die Salbung Jesu in Bethanien
ben werden, er aber wird ins Gericht kommen und Eine Frau bezeugt Jesus ihre brennende Liebe und
die ewige Strafe erhalten. Verehrung, indem sie sein Haupt mit kostbarem Öl
übergießt. Jesus bezieht diese Tat auf sein Begräbnis
25,31-46 Das Gericht über die Heiden-
und richtet die Liebe dieser Frau aus auf seinen Er-
völker
lösungstod. Dieser Frau kommt die Rolle Mirjams
Bei seiner Wiederkunft wird der Sohn des Menschen zu, die nach dem Zug durch das Schilfmeer zusam-
die Heidenvölker voneinander scheiden. Die Auser- men mit Mose und allen Kindern Israels dem Herrn
wählten186 werden das Reich erben, sie haben ihm in ein Lied sang.194 Die Jünger neiden es ihr, doch wird
denen gedient, die er seine Brüder nennt, und er hat nach dem Willen des Herrn keine Notwendigkeit je
die, die den Willen des Vaters im Himmel tun, Bru- Liebe und Verehrung verbieten können; das Evange-
der und Schwester und Mutter genannt.187 Die Ver- lium wird uns immer daran gemahnen.
fluchten, die die ewige Strafe erleiden werden, ha-
ben dem Sohn des Menschen nicht in seinen Brü- 26,14-16 Der Verrat des Judas
dern gedient. Judas verrät Jesus um des Geldes willen. Ihm
kommt die Rolle des Volksgenossen Mose zu, der
26 – 27 Das Leiden und Sterben Jesu sich der Herrschaft Mose nicht beugen wollte und
Christi
26,1-2 Das Passah
Das Passah war eines der drei großen Feste Israels;

Gottes gesagt haben; schaut das Ende ihres Wandels an und 188
Zitat: Schlachterbibel 2000. Fußnote zu „Passah“, Mt 26,2.
ahmt ihren Glauben nach!“ 189
1Kor 5,7 „Darum fegt den alten Sauerteig aus, damit ihr
183
Ps 145,1ff. „Der Herr stützt alle Strauchelnden, und richtet ein neuer Teig seid, da ihr ja ungesäuert seid! Denn unser
alle auf, die gebeugt sind. Aller Augen warten auf dich, und Passahlamm ist ja für uns geschlachtete worden: Christus.“
du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. Du tust deine 190
Ps 106,4ff. „Gedenke an mich, o Herr, aus Gnade gegen
Hand auf und sättigst alles, was lebt, mit Wohlgefallen.“ dein Volk; such mich heim mit deiner Rettung, dass ich das
184
1Joh 3,24 „Und wer sein Gebot hält, der bleibt in ihm und Glück deiner Auserwählten schaue, mich freue an der Freude
er in ihm, und daran erkennen wir, dass er in uns bleibt; an deines Volkes und mich rühme mit deinem Erbteil.“
dem Geist, den er uns gegeben hat.“ 191
Lk 22,15ff. „Mich hat herzlich verlangt, dieses Passah mit
185
1Tess 5,19 „Den Geist dämpft nicht!“ euch zu essen, ehe ich leide. Denn ich sage euch: Ich werde
Hebr 10,28ff. „Wenn jemand das Gesetz Mose verwirft, muss künftig nicht mehr davon essen, bis es erfüllt sein wird im
er ohne Erbarmen sterben auf die Aussage von zwei oder drei Reich Gottes.“
Zeugen hin; wie viel schlimmerer Strafe, meint ihr, wird der- 192
Mt 17,12 „Ich sage euch aber, dass Elia schon gekommen
jenige schuldig erachtet werden, der den Sohn Gottes mit Fü- ist; und sie haben ihn nicht anerkannt, sondern mit ihm ge-
ßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt macht, was sie wollten. Ebenso wird auch der Sohn des Men-
wurde, für gemein geachtet und den Geist der Gnade ge- schen von ihnen leiden müssen.“
schmäht hat?“ 193
2Mo 9,12a „Aber der Herr verstockte das Herz des Pha-
186
Mt 24,22b „aber um der Auserwählten willen sollen jene rao“
Tage verkürzt werden.“ 194
2 Mo 15,21 „Und Mirjam antwortete ihnen [im Wechsel-
187
Mt 12,50 „Denn wer den Willen meines Vaters im Him- gesang]: Singt dem Herrn, denn hoch erhaben ist er: Ross und
mel tut, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter!“ Reiter hat er ins Meer gestürzt!“
28 | 26 – 27 Das Leiden und Sterben Jesu Christi

ihn an den Pharao verriet.195 bis dahin alle, die dem Herrn folgen, das Brot bre-
chen und aus dem Kelch trinken, und damit Anteil
26,17-19 Die Vorbereitung des letzten
haben an dem neuen Bund, den Jesus durch das Ver-
Passahmahls
gießen seines Blutes schließen wird, und nun ge-
Jesus will sein Passah mit seinen Jüngern feiern, schlossen hat,201 und gleichzeitig dieses Bundes ge-
denn die Zeit der Erfüllung des Passah ist nah. denken und den Tod des Herrn verkündigen.202
26,20-25 Einer von euch wird mich ver- 26,30-35 Die Ankündigung der Verleug-
raten nung durch Petrus
Jeder, der dem Herrn nachfolgt, weiß, dass auch er Der Vater wird den Seinen den Hirten nehmen, und
fähig wäre, ihn zu verraten, und wird sich beim sie werden nicht anders können, sie werden sich zer-
Herrn versichern, dass es nicht so sei, und der Herr streuen (Petrus, der sich für stark hält, wird eines
hat die Macht, ihn davor zu bewahren.196 Der aber Besseren belehrt), doch wird sie der Sohn, nachdem
den Verrat in seinem Herzen beschlossen hat,197 und er auferweckt ist, wieder sammeln, und sie werden
den Herrn, trotz dem er ermahnt wurde, belügt, fin- sich ab da immer versammeln203. Und dann wird er
det keine Rettung. der Herde nicht mehr genommen werden.204
26,26-29 Die Einsetzung des Mahles des 26,36-46 Gethsemane
Herrn
Jesus betet. Der Kelch, den der Vater ihn trinken
Jesus gibt seinen Jüngern seinen Leib zu essen und lässt, ist zu grausam! Der seiner göttlichen Gestalt
sein noch zu vergießendes Blut zu trinken. Dabei ist entäußerte205 Sohn des lebendigen Gottes206, kann
es nicht notwendig, dass er Brot und Wein in seinen ihn aus eigener Kraft nicht trinken, doch weil der
Leib und sein Blut verwandelt; und dennoch, die Vater es will, willigt er ein. Die Jünger müssen wa-
Jünger und alle, die zu seinem Gedächtnis das Brot chen und beten, damit ihr Glaube in der drohenden
essen und den Wein trinken, essen und trinken wirk- Zerstreuung nicht aufhöre, denn aus eigener Kraft
lich seinen Leib und sein Blut, so wie er es ihnen werden sie sich nicht vor der Versuchung bewahren.
nach der Speisung der Fünftausend bereits gesagt Alle, die dem Herrn nachfolgen, müssen wachen
hatte.198 (Wem dies schwer einsichtig ist, sei daran und beten, um bis ans Ende auszuharren,207 und ge-
erinnert, dass Mann und Frau ein Fleisch sind,199 rettet zu werden. Jesus gelangt nun in der Sünder
und dass unsere Kinder unser Fleisch und Blut Hände, die seinen Tod beschlossen haben, doch der
sind.200) Der Herr wird das Passah erst wieder beim Beginn der Leiden ist der Verrat.
Eintritt in das Reich seines Vaters mit seinen Auser-
wählten essen und den Wein trinken. Doch werden

195
2Mo 2,11ff. „Es geschah aber zu der Zeit, als Mose er- ein Fleisch sein.“
wachsen geworden war, da ging er hinaus zu seinen Brüdern 200
1Mo 37,27 „Kommt, wir wollen ihn den Ismaelitern ver-
und sah ihre Lasten; und er sah, dass ein Ägypter einen Heb- kaufen und nicht selbst Hand an ihn legen; denn er ist unser
räer schlug, einen seiner Brüder. Da schaute er sich nach allen Bruder, unser Fleisch!“
Seiten um, und als er sah, dass kein Mensch anwesend war, Hebr 2,14 „Da nun die Kinder an Fleisch und Blut Anteil ha-
erschlug er den Ägypter und verscharrte ihn im Sand. Am ben,…“
zweiten Tag ging er auch hinaus, und siehe, zwei hebräische 201
Jer 31,31ff. „Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da
Männer stritten miteinander, und er sprach zu dem Schuldi- ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen
gen: Warum schlägst du deinen Nächsten? Er aber sprach: Bund schließen werde; nicht wie der Bund, den ich mit ihren
Wer hat dich zum Obersten und Richter über uns gesetzt? Vätern schloss an dem Tag, da ich sie bei der Hand ergriff,
Willst du mich auch töten, wie du den Ägypter getötet hast? um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen; denn sie ha-
Da fürchtete sich Mose und sprach: Wahrlich, die Sache ist ben meinen Bund gebrochen, obwohl ich doch ihr Eheherr
bekannt geworden! Und es kam vor den Pharao, und der war, spricht der Herr.“
trachtete danach, Mose umzubringen.“ 202
1Kor 11,25ff. „Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem
196
Lk 22,31ff. „Simon, Simon, siehe, der Satan hat euch be- Blut; dies tut, sooft ihr ihn trinkt, zu meinem Gedächtnis!
gehrt, um euch zu sichten wie den Weizen; ich aber habe für Denn sooft ihr dieses Brot esst und diesen Kelch trinkt, ver-
dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre; und wenn du kündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.“
einst umgekehrt bist, so stärke deine Brüder!“ 203
Mt 18,20 „Wo zwei oder drei zu meinem Namen hin ver-
197
Lk 22,3 „Es fuhr aber der Satan in Judas, der mit Beina- sammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.“
men Ischariot genannt wird, welcher aus der Zahl der Zwölf 204
Mt 28,20 „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das
war.“ Ende der Weltzeit! Amen.“
198
Joh 6,53ff. „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr 205
Phil 2,5ff. „Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus
nicht das Fleisch des Menschensohnes esst und sein Blut Jesus auch war, der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht
trinkt, so habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch isst wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er ent-
und mein Blut trinkt, der hat ewiges Leben, und ich werde ihn äußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und
auferwecken am letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wahrhaf- wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung
tig Speise, und mein Blut ist wahrhaftig Trank. Wer mein als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde
Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz.“
ihm.“ 206
Mt 16,16
199
1Mo 2,24 „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine 207
Mt 24,13
Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden
26 – 27 Das Leiden und Sterben Jesu Christi | 29

26,47-56 Die Gefangennahme Jesu Tag dem Volk offen zeigte,210 zu einem Räuber.211
Jesus nennt den Verräter Freund208, doch dies Wort Die Jünger fliehen und sind jetzt der Welt mit all ih-
findet nicht mehr den Weg in sein Herz. Jesus er- rer Bedrängnis ausgesetzt.212 Der Herr wird nach
mahnt Petrus, nicht mit dem Schwert zu kämpfen, seiner Auferstehung seine Gemeinde aus der Zer-
denn Gott hat die, die ihm nachfolgen, nicht dazu streuung sammeln,213 so wie er am Ende der Tage
bestimmt, das Reich der Himmel mit dem Schwert den Rest Israels214 und die Gerechten aus den Völ-
zu errichten.209 Gott hat seine Kämpfer, die Engel, kern sammeln wird.215
doch bevor sie kämpfen, muss der Sohn zuerst lei- 26,57-68 Jesus vor dem Hohen Rat
den. Die Weise, in der die Volksmenge Jesus gefan- Der Hohe Rat zeichnet sich durch Falschheit aus. Er
gen nimmt, entehrt ihn. Sie macht ihn, der sich jeden
208
Ps 41,10 „Auch mein Freund, dem ich vertraute, der mein Hand und wird seine Tenne gründlich reinigen und seinen
Brot aß, hat die Ferse gegen mich erhoben. Weizen in die Scheune sammeln;“
209
2Kor 10,3ff. „Denn obgleich wir im Fleisch wandeln, so Mt 12,30 „Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich, und
kämpfen wir doch nicht nach Art des Fleisches; denn die wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut!“
Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern Mt 13,30 „Lasst beides miteinander wachsen bis zur Ernte,
mächtig durch Gott zur Zerstörung von Festungen, so dass und zur Zeit der Ernte will ich den Schnittern sagen: Lest zu-
wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich gegen erst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, dass
die Erkenntnis Gottes erhebt, und jeden Gedanken gefangen man es verbrenne; den Weizen aber sammelt in meine
nehmen zum Gehorsam gegen Christus, und auch bereit sind, Scheune!“
jeden Ungehorsam zu bestrafen, sobald euer Gehorsam voll- 214
Ps 106,47 „Rette uns, Herr, unser Gott! Sammle uns aus
ständig geworden ist.“ den Heidenvölkern, dass wir deinem heiligen Namen danken
Eph 6,10ff. „Im Übrigen, meine Brüder, seid stark in dem und uns glücklich preisen, zu deinem Ruhm!“
Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht die ganze Waf- Jes 11,12 „Und er wird für die Heidenvölker ein Banner
fenrüstung Gottes an, damit ihr standhalten könnt gegenüber aufrichten und die Verjagten Israels sammeln und die Zer-
den listigen Kunstgriffen des Teufels; denn unser Kampf rich- streuten Judas zusammenbringen von den vier Enden der
tet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herr- Erde.“
schaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Jes 54,7 „Einen kleinen Augenblick habe ich dich verlassen;
Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen [Mächte] der aber mit großer Barmherzigkeit werde ich dich sammeln.“
Bosheit in den himmlischen [Regionen].“ Jer 23,3 „Und ich selbst werde den Überrest meiner Schafe
210
(als sein Retter!) sammeln aus allen Ländern, wohin ich sie versprengt habe;
Lk 2,10ff. „Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch und ich werde sie wieder zu ihren Weideplätzen bringen, dass
nicht! Denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die sie fruchtbar sein und sich mehren sollen.“
dem ganzen Volk widerfahren soll. Denn euch ist heute in der Jer 31,10 „Hört das Wort des Herrn, ihr Heidenvölker, und
Stadt Davids ein Retter geboren, welcher ist Christus, der verkündigt es auf den fernen Inseln und sprecht: Der Israel
Herr.“ zerstreut hat, der wird es auch sammeln und wird es hüten
211
Gott schickte Israel immer wieder Räuber zur Strafe. wie ein Hirte seine Herde.“
Ri 2,14 „Da entbrannte der Zorn des Herrn über Israel, und Hes 11,17 „Darum sollst du weiter zu ihnen sagen: So
er gab sie in die Hand von Räubern, die sie beraubten; und er spricht Gott, der Herr: Ich will euch aus den Völkern sam-
verkaufte sie in die Hand ihrer Feinde ringsum, so dass sie meln und euch aus den Ländern, in die ihr zerstreut worden
vor ihren Feinden nicht mehr bestehen konnten.“ seid, wieder zusammenbringen und euch
2Kön 17,20 „Darum verwarf der Herr den ganzen Samen das Land Israel wiedergeben!“
Israels und demütigte sie; und er gab sie in die Hände von Hes 37,21 „Und sage zu ihnen: So spricht Gott, der Herr:
Räubern, bis er sie von seinem Angesicht verstieß.“ Siehe, ich werde die Kinder Israels aus den Heidenvölkern
Und nun zieht das Volk gegen ihn aus wie gegen einen Räu- zurückholen, unter die sie gekommen sind, und sie von rings-
ber! Einen Sünder! umher sammeln und sie in ihr Land führen.“
Lk 18,11 „Der Pharisäer stellte sich hin und betete bei sich Sach 10,8ff. „Ich will sie herbeirufen und sie sammeln;
selbst so: O Gott, ich danke dir, dass ich nicht bin wie die üb- denn ich habe sie erlöst; und sie sollen so zahlreich werden,
rigen Menschen, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie sie einstmals waren. Ich werde sie zwar unter die Völker
wie dieser Zöllner da.“ säen; aber in der Ferne werden sie an mich gedenken; und sie
1Kor 6,9ff. „Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich sollen leben samt ihren Kindern und zurückkehren. Und ich
Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht: Weder Unzüch- werde sie aus dem Land Ägypten zurückführen und aus Assy-
tige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Weichlinge, rien sammeln und sie ins Land Gilead und auf den Libanon
noch Knabenschänder, weder Diebe noch Habsüchtige, noch bringen; aber es wird nicht Raum genug gefunden werden für
Trunkenbolde, noch Lästerer, noch Räuber werden das Reich sie.“
Gottes erben. Und solche sind etliche von euch gewesen; aber 215
Mt 25,31ff. „Wenn aber der Sohn des Menschen in seiner
ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerechtfertigt Herrlichkeit kommen wird und alle heiligen Engel mit ihm,
worden in dem Namen des Herrn Jesus und in dem Geist un- dann wird er auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen, und
seres Gottes!“ vor ihm werden alle Heidenvölker versammelt werden. Und
212
Joh 16,32ff. „Siehe, es kommt die Stunde, und sie ist jetzt er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirte die Schafe
schon da, wo ihr euch zerstreuen werdet, jeder in das Seine, von den Böcken scheidet, und er wird die Schafe zu seiner
und mich allein lasst; aber ich bin nicht allein, denn der Vater Rechten stellen, die Böcke aber zu seiner Linken. Dann wird
ist bei mir. Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, ihr
Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid ge- Gesegneten meines Vaters, und erbt das Reich, das euch be-
trost, ich habe die Welt überwunden!“ reitet ist seit Grundlegung der Welt!“
213
Mt 3,11ff. „Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber Mt 25,46 „Und sie werden in die ewige Strafe hingehen,
nach mir kommt, ist stärker als ich, so dass ich nicht würdig die Gerechten aber in das ewige Leben.“
bin, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit Heiligem
Geist und Feuer taufen. Er hat die Wurfschaufel in seiner
30 | 26 – 27 Das Leiden und Sterben Jesu Christi

sucht ein falsches Zeugnis gegen Jesus und bietet Geschichte, denn er wendet die Geschicke.221
viele falsche Zeugen auf. Zu einem nachweislich fal-
27,11-14 Jesus vor Pilat us
schen Zeugnis besitzen wir das wahrhaftige Zeugnis
des Johannes.216 Jesus erkennt den Hohenpriester an. Da Jesus König ist, hat ihn niemand zu richten.
Er lässt sich von ihm unter Eid nehmen und legt von 27,15-26 Die Verurteilung Jesu durch
sich Zeugnis ab: Ja, ich bin der Christus, der Sohn die Volksmenge
Gottes! Ich bin der Sohn des Menschen, der zur Der Grund für Jesu Auslieferung ist Neid.222 Der
Rechten Gottes auf den Wolken des Himmels wie- Grund für die Vollstreckung des Urteils Feigheit,
derkommen wird! Der Hohepriester, der Jesu Zeug- und die Beteuerung der eigenen Unschuld nicht gül-
nis nicht annehmen will und ihn der Gotteslästerung tig. 223 Pilatus Frau wird von Gott angesprochen,
beschuldigt, zerreißt seine Kleider entgegen der doch ist es nicht die Stunde, den Herrn zu retten. Die
Vorschrift des Gesetzes,217 und zeugt damit gegen Stunde ist jetzt, sich zum Herrn zu bekennen. Das
sich selbst. Volk, das das Blut Jesu auf sich und seine Kinder
26,69-75 Die dreifache Verleugn ung herabruft, fürchtet den Richter nicht, der die Macht
durch Petrus hat, es zu verderben.224
Aus eigenem Antrieb war Petrus zunächst gegen 27,27-31 Verspottung und Dornenkrone
Jesu Verhaftung vorgegangen und ihm anschließend Die Nationen verspotten den Herrn, den sie dereinst
gefolgt, immer in dem Bestreben, den Herrn wohl- anbeten werden.225
möglich zu retten, doch dann, als der Hahn kräht,
hat er seinen Herrn dreimal verleugnet. Solange Gott 27,32-44 Die Kreuz igung Jesu
den Hirten schlägt, wird seine Herde zerstreut.218 (32) Einer, der Jesus bis dahin nicht nachfolgte,
wurde gezwungen, Jesu Kreuz zu tragen, und ge-
27,1-2 Die Auslieferung Jesu an Pilatus langte auf diese Weise zur Nachfolge.226
Jesus wird von Israel verurteilt, doch das Urteil von (33-34) Der Vater hat Jesus diesen Kelch zu trinken
den Nationen vollstreckt. gegeben, und Jesus will ihn, soweit es in seiner
27,3-10 Das Ende des Judas Macht steht, ganz trinken und nicht ausweichen.
Judas Reue ist Betrübnis der Welt zum Tod.219 Die (35) Der Kleider beraubt, ist Jesus aus der Gemein-
Welt achtet ihrer nicht. Hier erfüllt sich die Prophe- schaft der Menschen ausgeschlossen. Hier erfüllt
tie des Sacharja.220 Weltgeschichte ist Gottes sich Davids Prophetie227 und damit die

216
Joh 2,19 „Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brecht räuberische Wölfe; sie vergießen Blut, verderben Seelen, nur
diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn aufrichten!“ um unrechtmäßigen Gewinn zu machen.“
217
3Mo 21,10 „unter seinen Brüdern, auf dessen Haupt das 223
Spr 29,25 „Menschenfurcht einen Fallstrick legt, doch wer
Salböl gegossen wurde, und dem man die Hand gefüllt hat, auf den Herrn vertraut, sicher lebt.“
damit er die [heiligen] Kleider anziehe, der soll sein Haupt- Offb 21,8 „Die Feiglinge aber und die Ungläubigen und
haar nicht wirr hängenlassen und seine Kleider nicht zerrei- mit Gräueln Befleckten und Mörder und Unzüchtigen und
ßen.“ Zauberer und Götzendiener und alle Lügner — ihr Teil wird
218
Mt 26,31 in dem See sein, der von Feuer und Schwefel brennt; das ist
219
2Kor 7,10 „Denn die gottgewollte Betrübnis bewirkt eine der zweite Tod.“
Buße zum Heil, die man nicht bereuen muss; die Betrübnis 224
Mt 10,28b „fürchtet vielmehr den, der Seele und Leib ver-
der Welt aber bewirkt den Tod.“ derben kann in der Hölle!“
220
Sach 11,12 „Da sprach ich zu ihnen: Wenn es gut ist in eu- 225
Jes 52,14ff.
ren Augen, so gebt mir meinen Lohn; wenn aber nicht, so „Und wie du für viele warst zum Entsetzen …
lasst es bleiben! Da wogen sie mir meinen Lohn ab, 30 Sil- – so entstellt war sein Aussehen, weg von dem Manne
berlinge.“ und seine Gestalt, weg von den Menschen –
221
Jer 29,14 „Und ich werde euer Geschick wenden und euch … so lässt er einst vor Bewunderung beben
sammeln aus allen Völkern und von allen Orten, zu denen ich viele Nationen und Kön'ge verstummen.“
euch verstoßen habe, spricht der Herr; und ich werde euch Sach 14,16 „Und es wird geschehen, dass alle Übriggebliebe-
wieder an den Ort zurückbringen, von dem ich euch wegge- nen von all den Heidenvölkern, die gegen Jerusalem gezogen
führt habe.“ sind, Jahr für Jahr heraufkommen werden, um den König, den
Jer 32,44 „Man wird Felder um Geld kaufen und Kauf- Herrn der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu
briefe schreiben und sie versiegeln und Zeugen bestellen im feiern.“
Land Benjamin und in der Umgebung von Jerusalem, in den 226
Mt 15,21 „Und sie zwangen einen Vorübergehenden, der
Städten Judas, in den Städten des Berglandes und in den Städ- vom Feld kam, Simon von Kyrene, den Vater von Alexander
ten der Schephela, auch in den Städten des Negev; denn ich und Rufus, ihm das Kreuz zu tragen.“
will ihr Geschick wenden! spricht der Herr.“ Röm 16,13 „Grüßt Rufus, den Auserwählten im Herrn, und
Joe 4,1 „Denn siehe, in jenen Tagen und zu jener Zeit, seine Mutter, die auch mir eine Mutter ist.“
wenn ich das Geschick Judas und Jerusalems wende“ Schwerstarbeit
Zef 2,7 „und dieser Landstrich soll dem Überrest vom Haus Simon von Kyrene
Juda [als Erbteil] zufallen, dass sie darauf weiden und sich trug schwer am Kreuz des Herrn,
am Abend in den Häusern von Askalon lagern sollen; denn und tragen wir unser eignes,
der Herr, ihr Gott, wird sich ihrer annehmen und ihr Geschick tun wir Schwerstarbeit für den Herrn.
wenden.“ 227
Ps 22,29 „Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen
222
Hes 22,27 „Seine Fürsten, die darin wohnen, sind wie das Los über mein Gewand.“
26 – 27 Das Leiden und Sterben Jesu Christi | 31

Heilsgeschichte. Jesu Geschichte ist Heilsge- menschlichen Antlitzes beraubt,235 so dass Gott sich
schichte. in seinem Zorn von ihm abwandte. Und Jesus ruft
(36-38) Dass Jesus König der Juden sein wollte, seine Klage heraus,236 doch währt Gottes Zorn nur
wurde ihm als Schuld angerechnet. Jesus, König der einen Augenblick, seine Gnade aber lebenslang.237
Juden, Gekreuzigter neben Gekreuzigten! (47-49) Und auch diese Klage wird ihm zum Spott,
(39.44) Die Vorübergehenden, die Mitglieder des aber auch zur Linderung.
Hohen Rats und die Mitgekreuzigten machen sich in (50) Der Tod gibt dem Gerechten Erlösung.238 Ei-
fünf namentlich genannten Lästerungen und Spottre- nem Ungerechten wird sich die Qual auch im Tod
den gemein. fortsetzen, denn Gottes Gericht entflieht der Mensch
(40) Die Vorübergehenden wiederholen, was die fal- nicht.239
schen Zeugen vor dem Hohen Rat vorgebracht hat- (51-53) Mit dem Tod Jesu rückt die prophezeite Zer-
ten,228 und nehmen Jesu Zeugnis vor dem Hohen störung des Tempels ein Stück näher, sichtbar ge-
Rat229 aufs Korn. worden im zerrissenen Tempelvorhang.240 Das Erd-
(41-42) Der Hohe Rat verspottet den Retter Isra- beben241 ist das äußere Zeichen, dass Gott eingreift
els230, er nimmt Jesu Zeugnis vor Pilatus231 zum An- und Jesu Grab öffnet, um ihn als Auferstandenen aus
lass des Spotts, dem Grab heraustreten zu lassen; aber er öffnet auch
(43) und lästert Gott, der zwei Mal sagte: „Dies ist die Gräber vieler Heiliger, dass sie den Auferstande-
mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen nen Herrn begleiten und den Gottesfürchtigen in Je-
habe!“232 rusalem erscheinen.
(54) Dem gottesfürchtigen Hauptmann dient dieses
27,45-56 Der Tod Jesu
Zeichen, das Zeichen des Jona,242 zu seinem Be-
(45) In der Person Jesu Christi hält Gott Gericht kenntnis.243
über das ganze Land. (55) Unter den Jüngern zeichnen sich die Frauen
(46) Gott hält Gericht über die Sünde, die Jesus durch Mut und Treue aus, während die Männer ge-
Christus auf sich genommen hat.233 Die Sünde hat flohen sind. Die Frauen beherzigen das Wort ihres
Christus zum Wurm gemacht,234 ihn seines Herrn und harren aus bis ans Ende.244

228
Mt 26,61 „Zuletzt aber kamen zwei falsche Zeugen und „Und wie du für viele warst zum Entsetzen
sprachen: Dieser hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes zer- – so entstellt war sein Antlitz,
stören und ihn in drei Tagen aufbauen!“ weg von dem Manne
229
Mt 26,63bff. „Ich beschwöre dich bei dem lebendigen und seine Gestalt,
Gott, dass du uns sagst, ob du der Christus bist, der Sohn Got- weg von den Menschen –“
tes! Jesus spricht zu ihm: Du hast es gesagt!“ 236 Ps 22,2
230 Mt 1,21b „du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er 237
Ps 30,6
wird sein Volk retten von ihren Sünden.“ 238
Hiob 3,20ff. „Warum lässt er Lebensmüde noch das Licht
Mt 8,25 „Und seine Jünger traten zu ihm, weckten ihn auf sehen und gibt Leben den Verbitterten, [denen], die auf den
und sprachen: Herr, rette uns! Wir kommen um!“ Tod harren, und er kommt nicht, die nach ihm graben, mehr
Mt 9,22 „Jesus aber wandte sich um, sah sie und sprach: als nach verborgenen Schätzen; die sich jubelnd freuen wür-
Sei getrost, meine Tochter! Dein Glaube hat dich gerettet! den, die frohlockten, wenn sie ein Grab fänden, dem Mann,
Und die Frau war geheilt von jener Stunde an.“ dem sein Weg verborgen ist, den Gott rings umzäunt hat?“
Mt 14,30 „Als er aber den starken Wind sah, fürchtete er Hiob 19,25 „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und zuletzt
sich, und da er zu sinken anfing, schrie er und sprach: Herr, wird er sich über den Staub erheben.“
rette mich!“ 239
Ps 1,5 „Darum werden die Gottlosen nicht bestehen im
231
Mt 2,2 „Wo ist der neugeborene König der Gericht, noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.“
Juden?“ Ps 7,7 „Steh auf, o Herr, in deinem Zorn; erhebe dich gegen
Mt 21,5 „»Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt den Übermut meiner Feinde! Wache auf um meinetwillen,
zu dir demütig und reitend auf einem Esel, und zwar auf ei- und schreite zu dem Gericht, das du befohlen hast!“
nem Füllen, dem Jungen des Lasttiers«.“ Ps 9,8 „Aber der Herr thront auf ewig; er hat seinen Thron
Mt 27,11 „Jesus aber stand vor dem Statthalter; und der aufgestellt zum Gericht.“
Statthalter fragte ihn und sprach: Bist du der König der Ju- Pred 12,14 „Denn Gott wird jedes Werk vor ein Gericht
den? Jesus sprach zu ihm: Du sagst es!“ bringen, samt allem Verborgenen, es sei gut oder böse.“
232 Mt 3,17b; 17,5b 240 Nicht der das Allerheiligste vom Heiligen trennende
Ps 22,8ff. „Alle, die mich sehen, spotten über mich; sie reißen Scheidevorhang war zerrissen, sondern ein prächtiger Vor-
den Mund auf und schütteln den Kopf: »Er soll doch auf den hang vor der ins Heilige führenden Eingangspforte. S. Theo-
Herrn vertrauen; der soll ihn befreien; der soll ihn retten, er dor Zahn: Das Evangelium des Matthäus. Leipzig, 1903.
hat ja Lust an ihm!«“ S.705
233 241 Es ist das gleiche Erdbeben, das in Mt 28,2 berichtet wird.
Jes 53,5
„doch wegen uns'rer Übertretungen 242 Mt 12,39; 16,4
und wegen uns'rer Missetaten 243
war er verwundet und zerschlagen. Beides, der laute Schrei Jesu, als er verschied, und das
Auf ihm lag die Strafe zu unserem Frieden Erdbeben bewegen den Hauptmann zu seinem Bekenntnis.
und durch seine Striemen sind wir geheilt.“ Mk 15,39 „Als aber der Hauptmann, der ihm gegenüber-
234
Ps 22,7 „Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein stand, sah, dass er so schrie und verschied, sprach er: Wahr-
Spott der Menschen und verachtet vom Volk.“ haftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!“
244
235 Jes 52,14 Mt 10,22; 24,13
32 | 28 Die Auferstehung Jesu Christi

27,57-61 Die Grablegung durch Joseph sein Platz ist nicht im Grab, sondern in der Mitte sei-
von Arimathia ner Jünger. Und als er die Frauen anspricht, beten
Durch Joseph von Arimathia, einen Jünger des sie ihn an. Und er sendet sie als die ersten Zeugen
Herrn, erfüllt sich Jesajas Prophetie über den seiner Auferstehung und als seine Boten zu seinen
Herrn,245 doch geht er davon, als läge die Zeit der Brüdern.
Nachfolge nunmehr hinter ihm. Nicht so Maria 28,11-15 Die Bestechung der Kriegs-
Magdalena und die andere Maria, die sitzen und knechte
warten, und im Ausharren ihrem Herrn treu sind und Der Betrug der Priester und Ältesten stand danach
ihm weiter nachfolgen. der Verkündigung des Evangeliums unter den Juden
27,62-66 Das Grab wird versiegelt und entgegen.249
bewacht 28,16-20 Der Auftrag an die Jünger
Die obersten Priester und Pharisäer bereiten einen Die Jünger haben sich wieder in die Nachfolge be-
Betrug vor, der schlimmer sein wird als alle ihre geben, die sie durch ihre Flucht verlassen hatten,
vorherigen Leugnungen der Vollmacht Jesu,246 und und doch sind noch Reste von Zweifel in den Her-
sagen es mit ihren eigenen Worten.247 zen vieler.250 Jesus hatte mit Vollmacht gelehrt,251 er
hatte Vollmacht gehabt, die Sünden zu vergeben,252
28 Die Aufersteh ung Jesu Christi er hatte Vollmacht über die unreinen Geister gehabt
28,1-10 Die ersten Zeugen der Auferste- und diese Vollmacht seinen Jüngern gegeben.253
hung Nun ist ihm alle Macht im Himmel und auf der Erde
Maria Magdalena und die andere Maria, die treu ge- gegeben. Und in dieser Macht ist er alle Tage bei de-
wartet und ausgeharrt hatten, anstatt zu gehen, kom- nen, die ihm nachfolgen bis an das Ende der Welt-
men, als es möglich ist, zu ihrem Herrn248. Der En- zeit. Die ihm aber nachfolgen sind gesandt zu allen
gel gibt dem Herrn einen neuen Namen: der Gekreu- Völkern, sie zu taufen und alles zu lehren, was der
zigte. Doch ist dieser Gekreuzigte auferstanden und Herr seinen elf (!) Jüngern befohlen hat.254

Ägypten · 7 Andreas · 8 Arbeiter · 16


Almosen · 12 Angriffe · 21, 25 arm · 8, 9
A Alten · 11, 20, 21 Anstoß · 17, 22, 25 Auferstehung · 25, 29,
Alter Bund · 7, 10, 17 Antichrist · 7 32
Abraham · 6
Älteste · 27, 32 Apostel · 16, 17
Abwesenheit · 22, 27

245 249
Jes 53,9 Theodor Zahn: Das Evangelium des Matthäus. S. 710
„Man bestimmte sein Grab bei Gesetzlosen, 250
Mk 16,9ff. „Als er aber früh am ersten Tag der Woche
doch bei einem Reichen in seinem Tod auferstanden war, erschien er zuerst der Maria Magdalena,
war er, denn er hatte kein Unrecht getan von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Diese ging hin
und kein Betrug war in seinem Mund.“ und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren, die
246
Mt 21,23ff. „Und als er in den Tempel kam, traten die trauerten und weinten. Und als diese hörten, dass er lebe und
obersten Priester und die Ältesten des Volkes zu ihm, wäh- von ihr gesehen worden sei, glaubten sie es nicht. Danach of-
rend er lehrte, und sprachen: In welcher Vollmacht tust du fenbarte er sich zwei von ihnen auf dem Weg in einer anderen
dies, und wer hat dir diese Vollmacht gegeben? Und Jesus Gestalt, als sie sich aufs Land begaben. Und diese gingen hin
antwortete und sprach zu ihnen: Auch ich will euch ein Wort und verkündeten es den übrigen; aber auch ihnen glaubten sie
fragen; wenn ihr mir darauf antwortet, will ich euch auch sa- nicht. Danach offenbarte er sich den Elfen selbst, als sie zu
gen, in welcher Vollmacht ich dies tue. Woher war die Taufe Tisch saßen, und tadelte ihren Unglauben und die Härte ihres
des Johannes? Vom Himmel oder von Menschen? Da über- Herzens, dass sie denen, die ihn auferstanden gesehen hatten,
legten sie bei sich selbst und sprachen: Wenn wir sagen: Vom nicht geglaubt hatten.“
Himmel, so wird er uns fragen: Warum habt ihr ihm dann 251
Mt 7,29 „denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat,
nicht geglaubt? Wenn wir aber sagen: Von Menschen, so und nicht wie die Schriftgelehrten.“
müssen wir die Volksmenge fürchten, denn alle halten Johan- 252
Mt 9,6 „Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen
nes für einen Propheten. Und sie antworteten Jesus und spra- Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben — sprach er zu
chen: Wir wissen es nicht!“ dem Gelähmten: Steh auf, nimm deine Liegematte und geh
247
Joh 11,49ff. „Einer aber von ihnen, Kajaphas, der in jenem heim!“
Jahr Hohepriester war, sprach zu ihnen: Ihr erkennt überhaupt 253
Mt 10,1
nichts, und ihr bedenkt nicht, dass es für uns besser ist, dass 254
In der Tat ist die Offenbarung mit dem Tod des letzten
ein Mensch für das Volk stirbt, als dass das ganze Volk zu- Apostels abgeschlossen. Träger der Offenbarung und damit
grundegeht! Dies redete er aber nicht aus sich selbst; son- Schreiber der Bücher des Neuen Testaments konnten nur
dern weil er in jenem Jahr Hohepriester war, weissagte er;“ Apostel oder von den Aposteln autorisierte Männer sein.
248
Joh 19,42 „Dorthin nun legten sie Jesus, wegen des
Rüsttages der Juden, weil das Grab nahe war.“
| 33

Auftrag · 13, 21, 27, Bürden · 18 Ende · 6, 9, 12, 15, 16, Führer · 17, 18, 19, 21,
32 Buße · 5, 7, 8, 9, 10, 18, 19, 20, 21, 24, 26, 27
Augen · 11, 12, 19, 20, 13, 14, 16, 18, 19, 26, 28, 29, 30, 32 Fürbitte · 14
23, 24 23, 24, 25, 26, 27 Engel · 7, 20, 23, 26,
auserwählt · 19, 25, 26, 29, 32
27, 28 entheiligen · 12
G
Ausführung · 8
C Erbarmen · 16, 20
Galiläa · 8, 17, 18, 24
ausharren · 12, 17, 26, erbarmungslos · 23
Charakter · 11 Gebet · 7, 12, 13, 14,
28, 31, 32 Erdbeben · 26, 31
16, 22, 23, 25
Aussätzige · 15 erfüllen · 8, 9, 11, 13,
Gebot · 25
Austreibung · 19 D 14, 19, 21, 27, 28,
Gebot, Jesu · 11
30, 32
Gebote · 6, 9, 11, 13,
Dämonen · 16, 19 erkaltete Liebe · 26
B David · 6, 18, 25 Erlösung · 6, 14, 31
18, 21
Gedächtnis · 28
denken · 15, 21 Erlösungstod · 27
Babylon · 6 gedenken · 28
Denken · 9, 11, 14 errichten · 13, 17, 19,
Barmherzigkeit · 10, Gefahr · 21, 26
der Schriftgelehrten 29
16, 18, 26 Geheimnisse des
und Pharisäer, Erste · 24
Bauch · 21 Reiches der Himmel
Werke · 26 erwarten · 7, 24, 26
Befehl · 8, 21, 24 · 22, 23, 24, 25, 26,
des Feindes, Reich · 13 Evangelium · 6, 17, 26,
befolgen · 6, 21 27
des Herrn, Wille · 27 27, 32
Begierde · 11 Geheimnissse des
des Teufels, Werk · 21 ewige Strafe · 20, 26,
Begräbnis · 27 Reiches der Himmel
des Vaters im Himmel, 27
bekennen · 7, 17, 30 · 23
Kinder · 13, 14, 22
Bekenntnis · 6, 7, 21, Gehorsam · 13
des Vaters, Familie ·
31
13
F Geist · 8, 9, 11, 14, 17,
Berg · 11 18, 19, 21, 26, 27
des Vaters, Geist · 17
Bergpredigt · 8, 9, 15 falsche Christusse · 26 Geister, unreine · 19,
des Vaters, Mitarbeiter
Berufung · 11, 16, 25 falsche Zeugen · 30, 31 32
· 14
besessen · 16 fasten · 14, 16, 22 Geld · 14, 27
des Vaters, Reich · 13,
beten · 8, 12, 13, 14, Feigenbaum · 24, 26 Gemeinde · 6, 7, 11,
20, 27
21, 28, 30, 32 Feigheit · 30 16, 21, 23, 26, 27,
des Vaters, Söhne · 12
Bethanien · 24, 27 Feind · 19, 20, 23 29
des Vaters, Werk · 11
Betrug · 32 Fleisch · 11, 14, 28 Genezareth · 21
des Vaters, Wille · 13,
Bewahrung · 14, 21, Fluch · 6, 27 Gerechtigkeit · 6, 8, 9,
19, 27
26 Flucht · 6, 7, 32 10, 11, 12, 14, 15,
des Vaters, Würde des
Bibel · 14 Frage · 8, 10, 12, 23, 24, 25, 26
Hauses · 24
Biographie · 14 24, 25 Gerechtigkeit, eigene ·
des Vaters, zur
Bitte · 13, 14, 23 Frage nach der 9, 12, 23, 24
Rechten · 6
blind · 16, 21, 23, 24 Auferstehung · 25 gerettet · 7, 12, 16, 28
dienen · 14, 18, 24
Blut · 14, 18, 26, 27, Frage nach der Steuer · Gergesener · 16
Dienst · 8, 10, 11, 14,
28, 30 25 Gericht · 7, 15, 18, 19,
16, 17, 18, 20, 21
Blutzeugnis · 17 Frage nach Jesu 20, 25, 26, 27, 31
Diesseits · 22
Boot · 10 Vollmacht · 25 Gesalbte · 8
Drangsal · 7, 26
böse · 12, 13, 21, 25, Frau · 16, 20, 21, 27, Geschichte der
26, 27 28, 30, 31, 32 Erlösung · 14
Böse · 12, 14, 17, 19 E fressen · 25 Geschichte Gottes · 30
Bösen · 13, 20 Freude · 19, 23 Geschichte Jesu · 31
Bosheit · 14, 29 Ehe · 11, 23 Freund · 16, 29 gesegnet · 17, 23
Boten · 17, 32 Ehebruch · 11 Frieden · 9, 10, 17 Gesetz · 9, 11, 13, 15
Botschaft vom Reich · Ehefrau · 7 fromm · 23 Gesetz Christi · 11
8, 16, 17, 23 Ehelosigkeit · 23 Frontalangriff · 17 Gesetz und Propheten ·
Bräutigam · 16 Ehescheidung · 11, 23 Früchte · 7, 9, 13, 15, 15
Brot · 13, 21, 28 Elia · 22 19, 24, 25, 26 Gesetz, Vorschrift · 30
Bruder · 13, 23, 27 Elischa · 10 Gesetzlose · 20
34 |

Gethsemane · 14, 28 Guten · 13 Jerusalem · 23, 24, 26, L


Glaube · 15, 16, 19, 31
21, 22, 24, 25, 26, Joch · 18 Lahme · 21, 24
28
H Johannes · 7, 8, 17, 20, Lästerung · 15, 16, 19,
gläubig · 26 25 30, 31
Hartherzigkeit · 18
Gläubige · 26 Johannes Apostel · 8 leben · 11, 16, 25
hassen · 11, 14, 17
Gleichnis vom Josef · 6, 7 Leben · 8, 9, 10, 11,
Haupt · 15, 24, 27
Feigenbaum · 26 Joseph von Arimathia · 14, 15, 17, 21, 22,
Hauptmann · 15, 31
Gleichnis vom 32 24, 25, 26
Heiland · 18
Fischnetz · 20 Juda · 7 lebendiger Gott · 6
heilig · 12, 13, 14, 26
Gleichnis vom Judas · 27, 30 Leib · 15, 17, 28
Heilige · 15, 31
königlichen Juden · 21, 23, 24, 25, leiden · 17, 22, 24, 27,
Heiliger Geist · 7, 14,
Hochzeitsmahl · 25 27, 32 28, 29
19
Gleichnis vom Sämann Jünger · 8, 10, 11, 12, Letzte · 24
Heilsgeschichte · 31
· 19 13, 15, 16, 17, 18, Licht · 10, 11, 14, 20
Heimatstadt · 8
Gleichnis vom 19, 20, 21, 23, 24, Liebe · 12, 18, 26, 27
heiraten · 11, 25
Sauerteig · 19 27, 28, 29, 31, 32 lieben · 14
helfen · 15, 17, 20
Gleichnis vom Schatz Jünger des Johannes · Lohn · 12, 14, 17, 24,
herbeisehnen · 26
im Acker · 20 16 26, 27
Herodes · 7
Gleichnis vom Loth · 18
Herodianer · 25
Senfkorn · 19 lügen · 12
Gleichnis vom
Herrlichkeit · 14, 26, K
27 Lukasevangelium · 6
unbarmherzigen
herrschen · 24 Kampf · 14, 17
Knecht · 23
Herz · 10, 11, 13, 14, kämpfen · 29 M
Gleichnis vom Unkraut
19, 21, 25, 28, 29, Kämpfer · 29
· 19
32 Kapernaum · 8 Macht · 8, 12, 15, 16,
Gleichnis vom
Herz, verhärtetes · 23 Kelch · 28, 30 17, 24, 28, 30, 32
verlorenen Schaf ·
Herz, verstocktes · 27 Kinder · 7, 20, 21, 22, Mahnung · 16, 25, 26
23
Herzenshärtigkeit · 23 23, 24, 28 Mandat · 25
Gleichnis von dem
heucheln · 12 Kinder der Welt · 13 Maria · 6
Hausherrn und den
Himmelfahrt · 7 Kinder Israels · 27, 30 Maria Magdalena · 32
Weingärtnern · 25
Hirte · 28, 30 Klage · 7, 26, 31 Maria, andere · 32
Gleichnis von den
Höhepunkt der klein sein · 22 Matthäus · 5, 6, 16
anvertrauten
Verkündigung · 7 kleine Schar · 13 Menge · 8, 15, 16, 19,
Talenten · 27
Hoher Rat · 29, 31 Kleinen · 22, 23 20, 24, 29, 30
Gleichnis von den
Hölle · 11 kleiner Glaube · 15 Mensch · 15, 16, 17,
Arbeitern im
Hunger · 8, 9, 26 kleines Senfkorn · 19 18, 19, 20, 21, 22,
Weinberg · 24
kleingläubig · 21 23, 25, 26, 27, 30,
Gleichnis von den zehn
König · 6, 7, 11, 13, 31
Jungfrauen · 27 I 19, 24, 25, 30, 31
Gleichnis von den zwei Menschenfischer · 8
König der Juden · 7, Menschengebote · 21
Söhnen · 25 in Anspruch nehmen ·
31 Menschensohn · 26, 30
Gleichnis von der 11
Königin des Südens · Messias · 7, 8, 15, 17,
kostbaren Perle · 20 Israel · 6, 7, 15, 16, 18,
19 25
glückselig · 9, 10, 17 19, 21, 23, 24, 25,
Königswürde · 11 Mirjam · 27
Glückseligkeit · 9 26, 30
Kraft · 9, 14, 25, 26 Mitleid · 16
Gomorra · 18
Kraft, eigene · 9, 28 Mitmensch · 10, 11, 14
Gottlosen · 15
Grab · 31
J Kreuz · 17, 24, 30 Mitte · 11, 26, 32
kreuzigen · 10, 31, 32 Mittel · 11, 21
Größte · 20, 22
Jakobus · 8 Krieg · 26 Mordpläne · 10
größte Gebot · 25
Jenseits · 22 Krüppel · 21 Mose · 9, 11, 13, 15,
gut · 10, 11, 19, 20, 27
Jeremia · 7 25, 26, 27
Gut · 18
Jericho · 24 Mund · 14, 21, 25
Gute · 15
Mut · 9, 11, 31
| 35

Mutter · 7, 13, 17, 19, Propheten, falsche · Schlüssel · 6 Tiere · 13, 18


20, 24, 27 15, 26 schmähen · 17 Tod · 14, 16, 17, 22,
Prophetie · 30, 32 Schmerz · 20 24, 26, 28, 30, 31
Prophetie Davids · 30 Schöpfung · 22 traurig · 9, 10, 16
N Prophetie Jesajas · 21, Schriftgelehrte · 15, treu · 17, 20, 26, 27,
32 16, 25, 27 31, 32
Nachfolge · 5, 6, 7, 8,
Prophetie Sacharjas · Schuld · 10, 13, 14, 22, Typus · 7, 23, 24
9, 10, 11, 12, 13, 14,
30 23, 31
15, 16, 17, 21, 22,
Schwäche · 8
23, 24, 25, 30, 32
Schwert · 29
U
nachfolgen · 6, 8, 9, Q Schwester · 13, 19, 20,
10, 13, 17, 22, 28, Überlieferung · 21
27
29, 32 Quasten · 21 Überrest · 7, 26
Schwur · 12
Nachfolger · 8, 10, 12, Übervorteilung · 11
Seele · 9, 14, 15, 17
17, 24 unbarmherzig · 23
Nächste · 12, 17
R senden · 16, 32
unermüdlich · 8, 16, 17
Sendung · 16, 20, 21
Nächstenliebe · 12 unfruchtbar · 19, 24
Räuber · 29 Seuche · 26
Nation · 11, 18, 24, 30 Ungerechtigkeit · 13
räuberisch · 26 sich öffnen · 19
Nazareth · 8, 20, 24 Unglaube · 15, 20
Rede · 11, 16, 19, 25, sich verschließen · 25
Neid · 27, 30 ungläubig · 24
26 Sieg · 7, 8, 14
Netz · 10, 20, 25 unmenschlich · 18
reden · 16, 17, 21, 25, Siegesruf · 14
Neuer Bund · 7, 28 Unmut · 24
31 Sinnbild · 10, 11, 23
Ninive · 19 Unrecht · 11, 25
Reich der Himmel · 5, Sodom · 18
Not · 12 unterwerfen · 9, 15
7, 8, 17, 18, 19, 20, Sohn Davids · 16
untreu · 26
22, 23, 24, 25, 29 Sohn des lebendigen
unzufrieden · 24
O Reichtum · 19, 23, 24 Gottes · 21, 25, 28
Rest Israels · 29 Söhne des Zebedäus ·
Obersten · 16, 24, 25, retten · 12, 30 24 V
32 Retter · 18, 23, 31 Sorge · 9, 13, 14, 15,
Obrigkeit · 15, 25 richten · 15, 21, 25, 30 19, 21 verbergen · 9, 12, 15,
öffnen · 20, 23, 24, 25, Richter · 22, 30 Spott · 30, 31 26
31 Rolle · 27 Stadt · 11 verderben · 17, 26, 30
Öl · 27 Ruf · 5, 6, 7, 8, 10, 13, standhaft · 26 Verderben · 14, 15
Opfer · 16, 22 17, 18 Stellvertretung · 12, Verehrung · 27
Ort · 8, 13, 15 ruft · 6, 9, 10, 16, 17, 13, 21, 27 verführen · 26
18, 31 Sterben · 27 Verführung · 26
Sterndeuter · 7 vergeben · 14, 23, 32
P Stuhl des Mose · 25 Vergebung · 13, 14
S stumm · 16, 21 verkündigen · 8, 18,
Passah · 27, 28
stur · 11 26, 28
Passahlamm · 27 Sabbat · 18
Sünde · 7, 13, 16, 22, Verkündigung · 7, 8,
Passahmahl · 28 Sadduzäer · 21, 25
31, 32 17, 18, 32
Petrus · 21, 22, 24, 28, Salbung · 27
Sünder · 9, 16, 28 verleugnen · 17, 28,
29, 30 Salz · 10, 11
30, 32
Pharao · 27 sanft · 9, 18
verlieren, Christus · 10
Pharisäer · 10, 16, 21, Satan · 8 T verlieren, keine Zeit ·
23, 25, 32 Sauerteig · 19, 21
11
Pilatus · 30, 31 Schaf · 16, 17, 23 taub · 21
verlieren, sein Leben ·
Plan · 20, 27 Schatz · 6, 9, 14, 20 Tauben · 17
17
Predigt · 15, 20, 25 Schätze · 14 Taufe · 6, 7, 8, 32
verlieren, Unrat · 10
Priester · 18, 27, 32 Schau · 12 Taufe des Johannes ·
verloren · 22, 23
Priester, oberste · 27 Scheune Gottes · 7 25
verraten · 27, 28
Prophet · 15, 17, 20, Schiff · 16 Tempel · 18, 22, 24,
Verräter · 16, 29
21, 24, 26 Schilfmeer · 27 25, 26, 31
versammeln · 26
Schlangen · 16 Teufel · 8, 12, 20, 21
36 |

versammeln, sich · 23, W Weltgeschichte · 30 Zeichen Jonas · 19, 21,


26, 28 Weltzeit · 6, 20, 24, 31
verschließen · 25 Warnung vor falschen 26, 32 Zerstörung · 31
versöhnen · 12 Propheten · 15 wenige · 8, 16, 25 zerstreuen · 28, 30
Versuchung · 8, 9, 14, warte · 26 Werke · 11 Zerstreung · 29
28 warten · 8, 17, 26, 27, Widerstand · 8, 12, 18 Zerstreuung · 28
verteufeln · 17 32 Wiederkunft · 7, 19, Zeugnis des Johannes ·
verzichten · 7 Wartezeit · 26 26, 27 30
viele · 8, 10, 14, 15, Weg · 7, 8, 10, 12, 15, Wille Gottes · 7, 13, 25 Zeugungskraft · 7
16, 17, 20, 24, 25, 17, 23, 25 Wohlgefallen · 13, 31 Ziel · 13
26, 30, 31, 32 Wegbereiter · 7, 20 Wölfe · 16, 17 Zion · 21
Volk · 6, 7, 11, 13, 16, Wehe · 10, 22, 25 Wunder · 20 Zorn · 7, 9, 11, 31
17, 18, 19, 22, 25, Wein · 16, 28 Wüste · 14 Zügellosigkeit · 26
26, 27, 29, 30 Weinen · 7, 18 Zweifel · 14, 21, 24,
Vollmacht · 16, 25, 32 Weingärtner · 25 32
Vorsteher · 16
Z
Welt · 7, 10, 11, 12,
13, 14, 17, 20, 22, Zeichen · 17, 19, 21,
24, 26, 29, 30 24, 26, 31

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