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Rosa Schreiber-Freissmuth

wurde 1913 in Graz geboren


und betrieb eine Apotheke im
österreichischen Bezirk
Neuhaus am Klausenbach. Sie
starb im Jahre 1996.

Im Februar 1945 wird die Apothekerin plötzlich bei der Arbeit vom 16-
jährigen Alan A. Brown überrascht.

Brown, ein ungarischer Jude, der im naheliegenden Arbeitslager


inhaftiert war, hatte bereits sechs Deportationen durchleben müssen
und wurde 1943 zusammen mit seinem Vater nach Österreich versetzt.

Als Zwangsarbeiter mussten die beiden Schützengräben und


Befestigungsanlagen zur Verteidigung gegen die Sowjetunion
errichten. Eines Nachts stahl sich Alan Brown von der Arbeit davon
und suchte die örtliche Apotheke auf in der Hoffnung, er würde dort
Medikamente gegen die Typhusinfektion, an der er und sein Vater
aufgrund der schlechten Bedingungen im Arbeitslager litten, besorgen
können.

Schreiber-Freissmuth versorgte Brown und seinen Vater sowie einige


andere Zwangsarbeiter bis zum Kriegsende heimlich mit Essen und
Medikamenten.

Einen Tag nach der Befreiung des Arbeitslagers verstarb Browns


Vater. Er selbst überlebte und wanderte erst in die USA und dann nach
Kanada aus, wo er ein erfolgreicher Wirtschaftsprofessor wurde.

Nach langer Suche trat Brown 1995 wieder mit Schreiber-Freissmuth in


Kontakt, um ihre rechtmäßige Ehrung zustande zu bringen.

1997 wurde sie schließlich von Yad Vashem als Gerechte unter den
Völkern (righteous gentile) ausgezeichnet, nachdem ein Dokument aus
dem Jahr 1946 ihre Abneigung gegenüber dem NS-Regime bezeugte.

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