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Selbstliebe lernen: ein

kompletter Guide (+7 Sofort-


Tipps)
Selbstliebe – der (vermeintliche) heilige Gral.

Selbstliebe hilft dir …

 über eine schmerzhafte Trennung hinweg

 die wahre Liebe zu finden

 glücklicher und zufriedener zu werden

 die Toten wieder zum Leben zu erwecken …

Ok, letzteres ist vielleicht etwas übertrieben. Der Punkt ist:

Alle reden von Selbstliebe. Experten empfehlen sie, jeder will


sie, aber:

Keiner sagt uns, wie Selbstliebe


wirklich funktioniert.

 „Sag dir jeden Tag vor dem Spiegel, dass du dich liebst.“

 „Verwöhne dich mit Wellness.“

 „Sei nachsichtig mit dir selbst.“

Solche und viele andere oberflächliche Tipps findet man


immer wieder. Das Problem:
All diese Tipps sind bloß Beiwerk. Sie können dich
unterstützen, in deiner Selbstliebe zu wachsen, aber sie
bilden nicht den Kern.

Echte Selbstliebe ist nicht


Selbstverhätschelung!

Aber was ist sie dann? Und wie funktioniert sie?

Erfahre in diesem Beitrag:

 warum du wahre Liebe nicht kennen kannst


(wenn du dich selbst nicht wirklich liebst)

 warum du in Wahrheit niemanden brauchst


(und Brauchen sogar das Gegenteil von Liebe ist)

 warum echte Selbstliebe nicht egoistisch ist (und


du jetzt sogar viel egoistischer bist)

 3 konkrete Schritte, wie du wirklich Selbstliebe


lernst (mit ausführlichem Beispiel)

 7 schnelle Tipps für sofort mehr Selbstliebe (und


was dir sogar in unter 60 Sekunden helfen kann)

Also, warum reden eigentlich alle von Selbstliebe?


Inhaltsverzeichnis

1 Warum Selbstliebe?
1.1 Warum Selbstliebe der Schlüssel ist

1.2 Warum du niemanden brauchst (außer dich selbst)

1.3 Warum Liebe von außen niemals genügen wird

2 Was ist echte Selbstliebe? (die 7 größten Irrtümer)


2.1 Irrtum 1: Selbstliebe ist egoistisch!

2.2 Irrtum 2: Selbstliebe ist traurig/einsam!

2.3 Irrtum 3: Selbstliebe ist unnatürlich!

2.4 Irrtum 4: Selbstliebe ist unromantisch!

2.5 Irrtum 5: Selbstliebe ist rücksichtslos/asozial!

2.6 Irrtum 6: Selbstliebe ist abweisend!

2.7 Irrtum 7: Selbstliebe ist verhätschelnd!

3 Wie geht Selbstliebe? (3 einfache Schritte)


3.1 Schritt 1: Erkenne, dass Selbstliebe das A und O ist

3.2 Schritt 2: Finde heraus, was du brauchst

3.3 Schritt 3: Gib’s dir selbst

4 Ein Beispiel (Selbstliebe lernen)

5 Warum ist Selbstliebe so schwer? (und die Lösung)

6 Bonus: 7 schnelle Tipps für sofort mehr Selbstliebe


6.1 1. Own your flaws!

6.2 2. Lebe ein Abenteuer (Mein Nr-1-Tipp)

6.3 3. Erkenne deine Werte (und lebe auch danach)

6.4 4. Sei dir selbst ein guter Freund

6.5 5. Sage Nein

6.6 6. Sei dankbar

6.7 7. Meditiere (Universalhilfe)

6.8 Bonus: Meine Sofortmaßnahme gegen Selbstzweifel


7 Zusammenfassung
Warum Selbstliebe?

Ja, warum eigentlich Selbstliebe?

Ist es nicht einfacher, Liebe einfach von anderen


einzufordern?

Nein, ist es nicht. Weil das dann keine wirkliche Liebe ist,
sondern nur emotionale Abhängigkeit.

Wahre Liebe beruht immer auf


Selbstliebe:

 Du willst einen Partner finden, der dich wirklich liebt?


Lerne Selbstliebe.

 Du willst eine Trennung überwinden, die dich in tiefe


Trauer gestürzt hat? Lerne Selbstliebe.

 Du willst dem Schmerz einer unerfüllten Liebe


entkommen? Lerne Selbstliebe.

 Du willst eine scheiternde Beziehung retten? Lerne


Selbstliebe.

 Du willst deinen Ex zurückgewinnen? Lerne


Selbstliebe.

 Du willst deine Beziehung verbessern und weniger


streiten? Lerne Selbstliebe.
Selbstliebe oder „Eigenliebe“ ist die Grundlage von jeder
anderen Form der Liebe. Egal ob zu einem Partner,
Freunden, Familie oder der generellen Liebe für die Welt und
ihre Bewohner.
Eine Beziehung ohne Selbstliebe zu
führen ist wie ein Haus auf Sand zu
bauen. Du kannst bauen und
bauen, doch es wird immer
versinken.

Oder um es mit den Worten des Autors Mark Manson zu


sagen:

„Das Einzige, was all deine verkackten Beziehungen


gemeinsam haben, bist du. Frohe Weihnachten.“

(Mark Manson)

Aber Selbstliebe hilft nicht nur in


Beziehungsangelegenheiten, sondern ist grundsätzlich das A
und O für (fast) alle Probleme im Leben:

 Du willst nicht mehr der Fußabtreter für andere


sein und Nein sagen lernen? Lerne Selbstliebe.

 Du willst glücklich und erfolgreich werden und ein


Leben nach deinen eigenen Maßstäben führen? Lerne
Selbstliebe.

 Du willst zufriedener und gelassener werden?


Lerne Selbstliebe.
 Du willst deine Ängste und Sorgen überwinden?
Kauf dir eine Flasche Schnaps und werde zum
Alkoholiker …

Nein, bloß nicht! Die Antwort ist natürlich: Lerne Selbstliebe!

Selbstliebe ist der Schlüssel.

Warum?
Warum Selbstliebe der Schlüssel ist

Es ist ganz einfach:

Du kannst keine Herausforderung


im Leben meistern, wenn du es dir
nicht selbst wert bist!

Aber wenn du dich selbst wirklich liebst, dann …

 kannst du auch wirklich andere lieben und ziehst


auch andere Menschen an, die dich wirklich lieben.

 hast du einen Rückhalt, wenn dich dein Partner


verlässt und bist nicht vollständig auf die Liebe eines
anderen angewiesen.

 kannst du deinen Fokus auf dich und dein Leben


richten, anstatt dich ewig zu quälen und deinem
Schwarm hinterherzulaufen.

 nimmst du eine große Last von der Beziehung,


unter der sie zusammenzubrechen droht (und selbst
wenn die Beziehung dennoch scheitert, hast du eine viel
bessere Basis für eine zukünftige).

 wirkst du um ein Vielfaches attraktiver als wenn


du abhängig von der Liebe eines anderen bist (und selbst
wenn er nicht zurückkommt, hast du wenigstens dich
selbst!).
 hast du mehr Nachsicht, Verständnis und
Mitgefühl mit anderen, weil du auch mehr Nachsicht,
Verständnis und Mitgefühl mit dir selbst hast.

 setzt du klare Grenzen und musst nicht mehr alles


tun, um ein wenig Anerkennung von anderen zu
bekommen und es allen recht zu machen.

 machst du keine faulen Kompromisse, die dich in


deinem Glück und Erfolg sabotieren, sondern schuldest
es dir selbst, das Beste aus deiner kostbaren Lebenszeit
zu machen.

 bist du zufriedener und weniger neidisch auf


andere, weil du nicht ständig äußere Bestätigung durch
Menschen oder Dinge brauchst, um dich gut zu fühlen.

 stehst du für dich selbst und deine Wünsche ein


und übernimmst die aktive Gestalterrolle, anstatt in der
passiven Opferrolle zu verharren.

Es ist paradox:

„Weil man an sich selbst glaubt, versucht man nicht,


andere zu überzeugen.
Weil man mit sich selbst zufrieden ist, braucht man die
Zustimmung anderer nicht.
Weil man sich selbst annimmt, akzeptiert einen die
ganze Welt.“

(Laotse)
Alles beginnt bei dir.

Deine Beziehungen zu anderen


Menschen, zur Welt und zum
Leben an sich sind immer nur ein
Spiegel deiner Beziehung zu dir
selbst.

Der Punkt ist, dass du keinen anderen mehr brauchst, wenn


du dich selbst wirklich liebst …
Warum du niemanden brauchst
(außer dich selbst)

Das Problem ist, dass wir oft etwas Grundlegendes


verwechseln:

Wir verwechseln die Menschen oder Dinge, die unsere


Bedürfnisse erfüllen, mit den Bedürfnissen selbst.

Zum Beispiel …

 brauchst du nicht deinen Liebhaber. Du brauchst das


Gefühl, geliebt zu werden.

 brauchst du nicht deinen Job. Du brauchst das Gefühl


der Sicherheit und Wertschätzung.

 brauchst du nicht die Komplimente von anderen. Du


brauchst das Gefühl der Anerkennung.

Und weißt du was das Paradoxe daran ist?

All diese Gefühle kannst du dir


auch selbst geben!

Wie? Diese Frage werden wir gleich beantworten.

Am Ende brauchst du wirklich niemanden, außer dich selbst.


Es ist also wirklich wahr, was das Sprichwort sagt:

„Jeder ist sich selbst der Nächste …“

Warum sich jeder selbst der Nächste ist


(und auch sein sollte)

In der Bibel heißt es:

„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“

Im Umkehrschluss bedeutet das:

Du musst erst einmal dich selbst


lieben, damit du überhaupt andere
Menschen lieben kannst!

 Wenn es dir selbst nicht gut geht, kannst du auch nicht


wirklich für andere da sein.

 Und wenn du dich nicht einmal selbst liebst, kannst du


auch nicht von anderen erwarten, dass sie dich lieben.
Deshalb ist es das Wichtigste, in jeder Hinsicht erst einmal
auf sich selbst zu achten.

Alles beginnt bei dir. Deshalb solltest du zuerst lernen, alleine


zu fliegen:

F.L.Y. – First Love Yourself


 Nur wenn es dir selbst gut geht, kannst du eine wahre
Stütze für andere sein.

 Wenn du dich selbst liebst und annehmen kannst, wie du


bist, wird dir das auch mit anderen leichter fallen.

 Und wenn du andere leichter annehmen kannst, wie sie


sind, wird ihnen das auch bei dir leichter fallen. Und so
weiter …

Das eigene Wohlbefinden ist am


Ende das größte Geschenk, das du
dir selbst und anderen machen
kannst.

Du strahlst es aus, wie die Sonne ihre Lichtstrahlen


aussendet, an denen wir alle uns erfreuen.

Wir werden gleich sehen, dass deine Selbstliebe anderen


Menschen in Wahrheit sogar noch viel mehr nützt, als wenn
du vermeintlich „selbstlos“ handelst.

Deshalb solltest du dich zuerst selbst lieben. Und auch dein


Partner sollte sich zuerst selbst lieben. Denn nur wenn jeder
alleine fliegen kann, könnt ihr auch wirklich gemeinsam
fliegen.
Paradoxerweise wirst du sogar für andere noch attraktiver,
wenn du dich selbst lieben lernst …

Warum du durch Selbstliebe sogar noch


attraktiver wirst

Wenn du Liebe von außen brauchst und emotional abhängig


bist, strahlst du das auch aus.

Du klammerst, bist weniger selbstbewusst, eifersüchtig,


unzufrieden und unglücklich.

Und generell gilt:

Abhängigkeit ist so ziemlich das


Unattraktivste, das es gibt.

Deshalb ist es auch ein Fehler, um die Liebe zu kämpfen.

Wir wollen selbstbewusste, unabhängige Menschen. Und


genau dazu wirst du, wenn du dich um dich selbst kümmerst
und herausfindest, dass und wie du dir selbst geben kannst,
was du brauchst.
Das Prinzip kannst du sehr anschaulich am Beispiel von
Cinderella und ihren Stiefschwestern nachvollziehen:

 Die Stiefschwestern wollen um jeden Preis dem Prinzen


gefallen und schießen sich gerade dadurch selbst ins Aus.

 Cinderella denkt nicht einmal daran und bezaubert ihn


gerade deshalb mit ihrer Art.

Weil es an diesem Punkt oft zu Missverständnissen kommt,


hier noch ein wichtiger Hinweis:

Selbstliebe ist keine Wunderpille

Das bedeutet nicht, dass du durch


Selbstliebe deinen Ex
zurückgewinnst oder eine
gescheiterte Beziehung rettest!

Es kann zwar sein, dass der andere merkt, wie gut es dir geht
und wieder Nähe sucht. Es kann aber auch sein, dass das
nicht geschieht.

Der viel wichtigere Punkt ist aber: Es ist dir dann egal, denn
du bist dir selbst genug und brauchst ihn eben nicht zu
deinem Glück.

Es funktioniert nicht, wenn du versuchst, dich um dich selbst


zu kümmern, um damit wieder deinen Ex oder andere
Menschen anzuziehen …

Dann liegt dein Fokus nämlich wieder außerhalb von dir und
du hältst fest und bleibst emotional abhängig.

Dich um dich selbst zu kümmern, damit andere sich wieder


um dich kümmern, ist eine geistige Zwickmühle. Deshalb
betone ich so oft, dass echte Liebe Loslassen bedeutet.

Außerdem: Selbst wenn du damit deinen Ex wieder auf dich


aufmerksam machst, wird Liebe von außen ohne wahre
Selbstliebe niemals ausreichen, um dich glücklich zu machen

Warum Liebe von außen niemals
genügen wird

Zwei Dinge …

 Zum Einen ist es, wie wir gerade erkannt haben, sehr
schwer, ohne innere Selbstliebe wahre Liebe von
anderen Menschen zu finden.

 Zum Anderen kann diese Liebe von außen das Loch, das
durch mangelnde Selbstliebe entsteht, niemals füllen.

Sie kann vielleicht kurzzeitig die Symptome lindern und


machen, dass wir uns für einen Moment besser fühlen, aber
es wird immer etwas fehlen.

Und das ist der Grund, warum Menschen mit fehlender oder
geringer Selbstliebe so leicht in eine emotionale Abhängigkeit
rutschen. Weil sie immer wieder vergeblich versuchen, dieses
innere Loch mit äußerer Liebe zu füllen.

Und das ist auch der Grund, warum solche Beziehungen über
kurz oder lang zum Scheitern verurteilt sind: Weil ein Partner
auf Dauer nicht für beide fliegen kann. Der tragende Partner
verheizt seine Kräfte und der getragene spürt nie die wahre
Freiheit.
Keine Liebe ist stark genug, um die
Leere einer Person zu füllen, die
sich nicht selbst liebt!

Wir suchen immer diese Vereinigung im Außen, die uns


„ganz“ machen soll. Es ist aber eine innere Ganzheit, die wir
brauchen.

Andere sind nicht dazu da, dafür zu sorgen, dass es dir gut
geht!

Das können sie nicht und das müssen sie nicht. Es gibt nur
eine Person, die das vermag und das bist du selbst.

Wenn du dich selbst liebst, dann bist du emotional


unabhängig und erst dann bist du ein wirklich freier Mensch.

Wie kannst du dir nun all das selbst geben und dir selbst der
Nächste sein? Dazu werden wir uns gleich eine einfache 3-
Schritte-Anleitung anschauen.

Zuerst müssen wir noch auf ein paar Einwände eingehen, die
an dieser Stelle für gewöhnlich aufkommen. Die meisten von
uns haben nämlich ein falsches Bild von Selbstliebe, das uns
davon abhalten kann, uns wirklich darauf einzulassen:
Was ist echte Selbstliebe? (die 7
größten Irrtümer)

Ich weiß, was du jetzt denkst …

 „Das klingt ja alles logisch, aber ist das nicht ganz schön
egoistisch, wenn jeder zuerst immer nur auf sich selbst
schaut?“
Irrtum 1: Selbstliebe ist egoistisch!

Nein.

Das hat erst einmal nichts mit Egoismus zu tun, sondern


nennt sich gesunde Selbstfürsorge:

Warum echte Selbstliebe nicht egoistisch ist

Das Stichwort lautet: Verantwortung.

Du nimmst Rücksicht auf dich und andere, wenn du die


Verantwortung für dein Glück selbst übernimmst und
anderen die ihrige überlässt.

Bestimmt kennst du das berühmte Beispiel mit den


Sauerstoffmasken im Flugzeug. Es ist zwar total ausgelutscht,
aber die beste Metapher, die mir gerade dazu einfällt:

Wenn im Flugzeug die Sauerstoffmasken von der Decke


fallen, ist jeder Passagier dazu angehalten, sich zuerst
selbst seine eigene Maske aufzusetzen und sich erst
dann um seinen Partner, seine Kinder oder andere
Passagiere zu kümmern.

Was zunächst sehr egoistisch anmutet, ist in Wahrheit aber


die beste Strategie für das Überleben der gesamten Gruppe:

 Zum Einen ist theoretisch direkt für jeden gesorgt, wenn


er sich zuerst um sich selbst kümmert.

 Zum Anderen kannst du nur so anderen Menschen


wirklich helfen: wenn du dich bereits um dich selbst
gekümmert hast.

Wenn du zuerst deinem Kind die Sauerstoffmaske aufsetzt


und dabei selbst ohnmächtig wirst, kann dein Kind dir
vielleicht nicht mehr helfen.

Umgekehrt geht das allerdings schon. Und genauso ist das


auch in einer Beziehung und allen anderen Situationen im
Leben, in denen es um Verantwortung geht.

In Wahrheit kannst du also sogar nur so wirklich für andere


da sein und paradoxerweise ist es sogar viel egoistischer,
zuerst auf andere zu schauen, wie wir gleich noch sehen
werden.

 „Aber wäre das nicht ganz schön traurig, wenn wir


keine anderen Menschen mehr brauchen würden? Wo
ist denn da der Sinn von Beziehungen?“
Irrtum 2: Selbstliebe ist
traurig/einsam!

Auch nein.

Denn andere nicht zu brauchen, ermöglicht erst, dass wir


sie wirklich in unserem Leben wollen können.

Aus freien Stücken und ohne Bedingungen.

Der Unterschied ist gravierend …

Der Unterschied zwischen Wollen und


Brauchen

Oft fragen mich Menschen, woran sie erkennen, ob sie etwas


oder jemanden wirklich wollen oder ihn brauchen. Für mich
liegt die Antwort darauf in der folgenden Frage:

„Kann ich auch ohne [Objekt der


Begierde] glücklich sein?“

Lautet die Antwort „Nein“, dann bestehen vermutlich starke


Abhängigkeiten.

Natürlich kann man sich bei so einer theoretischen Frage


auch leicht selbst belügen. Deshalb finde ich es wichtiger,
damit auch das tatsächliche eigene Verhalten zu beurteilen:

Wenn sich dein Partner zum Beispiel einmal ein Wochenende


lang nicht meldet …

 fehlt dir dann wirklich etwas und leidest du? (=


Brauchen)

 oder kannst du das Wochenende auch alleine glücklich


verbringen und fändest es einfach nur schöner mit ihm?
(= Wollen)

Natürlich kann man sich nicht zu 100 % alles selbst geben,


was man als Mensch so braucht. Wir sind soziale Wesen und
brauchen zum Beispiel ein gewisses Maß an Nähe zu anderen
Menschen oder sozialer Anerkennung.
Aber du kannst dir eine grundlegende Basis schaffen, indem
du dir selbst gerne nah bist, deinen Körper lieben lernst und
dich selbst so annimmst, wie du bist. Damit schaffst du dann
paradoxerweise auch die beste Voraussetzung dafür, dass du
Nähe, Anerkennung, Akzeptanz etc. auch von anderen
bekommst.

Auch darauf kommen wir gleich noch einmal zu sprechen.

 „Aber ist das nicht unnatürlich? Beziehungen sind doch


immer ein Geben und Nehmen!“
Irrtum 3: Selbstliebe ist unnatürlich!

Stimmt … Beziehungen sind ein Geben und Nehmen. Aber:

Aus einem leeren Glas heraus kannst du nichts


geben!

Deshalb musst du zuerst einmal deinen eigenen „Liebestank“


auffüllen, bevor du daraus schöpfen und wirklich und
wahrhaftig Liebe geben kannst. Alles andere ist keine Liebe,
sondern nur ein Tauschgeschäft namens emotionale
Abhängigkeit.

Warum echte Selbstliebe nicht unnatürlich


ist

Sieh dir Bäume an:

Je besser sie für sich selbst sorgen und groß und stabil
werden, desto besser sorgen sie gleichzeitig für ihr Umfeld,
indem sie zum Beispiel besseren Lebensraum, Schatten oder
Früchte spenden können oder mit ihren Kronen sogar andere
Bäume in stürmischen Zeiten stützen.

Wenn du zuerst die Verantwortung für dich selbst und dein


eigenes Wohlergehen übernimmst, kannst auch du auf dieser
Basis viel besser für andere da sein.
Deine Basis ist unabhängig und solide.

Gründet diese Basis aber darauf, dass andere für ihren Erhalt
verantwortlich sind, ist sie künstlich und wacklig und dann
kannst du auch nicht gut für andere da sein. Es kommt dann
schnell zum Dominoeffekt:

Wenn einer unglücklich wird und


aus dem Gleichgewicht gerät, reißt
er den anderen mit, weil keiner
mehr eine gute Basis hat.

Auch für eine gesunde und glückliche Beziehung sind


Selbstliebe und Eigenverantwortung daher die beste Basis.

 „Aber Norman, ist das nicht total unromantisch und


eigentlich das Gegenteil von Liebe, wenn man sich alles
selbst gibt?“
Irrtum 4: Selbstliebe ist unromantisch!

Ja, es ist unromantisch …

Und das ist auch gut so!

Denn diese verklärte romantische Vorstellung von Liebe ist


mit ein Grund dafür, warum viele Menschen in unerfüllten
Beziehungen landen und festhängen.

Wahre Liebe ist auf eine andere Art romantisch …

Warum echte Selbstliebe auf eine andere


Art romantisch ist

Es ist ganz einfach:


 Wenn jeder für sein Glück sorgt, könnt ihr euer Glück im
Rahmen einer Beziehung teilen. Ihr könnt Liebe
schenken, aus der Fülle heraus.

 Wenn jeder nur für das Glück des anderen sorgt, ist die
Beziehung ein Tauschgeschäft, eine gegenseitige
emotionale Abhängigkeit, eine Zweckgemeinschaft, in
der es um das Nehmen geht, aus einem Mangel heraus,
denn das Glück kommt ja nur vom anderen.

Deshalb ist es viel besser, mit einem schon gefüllten Herzen


in eine Beziehung zu gehen und Liebe zu teilen, anstatt mit
einem bedürftigen Herzen die Liebe einzusaugen wie ein
Vampir.

„Die schönste Liebe ist die, von einem Menschen geliebt


zu werden, der sich selbst liebt.“

(Unbekannt)

Denke an das leere Glas von eben: Erst wenn dein Glas voll
ist und überläuft, kannst du wirklich Liebe geben!

Nur dann kannst du auch wirklich jemanden bedingungslos


lieben, ohne etwas zurückzuerwarten.

Das ist für mich die Definition von wahrer Liebe:


Wahre Liebe bedeutet, dass man
auch mit sich alleine glücklich sein
kann, sich aber aus freien Stücken
dazu entscheidet, mit einer
anderen Person zusammen zu sein.

Und dass finde ich auf eine ganz eigene Art viel romantischer
als diese Abhängigkeits-Romantik, die uns Romane, Filme
und Fernsehen beibringen.

 „Aber man muss doch Rücksicht auf andere nehmen!


Wenn niemand mehr auf den anderen schaut, wo
kommen wir denn da hin?“
Irrtum 5: Selbstliebe ist
rücksichtslos/asozial!

Es ist paradox:

Zuerst auf sich selbst zu schauen bedeutet nicht, dass du


nicht mehr auf andere schauen sollst. Im Gegenteil:

Gerade dadurch wird es erst möglich, dass du wahrhaftig


Rücksicht auf andere nehmen kannst.

Weil du nicht mehr dieses scheinheilige Ego-Spiel spielst, in


dem du Rücksicht vorgaukelst, um gemocht zu werden. Eben
weil du nicht mehr darauf angewiesen bist.

Lass uns das etwas genauer betrachten, weil es ein sehr


paradoxer Zusammenhang ist:
Warum echte Selbstliebe nicht rücksichtslos
ist

Wenn du die Verantwortung für dein Glück übernimmst,


bedeutet das keineswegs, dass du nun rücksichtslos mit
anderen Menschen umgehen solltest.

Es bedeutet nur, dass dein Glück an erster Stelle steht und du


erst danach auf das Glück anderer schaust.

Das klingt zunächst wieder egoistisch und gar nicht nach


Loslassen und Ego-Überwindung. In Wahrheit ist es aber
wirklich die Essenz davon:

Wir fühlen uns ja immer deshalb für andere verantwortlich,


weil wir nicht von ihnen abgelehnt werden wollen. Und genau
das macht uns abhängig.

Wenn du zuerst auf dich selbst


schaust, löst du dich von dieser
Abhängigkeit und hast die Hände
frei, dich wirklich um dich selbst
und einen anderen Menschen zu
kümmern.
Außerdem ist das, was du normalerweise als egoistisch
bezeichnest, zum Beispiel zuerst an dich selbst zu denken, in
Wahrheit gar nicht so egoistisch.

Das, was du tust, um nicht


egoistisch zu wirken, ist in
Wahrheit viel egoistischer!

Warum Selbstlosigkeit viel egoistischer ist


als Selbstliebe

Eigentlich ist es ganz logisch:

Wenn du einfach ehrlich und aufrichtig an dich selbst denkst,


ist das tatsächlich auch den anderen viel fairer gegenüber.

Wenn dich zum Beispiel jemand darum bittet …

 ihm Geld zu leihen

 bei dir schlafen zu können

 oder dass du ihm beim Umzug hilfst

… gibt es zwei Möglichkeiten, abzulehnen:


Option 1: Ehrlicher und direkter Umgang (echte
Selbstliebe)

Zum Beispiel sagst du direkt nein und gibst zu, dass du …

 Angst hast, dein Geld nicht wieder zu bekommen

 abends lieber alleine sein willst

 oder einfach keine Lust hast

… dann ist das in Wahrheit nicht egoistisch, sondern


fürsorglich. Und zwar für dich und den anderen!

Weil du damit dem anderen die


Chance gibst, eine andere
Möglichkeit zu suchen.

Wenn du aber deine gesunde Selbstfürsorge verstecken willst


und nicht egoistisch wirken willst, tust du viel egoistischere
Dinge.

Option 2: Scheinheiliger Umgang (Egoismus)


Zum Beispiel sagst du, …

 du müsstest erst einmal auf dein Konto schauen

 dass deine Couch kaputt ist

 oder dass du erst noch in deinen Terminkalender gucken


musst

Damit tust du dir selbst keinen Gefallen und dem anderen


auch nicht, weil er nicht über deine wahren Absichten
Bescheid weiß und sich nicht anderweitig umschauen wird,
solange er noch auf deine Zusage hofft.

Du dienst mit diesem Verhalten in


Wahrheit nur dir selbst, weil du
nicht nein sagen und in der Gunst
des anderen sinken willst.

Das ist wirklich egoistisch und schadet euch beiden.

Genauso ist es auch, wenn du aus vermeintlicher Liebe an


einer unerfüllten Liebschaft oder deinem Ex-Partner
festhältst:

Selbstlosigkeit bedeutet Festhalten


Eigentlich ist es purer Egoismus, weil du willst, dass der
andere macht, dass es dir besser geht.

Es erinnert ein wenig an die Paradoxie des Lebens und die


Zwickmühle des Festhaltens:

Je mehr du versuchst, nicht


egoistisch zu wirken, desto
egoistischer verhältst du dich.

 Selbstlosigkeit bedeutet: Du tust es vermeintlich für den


andern, aber in Wahrheit alles nur für dich selbst.

 Beim ehrlichen Umgang aus der Selbstliebe tust du es in


erster Linie für dich aber gerade dadurch kannst du auch
wirklich befreit für andere da sein und echte Liebe
schenken, weil dieses eigene Bedürfnis schonmal gestillt
ist.

Thomas von Aquin geht sogar noch einen Schritt weiter und
sagt:

„Die Wurzel alles Bösen in der Welt ist der Mangel an


Liebe zu sich selbst.“

(Thomas von Aquin)


Sei einfach du selbst. Natürlich und spontan und lasse auch
deine natürliche Selbstfürsorge zu. Damit kümmerst du dich
gleichzeitig um andere, denn manchmal hilft es ihnen sogar
mehr, wenn du ihnen nicht hilfst.

 „Aber kommt das nicht einer Ablehnung gleich?“, fragst


du dich jetzt vielleicht …
Irrtum 6: Selbstliebe ist abweisend!

Auch das ist sehr paradox:

Manchmal ist es gerade die Abweisung, mit der wir


anderen Menschen wirklich helfen.

Schauen wir uns das genauer an:

Warum es hilfreicher sein kann, nicht zu


helfen

Weil auch andere Selbstfürsorge und Selbstliebe lernen


müssen.
Nur wenn du die Verantwortung
nicht mehr für andere
übernimmst, können sie lernen,
sie für sich selbst zu übernehmen.

Auch wenn es unangenehm erscheint, du tust auch deinem


Partner letztendlich einen Gefallen, wenn du ihn die
Verantwortung selbst übernehmen lässt.

Es ist wie wenn dein Rasensprenger falsch aufgestellt ist:

Der großzügige Rasensprenger

Stell dir Folgendes vor:


 Dein Rasensprenger wässert neben deinem eigenen
Rasen den deines Nachbarn gleich mit.

 Du schützt deinen eigenen Rasen vor dem Austrocknen


und den deines Nachbarn auch. Du löst neben deinem
eigenen auch das Problem deines Nachbarn.

 Aber dein Nachbar weiß nicht einmal, dass er ein


Problem hat. Wenn er aus der Haustür geht, sieht er
immer einen saftig grünen und gut gewässerten Rasen.

 Vielleicht fragt er sich sogar noch, warum du dein Geld


mit einem Rasensprenger verschwendest. Schließlich ist
sein Garten auch ohne solche Anstrengungen
schön.

 Oder er merkt, dass du seinen Rasen mit versorgst und


weil das eine Weile so läuft, beginnt er, das sogar zu
erwarten. Im Traum würde ihm nicht einfallen, einen
eigenen Rasensprenger aufzustellen. Du machst das ja
schließlich alles umsonst. Und das soll gefälligst auch
so bleiben!

 Derweil ärgerst du dich darüber, dass dein Nachbar


alles für selbstverständlich nimmt und gar nicht zu
schätzen weiß, was du eigentlich für ihn tust.

Kennst du solche Szenarien?

Wo stehen deine Rasensprenger?


Ärgerst du dich vielleicht über …

 Kinder, die ihren Eltern auf der Tasche liegen


und nicht im Traum daran denken, auszuziehen, sich
einen Job zu suchen oder selbstständig zu werden, weil
es doch bei Mama und Papa Kost und Logis umsonst
gibt?

 Bekannte, die sich regelmäßig selbst zum Essen


einladen aber sich niemals selbst hinter den Herd
stellen würden, um sich etwas zu Essen zu machen oder
sich sogar zu revanchieren?

 Mitschüler oder schwierige Kollegen, die in


Arbeitsgruppen keinen Finger krumm machen
und sich immer durch die Arbeit der anderen tragen
lassen?

 Einen Partner, der dich verantwortlich für sein


Wohlergehen macht und ständig mit Problemen zu
dir kommt, die du dann für ihn lösen sollst?

Hast du mit solchen Menschen zu kämpfen? Dann kommt


hier die überraschende Botschaft für dich: Sie sind nicht
das Problem, sondern du!

Du nimmst anderen ihr Problem


ab und damit auch die Chance, zu
wachsen und zu lernen, selbst
damit umzugehen.
Solange du das tust, wird sich nichts ändern.

Die Lösung? Betreibe Selbstfürsorge. Ziehe Grenzen. Sage


Nein.

Warum Grenzen-setzen und Nein-sagen


deinen Mitmenschen hilft

 Hör auf, deinem Kind die Hand aus der Sonne zu


legen und zu hoffen, dass es irgendwann schon von
alleine selbstständig wird.

 Lass deinen Bekannten nicht mehr umsonst bei dir


mitessen in der Hoffnung, dass er sich irgendwann
schon dafür revanchieren wird.

 Lass den Drückeberger nicht mehr von deiner


Arbeit profitieren in der Hoffnung, dass er sich
irgendwann von selbst ändern wird.

 Lass deinen Partner die Verantwortung für sein


Wohlbefinden und die Lösung seiner Probleme selbst
übernehmen.

 Stelle den Rasensprenger so ein, dass er den Rasen


des Nachbarn nicht mehr erreicht. Und wenn das
nicht geht, baue notfalls eine Mauer!

Ja, das wird erst einmal ein unschönes Echo auslösen, aber es
ist der einzige Weg, wie du anderen wirklich helfen kannst,
sich selbst zu helfen. Indem du sie ihre Probleme selbst lösen
lässt und dich damit gleichzeitig von deinem Problem
befreist. Durch natürlichen Egoismus. Durch Selbstfürsorge.
Durch Loslassen. Denn nein:

Dein Kind muss nicht erst


selbstständig werden, bevor es auf
eigenen Beinen stehen kann.

Wenn es auf eigenen Beinen stehen


muss, dann wird es selbstständig.

Das bedeutet nicht, dass du gar nicht mehr für dein Kind
dasein sollst. Natürlich kannst und solltest du andere
Unterstützen, wenn sie Hilfe brauchen. Aber nur in einem
Rahmen, in dem du nicht die Verantwortung für sie
übernimmst.

Das gilt auch für alle anderen Fälle. Auch innerhalb einer
Beziehung …

Beispiel Partnerschaft

Schau:
Ein wirklicher Akt der Liebe wäre es demnach, wenn der, der
sich verantwortlich für den anderen fühlt, zu ihm sagen
würde:

 „Das ist dein Problem. Ich werde es nicht für dich


lösen, das musst du selbst tun.“

Damit hilft er sich selbst und seinem Partner.

Und genauso wäre es ein Akt der Liebe, wenn der andere
Partner sagen würde:

 „Das ist mein Problem. Ich werde es selbst lösen.


Bitte hilf mir nicht dabei, aber sei für mich da, während
ich mich darum kümmere.“

Auch er hilft damit sich selbst und seinem Partner, weil er


ihm die falsche Verantwortlichkeit entzieht und selbst die
richtige übernimmt.

Natürlich kannst und sollst du deinen Partner dabei


unterstützen und für ihn da sein, aber ihm nicht die Arbeit
und Verantwortung abnehmen.

Und vor allem:

Du solltest für ihn da sein, weil du das willst und nicht, weil
du dich dazu verpflichtet fühlst oder weil er dich „braucht“.
Du darfst und sollst auch in einer Beziehung „Nein“ sagen
können.

Das ist meiner Meinung nach sogar ein wichtiges


Kennzeichen von wahrer Liebe:

Warum Ablehnung und Grenzen die Kennzeichen von


wahrer Liebe sind

In einer gesunden Beziehung darf und soll es auch Ablehnung


und Grenzen geben, damit jeder die Verantwortung für sein
eigenes Wohlergehen übernehmen kann.

Paradoxerweise ist genau das der Inbegriff bedingungsloser


Liebe:

Wenn eine Beziehung nur bestehen


kann, wenn einer sich um die
Probleme des anderen kümmert,
ist sie an Bedingungen geknüpft
und alles andere als
bedingungslos.
Eine Beziehung, die an Bedingungen geknüpft ist, ist
abhängig.

Und das gilt nicht nur für Liebesbeziehungen, sondern


generell für jede Art von zwischenmenschlicher Beziehung,
egal ob zu Freunden, Familie oder deinen Arbeitskollegen.

 „Das klingt ja alles schön und gut, aber all die Tipps zur
Selbstliebe helfen da nicht wirklich und machen nur,
dass es einem kurz besser geht.“
Irrtum 7: Selbstliebe ist verhätschelnd!

 „Sag dir jeden Tag vor dem Spiegel, dass du dich liebst.“

 „Verwöhne dich mit Wellness.“

 „Sei nachsichtig mit dir selbst.“

Das ist das Bild von Selbstliebe, das uns überall vermittelt
wird. Doch dieses Bild ist falsch.

Selbstliebe besteht nicht darin,


sich selbst in eine Wolke von
Liebesbekundungen zu hüllen.

Klar, solche Tipps können helfen die eigene Selbstliebe zu


festigen, aber sie bilden nicht ihren Kern.
Wenn der Kern nicht stimmt, können diese Tipps sogar noch
das Gegenteil bewirken! Weil sie eine unüberwindbare Kluft
zwischen unserem Wunsch- und Ist-Zustand erzeugen.

Echte Selbstliebe fußt auf etwas anderem …


Wie geht Selbstliebe? (3 einfache
Schritte)

Oft höre ich, dass Selbstliebe überall angepriesen wird, aber


keiner wirklich erklärt, wie sie genau funktioniert.

Deshalb folgt nun eine ganz konkrete 3-Schritte-Anleitung:

1. Erkenne, dass Selbstliebe das A und O ist


2. Finde heraus, was du brauchst
3. Gib’s dir selbst

Was genau hinter den einzelnen Schritten steckt, schauen wir


uns jetzt an. Danach folgt dann ein anschauliches Beispiel
und obendrein noch ein paar schnelle Soforttipps zur
leichteren Umsetzung.

Also, hier kommt dein Weg zur Selbstliebe:


Schritt 1: Erkenne, dass Selbstliebe das
A und O ist

Du kannst keine Selbstliebe lernen,


wenn du es nicht wirklich selbst
willst.

Punkt.

Deshalb haben wir uns bisher so ausführlich damit


auseinandergesetzt, warum Selbstliebe so wichtig ist.

Und deshalb kannst du diesen Schritt wahrscheinlich auch


schon abhaken:

 Wenn du die vorherigen Abschnitte gelesen hast, hast du


wahrscheinlich verstanden, dass Selbstliebe elementar
ist und du dich ohne sie immer im Kreis drehen wirst.

 Wenn nicht, solltest du nochmal nach oben scrollen und


die vorherigen Abschnitte lesen.

Ich warte solange hier …

Sind wir auf demselben Stand?

Ok … jetzt kommt der spannende Teil:


Schritt 2: Finde heraus, was du
brauchst

Um es dir selbst zu geben, musst du natürlich zuerst einmal


herausfinden, was eigentlich das ursprüngliche Bedürfnis
hinter deinem Brauchen ist.

„Wie finde ich heraus, was ich brauche?“

Frage dich bei allem, was dir im


Leben wichtig ist, welches
Bedürfnis dahinter steht.

Wenn es dir schwerfällt, zu erkennen, was dir wirklich


wichtig ist:

Wichtig sind dir in der Regel die Dinge, bei denen du Angst
hast, sie zu verlieren. Auch hier ist die Angst also wieder ein
wichtiger Wegweiser.

Zum Beispiel:

 Du hast Angst, deinen Partner zu verlieren. Er erfüllt


deine Bedürfnisse nach Geborgenheit und Nähe.

 Du hast Angst, dein Auto zu verlieren. Es erfüllt dein


Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung.
 Du hast Angst, deine schicken Kleider und Accesoires zu
verlieren. Sie erfüllen deine Bedürfnisse nach
Einzigartigkeit und Errungenschaft.

Tu das aber nicht nur bei den Dingen, die du schon in deinem
Leben hast, sondern auch bei denen, nach denen du dich
stark sehnst:

 Du sehnst dich nach deinem Ex. Er erfüllte dein


Bedürfnis nach Verständnis und Zuneigung.

 Du sehnst dich nach Reichtum. Er soll dein Bedürfnis


nach Ansehen und Macht erfüllen.

 Du sehnst dich nach einem Rausch durch Alkohol oder


Drogen. Sie sollen dein Bedürfnis nach Entspannung
oder Abenteuer erfüllen.

Genau diese Ängste und Sehnsüchte sind es nämlich, die dich


in ein abhängiges Verhalten treiben.

Die Beispiele sind natürlich fiktiv und für jeden kann ein
anderes Bedürfnis hinter einer Angst oder einem Wunsch
stecken. Prüfe deshalb wirklich individuell, was für dich
dahinter steht.

Bonustipp: Nutze meinen kostenlosen Onlinetest „Was will


ich wirklich im Leben?“ um deine grundlegenden Bedürfnisse
herauszufinden und zu sehen, wie weit sie in deinem Leben
aktuell erfüllt sind (und wo du die größten Defizite hast):
>> jetzt den kostenlosen Test machen

„Muss ich jetzt all diese Dinge loslassen und aus meinem
Leben verbannen, wenn ich mir selbst die Bedürfnisse
dahinter erfüllen will?“

Nein, natürlich nicht.

Es kann sein, dass es im Einzelfall Sinn macht, erst einmal


Abstand vom bisherigen „Befriediger der Bedürfnisse“ zu
nehmen. Zum Beispiel, wenn du stark emotional abhängig
bist und es einfach zu verführerisch ist, in der Beziehung
immer wieder in alte Muster zu verfallen.

In jedem Fall solltest du aber damit beginnen, dir jetzt eigene


Wege zu überlegen, wie du dir selbst diese Bedürfnisse
erfüllen kannst. Und das geht so:
Schritt 3: Gib’s dir selbst

Wenn du weißt, was du brauchst, ist die halbe Miete bereits


im Sack.

Jetzt musst du nur noch herausfinden, wie du es dir selbst


geben kannst.

Das ist manchmal gar nicht so leicht.

Die große Gefahr liegt hier darin, dass du die Befriedigung


eines Bedürfnis einfach nur auf eine andere externe Quelle
verlagerst.

 Wenn du zum Beispiel um deinen Ex trauerst und dir


dein Bedürfnis nach Geborgenheit und Nähe einfach von
einem neuen Freund erfüllen lässt.

Das ist keine Selbstliebe! Damit veräppelst du dich selbst und


spätestens wenn auch diese Beziehung endet, wirst du es
doppelt so hart zu spüren bekommen.

Genauso wenn du dein Bedürfnis nach Anerkennung jetzt


nicht mehr durch dein schickes Auto decken möchtest,
sondern dafür anfängst zum Arbeitstier zu werden und dir
die nötige Anerkennung von deinen Kollegen und
Vorgesetzten zu holen.
Der Punkt ist, dass du einen Weg
findest, dein Bedürfnis möglichst
unabhängig von anderen zu
erfüllen.

Das bedeutet nicht, dass du gar keine Wertschätzung mehr


von anderen annehmen sollst oder keine Zuneigung und
Geborgenheit mehr bei deinem Partner empfinden darfst.

Nein, wir Menschen sind und bleiben soziale Wesen und


brauchen all das zu einem gewissen Grad. Aber eben nur zu
einem gewissen Grad. Und dieser gewisse Grad kommt erst
am Ende der Skala. Nicht am Anfang. Am Anfang steht deine
Selbstliebe.

Das leere Glas – warum zuerst deine


Selbstliebe kommt

Stell dir deine Bedürfnisse vor wie ein leeres Glas:


 Deine Selbstliebe ist das Wasser, das das Glas füllt.

 Die Eiswürfel sind die Liebe von außen, die du dir


selbst nicht geben kannst.

 Wenn du jetzt nur diese äußere Liebe in das Glas gibst,


hast du nur Eiswürfel. Dein Glas wird niemals
komplett ausgefüllt sein und trinken kannst du
immer nur tropfenweise, wenn das Eis schmilzt.

 Wenn du dein Glas aber zuerst zu einem großen Teil mit


deiner Selbstliebe füllst, kannst du direkt daraus
trinken, ohne dass du von irgendetwas oder
irgendjemandem abhängig bist.

 Und wenn jetzt noch Liebe von außen dazukommt, ist


dein Glas bis zum Rand gefüllt und du kannst die
Vorteile der Eiswürfel wirklich genießen.

 Selbst wenn diese äußere Liebe wieder wegfallen sollte,


ist dein Glas immer noch voll mit deiner
Selbstliebe.

Ja, auch hier ist uns das Wasser mal wieder eine hilfreiche
Metapher.

„Wenn es der Quelle gut geht, musst du dir um den Fluss


keine Sorgen machen.“

(Aus China)

Ergo:

Du musst dir deine Bedürfnisse zu


einem grundlegenden Maß selbst
erfüllen, sodass du eben niemand
anderen dafür brauchst.

Dann ist es auch umso schöner, jede weitere Befriedigung


dieser Bedürfnisse zu genießen, die von außen noch dazu
kommt.

Deshalb betone ich auch immer wieder, dass Liebe eigentlich


immer nur ein „Bonus“ sein sollte, der auf deine Selbstliebe
obendrauf kommt.

Obendrein erhöhst du damit ja sogar noch die


Wahrscheinlichkeit, dass auch andere dir Wertschätzung
oder Zuneigung schenken wollen, denn:

Nur einem bereits fließenden Bach


kann ein weiterer hinzuströmen!

Spielen wir das Ganze am besten an einem Beispiel durch:


Ein Beispiel (Selbstliebe lernen)

Du wurdest verlassen und leidest nun unter Liebeskummer


und tiefer Sehnsucht nach deinem Ex-Partner.

Schritt 1: Erkenne, dass Selbstliebe das A


und O ist

Wir gehen davon aus, dass du den Beitrag bis hierher gelesen
und diese Erkenntnis bereits verinnerlicht hast.

Schritt 2: Finde heraus, was du brauchst

 Dein Ex war immer für dich da, wenn du Probleme


hattest. Jetzt hast du Angst, alleine nicht klarzukommen.
-> Dein Ex gab dir Sicherheit.

 Dein Ex hat dir körperliche und geistige Nähe


vermittelt. Jetzt fühlst du dich alleine. -> Dein Ex gab dir
Geborgenheit.

 Dein Ex gab dir das Gefühl, geliebt zu sein. Jetzt fühlst


du dich ungeliebt und nicht liebenswert. -> Dein Ex gab
dir Bestätigung.
Wichtig: Das Beispiel ist nicht abschließend. Hier können
noch viele weitere und ganz andere Bedürfnisse für dich
dahinterstecken.

Um es übersichtlich zu halten, belassen wir es hier bei den


drei Bedürfnissen:

 Sicherheit

 Geborgenheit

 Bestätigung

Schritt 3: Gib’s dir selbst

Wie kannst du dir diese Bedürfnisse nun zu einem


grundlegenden Maß selbst erfüllen?

1. Sicherheit:

Hier ist es relativ eindeutig:

Lerne, deine Probleme selbst zu


lösen.
 Du hast Angst, dass du Arbeiten in Haus und Garten
nicht bewältigen kannst? Belege zum Beispiel einen
Handwerkerkurs.

 Du hast Angst, dass du in finanzielle Not gerätst? Bilde


dich weiter. Lerne wie du mehr sparen oder sogar
mehr dazu verdienen kannst.

 Du hast Angst, nicht mit Behörden oder anderen


Institutionen umgehen zu können? Stelle dich ihr und
lerne, selbst damit zurechtzukommen.

Natürlich kann man niemals alles können und es ist ok, sich
Hilfe zu holen, wenn man nicht mehr alleine weiterkommt.
Aber ein grundlegendes Maß an Eigenverantwortlichkeit
stärkt dein Selbstvertrauen ungemein und damit auch dein
Sicherheitsgefühl.

Vor allem auch die kleinen Erfolgserlebnisse, solltest du hier


nicht unterschätzen. Wenn du die Erfahrung machst, dass du

 das Loch in der Wand selbst repariert hast,

 dir monatlich einen kleinen Betrag zur Seite legst

 oder den Ärger mit dem Stromversorger selbst geklärt


hast,

… stärkt das ungemein dein Selbstbewusstsein und macht


dich stärker für größere Herausforderungen.
2. Geborgenheit:

Hier ist es schon etwas schwieriger.

Wie kann man sich selbst Nähe und Geborgenheit geben?

Indem du dafür sorgst, dass du


dich mit dir selbst wohlfühlst.

Das Gefühl der Geborgenheit kommt hauptsächlich daher,


dass du keine Angst vor Ablehnung haben musst, weil du
angenommen wirst, wie du bist.

Klar könntest du jetzt auch losgehen und dir deine


Geborgenheitsdosis bei Freunden und Familie abholen. Und
zu einem gewissen Maß ist das natürlich auch normal und
gesund. Aber ein grundlegendes Geborgenheitslevel solltest
du einfach selbst herstellen und immer dabei haben. Denke
an das Glas.

Und wie geht das?

Indem du lernst, dich selbst so anzunehmen, wie du bist.


Da sind wir schon beim Kern von Selbstliebe und auch schon
direkt beim dritten Bedürfnis:

3. Bestätigung:

Oft brauchen wir andere, um uns zu bestätigen, dass wir in


Ordnung sind, wie wir sind.

Warum?

Weil wir an unserem eigenen Selbstwert zweifeln.

Aber wie kannst du wirklich von anderen erwarten, dass sie


dich mögen, so wie du bist, wenn du das nicht einmal selbst
tust?

Deshalb ist das A und O mit sich


selbst ins Reine zu kommen und zu
lernen, sich selbst so zu lieben, wie
man ist. Mit all seinen Fehlern und
Macken.

Auch Freunde musst du erst einmal so annehmen, wie sie


sind, bevor du sie magst. Wenn du dich nicht annimmst,
kannst du dich auch nicht lieben! Und sonst auch keiner!

„Puh Norman, das ist aber gar nicht so leicht!“

Ich weiß. Sich selbst zu akzeptieren und zu lieben wie man


ist, ist eines der schwierigsten Dinge auf dieser Welt. Deshalb
tun es die meisten nicht. Weil sie lieber einfachere
Scheinlösungen suchen.

Aber das bringt nichts, denn am Ende läuft alles immer


wieder auf einen gemeinsamen Punkt hinaus: Dich selbst.

Aber warum fällt es uns so schwer, uns selbst zu lieben?


Warum ist Selbstliebe so schwer?
(und die Lösung)

Ganz einfach …

Weil wir an negativen Glaubenssätzen, Erfahrungen aus der


Vergangenheit und zu hohen Erwartungen an uns selbst
festhalten, die uns blockieren:

 deine Eltern haben dir eingebläut, dass du es nie zu


etwas bringen wirst

 in der Schule haben dich deine Mitschüler wegen


deiner Nase gehänselt

 deine Kollegen auf der Arbeit sollen dich für eine


starke und bewundernswerte Person halten

… deshalb …

 denkst du selbst, dass du nichts wert bist,

 magst du selbst dein Spiegelbild nicht,

 versteckst du selbst dein wahres Wesen hinter einer


Maske
Solange du freiwillig an all diesen
Glaubenssätzen festhältst, wirst du
dich nie wirklich selbst annehmen
und lieben können.

Weil dir die Meinung anderer über dich wichtiger ist, als
deine eigene.

Du hältst dein geringes Selbstwertgefühl selbst niedrig.

Deshalb gibt es einen unausweichlichen Schritt, um dir


wieder selbst näher zu kommen und dein Selbstwertgefühl zu
stärken:

Das Loslassen …

Warum du loslassen musst, wenn du dich


selbst lieben willst

Hör auf, anderen gefallen zu wollen!

Mich von dieser Abhängigkeit zu befreien, hat mir bisher mit


Abstand am meisten geholfen, mich selbst so zu lieben und
anzunehmen, wie ich bin.
Das paradoxe ist mal wieder:

Je mehr dir die Meinung anderer


egal wird und du dich auf dich
selbst konzentrierst, desto besser
kommst du sogar noch bei anderen
an.

Weil du natürlich authentischer und mit dir selbst


zufriedener rüberkommst und wir das an anderen sehr
mögen. (Dieses Loslassen ist übrigens generell das
schockierend einfache Geheimnis des Erfolges.)

Ok, und wie schafft man es nun, diese Glaubenssätze und


Ängste vor der Meinung anderer loszulassen?

Mit Wasser!

Um genauer zu sein: mit dem Weg des Wassers …

Der Weg des Wassers – wie du loslassen


lernst

Stell dir vor, du bist ein Bach.


Als Bach hast du das Bedürfnis, zu fließen.

Nun kommt jemand daher und wirft große Steine in deinen


Weg. Was tust du?

 Lässt du dich von ihnen daran hindern, zu fließen?

 Bleibst du ratlos stehen und beschuldigst den


Steinewerfer?

 Oder zweifelst du daran, ob du überhaupt richtig fließen


kannst?

Nein, du lässt diese Hindernisse


los und fließt einfach drumherum
oder drüberweg.

Das Wasser sorgt für sich selbst und so kommt es weiter.

Genau diese Fähigkeit vermittelt dir mein Buch „Der Weg des
Wassers“.

Darin findest du eine ausführliche Schritt-für-Schritt-


Anleitung, um die „geistigen Brocken“ in deinem Leben zu
überwinden, Ängste, Sorgen und Selbstzweifel loszulassen
und dich selbst akzeptieren und lieben zu lernen:

>> jetzt einen Blick ins Buch werfen


Bonus: 7 schnelle Tipps für sofort
mehr Selbstliebe

Loslassen lernen und sich selbst lieben lernen ist natürlich


keine Übernachtaktion.

Aber es gibt einige unterstützende Tipps, die mir selbst


geholfen haben, in kurzer Zeit mehr Selbstliebe zu
entwickeln. Am Ende gibt es noch einen Bonustipp, der sogar
in wenigen Sekunden wirkt:
1. Own your flaws!

„Own your flaws“ ist englisch und bedeutet soviel wie „mach
dir deine Fehler zu eigen“.

Wenn du immer darum bemüht bist, deine Fehler zu


verstecken, kostet dich das nicht nur Unmengen an Energie,
die du viel besser in deine eigentlichen Ziele investieren
könntest. Es hält deinen Fokus auch ständig auf deinem
negativen Bild von dir. Und was wir ständig denken, wird
unsere Realität.
Stattdessen:

Stehe zu deinen Makeln. Gehe


offen damit um. Zeige sie stolz der
Welt. Mach sie dir zu eigen.

Ich habe mich zum Beispiel immer dafür geschämt, dass ich
oft schnell und viel schwitze. Vor allem wenn ich aufgeregt
bin.

Ich wollte und konnte diesen Teil von mir nicht akzeptieren.

Das Perfide an der Sache:

 Wenn ich aufgeregt war und angefangen habe zu


schwitzen, haben sich meine Gedanken nur noch darum
gedreht, wie ich es möglichst gut verbergen konnte.

 Weil ich dadurch nur noch unruhiger wurde, habe ich


nur noch mehr geschwitzt.

 Am Ende habe ich es damit nur verschlimmert und hatte


natürlich auch keinen richtigen Fokus auf meine
eigentliche Aufgabe, zum Beispiel ein
Bewerbungsgespräch.

Als ich begann diesen Teil von mir zu akzeptieren und sogar
offensiv damit umzugehen, indem ich es zum Beispiel selbst
zur Sprache brachte oder sogar Witze darüber machte, wurde
es besser.

Dieser Teufelskreis hörte auf und ich war viel zufriedener mit
mir.

Wirkliches Selbstbewusstsein
bedeutet nicht, keine Mängel zu
haben. Es bedeutet mit den
Mängeln, die man hat gut umgehen
zu können und trotzdem
selbstbewusst zu sein!

Und genau hier kommt dann das Loslassen wieder ins Spiel.
2. Lebe ein Abenteuer (Mein Nr-1-Tipp)

Dieser Tipp steht hier zwar an zweiter Stelle, aber eigentlich


ist es mein Nummer-1-Tipp für mehr Liebe und Selbstliebe:

Mach dein eigenes Leben zu einem


aufregenden Abenteuer, von dem
andere gerne ein Teil sein wollen!
Die meisten Menschen versuchen ja das Gegenteil:

Sie wollen einen Menschen finden, von dessen Leben sie ein
Teil sein können und der sie aufwertet, „komplett macht“,
durch den sie sich geliebt und wichtig fühlen.

Dass diese Herangehensweise dich nicht glücklich machen


kann, haben wir zu Beginn des Beitrags ausführlich
besprochen.

„Niemand kann für dich wissen. Niemand kann für dich


wachsen. Niemand kann für dich suchen. Niemand
kann für dich tun, was du selbst tun musst. Die Existenz
erlaubt keine Stellvertreter.“

(Jorge Bucay)

Wenn du aber den Spieß umdrehst und dein eigenes Leben zu


einer spannenden Reise machst, ist das eine Win-Win-Win-
Situation:

 Du wirst direkt glücklicher und zufriedener.

 Wenn du es schaffst, dich selbst glücklich zu machen,


wollen andere viel lieber mit dir zusammen sein.

 Und wenn jemand doch nicht mit dir zusammen sein


will, hast du jederzeit immer noch dein eigenes
erfüllendes Leben.
Du bist der Kuchen. Ein Partner ist nur das Topping. Klar,
mit Topping schmeckt der Kuchen besser, aber wenn man es
wegnimmt schmeckt der Kuchen immer noch gut!

Also: Kümmere dich um dich selbst!

Wie das geht haben wir ja in den 3 Schritten bereits


herausgefunden. Ein weiterer kleiner Tipp, den ich dir dazu
noch geben kann, lautet:

Stell dir vor, dein Leben ist ein Film. Eine Dokumentation
über dein Leben, die gerade gedreht wird. Wie verhältst du
dich?

 Was ist das Thema, der Sinn deines Lebens?

 Wozu hat das Spermium, aus dem du entstanden bist,


die Chance bekommen, ein Leben haben zu dürfen und
Millionen andere nicht?

 Welche Entscheidungen triffst du?


Finde dich selbst, das ist auch der
Weg zu allen anderen.

Und wenn wir schon von Entscheidungen reden …


3. Erkenne deine Werte (und lebe auch
danach)

Was sind deine eigenen Werte und Maßstäbe?

Gerade weil wir uns darüber meist nicht bewusst sind, neigen
wir dazu, Werte und Maßstäbe von anderen zu übernehmen.

Unser Verhalten richten wir dann an diesen Maßstäben aus


und schon sind wir wieder in der Situation, anderen gefallen
zu wollen. Wir sind abhängig.
Wenn dann diese äußeren Werte auch noch im Gegensatz zu
unseren eigenen Werten stehen, ist die Unzufriedenheit und
der Selbsthass perfekt.

Wenn du dir aber deiner eigenen


Werte bewusst bist und deine
Entscheidungen und Handlungen
an diesen inneren Werten
ausrichtest, dann wirst du stark
und unabhängig.

Auch das ist eine ganz unegoistische Variante davon, sich


selbst an die erste Stelle zu setzen, die am Ende anderen
sogar noch andern dient.

Mein eigener Lebenswandel und die Entstehung dieses Blogs


sind das beste Beispiel dafür.

Hätte ich mich damals nicht auf meine eigenen Werte


besonnen, sondern wäre den fremden Maßstäben gefolgt, die
ich blind übernommen hatte, gäbe es diese Seite jetzt nicht,
und ich wäre ein unglücklicher und unerfüllter Architekt.

Natürlich musst du nicht direkt dein ganzes Leben


umkrempeln. Es beginnt im Kleinen. Wenn du zum Beispiel
erkennst, dass Ehrlichkeit und Authentizität ein wichtiger
Wert für dich ist und weniger flunkerst, um andere zu
beeindrucken.

Du wirst dich selbst besser leiden können und dich direkt


besser fühlen, weil das Tun an sich schon die Belohnung ist,
also das Erfüllen deines inneren Wertes, und nicht die
Reaktion der anderen, die du damit auslöst.

Das Paradoxe daran:

Auch andere werden dich mehr


mögen, wenn du authentisch und
dir selbst treu bist. Weil du es
ausstrahlst.

Es ist dasselbe Prinzip wie das attraktiver-Werden durch


Selbstliebe, dass wir am Anfang schon besprochen haben.

Wie findest du nun heraus, was deine wahren inneren Werte


sind?

Dabei hilft dir dieser kostenlose Online-Test.


4. Sei dir selbst ein guter Freund

Wir haben es ja schon kurz angerissen:

Um einen Freund wirklich mögen oder sogar lieben zu


können, musst du ihn zunächst einmal annehmen, wie er ist.

Und bei Freunden fällt uns das in der Regel auch viel leichter
als bei uns selbst.
Deshalb besteht der Trick ganz einfach darin, dich selbst so
zu behandeln, wie du einen guten Freund behandeln würdest.

 Würdest du mit einem guten Freund so hart ins Gericht


gehen wie mit dir selbst, wenn er einen Fehler macht?

 Würdest du einen guten Freund ständig auf seine


Macken und Unzulänglichkeiten hinweisen?

 Würdest du einem guten Freund nicht zutrauen, dass er


die Herausforderungen in seinem Leben bewältigen
kann?

Mach es dir zum Leitmotiv, dich


selbst niemals schlechter zu
behandeln als einen guten Freund!
5. Sage Nein

Mach das Wort „Nein“ zu deiner Standardantwort …

Lass mich das erklären:

Bei den meisten von uns ist die Standardantwort immer „Ja“.

 Gehen wir heute abend ins Kino? – Gerne.


 Kannst du mir am Wochenende beim Umzug helfen? –
Klar.

 Ist es ok, wenn meine Mutter bei uns einzieht? – …

Versteh mich nicht falsch.

Natürlich ist es gut und wichtig, für andere da zu sein,


Unternehmungen mit Freunden zu machen und in seinem
sozialen Umfeld positiv zu wirken. Aber in der Regel tun wir
all diese Dinge nicht, weil wir sie wirklich wollen und uns
bewusst dafür entschieden haben.

Wir stimmen zu, weil „Ja“ unsere Standardantwort ist. Weil


wir andere nicht enttäuschen wollen, weil wir nicht als der
Spielverderber dastehen wollen und generell einfach die
Gunst der Anderen suchen.

Was wir damit aber wirklich tun,


ist mit jedem „Ja“ zu anderen zu
uns selbst „Nein“ zu sagen.

Nein dazu …

 Zeit für uns selbst zu haben

 unsere eigenen Wünschen und Vorstellungen zu


verwirklichen
 der Gestalter unseres eigenen Lebens zu sein

Wenn du nun „Nein“ zu deiner Standardantwort machst,


heißt das nicht, dass du gar nicht mehr für andere da sein
sollst.

Nein-sagen bedeutet nur, dass du


erst einmal dankend ablehnst, um
dir dann in Ruhe darüber bewusst
zu werden, ob und was du wirklich
selbst willst.

Du sagst erst einmal „Ja“ zu dir selbst.

Du kannst immer noch im Nachhinein zusagen. Das ist viel


besser als immer direkt alles zuzusagen und dann im
Nachhinein absagen zu müssen oder sich auf anderen
scheinheiligen Wegen aus der Affäre zu ziehen (Stichwort
„Bauchschmerzen“ …). Du wirst deine Entscheidungen und
schließlich dich selbst viel mehr mögen.

Du musst nicht mehr unter diesem Druck entscheiden.

„Aber dann kann ich ja auch einfach sagen, dass ich es mir
noch überlegen will.“, denkst du jetzt bestimmt.
Damit behälst du aber den Erwartungsdruck. Wenn du erst
einmal ablehnst, bist du wirklich frei ganz nach eigenem
Gusto zu entscheiden.

Und wie wir oben bei den 7 Irrtümern über Selbstliebe schon
gesehen haben, sind Ablehnung, Grenzen und Nein-Sagen ja
auch wichtig für gesunde Beziehungen und können anderen
sogar mehr helfen als stumpfe Zustimmung.

Es gibt viele Wege „Nein“ zu sagen, ohne andere damit vor


den Kopf zu stoßen. Einer ist zum Beispiel einfach: „Danke,
aber das passt für mich nicht.“

„Als ich mich selbst zu lieben begann,


habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für
mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog,
weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das „Gesunden Egoismus“,
aber heute weiß ich, das ist „Selbstliebe“.“

(Aus einem Gedicht von Charlie Chaplin)


6. Sei dankbar

Dankbarkeit ist eine der stärksten Waffen gegen Negativität


und Selbstzweifel.

Du kannst nicht gleichzeitig


dankbar sein und dich selbst oder
dein Leben doof finden!
Deshalb wirkt es direkt entspannend und aufbauend, wenn
du dir deiner Dankbarkeit bewusst wirst.

Dankbarkeit verlagert unseren Fokus weg von den negativen


Gedanken, mit denen wir uns selbst herunterziehen, und hin
zu dem Positiven. Wenn du meinen Beitrag über das Gesetz
der Anziehung kennst, dann weißt du auch wie stark diese
Gedankenmuster uns und unser Leben beeinflussen können.

„Aber ich habe in meinem Leben gerade nichts wofür ich


dankbar bin …“

Unsinn: Egal wie verzwickt deine Situation gerade auch sein


mag, es gibt immer etwas wofür du dankbar sein kannst, zum
Beispiel dafür, dass du …

 zu den priviligierten Menschen auf diesem Planeten


gehörst, die Lesen und Schreiben können

 Zugang zu technischen Geräten und


Informationen wie diesen überhaupt hast

 das Geschenk des Lebens bekommen hast und die


Probleme in deinem Leben überhaupt erfahren darfst

Wenn du es dir zur Gewohnheit machst, jeden Tag drei


Punkte zu finden, für die du dankbar bist, wird das dein
Leben und deine Selbstliebe ziemlich schnell und nachhaltig
verändern.
Am besten gelingt das mit einem Dankbarkeitstagebuch.
7. Meditiere (Universalhilfe)

Ich weiß, Meditation wird immer als das Wundermittel gegen


alles angepriesen.

Es hilft aber auch wirklich bei so vielen Problemen im Leben.


Weil es eine Grundlegende Methode ist, um zu sich selbst zu
finden und das einfach die Basis von allem ist.
Beim Meditieren wirst du dir
deiner selbst bewusst, findest
heraus wie du tickst und lernst
auch deine Macken und Fehler
kennen und zu akzeptieren.

Wie geht Meditieren?

 Im Kern geht es darum, dass du still dasitzt, stehst oder


liegst und in dich hineinschaust, -fühlst und -hörst.

 Beobachte einfach was in dir geschieht und nimm es an


ohne es zu bewerten, zu unterdrücken oder beeinflussen
zu wollen.

 Beobachte, erkenne, akzeptiere und liebe dich selbst.

Falls es dich interessiert, findest du im Blog eine


detailliertere Anleitung, um Meditation zu lernen inklusive
Antworten auf die meistgestellten Fragen zum Meditieren.

Wenn Meditieren aber nichts für dich ist, kann dir vielleicht
die Lightversion helfen, die ich auch gerne als meine Go-To-
Sofortmaßnahme gegen Ängste und Selbstzweifel nutze: das
Atmen …
Bonus: Meine Sofortmaßnahme gegen
Selbstzweifel

Atme …

Ich weiß, das tun die meisten von uns sowieso schon die
ganze Zeit. Aber nicht bewusst und das ist der Unterschied.

Wenn mir mal wieder alles über den Kopf wächst, ich Stress
und Druck empfinde oder einfach nicht wirklich bei mir bin,
dann nutze ich eine Atemtechnik, die ich die Ich-bin-Atmung
nenne. Eigentlich ist es sogar schon eine Art Kurzmeditation
für den Alltag:

1. Atme tief ein und sage dir dabei entweder tatsächlich laut
oder leise in Gedanken „Ich“.
2. Halte nach dem Einatmen einen Moment inne.
3. Atme dann aus und sage dir dabei „bin“.
4. Versuche deine Aufmerksamkeit dabei nur auf deiner
Atmung und den Worten „Ich“ und „bin“ zu halten.
5. Halte kurz inne und wiederhole die Übung.

Es hilft dir, deine Aufmerksamkeit


weg von deiner Umwelt oder
deinen Gedanken zu lenken und
hin zu dir selbst und deinem Atem.

Du stellst dadurch fest, dass du trotz der Ängste, Sorgen und


Zweifel einfach sein kannst. Du benötigst nichts als dich
selbst und deinen Atem, um zu sein.

Diese und weitere Atemtechniken und warum und wie sie


funktionieren habe ich hier in einem Beitrag über
Entspannungsübungen näher beschrieben.

Das Grundprinzip ist aber einfach:


Dein Körper und dein Geist sind unmittelbar miteinander
verbunden. Wenn dein Geist unruhig ist, wird es auch dein
Körper und umgekehrt.

Diese Verbindung kannst du bewusst nutzen:

Wenn dein Atem – und damit auch dein Körper – ruhiger


wird, wird es auch dein Geist.

Noch mehr Tipps (und eine Warnung)

Diese und noch viele weitere Tipps findest du ausführlicher


übrigens auch in meinem Buch über das Loslassen.

Bevor wir den Beitrag nun zusammenfassen, habe ich noch


eine wichtige Warnung:

 Warnung:

Menschen, die sehr lange mit sehr wenig Selbstliebe


ausgekommen sind und nun die ersten Schritte in diese
Richtung machen, tendieren dazu, es etwas zu
übertreiben.
Das heißt, dass sie nicht nur gesunde Selbstfürsorge
betreiben, wie wir sie hier beschrieben haben, sondern
tatsächlich in den Egoismus überschlagen. Weil das
Pendel, das so lange auf der Seite des Gebens festhing,
nun voll auf die Seite des Nehmens umschwingt. Das ist
natürlich ein Stück weit ganz normal und wird sich auch
mit der Zeit im wahrsten Sinne „einpendeln“.

Aber vergiss bei all dem nicht die Rücksicht auf andere.
Wie oben schon beschrieben bedeutet Selbstliebe nicht,
dass dass du gar nicht mehr auf andere schauen sollst.
Es bedeutet, dass du gerade durch deine Selbstfürsorge
wirklich für sie dasein kann.
Zusammenfassung

Sei jemand
Finde jemanden, der dich glücklich
macht.

Fassen wir zusammen:


Selbstliebe ist das Fundament, auf das alles andere in
deinem Leben aufbaut: Liebe von und zu anderen, Erfolg,
Zufriedenheit …

 Deine Beziehungen zu anderen Menschen, zur Welt und


zum Leben an sich sind immer nur ein Spiegel deiner
Beziehung zu dir selbst.

 Du „brauchst“ in Wahrheit niemanden, um deine


Bedürfnisse zu erfüllen.

 Wir suchen immer diese Vereinigung im Außen, die uns


„ganz“ machen soll. Es ist aber eine innere Ganzheit, die
wir brauchen.

Es gibt 7 große Irrtümer über Selbstliebe, die uns


davon abhalten, sie zu praktizieren:

1. Selbstliebe ist nicht egoistisch! (Sie ermöglicht erst wahre


Fürsorge)
2. Selbstliebe ist nicht traurig! (Sie ermöglicht erst, dass du
etwas wirklich willst, statt es zu brauchen)
3. Selbstliebe ist nicht unnatürlich! (Sie ist die natürliche
Basis von Beziehungen)
4. Selbstliebe ist nicht unromantisch! (In Wahrheit ist es
romantischer, jemanden zu wollen, statt ihn zu brauchen)
5. Selbstliebe ist nicht rücksichtslos! (Vermeintliche
Selbstlosigkeit ist viel rücksichtsloser)
6. Selbstliebe ist nicht abweisend! (Oft hilfst du anderen
sogar mehr mit klaren Grenzen)
7. Selbstliebe ist keine Selbstverhätschelung! (Der Kern von
echter Selbstliebe beruht auf 3 simplen Schritten …)

Die 3 elementaren Schritte, um Selbstliebe zu


lernen, sind:

1. Erkenne, dass Selbstliebe das A und O ist (lies den


Beitrag)
2. Finde heraus, was du brauchst (welche Bedürfnisse stehen
dahinter?)
3. Gib’s dir selbst (möglichst unabhängig von anderen)

 Das Beispiel im Beitrag veranschaulicht die Umsetzung.

 Oft fällt es uns aber nicht leicht, diese Selbstliebe in


unser Leben zu lassen, weil wir freiwillig an negativen
Glaubenssätzen und geringem Selbstwert festhalten.

 Dann ist das Loslassen ein unausweichlicher Schritt, um


uns selbst akzeptieren und lieben zu lernen.

Zur schnellen Abhilfe gibt es 7 Tipps für sofort mehr


Selbstliebe:

1. Own you flaws! („Mach dir deine Fehler zu eigen“)


2. Lebe ein Abenteuer (von dem andere gerne ein Teil sein
wollen)
3. Erkenne deine Werte (und lebe auch danach)
4. Sei dir selbst ein guter Freund (behandele dich nie
schlechter)
5. Sage Nein (und damit ja zu dir selbst)
6. Sei dankbar (und vertreibe Negativität)
7. Meditiere (und finde zu dir selbst)
8. Bonustipp: Atme (und befreie dich sofort von
Selbstzweifeln)

Noch mehr Tipps und eine ausführliche Schritt-für-Schritt-


Anleitung, um loszulassen und dich selbst anzunehmen
findest du in meinem Buch "Der Weg des Wassers":

www.LoslassenBuch.de

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