Entdecken Sie eBooks
Kategorien
Entdecken Sie Hörbücher
Kategorien
Entdecken Sie Zeitschriften
Kategorien
Entdecken Sie Dokumente
Kategorien
Anton Kummert
Lehrstuhl für Allgemeine Elektrotechnik
und Theoretische Nachrichtentechnik
Partialbruchzerlegung
Das Verfahren der Partialbruchzerlegung erweist sich bei der Untersuchung
von Signalen und Systemen als äußerst nützlich, insbesondere bei der Er-
mittlung der Inversen von Fourier-, Laplace und z-Transformierten und bei
der Analyse von LTI-Systemen, die durch lineare Differential- oder Differen-
zengleichungen mit konstanten Koeffizienten beschrieben werden. Die Me-
thode der Partialbruchzerlegung besteht darin, eine Funktion, die aus einem
Verhältnis von Polynomen besteht (gebrochenrationale Funktion), als Line-
arkombination einfacher Terme desselben Typs zu entwickeln. Dabei ist zu
beachten, dass der Grad des Nennerpolynoms größer als der Grad des Zäh-
lerpolynoms sein soll. Ist dies nicht der Fall, so muss die Funktion mittels
Polynomdivision in eine solche Form überführt werden. Das Hauptproblem
bei der Partialbruchzerlegung besteht darin, die Koeffizienten in dieser Line-
arkombination zu bestimmen.
1
Es soll die Funktion F (p) in eine Summe von einfacheren Termen zerlegt
werden. Hierzu betrachten wir den Fall n = 3:
b2 p 2 + b 1 p + b 0
F (p) =
p3 + a 2 p2 + a 1 p + a 0
b2 p 2 + b 1 p + b 0
F (p) =
(p − p01 )(p − p02 )(p − p03 )
Sind die Polstellen p01 , p02 und p03 alle verschieden, so kann F (p) folgender-
maßen dargestellt werden:
A B C
F (p) = + +
p − p01 p − p02 p − p03
Die Konstanten A, B und C lassen sich mittels dem Verfahren von Heaviside
bestimmen:
A = p→p
lim (p − p01 )F (p)
01
B = p→p
lim (p − p02 )F (p)
02
b2 p 2 + b 1 p + b 0
F (p) =
(p − p01 )2 (p − p02 )
A1 A2 B
F (p) = + +
p − p01 (p − p01 ) 2 p − p02
Hier wird der Term 1/(p − p01 )2 benötigt, um beim Zusammenfassen der
Terme über einen kleinsten gemeinsamen Nenner den richtigen Nenner zu
erhalten.
2
Aus dem vorherigen Beispiel ist sofort ersichtlich, wie B zu bestimmen ist:
d ³ ´
A1 = p→p
lim (p − p01 )2 F (p)
01 dp
dn−i
à !
1
Ai = lim ((p − p01 )n F (p)) , i = 1, . . . , n
(n − i)! p→p01 dpn−i
Literatur
[1] A. V. Oppenheim, A. S. Willsky : Signale und Systeme Lehrbuch, 2. Auf-
lage, VCH Verlagsgesellschaft, 1992