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Vorstellungsgespräch

Ablauf, Dresscode und Tipps


In der Regel läuft das Vorstellungsgespräch nach folgendem Muster ab:

• Begrüßung und Smalltalk


• Interview mit Fragen über Firma und Bewerber
• Verabschiedung und Ausblick

Während des gesamten Bewerbungsgesprächs solltest du auf deine


Körpersprache achten. Dinge wie Nasebohren, mit dem Kugelschreiber klicken,
Arme vor der Brust verschränken oder breitbeinig auf dem Stuhl sitzen sind
tabu. Stattdessen solltest du lächeln, deinen Gesprächspartner ausreden
lassen, aktiv zuhören, Fragen stellen und ehrlich sein. Mit einem freundlichen
und selbstbewussten Auftreten überzeugst du deinen zukünftigen
Arbeitgeber.

Am Ende des Vorstellungsgesprächs macht es einen guten Eindruck, wenn du


dich für das nette Gespräch bedankst und freundlich verabschiedest. Achtung:
Bitte nicht zu kumpelhaft verabschieden (Servus, Tschüss, Ciao), sonst
könntest du mit einem Wort deinen positiven Eindruck zunichte machen.

Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch


Egal ob du noch dabei bist dein Bewerbungsschreiben zu formulieren oder ob
du dich schon auf dein Bewerbungsgespräch vorbereitest, dein erster Schritt
sollte es immer sein dich ausführlich über deinen zukünftigen Arbeitgeber zu
informieren. Oft wird dieser Punkt vernachlässigt, unterschätzt oder schlicht
und einfach vergessen. Ein gute Vorbereitung nimmt dir die Nervosität im
Gespräch.

Damit du Fragen zum Unternehmen im Vorstellungsgespräch nicht fürchten


musst, solltest du zumindest über die folgenden Punkte informiert sein:

• Was für ein Unternehmen ist es?


• Wo sitzt es?
• Wie groß ist es?
• Was wird produziert/angeboten?

Gut ist es auch, wenn du dir im Vorfeld einen Überblick über die Produkte oder
Dienstleistungen des Unternehmens verschaffst und dir eine eigene Meinung
bildest. Des Weiteren solltest du auch über das Ausbildungsprogramm
bestens informiert sein.

Informieren

Du hast dich für das Bewerbungsschreiben bereits über die Firma informiert,
jetzt gilt es, diese Informationen zu aktualisieren. Am einfachsten gestaltet sich
die Recherche über das Internet. AZUBIYO bietet dir die Möglichkeit, dich
schnell und unkompliziert über dein zukünftiges Ausbildungsunternehmen zu
informieren. Parallel zur Stellenausschreibung erfährst du bereits wichtige
Fakten und Infos in den Präsentationen
der Ausbildungsbetriebe, Hochschulen und Berufsfachschulen. Du kannst dich
auch bequem auf die Homepage des Unternehmens weiterleiten lassen.
Suche dir hier die nötigen Informationen raus.

Hier findest du außerdem Informationen:

• Erfahrungsberichte von anderen Azubis


• Firmenhomepage, oft bei „Über uns“, „Firmenportrait“ oder „Über
[Firmenname]“
• Berichte in der Tages- oder Fachzeitung
• Nachrichten im Internet: In Suchmaschine „Firmenname + News“ eingeben
und aktuelle Nachrichten anzeigen lassen
• Firmenbroschüren
• Bekannte oder Verwandte befragen, die in dem Unternehmen arbeiten

Hast du darüber hinaus noch Fragen, haben größere Unternehmen oft


Presseabteilungen, bei denen du zusätzliche Informationen anfordern
kannst. Auch auf Jobmessen oder beim „Tag der offenen Tür“ kannst du dich
im Vorfeld informieren. Oft ist es hier auch möglich erste persönliche
Gespräche zu führen, auf die du dich im Einleitungssatz deiner Bewerbung gut
beziehen kannst.

Folgende Fragen solltest du nach deiner Recherche beantworten können:

• Firmenname + Rechtsform (z.B. GmbH, AG)


• Anzahl der Mitarbeiter
• Standorte / Filialen
• Branche (z.B. Technologie, Medizin)
• Kerngeschäft der Firma (z.B. Möbelherstellung)
• Unternehmensgeschichte
• Firmenphilosophie, soziales Engagement
• Aktuelles (z.B. Eröffnung der 50. Filiale, Auszeichnung zum
Handwerksbetrieb 2018

Der perfekte Auftritt

Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Die ersten 3 Sekunden
sind entscheidend, denn hier entsteht der erste Eindruck. Unangebrachte
Kleidung befördert den Bewerber schnell ins Aus.

Dresscode im Vorstellungsgespräch

Überleg dir genau, was du zum Vorstellungsgespräch anziehen willst. Als


Regel gilt: Lieber overdressed (zu gut angezogen) als underdressed (zu
schlecht angezogen). Mit einem schönen Hemd bzw. einer schöne Bluse und
einer dunklen Stoffhose kann man nichts falsch machen. Ein zu kurzer Rock,
ein zu tiefer Ausschnitt, ungeputzte Schuhe oder gar Flecken und Löcher in der
Kleidung rücken dich nicht in das beste Licht.

Sei es ein aufdringliches Parfüm oder ein zu tiefer Ausschnitt, schon


Kleinigkeiten können im Vorstellungsgespräch negative Folgen haben.
Experten empfehlen weiblichen Bewerbern grundsätzlich dazu, so wenig
nackte Haut wie möglich zu zeigen. Erotik ist tabu! Ein knielanger Rock ist
erlaubt, doch kürzer oder ein ärmelloses Oberteil sind No-Gos. Und auch von
zu viel Bling Bling wird abgeraten, da dies zu sehr von deiner Person
abgelenkt. Möchtest du mit Accessoires Akzente setzen, so raten
Bewerbungsexperten zu einer klassischen Uhr oder einer modischen, jedoch
dezenten Brille.

Männern fällt die Wahl des perfekten Outfits meist nicht so schwer wie
Frauen. Grundsätzlich sollten sich Bewerber entsprechend dem Dresscode der
jeweiligen Branche kleiden. Ein Blick auf die Unternehmenshomepage kann
bei der Frage helfen, welcher Kleidungsstil angemessen ist. Handelt es sich
um eine klassisch-konservative Branche, sind Anzug oder Kostüm (bei Frauen)
meist unverzichtbar. Doch auch bei der Wahl des Anzugs können Bewerbern
große Fehler unterlaufen. So tragen männliche Bewerber oft den zu klein
gewordenen Konfirmationsanzug. Tipp: Investiere in einen gut sitzenden
Anzug oder Kostüm. Mit Blau und Grau liegst du richtig. Da du dich in dem
Unternehmen bewirbst, in der dieser Dresscode angemessen ist, kannst du
den Anzug bzw. dein Kostüm dann auch öfter tragen.

Wichtig: Verkleide dich nicht. Wenn dir das Tragen eines Anzugs zuwider
ist und du dich absolut unwohl fühlst, dann lass es. Nur einen Look zu wählen,
der gut aussieht und der Branche entspricht, sind nicht das Wichtigste.
Wichtig ist es auch, dass du dich in deiner Haut wohlfühlst und damit eine
gute Ausstrahlung hast.

Verzichte lieber auf den Verzehr von Speisen mit Knoblauch oder Zwiebeln.
Ansonsten greif zum Kaugummi, vergiss aber nicht, ihn vor dem Gespräch zu
entsorgen.

Pünktlichkeit ist beim Vorstellungsgespräch Pflicht!

Plane genug Zeit für den Weg ein und kalkuliere einen Stau oder die
Unpünktlichkeit von Bus & Bahn mit ein. Tipp: Nimm ein Handy und die
Telefonnummer deines Gesprächspartners mit. So kannst du Bescheid geben,
falls du dich trotz allem verspäten solltest. Denk aber daran, es vor dem
Gespräch auszuschalten!
Mit vorbereiteten Unterlagen machst du einen guten Eindruck. Am besten
nimmst du deine vollständige Bewerbungsmappe mit (Lebenslauf, Zeugnisse,
Arbeitsproben), das Bewerbungsanschreiben, das du der Firma geschickt hast,
sowie dein Einladungsschreiben, sofern du eins bekommen hast. Dann noch
einen Block und einen Stift, und du bist bestens gewappnet für ein gutes
Vorstellungsgespräch.

Nachbereitung des Vorstellungsgesprächs


Du hast dein erstes Vorstellungsgespräch gemeistert. Wie war es? Mach dir
Notizen über den Ablauf des Vorstellungsgesprächs. Schreib dir die Fragen
auf, die dir gestellt wurden und reflektiere, wie du dich gefühlt hast. Dies ist
eine gute Vorbereitung für ein weiteres Vorstellungsgespräch oder eine Hilfe
für Freunde, die ihr Gespräch noch vor sich haben.

Falls es mit der Stelle nicht geklappt hat, steck den Kopf nicht in den Sand,
sondern frag telefonisch oder per E-Mail nach, woran es gelegen hat.
Manchmal springt ein Bewerber ab und die Firma entscheidet sich für den
nächsten Kandidaten. Wäre da nicht der Bewerber geeignet, der sich noch
einmal bei der Firma gemeldet hat?

Du hast die Stelle bekommen? Herzlichen Glückwunsch! Du kannst sehr stolz


auf dich sein und wirst nun einen neuen spannenden Lebensabschnitt
beginnen. Bei Azubi-Wissen findest du viele hilfreiche Infos, was du als
künftiger Azubi wissen musst.

Mögliche Fragen vom Personaler


Der Personalverantwortliche möchte sehen, ob du dich mit dem Unternehmen
und der Ausbildung auseinandergesetzt hast. Du solltest auf folgende Fragen
vorbereitet sein:

Fragen über die Firma

• „Was wissen Sie schon über unsere Firma?“


• „Wie und wo haben Sie sich über uns informiert?“
• „Warum möchten Sie diesen Beruf bei uns erlernen?“

Fragen über die Schule

Aber auch dich als Person möchte der Personaler kennenlernen, also werden
dir im Vorstellungsgespräch für die Ausbildung sicherlich Fragen zu deiner
Schulzeit, zu deinen Praktika und zu dir persönlich gestellt, z. B.

• „Was sind Ihre Lieblingsfächer in der Schule und warum?“


• „Sie haben eine 3 in Mathematik, in der Ausbildung haben Sie allerdings
mit Zahlen zu tun. Denken Sie, dass diese Ausbildung für Sie die richtige
ist?“
• „Warum wollen Sie nicht studieren?“

Fragen über Praktika

• „Haben Sie neben der Schule oder in den Ferien gearbeitet?“


• „Sie haben ein Praktikum bei XY gemacht. Was hat Ihnen dort am besten
gefallen?“

Persönliche Fragen

• „Was machen Sie in Ihrer Freizeit?“


• „Was sagen Ihre Eltern und Freunde zu Ihrer Berufswahl?“
• „Wie stellen Sie sich Ihre Zukunft vor?“

Bei der Frage „Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen?“ kannst du punkten,
denn du hast in deinem Profil bereits unseren Stärkentest gemacht und weißt,
wo deine Stärken und Schwächen liegen. Fragen nach einer Schwangerschaft,
Parteizugehörigkeit oder deinen finanziellen Verhältnissen dürfen dir nicht
gestellt werden. Du musst darauf also nicht antworten. Weitere unzulässige
Fragen findest du im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG).

Eigene Fragen im Vorstellungsgespräch


Sind dir während deiner Recherche bereits Fragen zur Ausbildung oder zum
Unternehmen gekommen, dann kannst du sie im Vorstellungsgespräch
stellen. Das signalisiert dem Arbeitgeber dein Interesse an der Ausbildung.

Mögliche eigene Fragen

• „Wie sehen die Übernahmechancen nach der Ausbildung aus?“


• „In welchen Abteilungen werde ich eingesetzt?“ (Falls das nicht bereits im
Gespräch beantwortet wurde.)
• „Wann darf ich mit einer Entscheidung rechnen?“

Folgende Fragen solltest du lieber nicht stellen

• „Bekomme ich in der Probezeit Urlaub?“


• „Wie viel Weihnachtsgeld / Urlaubsgeld gibt es?“
• „Kann ich jetzt gehen?“
• „Hatten sie nicht letztens einen Skandal in der Firma?“
• „Wie viele Fehltage darf ich in der Berufsschule haben?“

Gefürchtete Frage im Vorstellungsgespräch


Die Frage: „Was sind Ihre Stärken und Schwächen?" ist ein Klassiker in
jedem Vorstellungsgespräch. Doch was genau wird mit dieser Frage eigentlich
bezweckt?

Zum einen wird herausgefunden, wie gut du dich selbst einschätzen kannst
und ob du mit „Stressfragen“ umgehen kannst. Zum anderen wird deine
Reaktion auf diese Frage beobachtet. Wirst du plötzlich unsicher und weißt
nicht mehr, was du sagen sollst? Bist du zu selbstbewusst oder zu
selbstkritisch?

Allgemeine Infos findest du hier: Stärken im


Vorstellungsgespräch und Schwächen im Vorstellungsgespräch
Mithilfe folgender Tipps und einer guten Vorbereitung auf die Frage „Was sind
Ihre Stärken und Schwächen?" solltest du im Vorstellungsgespräch durchaus
punkten können:

DOs: Gute Antworten auf die Frage nach deinen


Schwächen
Ehrlich bleiben
Bleibe immer ehrlich und mache dir im Vorfeld Notizen, welche Schwächen
tatsächlich auf dich zutreffen. Erwähne jedoch keine zu übertriebenen
Tatsachen wie Unpünktlichkeit, so etwas kommt bei den Arbeitgebern nie
besonders gut an. Fällt es dir aber beispielsweise schwer vor Publikum zu
reden, gib es ehrlich zu, denn nichts ist peinlicher als in den ersten
Arbeitstagen bereits negativ aufzufallen.

Beispiele bringen
Wirf nicht eine persönliche Behauptung in den Raum, mit der keiner etwas
anfangen kann. Merke dir: Wenn du etwas behauptest, ist es immer besser es
anhand eines anschaulichen Beispiels zu belegen. Fällt es dir beispielsweise
schwer dich in starker Geräuschkulisse zu konzentrieren, kannst du dies
anhand eines persönlichen Erlebnisses aus deiner Schulzeit belegen. Dadurch
sieht der Arbeitgeber, in welcher Situation deine Schwäche zum Vorschein
kommt.

Stellenrelevante Schwächen erwähnen


Es ist immer gut, wenn du deine Schwächen ehrlich zugibst, auch wenn sie mit
der ausgeschriebenen Stelle zusammenhängen. Hierbei solltest du natürlich
auch einschätzen, ob diese Stelle wirklich das richtige für dich ist. Denn zum
Beispiel sollte man sich mit Höhenangst nicht als Dachdecker bewerben. Und
mit einer Allergie gegen Haarfärbemittel ist der Beruf Friseur auch nicht
geeignet. Wenn du dich aber als Bürokaufmann in einem Unternehmen
bewerben möchtest und nicht im 10-Finger-System schreiben kannst, ist dies
eine Schwäche, die du erwähnen könntest.
Verbesserungswillen zeigen
Hast du eine Schwäche erwähnt, ist es gut, wenn du betonst, dass du daran
arbeitest. Wichtig ist in diesem Fall auch, dass du den Willen zeigst, aus
deiner Schwäche eine Stärke zu machen. Möchtest du dich beispielsweise
als Fremdsprachenkorrespondent bewerben und hast mangelnde
Sprachkenntnisse, könntest du dem Arbeitgeber mit einem Sprachkurs zeigen,
dass du den Willen hast deine bisherige Schwäche zu verbessern.

DON’Ts: Bitte nicht!


Schwächen bestreiten
Ein absolutes No-Go ist zu behaupten keine Schwächen zu haben. Jeder
Mensch hat Schwächen, denn einen perfekten Menschen gibt es nicht! Von
sich selbst zu behaupten makellos zu sein, kann schnell falsch aufgenommen
werden. Diese Aussage kann arrogant und zu selbstbewusst wirken und lässt
dich unter Umständen im Vorstellungsgespräch schlecht dastehen.

Übertreibungen
Du solltest nie deine Schwächen oder auch Stärken hintereinander aufzählen,
dies klingt oft zu selbstkritisch oder zu selbstbewusst. Am wichtigsten ist bei
dieser Frage die richtige Mischung: Zähle am besten 1-2 Schwächen und 3
Stärken von dir auf und beachte die oben genannten Hilfen. Eine Ausnahme ist
natürlich, wenn gezielt nach 3 Schwächen gefragt wird!

Unüberlegte scherzhafte Antworten


Wenn du bei der Frage nach deinen Schwächen mit „Schokolade“,
„Gummibärchen“ oder einer „Sehschwäche“ antwortest, solltest du deine
Antwort unbedingt von der Situation und deinem Gegenüber abhängig
machen. Nicht jeder Arbeitgeber versteht bei einem Vorstellungsgespräch
Spaß.

Auswendig gelernte Standard-Antworten


Jeder weiß, dass im Internet fast alles zu finden ist, daher solltest du diese
typischen Antworten vermeiden. Tu´ dir selbst den Gefallen und verwende
KEINE Aussagen wie:
• Ich bin zu ehrgeizig…
• Ich habe einen Hang zum Perfektionismus…
• Ich hänge mich bei der Arbeit oft zu sehr rein…

Diese Aussagen langweilen den Arbeitgeber und zeigen, dass du dich nicht
mit deinen Schwächen, sondern mit dem Internet auseinandergesetzt hast

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