Es gibt eine breite Palette von diagnostischen Verfahren zur Erkennung von
Herzerkrankungen und Beurteilung des Gesundheitszustandes des Patienten nach einem
Schlaganfall oder Herzinfarkt. Die verfügbaren Untersuchungen können in drei
Hauptkategorien unterteilt werden: bildgebende Verfahren, Blutflussuntersuchungen und
elektrische Tests. Bildgebende Verfahren werden zur Anfertigung eines Bildes des
betroffenen Organs (in der Regel das Gehirn oder das Herz) verwendet. Sie liefern
entscheidende Informationen über die Ursache des Ereignisses bzw. den Standort und das
Ausmass der Schädigung. Bilder können auch wertvolle Informationen vor einem
chirurgischen Eingriff liefern. Dabei werden zwei Verfahren häufig eingesetzt:
Computertomographie (CT oder CT Scans) und Magnetresonanztomographie (MRT).
Elektrische Untersuchungen zeigen die elektrische Tätigkeit des Gehirns oder Herzens.
Elektroenzephalogramme (EEG) messen die elektrische Tätigkeit des Gehirnes, während
Elektrokardiographie (ECG oder EKG) die elektrische Tätigkeit des Herzens misst. Bei einem
Schlaganfall können zusätzliche elektrische Untersuchungen (so genannte evozierte
Potentiale) durchgeführt werden, um festzustellen, wie das Gehirn mit sensorischen
Informationen umgeht.
Das eingesetzte Verfahren hängt von der Erkrankung des einzelnen Patienten, den
Präferenzen des Arztes und der Verfügbarkeit der entsprechenden Technologien ab.
Echokardiographie
Die Echokardiographie ist ein Ultraschall des Herzens, auch genannt Herz-Ultraschall. Dabei
werden Ultraschalltechniken zur Darstellung zweidimensionaler Schnitte des Herzens
verwendet. Die neuesten Echokardiographiegeräte sind auch in der Lage, dreidimensionale
Bilder in Echtzeit zu liefern. Mithilfe dieser Technologie können der Zustand des Herzens, die
Funktion der Herzklappen und das allfällige Durchsickern von Blut durch die Klappen
analysiert sowie das Volumen der Herzpumpe berechnet werden.
Die Elektrokardiographie (ECG oder EKG) misst die laufende elektrische Tätigkeit des
Herzens, die über Hautelektroden aufgezeichnet wird. Das EKG dient der Diagnose abnormer
Herzrhythmen (Herzrhythmusstörungen) oder der Bestimmung des Ausmaßes der Schäden
am Herzmuskel nach einem Herzinfarkt.
Elektroenzephalographie (EEG)
Bei der EEG wird die elektrische Tätigkeit des Gehirnes aufgezeichnet. Die EEG war früher
die bevorzugte Methode, um Schlaganfälle zu diagnostizieren. Heute wird die EEG jedoch
zunehmend durch Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT)
ersetzt.
Angiographie
Die Angiographie ist eine Methode zur Bestimmung des Blutflusses durch die Blutgefässe.
Zuerst wird ein spezieller Farbstoff in die Gefässe injiziert und anschliessend werden
Röntgenbilder angefertigt. Die Grösse und der Standort von Blockaden können damit
analysiert werden. Der besondere Stellenwert dieser Untersuchung liegt darin, dass sie
wertvolle Informationen vor einem chirurgischen Eingriff liefert.
Magnetresonanztomographie (MRT)
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein Bildgebungsverfahren, mit dem die innere
Struktur und Funktion des Körpers dargestellt werden kann. MR-Bilder sind besonders
nützlich für die Darstellung verschiedener Typen von Weichgewebe im Körper und sind
daher sehr wertvoll für die Untersuchung des Gehirns und Herzkreislaufsystems.
Computertomographie (CT)
Die Computertomographie (CT) ist ein medizinisches Bildgebungsverfahren, bei dem ein
dreidimensionales Bild aus einer grossen Serie von zweidimensionalen Röntgenbildern
erstellt wird. CT-Bilder dienen der Diagnose von Schlaganfällen, Blutgerinnseln,
intrazerebraler Blutung und der Beurteilung von Abnormitäten in den Blutgefässen.
https://herzzentrum.immanuel.de/herzzentrum-brandenburg-bei-berlin-leistungen/diagnostik-von-
herzerkrankungen/
Wächterlymphknoten (SLN)
Bei bestimmten bösartigen Erkrankungen möchte man vor einer OP untersuchen, ob
bereits Lymphknoten vom Krebs befallen sind, um nicht mehr Lymphknoten entfernen zu
müssen, als notwendig ist. Hierzu wird eine geringe Menge eines Radiopharmakons um
den Tumor herum injiziert, welches dann von selbst in den nächsten Lymphknoten
(Wächterlymphknoten) abtransportiert wird. Dieser kann dann in der darauf folgenden
OP entfernt und feingeweblich untersucht werden. Diese Diagnostik wird v.a. beim
Schwarzen Hautkrebs, Brustkrebs, Prostatakrebs, der äußeren weiblichen und
männlichen Genitalien und bei Tumoren im Gesichts- und Mundbereich durchgeführt.
Die Untersuchungsdauer beträgt je nach Krebsart 1-3 Std.
F-18-FDG-PET
Diese Untersuchung ist zur Diagnostik und Therapiekontrolle vieler Tumorarten geeignet,
wird jedoch außer beim Lungenkrebs oft nicht von den gesetzlichen Krankenkassen
bezahlt. Es dient daher v.a. der Stadieneinteilung beim Lungenkrebs oder bei
Lymphomen. In vielen Zentren ist diese Untersuchung des Weiteren ein Bestandteil der
modernen Bestrahlungsplanung, um durch die Bestrahlung das kranke Gewebe
besonders intensiv zu bestrahlen unter Schonung des umgebenden gesunden Gewebes.
Die Gesamtdauer der Untersuchung beträgt ca. 3 Std. (falls Spätaufnahmen erforderlich
werden, verlängert sich die Aufenthaltszeit entsprechend). Für die Untersuchung müssen
Sie 6 Std. nüchtern sein. Diabetiker sollten einen gut eingestellten Blutzucker haben
(Achtung: keine Pause der oralen Antidiabetika!) (bei Insulin-pflichtigem Diabetes ist ein
kleines Frühstück mit entsprechend angepasster Insulindosis erlaubt; bitte Diabetes-
Besteck mitbringen).
Darmspiegelung (Koloskopie)
Die endoskopische Untersuchung (Koloskopie) ermöglicht eine sichere Diagnose von Erkrankungen
des Dickdarms. Es ist die Standardmethode, die bei ungeklärten Stuhlveränderungen, bei Verdacht
auf chronisch entzündliche Darmerkrankungen, zur Abtragung von Polypen oder zur Abklärung
von Darmkrebs eingesetzt wird. Die Darmspiegelung ist Bestandteil der Darmkrebs-Früherkennung
und kann ab 55 Jahren und dann bei polypfreiem Befund alle zehn Jahre - bei Nachweis von Polypen
auch früher - als Kassenleistung in Anspruch genommen werden.
Durchführung
Vor einer Darmspiegelung ist eine Darmreinigung erforderlich. Am Vortag wird in der Regel abends
ein Abführmittel verabreicht. Danach nimmt der Patient nur noch Flüssigkeiten wie Tee oder
Fleischbrühe zu sich. Zur Untersuchung kommt der Patient selbstverständlich nüchtern. Das
Darmgewebe kann nur bei vollständiger Darmentleerung richtig beurteilt werden.
Bei der Darmspiegelung wird ein Schlauch von etwas mehr als einem Zentimeter Dicke über den After
in den Darm eingeführt und in der Regel bis zum Blinddarm-Bereich vorgeschoben. Die in das
Endoskop integrierte Optik liefert ein genaues Bild der Darmschleimhaut auf dem Monitor. Der Arzt
begutachtet Veränderungen und kann über einen Arbeitskanal bereits während der Untersuchung
Gewebeproben entnehmen oder Polypen entfernen.
Vor der Durchführung der Darmspiegelung können Medikamente zur Beruhigung und zur Hemmung
der Darmbewegungen verabreicht werden. Die eigentliche Untersuchung dauert etwa 15 bis 45
Minuten. Die untersuchte Person liegt zunächst auf der Seite, später teilweise auch auf dem Rücken.
Das Endoskop wird bis zu der Stelle vorgeschoben, wo der Dickdarm in den Dünndarm übergeht. Der
Arzt kann das Vorführen des Gerätes durch Drücken auf den Bauch unterstützen. Das Einblasen von
Luft in den Darm ermöglicht eine bessere Sicht.
Die Entnahme von verdächtigem Gewebe und die Entfernung von Polypen sind schmerzfrei. Eine
genaue Analyse der entnommenen Gewebeproben erfolgt im Labor und kann einige Tage dauern.
Die Gabe von Beruhigungsmitteln schränkt die Verkehrstüchtigkeit für den Untersuchungstag ein.
Nach ambulanten Untersuchungen sollte man sich nach Hause begleiten lassen.
Ultraschalldiagnostik
Da Leber und Milz teilweise von den Rippen verdeckt sind, bittet der Arzt den
Patienten, tief einzuatmen und die Luft ein wenig anzuhalten, sodass die Organe
durch das Zwerchfell nach unten geschoben werden. Falls bei
der Abdomensonografie etwas Auffälliges wie etwa ein Tumor oder eine
Veränderung der Gewebestruktur gefunden wird, veranlasst der Arzt weitere
Untersuchungen.
Röntgenuntersuchungen
Spiegelungen
CT und Kernspin
Beide Techniken sind bei der Diagnose sehr bedeutsam, ebenso in der
Verlaufsbeurteilung von Magen-Darm-Erkrankungen.
Mit einem starren Endoskop untersucht der Arzt die Harnröhre und das Zentrum des
Blaseninneren mit der Vorausblickoptik, die äußeren Partien der Blasenwand
hingegen mit der Seitenblickoptik, denn diese sind mit der geraden Optik nicht
einsehbar.
Arbeitet eine Niere nicht mehr einwandfrei, ist die Ausscheidung des Kontrastmittels
auf der betroffenen Seite reduziert. Genauer lässt sich die Nierenleistung darstellen,
wenn schwach radioaktives Kontrastmittel gespritzt wird und eine Gammakamera
die seitengetrennte Clearance, also die Ausscheidungsleistung der beiden Nieren,
aufzeichnet.
Hämodialyse
Die Aufgabe der Nieren, Schadstoffe aus dem Blut zu filtern, wird ersatzweise von
einer Maschine („künstliche Niere“) übernommen, an die der Patient mehrmals pro
Woche angeschlossen wird. Das Blut wird durch einen externen Filter geleitet,
gereinigt und wieder in den Körper zurückgeführt.
Behandlungsort. Normalerweise sucht der Patient für die Dauer der Dialyse eine
spezielle Dialysestation im Krankenhaus oder ein ambulantes Dialysezentrum auf. Ist
ein Patient gesundheitlich stabil, kann die Hämodialyse unter gewissen
Voraussetzungen auch zu Hause durchgeführt werden (Heimdialyse).
Der Shunt stellt bei mangelnder Hygiene eine Infektionsgefahr (vor allem
durch Hautkeime) für den Patienten dar, denn er stellt eine direkte Verbindung
zwischen Außenwelt und Blutkreislauf des Körperinneren dar. Möglich sind die
Bildung von Abszessen und Blutvergiftung.
Durch den Flüssigkeitsentzug während der Dialyse sinkt der Blutdruck ab.
Dadurch leiden manche Patienten unter Kreislaufproblemen.
In Folge der Blutverdünnung kommt es manchmal an den Einstichstellen zu
unstillbaren Blutungen. Umgekehrt kann der Shunt auch durch geronnenes
Blut verstopfen.
Selten treten durch ein zu schnelles Entfernen von Harnstoff aus dem Blut
Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen und Krampfanfälle auf.
Voraussetzungen. Für eine Heimdialyse benötigt man viel Platz für das Dialysegerät
und das zugehörige Material. Manchmal müssen auch einige Umbauten
(Wasseranschluss, Klimaanlage) vorgenommen werden. Zur Sicherheit müssen Arzt
und Pflegepersonen jederzeit telefonisch erreichbar und in der Nähe sein.
Peritonealdialyse
Peritonealdialyse. Blutreinigung ohne Dialysemaschine. Das gut durchblutete
Bauchfell dient als Filterstation. Sie wird deshalb auch Bauchfelldialyse genannt. Der
Patient führt diese zu Hause durch.
Wirkprinzip. Das Dialysat wird aus einem Beutel über einen implantierten Katheter in
die Bauchhöhle des Patienten geleitet. Eine blutzuckerhaltige Flüssigkeit im Dialysat
entzieht dem Blut Wasser und Schadstoffe, wobei das Bauchfell als Filter zwischen
Blut und Dialysat wirkt, ähnlich der halbdurchlässigen Membran bei der
Hämodialysemaschine. Während der Filterzeit kann der Patient sich frei bewegen.
Darin liegt der Hauptvorteil dieser Dialysemethode. Nach einer gewissen Zeit wird
das verbrauchte Dialysat in den externen Beutel abgelassen. Es gibt zwei
verschiedene Methoden:
Komplikationen. Sie drohen vor allem, wenn der implantierte Katheter verunreinigt ist
und so Keime in die Bauchhöhle verschleppt werden und auf das Bauchfell
übergreifen. Solche Bauchfellentzündungen sind lebensbedrohlich, weil sie rasch
zur Blutvergiftung führen.
Aufgezeichnet werden dabei Daten zur Funktion des Harnblasenmuskels (zieht sich
zusammen und leitet so das Wasserlassen ein) und der Harnblasenschließmuskeln
(schließt die Blase) während der Speicherungs- und der Entleerungsphase der
Harnblase.
Bei der Messung der Blasenfunktion wird eine bestehende unkontrollierte Aktivität
des Blasenmuskels aufgezeichnet. Dazu wird die Blase abhängig von den
Symptomen über einen Messkatheter mit unterschiedlicher Füllgeschwindigkeit
(langsam, mittel, schnell), aufgefüllt.
Links: Das
Ausscheidungsurogramm stellt die ableitenden Harnwege dar - vom
Nierenkelchsystem über die beiden Nierenbecken, den Harnleiter bis zur Blase. Die
Abbildung zeigt den Befund eines 61-jährigen Mannes mit gesunden Nieren. Das
Kontrastmittel reichert sich in den Nierenbecken und am Grund der Harnblase an.
Rechts: Beim Miktionszysto-Urethrogram wird das Kontrastmittel statt über die Vene
über die Harnröhre gegeben. Es eignet sich besonders gut zur Darstellung von Blase
und Harnröhre. Im Bild sind die gesunde Blase und Harnröhre eines 55-jährigen
Mannes dargestellt.
Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Der Patient gibt an, ab wann er einen Harndrang verspürt, wodurch der Arzt auch
das Füllungsvermögen der Harnblase beurteilen kann. Zwischendurch hustet der
Patient mehrfach, um einen eventuellen Urinverlust zu provozieren. Wenn die Blase
vollständig gefüllt ist, soll der Patient – falls möglich – bei liegendem Messkatheter
wasserlassen.
Harnstrahlmessung. Die Harnstrahlmessung (Uroflowmetrie, Harnflussmessung)
erfolgt hier im Anschluss an die Blasendruckmessung, um jegliche Beschwerden des
Wasserlassens abzuklären, z. B. ein schwacher Harnstrahl – sie wird aber auch als
separate Untersuchung ohne Blasendruckmessung eingesetzt.
Der Patient kommt mit gefüllter Blase zum Arzt und wird aufgefordert, in den Trichter
des Uroflow-Geräts ganz normal Wasser zu lassen, bis er das Gefühl hat, „fertig zu
sein“ – was jedoch aufgrund der Untersuchungssituation nicht immer auf Anhieb
gelingt. Die ermittelten Blasendruckwerte und die vom Gerät aufgezeichnete Kurve
(ml Urin pro Sekunde) liefern dem Arzt Hinweise, warum der Urinabfluss behindert
ist. Möglicherweise besteht eine Prostatavergrößerung oder eine Harnröhrenstriktur.
Der Patient kommt mit entleerter Blase und setzt sich mit entkleidetem Unterleib auf
einen Untersuchungsstuhl. Ein dünner Messkatheter wird durch die Harnröhre in die
Blase eingeführt. Über eine mechanische Hebelvorrichtung wird der Katheter mit
konstanter Geschwindigkeit mehrmals in die Harnröhre zurückgezogen und wieder in
die Blase vorgeschoben. Ist der Verschluss bereits in Ruhe deutlich beeinträchtigt,
korrigiert der Arzt operativ die Lage von Blase und Harnröhre.
Endokrinologische Erkrankungen
Neben dem Hormonüberschuss und dem Hormonmangel zählen ebenfalls Krankheiten wie Diabetes
mellitus, Adipositas, Fettstoffwechselstörungen, Osteoporose und bösartige Tumoren der
hormonproduzierenden Drüsen, zum Beispiel Schilddrüsenkrebs, zum Fachgebiet Endokrinologie.
Viele dieser Erkrankungen beruhen auf Störungen des Endokriniums oder stehen damit im
Zusammenhang. Hinsichtlich effektiver Diagnostik und optimaler Behandlungsmethoden werden an
die moderne Medizin höchste Ansprüche gestellt. Wichtig ist hier auch und vor allem eine enge
Zusammenarbeit zwischen Hausarzt, Internist, Orthopäden, Kinderarzt und Urologen um durch eine
Früherkennung und die zwingend notwendige Überweisung an einen Endokrinologen optimale
Therapien zu erarbeiten und bestmögliche Behandlungsziele zu erreichen.
Der Endokrinologe kann mit Hilfe eines Patientengesprächs (Anamnese), einer klinischen
Untersuchung und verschiedener Untersuchungsmethoden, wie z.B. Laborwerte der Hormone im Blut
und Urin, Hormontests, bildgebende Verfahren (z.B. Ultraschall, Szintigraphie, Computer- und
Magnetresonanztomografie), die verschiedenen endokrinologischen Erkrankungen diagnostizieren.
Endokrinologische Funktionstests
Vielfach lassen sich Störungen in Stoffwechselprozessen nicht durch die alleinige Messung von
Hormonspiegeln erfassen. Daher sind oft Suppressions- (Hemmung) oder Stimulationstests
(Anregung) zur Diagnostik eines Hormonüberschusses bzw. eines Hormonmangels notwendig.
Manche Tests werden ambulant durchgeführt. Bitte beachten Sie hierbei aber, dass ambulante
Funktionstests auch bis zu 5 Stunden in Anspruch nehmen können und Sie zur Untersuchung in der
Regel nüchtern erscheinen müssen. Nähere Informationen zu Ihrer persönlichen Terminplanung gibt
Ihnen gerne unser Ambulanzteam.
Die gängigsten Tests möchten wir Ihnen kurz erläutern:
ACTH-Stimulationstest
Der ACTH-Test eignet sich besonders gut zur Beurteilung der Nebennierenrindenfunktion.
Physiologischerweise kommt es nach Stimulation mit ACTH zu einem Kortisolanstieg im Blut.
Klinisch wichtig ist dieser Test u. a. zur Abklärung bei Verdacht auf
eine Nebennierenrindeninsuffizienz (M. Addison oder iatrogen nach Kortikosteroidtherapie), als
Alternative zum Insulin-Hypoglykämietest bei Verdacht auf
eine Hypophysenvorderlappeninsuffizienz sowie bei Verdacht auf ein late-onset Adrenogenitales
Syndrom.
Dexamethason-Hemmtest
Dexamethason ist ein Glukokortikoid (=„Kortisonpräparat“), welches die körpereigene
Kortisolproduktion unterdrücken kann. Bei Patienten mit einer Überproduktion von Kortisol (Cushing-
Syndrom) ist dieser Mechanismus gestört. Der Dexamethasonkurztest besteht in der Einnahme von
Dexamethason um Mitternacht und einer morgendlichen Blutabnahme zur Bestimung des
Kortisolwertes im Blut. Bei auffälligem Befund sind weitere diagnostische Maßnahmen erforderlich,
über die Sie Ihr Arzt aufklären wird.
GHRH-Arginintest
Der GHRH-Arginintest wird zum Nachweis eines Wachstumshormonmangels eingesetzt. Die
Aminosäure Arginin stimuliert die Wachstumshormonsekretion, ebenso das Growth-hormone-
realeasing-hormone GHRH. Bei einem auffälligen Testbefund muss ggf. ein Insulin-Hypoglykämie-
Test ergänzend durchgeführt werden.
Insulin-Hypoglykämie-Test
Der Insulin-Hypoglykämie-Test gilt als Goldstandard zur Überprüfung der corticotropen Achse
(CRH-ACTH-Kortisolfreisetzung) und der somatotropen Achse (Wachstumshormonfreisetzung). Er
wird zur Beurteilung der Hypophysenfunktion beispielsweise bei Tumoren der Hypophyse oder
nach Hypophysenoperationen bzw. -bestrahlungen eingesetzt. Durch die Insulingabe wird der
Blutzucker so stark gesenkt, dass eine Unterzuckerung erzeugt wird. Dieses bewusst herbeigeführte
Stressereignis führt bei Gesunden zu einer vermehrten Kortisol-
und Wachstumshormonausschüttung. Aufgrund der erzeugten Unterzuckerung und den damit
verbunden Beschwerden wie Unruhe, Schweißausbrüchen und Unwohlsein führen wir diesen Test
stationär durch.
Oraler Glukose Toleranz Test (OGTT)/HGH-Suppressionstest
Bei Verdacht auf einen Diabetes mellitus wird der OGTT zur Beurteilung der körpereigenen
Insulinsekretion/-Wirkung durchgeführt. Nach dem Trinken einer zuckerhaltigen Lösung (75g
Glukose) werden die Glukosespiegel (= Blutzucker) im Blut gemessen. Diesen Test setzen wir auch
zur Diagnose einer Insulinresistenz bzw. eines drohenden Diabetes mellitus z.B. im Rahmen
eines PCO-Syndroms ein.
Zusätzlich kommt es beim Gesunden nach Zufuhr der Glukoselösung zu einem Abfall des
Wachstumshormons. Bei einer Wachstumshormonüberproduktion findet dies nicht statt. Der
OGTT wird deshalb auch als Wachstumshormonsuppressionstest bei Verdacht auf eine
Akromegalie oder zur Verlaufskontrolle bei Akromegalie eingesetzt (STH-Suppressionstest).
Calcium-Stimulations- und Pentagastrin-Test
Diese Tests werden bei Verdacht auf ein medulläres Schilddrüsenkarzinom (MTC) durchgeführt.
Hierbei liefert ein starker Calcitoninanstieg nach Stimulation mit Calcium (früher Pentagastrin) einen
wichtigen Hinweis auf das Vorliegen der Erkrankung.
Der Calciumstimulationstest wird heute aufgrund der geringeren Nebenwirkungen und leichteren
Verfügbarkeit als bevorzugter Test in der Diagnostik und Nachsorge des MTC verwendet.
https://flexikon.doccheck.com/de/Endokrinologischer_Funktionstest !!!!!!!
Radiojodtherapie
Was versteht man unter einer Radiojodtherapie?
Die Radiojodtherapie ist eine weltweit etablierte und seit Mitte des letzten Jahrhunderts
durchgeführte nuklearmedizinische Therapieform zur Therapie behandlungswürdiger
Schilddrüsenfunktionsstörungen beispielsweise auf dem Boden einer
Schilddrüsenautonomie oder einer Autoimmunthyreopathie vom Typ Morbus Basedow.
Darüber hinaus ist sie fester Bestandteil in der Therapie und Nachsorge bei bestimmten
Formen des Schilddrüsenkrebses. Des Weiteren eignet sich die Radiojodtherapie zur
Verkleinerung der Schilddrüse bei einer Schilddrüsenvergrößerung (sog. Struma) oder
wenn ein operatives Vorgehen aufgrund von Begleiterkrankungen mit einem erhöhtem
Narkose- bzw. Operationsrisiko verbunden ist.
Therapeutisch verwendet wird das radioaktive Jodisotop Jod-131 mit einer Halbwertzeit
von ca. 8 Tagen. Dabei wird therapeutisch die überwiegende Beta-Strahlung und die
Tatsache, dass Jod (auch das radioaktive Jod-131) im menschlichen Körper im
wesentlichen ausschließlich in den Schilddrüsenzellen (sog. Thyreozyten) gespeichert
wird, ausgenutzt.
Der stationäre Aufenthalt - ca. 3 - 7 Tage (selten länger) - hängt dabei von der Höhe der
gegebenen Aktivität der Therapiekapsel, der Speicherung in der Schilddrüse bzw.
Schilddrüsenrestgewebe, dem natürlichen physikalischem Zerfall und der Ausscheidung
der aufgenommenen Aktivitätsmenge durch den Körper ab. Es werden Aktivitäten von
400 - 3000 MBq, selten 6000 MBq (=Mega Bequerel, physikalische Einheit der
radioaktiven Aktivität) Jod-131 verabreicht.
Im Rahmen der täglichen Visiten wird mittels Dosimeter-Messung die von Ihnen
ausgehende Dosisleistung bestimmt. In Abhängigkeit von dem Verlauf der ermittelten
Messwerte erfolgt dann auch die Entlassung, die Ihnen rechtzeitig angekündigt wird,
damit Sie Ihre Abholung bzw. die Heimfahrt problemlos organisieren können.
Persönliche Gegenstände wie Bücher und Schreibzeug sowie Handarbeitsutensilien,
Puzzles oder Notebooks dürfen mitgebracht werden. Diese werden nicht „verstrahlt“.
Ferner besteht die Möglichkeit eine Telefonkarte gegen eine Gebühr von min. 20 €
freizuschalten. Mit dieser Karte können Sie dann auch Fernsehen und Radio hören.
Abschließend ist noch die seltene Nebenwirkung der sog. Autoimmunstimulation mit
Entwicklung einer sekundären, d. h. nachfolgenden Autoimmunerkrankung der
Schilddrüse nach Radiojodtherapie aufgrund einer Schilddrüsenautonomie einige
Wochen nach der eigentlichen Radiojodtherapie zu erwähnen, welche dann, je nach
Patientenwunsch, mit einer zweiten Radiojodtherapie behandelt werden kann.
Karidiales Troponin
Kardiales Troponin ist ein Proteinkomplex, den die Herzmuskelzellen bei einer Schädigung, z.B. durch einen
Herzinfarkt, ins Blut abgeben. Der Nachweis eines erhöhten Troponinspiegels im Blut kann also auf einen
Herzinfarkt oder eine andere Schädigung des Herzmuskel hinweisen, selbst wenn das EKG unauffällig ist.
Es gibt drei verschiedene Typen von Troponinen: cT (tropomyosion-bindend), cI (inhibitorisch, d.h. unterbindend)
und C (calcium-bindend). cT und cI werden im Herzmuskel ausgeschüttet und sind darum für die Diagnostik
besonders relevant. Nachdem ein Herzinfarkt begonnen hat, kann noch über Tage ein erhöhter Wert von
Troponin im Blutserum nachgewiesen werden.
LDH - L-Lactatdehydrogenase
L-Lactatdehydrogenase (LDH) ist ein Enzym, das praktisch in allen Zellen des menschlichen Körpers vorkommt
und im Blutplasma oder –serum nachgewiesen werden kann. Steigt der Wert im Blut an, deutet es darauf in, dass
wesentlich mehr Körperzellen als gewöhnlich abgestorben sind und so ihre Bestandteile, darunter das LDH, in
den Blutkreislauf abgegeben haben.
Die Ursache kann ein vermehrtes Absterben von Herzmuskelzellen und damit einen Herzinfarkt sein. Aber auch
andere Organschädigungen z.B. von Lunge, Leber, Galle, Muskeln oder Blut können den LDH-Wert beinflussen,
darum müssen zur Diagnoste weitere Parameter hinzugezogen werden.
Creatin-Kinase
Creatin-Kinase (CK) ist ein Enzym, das man in allen Muskelzellen des Körpers und im Gehirn finden kann. CK-
MB ist dabei die spezielle Form in Herzmuskeln. Steigt der CK-Wert im Blut an und überschreitet der Anteil von
CK-MB dabei einen Grenzwert, deutet dies auf die Schädigung der Herzmuskulatur hin, es könnte also ein
Herzinfarkt vorliegen. Für eine sichere Diagnose müssen aber noch weitere Untersuchungen vorgenommen
werden.
h-FABP
h-FABP (heart-type-Fatty-Acid-Binding-Protein) ist ein Eiweiß, das am Fettsäurestoffwechsel des Organismus
beteiligt ist und sich vorwiegend im Herzmuskelgewebe vorfindet. Wenn bei einem Herzinfarkt Muskelzellen im
Herzen absterben, wird das Protein h-FABP ins Blut abgegeben und kann schon nach kurzer Zeit dort
nachgewiesen werden. Der FABP-Wert ist also eine Möglichkeit über Blutuntersuchungen zeitnah einen
Herzinfarkt nachzuweisen.
CRP - C-reaktives Protein
C-reaktives Protein (CRP) ist ein Eiweiß im Blut, das sich bei Entzündungen im Körper deutlich erhöht. So kann
ein Anstieg z.B. auf bakterielle Infektionen schließen lassen, die die Herzklappen, die Herzinnenhaut
(Endokarditis), den Herzmuskel (Myokarditis) oder den Herzbeutel (Perikarditis) betreffen können.
Der CRP-Wert steigt jedoch bei einer Vielzahl akuter Entzündungen, wie Blinddarmentzündung,
Lungenentzündung oder Harnwegsinfekten. Darum müssen noch weitere Untersuchungen für eine sichere
Diagnostik herangezogen werden.
Procalcitonin
Procalcitonin (PCT) ist ein sogenanntes Prohormon, eine Vorstufe des Hormons Calcitonin. Es wird bei
Infektionen verstärkt produziert und ins Blut abgegeben. Ein erhöhter PCT-Spiegel kann ein Hinweis auf eine
akute schwere bakterielle Infektion wie eine Sepsis oder ein Endokarditis sein, genügt jedoch nicht als einziger
Indikator.
Es müssen unbedingt noch andere Analysen und Untersuchungen hinzugezogen werden, um eine sichere
Diagnose stellen zu können.