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Kümmel
Altsächsisch: Bibliographie
Altsächsisch: Bibliographie
1.6 Abhandlungen
Klein, Thomas (1977): Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem
Schreibwesen und ihrer Sprach‐ und kulturgeschichtlichen Bedeutung. (Göppinger Arbeiten zur Ger-
manistik, 205). Göppingen: Kuemmerle.
– (1990): Die Straubinger Heliand-fragmente: altfriesisch oder altsächsisch? In: Aspects of Old Frisi‐
an Philology, ed. R. H. Bremmer jr., G. Van der Meer, O. Vries, Amsterdam: Rodopi, 192-225.
Krogh, Steffen (1996): Die Stellung des Altsächsischen im Rahmen der germanischen Sprachen. Göttin-
gen: Vandenhoeck & Ruprecht.
1.7 Mittelniederdeutsch
Lasch, Agathe (1974): Mittelniederdeutsche Grammatik. 2. unveränd. Aufl. Tübingen: Niemeyer.
Lübben, August.1(888): Mittelniederdeutsches Handwörterbuch. Nach d. Tode d. Verf. vollendet von
Christoph Walther. Norden - Leipzig. Reprogr. Nachdruck Darmstadt: Wiss. Buchges. 1989.
Sommersemester 2011 3 M. J. Kümmel
Altsächsisch: Bibliographie
Peters, Robert (1973): Mittelniederdeutsche Sprache. In: Goossens (Hrsg.) 1973: 66-115.
Stellmacher 2000: 39-68.
1.8 Altniederfränkisch
Borgeld, Andries (1899): De Oudoostnederfrankische Psalmen. Klank‐ en Vormleer. Groningen: J. B.
Wolters.
Heyne, Moritz (1873): Kleine altsächsische und altniederfränkische Grammatik. Paderborn: Schöningh.
Quak, Arend (1973): Studien zu den altmittel‐ und altniederfränkischen Psalmen und Glossen. Amster-
dam: Rodopi.
Quak, Arend (1981): Die altmittel‐ und altniederfraenkischen Psalmen und Glossen, nach d. Handschrif-
ten u. Erstdrucken neu hrsg. von Arend Quak. Amsterdam: Rodopi.
Altsächsisch: Bibliographie
Altsächsisch
Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7d/Heliand_Cgm_25.JPG
Sommersemester 2011 1 M. J. Kümmel
Altsächsisch
Einführung
0. Textvergleich: drei Taufgelöbnisse
Altsächsisch 1 Altsächsisch 2 Althochdeutsch (fränkisch)
Forsachistu diobolae? ec forsacho diabolae. farsakis thu unholdon? farsaku. forsahhistu unholdun? ih fursahu.
end allum diobolgeldȩ? farsakis thu unholdon uuerkon endi forsahhistu unholdun uuerc indi uuillon? ih
end ec forsacho allum diobolgeldae. uuillion? farsaku. fursahhu.
farsakis thu allon hethinussion? farsaku.
end allum dioboles uuercum? forsahhistu allem them bluostrum indi den
end ec forsacho allum dioboles uuercum and farsakis thu allon hethinon geldon endi gelton indi den gotum thie in heidene man zi
uuordum, Thunaer ende Uuoden ende gelpon, that hethina man te geldon ende te bluostrum indi zi geldom enti zi gotum
Saxnote ende allum them unholdum the hira offara haddon? farsaku. habent? ih fursahhu.
genotas sind.
Gelobistu in got alamehtigan fadaer? gilouis thu an god fader alomahtigan? gilaubistu in got fater almahtigan?
ec gelobo in got alamehtigan fadaer. gilouiu. ih gilaubu.
Gelobistu in Crist godes suno? gilouis thu an thena helagon godes sunu, gilaubistu in Christ gotes sun nerienton? ih
ec gelobo in Crist godes suno. that he geboren endi gemartyrod uuari? gilaubu.
gilouiu.
Gilobistu in halogan gast? gilouis thu an thena helagon gest gilaubistu in heilagan geist? ih gilaubu.
ec gelobo in halogan gast. endi an thia hilagon samunga endi helagaro gilaubistu einan got almahtigan in thrinisse
gimenitha, fleskas arstandanussi, that thu inti in einisse? ih gilaubu. gilaubistu heilaga
an themo fleska, the thu nu an bist te gotes chirichun? ih gilaubu. gilaubistu
duomesdaga gistandan scalt thuruh taufunga sunteono forlaznessi? ih
gilaubu.
endi gilouis thu livas ahtar dotha? gilouiu. gilaubistu lib after tode? ih gilaubu.
Sommersemester 2011 2 M. J. Kümmel
Altsächsisch
1.1.2 Altfriesisch
Nordseeküste zwischen Rheinmündung und nördl. Sylt; v.a. Rechtstexte des 13./14. Jh.; dialektal in
W und O gespalten; fortgesetzt im modernen Westfriesischen (Standardsprache), Nordfriesischen
(mit starken und alten Unterschieden zwischen Inseln und Festland) sowie einem Reliktgebiet des
Ostfriesischen.
Trotz später Bezeugung zunächst recht archaisch, nur wenig fortgeschritten gegenüber dem Ae.
des 10. Jh., diesem sehr nahe, mit ähnlichen morphologischen Änderungen
1.1.3 Altniederfränkisch
Südl. Niederlande, nördl. Belgien (Flandern) und am Niederrhein, spärliche Überlieferung: nur
Teile einer Psalmenübersetzung mit Glossen (nach einer mittelfränk. Vorlage), 9. Jh.; fortgesetzt im
Mittel- und Neuniederländischen (mit dem daraus entwickelten Afrikaans) sowie modernen Dia-
lekten auch in Deutschland
Im Konsonantismus dem Altsächsischen entsprechend (konservativ), sonst (im Vokalismus und
morphologisch) weitgehend mit den mittelfränkischen Dialekten des Ahd. übereinstimmend.
Sommersemester 2011 3 M. J. Kümmel
Altsächsisch
1.1.4 Althochdeutsch
Die süd-westgermanische(n) Sprache(n) im deutschen Sprachgebiet südlich der Lautverschie-
bungsgrenzen = etwa Düsseldorf bis zum Mittelgebirgsrand, in mehreren Dialekten, v.a. zu tren-
nen in Mitteldeutsch (Fränkisch) und Oberdeutsch (Alemannisch, Bairisch, dazu wohl auch Lango-
bardisch). Glossen ab 8. Jh., dann Übersetzungen, später auch eigene religiöse Literatur, Haupt-
masse 10./11. Jh.; fortgesetzt im dialektal noch stärker differenzierten (und geographisch weiter
ausgedehnten) Mittelhochdeutschen und den modernen Dialekten; auf der Basis vor allem östli-
cher mitteldeutscher Varianten ist die nhd. Standardsprache entwickelt.
Lautlich ausgeprägte Eigenentwicklung (Lautverschiebung!) bei sehr guter Abbildung der urger-
manischen Oppositionen, morphologisch eher konservativ. Übergangsdialekt zum Niederfränki-
schen im Nordwesten (Mittelfränkisch).
Frühes Runennordisch („Urnordisch“) im „älteren Fuþark“ mit 24 Buchstaben, das die Sprache gut
wiedergibt; noch fast ohne typisch nordische Merkmale, altertümlichste Sprache, sehr nahe am
Urgerm.; Korpus sehr klein, Inschriften oft schwer zu interpretieren
Im jüngeren und bald sehr viel reicheren Material ausgeprägte, zunächst ziemlich schnelle Eigen-
entwicklung (zunächst teilweise verdeckt durch das ungenügende „jüngere Fuþark“ mit nur 16
Buchst.); in der „klassischen“ Form lautlich rel. stark verändert bei mittelguter Abbildung der
urgerm. Oppositionen, morphologisch teilweise konservativ
Sommersemester 2011 4 M. J. Kümmel
Altsächsisch
Altertümlich, lautlich wenig verändert bei guter Abbildung der urgerm. Oppositionen; morpholo-
gisch konservativ mit erhaltenem synthetischem Mediopassiv
Altsächsisch
1. Westniederdeutsch
Nordelbisch im N (kaum bezeugt) Nordniederdeutsch im N und Z:
Engrisch im Z (kaum erkennbar) - Schleswigisch, Dithmarsisch, Holsteinisch
- Ostfriesisch, Oldenburgisch, Nordhannoversch
Westfälisch im W Westfälisch im SW
-- 2. Ostniederdeutsch
Mecklenburgisch-Vorpommersch im N
†Ostpommersch
†Niederpreußisch
Brandenburgisch (Märkisch) im S
Niederfränkisch Niederfränkisch
„Hochdeutsch“ „Hochdeutsch“
1. Mitteldeutsch 1. Mitteldeutsch
a) Westmitteldeutsch (Fränkisch) a) Westmitteldeutsch (Fränkisch)
Rheinfränkisch im Z Mittelfränkisch/NW (Ripuarisch, Moselfränkisch)
Süd(rhein)fränkisch im S(W) Hessisch im N
Ostfränkisch im O Rheinfränkisch im Z (Pfälzisch)
Mittelfränkisch im NW (schwach bezeugt) Süd(rhein)fränkisch im S(W)
Hessisch im N (kaum bezeugt) Ostfränkisch im (S)O
b) Ostmitteldeutsch b) Ostmitteldeutsch
Thüringisch im NO (kaum bezeugt) Thüringisch im W
-- Obersächsisch
--
Lausitzisch-†Schlesisch
--
†Hochpreußisch
2. Oberdeutsch 2. Oberdeutsch
Alemannisch im W Alemannisch im W (Schwäbisch, Niederalem.;
Oberschwäbisch, Hoch-, Höchstalem.)
Altsächsisch
Quelle:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Deutsche_Mundarten.gif&filetimestamp=20080320151110
Quelle:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8c/Niederdeutsche_Dialekte_seit_1945_BRD.PNG
Altsächsisch
1.4 Textüberlieferung
Die wichtigsten Quellen sind die zusammenhängenden Texte der Bibeldichtung:
1. Der „Heliand“, eine Nachdichtung der Evangelienhandlung (ca. 6000 Langzeilen), in zwei weit-
gehend vollständigen Handschriften: M = Monacensis (München) < Corvey, C = Cottonianus
(London) sowie und vier Bruchstücken: P = Berlin (DHM R 56/2537, Fundort Prag), V = Vatikani-
sche Bibliothek (Palatinus) < Mainz, S = München/Straubing, L = Neufund Leipzig 2006.
2. Eine Nachdichtung von Teilen der Genesis (ca. 330 Langzeilen) in einem Manuskript (G/Gen.).
Dabei sind zwei „Hände“ zu unterscheiden: „Genesis A“ und „Genesis“ B.
Dazu kommen wenige andere kleine Texte („kleinere Denkmäler“) und Glossen:
Holthausen Gallée hier
Taufgelöbnis A -- Taufgel. T1
Taufgelöbnis B -- -- T2
Indiculus Superstitionum -- Indic. I
Segen A Segen A Segen A S1
Segen B Segen B Segen B S2
Psalmen Ps. Ps. pr. Ps
Essener Beichtspiegel Beicht. Conf. Cf
Homilie Bedas (Übersetzung) Bed. Hom. H
Essener Heberegister Ess. H. Heber. Ess. EH
Werdener Heberegister Wer. H. Werd. H. WH
Freckenhorster Heberegister Freck. H. Freck. M. FH
Eltener Matthäusglossen Elt. Gl. Lind. gl. ElG
Essener Evangeliarglossen Ess. Gl. Ess. Ev. EsG
Glossen zu Gregors Homilien Greg. Gl. Greg. gl. GrG
Lamspringer Glossen Lam. Gl. Lamspr. gl. LaG
Leidener Vegetiusglossen Leid. Gl. Lugd. V. LeG
Oxforder Vergilglossen Oxf. Gl. Vergil. gl. OG
St. Petrier Glossen Pet. Gl. St. P. StPG
Werdener Prudentiusglossen Wer. Gl. Prud. (fragm.) WeG
Pariser Prudentiusglossen -- Par. gl. PaG
Brüsseler Prudentiusglossen -- Br. Prud. BPG
Straßburger Flossen Straß. Gl. Strassb. gl. StrG
Brüsseler Evangeliar -- Brüss. Ev. BrG
Wiener Vergilglossen Wien. Gl. Wien. gl. WiG
Merseburger Glossen -- Merseb. gl. MG
Cheltenhamer Glossen -- Chelt. ChG
Berliner Glossen -- Berl. BeG