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Prof. Dr.-Ing.

Rolf-Peter Strauß
Fachgebiet Heizungs-, Lüftungs-, Klimatechnik und regenerative Energien

Prüfungsleistungen im Modul
Passivhaustechnik
Wintersemester 21/22

Die Prüfungsleistung im Moduls Passivhaustechnik besteht aus einer Klausur (Zeitdauer ca. 1
Stunde, Note 4,0 oder besser erforderlich) und einer semesterbegleitenden, eigenständig zu
bearbeiteten Projektaufgabe. Die Modulnote bildet sich aus beiden Teilnoten zu gleichen
Anteilen.

Semesterbegleitende Projektaufgabe
Begleitend zur Vorlesung werden ausgewählte, praxisnahe Teilaspekte der Heizungs-,
Lüftungs- und Klimatechnik im Rahmen der Projektarbeit am Beispiel eines Wohngebäudes
eigenständig bearbeitet. Die Gebäudehülle soll gemäß dem Passivhaus-Baustandard geplant
werden und es ist eine energieeffiziente Anlagentechnik inklusive Lüftungsanlage zu planen.
Das im Projekt zu behandelnde Wohngebäude kann ein Bestandsgebäude oder ein Neubau,
ein Einfamilien- oder Mehrfamilienhaus sein. Bei einem Neubau ist der Passivhausstandard
zu erreichen, bei Bestandsgebäuden müssen alle Sanierungsmaßnahmen gemäß den Passiv-
hausstandards geplant werden, sofern sie nicht technisch, architektonisch oder wirtschaftlich
unsinnig sind (mit kurzer Begründung; der Heizwärmebedarf darf in diesem Fall über 15
kWh/m²a liegen). Komplexe Bestandsgebäude (stark zerklüftete Hülle, verschiedene Wohn-
einheiten,…) dürfen vereinfacht werden (es soll gezeigt werden, dass die Grundkenntnisse
verstanden sind, keine Fleißarbeit).

Die Teilaufgaben und Anforderungen gliedern sich in:


1. Gebäudeentwurf bzw. -beschreibung
• Stichwortartige Beschreibung des Gebäudes (Nutzung, Personen, Anlagentechnik,
energetische Ziele, Nutzung regenerativer Energien,…)
• Wesentliche Gebäudeansichten und -grundrisse mit den wichtigsten Außenabmes-
sungen sowie der Raumaufteilung
• Darstellung der thermischen und luftdichten Hülle in Ansicht und Schnitt
• Darstellung der verwendeten Wandaufbauten der thermischen Hülle im Schnitt mit
Abmessungen und nachvollziehbaren Flächenangaben sowie U-Werten (aus PHPP)
• Darstellung von mindestens 3 Wärmebrücken mit Längenangaben (z. B. für Fenster-
einbau, Anschluss tragende Wände an das Fundament/Keller, Übergang Dach/Wand,
Außenwand-Ecke und Zwischendeckenanschluss) in den relevanten Ansichten und
Grundrissen. Angabe der Wärmebrückenkoeffizienten für diese Wärmebrücken (ver-
einfachte ingenieurmäßige Ermittlung, z. B. aus Beispiel-PHPP)
• Im PHPP ausfüllen der Blätter: Klima, U-Werte, Flächen, Fenster, Verschattung,
Lüftung und Heizjahr und Heizung

Seite 1 Stand 25.10.2021


Prof. Dr.-Ing. Rolf-Peter Strauß
Fachgebiet Heizungs-, Lüftungs-, Klimatechnik und regenerative Energien

2. Planung einer Wohnungslüftungsanlage


• Festlegung des Lüftungsvolumenstroms (Personen/Ablufträume/Luftwechselrate)
• Festlegung der Zuluft/Abluft/Überström-Räume und der Verteilung der Volumenströme
auf die verschiedenen Räume
• Planung und Darstellung der Leitungsführung und der Geräteaufstellung. Berück-
sichtigung und Angabe von Leitungsquerschnitten, Platzbedarf aller Komponenten,
Schallschutz, Frostschutz, Leitungsdämmung, Ansaugung,…
• Konkrete Festlegung (Hersteller, mit Kopie aus Prospekt, inkl. technischer Daten) der
verwendeten Komponenten Lüftungsgerät, Kanalsystem, Schalldämpfer, Ventile (inkl.
Außen- und Fortluft) und Filter

3. Planung der Heizungs- und Trinkwarmwasserversorgung für das Gebäude


Die Technik ist zu planen und im Programm PHPP auf Basis der oben gewonnenen Detail-
lierung einzutragen.

• Stichwortartige Beschreibung des Anlagenentwurfs inkl. der wesentlichen Planungs-


größen wie Heizleistung des Wärmeerzeugers, Speichergrößen, …
• Ausfüllen der Blätter: Heizlast, WW+Verteil., Strom, Hilfsstrom, SolarWW bzw. PV und
je nach gewähltem Wärmeerzeuger die Blätter Kompakt oder WP
• Die Leitungsführung sowie die Anordnung des Wärmeerzeugers (und ggfs. Speicher)
sind vereinfacht in die Pläne einzuzeichnen und die Längen anzugeben

4. Allgemein
• Die schriftlichen Ausarbeitung umfasst neben den oben genannten Inhalten ein
Deckblatt, Inhaltsverzeichnis, Quellenangabe/Literaturverzeichnis und die verwende-
ten ergänzende Unterlagen (z. B. Planungsunterlagen von Lüftungsgerät,…).
• Abschließen soll die Projektarbeit mit einer persönlichen Stellungnahme zu den
beschriebenen Maßnahmen (halten Sie sie für sinnvoll oder übertrieben, was würden
Sie anders machen als in der Aufgabenstellung gefordert und warum, was hat die
Projektarbeit Ihnen gebracht und glauben Sie, das Wissen später nutzen zu können…)
• Es kommt auf die Vertiefung der Vorlesungsinhalt an, insbesondere die der
Anlagentechnik. Der Gebäudeentwurf sollte vereinfacht erfolgen und braucht nicht mit
einem CAD-Programm erstellt werden. Die für die Berechnung relevanten Maße
müssen aber klar dargestellt werden.
• Wichtig - neben inhaltlichen Aspekten - sind die eigenständige Bearbeitung, eine
aussagekräftige und leicht verständliche Darstellung sowie eine erkennbare Vertiefung
des Verständnisses.
• Die schriftlichen Ausarbeitung bitte bis zum Abgabetermin als PDF-Datei zusammen
mit der ausgefüllten PHPP-Datei per E-Mail an mich schicken

Vorstellung Kapitel 1 und 2 bis: 20.12.2021


Abgabe der schriftlichen Ausarbeitung mit PHPP-Datei: 28.2.2022 (Ausschlussfrist)

Seite 2 Stand 25.10.2021

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