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nach Bindung, Anerkennung und Geborgenheit festgestellt.
c h Die Athleten kämpfen nicht für sich, sondern wollen vor allem
es
andere Menschen zufrieden stellen und es ihnen recht ma-
chen.
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ra
In „draufgeschaut“ schreiben Bei Niederlagen entwickeln sie ausgeprägte Scham- und
Fachleute aus dem weiten Feld des Schuldgefühle. Versagensängste sind die unausbleibliche Fol-
von Prof. Dr. Sigurd Baumann Niederlagen oder schwächere Leistungen können im Training
korrigiert werden. Negative soziale Konsequenzen sind im Trai-
Es gibt Sportarten, bei denen im Jahresverlauf relativ wenig ning nicht zu befürchten.
ernste Wettkämpfe stattfinden. Die Wettkampfsituation stellt
eine Ausnahmesituation dar. Dies ist z.B. bei Turnern oder Bo- Die Wettkampfsituation hingegen ist nur bedingt planbar. Der
xern der Fall. In diesen Sportarten findet man häufig sog. „Trai- Turner ist auf sich allein gestellt. Die Loslösung von seinem un-
ningsweltmeister“. terstützenden sozialen Umfeld des Trainers, des Betreuers, der
Eltern oder der Freunde können unbewusste Ängste und Selbst-
Sie sind dadurch gekennzeichnet, dass sie nicht in der Lage zweifel auslösen.
sind, ihre guten Trainingsleistungen in den Wettkampf zu über-
tragen. Trainingsweltmeister gibt es aber auch in anderen Ein- Der Wettkampf besitzt für den Trainingsweltmeister keinen Wert
zelsportarten, wie z.B. in der Leichtathletik. Auch die Mitglieder an sich.
von Mannschaftssportarten können davon betroffen sein.
Kurz umrissen kann man den Unterschied zwischen Trainings-
weltmeister und selbstbewusstem Wettkämpfer folgenderma-
ßen darstellen:
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Ratschläge für den Sportler
Da für Trainingsweltmeister die Wettkampfsituation eine erhöh- Der Autor hat Sport, Chemie, Biologie und Psychologie studiert.
te Belastung bedeutet, bedürfen sie der besonderen Fürsorge Er war zwischen 1965 und 1992 Dozent am Sportzentrum der Uni-
durch den Betreuer. versität Würzburg und leitete von 1993 bis 2003 das Sportzent-
rum der Uni Bamberg. Schwerpunkte der Praxis: Turnen, Skilauf,
Tischtennis.
Ratschläge für den Trainer
Schwerpunkte der psychologischen Arbeit: Pädagogische und
- Schaffe ein Vertrauensverhältnis zum Sportler. psychologische Anforderungen an den Trainer. Psychoregula-
Sportler, die ihrem Trainer vertrauen, nehmen seine Ratschlä- tive Verfahren, mentale Trainingsformen, Motivationspsycholo-
ge bereitwillig auf. gie, handlungspsychologische Grundlagen des Sports, Grup-
pendynamik, Konfliktpsychologie.
- Unterstütze den Sportler emotional.
Ermutige ihn auch in schwierigen Situationen. Höre dem Sport- Als Sportpsychologe mehrere Ver-
ler zu, nimm seine Argumente ernst und gehe auf sie ein. öffentlichungen in Buchform und
in Zeitschriften. Seit vielen Jahren
- Führe mit dem Athleten Gespräche über seine Befürchtungen Referent in der Trainerausbildung
auch außerhalb der Sportsituation. in verschiedenen Fachverbän-
Sportler empfinden es oft als befreiend, einmal außerhalb der den.
Sportsituation über das Thema „Trainingsweltmeister“ reden
und reflektieren zu können. Der Diplompsychologe mit Schwer-
punkt Sportpsychologie ist heute
- Leite den Sportler zu mentalen Übungen an. Professor für Sportpädagogik an
Das Visualisieren z.B. früherer erfolgreicher Aktionen schafft der Universität Bamberg.
Selbstvertrauen.
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