PSYCHIATRIE
nun bin ich schon eine Weile hier, und erst jetzt verstehe ich so langsam, was in den letzten
Wochen und Monaten alles passiert ist und warum ich schließlich hier gelandet bin. Ja
genau. Gelandet, wie ein Raumschiff. Zuerst ist es mir auch wirklich wie ein anderer Planet
vorgekommen. Ich war ja so schnell in der letzten Zeit. Wie ein Raumschiff bin ich durchs
Leben geflogen. So schnell, dass ich vieles gar nicht mehr sehen konnte. Ja, vor allem auch
Dich. Das tut mir leid und war für Dich bestimmt sehr schwer. Damit ich wieder langsamer
werden kann, brauche ich Hilfe von speziellen Ärzten, mit spezieller Medizin. Vielleicht
hat Dir jemand gesagt: »Dein Papa ist in der Klapsmühle.« So hat man den Ort, wo ich
gerade bin, früher tatsächlich genannt. Da kamen eben alle hin, die einen Klaps hatten.
Früher sagte man auch Irrenhaus oder Irrenanstalt. Heute heißt das psychiatrische Klinik.
Das kann man kaum aussprechen, und es klingt irgendwie unheimlich. Darum habe ich mir
überlegt, vielleicht nenne ich es einfach Wolkenkuckucksheim. Was meinst Du?
Das Wort kommt aus einem Theaterstück, das ein alter Grieche vor langer Zeit geschrieben
hat. Darin übernehmen die Vögel die Weltherrschaft und erbauen eine eigene Stadt im
Himmel. Und die heißt Wolkenkuckucksheim. Das passt gut. Man sagt doch auch: Du hast
einen Vogel! Oder: Du hast ’ne Meise! Siehst Du, und diese Spezialärzte hier, die nenne
ich Meisendoktoren. Die sollen mir helfen, meine »Meise« einzufangen. Du fragst dich
jetzt bestimmt, wie ich die Meise überhaupt bekommen habe. Wo ich doch Dich und Mami
habe. Das ist nicht so leicht zu beantworten. Selbst ganz schlaue Forscher haben darauf
noch keine Antwort gefunden. Einige sagen, es sei Vererbung. Das heißt, jemand in der
Familie hat es schon gehabt, und so ist es immer ein bisschen weitergegeben worden.
Bei mir ist das die Familie von Omi Frauke. Sie hatte einen Onkel, der hieß auch Matz.
Über den gibt es sehr lustige Geschichten. Und weil der mir durch diese Geschichten
vertraut und lustig, aber auch unbegreiflich vorkam, wollte ich, dass Du seinen Namen
trägst. Frag Omi mal danach. Eine Cousine von ihr, Tante Marion, die hat das auch.
Und mein Cousin Georg in Amerika. Das, was wir haben, nennen die Ärzte nicht Meise,
sondern: bipolar. Klingt nach Nordpol, finde ich. Polarforscher. So bin ich mir auch ein
wenig vorgekommen. Ein Forscher, der die Pole auskundschaftet. Ich meine damit, die
Endpunkte. Oben und unten. Da, wo es nicht mehr weitergeht.
1
ZEITGESCHEHEN
Zum Nordpol muss man eine weite Strecke zurücklegen. Das habe ich auch getan. Ich bin
zwar nicht an die Grenzen der Erde gestoßen, aber an meine Grenzen. Und an Mamis und
Deine. Nur, dass ich das gar nicht gemerkt habe. So, wie wenn Du Geburtstag hast, und
Du hast alle Deine Freunde zu Besuch, und es gibt den ganzen Tag nur Süßes, und abends
siehst Du sogar noch einen Film. Dann willst Du unbedingt, dass es immer so weitergeht.
Mehr Geschenke. Mehr Freunde. Mehr Süßes. Mehr Spaß. Und auf einmal werden die
Freunde abgeholt, und Du kannst nicht verstehen, dass nun alles vorbei sein soll. So ein
Gefühl hat man sonst nur, wenn man noch ein Kind ist. Wenn man älter wird, freut man
sich zwar noch, aber es fühlt sich nicht mehr so stark an. Die Erwachsenen sagen, sie
haben ihre Gefühle im Griff. Das stimmt. Im Würgegriff. Weil sie das so, wie die Kinder
fühlen, gar nicht mehr aushalten würden. So. Und eines Tages vor vier Monaten, kurz nach
Deinem Geburtstag, bin ich aufgewacht und habe wieder so starke Gefühle gehabt. Das hat
sich erst mal toll angefühlt, wie ein Zaubertrank.
Ja, so war das. Ich muss jetzt Schluss machen. Es ist Zeit für die Medizin. Hier im
Krankenhaus gibt es einen langen Flur, von dem gehen die Zimmer ab. Meistens
Zweierzimmer. In der Mitte des Flurs gibt es ein Extra-Zimmer für die Ärzte und Pfleger
und Schwestern. Um punkt acht Uhr abends gibt es für alle die Medizin. Da muss ich jetzt
hin. Ich schreibe wieder. Versprochen.
Lieber Matz,
heute fällt mir alles schwer. Ich bin so unzufrieden. Möchte gar nicht hier sein. Alles nervt
mich. Die anderen Patienten mit ihren Meisen. Die sind fast alle viel langsamer als ich. Und
fühlen gar nichts mehr. Als wenn man den Stöpsel aus ihrem Herz herausgezogen hätte.
Die hocken den ganzen Tag auf unserem Flur rum und warten. Warten auf die Visite, so
heißt das, wenn die Ärzte morgens zur Kontrolle vorbeikommen. Dann wird der Blutdruck
gemessen, kurz gefragt, ob es gerade Schmerzen oder Probleme gibt. Nein? Das ist ja
prima. Dann gibt’s ja auch schon Mittagessen. Fraß, möchte ich sagen. Du weißt, wie gern
ich koche. Bei mir ist immer alles frisch. Frisch kennen die hier gar nicht. Es gibt hier eine
riesige Küchenstadt. Die wollte ich mir heute Vormittag mal genauer ansehen. Ich mache
immer kleine Ausflüge. In den Park gehe ich am liebsten. Das ist erlaubt. Macht außer mir
aber keiner. Wie gesagt, die anderen trauen sich nicht. Und kommen auch nicht auf die
Idee.
Wenn ich irgendwohin gehe, muss ich das auf einer großen Tafel vor dem
Schwesternzimmer aufschreiben. Am Anfang habe ich mich darüber geärgert. Da habe ich
mich überhaupt über alles aufgeregt. Das ist aber auch die Meise. Die ist eben noch nicht
eingefangen. So ähnlich hat es mir ein sehr netter Arzt erklärt. Jedenfalls war mir, als sei
ich wie Du, wieder ein Kind, das um jede Kleinigkeit seine Eltern um Erlaubnis fragen
muss. Das hat mich als Kind schon genervt. Und ich weiß, dass es Dich auch schon nervt.
2
ZEITGESCHEHEN
Auf die Tafel geschrieben habe ich: »Herr S. geht jetzt auf dem Klinikgelände flanieren.
Wenn er Glück hat, macht er dabei eine positive Entdeckung oder auch zwei. Er wird
pünktlich zum Abendessen zurück sein.« Das Michdarüberlustigmachen hat mir immer
schon über die Dinge hinweggeholfen, die ich eigentlich zum Weinen fand. Aber siehst Du.
Ich komme immer vom Thema ab. Das gehört auch zu meiner Meise.
Ich wollte von der riesigen Küche erzählen. Die ist eher eine Küchenfabrik. Reingelassen
haben sie mich leider nicht. Dabei hätte ich den Panschmeistern zu gern einmal erklärt, wie
man einen frischen Salat herstellt oder eine einfache Pasta. Das ist alles kinderleicht. Ich
wette, Du könntest diese Herrn Köche locker unter den Tresen kochen.
Ich muss oft an Dich denken, und an Tagen wie heute könnte ich dann nur noch weinen. Tu
ich auch meistens. Komischerweise geht das jetzt wieder. Jahrelang konnte ich gar nicht
richtig weinen.
Ich habe Angst, so zu werden wie die anderen Klapsis. Löcher in die Gegend gucken. Mein
Zimmernachbar zum Beispiel. Wolfgang heißt der. Der ist ein richtiger Meisenprofi. Der
kommt hier einmal im Jahr her. Der ist Erzieher und hat auch eine Frau und eine kleine
Tochter. Der fühlt sich hier sicher, sagt er. Ich fühle mich hier eingesperrt, antworte ich
ihm. Er versteht mich nicht richtig, das kann ich an seinem mitleidigen Blick erkennen.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Nachbarin von unten Dich jetzt genauso ansieht. Ach,
der arme Matz! Der Papa ist jetzt in der Klapse. Ist das so? Bescheuert. Wolfgang guckt
zumindest ein wenig mehr mit Kennerblick. Schließlich hat er auch schon viele mit so einer
wilden Meise wie meiner erlebt. Wenigstens ein Profi.
Viele Gedanken der letzten Wochen kamen mir vor wie die klügsten Gedanken
der Philosophen. Das sind die Gelehrten, die sich mit der Weisheit des Menschen
auseinandersetzen. Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, ob diese Gedanken wirklich so klug
waren. Einer davon war, dass die Welt nur aus Profis und Amateuren besteht. Profis sind
die, die mit dem, was sie tun, Geld verdienen können, weil sie darin gut genug sind, die
Amateure sind nicht gut genug und verdienen kaum oder gar kein Geld damit.
Es ist auch nicht schlimm, dass es Amateure gibt. Wenn die aber so tun, als ob sie Profis
wären, das macht mich ganz rasend. Da könnte ich brüllen wie ein Löwe. Das war in
Berlin, wo die Meise zu mir gekommen ist, besonders schlimm. Meine Hände fangen an zu
zittern, so doll rege ich mich auf, auch jetzt, wo ich dran denke. Ich gehe lieber schnell eine
Runde durch den Park laufen. Danach geht es mir viel besser. Wirst schon sehen.
Lieber Matz,
es war ein Glück, dass ich laufen war. Geholfen hat es nur ein bisschen, aber in der
Zwischenzeit gab es einen Spieleabend! Da sitzen die dann traurig im Kreis und spielen
3
ZEITGESCHEHEN
Mensch ärgere Dich nicht! Ist das nicht komisch? Lauter traurige Menschen sitzen im Kreis
und spielen Mensch ärgere Dich nicht! Zum Totlachen. Oder Weinen. Mir ist das viel zu
traurig. Da habe ich überhaupt keine Lust mehr zu leben. So ein Leben möchte ich nicht.
Aber es ist so anstrengend, immer anders zu sein. Anders leben zu wollen als die anderen.
Immer bestimmt die Mehrheit. Das ist so ungerecht. Also muss ich versuchen, der Mehrheit
aus dem Weg zu gehen. Sonst knallt’s. Das Dumme ist nur, dass die Mehrheit dich nicht in
Ruhe lässt. Dauernd wollen sie etwas von dir. Einen Fahrschein, ein Zeugnis, eine Aussage,
ein Rezept, eine Meinung, eine Erklärung, eine Entschuldigung, ein Gefühl, eine Zusage,
eine Verabredung, einen Vertrag oder auch nur eine Idee für ihr völlig langweiliges und
immer gleiches Leben. Und dann saugen sie, wie die Vampire, alles Positive und Lustige
und die guten Ideen aus dir raus, bis du genauso ein schlaffer, mutloser Sack bist wie sie
selbst. Denn das ist für sie eigentlich das Schlimmste. Wenn andere besser, schneller,
leichter, interessanter, erfolgreicher oder einfach anders sind. Deshalb denken sie sich
ständig neue Regeln aus, die nur so kleine Geister wie sie selbst verstehen können. Das sind
die Amateure.
Man kann also nur versuchen, so wenig Amateure wie irgendwie möglich in sein Leben
zu lassen. Gar nicht so einfach. Da suche ich gerade nach dem richtigen Weg. Als ich
hier angekommen bin, da hat mich eine Schwesternschülerin gefragt, was ich die Woche
über so machen will. Machen will? Na, montags abends gebe es den Spielekreis, dienstags
nachmittags Töpfern oder Seidenmalerei… Stopp!
Seidenmalerei??? Ist nicht ihr Ernst. Und wer soll diese scheußlich angepinselten Tücher
dann tragen? Da sieht die Trägerin ja selber aus, als hätte sie eine Meise. Furchtbar.
Amateurkunsthandwerk. Schlimm. Ich bin auch völlig ungeeignet fürs Basteln. Da fehlt mir
die Geduld. Ja, dann vielleicht Gruppengymnastik? Bitte? Das wird ja immer schlimmer.
Alles hat seine Grenzen. Meine verläuft genau hier. Das ist mir alles zu peinlich. Da setze
ich mich lieber mit meinem Zeichenblock in den Park. Die meinen das alles nur gut.
Bestimmt. Aber gut gemeint haben es die Leute in letzter Zeit alle mit mir. Nur, dass keiner
wirklich versteht, was mit mir abgeht. Deshalb schreibe ich Dir. Damit Du das eines Tages
verstehst.
Wenn ich ehrlich bin, tut das Gutmeinen sogar richtig weh. Ich habe das Gefühl, dass
keiner, den ich kenne, mehr normal zu mir ist. Alle sehen mich so besorgt an. Das macht
mir Angst. Aber scheinbar mache ich den anderen auch Angst. Stimmt das? Mache ich
Dir Angst? Das ist das Letzte, was ich will. Ich würde Dich das jetzt alles gern persönlich
fragen. Aber das geht nicht. Mami hat Dich zu Omi gebracht, und das ist auch gut so. Weil
ich mich gerade nicht um Dich kümmern kann. Weil ich gerade nicht wie ein Erwachsener
bin. Mir geht so viel durch den Kopf und durch das Herz. Ich kann gar nicht stillsitzen. Ich
muss mich die ganze Zeit bewegen. Etwas in mir treibt mich an. Als wäre ich vor etwas auf
der Flucht. Aber wovor? Oder vor wem? Vor den Amateuren, ja. Aber ist das alles?
4
ZEITGESCHEHEN
Manchmal erinnere ich mich ganz plötzlich an eine Person oder ein Ereignis, und ich habe
das Gefühl, ich müsste etwas geradebiegen. Du kannst dir vorstellen, dass da so manches in
einem Erwachsenenleben schiefgegangen ist. Dass man mal gemein war. Zu einigen Leuten
bin ich sogar hingefahren. Zu Sonya zum Beispiel. Die hast Du einmal auf dem Spielplatz
kennengelernt. Wir haben zusammen Murmeln gespielt. Ich habe sie früher, bevor ich
Mami getroffen habe, sehr lieb gehabt. Wir haben viel miteinander erlebt, sind viel verreist,
haben Pläne gemacht. Aber wir waren noch sehr jung und haben viel gestritten. Irgendwann
haben wir nur noch gestritten und ganz vergessen, dass wir uns eigentlich sehr lieb hatten.
Wir waren beide sehr unglücklich. Ich hatte gerade angefangen, im Theater zu arbeiten,
und habe unheimlich viele neue Leute kennengelernt. Und die fand ich alle spannend, lustig
und frei. Also das Gegenteil von den Spaßverderbern, mit denen ich groß geworden bin.
Und dann war da auf einmal Deine Mami. Ich war Regieassistent, also der Gehilfe vom
Regisseur, der alles bestimmt. Und Mami war Maskenbildnerin. Und eines Tages haben
wir uns auf einer Probe gesehen, da haben wir einen Film gedreht. Ich habe mich gleich in
sie verliebt. Kein Wunder. Sie hat bei der Arbeit ausgesehen wie ein absoluter Profi! Das
konnte man sofort sehen. Und wunderschön war sie. Und kurz darauf hat sie schon ihren
letzten Arbeitstag gehabt. O nein, habe ich gedacht. Das habe ich ihr auch gesagt. Und dann
haben wir uns doch noch rechtzeitig kennengelernt. Puh. Und was sollte ich jetzt mit Sonya
anfangen? Neu verliebt in Deine Mami und noch ganz viel Restliebe für Sonya? Gar nicht
so einfach. Ich habe Sonya dann gesagt, dass ich sie nicht mehr lieb habe. Oder nicht mehr
genug lieb habe. Und von da an hatte ich ihr gegenüber ein schlechtes Gewissen. Ganz
tief im Herzen. Deshalb wollte ich sie immer um Verzeihung bitten. Das habe ich neulich
getan.
Das Wiedersehen war furchtbar schön. Es bringt aber alles noch mehr durcheinander.
Eigentlich wollte ich doch etwas in Ordnung bringen. Ich glaube, mein Herz läuft über.
Papa
Lieber Matz,
heute war ein guter Tag. Erst haben wir kurz telefoniert, und das hat mich glücklich
gemacht, Deine Stimme zu hören. Und dass es Dir gut geht bei Omi. Ein bisschen traurig
war ich auch. Und dann hat mir Wolfgang erzählt, dass er ganz in der Nähe der Klinik
ein Boot liegen hat. Mann, stell Dir vor. Ja, und was sitzen wir dann noch hier rum?, habe
ich ihn gefragt. Er hat ein wenig rumgedruckst, von wegen, das ist noch winterfest im
Bootsschuppen verpackt, und man müsste es erst rausholen und so. Na und? Irgendwann
hat er sich einen Ruck gegeben, und ich habe auf die Tafel geschrieben: »Sebastian und
Wolfgang gehen Kanu fahren und sehen sich ihre Stadt vom Wasser aus an. Sie sind
rechtzeitig zum Abendessen zu Hause.« Zu Hause! Jetzt sag ich schon zu Hause! Egal. Wir
sind dann los. Es hat gekitzelt im Bauch. Das war schön. Die Sonne hat geschienen, es war
richtig warm. Wir haben das Boot an den Steg getragen und aus der Plane ausgepackt. Wie
ein riesiges Geburtstagsgeschenk. Ein leichter Wind um die Nase, die Sonne im Gesicht.
5
ZEITGESCHEHEN
Jeden Muskel habe ich gespürt. Bis auf die Außenalster sind wir gefahren. Vom Wasser
aus sieht die Stadt ganz anders aus. Ein bisschen fremd. Und schon fühlt man sich wie im
Urlaub.
Wir haben nicht viel gesprochen. Mussten wir auch nicht. Manchmal haben wir uns
angeguckt und schon gewusst, was der andere gerade denkt. Dabei kennen wir uns kaum.
Aber wenn man dasselbe durchmacht, ist man irgendwie miteinander verbunden. Als
wir wieder angelegt hatten am Bootshaus, haben wir das Kanu sauber gemacht und extra
ordentlich zusammengepackt. Das ist ein Teil von Wolfgangs Meise. Dass er alles in einer
ganz bestimmten Ordnung haben muss.
Zurück auf der Station haben uns die anderen angeguckt wie Außerirdische. Die waren
ganz schön neidisch, weil sie selbst so etwas Schönes eine Ewigkeit nicht gemacht hatten.
Man muss sich trauen. Das ist für viele schwierig. Ich hätte mich fast nicht hierhergetraut.
Weil ich Angst hatte, die lassen mich nicht mehr raus. Tatsächlich aber gibt es nur hier die
1A Profi-Meisendoktoren. Und genau die brauche ich.
Lieber Matz,
ich habe das erste Mal seit langer Zeit wieder so richtig tief und fest geschlafen. Und das
sogar ohne Schlaftablette! Jetzt, wo die Meise langsamer wird, kann ich in meinem Körper
spüren, was ich alles angestellt habe in den letzten Wochen. In Berlin bin ich so viel zu Fuß
gelaufen, dass ich in vier Wochen zwei paar Schuhe durchgelatscht habe. Ich bin gejoggt,
habe Tennis gespielt, war Schwimmen, Rudern, Fahrradfahren und Tanzen. Und gearbeitet
habe ich auch noch. Meistens bis spät in die Nacht. Und dann sehr viel getrunken. Bier,
Wein. Alles, was reinpasste. Manchmal war ich tanzen. So viel habe ich noch nie getanzt.
Jetzt spüre ich jede Faser. Das ist herrlich! Und das Beste ist: Mein Kopf stellt sich langsam
ab. So als wenn Du stundenlang beim Fernsehen durch die Kanäle zappst, und auf einmal
ist Stille, und da läuft ein ganz ruhiger Tierfilm. Öde? Nee. Das ist herrlich und wirklich
neu. Ich kann es noch nicht richtig glauben. Aber es scheint echt zu sein, dieses Gefühl.
Papa
Lieber Matz,
heute hat mich Onkel Hans besucht. Ich weiß, dass Du ein wenig Angst vor ihm hast, weil
er immer so laut ist und Sachen sagt, die ein kleiner Junge nicht verstehen kann. Aber laut
ist er bloß, weil er früher in Druckereien gearbeitet hat. Die Walzen in so einer Druckerei
machen einen Krach wie hundert Müllautos auf einmal! Davon hat Onkel Hans schlechte
Ohren bekommen, und deshalb hat er immer alles ganz laut. Die Fernseher, die Telefone.
6
ZEITGESCHEHEN
Aber er ist ein kluger Mann. Und er versteht besonders gut, wie es sich anfühlt, wenn man
anders ist. Er war auch immer anders. Und er war immer für mich da.
Wenn man langsam ein Erwachsener wird, dann hat man das Gefühl, die eigenen Eltern
verstehen einen überhaupt nicht mehr. Vielleicht denkst Du das jetzt auch schon manchmal.
Zu Recht. Das ist normal. Weil wir für Dich verantwortlich sind. Das steht auch immer
auf Baustellen am Zaun: Eltern sind für ihre Kinder verantwortlich. Bei allem, was den
Kindern passiert, wenn die Erwachsenen nicht aufpassen, sind die Eltern schuld. Die
müssen das Kind sichern. Und weil Eltern sich daran erinnern, was sie selbst alles gemacht
haben als Kind, wird aus dem Sichern schnell ein Anketten. Jedenfalls hatte ich irgendwann
keine Lust mehr, mit Omi Frauke zu sprechen. Und weil man aber vieles doch noch nicht
weiß, habe ich Glück gehabt. Denn ich hatte Hans. Und ich habe ihn noch heute. Ich
glaube, es gibt keinen in der Familie, der mich besser kennt als Hans. Sein Sohn Georg hat
übrigens die gleiche Meise wie ich.
Wir saßen am Eingang, auf der Bank gegenüber der Pförtnerschranke, und haben
stundenlang geredet und geraucht. Ich habe ganz viel weinen müssen, weil mir klar
geworden ist, wie viel ich kaputt gemacht habe. Das ist so, so, so Scheiße. Entschuldigung.
Ein Euro in die Schimpfwortkasse. Aber stimmt doch. Guck mal. Eigentlich sollte ich jetzt
mit Dir auf dem Spielplatz sein. Oder Eis essen. Oder Dir vorlesen. Oder mit Dir spielen.
Ich verstehe jetzt erst, wenn die Leute sagen, man habe »die Beherrschung verloren«. Ich
versuche sie wieder zu erlangen. Das ist schwierig, weil ich immer schneller abwechselnd
ganz glücklich und im nächsten Moment todtraurig bin. Das ist eben die Krankheit.
Du wirst jetzt vielleicht denken: Aber warum geht das nicht weg, wo er doch die
Medikamente bekommt? Es dauert eine Weile, bis die wirken und bis die richtige Dosis
eingestellt ist. Bei einem Rennwagen dauert es schließlich auch sehr lange, bis er so läuft,
wie man sich das wünscht. Und wenn er läuft, dann muss man ihn weiter gut beobachten,
weil er so empfindlich ist. Ich werde also noch von den Ärzten getestet. Aber ich bin auf
dem Weg. Auf dem Weg zurück zu Dir.
ich werde wirklich immer ruhiger. Es ist komisch. Die Meise scheint stillzuhalten. Es
fühlt sich sehr leer an. Als ob der Motor nicht bloß abgestellt worden wäre, sondern gleich
ganz ausgebaut. Ich habe Angst, dass kein neuer Motor wieder eingebaut wird. Zumindest
ein kleiner, bitte. Kein Rennmotor, aber einer, mit dem man auch mal auf der Autobahn
fahren kann. Die Ärzte sagen mir, dass ich Geduld haben muss. Wenn man so aus dem
Gleichgewicht sei wie ich, dann dauere das eben eine Weile. Also sitze ich mehr und mehr.
Habe immer weniger Lust, mich zu bewegen, und damit verhalte ich mich schon fast wie
die Leute, die mir am Anfang alle so albern und traurig vorkamen.
7
ZEITGESCHEHEN
Es ist noch schlimmer. Ich bin gar nicht traurig. Ich bin gar nichts. Ich fühle nichts. Ich
habe Angst, dass es so bleibt. Dass ich nie mehr etwas richtig fühlen kann.
Der Professor hat gesagt, ich habe Glück, da man meine Krankheit früh entdeckt habe.
Je früher man sie entdeckt, desto besser sind die Heilungschancen. Das heißt, ein ganz
normales Leben. Das möchte ich. Ein normales Leben. Dafür werde ich alles tun. Die
Medikamente nehmen. Auch wenn ich immer müder werde. Ich könnte den ganzen Tag
schlafen. Und wenn ich nicht schlafe, sitze ich nur so rum und rauche. Das scheint mir das
einzig Sinnvolle zu sein im Moment. Hoffentlich hast Du es schöner bei Omi. Da bin ich
mir sicher. Doch.
Papa
Lieber Matz,
Lithium. So heißt meine Medizin. Sie ist hochwirksam, aber auch gefährlich. Wenn man
davon zu viel nimmt, kann man daran sterben. Das klingt jetzt sehr dramatisch. Ist es aber
gar nicht. Man geht regelmäßig zu seinem Meisendoktor, zu dem ich ja eh hinmuss, und der
nimmt dann eine Blutprobe. Im Labor wird dann überprüft, wie hoch der Lithiumgehalt im
Blut ist. Wie beim Auto. Da muss ich doch auch regelmäßig den Ölstand kontrollieren. Der
Wagen kann bei zu wenig Öl genauso kaputtgehen, wie wenn man zu viel reinschüttet.
Zum Glück habe ich kaum Nebenwirkungen, zusätzlich zur Hauptwirkung, der
Ausbalancierung meiner Gefühle. Da stelle ich mir ein kleines Herz mit Balancierstange
auf einem Hochseil vor. Einige Menschen, die Lithium bekommen, können sich schlecht
konzentrieren, das ist dann eine Nebenwirkung. Andere haben großen Durst und müssen
oft aufs Klo. Bei einigen fangen die Hände an zu zittern. Müde sind zunächst alle. Das
war ich auch, aber das wird schon besser. Sonst habe ich nichts. Könnte noch sein, dass
ich dicker werde. Bitte schön. Lieber ein dicker, fröhlicher Bär, als eine traurig-nervöse
Bohnenstange!!! Schwerer ist, mir mich wieder bei der Arbeit vorzustellen. Seit fünf
Jahren bin ich Regisseur beim Theater. Eigentlich wollte ich Schauspieler werden. Wo
ich schon immer der Klassenclown war, habe ich gedacht. Deshalb war ich bei einer
Schauspielschule. Am Anfang war alles sehr aufregend. Sprech- und Tanztraining, Tai-
Chi, Improvisation und Fechten. Ja. Das fand ich besonders cool. Fechten. Pirat spielen mit
echten Degen. Toll. Nach einiger Zeit habe ich aber festgestellt, dass die Schüler meiner
Schule, wenn sie fertig waren, nicht im Schauspielhaus, im Thalia Theater oder an der
Wiener Burg, das ist wirklich das größte Theater in Österreich, eine Arbeit fanden, sondern
in Parchim, Oldenburg oder Schleswig. Kennst Du alle nicht? Siehst Du. Muss man auch
nicht kennen. Also habe ich mit der Schule aufgehört und im Deutschen Schauspielhaus
hospitiert, das heißt, man ist der Assistent vom Regieassistenten und bekommt kein Geld.
Dafür ist man morgens der Erste und abends der Letzte. Und das war der Hammer! Im
Theater waren all meine Helden und Heldinnen, die ich so oft auf der Bühne und im
Fernsehen hatte spielen sehen. Sie lachten, stritten und tranken unglaubliche Mengen
Alkohol. Das fand ich stark, weil ich auch so große Mengen trinken konnte mittlerweile.
8
ZEITGESCHEHEN
Nach einem halben Jahr war ich Assistent, und dann durfte ich meine erste eigene kleine
Inszenierung machen. Unglaublich. Das heißt, ich war der Chef. Ich stand auf der Bühne
und empfing den stürmischen Applaus für meine Arbeit.
Das Gefühl ist so unglaublich wie verliebt Karussell fahren! Ich bin geschwebt. Aber das
ging nicht sehr lange so. Ein Jahr später hatte sich mein Stolz der Anfangszeit in Arroganz
und Hochmut verwandelt. In meinem Telefonbuch waren irgendwann nur noch Leute aus
dem Theater. Dann hat mich der Intendant, also der Chef vom Theater, gefragt, ob ich das
Weihnachtsmärchen auf der großen Bühne machen will? Wow. Ich war Regisseur auf der
größten Bühne Deutschlands! Mami war mit Dir schwanger, wir sind zusammengezogen.
Ich habe viel Geld verdient und war der glücklichste Mensch der Welt.
Einige andere Theaterchefs haben mich gefragt, ob ich nicht auch bei ihnen ein Stück
inszenieren wollte. Klar! Das war in Heidelberg, Mainz und Frankfurt. Aber dort kam es
mir auf einmal so vor, als ob mich mein Glück verlassen hätte. Ich war aufgeregt, nicht gut
genug vorbereitet, trank zu viel, hatte Heimweh nach Dir und Mami. Die Arbeiten gingen
fast alle in die Hose, und auf einmal wollte mich keiner mehr haben. Keiner spielt mehr mit
dir. Das hast Du auch schon erlebt im Kindergarten. Das ist grausam, und das Schlimmste
ist, man hat meistens selbst Schuld. Das konnte ich damals aber nicht zugeben. Also habe
ich mich mit den Freunden, die mir geblieben waren, zum Saufen getroffen. Und dann
haben wir gemeinsam geschimpft. Über die Amateure. Die aber alle mehr Erfolg hatten.
Dann hatte ich wieder ein Stück auf der großen Bühne im Schauspielhaus. Pah. Heimspiel,
habe ich gedacht. Tatsächlich war mir die Meise schon zugeflogen und hatte sich in
meinem Kopf eingenistet. Deshalb habe ich alle Theaterleute in den Wahnsinn getrieben.
Das ist normalerweise ganz gut im Theater. Wenn alle durchdrehen. Weil es dann meist
nicht aussieht wie vorgeführt. So war es aber nicht. Wochenlang haben sie mich angeguckt
und gefragt, wie dies und wie jenes denn nun sein sollte? Das Stück hieß Sein oder
Nichtsein. Das ist einer der bekanntesten Sätze aus dem Theater. Das Stück, aus dem der
Satz stammt, heißt Hamlet und erzählt die Geschichte eines jungen Prinzen, der nicht weiß,
was er tun soll. Und ich stand regungslos auf der Probebühne und habe auch nichts mehr
gewusst. Gar nichts. Ich habe gegen die Meise verloren.
Im Sommer darauf, Du warst gerade eineinhalb, hat die Meise so richtig angefangen
rumzuwüten und mir ins Ohr gepiept, ohne Geld in Berlin in einem Amateurtheater
ein richtiges Profistück zu inszenieren. Das Stück hieß Wenn wir Toten erwachen. Ich
bekomme noch jetzt eine Gänsehaut, wenn ich an all die aufgerissenen Augen und
Münder denke, in die ich geblickt habe. Allein am Tag der Premiere sollte ich von vier
verschiedenen Polizeistreifen mitgenommen werden. Zwei Polizisten sind mit mir in die
größte Irrenanstalt von Berlin gefahren, um feststellen zu lassen, dass ich nicht lebensmüde
bin. Sie hatten Angst, ich könnte mir etwas Schlimmes antun. Das war unheimlich dort.
Ein sehr langer Gang mit Zimmern. Und aus jedem Zimmer schien ein anderer Mensch
zu schreien. Fast hätte ich auch geschrien. Dagegen ist es hier wie im Fünfsternehotel.
9
ZEITGESCHEHEN
Glücklicherweise habe ich die Leiterin kennengelernt, die hat mir geglaubt, dass ich
nicht vorhatte, mir etwas anzutun. Das wäre nicht das Richtige für mich gewesen. Ich
habe allerdings schon dort gemerkt, dass ich etwas tun muss. Ich muss den richtigen Arzt
finden, habe ich gedacht. Aber es hat leider noch sehr lange gedauert. Das hätte ich mir
und vor allem Deiner Mutter und Dir gern erspart. Es tut mir leid. Aber ich kann es nicht
rückgängig machen. Will ich auch nicht. Alles ist für etwas gut. Und ich hoffe, dass Dich
diese Zeilen irgendwann einmal schützen.
Lieber Matz,
ich war für zwei Tage »draußen«. Ich hätte mir die Reise gern erspart. Es war schlimm.
In Essen hatte eine Inszenierung Premiere, die am Anfang meine war, und sie haben mich
eingeladen.
Mir war bei der Arbeit damals wieder nichts eingefallen. Ich war leer. Hohl. Alle. Kalt. Ich
habe gar nichts gespürt. Außer Angst. Ich habe mich vor den Kollegen gefürchtet und hatte
Angst vor ihren Fragen, weil ich doch wieder keine Antworten wusste. Stundenlang habe
ich in meiner kleinen Gästewohnung in der Badewanne gehockt und mir heißes Wasser
über den Körper laufen lassen. Bis die Haut aussah wie verschrumpeltes Obst.
Manchmal bin ich, weil ich nach einem tröstenden Ort suchte, in eine Kirche gegangen.
Den Essener Dom. Der ist vom Theater nur ein paar Gehminuten entfernt. Da bin ich oft
hin und habe mich ins Halbdunkel gesetzt. Das hat ein bisschen geholfen. Aber nur für
kurze Zeit. Bis sie mir wieder gegenübersaßen. Mit den fragenden Gesichtern. Mit jedem
Tag ärgerlicher. Die haben gedacht, ich mache mich über sie lustig.
Das ist schlimm für die Leute, wenn man seine Rolle nicht spielt. Nicht mehr mitmacht.
Obwohl ich der Chef sein sollte, habe ich mich verhalten wie ein Anfänger. Eines Tages
stand ich nach so einer schlimmen Probe in der Fußgängerzone und habe Deine Mami
angerufen und gefragt, ob ich das machen kann. Abreisen. Abbrechen. Ob das geht. Ja,
das geht. Da gehört auch Mut dazu, hat sie gesagt. Und ich war das erste Mal seit Wochen
froh. Fast ein bisschen glücklich, obwohl ich wusste, dass das mein Ende im Theater war.
Spätestens jetzt würde sich überall herumgesprochen haben, dass ich eine Meise habe. Aber
ich habe vor allem gewusst, dass ich Hilfe brauche.
So, und nun war ich bei der Premiere. Wieder diese Gesichter. Diesmal mit einer Mischung
aus Mitleid und Unverständnis. Ich musste immer wieder die Kurzfassung der langen und
schmerzhaften Meisengeschichte erzählen.
Mein neuer Arzt, Dr. P., passt jetzt auf mich auf. Er hat gesagt, es sei mutig von mir
gewesen, dorthin zu fahren. Ich wäre lieber feige geblieben. Ich habe mich geschämt,
und ich werde es nie vergessen. Und ich habe mir geschworen, dass es so weit nicht mehr
kommt. Nie wieder. Von jetzt an werde ich doppelt aufpassen. Und Dr. P. passt auch auf.
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ZEITGESCHEHEN
Er behandelt mich ab nächste Woche weiter. In seinem Treppenhaus riecht es wie in einer
Kirche. Das finde ich ein gutes Zeichen.
Hey, Matz,
ich kann es gar nicht erwarten. Das ist für mich so aufregend wie Geburtstag, Ostern und
Weihnachten an einem Tag! Auf der Station herrscht schon seit Tagen Aufbruchstimmung.
Jeden Tag ist jemand anderes verabschiedet worden. Wolfgang bleibt noch eine Woche,
aber er kommt nächstes Jahr bestimmt wieder, sagt er. Ich hoffentlich nicht. Auch wenn
sie am Ende alle sehr nett waren, ich möchte hier nicht wieder rein. Nicht weil es hier so
schlimm ist (ich habe für Mami sogar einen Seidenschal angemalt!), sondern weil ich will,
dass die Meise gefangen bleibt. Ich habe es geschafft. Dank des Lithiums, dank der Ärzte
und Schwestern, dank Mami, dank der Omis und Onkels und Tanten, dank Darian und
Peer, dank Wolfgang.
Aber das wäre alles nichts gewesen, wenn es Dich nicht gegeben hätte, mein lieber
Matz. Der Gedanke an Dich hat mir immer wieder Kraft gegeben, wenn ich am liebsten
aufgegeben hätte oder vor Traurigkeit verschwunden wäre. Tatsächlich warst Du in dieser
schweren Zeit für mich, was ich sonst für Dich sein will. Die Orientierung in der Not.
Dafür danke ich Dir. So. Jetzt möchte ich Dir erst mal keine Briefe mehr schreiben. Jetzt
beginnt mein zweites Leben. Alles beim Alten. Alles neu.
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