Das Thema sollte Sie persönlich interessieren. Das hält die Motivation hoch, sich
über Wochen, Monate und manchmal Jahre damit zu beschäftigen.
2)Suchzeit
Sie sollten sich einen Überblick über die vorhandene Literatur verschaffen.
Richten Sie Ihr Augenmerk auf folgende Fragen:
(1) Wie viel Literatur gibt es schon zum Thema? Ungünstig wäre es, wenn eine
Fülle an Literatur vorliegt, das Thema also erschöpfend behandelt ist und Sie
keinen Ansatzpunkt für eine eigene wissenschaftliche Leistung sehen.
Irritierend wäre es aber auch, wenn es zu Ihrem anvisierten Thema noch keine
Literatur gibt. Spontan denken Sie: Wunderbar, dann leiste ich Pionierarbeit und
stoße eine neue Forschungsrichtung an. In der Praxis dürfte dies aber selten
vorkommen. Eher ist ganz nüchtern davon auszugehen, dass sich das Thema
vielleicht nicht für eine wissenschaftliche Bearbeitung eignet, und das aus
Gründen, die Ihnen vielleicht erst nach einiger Zeit auffallen würden.
(2) Wie zugänglich ist die Literatur? Auch das ist ein wichtiger Aspekt. Denn was
bringt es, wenn es ausschließlich französisch- oder spanischsprachige Literatur
zum Thema gibt? Oder die Quellen weder digital verfügbar noch über Fernleihe zu
beschaffen sind? Oder die vorhandenen Studien so knifflige Methoden
verwenden oder so kompliziert formuliert sind, dass Sie die Ausführungen nur
schwer nachvollziehen können?
(3) Wie wird das Thema derzeit in der Forschung behandelt? Meist wird es einiges
an Literatur (Bücher, Aufsätze, Internetquellen usw.) geben, die Sie sich besorgen
können. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Literatur der vergangenen
fünf bis zehn Jahre: Wie wird das Thema gesehen, eher positiv oder skeptisch?
Gibt es thematische Schwerpunkte? Oder sehen Sie Lücken?
Vielleicht erkennen Sie auch einen Widerspruch in der Literatur? Das wäre
ebenfalls ein Anknüpfungspunkt für Ihre Arbeit.
4)Finanzielle Ausgaben:
Dies ist einer der Faktoren, die die Auswahl des Themas der wissenschaftlichen
Forschung beeinflussen, da jeder Forscher bestimmte Grenzen bei den
finanziellen Ausgaben hat.
Lesestil
Den passenden Lesestil finden, dann geht es schneller.
Im Studium wird man mit großen Mengen Fachliteratur konfrontiert, die gelesen
werden sollen, wollen oder müssen. Alle Texte von vorn bis hinten zu lesen, ist
nicht nur zeitlich kaum möglich, sondern teilweise auch gar nicht notwendig. Um
große Mengen ver- bzw. bearbeiten zu können, muss man sich Lesestrategien
aneignen, mit deren Hilfe man das eigene Lesen effektiv gestalten kann.
Wissenschaftliches Lesen ist immer aktiv: Als Leser müssen Sie ein Ziel verfolgen,
eine Vorstellung davon haben, warum Sie den Text lesen, und aktiv auf der Suche
sein.
Das Lesen von Fachtexten sollte immer vorbereitet werden. Statt einfach
draufloszulesen, sollten Sie sich angewöhnen, den Text, den Sie vor sich haben, zu
überfliegen. Oberstes Ziel ist es, einen Eindruck davon zu bekommen, worum es
in dem Text grob geht. Nutzen Sie dazu das Inhaltsverzeichnis, die
Kapitelüberschriften, Unterüberschriften, die Einleitung und (Zwischen)
Zusammenfassungen und, sofern vorhanden, das Vorwort und das Sach- und
Stichwortregister. Erst wenn Sie einen ersten groben Eindruck bekommen haben,
worum es in dem Text geht bzw. was Sie vom Text erwarten können, sollten Sie
entscheiden, ob Sie ihn lesen und mit welchem Ziel. Entscheiden Sie sich dafür,
den Text intensiver zu lesen, wählen Sie eine für Sie passende Lesestrategie und
bearbeiten den Text entsprechend. Entscheiden Sie sich dagegen, legen Sie ihn
guten Gewissens beiseite. Über diese grundlegenden Aspekte hinaus müssen Sie
als Leser selbst entscheiden, welche Lesestrategie die richtige ist. Oft ergibt sich
das aber schon durch Ihr Ziel.
Welche Lesestrategien sollte ich mir aneignen?
Hier erwähne ich vier Strategien.
b) Selektives Lesen
Sind nur einzelne Kapitel eines Buches oder einzelne Abschnitte eines Textes für
Sie relevant, ist selektives Lesen eine gute Strategie. Das gilt auch für den Fall,
dass Sie genau wissen, wonach Sie suchen (z. B. spezifische Informationen,
Definitionen o. Ä.). Im ersten Fall lesen Sie nur die relevanten Abschnitte und
lassen den Rest unberücksichtigt. Bei der Suche nach spezifischen Informationen
lesen Sie zügig über die einzelnen Passagen bis zu den Punkten, an denen Sie das
Gesuchte finden. Hier lesen Sie etwas intensiver. Alles andere lassen Sie außen
vor.
c) Erfassendes Lesen
Für Texte mittlerer Komplexität und Wichtigkeit und Texte, bei denen es darum
geht, sich allgemein einen Überblick zu verschaffen (z. B. Texte, die Sie für
Lehrveranstaltungssitzungen vorbereiten wollen oder müssen) eignet sich das
erfassende Lesen. Hier geht es darum, die wesentlichen Thesen, die
Hauptaussagen und inhaltlichen Zusammenhänge zu erfassen. Auch hier
beginnen Sie mit dem Überfliegen und dem Entwickeln eines Leseziels. Dies kann
sehr spezifisch oder aber auch eher allgemein gehalten sein (z. B. etwas über den
Sachverhalt zu lernen, der im Text diskutiert wird, und dazu Stellung nehmen zu
können). Meist ergeben sich durch das Überfliegen etwas konkretere Ziele. Dann
lesen Sie den Beginn und das Ende von Absätzen, den Mittelteil überfliegen Sie.
d) Intensives/gründliches/komprimierendes Lesen
Das intensive Lesen – oft auch als gründliches oder komprimierendes Lesen
bezeichnet – ist die aufwendigste und intensivste Form, wie Sie einen Text lesen
können. Es eignet sich als Lesestrategie besonders für Texte hoher Komplexität
und Wichtigkeit, z. B. grundlegende Studien zu Ihrem Thema oder
Grundlagenwerke zu theoretischen Konzepten, die für Ihre Arbeit oder Ihr
Fachgebiet zentral sind. Um zu einem vertieften Verständnis des Textes zu
gelangen, die Argumentation des Autors nachzuvollziehen und sich selbst eine
erste kritische Meinung zu bilden, bietet es sich an, dass Sie sich beim Lesen
folgende Fragen stellen bzw. beantworten:
Wie geht der Autor methodisch vor? Wie werden die Quellen bearbeitet?
Erscheint diese Vorgehensweise logisch? Sind alternative Vorgehensweisen
denkbar?
Ist die Argumentation klar, logisch und überzeugend oder gibt es Widersprüche?
Was sind die Ergebnisse der Arbeit insgesamt / der einzelnen Hauptkapitel?
Welche der Fragen wirft der Text nur auf, welche beantwortet er?
Muss ich mich beim Lesen strikt an eine Strategie halten oder kann ich die
Strategien auch kombinieren?
Generell gilt: Das Lesen soll Ihnen einen Gewinn bringen. Oft kann es sein, dass
Sie bei Büchern nur einzelne Kapitel benötigen, andere wiederum für Ihr Thema
nicht relevant sind. Da macht es wenig Sinn, das ganze Buch intensiv zu lesen,
sondern es bietet sich an, die einzelnen Abschnitte mit unterschiedlichen
Strategien zu lesen. Kurzum: Kombinieren Sie die Strategien so, wie es für Ihr
individuelles Anliegen zielführend ist.
Das Exposee kommt aus dem Französischen und bedeutet auf Deutsch
Darstellung d.h. Du sollest die wichtigsten Bestandteile deiner wissenschaftlichen
Arbeit darstellen.
Das Exposee ist die ausformulierte Planung einer wissenschaftlichen Arbeit, also
eine Kurzbeschreibung, die sich sowohl auf den Inhalt der Arbeit als auch auf ihre
Realisierung und Realisierbarkeit bezieht.
Seine Ziele
Ein Exposee…
1. hilft dir, einen Überblick über deine Ideen zu gewinnen und diese zu
organisieren.
2. zeigt deinem Betreuer, dass du dich mit dem Thema beschäftigt hast.
3. überzeugt deinen Betreuer davon, dass dein Thema relevant ist.
4. kann dir beim Schreiben später viel Zeit sparen.
Seine Form
Exposee besteht aus
1. Deckblatt
2. Inhaltsverzeichnis
3. Eigentlicher Inhalt
4. Literaturverzeichnis
Das Exposee kann einen Zeitplan und ein vorläufiges Literaturverzeichnis erhalten.