führt an unzugängliche Orte, lässt lesen am Erlebten des Reporters teilhaben, kann
tiefgreifende Wirkung entfalten (z.B. Jungk durch „Hiroshima“ Reportage
Umwelt-/Friedensaktivist)
Darstellungsformen = Textmuster mit charakteristischen Eigenschaften -> wandeln sich unter
Einfluss sich wandelnder sozialen, technischen und ökonomischen Rahmenbedingungen
(gehen mit der Zeit)
-> Studie von Heijnk mit 1500 Reportern bezüglich Genreverständnis zur Reportage
Rolle des Reporters anderer Art als die eines berichtenden Nachrichtenjournalisten ->
zusätzliche Freiheiten in der Auswahl des Stoffes und in der Darstellung (Caterina Kostenzer)
literarische Darstellung, Hauptfunktion: den Leser ein Ereignis bzw. einen Vorgang
miterleben zu lassen (Kostenzer)Reportage ein hybrides Genre, gleichzeitig Journalismus und
Literatur
die modere Reportage dient dazu, Ereignisse und Erlebnisse vor Ort in schildender,
erzählender, beschreibender Sprache einzufangen, dabei soziale und/oder räumliche
Distanzen beziehungsweise institutionelle und/oder psychologische Barrieren zu überwinden
und das Publikum teilhaben zu lassen (Haller)
Anspruch, Geschichte auf möglichst unverwechselbare Weise zu erzählen
Erlernen des Reportage-Schreibens durch Lesen von Reportagen und Probieren
Reportage soll Zuhörer/Leser am Geschehen geistig und emotional teilhaben, sie miterleben
lassen durch die authentische Erzählung (Haller)
verbindet die Reise, die Begegnung mit anderen Menschen und das sachkompetente,
wahrhaftige und erlebensnahe und über sich hinausweisende Schildern -> Elemente der
Reportage
genretypisch ist laut Lehrbüchern, dass:
- eine Geschichte subjektiv erzählt wird
- es um Menschen und Handlungen geht
- der Ort, an dem das Geschehen spielt, eine Besonderheit hat
- die Handlung, von der die Reportage berichtet, entweder ungewöhnlich
ist oder aus einem besonderen Blickwinke dargestellt wird
- es eine Reporterin/ einen Reporter gibt, die/ der vor Ort war
- die Geschichte nur von wahren Begebenheiten erzählt
- die Geschichte tatsachenbetont erzählt wird
- die Geschichte lebendig und sinnlich erzählt wird
- die Beobachtungen präzise geschildert werden
- die Geschichte ehrlich ist (keine verdeckte Spekulation, kein
explizites Kommentieren)
- die Geschichte dramaturgisch aufgebaut ist
Merkmalliste der Befragten stimmt überein, Lehrbücher listen jedoch zusätzliche Aspekte auf
laut Reportern darf auch ein Geschehen geschildert werden, was der Autor/ die Autorin
selbst nicht erlebt hat (80%) -> rekonstruierendes Erzählen zählt zum Repertoire der
Reportage (Linden)
muss für Leser erkennbar sein, sollte ein nicht selbst erlebtes Geschehen geschildert werden
Reportage Gegenteil von journalistischer Anarchie (Schneider und Raue) -> nicht von
Subjektivität als hervorstechendes Merkmal blenden lassen -> Verpflichtung zur Form
(Haller)
Szenen und These wichtig für Entwicklung einer Reportage-Dramaturgie (Wolff) ->
Szenenauswahl gesteuert durch die These (Ergebnis von Recherche und Erleben) der
Geschichte -> klare Botschaft an die Leser vermitteln
These bestimmt dramaturgischen Aufbau -> Szenen sollen These verdeutlichen (Wolff)
Gliederung in: Vorspann, Einstieg, Hauptteil und Ausstieg (Wolff)
chronologischen Aufbau vermeiden -> wirkt langweilig, dennoch nicht ungewöhnlich oder
unpassend, da oft zusammenhängendes Ereignis und Augenzeugenberichte (Wolff)
4 Dramaturgie-Modelle (Linden):
- lineare Dramaturgie -> am häufigsten, sinnvoll wenn Protagonisten einen mit
Spannung aufgeladenen Weg gehen (Vorgeschichte einbinden, Pendeln zw.
Vergangenheit und Gegenwart
- Parallelmontage -> Gegenüberstellung von 2 Handlungssträngen
(Reißverschlussverfahren)
- Keilform -> Sonderform der Parallelmontage, 2 Handlungsstränge laufen
aufeinander zu (Hollywood Romanzen)
- Kaleidoskop -> Episoden, aufeinander aufbauend; Sinn ergibt sich erst mit letzter
Episode
Wechsel zwischen berichtenden und erzählenden Elementen in Reportage (Fasel)
Struktur von Hollywoodfilmen ähnelt der Reportage (Hermann)
strukturiertes Herangehen und angemessene Komposition (formaler Aufbau) machen gute
Reportage aus
Reportage-Schreiben ist erlernbares Handwerk
Reportage Grundmuster: - szenischer Rahmen, der Einstieg und Schluss mit einem
Konzept verknüpft
- rhythmischer Wechsel von Szenen und informierenden
Absätze (Ablauf/Abfolge)
- rechtzeitige Vermittlung der Relevanz der Geschichte für
Leser
Ich-Form: erzählerische Ich gehört zu dramaturgischen Grundbauformen, Autor als
handelnde Figur entbehrlich
dramaturgische Klammer: zum Schluss der Reportage wird Einstiegsszene wieder
aufgegriffen (Rahmen), keine Verpflichtung