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Gesundheitsbezogene Prävention
und Gesundheitsförderung
in der Kinder- und Jugendhilfe
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Zusammensetzung der Kommission
• Dr. Wolfram Hartmann, Facharzt für Kinder- und
Jugendmedizin, Präsident des Bundesverbands der
Kinder- und Jugendärzte, Köln
• Prof. Dr. Holger Hassel, Professor für Gesundheits-
pädagogik und Gesundheitspsychologie an der Fach-
hochschule Coburg
• Prof. Dr. Hans Günther Homfeldt, Professor für
Sozialpädagogik/ Sozialarbeit an der Universität Trier
• Prof. Heiner Keupp (Kommissionsvorsitz), Professor
für Sozial- und Gemeindepsychologie, Ludwig-
Maximilians-Universität München 3
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Zusammensetzung der Kommission
• Dr. Hermann Mayer, Chefarzt Klinik Hochried, Murnau
• Dr. Heidemarie Rose, Leiterin der Obersten Landes-
jugendbehörde und der Abteilung Junge Menschen und
Familie, Bremen
• Prof. Dr. Elisabeth Wacker, Professorin für Rehabili-
tationssoziologie an der Universität Dortmund
• PD Dr. Ute Ziegenhain, Universitätsklinikum Ulm
• Dr. Christian Lüders, Leiter der Abteilung Jugend und
Jugendhilfe am DJI (kooptiertes Mitglied)
• Geschäftsführung: DJI
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Berichtsauftrag (Kurzform)
Rechtsgrundlage:
§ 84 SGB VIII
Aufgabe:
• Aufarbeitung des Spektrums der Leistungen und Bestrebungen von gesundheitsbezogener
Prävention und Gesundheitsförderung in der Kinder- und Jugendhilfe
• Erarbeitung von Empfehlungen zur Weiterentwicklung in den Bereichen:
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Ziele des Berichts
Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe
im Sinne gesundheitsbezogener Prävention
und Gesundheitsförderung
● Verbesserung des sozialen, psychischen und
physischen Wohlbefindens von Kindern und
Jugendlichen, v.a. in sozial und gesundheitlich
benachteiligten Lebenslagen
● bestmögliche Förderung ihrer Gesundheit (vgl. UN-
KRK) – v.a. bezüglich „neuer Morbidität“ (verhaltens-
und verhältnisbedingte Beeinträchtigungen)
● effiziente Verzahnung der KJH mit Schule,
Gesundheitssystem, Behindertenhilfe etc.
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Grobgliederung
• Vorwort
• Zusammenfassung
• Einleitung
• Teil A: Ausgangspunkte: Gesellschaftliche Bedingungen des
Aufwachsens und konzeptionelle Grundlagen des Berichts
• Teil B: Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland
• Teil C: Strukturen und Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe, der
Gesundheitsversorgung und der Eingliederungshilfe/Reha- bilitation
• Teil D: Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe im Bereich der
Gesundheitsförderung und gesundheitsbezogenen Prävention
• Teil E: Mehr Chancen für gesundes Aufwachsen: Empfehlungen an die
Fachpraxis der Kinder- und Jugendhilfe und die Politik
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Berücksichtigung junger Menschen mit
Behinderungen
Entscheidung der Kommission:
Die Lebenslage dieser Kinder und Jugendlichen als
Querschnittsthema im Bericht immer wieder aufzugreifen
und dabei von ihrer eigenen – und nicht von einer
Institutionenperspektive auszugehen.
Denn Kinder und Jugendliche mit Behinderungen sind in
erster Linie Kinder und Jugendliche mit Bedürfnissen (und
Problemen), wie sie jedes Kind entwickelt.
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Teil A:
Ausgangspunkte:
Gesellschaftliche Bedingungen
des Aufwachsens und
konzeptionelle Grundlagen des
Berichts
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Gesundheit: WHO-Definition
● Gesundheit steht für ein positives Konzept und umfasst
körperliches, psychisches und soziales Wohlbefinden
(objektiv und subjektiv).
Quelle: http://www.euro.who.int/AboutWHO/Policy/20010827_2?language=German
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Gesundheitsbezogene Prävention:
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Risiken der präventiven Logik
Die Gefahr der Entgrenzung des Präventionsgedankens
Fehlende Technologien
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WHO: Gesundheitsförderung
● Gesundheitsförderung soll allen Menschen ein höheres Maß an
Selbstbestimmung über ihre Gesundheit ermöglichen und sie damit zur
Stärkung ihrer Gesundheit befähigen.
● Dazu müssen Menschen in der Lage sein, Kontrolle über ihre
Lebensumstände auszuüben und Entscheidungen zu treffen…
● … und die Gesellschaft muss Bedingungen herstellen, die allen ihren
Bürgern Gesundheit ermöglicht.
Quelle: http://www.euro.who.int/AboutWHO/Policy/20010827_2?language=German
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Gesundheit
Gesundheitsressourcen Gesundheitsrisiken
Gesundheitsförderung Prävention
Salutogenese Pathogenese
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Anschlussfähige Konzepte
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Konzepte der Gesundheitsförderung:
Salutogenese (Antonovsky)
● Die Salutogenese konzentriert sich auf die
Entstehung/Erhaltung von Gesundheit und ist damit
Alternative/Ergänzung zur Pathogenese, die sich
konzentriert auf die Entstehung von Krankheiten.
● Gesundheit und Krankheit werden nicht als Gegensätze,
sondern als Kontinuum mit Überschneidungen gesehen.
● Gefragt ist nicht, was krank macht – sondern wie Menschen
trotz gesundheitlicher Belastungen gesund bleiben bzw. ihr
Wohlbefinden soweit wie möglich bewahren = Frage nach
den „Widerstandsressourcen“ bzw. nach Resilienz und
„Schutzfaktoren“. www.dji.de / permien@dji.de
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Das salutogenetische Modell
Potenzielle
Stressoren/Risikofaktoren im
- psychosozialen Bereich
erfolg-
erfolg-
reich
reich
Gesundheits-/Krankheits-Kontinuum
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Lebenskohärenz/Kohärenzsinn:
Fähigkeit, im eigenen Leben Sinn zu entdecken oder zu stiften
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Ergänzende Konzepte
Capability-Ansatz:
Unter Verwirklichungschancen (capabilities) versteht Amartya Sen
die (individuelle und gesellschaftliche) Möglichkeit von Menschen,
„bestimmte Dinge zu tun und über die Freiheit zu verfügen, ein von
ihnen mit Gründen für erstrebenswert gehaltenes Lebens zu
führen.“
kognitiv
Selbstkontrolle
beruflich
sozial Competence = Moral
Kompetenz Spiritualität
akademisch Character =
Charakter
Positive
Caring = Fürsorge Jugendentwicklung
und Mitgefühl (PJE) Selbstein-
schätzung
Confidence =
Vertrauen
Empathie
Connection =
Identifizierung mit Selbstwertgefühl
Bindung
Anderen
Identität
Beziehung zu Anderen
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Teil B:
Gesundheit von Kindern und
Jugendlichen in Deutschland
Gliederungsschema: „Gesundheitsrelevante
Entwicklungsthemen“ und Daten zu „Gesundheit, Krankheit
und Behinderung“ für fünf Altersstufen
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Neue Morbidität
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„Gesundheitsrelevante Entwicklungsthemen“ im Licht der
„neuen Morbidität“ und der Lebensverlaufsperspektive
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„Gesundheitsrelevante Entwicklungsthemen“ im Licht der
„neuen Morbidität“ und der Lebensverlaufsperspektive
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Psychische Auffälligkeiten bei 3- bis 17-Jährigen (Elternangaben);
KiGGS-Sonderauswertung des RKI im Rahmen des 13. KJB
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Zusammenfassung – Psychische Probleme
Anhaltspunkte für psychische Probleme (grenzwertig und
auffällig): Bei 15% der Heranwachsenden, v.a. bei Jungen.
Besonders betroffen: Die 7- bis 13-Jährigen.
Am häufigsten: aggressiv-dissoziales Verhalten; Probleme mit
Gleichaltrigen, emotionale Auffälligkeiten (Ängstlichkeit,
Depressivität) sowie Unaufmerksamkeit/motorische Unruhe.
In allen Altersstufen vermehrt betroffen: Kinder und
Jugendliche mit niedrigem Sozialstatus, Migrationshintergrund
und allein erziehendem Elternteil.
Bei 20% der Heranwachsenden, v.a. bei sozial benachteilig-
ten: mangelnde personale, familiäre und soziale Ressourcen.
Quelle: KiGGS-Daten www.dji.de / permien@dji.de
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Gesundheitliche Ungleichheit
Mädchen und Jungen aus sozial benachteiligten Familien bzw.
mit Migrationshintergrund:
● sind motorisch weniger leistungsfähig
● ernähren sich ungesünder und bewegen sich weniger
● haben höheren Medienkonsum
● sind häufiger von mehreren Gesundheitsproblemen betroffen
● zeigen häufiger Verhaltensauffälligkeiten (v.a. Jungen)
● haben häufiger psychische Probleme und Essstörungen (v.a. Mädchen)
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Gesundheitliche Ungleichheit
Kinder aus sozial benachteiligten Familien bzw. mit Migrationshintergrund
● haben – objektiv und subjektiv – mehr gesundheitliche Probleme,
● ein ungünstigeres Gesundheitsverhalten,
● leben in einem ungünstigeren Familienklima mit weniger Zusammenhalt
● haben insgesamt geringere personale, soziale und familiäre Ressourcen
● zeigen höhere Gewaltbelastung + erhöhte Gewaltbereitschaft
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Junge Menschen mit Behinderungen
Die Lebenslagen dieser Kinder und Jugendlichen wurden
auch in Teil B als Querschnittsthema berücksichtigt.
Allerdings gibt es dazu kaum Daten – und wenn doch,
sind sie von medizinischer Diagnostik geprägt.
Die Diagnosen sind in der Mehrzahl defizitorientiert und
geben keinen Einblick in Ressourcen und Lebenslagen.
Krankheit und Behinderung werden kaum unterschieden
– dabei bewegen sich auch Heranwachsende mit
Behinderungen auf dem Kontinuum zwischen Gesundheit
und Krankheit.
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Teil C:
Strukturen und Aufgaben der
Kinder- und Jugendhilfe, der
Gesundheitsversorgung und der
Eingliederungshilfe/
Rehabilitation
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Kooperationsmöglichkeiten von Jugendhilfe,
Gesundheitssystem und Behindertenhilfe
Um Kooperation zu ermöglichen und zu verbessern, muss berücksichtigt
werden, dass sich einander fremde Systeme begegnen,
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Eine wichtige Voraussetzung für Kooperation und
Koproduktion: Anschlussfähige Konzepte
Jugend-, Gesundheits- und Behindertenhilfe haben dann eine Chance auf
Synergieeffekte, wenn sie anschlussfähige Konzepte nutzen:
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Berücksichtigte Handlungsfelder
• Jugendarbeit
• Hilfen zur Erziehung
• Jugendschutz
• Delinquenz- und Gewaltprävention
Schnittstellen: § 35 a SGB VIII, Behindertenhilfe, Kinder-
und Jugendpsychiatrie, Jugendhilfe und Schule
• Jugendberufshilfe
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Gesundheitsförderung in der KJH –
eine vorläufige Zwischenbilanz (I)
Konzeptionelle Unschärfen – Vielfalt der Begriffe:
Gesundheitserziehung, -bildung oder -pädagogik?
Gesundheitsförderung oder Prävention?
Sozialpädagogik oder Gesundheitsförderung –
unterschiedliche Perspektiven auf die Praxis?
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Gesundheitsförderung in der KJH –
eine vorläufige Zwischenbilanz (II)
Vielfältige, additive und punktuelle Projektpraxis
(statt flächendeckender Regelangebote)
mit unterschiedlicher Intensität in den verschiedenen
Handlungsfeldern:
Relativ intensiv in der Familienbildung und in den
Kindertagesstätten (verankert in den Bildungs-
plänen der Länder)
Relativ „implizit“ in der Kinder und Jugendarbeit
Von isolierten Einzelprojekten hin zu „gesundheits-
förderlichen Gesamt-Settings“ ist meist noch ein
weiter Weg!
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Gesundheitsförderung in der KJH –
eine vorläufige Zwischenbilanz (III)
Unterschiedliche, oft kombinierte Formen
Information und Aufklärung (z.B. durch BzGa-Kampagnen)
Gesundheitspädagogische Projekte und Aktionen
(meist im Sinne von Prävention)
Gesundheitsbezogene Prävention (verhaltens- und
verhältnisbezogen, z.T. sozialraumorientiert)
Eingebettete Gesundheitsförderung (die „gesunde Kita“)
Implizite Gesundheitsförderung (= Selbstwirksamkeit fördernde
Pädagogik, die (bisher) nicht als Gesundheitsförderung gesehen wird)
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Gesundheitsförderung in der KJH –
eine vorläufige Zwischenbilanz (III)
Hauptthemen:
Ernährung
Bewegung
Stress- und Konfliktbewältigung
Aufklärung zu Sucht und Sexualität
noch wenig zu Körperwahrnehmung und –wertschätzung
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KJH und junge Menschen mit
Behinderungen
Die Aufteilung der Zuständigkeiten zwischen Jugend- und
Sozialhilfe für verschiedene Arten von Behinderungen ist
vielfach sehr hinderlich für effektive, angemessene Hilfen.
Der Hilfebedarf wird häufig aus einer Institutionenlogik
heraus formuliert. Diese ist „behindernd“, da sie nicht vom
Kind und seinen Bedürfnissen ausgeht, sondern den
individuellen Hilfsbedarf nur eingeschränkt und segmen-
tiert aufgreifen kann.
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KJH und junge Menschen mit
Behinderungen
Die Praxis der Leistungsträger ist durch Abgrenzungen
zwischen Sozialhilfe, Jugendhilfe und Krankenkassen und
unterschiedliche Verfahren geprägt – obwohl
Komplexleistungen und Mischfinanzierungen manchmal
möglich wären.
So entstehen an den Schnittstellen der Systeme
„Verschiebebahnhöfe“ und bisweilen „schwarze Löcher“.
Lediglich im Bereich der Kindertagesstätten kann von
einem teilweise flächendeckenden integrativen Angebot in
den Bundesländern gesprochen werden.
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Teil E:
Mehr Chancen für gesundes
Aufwachsen:
Empfehlungen an die Fachpraxis
der Kinder- und Jugendhilfe und
die Politik
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Teil E: Empfehlungen
1.Zwölf fachpolitische Leitlinien
2. Empfehlungen /Herausforderungen in Bezug auf:
• Fachpraxis der Kinder- und Jugendhilfe
• Arbeitsfeldübergreifende Herausforderungen
• Herausforderungen an die Politik auf Bundes-,
Landes- und kommunaler Ebene
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Zwölf fachpolitische Leitlinien
Stärkung der Lebenssouveränität
Gesellschaftsbezug
Lebenswelt- und Kontextbezug
Förderung positiver Entwicklungsbedingungen
Befähigungsgerechtigkeit
Bildungsgerechtigkeit
Inklusion
Achtsamer Körperbezug, kommunikativer Weltbezug, reflexiver Bezug
Lebensverlaufsperspektive
Interprofessionelle Vernetzung
Von einer Anbieter- zu einer Akteursperspektive
Gesundheitsförderung und Prävention als gesamtgesellschaftliche
Aufgabe
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Herausforderungen an die KJH (I)
Ausloten der Grenzen und Möglichkeiten der Kinder-
und Jugendhilfe in den Bereichen gesundheits-
bezogene Prävention und Gesundheitsförderung:
Begrenzung/Chance auf pädagogische Unterstützung von
gesundheitsbezogener Prävention und v.a. von Gesund-
heitsförderung
Chance: Berücksichtigung der Perspektiven der Kinder und
Jugendlichen
Chance: Fachliche Standards wie Niedrigschwelligkeit,
Lebenslaufper-spektive, interkulturelle Sensibilität, Gender
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Herausforderungen an die KJH (II)
Gesundheit und Wohlbefinden als Ziele
fachlichen Handelns
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Herausforderungen an die KJH (III)
Sensibilität für vernachlässigte Gruppen:
Traumatisierte Kinder und Jugendliche;
Kinder chronisch und psychisch kranker Eltern;
Geschwister chronisch bzw. psychisch kranker Kinder;
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Herausforderungen an die KJH (IV)
Umsetzung der Forderungen der UN-Kinderrechte-
Konvention und der UN-Konvention der Rechte Behinderter
sowie des SGB IX (Recht von Menschen mit Behinderungen
auf Teilhabe in allen Lebensbereichen).
Die Jugendhilfe ist gefordert, sich für alle Kinder und
Jugendlichen zuständig zu fühlen und zu einer engeren
Kooperation mit Gesundheits- und Behindertenhilfe und den
Selbsthilfe-Organisationen zu kommen.
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Herausforderungen an die KJH (V)
Auf kommunaler Ebene sollten inklusive Prozesse etabliert
werden, die die Heranwachsenden mit Behinderung mit
ihren jeweiligen Möglichkeit der Lebensführung in den Focus
rücken (Behinderten-Mainstreaming).
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Übergreifende Herausforderungen
Netzwerkbildung
Armutsbekämpfung
Kooperative Gesundheitsberichterstattung/Monitoring
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Herausforderungen an die Politik (Auswahl)
Verringerung ungleicher Gesundheitschancen als vorrangiges nationales
Gesundheitsziel
Erhalt gesunder Lebensbedingungen für alle Heranwachsenden
Unterstützung von Netzwerk-Bildung und Kooperation
Kooperative Gesundheitsberichterstattung/Monitoring
Gesetzesfolgenabschätzung und Prüfaufträge
Sicherstellung struktureller Voraussetzungen
Begleitende staatliche Sozial- und Gesundheitspolitik
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Fünf Prüfkriterien (I)
1. Systematische und frühe Förderung der Entwicklung von
Kindern und Reduktion der Fälle von Vernachlässigung
und Kindeswohlgefährdung in den nächsten fünf Jahren
(Überprüfung der Reduktion der Fälle auf der Basis des
einzurichtenden bundesweiten Monitorings Kindeswohl-
gefährdung).
(Frühe Hilfen müssen eingebettet sein in ein System
früher Förderung. Dafür bedarf es einer besseren
Ausstattung der Jugendämter (vor allem im Bereich § 16
SGB VIII) und einer Absicherung der notwendigen
Netzwerke.
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Fünf Prüfkriterien (II)
2. In fünf Jahren nimmt Übergewicht bei
Heranwachsenden nicht weiter zu, (gemessen z. B.
auf Grundlage einer KiGGS- Nachfolgeerhebung).
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Fünf Prüfkriterien (III)
4. Beginnend mit dem Primarbereich und insbesondere in
der schulischen Ganztagsbetreuung muss die schul-
bezogene Kinder- und Jugendhilfe im Bereich der
gesundheitsbezogenen Prävention und Gesundheitsför-
derung ausgebaut und in fünf Jahren in mindestens 25 %
aller Schulen und Schultypen aufgebaut werden.
5. Die psychosozialen Auffälligkeiten von Heranwach-
senden sollen in fünf Jahren um 10 % vermindert und bei
der nächsten umfassenden Untersuchung überprüft
werden (gemessen z. B. auf der Basis einer KiGGS-
Fortschreibung)
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Expertisen (I)
Zu den Grundlagen
Nico Dragano / Thomas Lampert / Johannes Siegrist: Wie baut sich
soziale und gesundheitliche Ungleichheit im Lebenslauf auf?
Petra Kolip: Zentrale gender-relevante Kriterien für Gesundheits-
förderung und Prävention
Bernd Röhrle: Evaluationsprogramme zu Strategien der Gesund-
heitsförderung und Prävention – was können sie leisten?
Manfred Hintermair: Salutogenetische und Empowerment-Konzepte
in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen
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Expertisen (II)
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Expertisen (III)
Kinder- und Jugendarbeit und Jugendberufshilfe
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Expertisen (IV)
Gesundheitsförderung und Prävention in Erziehungshilfen
und für Kinder und Jugendliche in Risikolagen
Albert Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern psychisch und
suchtkranker Eltern – Stärkung ihrer Ressourcen durch Angebote der
Jugendhilfe
Michael Kölch: Hilfen für Kinder aus Sicht ihrer psychisch kranken Eltern
Stephan Sting: Suchtprävention im Kindes- und Jugendalter
Ulrich Gerth /Klaus Menne: Der Beitrag der Erziehungsberatung zur
Gesundheitsförderung von Kindern und Jugendlichen
Margret Dörr: Gesundheitsförderung in stationären Angeboten der
Jugendhilfe: Heime als Orte für Salutogenese
Jörg M. Fegert/Tanja Besier: Psychisch belastete Kinder und Jugendliche an
der Schnittstelle zwischen Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitssystem
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