Sie sind auf Seite 1von 11

(FACH-)HOCHSCHULAUSBILDUNG IN DEUTSCHLAND

Das Studium an (Fach-)Hochschulen hat in Deutschland an Beliebtheit gewonnen.


Die steigende Anzahl der Studienanfänger/-innen kann mitunter auf Schulreformen
zurückgeführt werden, die durch die Verkürzung der Schulzeit doppelte Abiturjahrgänge
verursacht haben. Es gibt also Schuljahre, in denen zwei Abiturjahrgänge die Schule
verlassen. Dies stellt auch die (Fach-)Hochschulen vor eine besondere Herausforderung.
Das (Fach-)Hochschulstudium
Neben der dualen Berufsausbildung und der Ausbildung im Schulberufssystem ist die
(Fach)Hochschulausbildung eine weitere Möglichkeit, um in Anschluss an die Schulzeit einen
berufsqualifizierenden Abschluss zu erwerben. Rund eine halbe Million Erstsemester haben
sich 2018 an deutschen (Fach-)Hochschulen eingeschrieben. Insgesamt waren im
Wintersemester 2017/2018 rund 2,5 Millionen Studenten immatrikuliert. Sie studieren derzeit
an 428 (Fach-)Hochschulen.
Studienanfänger nach Hochschulart
Hochschulart Studienjahr
2014/2015 2015/2016 2016/2017 2017/2018
Universitäten 261.568 308.360 283.869 289.456
Pädagogische Hochschulen 4.902 4.841 4.572 4.407
Theologische Hochschulen 355 427 358 358
Kunsthochschulen 5.805 5.948 6.184 6.071
Fachhochschulen 162.067 188.814 190.209 195.773
Verwaltungsfachhochschulen 9.902 10.358 9.896 10.567
Insgesamt 444.608 518.748 495.088 506.632

Deutsche Hochschullandschaft
Bereich 2015/2016 2016/2017 2017/2018
Hochschulen insgesamt 415 421 428
Universitäten 106 108 108
Pädagogische Hochschulen 6 6 6
Theologische Hochschulen 16 16 17
Kunsthochschulen 51 51 52
Fachhochschulen 207 201 216
Verwaltungsfachhochschulen 29 29 29

Im Wintersemester 2017/2108 waren insgesamt rund 2,5 Millionen Studierende an den


deutschen (Fach-)Hochschulen eingeschrieben, rund ein Drittel von ihnen in einem
Studiengang der Rechts- Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Jeweils etwa ein Fünftel
entschied sich für ein Studium der Ingenieurwissenschaften, Sprach- und Kulturwissenschaften
oder Mathematik- und Naturwissenschaften.
Neben dem Studium an einer Universität, für das sich jährlich mehr als die Hälfte der
Studienanfänger/-innen entscheidet, kann ein Studium auch an einer Fachhochschule absolviert
werden. Während die Universitäten traditionell forschungsorientiert und auf die theoretische
Ausbildung ihrer Studierenden abzielten, waren es die Fachhochschulen, die eine
praxisbezogene Ausbildung anbieten wollten. Diese Unterscheidung trifft aber in
zunehmendem Maße nicht mehr zu.
Auch das universitäre Studium stellt umfangreiche Praxisbezüge her, während auch an
Fachhochschulen geforscht wird. Mit der Einführung des Bachelor- und Mastersystems ist auch
der Wechsel zwischen Universität und Fachhochschule vereinfacht worden. Grundsätzlich sind
die Abschlüsse beider Bildungseinrichtungen gleichwertig zu behandeln, die
Zugangsvoraussetzungen können jedoch von den (Fach-)Hochschulen selbst festgelegt werden,
sodass sich ein Wechsel in der Praxis noch immer schwierig gestalten kann. Fachhochschulen
verfügen bisher jedoch über kein eigenen Promotions- und Habilitationsrecht. Dieses Vorrecht
der Universitäten wird regelmäßig kritisiert. Das Bundesland Schleswig-Holstein plant derzeit
ihren Fachhochschulen das Promotionsrecht zu verleihen. Dort ist man der Ansicht, dass an
Fachhochschulen inzwischen ebenso viel Forschung betrieben wird wie an Universitäten.
1999 beschlossen 29 europäische Staaten im Rahmen einer gemeinsamen Erklärung ihrer
Bildungsminister, einen europäischen Hochschulraum schaffen zu wollen. Diese Erklärung
stellt, gemeinsam mit der Sorbonne-Erklärung aus dem Jahr 1998 und der Magna Charta
Universitatum aus dem Jahr 1988, den Start des sogenannten Bologna-Prozesses dar, der die
europäische Hochschullandschaft in den darauffolgenden Jahren entscheidend veränderte. Ziel
war es vor allem, eine internationale Vergleichbarkeit der Hochschulabschlüsse zu erreichen.
Dies sollte durch die Einführung von Diploma Supplements (Diplomzusätze) der
Vereinheitlichung der Studienabschlüsse durch Bachelor- und Masterstudiengänge, der
Einführung eines Leistungspunktesystems für Studierende, der Förderung der Mobilität von
Studierenden und der europäischen Zusammenarbeit der Universitäten erreicht werden.
Sukzessive stellten (Fach-)Hochschulen auch in Deutschland die Studiengänge, die bis
dahin mit einem Diplom- oder Magisterabschluss endeten auf ein zweigeteiltes Studiensystem
um, das nach (überwiegend) dreijähriger Studienzeit zu einem ersten qualifizierten
Studienabschluss (Bachelor) und nach weiterer (meist) zweijähriger Studienzeit zu einem
höherwertigen Abschluss (Master) führt. Der Masterstudiengang bietet dabei eine Vertiefung
der im Bachelorstudium erworbenen Kenntnisse (konsekutiver Masterstudiengang), kann aber
auch einen anderen Bereich umfassen (nicht-konsekutiver Masterstudiengang). Das für einen
Studiengang empfohlene Arbeitsvolumen wurde angelehnt an eine Vollzeiterwerbstätigkeit mit
30 Creditpoints (CP) pro Semester von der deutschen Hochschulrektorenkonferenz festgelegt,
wobei ein CP 30 Stunden Arbeit entspricht. Pro Semester wird der Erwerb von ca. 30 CP
vorausgesetzt, sodass ein Bachelorstudiengang zumeist mit 180 CP abgeschlossen werden kann
und ein Masterstudiengang mit 120 CP. Dies entspricht lediglich einer Faustregel,
Abweichungen von dieser Regelung sind nicht unüblich und in einigen Studienfächern weit
verbreitet.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Die allgemeine Hochschulreife stellt den Grundstein der Zulassung zu einem
Universitätsstudium dar. Darüber hinaus können Universitäten individuelle
Zulassungsbeschränkungen erlassen, die regeln, welche Bewerber/-innen in einen Studiengang
aufgenommen werden. Für die Aufnahmen an Fachhochschulen benötigen die Bewerber/-innen
eine Fachhochschulreife, fachgebundene Hochschulreife oder die allgemeine Hochschulreife.
Ebenso wie Universitäten legen Fachhochschulen individuelle Zulassungsvoraussetzungen fest.
Neben den beschriebenen klassischen Zugangsqualifikationen kann eine
(Fach-)Hochschulzugangsberechtigung durch weitere Qualifikationen erteilt werden, die
teilweise zwischen den einzelnen Bundesländern divergieren. Auszugsweise werden im
Folgenden Hochschulzugangsberechtigungen des Landes Rheinland-Pfalz dargestellt:
 Allgemeine Hochschulreife (Abitur)
 Fachhochschulreife
 Fachgebundene Hochschulreife
 Hochschulzugangsberechtigung für beruflich Qualifizierte
 Frühstudium – Hochschulzugang vor dem Abitur
 Hochschulzugangsberechtigungen anderer Bundesländer (Anerkennung nach KMK-
Abkommen)
 Hochschulzugangsberechtigungen, die im Ausland erworben wurden (Anerkennung
nach Prüfung der Gleichwertigkeit)
2009 beschloss die Kultusministerkonferenz, dass beruflich Qualifizierten der Einstieg in
die (Fach-)Hochschulen erleichtert werden soll. Absolventen einer beruflichen
Aufstiegsfortbildung sollen demnach eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung erhalten
und Personen, die nach abgeschlossener Berufsausbildung mindestens drei Jahre in einem der
Berufsausbildung entsprechendem Beruf gearbeitet haben, sollen nach erfolgreichem
Durchlaufen eines Einstellungstestverfahrens die fachgebundene
Hochschulzugangsberechtigung erhalten. Mit Ausnahme Brandenburgs haben derzeitig alle
Bundesländer den Beschluss, mit Regelungen unterschiedlicher Reichweite und
Einschränkungen, umgesetzt. Über diesen sogenannten dritten Bildungsweg gelangen noch
immer sehr wenige, aber eine zunehmende Anzahl Studierender an die (Fach-)Hochschulen.
Forschung und Lehre der (Fach-)Hochschulen unterliegen den jeweiligen
Landesgesetzen. In ihnen werden die Rahmenbedingungen für Studium (Ziel, Dauer,
Studienpläne etc.) Hochschulgrade (Abschlüsse), Forschung, Personal und Verwaltung
festgelegt. Auf Bundesebene wurde ein für die (Fach-)Hochschulen aller Bundesländer
verbindliches Hochschulrahmengesetz erlassen. In ihm sind die grundlegenden Aufgaben der
(Fach-)Hochschulen (§ 2 ff.), die Freiheit von Kunst, Wissenschaft, Forschung, Studium und
Lehre (§ 4), Grundsätzliches zu Studium und Forschung (§ 7 ff.), Personalwesen der
Bildungseinrichtung (§ 42 ff.) sowie ihre Rechtsstellung (§58 f.) und staatiche Anerkennung (§
70 f.) geregelt. Für jeden Studiengang legt die (Fach-)Hochschule eine Studienordnung sowie
eine Prüfungsordnung fest. In ihnen sind konkrete studiengangsbezogene Regelungen
hinsichtlich der Studieninhalte, Regelstudienzeiten, Studienverlaufspläne und
Studiengangsziele zu erbringenden Leistungen und prüfungsrechtliche Formalia enthalten. Sie
werden von an der Hochschule gebildeten Ausschüssen oder Räten beschlossen. 
Die finanzielle Förderung von Studierenden, die ihren Lebensunterhalt nicht aus eigenen
Mitteln oder durch Unterhaltsleistungen der Eltern sichern können, ist bundeseinheitlich im
Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) geregelt. Nach dem BAföG können Studierende
Leistungen zum Lebensunterhalt und den Mietkosten sowie einen Zuschuss zu den Kosten für
die Kranken- und Pflegeversicherung erhalten. Grundsätzlich werden Leistungen für
Studierende nach dem BAföG jeweils hälftig als Zuschuss und als Darlehen gewährt. Das
Darlehen wird zinsfrei gewährt und muss nach einer Karenzzeit zurückgezahlt werden. Die
Anzahl der Studierenden, die Leistungen nach dem BAföG erhalten, ist in den letzten Jahren
stetig gestiegen. Im Jahr 1998 bezogen noch 336.355 Studierende BAföG, 2016 bereits beinahe
doppelt so viele (671.042). Teilweise ist der Anstieg auf eine steigende Anzahl von
Studierenden in Deutschland zurückzuführen. Durchschnittlich erhielten Studierende 2016 in
Deutschland 448 Euro BAföG. 
Kosten des (Fach-)Hochschulstudiums
Traditionell war das Studium und insbesondere das Erststudium an öffentlichen
deutschen (Fach-)Hochschulen für Studierende weitgehend kostenfrei, um allen
Studieninteressierten unabhängig von ihrem Einkommen oder dem Einkommen der Eltern ein
Studium zu ermöglichen. Lediglich ein Semesterbeitrag wurde halbjährlich von den
Studierenden an die Hochschulen entrichtet. Der Semesterbeitrag enthält gewöhnlich den
Sozialbeitrag, eine Abgabe für das jeweilige Studentenwerk und die Studierendenschaft (den
Allgemeinen Studierendenausschuss der Hochschule), eine Verwaltungsgebühr und Kosten für
ein Fahrticket des öffentlichen Nahverkehrs, soweit die Hochschule dieses für ihre
Studierenden anbietet. Die Höhe des Semesterbeitrags variiert. Grundsätzlich ist er von allen
Studierenden zu entrichten, zumeist haben Hochschulen jedoch eine Härtefallregelung
bestimmt, wonach eine Erstattung oder ein Erlass des Semesterbeitrags gewährt werden kann.
Dies kann zum Beispiel bei besonderen finanziellen Notlagen der Fall sein. Ob die
Härtefallregelung greift, kann jeweils nur individuell durch die zuständigen Ansprechpartner/-
innen vor Ort geklärt werden.
Begründet lag die Unentgeltlichkeit des Studiums nicht in einer gesetzlichen Grundlage,
sondern in einem gemeinsamen Beschluss der Bundesländer vom 16. April 1970. Sie einigten
sich darauf, ab dem Wintersemester 1970/71 an allen Hochschulen auf die Erhebung von
Studiengebühren zu verzichten. In der Praxis wurde nur eine geringe Anzahl Studierender mit
Studiengebühren belastet, so etwa Langzeitstudierende. Dieser Verzicht wurde jedoch bis zum
Jahr 2002 nicht gesetzlich verankert. Mit dem sechsten Gesetz zur Änderung des
Hochschulrahmengesetzes (HRG) vom 8. August 2002 wurde in das HRG ein Passus
aufgenommen, der den Bundesländern die Erhebung von Studiengebühren unmöglich machte:
Es wurde der Grundsatz der Gebührenfreiheit für das Erststudium und eine konsekutiven
weiteren berufsqualifizierenden Studienabschlusses (Bachelor- und Masterstudiengang)
aufgenommen.
Im gleichen Jahr stellten die von der CDU/CSU regierten Bundesländer Baden-
Württemberg, Bayern, Hamburg, Saarland, Sachsen und Sachsen-Anhalt einen
Normkontrollantrag für diesen Passus des Hochschulrahmengesetzes beim
Bundesverfassungsgericht. Sie sahen in dieser Regelung eine unzulässige Einschränkung ihrer
Gesetzgebungskompetenz, zudem waren sie der Auffassung, dass das Gesetz mit dem
Grundgesetz unvereinbar sei: Die Gesetzgebungskompetenz des Bundes und die erforderliche
Zustimmung des Bundesrates fehlten. In Stellungnahmen äußerten die Bundesregierung, der
freie Zusammenschluss von Student/-innenschaften und das Deutsche Studentenwerk, dass sie
das Gesetze für verfassungsgemäß erachteten, der Bundesrat bezweifelte die
Verfassungskonformität. Die Hochschulrektorenkonferenz lehnte den gesetzmäßigen
Ausschluss der Studiengebühren in ihrer Stellungnahme ab. Das Bundesverfassungsgesetz kam
zu dem Urteil, dass das sechste Gesetz zur Änderung des Hochschulrahmengesetzes nicht
verfassungskonform sei.
Nach Bekanntgabe des Urteils durch das Bundesverfassungsgericht beschlossen nahezu
alle deutschen Bundesländer die Einführung von Studiengebühren für das Erststudium und
setzen dieses auch zeitnah um. Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein beschlossen
als einzige Bundesländer, keine Studiengebühren einführen zu wollen. Sachsen und Sachsen-
Anhalt führten Studiengebühren nicht für Studierende im Erststudium ein, erheben diese aber
für Langzeitstudierende. Die Höhe wurde nicht zentral vorgegeben. Die Kultusminister der
CDU entschlossen sich jedoch zur Einführung einer Höchstgrenze von 500 € je
Studiensemester. Die Kultusminister der SPD schlossen sich dieser Vereinbarung 2005 nicht
an, da sie die Einführung von Studiengebühren ablehnten. Nach und nach wurden im Laufe der
Zeit die Studiengebühren in allen Bundesländern, die sie eingeführt hatten, für das Erststudium
wieder abgeschafft. Hessen schaffte sie bereits ein Jahr nach ihrer Einführung wieder ab. Eine
Ausnahme bildet bisher Niedersachsen, die die Studiengebühren jedoch mit Beginn des
Wintersemesters 2014/2015 abschaffen. Ein Langzeitstudium, also die deutliche
Überschreitung der Regelstudienzeit oder ein Zweitstudium, ist in vielen Bundesländern
weiterhin mit Gebühren belegt.
Studiengebühren wurden wissenschaftlich kontrovers diskutiert. Forscher/-innen des
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung kamen in einer Studie 2011 zu dem Ergebnis,
dass die Erhebung von Studiengebühren keinen negativen Einfluss auf die Studienbereitschaft
hat. Die Studiengebühren würden sich sogar positiv auf die Ertragserwartungen der
Studierenden nach einem erfolgreichen Studienabschluss auswirken. Zu einem gegenteiligen
Ergebnis kam das Forscherteam des Instituts für Hochschulentwicklung (HIS). Es stellte 2008
fest, dass in den Bundesländern, in denen zu diesem Zeitpunkt bereits Studiengebühren
eingeführt worden waren, eine „nennenswerte“ Personenzahl, insbesondere Frauen, auf die
Aufnahme eines Studiums verzichtete. Zudem löste die Einführung von Studiengebühren bei
den Studierenden anderer Bundesländer, in denen (noch) keine Studiengebühren erhoben
wurden, Unsicherheiten über eine geplante Studienaufnahme aus. Das Institut zur Zukunft der
Arbeit befürwortet die Einführung einer Absolventensteuer anstelle von Studiengebühren. Die
Absolventensteuer soll von Akademikern entrichtet werden, deren Einkommen oberhalb einer
festzusetzenden Einkommensgrenze liegt. Die Steuer soll der Hochschule zugutekommen, an
der der Betroffene studiert hat. 
Übergang in die Berufstätigkeit
Die Abbruchquoten von Studierenden in dualen Studiengängen sind niedrig. Eine
Unternehmensbefragung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) aus dem Jahr 2009
zeigt, dass 6,9 % der Ausbildungsverhältnisse im Rahmen der dualen Studiengänge vorzeitig
beendet wird. Im Rahmen der gleichen Studie gaben 61 % der befragten Betriebe an, dass sie
alle Absolventen der dualen Studiengänge in ihrem Unternehmen übernehmen würden.
Insgesamt werden 89 % aller dualen Studierenden in ein Arbeitsverhältnis übernommen. Die
Übergangsquote in die erste qualifizierte Berufstätigkeit ist also beachtlich. Neben den hohen
Investitionen des Betriebs in das duale Studium, ist aber auch eine Bindungsklausel für die
hohe Übernahmequote verantwortlich. In den Ausbildungsverträgen dualer Studierender ist
häufig ein Passus enthalten, der sie nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss dazu verpflichtet,
für einen vertraglich festgelegten Zeitrahmen im Ausbildungsbetrieb tätig zu sein. Hierfür sind
gesetzliche Bestimmungen festgelegt, die die Art der Beschäftigung nach Übernahme und die
Rückzahlungsmodalitäten bei Verlassen des Betriebs auf Wunsch des ehemaligen dualen
Studierenden einschränkend festlegen. 
Die Studienabbruchquote von nicht dualen Studierenden ist demgegenüber deutlich
höher. Forscher der Hochschul-Informations-System-GmbH (HIS) stellten in ihrer Studie zur
Entwicklung der Studienabbruchquoten aus dem Jahr 2012 fest, dass die Abbruchhäufigkeit
zwischen den Abschlussarten variiert. Ihre Ergebnisse basieren auf Absolventenbefragungen,
zuletzt des Absolventenjahrgangs 2010.
Die höchste Abbruchquote ist hochschulübergreifend bei den Bachelorstudierenden mit
insgesamt 28 % festzustellen. Dabei liegt die Quote der Studienabbrecher an Fachhochschulen
mit zuletzt 19 % deutlich über der von Studierenden an Universitäten (35 %). Dies ist jedoch
zumindest teilweise darauf zurückzuführen, dass in der Studie Absolventenjahrgänge befragt
wurden, die an den Universitäten in einer Einführungsphase der Bachelorstudiengänge
eingeschrieben waren. Für die Fachhochschulen ließ sich kurz nach Implementierung der
Bachelorstudiengänge eine gleichermaßen hohe Abbruchquote feststellen, die jedoch im
Zeitverlauf abnahm. In den Diplom- und Magisterstudiengängen liegt sie mit 23 % deutlich
darunter. Die Abbruchquote der Studierenden in Studiengängen, die mit dem Staatsexamen
enden, steigt seit der Absolventenbefragung für das Jahr 2006 stetig an (von 7 % auf 11 %).
Unter den Studienabbrechern von Studiengängen mit dem Ziel Staatsexamen ist vor allem die
Zahl der Studierenden der Rechtswissenschaften hoch: Jeder Vierte (26 %) der Studienanfänger
aus den Jahren 2004-2006 brachen ihr Studium vorzeitig ab.
Zwischen den Studienfächern zeigen sich deutliche Unterschiede in der Häufigkeit der
Studienabbrüche. Nahezu jeder zweite Bachelorstudierende der Ingenieurswissenschaften (49
%) bricht sein Studium vorzeitig ab, unter den Studierenden aus den Fächern Rechts-
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bricht nur rund jede/r Vierte ab (24 %), verlässt also die
(Fach-)Hochschule ohne Abschluss. Aktuell werben die Handwerkskammern verstärkt um
Studienabbrecher, um sie für eine duale Ausbildung in den Handwerksbetrieben zu gewinnen.
Ziel ist es, das Potenzial von Nachwuchsfachkräften zu erhöhen.
Der Arbeitsmarkt für diejenigen, die ihr Studium erfolgreich abschließen, stellt sich gut
dar. Die Arbeitslosenquote für Akademiker/-innen lag 2012 bei 2,4 %, wie die Bundesagentur
für Arbeit veröffentlichte. Insgesamt sind immer mehr akademische Fachkräfte erwerbstätig.
Die Zunahme bei ausgewählten Akademikergruppen zeigt die Abbildung zu den Zuwächsen
von 2001 auf 2011. Auch die Dauer der Arbeitslosigkeit ist unter den Akademikerinnen und
Akademikern vergleichsweise kürzer. Über die Hälfte von ihnen (53 %) finden innerhalb von
drei Monaten ein neues Beschäftigungsverhältnis (Personen mit Berufsabschluss: 50 %,
Personen ohne Berufsabschluss: 45 %). Ein Jahr und länger arbeitslos sind 12 % von ihnen
(Personen mit Berufsabschluss: 16 %, Personen ohne Berufsabschluss: 21 %).
Zur Einschätzung der Berufschancen ist nicht nur die Arbeitslosenquote eine relevante
Größe, sondern auch die Frage nach der Adäquanz der beruflichen Tätigkeit. Es zeigt sich, dass
der Großteil der Bachelor-Absolventen ausbildungsadäquat beschäftigt ist. Als volladäquat
werden Tätigkeiten dann eingestuft, wenn sie dem fachlichen Hintergrund der
Studienabsolventen entsprechen und für die Besetzung der Stelle ein Hochschulabschluss
notwendig ist (vertikale Adäquanz). Als ausbildungsinadäquat werden Tätigkeiten eingestuft,
die in keiner der beiden vorgenannten Dimensionen adäquat sind. Insgesamt sind die
Absolventen von Fachhochschulen seltener inadäquat beschäftigt (19 %) als Absolventen von
Universitäten (28 %). Am häufigsten sind Absolventen der Sprach- und Kulturwissenschaften
inadäquat beschäftigt, am seltensten die Absolventen von Fachhochschulen des Sozialwesens
(Bundeagentur für Arbeit 2013, statistische Daten der HIS).
Zwischen den Einkommen der Absolventen von Studiengängen an Universitäten und
Fachhochschulen konnte das DIW 2012 in einer Studie keine Unterschiede feststellen, die
alleine auf die Abschlussart zurückgeführt werden konnten. Lohnunterschiede sind vor allem
zwischen den unterschiedlichen Fächern aufzufinden. Männliche Absolventen eines
Studiengangs Sozialarbeit (Fachhochschul- und Universitätsabschluss) verdienen nach dieser
Studie am wenigsten. Männliche Absolventen eines betriebswirtschaftlichen
Fachhochschulstudiums können hingegen ein höheres Gehalt erwarten als weibliche
Absolventinnen eines universitären Betriebswirtschaftsstudiums. Die Bundesagentur für Arbeit
kommt, unter Bezugnahme auf Daten der HIS, zu einem anderen Ergebnis:
Fachhochschulabsolventen verdienten demnach mehr als Absolventen von Universitäten. Die
Bundesagentur für Arbeit führt dies darauf zurück, dass ein Großteil der
Fachhochschulabsolventen bereits eine Berufsausbildung abgeschlossen habe und daher bei
Studienabschluss über mehr Berufserfahrung verfügte. 
Duales Studium
Während Studierende regulärer Studiengänge an (Fach-)Hochschulen nicht an Betriebe
gebunden sind, sind Studierende dualer Studiengänge vertraglich an Ausbildungsbetriebe
gebunden. Das duale Studium ähnelt in seiner Struktur der dualen Berufsausbildung. Die
Studierenden werden an zwei Lernorten, der (Fach-)Hochschule und dem Ausbildungsbetrieb
ausgebildet. Neben dem Studienabschluss erwerben sie im ausbildungsintegrierenden
Studienmodell durch die praktische Ausbildung einen Berufsabschluss.
Das ausbildungsintegrierende Studienmodell verläuft in der Regel nach drei
unterschiedlichen Organisationsstrukturen. Das integrierte Modell ähnelt dem dualen
Berufsausbildungssystem. Die Lernorte Hochschule und Betrieb werden an unterschiedlichen
Tagen der Woche im Wechsel aufgesucht. Das Blockmodell kann ebenfalls sowohl in der
dualen Berufsausbildung als auch im dualen Studium identifiziert werden: Längere
Praxisphasen und längere theoretische Ausbildungsphasen ("Blöcke") wechseln sich ab. In
beiden Modellen werden die vorlesungsfreien Zeiten analog zu den Ferienzeiten der dualen
Auszubildenden für längere Praxisphasen im Ausbildungsbetrieb genutzt. Als drittes
Organisationsmodell ist das teilseparierte Modell zu nennen. Wird das duale Studium nach
diesem Modell durchgeführt, so werden die theoretischen und praktischen Ausbildungsinhalte
getrennt voneinander in sehr langen Phasen vermittelt. So kann zum Beispiel das erste
Ausbildungsjahr ausschließlich am Lernort Hochschule theoretische Kenntnisse vermitteln und
das zweite Ausbildungsjahr am Lernort Betrieb die praktische Ausbildung beinhalten. Die
Studierenden in ausbildungsintegrierenden dualen Studiengängen sind während der
vorlesungsfreien Zeit (Semesterferien) in den Betrieben praktisch tätig, sodass sie einerseits die
gesamte Studienzeit intensiv zu theoretischen und praktischen Ausbildungszwecken nutzen,
andererseits die Inhalte der integrierten Berufsausbildungsbildung in einem stark verkürzten
Zeitraum erlernen müssen.
In einem praxisintegrierenden Studiengang wird die theoretische Ausbildung an den
(Fach-) Hochschulen durch längere Praxisphasen in den Unternehmen (beispielsweise in der
Vorlesungsfreien Zeit) ergänzt. Die Studierenden erhalten so eine Betriebsanbindung. Die
dualen Studierenden erhalten durch ihren Ausbildungsbetrieb eine Ausbildungsvergütung, die
auch während der Theoriephasen geleistet wird. Aufgrund der hohen Investitionskosten der
Ausbildungsbetriebe verpflichten diese ihre Studierenden häufig, im Anschluss an den
Studienabschluss für eine vertraglich festgelegte Mindestdauer beim Ausbildungsbetrieb tätig
zu sein. Alternativ sind die Ausbildungskosten (anteilig) zu erstatten. (Fach-)Hochschulen
öffnen sich zunehmend für Kooperationen mit Betrieben. Die Datenbank AusbildungPlus des
BIBB verzeichnet 2012 537 duale Studiengänge an Fachhochschulen, 206 an sonstigen
Hochschulen, 137 an Berufsakademien und 30 Studiengänge an Universitäten. An
Universitäten werden Studierende dualer Studiengänge häufig in die regulären Bachelor-
Studiengänge integriert, was die niedrige Zahl der dualen Studienangebote an Universitäten
relativiert. Wie eine Studie des IAQ von Krone und Mill (2012) zeigt, wird das duale Studium
vorrangig von männlichen jungen Erwachsenen nachgefragt, deren Eltern über keine
akademische Ausbildung verfügen. Dennoch handelt sich dabei keineswegs um eine
Zielgruppe, die ohne das Angebot dualer Studiengänge an den Hochschulen absent bliebe,
sondern um Abiturienten, die alternativ ein Studium in Regelform begonnen hätten. Die
Nachfrage nach dualen Studiengängen ist in der Vergangenheit dennoch rapide angestiegen.
Sirikit Krone, Wissenschaftlerin am Institut für Arbeit und Qualifikation (IAQ), fand in
einer Studie her-aus, dass der überwiegende Anteil (rund 60 %) der dualen Studiengänge im
naturwissenschaftlichen Bereich liegt und stellte fest, dass das Angebotsspektrum sich
zunehmend erweitert und vermehrt Studiengänge in den Bereichen Gesundheitswesen und
Pädagogik angeboten werden. Die Betriebe erhoffen sich durch die Investition in duale
Studiengänge eine frühzeitige Fachkräfteanbindung. Zu-dem können gerade hochspezialisierte
Unternehmen die Kenntnisse ihrer zukünftigen Fachkräfte bereits frühzeitig beeinflussen.
Kritik am deutschen Hochschulsystem
Studiengebühren
Die Unentgeltlichkeit des (Erst-)Studiums war bis zu seiner faktisch bundesweiten
Abschaffung ein sehr kontrovers diskutiertes Themenfeld. Gegner/-innen der Studiengebühren
kritisierten vor allem ihre soziale Unverträglichkeit. Als sozial nicht verträglich galten die
Studiengebühren, da sie als Fixbetrag und ohne Berücksichtigung der Einkommens- und
Vermögenssituation der Studierenden oder ihrer Eltern erhoben wurden. Ein möglicher
Lösungsvorschlag lag in der Förderung von sozial Schwachen begabten Studierenden mittels
Stipendien. Befürworter von Studiengebühren begründeten ihren Mehrwert insbesondere damit,
dass die Studiengebühren den Hochschulen zuflossen und diese mit den zusätzlichen
Einnahmen die Lehrsituation verbessern könnten. Durch die besser Ausstattung der
Hochschulen sollte ein schnelleres Studieren unter verbesserten Rahmenbedingungen möglich
sein. Gerade CDU und SPD positionierten sich sehr konträr zueinander.
Verdrängung der dualen Berufsausbildung durch den Bachelor
Die drei bis vier Jahre dauernden Bachelorstudiengänge und insbesondere die dualen
(ausbildungsintegrierenden) Studiengänge werden häufig als Konkurrenz zu dem etablierten
System der dualen Berufsausbildung wahrgenommen. Nach dem Motto „Warum eine
Berufsausbildung machen, wenn in der gleichen Zeit ein akademischer Abschluss erreicht
werden kann?“ erscheint die Befürchtung der Schwächung der dualen Berufsausbildung
zunächst zumindest nicht vollkommen abwegig. Ein Team von Wissenschaftlern des Instituts
für Arbeit und Qualifikation (IAQ) untersuchte diese Hypothese für die
ausbildungsintegrierenden dualen Studiengänge und kommt zu dem Schluss, dass eine
Verdrängung der Facharbeiter mit Aufstiegsfortbildung durch Absolventen von dualen
ausbildungsintegrierenden Studiengängen nicht belegt werden kann. Sie werden vielmehr
parallel eingesetzt.
Das Forschungsteam entwickelt die Hypothese, dass Bachelor-Betriebswirte
konkurrierend zu dual ausgebildeten Kaufleuten mit Aufstiegsfortbildung auftreten,
insbesondere im Bankensektor. Sie begründen ihre Hypothese mit geringeren
Differenzierungen der Ausbildungswege in diesem Bereich. Forscher des Instituts der
deutschen Wirtschaft untersuchten, ob der Bachelor duale Aus- und Fortbildungsgänge
verdrängt. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass keine Verdrängung festgestellt werden konnte.
Bachelor-Absolventen würden vorrangig als Akademiker eingestuft und somit den beruflich
Qualifizierten vorgesetzt. In einer Analyse der Einkommenstrukturen zeigten sie, dass keine
direkte Konkurrenzbeziehung identifiziert werden konnte, wenngleich im kaufmännischen
Bereich große Ähnlichkeiten zwischen den Einkommenstrukturen von Bachelor-Absolventen
und beruflich Qualifizierten zu beobachten seien. Unternehmen würden die Bachelor-
Absolventen vielmehr als komplementäre Fachkräfte erachten.
Übergang von Bachelor- in Masterstudiengänge
Die Bachelor- und Masterstudiengänge wurden in Europa nach der Unterzeichnung der
"Bologna-Erklärung" eingeführt, wie die gemeinsame Erklärung der europäischen
Bildungsminister über den europäischen Hochschulraum vom 19. Juni 1999 genannt wird. Die
europäischen Bildungsminister erklärten darin u.a. die Erschaffung eines zweistufigen
Hochschulsystems, das sich in einen ersten (undergraduate) und einen zweiten (graduate)
Zyklus unterteilen sollte, wobei der erfolgreiche Abschluss eines mindestens dreijährigen
Erststudiums bereits ein für den Arbeitsmarkt relevantes Qualifikationsniveau darstellen sollte.
Erster und zweiter Zyklus - Bachelor und Master. Nach Ergebnissen der HIS-
Absolventenbefragung des Jahrgangs 2009 nehmen 77 % der Bachelor-Absolventen von
Universitäten und 53 % der Bachelor-Absolventen von Fachhochschulen innerhalb eines Jahres
nach Studienabschluss ein Masterstudium auf. Dennoch wird regelmäßig die Einführung eines
Rechtsanspruches auf einen Masterstudienplatz für Bachelor-Absolventen gefordert. Die
Hochschulen legen die Zugangsvoraussetzungen für die Masterstudiengänge selbst fest und so
können nicht alle Studierenden den gewünschten Masterstudiengang an das Bachelorstudium
anschließen. Politisch wird diesbezüglich kein dringender Handlungsbedarf gesehen.
Die ehemalige Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) stellte noch 2011 in einem
Interview klar: "Der Bachelor ist keine zweitklassige Ausbildung". Zudem forderte Schavan,
ebenso wie die Bundesregierung, die Studierenden zu mehr Mobilität auf, das heißt zur
Bereitschaft die Hochschule nach dem Abschluss des Bachelor-Studiums zu wechseln. Der
Geschäftsführer des Centrums für Hochschulentwicklung, Prof. Dr. Frank Ziegele,
prognostiziert einen deutlichen Mangel an Masterstudienplätzen, der kurzfristig nicht zu
beheben sei: "Fakt ist, dass der Hochschulpakt 2020 kein geeignetes Instrumentarium enthält,
um den erforderlichen Ausbau von Masterstudienplätzen zu stimulieren." Er bezieht sich auf
Prognosen hinsichtlich der zu erwartenden Masterstudienplatz-Nachfrage, die Forscher/-innen
seines Instituts anhand von Modellberechnungen und vor dem Hintergrund der hohen Anzahl
von Studienanfänger/-innen treffen.
Der Studie zufolge kann selbst bei einer vorsichtigen Schätzung die Nachfrage nach
Masterstudienplätzen in den nächsten Jahren nicht befriedigt werden. Im Rahmen des
Hochschulpakts 2020 verpflichteten sich die deutschen Hochschulen, die Plätze für
Studienanfänger/-innen zu erhöhen, um der steigenden Nachfrage, die u.a. aus den doppelten
Abiturjahrgängen resultiert, gerecht zu werden. Dies schließt jedoch keine Erhöhung der
Masterstudienplätze ein. Diese werden von den Hochschulen überwiegend nach der
Abschlussnote des Bachelorstudiums und dessen inhaltliche Nähe zum angestrebten
Masterstudiengang vergeben. Die Verwertbarkeit der Bachelorabschlusses auf dem deutschen
Arbeitsmarkt ist gegeben, aber das Ausmaß seiner Akzeptanz strittig. Im Rahmen der oben
erwähnten Absolventinnen- und Absolventenbefragung des HIS schätzen (56 %) der
Bachelorstudierenden ihre allgemeinen Berufsaussichten als gut ein, unter den Studierenden in
Masterstudiengängen sind es etwas mehr (62 %) und unter den Studierenden des traditionellen
"alten" Systems (Diplom- und Magisterstudiengänge) 60 %. Eine Studie des Stifterverbands der
deutschen Wirtschaft stellt hingegen geringere Werte hinsichtlich der Zufriedenheit mit der
Berufsvorbereitung der Bachelor-Studierenden fest (Universität: 20 %; Fachhochschule: 40 %).
Die Akzeptanz bei den Unternehmen ist dieser Studie zufolge hoch: 84 % der befragten
Unternehmen wollen zukünftig sowohl Absolventen von Bachelor- als auch von
Masterstudiengängen einstellen.
Für die Lehramtsstudiengänge zeichnet sich derzeit eine andere Entwicklung ab.
Lehramtsstudierende erhalten bisher mit dem Abschluss eines Bachelorstudiums keinen
berufsqualifizierenden Abschluss und müssen einen Masterstudiengang absolvieren, um als
Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen tätig sein zu können. Im Dezember 2013 wurde vor
dem Verwaltungsgericht Osnabrück (VG Osnabrück 1. Kammer, Urteil vom 10.12.2013, Az: 1
A 77/13) der Fall einer Studentin verhandelt, die nach dem Abschluss ihres Bachelorstudiums
mit der Gesamtnote 3,3 einen konsekutiven Masterstudiengang an der gleichen Universität
beginnen wollte. Die Universität lehnte die Bewerberin ab, weil sie den für die Zulassung
erforderlichen Notenschnitt und eine in Teilbereichen erforderliche Mindestpunktzahl nicht
erreicht hatte. Daraufhin klagte die abgelehnte Bewerberin gegen die Absage. Das Gericht gab
ihr recht. Es entschied, dass für den Berufswunsch der jungen Frau, nämlich Gymnasiallehrerin,
der Bachelorabschluss kein berufsqualifizierender Abschluss sei. Der konkrete Berufswunsch
sei aber aufgrund der im Grundgesetz verankerten Berufswahlfreiheit zu berücksichtigen,
insofern war für die Entscheidung des Gerichts auch nicht wichtig, ob die Klägerin berufliche
Alternativen ergreifen könnte.
Das Gericht betonte jedoch auch, dass es die Festlegung von Zulassungsbedingungen für
die Aufnahme eines Masterstudiengangs grundsätzlich nicht beanstanden würde, diese sei
insbesondere zu dem Zweck der Sicherstellung einer inhaltlichen Nähe des Bachelor- zum
Masterstudiengang dienlich.

Das könnte Ihnen auch gefallen