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Leistungssport

Von Ingo Neumayer und Anette Kiefer


Leistungssportler ist nicht gleich Leistungssportler: Die einen sind weltweit bekannt
und verdienen im Laufe ihrer Karriere mehrere hundert Millionen Euro. Die anderen
sind auf Hilfe angewiesen, um ihre Sportlerkarriere voranzubringen.

Sportliche Multimillionäre
Etwa 46 Millionen Dollar zahlte der italienische Fußballverein Juventus Turin
im Jahr 2020 Cristiano Ronaldo an Gehalt und Prämien, errechnete das
Wirtschaftsmagazin Forbes. Eine Menge Geld, aber kein Rekordwert. Denn
andere Vereine gaben noch mehr für ihre Spitzenspieler aus: So
verdiente Lionel Messi schon 2018 beim FC Barcelona 8,3 Millionen Euro –
pro Monat.
Und dennoch war Cristiano Ronaldo 2020 laut Forbes der am besten
verdienende Kicker weltweit. Denn zu seinem Gehaltsscheck kamen noch
rund 45 Millionen Dollar an Werbeeinnahmen und Bildrechten hinzu.
Zum ersten Mal stand allerdings auf der Liste der bestbezahlten Sportler der
Welt ein Tennisspieler ganz oben, noch vor den Fußballstars: Der Schweizer
Roger Federer verdiente geschätzte 106 Millionen Dollar in nur einem Jahr.
Davon stammten lediglich 6,3 Millionen Dollar aus Preisgeldern.
Der amerikanische Golfer Tiger Woods war 2008 der erste Sportler überhaupt,
der es zum Dollar-Milliardär schaffte. Sein Vermögen setzt sich aus
Preisgeldern, Antrittsprämien, Werbe- und Sponsorenverträgen zusammen.
2009 war er noch der bestbezahlte Sportler der Welt, sieben Jahre später war
er schon auf den zwölften Platz abgerutscht.

Hohes Engagement, niedriger Verdienst


Doch diese riesigen Summen sind nicht die Regel, sondern die Ausnahme im
Leistungssport. Laut einer Studie der Kölner Sporthochschule aus dem Jahr
2009 standen einem deutschen Spitzensportler im Durchschnitt 626 Euro im
Monat zur Verfügung. Und das bei einer durchschnittlichen "Arbeitszeit" von 60
Stunden pro Woche.
Damit verdient ein Spitzensportler deutlich weniger als der
Durchschnittsbürger, ein Drittel von ihnen geht neben dem Sport noch
arbeiten. Die soziale Absicherung fehlt oft, zudem existieren selten Pläne für
das Leben nach der sportlichen Karriere.
Gerade, wenn man eine Randsportart betreibt, die außerhalb großer
Wettbewerbe wie Weltmeisterschaften oder Olympischer Spiele kaum in den
Medien präsent ist, ist es sehr schwer, lukrative Werbe- und
Sponsorenverträge abzuschließen.
Selbst mit einem Olympiasieg hat man lange nicht ausgesorgt: Eine
Goldmedaille wurde 2012 von der Sporthilfe mit 15.000 Euro honoriert, dazu
kommen noch Prämien des jeweiligen Verbandes.
Quelle: https://www.planet-
wissen.de/gesellschaft/sport/leistungssport_millionenvertraege_und_staatszuschuesse/index.html

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