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Bewehren nach
DIN EN 1992-1-1 (EC2)
Tabellen und Beispiele
für Bauzeichner und Konstrukteure
7. Auflage
Bewehren nach DIN EN 1992-1-1 (EC2)
Klaus Beer
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillier-
te bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
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2019
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V
Vorwort
Ich war bemüht, gemäß den Lernzielen der Institut für Stahlbeton
beruflichen Bildung und Fortbildung die Bewehrung e. V.
Aufarbeitung des Inhalts vorzunehmen und Kaiserswerther Str. 137
ein einsichtiges Nachschlagesystem zu schaf- 40474 Düsseldorf
fen. Den genannten methodischen Zielen ist
ein ausgewogenes Verhältnis von Tabellen, und an die
erklärendem Text und sorgfältig ausgewähl- Ingenieurberatung
ten Zeichnungen geschuldet. Mit Hilfe dieses Pühl & Becker
Handbuchs kann systematisch Wissen erwor- Huyssenallee 86–88
ben werden. 45128 Essen
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ............................................................................................................................... V
Einführung ........................................................................................................................... 1
Grundlagen .......................................................................................................................... 6
Grundlagen der Tragwerksplanung .............................................................................. 6
Grundlagen der Bewehrungsführung ........................................................................... 7
Grundlagen zur Ermittlung einiger Abmessungen von Betonbauteilen ........................ 8
1 Baustoffe ...................................................................................................................... 10
1.1 Beton ................................................................................................................... 10
1.2 Betonstahl ............................................................................................................ 11
2 Allgemeines ................................................................................................................. 12
2.1 Formelzeichen und Abkürzungen ........................................................................ 12
2.2 Expositionsklassen und Betondeckung ............................................................... 18
2.3 Brandschutz ......................................................................................................... 20
4 Betonstahlmatten ........................................................................................................ 37
4.1 Sorten und Einteilung .......................................................................................... 37
4.2 Lagermatten ......................................................................................................... 38
4.2.1 Darstellung der Lagermatten .................................................................... 39
4.2.2 Biegen von Lagermatten .......................................................................... 40
4.3 Abstandhalter und Unterstützungen .................................................................... 41
4.3.1 Auswahl der Abstandhalter ...................................................................... 41
4.3.2 Auswahl der Unterstützungen .................................................................. 41
4.4 Listenmatten ........................................................................................................ 42
4.4.1 Beschreibung von Listenmatten ............................................................... 44
4.4.2 Darstellung von Listenmatten .................................................................. 45
4.4.3 Betonstahlmattenkörbe aus Listenmatten ................................................. 46
4.4.4 Sonderdynmatten ...................................................................................... 47
VIII Inhaltsverzeichnis
5 Gründung .................................................................................................................... 48
5.1 Gründungsarten ................................................................................................... 48
5.2 Die Flächengründung .......................................................................................... 49
5.3 Das Einzelfundament ........................................................................................... 50
5.3.1 Bewehrung zum Einzelfundament ............................................................ 51
5.3.2 Beschreibung zum Einzelfundament ........................................................ 52
5.3.3 Bewehrung zum Einzelfundament ............................................................ 53
5.3.4 Beschreibung zum Streifenfundament ...................................................... 54
5.3.5 Bewehrung zum Streifenfundament ......................................................... 55
5.3.6 Beschreibung zum Streifenfundament ...................................................... 56
5.3.7 Bewehrung zum Streifenfundament ......................................................... 57
5.3.8 Beschreibung zum Streifenfundament ...................................................... 58
5.3.9 Bewehrung zum Streifenfundament ......................................................... 59
5.3.10 Beschreibung zum Streifenfundament ...................................................... 60
5.3.11 Ausführung der Streifenfundamente ........................................................ 61
5.4 Blockfundament mit zwei Stützen ....................................................................... 62
5.4.1 Bewehrung zum Blockfundament ............................................................ 63
5.4.2 Blockfundament mit Ankerbarren ............................................................ 64
5.4.3 Bewehrung zum Blockfundament mit Rückverankerung ......................... 65
5.4.4 Beschreibung zum Blockfundament ......................................................... 66
5.4.5 Blockfundament ....................................................................................... 67
5.5 Köcherfundament ................................................................................................ 68
5.5.1 Köcherfundament (Schalung) ................................................................... 69
5.5.2 Blockfundament mit Köcher .................................................................... 70
5.5.3 Bewehrung zum Blockfundament ............................................................ 71
5.5.4 Bewehrung (Fundamentplatte) zum Köcherfundament ............................ 72
5.5.5 Köcherfundament Bewehrung (Köcherbewehrung) ................................. 73
5.6 Fundament, Sonderformen .................................................................................. 74
5.6.1 Bewehrung der Sonderformen .................................................................. 75
5.7 Durchstanzbewehrung für Fundamente ............................................................... 76
5.7.1 Durchstanzen, Bewehrung ........................................................................ 77
5.7.2 Beschreibung zum Fundament ................................................................. 78
5.7.3 Durchstanzbewehrung für ein Fundament ................................................ 79
5.8 Die Fundamentplatte ............................................................................................ 80
5.8.1 Bewehrung zur Fundamentplatte .............................................................. 81
5.8.2 Die Stützwand .......................................................................................... 82
5.8.3 Bewehrung der Stützwand ........................................................................ 83
5.9 Einbau einer Stahlstütze in ein Köcherfundament ............................................... 84
5.10 Flachgründung ..................................................................................................... 85
5.11 Tiefengründung ................................................................................................... 86
5.11.1 Tiefengründung, Details ......................................................................... 87
5.11.2 Tiefengründung Verbau .......................................................................... 88
5.11.3 Tiefengründung Verbau .......................................................................... 89
5.11.4 Berliner Verbau ...................................................................................... 90
5.11.5 Berliner Verbau, Darstellung ................................................................... 91
5.11.6 Die Bohrpfahlbewehrung ........................................................................ 92
5.11.7 Bewehrung zum Bohrpfahl ..................................................................... 93
5.11.8 Wendelberechnung ................................................................................. 94
5.11.9 Bohrpfahl mit Balken .............................................................................. 95
Inhaltsverzeichnis IX
Einführung
Das Normenwerk des EC2: Beton mit den erforderlichen Zusätzen be-
Die 10 Eurocodes sonders für den Brandschutz, bei Umweltein-
flüssen durch Chloride und chemischen An-
– Eurocode 0: Grundlagen der Tragwerks- griff und für Unterwasserbauwerke geeignet
planung ist.
– Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke
– Eurocode 2: Bemessung und Konstruk- Da der Beton zwar eine hohe Druckfestigkeit
tion von Stahlbeton- und Spannbetontrag- besitzt, jedoch eine geringe Zugfestigkeit
werken aufnehmen kann, wird eine Bewehrung ein-
– Eurocode 3: Bemessung und Konstruk- gelegt.
tion von Stahlbauten Die Bewehrung hat nun die Aufgabe, die
– Eurocode 4: Bemessung und Konstrukti- Zugkräfte der aus Biegung oder Zug bean-
on von Verbundtragwerken aus Stahl und spruchten Bauteile aufzunehmen. Hierbei
Beton muss die Bewehrung in Richtung der Zug-
– Eurocode 5: Bemessung und Konstrukti- zone eingelegt werden.
on von Holzbauten
– Eurocode 6: Bemessung und Konstrukti- In Platten und Balken ist die Bewehrung
on von Mauerwerksbauten horizontal zu verlegen. Für die einwirkende
– Eurocode 7: Entwurf, Berechnung und Querkraft sind Bügel mit ihren vertikalen
Bemessung in der Geotechnik Schenkeln anzurechnen. Aufgebogene Stäbe
– Eurocode 8: Auslegung von Bauwerken hingegen nur bis zu einem Winkel von 90°
gegen Erdbeben bis 45°.
– Eurocode 9: Berechnung und Bemessung Ein unbewehrter Betonbalken würde beim
von Aluminiumkonstruktionen ersten Riss versagen, ohne dass die hohe Be-
tondruckfestigkeit des Betons ck erreicht
Diese 10 Eurocodes sind weiter in 58 Teile
wurde. Die hohe Druckfestigkeit des Betons
untergliedert. Zusätzlich gibt es zu jedem Eu-
kann für die aus Biegung beanspruchten Bau-
rocode die nationalen Anhänge. Für uns ist
der Eurocode 2 (EC2) mit der DIN EN 1992- teile ausgenutzt werden.
1-1 interessant. Bei nur auf Druck beanspruchten Bauteilen
kann durch geeignete Bewehrung die Tragfä-
higkeit auf Druck erhöht werden.
Die Bewehrung
Durch den gute Verbund der Rippenstäbe mit
Das sind die Stahleinlagen in den Betonbau-
dem Beton, kann ein Bauwerk langfristig
teilen.
seine Standsicherheit behalten, Die Voraus-
Ein Bauteil aus dem Verbundbaustoff Stahl- setzung ist eine gute Vorplanung mit richtig
beton kann für fast alle tragenden Kons- dimensionierten Bauteilen. Die Bewehrung
truktionen des Ingenieurbaus herangezogen soll eine Rissbildung begrenzen.
werden.
Die Tragfähigkeit eines Bauteils ist nach dem
Der Verbund der Bewehrung mit dem Beton Sicherheitskonzept geregelt. Für die Anwen-
entsteht durch die Verzahnung (Rippen) der dung gilt die DIN EN 1990 mit den Ergän-
Bewehrungsstäbe mit dem Bindemittel Ze- zungen in der DIN EN 206-1. Nach diesem
ment. Stahlbeton nimmt besonders hohe Konzept wird in der statisch konstruktiven
Druck- und Zugbelastungen auf, wobei der Bearbeitung in drei Bereiche unterschieden.
2 Einführung
In der DIN EN 1992-1-1 ist konkretisiert, dann Fehler in der Länge und Breite an der
welche Folgen aus möglichen Einwirkungen Bewehrungsform besser bzw. auch sofort
auf ein Tragwerk nicht eintreten dürfen: erkannt.
– Einsturz des gesamten Bauwerks oder ei- Vor der Behrungsplanung sollte die Beton-
nes Bauteils. güte, die Expositionsklasse mit der Betonde-
– Größere Verformungen in unzulässigem ckung auf dem Bewehrungsplan stehen. Bei
Umfang. unterschiedlichen Bauteilen und Betongüten
– Beschädigung anderer Bauteile oder Ein- für jedes Bauteil getrennt.
richtungen und Ausstattungen infolge zu
großer Verformungen des Tragwerks. Über dem Schriftfeld ist mindestens die letzte
– Beschädigung durch ein Ereignis in ei- Matten- bzw. Stahlposition anzugeben.
nem zur ursprünglichen Ursache unver- Auf ausreichende Abstandhalter und Unter-
hältnismäßig großen Ausmaß. stützungen ist zu achten. Die Unterstützun-
Die Robustheit eines Bauteils wird durch gen für die 2. und 3. Lage der Bewehrung
nicht vergessen.
– fehlerfreie Berechnungen,
– sorgfältiges Konstruieren, Ist die Auflagerlänge der Betonbauteile durch
– hochwertige Baustoffe, Bauteilbegrenzungen vorgegeben, muss nun
– bekannte und bewährte Bauweise und der Stabdurchmesser bestimmt werden. Dün-
– eine regelmäßige, sorgfältige Überprü- ne Stäbe erfordern eine kürzere Auflagerlän-
fung ge, Endverankerungslänge.
erzielt. Eine sorgfältige Planung der Expositionsklas-
Zum sorgfältigen konstruieren gehören vor se mit der Betondeckung und den geeigneten
allem, dass die Konstruktion mit den Stabdurchmessern ist unerläßlich.
Schalplänen immer mit der statischen Be- Einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der
rechnung übereinstimmt. Auch müssen die Bewehrung liefern eine ausreichende Beton-
Schalpläne dem neuesten Stand, der Planung qualität und insbesondere eine ausreichende
des Architekten entsprechen. Auf eine aus- Betondeckung. Die Auswirkungen der Um-
reichende Bemaßung der Bauteile ist zu ach- welt auf die Betonbauteile wird durch die
ten. Einzelne Bauteile bzw. Bauabschnitte Zuordnung der Expositionsklassen erfasst.
müssen immer zu den Achsen vermaßt wer- Bauwerke sind langlebige Wirtschaftsgüter.
den. Viele Bauwerksschnitte mit den Anga- Sie sollten daher auch lange nutzbar bleiben.
ben der Türöffnungen, Aussparungen und Einzelne Tragwerke können einer ungewöhn-
Durchbrüchen, Angaben der Bauwerkshöhen lich hohen oder ungeplanten Einwirkung
und Höhenangaben zu +/−0,00 erleichtern ausgesetzt sein. Das sind zum Beispiel:
den weiteren Planablauf. Erst wenn die Kon- Eine sehr hohe Schneelast, ein Gebäude im
struktion mit der statischen Berechnung und Bergbausenkungsgebiet oder ein Gebäude, in
der Ausführungsplanung des Architekten der Explositionsgefahr besteht. Auch die An-
übereinstimmen, sollte mit der Bewehrungs- prallbelastung muss berücksichtigt werden.
planung und Zeichnung begonnen werden. Die erforderliche Tragbewehrung wird in
Es ist eine große Erleichterung für den Be- diesem Fall durch eine zusätzliche Beweh-
wehrungszeichner wenn er auf die Schalung rung ergänzt.
aus der Konstruktion und zusätzlich die Bau-
teilabmessungen, die Betongüte und Exposi-
Bemessung und Konstruktion
tionsklasse aus der Statik zurückgreifen kann.
Vorteilhaft ist es auch, die Bauteile in der Be- Vor der Bemessung und Konstruktion muss
wehrungszeichnung zu vermaßen. So werden die vorgesehene Nutzung des Bauwerks
4 Einführung
festgelegt werden. Ist es ein Wohnhaus, ein nicht alle Problematik ist in der Berechnung
Industriegebäude, eine Brücke, eine Stütz- erfasst.
wand usw. Anschließend muss das Trag- Die statische Berechnung und Konstruktion
werksmodell mit den Tragsystemen bestimmt müssen die Standsicherheit, die Verkehrs-
werden. Diese besonderen Begriffe finden sicherheit und die Dauerhaftigkeit gewähr-
sich in der DIN EN 1990 wieder. leisten.
Mit der Wahl des Tragsystems und der
Entsprechend dem statischen System des
Tragwerksplanung ist die wichtigste Aufgabe
Bauwerks soll ein planmäßiges Ableiten aller
mit dem Nachweis der Tragfähigkeit und der
Lasten, dazu zählen das Eigengewicht und
Gebrauchstauglichkeit statisch erfüllt. Statik
die Verkehrsbelastun, in den tragdfähigen
ist die Lehre vom Gleichgewicht der Kräfte.
Untergrund erfolgen. Dabei muss das Bau-
Mit der Berechnung eines Bauwerks wird werk in einem sogenannten gebrauchstaug-
immer von oben begonnen. Als erstes wird lichen Zustand verbleiben. Verformungen
das Dach bzw. die oberen Bauteile in der wie Durchbiegungen, Setzungen und Ver-
Berechnung erfasst. Diese Lasten und alle schiebungen dürfen bestimmte Grenzwerte
Lasten aus der Berechnung der darunterlie- nicht überschreiten.
genden Bauteile werden über die Fundamente
(Gründung) in den tragfähigen Baugrund Gefordert ist hier eine regelmäßige Über-
abgeleitet. Der Nachweis der Aussteifung wachung und Prüfung aller Bauteile. In allen
entfällt im Wohnungsbau. Denn hier ist das öffentlichen Einrichtungen ist hier die Stadt,
Gebäude durch die vielen aussteifenden das Land oder der Bund haftbar. Der Einsturz
Mauerwerkswände statisch ausgesteift. von Sporthallen, U-Bahn-Tunnel bzw. Erd-
rutsche zeugen von einer laschen oder keiner
Zur erforderlichen Stabilität und Aussteifung Prüfung bzw. Überwachung. Für diese Schä-
eines Gebäudes werden Stahlbetonwand- den muss der Baulastträger Verantwortung
scheiben, Treppenhäuser und Aufzüge aus tragen. Die DIN besagt, dass diese Prüfungen
Stahlbeton herangezogen. Die Kräfte die auf mindestens zwei mal jährlich vorzusehen
das Gebäude wirken werden über Decken- sind. Verantwortlich allein ist der Baulast-
scheiben in die Wandscheiben geleitet. Das träger.
Tragwerksmodell ist hier zur Idealisierung
des Tragsystems zum Zwecke der Berech- Sind die Prinzipien der Tragsysteme mit dem
nung und Bemessung maßgebend. Für den Tragwerksmodell und der Standsicherheit
Nachweis der Tragfähigkeit und der Ge- festgelegt, muss in der Unterscheidung der
brauchstauglichkeit sind alle am Bau vor- baulichen Anlagen nach der Zuverlässigkeit
kommenden Situationen und Zustände zu und den Schadstoffklassen geachtet werden.
berücksichtigen, die während der Herstellung Hierbei unterscheidet die DIN für einen Be-
und Nutzung des Bauwerks auftreten können. zugszeitraum von 50 Jahren und der Schad-
Die Standsicherheit, die Gebrauchstauglich- stoffklasse RC2 nach Folgen für Menschen-
keit , die Dauerhaftigkeit und Nachhaltigkeit leben, erhebliche wirtschaftliche und soziale
müssen bei der statischen Berechnung ge- Beeinträchtigungen für Wohn- und Büroge-
währleistet sein. bäude.
Anhand der Berechnungen und Erläuterun- Auf einen rechnerischen Stabilitätsnachweis
gen aus der Statik kann nun der Konstrukteur kann, auch aufgrund von einer zu geringen
mit der Konstruktion und Bewehrung der Geschosszahl, verzichtet werden, oder das
Bauteile beginnen. Hier ist dann sorgfältige Gebäude ist durch ausreichende Wände in
Planung und Konstruktion gefragt. Denn beiden Achsrichtungen gut ausgesteift.
Einführung 5
6
Grundlagen
Mauerwerk und die Fundamente. Statisch steht durch die Verbindung Unterzug und
bestimmte Tragwerke mit geringem Schwie- Platte.
rigkeitsgrad und vorwiegend ruhenden Las- L/h ≥ 3 ist ein Balken, Platte
ten sind Deckenkonstruktionen mit ruhenden L/h < 3 ist eine Scheibe, wandartige
Flächenlasten. Mauerwerksbauten mit bis zur Träger
Gründung durchlaufenden tragenden Wän- b/h ≥ 5 ist eine Platte
den. Flachgründungen und Stützwände ohne L = kürzere Stützweite
horizontale Aussteifung. b/h < 5 ist ein Balken
h = Bauteilhöhe
Grundlagen der Bewehrungsführung b/h ≤ 4 ist eine Stütze
b = Querschnittsbreite
Die Betondeckung muss vor der Bewehrung b/h > 4 ist eine Wand
anhand der gewählten Stabdurchmesser und
Umweltbedingungen nach Tabelle 2.2 der Durch die Vorgabe der verschiedenen Trag-
Expositionsklassen bestimmt werden. werke kann nun die Mindestbewehrung und
die Höchstbewehrung bestimmt werden. Die
Vor der Bewehrungsplanung und Beweh- Mindestbewehrung wird auch Robustheits-
rungsführung sind einige grundlegende Re- bewehrung genannt. Die Mindestbewehrung
geln des Stahlbetonbaus zu beachten. Um ein As,min muss größer sein, als die aufnehmbare
Tragwerk gut, sparsam und ohne Mängel zu Kraft die auf das Bauteil wirkt. Die erforder-
bewehren, muss der Tragwerksplaner die liche Mindestbewehrung muss von Auflager
Bauteile nach ihren Abmessungen einordnen zu Auflager ohne Querschnittsschwächung
können. Die Bestandteile eines Tragwerks der Bewehrung durchlaufen. Über Innenauf-
werden nach ihrer Beschaffenheit und Funk- lagern in der oberen Lage (Stütsbewehrung),
tion unterteilt in Balken, Stützen, Platten, ist die Mindestbewehrung in beiden anschlie-
Wände, Scheiben, Bögen und Schalen. Zu- ßenden Feldern mit mindestens ¼ der größe-
sammengesetzt ergeben diese Bauteile das ren Feldlänge einzubauen. Bei Kragarmen
Tragwerk. muss die Mindestbewehrung über die gesam-
Ein Balken ist ein Bauteil, dessen Stützweite te Kragarmlänge durchlaufen. Nachfolgend
nich kleiner als die 3-fache Gesamtquer- eine Auflistung der verschiedenen Mindest-
schnittshöhe ist. Andernfalls ist es in der Re- bewehrungsarten:
gel ein wandartiger Träger. – die Mindestbewehrung zur Versagensvor-
Als Deckenplatte gilt ein flächenartiges ankündigung
Tragwerk, dessen kleinste Länge in der Ebe- – die Mindestbewehrung zur Rissbreitenbe-
ne mindestens seiner 5-fachen Gesamtdicke grenzung
entsprechen. – die Mindestbewehrung für Platten und
Balken
Eine Stütze ist ein Bauteil, dessen kleinste – die Mindestlängs- und Mindestquerbe-
Seitenlänge nicht mehr als das 4-fache seiner wehrung für stabförmige Druckglieder
größten Seitenlänge entspricht und dessen (Stützen)
Gesamtlänge mindestens das 3-fache seiner Die wesentlichen Aufgaben der Mindest-
größten Querschnittshöhe beträgt. Bei ande- bewehrung:
ren Abmessungen ist es eine Wand.
– Gewährleistung der Versagensvorankün-
Die mitwirkende Plattenbreite bei Platten- digung
balken hängt von den Gurt- und Stegabmes- – Aufnahme rechnerisch nicht erfaßter
sungen, von der Art der Belasung, der Stütz- Beanspruchung
weite, den Auflagerbedingungen und der – Begrenzung der Rissbildung bei Zwangs-
Querbewehrung ab. Das Tragverhalten ent- beanspruchung.
8 Grundlagen
1 Baustoffe
© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019
K. Beer, Bewehren nach DIN EN 1992-1-1 (EC2), https://doi.org/10.1007/978-3-658-27080-3_1
1.2 Betonstahl 11
2 Allgemeines
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K. Beer, Bewehren nach DIN EN 1992-1-1 (EC2), https://doi.org/10.1007/978-3-658-27080-3_2
2.1 Formelzeichen und Abkürzungen 13
Wandflächen, die vollflächig mit einem keit des Frischbetons beeinträchtigt werden.
WDVS versehen sind, können in die Exposi- Der Beton kann durch Chloride zu schnell er-
tionsklasse XC1 eingestuft werden. starren. Es bilden sich dann Risse im Beton.
Die Innenseiten der Sandwichplatten, die Chloridhaltige Zusatzmittel und Kalzium-
Oberseite von Dachflächen unter einer Ab- chlorid dürfen keinem Beton mit Stahleinla-
dichtung und Außenwandflächen hinter Put- gen zugegeben werden. Im Allgemeinen ist
zen bzw. hinterlüfteten Fassaden sollten in eine direkte Schädigung des Betons durch
die Expositionsklasse XC3 eingestuft wer- Chloride nicht möglich. Wohl kann durch
den. Bei einer dauerhaften Schutzschicht auf eindringende Chloride, z. B. Meerwasser, die
Parkdecks, darf auf die Expositionsklasse Korrosion des Stahls anders verlaufen als bei
XD3 verzichtet werden. normaler Korrosion. Besonders gefürchtet ist
Besonders korrosionsgefährdet ist der Beton- die Lochfraßkorrosion. Hier ist dann die Kor-
stahl an den Betonrandzohnen, die wechselnd rosionsgeschwindigkeit um ein Vielfaches
nass und trocken sind. Auch bildet sich in höher.
diesen Randbereichen eine Betonschlämpe Die Verschleißbeanspruchung des Betons
die nicht immer die erforderliche Betongüte ist den Expositionsklassen XM zuzuordnen.
aufweist. Der Verschleißwiderstand ist der Widerstand
Frostangriff: Der Beton muss einer entspre- von Beton gegen Abrieb durch starke me-
chenden Expositionsklasse zugeordnet wer- chanische Beanspruchung: starker Verkehr,
den, wenn aufgrund der Umgebungsbedin- rutschendes Schütgut, Bremskräfte oder strö-
mendes Wasser. Der Beton muss dann min-
gungen der durchfeuchtete Beton einem
destens der Druckfestigkeitsklasse C30/37
großen Angriff der Frost-Tau-Wechsel aus-
entsprechen. Ein hoher Widerstand gegen
gesetzt ist. Dies erfolgt nach der Expositions-
Verschleiß kann mit einem steifen, wasser-
klasse XF1 bisXF4. armen Beton erzielt werden. Der Einsatz von
Korrosionswiderstand: Hier müssen die Hartgesteinen (Granit) bei der Herstellung
Stahlbetonbauteile oder Betonbauteile mit des Betons ist besonders wichtig. Der Nach-
einbetonierten Stahlteilen, die der Luft oder behandlung kommt eine entscheidende Be-
der Feuchtigkeit ausgesetzt sind, der Exposi- deutung zu. Ziel dieser Nachbehandlung ist
tionsklasse XC1 bis XC4 zugeordnet werden. es, das schnelle austrocknen des Betons an
Sauerstoff-Angriff: In wechselnd trockene der Oberfläche in denersten Tagen des Erhär-
und feuchte Betonbauteile dringt im trocke- tens zu verhindern. Je dichter der Zement-
nen Zustand in die Poren Sauerstoff ein. Im stein ist, je höher ist auch der Widerstand
feuchten Zustand ist dann Wasser vorhanden, gegen äußere Einflüsse. Schutzmaßnahmen
eine Korrosion kann stattfinden. Bei einem sind dann: Abdecken mit Folie, Auflegen
Betonbauteil, das stets unter Wasser ist, kön- wasserspeichender Abdeckung, Aufbringen
nen weder Sauerstoff noch Kohlendioxid in flüssiger Nachbehandlung, kontinuierliches
den Beton eindringen. Das ist auch bei einem Besprühen mit Wasser, Unterwasserlagerung
Fundament oder Betonbauteil gegeben, das und Belassen in der Schalung. Ein mäßiger
vollkommen vom Erdreich umgeben ist. Die Verschleiß wird in der Expositionsklasse
Expositionsklasse ist dann X0. XM1 und einem Beton C30/37 eingeordnet.
Straßenbeläge in Wohngebieten gehören
Chloride: Chloride entstehen bei der Reak- hierzu. Dem starken Verschleiß sind Stra-
tion von Metallen mit den elementaren Chlor. ßenbeläge von Hauptverkehrsstraßen, Ver-
Das bekannteste Chlorid ist das salzig kehrsflächen mit schwerem Gabelstaplerver-
schmeckende und wasserlösliche Natrium- kehr zuzuordnen. XM3 ist eine extreme Be-
chlorid (Kochsalz). Bei ausreichender Menge anspruchung mit dem Befahren von Ketten-
an Chloriden, die durch Ausgangsstoffe in fahrzeugen und Wasserbauwerke und der
den Beton gelangen, kann die Verarbeitbar- Betongüte C34/45.
20 2 Allgemeines
Überstand einer Brandwand bei einer weichen Brandwandabschluss mit harter Bedachung.
Bedachung. Trapezblech o. glw.
Trapezblech
Dachhaut Fertigteilplatten Fertigteilplatten
Dämmung
Dachhaut
Unterzug Unterzug
Auflagerkonsolen Brandwand
Brandwand
a
a
a a
a a
Der Unterzug ist 3-seitig beflammbar. Der Unterzug ist 3-seitig beflammbar.
Brandschutzanforderungen an Hochhäuser: Brandschutzbewehrung bei Stützen.
Hochhäuser mit Tragende aussteifen- Flurwände Treppen Nach den neuen Brandschutzrichtlinien sind erhöhte
einer Höhe de Wände, Stützen tragend nicht Anforderungen an die statischen Berechnung und
und Decken tragend Konstruktion gestellt.
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K. Beer, Bewehren nach DIN EN 1992-1-1 (EC2), https://doi.org/10.1007/978-3-658-27080-3_3
3.2 Zugkraftdeckungslinie 25
3.2 Zugkraftdeckungslinie
bd
bd
E Zugkraftdeckungslinie
bd Versatzmaß
E
Umhüllende
Endauflager Mittelauflager
b,dir 6,7 ø s
Umhüllende
Versatzmaß al
E E
Zugkraftdeckungslinie
E E
bd bd
bd
3.3 Verankerung über eine Wand oder Stütze auf. Die erforderliche
den Auflagern Verankerungslänge sollte 6,7-mal Stabdurch-
messer betragen. Bei einem Bewehrungsstab
Lastabtragende Bauteile wie Decken oder von 6 mm führt das zu einer Verankerungslän-
Balken leiten ihre Last zu den Auflagern. ge von 4,0 cm. Auch bei diesem Auflager soll-
Hier finden wir drei Auflagersituationen vor, te der Bewehrungsstab mit 10-mal Stabdurch-
die eine unterschiedliche Endverankerung der messer über das Auflager geführt werden.
Bewehrungsstäbe erforderlich machen. Wir Im Bild 3.2e ist die Auflagersituation eines
unterscheiden zwischen einer direkten Lage- Mittelauflagers mit einer indirekten Lagerung
rung, einer indirekten Lagerung und das aus- dargestellt. Die Bauteilhöhe des gestützten
geklinkte Auflager. Schon bei der Planung Trägers ist größer als die halbe Höhe des
sollte der Konstrukteur auf die richtig dimen- stützenden Trägers. Die erforderliche Veran-
sionierten Bauteilabmessungen achten. Dann kerungslänge beträgt 10-mal Stabdurchmes-
dürfte es mit der Verankerung der Beweh- ser. Auch hier sollten die Bewehrungsstäbe
rungsstäbe nicht problematisch werden. so weit wie möglich in den Unterzug geführt
Im Bild 3.2a ist die direkte Lagerung eines werden. Eine Übergreifung der Stäbe im
Endauflagers dargestellt. Das Betonbauteil Auflagerbereich ist vorteilhaft.
liegt mit dem gesamten Querschnitt auf eine Im Bild 3.2f liegt das Betonbauteil mit sei-
Wand oder Stütze auf. Der Bewehrungstab, nem gesamten Querschnitt auf eine Konsole
sei es ein Stabstahl oder eine Betonstahlmat- bzw. auf eine Streifenkonsole auf. Die End-
te, sollte mit mindestens 6,7-mal Stabdurch- verankerung ist für ein direktes Auflager
messer auf das Auflager liegen. Das ist die gegeben. Ist es nicht möglich, den Beweh-
Endverankerung. rungsstab mit 6,7-mal Stabdurchmesser über
Im Bild 3.2b ist die direkte Lagerung eines das Auflager zu führen, sollten liegende
Endauflagers auf einen Betonbalken darge- Schlaufen zur Endverankerung genutzt wer-
stellt. Hier muss aber das aufliegende Bauteil, den. In diesem Fall kann dann die Endveran-
man spricht dann von einem gestützten Bau- kerungslänge nach Tabelle 3.1 mit dem Fak-
teil, in der Höhe kleiner als die halbe Höhe tor 0,7 gekürzt werden. Aufgebogene Stäbe
des Auflagerbalkens sein. Der Auflagerbal- sind durch ihren großen Biegerollendurch-
ken ist das stützende Bauteil. Der Beweh- messer nicht vorteilhaft, denn in den unteren
rungsstab ist mit mindestens 6,7-mal Stab- Auflagerbereichen können Betonabplatzun-
durchmesser in den Auflagerbalken einzu- gen und Risse entstehen. Maßgebend für die
binden. Übergreifungslänge der Zulageschlaufen mit
Im Bild 3.2c ist ein indirektes Endauflager dem zu verankernden Bewehrungsstab ist der
dargestellt, wobei das gestützte Bauteil in der Stabdurchmesser der Schlaufe und wird mit
Höhe größer als die halbe Höhe des Aufla- der Tabelle 3.3 bis 3.5 mit dem guten Ver-
gerbalkens ist. Hier sollte der Bewehrungs- bundbereich ermittelt.
stab so weit wie möglich in den Auflagerbal- Die erforderliche untere Tragbewehrung in
ken geführt werden. Die Endverankerungs- Deckenplatten muss mit 50 % über die Auf-
länge von 10-mal Stabdurchmesser muss aber lager geführt werden. Mit einem Drittel muss
eingehalten werden. bei Unterzügen die untere Tragbewehrung
Im Bild 3.2d ist das Mittelauflager eines über die Auflager geführt werden. Es ist aber
Betonbauteils mit einer direkten Lagerung dar- immer die erforderliche Mindestbewehrung
gestellt. Diese Art der Lagerung finden wir über die Auflager zu führen und dort zu ver-
bei Durchlaufbalken oder durchlaufenden De- ankern. Anhand dieser Werte ist der Beweh-
ckenplatten wieder. Das Betonbauteil liegt rungsquerschnitt der Schlaufen mit der Ta-
hier mit seinem gesamten Querschnitt auf belle 3.8 bzw. 3.9 zu ermitteln.
3.3 Verankerung über den Auflagern 27
Generell sollten alle Stäbe mit mindestens Berechnungen der erforderlichen Veranke-
10 s über die Auflager geführt werden. rungslänge:
Die hier angegebenen Verankerungslängen bd = 1 · 2 · 3 · 4 · 5 b,min
sind Mindestlängen, eine Verankerungslänge bd = 2/3 · 3 · b,rqd b,min
von 10 S sollte vorgesehen werden.
h 2 h1
h
R
obere Bewehrung wie Bild 3.2a obere Bewehrung wie Bild 3.2a
2 .
b, dir = 3 bd 6,7 ø s
b, ind = bd 10 ø s
28 3 Verankerung von Betonstahl
3.3.1 Verankerung über den breite. Der Abstand der Bügel in diesen Be-
Auflagern und Stützen reichen sollte nicht größer als 8 cm gewählt
werden.
Im Bild 3.3a ist ein ausgeklinktes Auflager
auf eine Konsole dargestellt. Diese Ausfüh- bd = α1 . α2 . α3 . α4 . α5 . b,rqd ≥ b,min
rung kommt sehr häufig in der Kombination Im Bild 3.3e werden die Stützenlängsstäbe in
mit Fertigteilen vor. Die Endverankerung der einen Unterzug verankert. Endet das Veran-
Bewehrungsstäbe ist in der unteren Lage der
kerungsmaß mit der halben kleinsten Stüt-
indirekten Lagerung zuzuordnen und die
zenbreite unterhalb des Unterzugs oder reicht
Bewehrungsstäbe über der Konsole sind nach
die Höhe des Unterzuges zur Endveranke-
der direkten Lagerung zu verankern. Durch
rung aus, sind keine zusätzlichen Maßnah-
die kurzen Auflagerbereiche sind die Beweh-
rungsstäbe in der unteren Lage durch Zulage- men erforderlich. Sollte die Endverankerung
schlaufen wie in der Erläuterung zu Bild 3.2f mit der Länge ɩbd aber bis zu der 2-fachen
beschrieben, zu verankern. Die Bewehrung kleinsten Stützenbreite unterhalb des Unter-
über der Konsole wird nur mit liegenden zuges reichen, muss eine engere Verbügelung
Schlaufen ausgeführt, die ausführlich in der unterhalb des Unterzuges bis zum Endveran-
Konsolbewehrungsführung erläutert wird. kerungsmaß vorgesehen werden. Der Bügel-
abstand sollte hierbei nicht kleiner als 8 cm
Im Bild 3.3b sehen wir die Bewehrungsfüh-
gewählt werden. Auch in diesem Fall ist die
rung für ein indirektes Auflager. Die Endver-
DIN EN 1992-1-1 zu beachten. Unterhalb
ankerung der Bewehrungsstäbe ist nach der
des Unterzuges muss eine engere Verbüge-
Erläuterung zu Bild 3.2e auszuführen. Zu
beachten ist hierbei die Zulagebewehrung, lung mit dem 0,6-fachen Wert des erforderli-
die bei zu erwartenden Auflagersetzungen chen Bügelabstandes auf die Höhe der größ-
oder Explosionsgefahr vorzusehen ist. Die ten Stützenbreite eingelegt werden. Die
Übergreifungslänge der Stäbe sollte mit ɩ0 Längsstäbe sollten generell mindestens 8 cm
nach Tabelle 3.3 oder 3.4 ausgeführt werden. ab der Oberkante der Decke enden. Bei ei-
nem geringeren Maß könnte es zu Betonab-
Die Endverankerung der Stützenlängsstäbe
platzungen kommen.
ist in den Bildern 3.3c bis3.3e dargestellt.
Die Verankerungslänge der Längsstäbe muss Die Verbundbedingungen nach den Bildern
mindestens ɩbd sein. 3.3f bis 3.3i regeln die Verankerungslänge
der Bewehrung nach ihrer Lage im Bauteil.
Im Bild 3.3c ist die Verankerungslänge der
Längsstäbe ausreichend. Denn das geforderte Alle vertikalen Bewehrungsstäbe sind dem
Längenmaß endet mit der 0,5-fachen kleins- guten Verbund zuzuordnen. Horizontal lie-
ten Stützenbreite unterhalb der Decke. Eine gende Wandbewehrung ist immer in den
zusätzliche Bewehrung bzw. eine engere guten Verbundbereich einzustufen. Der Un-
Verbügelung ist zur Endverankerung nicht terschied liegt in der liegenden Plattenbeweh-
erforderlich. Hier ist aber zu beachten: Nach rung wie z. B. Decken- und Bodenplatten
der DIN EN 1992-1-1 ist ab dem Stabdurch- und in der Unterzugbewehrung. Sind diese
messer 16 mm eine engere Verbügelung im Bauteile nicht höher als 30 cm, ist jeder Be-
Abstand des 0,6-fachen Bügelabstandes auf wehrungsstab dem guten Verbund zuzuord-
das Maß der größten Stützenbreite vorzu- nen. Hierzu gehört auch ein abgebogener Be-
sehen. wehrungsstab unter einem Winkel von 45°
Im Bild 3.3d müssen, um die Endveranke- bis 90°. Bewehrungsstäbe, die in Bauteilen
rung in die Deckenplatte zu erreichen, Zula- liegen, die höher als 60 cm sind, können bis
gebügel eingebaut werden. Die Endveranke- zu 30 cm unter Oberkante Beton dem guten
rungslänge ɩbd endet mit der kleinsten 2-fa- Verbund zugeordnet werden. Alle anderen
chen Stützenbreite unterhalb der Decke und Bewehrungsstäbe sind dem mäßigen Ver-
ist größer als die 0,5-fache kleinste Stützen- bund zuzuordnen.
3.3 Verankerung über den Auflagern 29
h2 h 1
h
b, ind
Die obere erforderliche Bewehrung
obere Bewehrung wie Endfeld muss mindestens beidseitig 1/4 der
angrenzenden Feldlänge einbinden
b,dir =
2 . b d _> 10 ø s
3 b, ind = b d _> 10 ø s
Reicht die Verankerung für Stützenlängsstäbe in die Platte oder Unterzug nicht aus,
sind diese Bereiche enger zu verbügeln
Bild 3.3c Bild 3.3d Bild 3.3e
engere Verbügelung erforderlich engere Verbügelung erforderlich
bd
0,5 h
8,0 cm
0,5 h
Bügelabstand 8,0 cm
bd
bd
0,5 h
b Bügelabstand
h
h
guter Verbund.
h
guter Verbund
h
guter Verbund
Bild 3.3g mäßiger Verbund
h
guter Verbund
h
guter Verbund
30 3 Verankerung von Betonstahl
bd aI rechnerischer Endpunkt
d
h
z= 0,9 d
d = statische Höhe
Bild 3.2.q Beispiel: Bei einem Unterzug von h= 40 cm
Schubaufbiegungen 0,9x35
ist a I (Versatzmaß) = x 1,20 =
2
a I = 19 cm
Bei der Verankerung von Matten mit
Druckzone 4 = 0,6 ( 1 . 4) . b,rqd Doppelstäben und Rundeisen B500
ist der Ersatzdurchmesser mit der Formel
Bild 3.2.r
ø des Einzelstabes der Matte 2 .
zu ermitteln . Bei 8 mm Doppelstäben ist der
Ersatzdurchmesser = 12 mm
guter Verbund, wenn h <_ 30 cm
Zugzone 5 = 1,3 ( 1 . 4) . b,rqd oder h größer 30 cm dann die unteren 30 cm
oder h größer 60 cm dann Eisen unterhalb
der oberen 30 cm
øs
<_ 4 ø s
l0
>_ 20
mm
_> 1,3 l 0
3.4 Übergreifungslängen von Betonstahl (500S) 31
3.5 Biegen von Betonstählen chenden Kapiteln und Tabellen 3.10 bis 3.12
(B500S) erläutert.
Der Biegerollendurchmesser muss zur Rück-
Betonstahl wird für den Einbau in die Scha- verankerung der Ankerkörper mindestens
lung im Werk nach Listen oder Plänen gebo- 15 Øs betragen. Das sind bei einem Stab-
gen. Ist der Bewehrungsplan erstellt, wird durchmesser von 20 mm = 300 mm Innen-
hierzu eine Eisenliste mit Biegeliste gefertigt. durchmesser des gebogenen Stabes.
In der Eisenliste werden die Längen, Stück-
Oft werden an Betonierabschnitten die Be-
zahlen, Durchmesser und das Gewicht des
wehrungsstäbe, die zur Anschlussbewehrung
Stahls angegeben.
des anzuschließenden Bauteils dienen, hoch
In der Biegeliste wird die Eisenform mit den gebogen. Dieses Hin- und Zurückbiegen
Einzellängen dargestellt. Heute erledigen das stellt für den Betonstahl eine zusätzliche
die Computerprogramme. Beanspruchung dar. Beim Rückbiegeversuch
Betonstahl kann nicht einfach übers Knie auf der Baustelle werden und können die
gebogen werden. Es treten zu große Biege- Bedingungen für die exakte Rückbiegung
spannungen in der Krümmungsebene auf. In nicht eingehalten werden. Treten starke Kalt-
dem DBV-Merkblatt „Betondeckung und Be- verformungen auf sind sogar Anrisse am
wehrung“ ist das Biegen von Betonstählen Rippenfuß möglich. Knickstellen oder gar
geregelt. mechanische Verletzungen, wie das An-
schneiden oder Erhitzen, sind zu vermeiden.
Betonstähle der Güte 500 S dürfen bis zu
einem Durchmesser von 16 mm mit dem Die Begrenzung des Biegerollendurchmes-
sers ist erforderlich, um Betonabplatzungen
Biegerollendurchmesser 4 Øs gebogen wer-
oder Zerstörungen des Betongefüges im Be-
den. Der Durchmesser der Biegerolle hat das
reich der Biegung und Risse im Stab auszu-
Kürzel D (wie der Durchmesser der Biege- zuschließen. Die folgende Tabelle zeigt den
rolle) und Øs ist der Stabdurchmesser. Biegerollendurchmesser beim Rückbiegever-
Bei einem Stabdurchmesser von 10 mm ist such für den Nenndurchmesser Øs in mm.
der Biegerollendurchmesser 40 mm. Ab ei-
nem Stabdurchmesser von 20 mm muss der Tabelle
Biegerollendurchmesser 7 Øs betragen. Mit Øs Biegerollendurchmesser
dem Stabdurchmesser 20 mm muss der Bie-
gerollendurchmesser 140 mm betragen. 6–12 5 Øs
14–16 6 Øs
Diese beschriebenen Biegerollendurchmesser
sind für die konstruktive Biegung von Haken 20–25 8 Øs
und Schlaufen zur Endverankerung sowie zur 28–30 10 Øs
Eckumlenkung der Stäbe im Eckbereich,
Anschluss Wand an Bodenplatte usw. ge-
eignet. Anmerkung:
Bewehrungsstäbe sollten höchstens bis zu
Zur eigentlichen Kraftumlenkung des Beton- einem Stabdurchmesser von 14 mm, besser
stahls sind andere Biegerollendurchmesser von 12 mm, zurückgebogen werden. Bei grö-
erforderlich. Eine Kraftumlenkung ist bei ßeren Durchmessern sollten Bewehrungsan-
Rahmenecken, Abbiegungen der Stützenei- schlüsse verwendet werden. Die Bewehrung
sen, Rückverankerungen von Ankertöpfen darf in diesem Bereich nur zu 80 % ange-
vorhanden. Eine genaue Beschreibung dieser rechnet werden. Auch ist in diesem Bereich
Biegerollendurchmesser ist in den entspre- eine größere Querbewehrung vorzusehen.
3.5 Biegen von Betonstählen (B500S) 33
15 mm
15 mm
5øs
2,0 cm
5,0 cm
s
ø sq 1,4 0 s
ø sq 0,7 ø s
Bild 3.4b Bei Balken sind die Bügel wie folgt zu schließen:
Bügel verankert in der Zugzone
Bügel verankert z. B. bei indirekter Lagerung
mit Haken o. Winkelhaken. Zugstoß für Bügel vorsehen.
10 ø s 0
min. 10 ø s 0
10 ø s
min. 10 ø s
Druckzone
Zugzone Zugzone Zugzone
Druckzone Druckzone
In Einzelfällen ist auch bei Decken eine Nicht angeschweißte Querbewehrung mit α3
Querkraftbewehrung unvermeidbar. Wenn Nach EC2-1-1 darf die günstige Wirkung
VEd > VRd,c kommen hierfür als Bewehrungs- nicht angeschweißter Querstäbe im Veranke-
formen Aufbiegungen. Bügel oder Schubzu- rungsbereich mit dem Beiwert α3 berücksich-
lagen nach Kapitel 16.4 in Frage. Für die tigt werden. Das setzt voraus, das die Plat-
bauliche Durchbildung schubbewehrter Plat- tenbewehrung oder die Bügel bei Balken bis
ten gelten die Regelungen für Balken mit über die Auflagerlinie hinaus im Veranke-
folgenden Ergänzungen: rungsbereich verlegt werden. Der Wirksam-
Die Schubbewehrung bei VEd ≤ (1/3) · VRd,max keitsfaktor k für die Querbewehrung. Diese
darf vollständig aus Schrästäben oder Schub- Querbewehrung muss aber zwischen den zu
zulagen bestehen. verankernden Stäben liegen. Im bauprakti-
schen Bereich wird die Auswirkung mit dem
Für den größten Längs- und Querabstand der
Beiwert α3 auf die Verankerungslänge sehr
Bügel und Schrägstäbe bei Platten gilt Tabel-
gering sein.
le 3.15.
Bügel müssen mindestens die Hälfte der Die Querkraftbewehrung darf bei der Veran-
Biegezugbewehrung umfassen und brauchen kerung der Durchstanzbewehrung auch allein
die Druckzone nicht umschließen. mit Schrägstäben ausgebildet werden. Erfor-
dert die Querkraftbeanspruchung einen grö-
Für die Mindestschubbewehrung muss Fol- ßeren durchstanzbewehrten Bereich, so ist
gendes beachtet werden: die Kombination von Bügeln und Schrägstä-
Bauteile mit b/h < 4 sind als Balken zu be- ben möglich, wenn die Durchstanzbeweh-
trachten rung in den Eckbereichen außerhalb der or-
Bei Platten mit 5 ≥ b/h ≥ 4 ohne rechnerisch thogonal verlegten Schrägstäbe sowie den
erforderliche Schubbewehrung gilt als Min- Bereich > 1,5d vom Rand der Lasteinlei-
destschubbewehrung der 0,0-fache bis 1,0- tungsfläche aus Bügeln besteht. Es müssen
fache Wert nach Tabelle 3.14. Bei rechne- mindestens 50 % der Längsbewehrung von
risch erforderlicher Schubbewehrung ist der den Durchstanzbügeln umschlossen werden.
0,6-fache bis 1,0-fache Wert nach Tabelle Eine Torsionsbemessung ist erforderlich,
3.14 maßgebend wenn das statische Gleichgewicht eines Trag-
Bei Platten mit b/h > 5 ohne rechnerisch werks von der Torsionstragfähigkeit seiner
erforderliche Schubbewehrung darf auf einzelnen Bauteile abhängt. Diese Bemes-
Querkraftbewehrung verzichtet werden. Bei sung ist für den Grenzzustand der Tragfähig-
rechnerisch erforderlicher Schubbewehrung keit und den Grenzzustand der Ge-
ist der 0,6-fache Wert nach Tabelle 3.14 als brauchstauglichkeit zu ermitteln.
Mindestbewehrung maßgebend. Bei der Torsionsbewehrung müssen die Bü-
Auf Querkraftbewehrung darf im Allgemei- gelformen geschlossen sein. Die Übergrei-
nen nur bei Platten verzichtet werden, da bei fung mit Haken ist vorzusehen. Die Haken-
diesen keine nennenswerten Zugspannungen länge muss nach der Biegung mit mindestens
senkrecht zur Plattenebene aus dem Abflie- 10 Ø ausgeführt werden. Die Übergreifungs-
ßen der Hydrationswärme oder dem Schwin- länge l0 muss konsequent nach Bild 3.4b
den zu erwarten sind. eingehalten werden.
Für die Querkraftbewehrung sollen in der
Regel die Plattendicken so gewählt, dass auf
die Querkraftbewehrung verzichtet werden
kann.
36 3 Verankerung von Betonstahl
_1
1
Bild 3.5g
Alle Maße in mm.
Verbindung mit einseitigen Flankennähten; tragende Verbindung
ds 4d s 2d s 4d s t 0,4d s
4 mm
Bild 3.5i
e d s + 2t Anschluss an Ankerplatten
t
1,2 d s
ds
Bild 3.5h
1,2 d s
w eiß
a=
Sc h ds
0, 3
a~
°
45
ds
e d s + 2t
a= 0,4 d s t ds
Auszug aus Bewehren von Stahlbetontragwerken vom ISB e.V. Seite 100 - 102
37
4 Betonstahlmatten
© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019
K. Beer, Bewehren nach DIN EN 1992-1-1 (EC2), https://doi.org/10.1007/978-3-658-27080-3_4
38 4 Betonstahlmatten
Die Stahlstreckgrenze von 500 N/mm2 ist bei Bewehrungsquerschnitt haben. Die Q188A,
allen Betonstahlmatten gleich. Q257A und die Q335A werden in der Länge
Die Querbewehrung ist nur als Einzelstab von 6 m und in der Breite von 2,30 m gefer-
möglich. Der Konstrukteur sollte bei der tigt. Diese drei Mattentypen werden ohne
Planung mit Betonstahlmatten auf viele glei- Randeinsparung hergestellt. Bei den Längs-
che Matten achten. Eine große Anzahl glei- und Querstäben ist der Durchmesser und der
cher Matten spart Baukosten. Abstand gleich.
Die Lagermatten Q424A und Q524A werden
in der Länge von 6 m gefertigt. Die Matten-
4.2 Lagermatten breite ist 2,30 m. Die Lagermatte Q636A
Lagermatten bestehen aus kalt gewalzten Be- wird in der Länge von 6 m und 2,35 m Breite
tonrippenstäben mit angeschweißten Quer- hergestellt. Alle drei Mattentypen werden als
stäben. Sie werden nach einem festgelegten Randsparmatten bezeichnet. Hierbei werden
Programm auf Vorrat gefertigt. In der DIN beidseitig, am Außenrand, vier einzelne Stä-
488 sind die Eigenschaften der Lagermatte be mit dem Durchmesser 7 mm angeordnet.
geregelt. Lagermatten werden in zwei Grup- Durch die Übergreifung mit der anschließen-
pen unterschieden. den Matte werden diese vier Stäbe zu Dop-
pelstäben und der erforderliche Bewehrungs-
Die R Matte: Hier stehen die Matten R188A, querschnitt der Matte wird eingehalten. Bei
R257A, R335A mit einer Länge von 6 m und den Q-Matten werden auch die Querstäbe zur
Breite von 2,30 m zur Auswahl. Diese Mat- Tragbewehrung herangezogen.
ten werden ohne Randeinsparung gefertigt.
R-Matten werden vorwiegend in Richtung
Mit Randeinsparung werden die Mattentypen der einachsigen Lastabtragung verwendet.
R424A und R524A hergestellt. Ihre Länge Hier weisen dann z. B die Raumlänge zur
beträgt 6 m, die Breite ist 2,30 m. Zur Rand- Breite große Unterschiede auf. Die R-Matte
einsparung werden beidseitig der Matte die wird mit ihren Tragstäben (die Längsstäbe)
ersten zwei Längsstäbe mit einem kleineren immer zur kurzen Spannrichtung verlegt. Die
Durchmesser angeschweißt. Der Abstand Querstäbe dienen nur zur Verteilerbeweh-
beträgt 150 mm. Der innere Bereich der Mat- rung. Die von der DIN EN 1992-1-1 gefor-
te besteht aus Einzelstäben mit dem Durch- derten 20 % der Tragbewehrung müssen als
messer 9 mm bzw. 10 mm im Abstand von Querbewehrung vorhanden sein. Diese sind
150 mm. Diese Randeinsparung dient zur bei den R-Matten immer eingehalten. Werden
Überlappung mit der anschließenden Matte. jedoch noch Rundstahlzulagen in Längsrich-
Durch diese Überlappung (Übergreifung) tung vorgesehen, ist die Querbewehrung zu
werden aus zwei einzelnen Stäben zwei Dop- überprüfen.
pelstäbe mit dem erforderlichen Beweh- Lagermatten als Q-Matten verlegt können in
rungsquerschnitt der Betonstahlmatte. beiden Richtungen lastabtragend wirken. Ihr
Die Tragstäbe bei den R-Matten sind die Bewehrungsquerschnitt (As je m2) ist in bei-
Längsstäbe (die langen Stäbe). Die Querstä- den Richtungen gleich. Durch die Wahl der
be, Einfachstäbe, dienen als Querbewehrung richtigen Übergreifungslänge erreicht man
nach den in der DIN EN 1992-1-1 gefor- ein vierseitiges Auflager.
derten 20 % Mindestquerbewehrung. Diese Bei der Q-Matte mit Randeinsparung sind
20 % sind bei den R-Matten eingehalten. vier Einfachstäbe je Seite vorhanden. Das
Wird der Mattenstoß der Querstäbe tragend sind drei Maschen Übergreifungslänge für
ausgebildet, können die Querstäbe auch rech- die Querstäbe. Die Maschengröße bzw. der
nerisch in Ansatz gebracht werden. Stababstand beträgt 15 cm und die Übergrei-
Die Q-Matte ist eine Lagermatte, bei der die fungslänge 50 cm. Das reicht zur Veranke-
Längsstäbe und die Querstäbe den gleichen rung in Querrichtung. Lagermatten können
4.2 Lagermatten 39
zu 100 % in einem Schnitt gestoßen werden. ginn ist das zu vermeiden. Die Matten wer-
Man sollte aber darauf achten, dass bei den den übereinander gelegt und nicht gedreht,
Mattenstößen nicht mehr als drei Matten sonst wird der Mattenstoß zum Ein-Ebenen-
übereinander liegen, da sonst die statische Stoß und muss, wie ein Einzelstab, verankert
Höhe (d) nicht eingehalten wird. Durch un- werden.
terschiedliche Mattenlängen, am Verlegebe-
Bild 4.2a Lagermatte R188A bis R335A Bild 4.2b Lagermatte Q188A bis Q335A
2.30 2.30
2.5 2.25 2.5 2.5 2.25 2.5
6.00
Bild 4.2d
Bild 4.2c Lagermatte R424A und R524A Lagermatte Q424A und Q524A Bild 4.2e Lagermatte Q636A
2.30 2.30 2.35
2.5 2.25 2.5 2.5 2.25 2.5 2.5 2.30 2.5
4 dünnere Längsstäbe am Außenrand
6.00
4.2.2 Biegen von Lagermatten matte. Eine Übergreifung der Körbe ist nicht
möglich. Bei hohen Bügelschenkeln sollte im
Bei nicht sehr großen Stückzahlen ist es
Stoßbereich der Matten mit Zulagestäben
durchaus sinnvoll, Lagermatten zu biegen.
gearbeitet werden. Vorwiegend werden zum
Schon bei der Planung des Bügels oder der
Biegen R-Matten benutzt. Q-Matten bringen
Kappe ist auf die Schweißstellen bis zur
hier keine Vorteile. Eine Beanspruchung in
Krümmungsebene zu achten. s ist der Durch-
beiden Richtungen ist für die Bewehrungs-
messer des gebogenen Stabes der Matte.
führung nicht nötig. Der erforderliche Biege-
Lagermatten können nur auf die Breite der
rollendurchmesser ist in der Tabelle 4.6
Matte von 2,30 m gebogen werden. Gebogen
angegeben.
werden also die langen Tragstäbe der Lager-
a
a
Bügelbewehrung
Bügelbewehrung
für Betonbalken
für Betonbalken
a
a
a = von der Krümmung gemessen
Bild 4.2h
Bild 4.2i
Anschlussbewehrung für Wände
a
a
a
4.3 Abstandhalter und Unterstützungen 41
Es werden überwiegend Unterstützungen ein- Betondeckung unten ist bis zur Matte =
gebaut, die keinen Kontakt zur unteren Scha- 2,5 cm. Das Verlegemaß cv bzw. die Beton-
lung haben. Diese Unterstützungen werden deckung für die obere Bewehrung ist 2,0 cm.
auf die untere Bewehrungslage gestellt. Dann rechnen wir 16 – 2,5 – 2,0 = 11,5 cm.
Um unterschiedliche Durchbiegungen der Für die BStM Q 335 A ziehen wir 2 8 mm
unteren und oberen Bewehrungslage zu ver- Stab = 1,9 cm ab. Für die BStM Q 188 A
meiden, müssen Abstandhalter und Unter- ziehen wir 2 6 mm Stab = 1,5 cm ab. Nun
stützungen übereinander liegen. sind 11,5 cm minus 1,9 minus 1,5 = 8,1 cm.
In den Stoßbereichen der Matten- hier liegen
Werden in der oberen Lage dünne Beweh-
die Matten aufeinander müssen wir jeweils
rungsstäbe oder Matten eingebaut, müssen
1,0 cm für die untere und obere Bewehrungs-
die Unterstützungen enger gestellt werden.
lage abziehen. Es muss eine Unterstützung,
Größere Belastungen im Bauzustand und
die auf der Bewehrung steht, von 6 cm Höhe
größere Lasten aus der Bewehrungslage füh-
eingebaut werden.
ren zu einem engeren Abstand und eine der
Belastung entsprechenden Unterstützung. Andere Höhenangaben sind in den Beweh-
rungsbeispielen erläutert.
Unterstützungen, die auf der Schalung ste-
hen, dürfen nur für die Umgebungsklasse
XC1, XC2 und XC3 eingebaut werden.
Für die Umgebungsklassen XC4, XD1 bis 4.4 Listenmatten
XD4 und XS1 bis XS3 dürfen nur Unterstüt-
zungen eingesetzt werden, die auf der unte- Listenmatten (Zeichnungsmatten) sind Be-
ren Bewehrungslage stehen. tonstahlmatten, deren Aufbau vom Kontruk-
teur frei gewählt und an die Bewehrungsauf-
Probleme gibt es immer in der Bestimmung
gaben angepasst wird.
der Unterstützungshöhe. Berechnung für eine
Unterstützung, die auf der Schalung steht: Die Listenmatten können in den Lieferlängen
Bei einer Deckenstärke von 16 cm benötigt von 3 m bis 12 m und der Breite von 1,85 m
man für die obere Bewehrung eine Betonde- bis 3 m hergestellt werden. Die Durchmesser
ckung bzw. das Verlegemaß cv von 2 cm. So von 6 mm bis 12 mm sind frei wählbar.
bleibt ein Rest von 14 cm. Bei den Listenmatten ist der Einbau von
Die obere Bewehrung besteht aus Rundstäh- Doppelstäben nur in Längsrichtung möglich.
len mit einem Durchmesser von 8 mm B500S Diese Längsstäbe können in verschiedenen
(B) in beiden Richtungen. Nun kann man Längen (Staffelung), in zwei unterschiedli-
nicht einfach 2 × 8 mm abziehen, denn der chen Durchmessern und Abständen geplant
Außendurchmesser der Stäbe ist ja immer werden.
etwas größer als der Nenndurchmesser. Die Querstäbe bei der Listenmatte, immer die
kürzeren Stäbe, können nur als Einzelstab
Der Außendurchmesser beträgt dA = 1,15 und in einer Länge ausgeführt werden. Bei
Øs. Wir müssen 2 9,2 mm (aufgerundet der Listenmatte wird jeder Kreuzungspunkt
2 cm) abziehen. Ein Unterstützungskorb mit der Stäbe verschweißt. Das Verschweißbar-
der Höhe = 12 cm muss vorgesehen werden. keitsverhältnis der Querstäbe zu den Längs-
Bei einer Deckenstärke von 16 cm und einer stäben ist in Tabelle 4.12 angegeben.
Unterstützung, die auf der Bewehrung steht, Bei den Betonstahlmatten sollte man noch
gehen wir wie folgt vor. Die untere Beweh- beachten, dass der maximale Stahlquerschnitt
rungslage besteht aus einer Q 335 A, die in einer Mattenlage 22,62 cm2 nicht über-
obere Bewehrung aus einer Q 188 A. Die schreiten darf. Ist das nicht möglich, müssen
4.4 Listenmatten 43
ü1
a Q = 150
L = 3,05
= 6,0
a Q = 150
L = 5,45
d s3
ü 2 = 25
d s3
ü 3 = 25 ü 4 = 25
B= 2,45
ü2
ü3 ü4
B = 2.30
4.4 Listenmatten 45
ü1
ü1
AK
25
ü 1 + ü 2 sollten nicht größer 100 d s sein
a Q ~ 1000 - 1400 mm
ü
d s3
2,00 m
aQ
L
LK
25
d s3
ü
ü2
ü2
ü3 aL ü4
ü3 ü4
B
10 ø s 10 ø s 10 ø s
10 ø s
Bügelbewehrungen 10 ø s
0 Randeinfassung
10 ø s
Wand
Decke
10 ø s
ü1
ü1
4,00
a
4,00
4,00
L
L
a
a
4,00
a
ü2
ü2
ü2
ü3 ü4
ü3 ü3 ü4
B 3,00 B 3,00 ü4 B 3,00
5 Gründung
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K. Beer, Bewehren nach DIN EN 1992-1-1 (EC2), https://doi.org/10.1007/978-3-658-27080-3_5
5.2 Die Flächengründung 49
Schlitzwand und Bohrpfahlwand sind sehr heit abhängig. Die Bewehrung der Einzel-
gut in Gebieten mit hohem Grundwasserstand fundamente liegt kreuzweise unten. Eine obe-
als Baugrubensicherung einzusetzen. Sie sind re Bewehrungslage kommt selten vor.
bei sachgemäßer Ausführung als wasserdicht Im Bild 5.2d ist ein Einzelfundament mit
zu bezeichnen. anschließender Stütze und einer höher lie-
genden Bodenplatte dargestellt. Die Beweh-
rung ist analog von Bild 5.2c auszuführen.
5.2 Die Flächengründung Hier ist auf die Anschlussbewehrung für die
aufgehende Stütze zu achten, denn die Über-
Die häufigsten Fundamentformen greifungslänge zur Ermittlung der Stablänge
bei der Flächengründung darf erst ab Oberkante der Bodenplatte be-
Im Bild 5.2a sehen wir eine Bodenplatte mit rechnet werden.
einer unteren und oberen Bewehrungslage.
Diese Fundamentplatte wird sehr häufig in Bild 5.2a
Bergbausenkungsgebieten zur Gründung des
aufgehenden Gebäudes vorgesehen. In der
Plattenstärke von 25 bis 30 cm bietet sie sehr
guten Schutz vor Feuchtigkeit und anstehen-
dem Wasser. Im Verbund mit den Beton-
außenwänden wird sie als Weiße Wanne Bild 5.2b
bezeichnet. Mit den entsprechenden Beton-
eigenschaften und einer fachgerechten Fu-
genausbildung ist sie als wasserdicht zu be-
zeichnen. Eine konstruktive Bewehrung zur
Randeinfassung sollte bei Bodenplatten im-
mer vorgesehen werden.
Streifenfundamente in den unterschiedlichen Bild 5.2c
Abmessungen werden am häufigsten zur
Gründung von Gebäuden genutzt. Strei-
fenfundamente wie im Bild 5.2b dargestellt,
werden durchgehend umlaufend unter den
Außenwänden und den tragenden Innenwän-
den betoniert. Sie können bei nicht sehr gro-
ßer Belastung unbewehrt ausgeführt werden. Bild 5.2d
Hier kommen dann die Betone nach EN 206-
1 und DIN 1045-2 der Güte C12/15, C16/20
und C20/25 zum Einsatz. Die anschließende
Bodenplatte, je nach Anforderung ca. 15 bis
20 cm stark, wird auf die Streifenfundamente
betoniert.
Im Bild 5.2c ist ein Einzelfundament mit Diese Form des Fundamentes mit den An-
anschließender Bodenplatte dargestellt. Ein- schlüssen findet man auch als Streifenfunda-
zelfundamente tragen die Last aus den Stüt- ment mit anschließender Betonwand und Bo-
zen oder Wandpfeilern in den Baugrund ab. denplatte wieder. In dieser Ausführung wird
Diese Fundamentform wird bei größeren Ein- die Bodenplatte vor der Wand oder Stütze
zellasten vorgesehen. Ihre Abmessungen sind betoniert. Die Anschlussbewehrung kann erst
von der Belastung und der Bodenbeschaffen- ab Oberkante Bodenplatte beginnen.
50 5 Gründung
Alle Außenfundamente müssen frostfrei min- maß ist das Maß von der Schalungskante
destens 80 cm tief ins Erdreich einbinden. gemessen bis zum ersten Stab. Das Vorhal-
Unter allen Fundamenten ist eine mindestens temaß regelt die Ungenauigkeiten, die beim
5 cm starke Sauberkeitsschicht aus Beton der Biegen des Betonstahls bzw. bei der Verle-
Güte C8/10 vorzusehen. gung der Bewehrung entstehen.
Die Bewehrung zu einem Einzelfundament
mit den Abmessungen b/d/h = 1,50/2,00/80
5.3 Das Einzelfundament ist im Kapitel 5.3.1 dargestellt. Beachten
Einzelfundamente tragen die Einzellast eines sollte man die Schreibweise. Schalungsmaße
Bauwerkes in den Baugrund ab. Diese Lasten unter 1,00 m werden in cm angegeben.
werden über Stahlbetonstützen, Stahlstützen, Vor der Bewehrungsplanung muss die Um-
auch Holzstützen und Wandpfeiler, ins Fun- gebungsbedingung bekannt sein und daraus
dament geleitet. Werden mehrere Einzellas- folgend die Expositionsklasse festgelegt wer-
ten in ein Fundament geleitet, steht also mehr den. Das Fundament ist in diesem Beispiel
als eine Stütze auf einem Fundament, so wird ein Innenbauteil ohne Frost, mit der Exposi-
es als Blockfundament bezeichnet. tionsklasse XC2 und einem Verlegemaß von
Fundamente sollten mit besonderer Sorgfalt 35 mm. Die Betongüte wird mit einem
geplant und ausgeführt werden. Andere Bau- C20/25 gewählt. Aus der Statik entnehmen
teile überdecken die Fundamente und nach- wir die Werte zur Fundamentbewehrung. Die
trägliche Schäden lassen sich nicht erkennen. erforderliche Bewehrung für das Fundament
Um einen direkten Kontakt mit dem Erdreich beträgt in X-Richtung 5,26 cm2/m und in Y-
zu verhindern, wird erst eine Sauberkeits- Richtung 4,98 cm2/m. Die Anschlussbeweh-
schicht von 5 bis 10 cm in die Baugrube rung der Stütze ist mit 7,8 cm2 angegeben.
eingebracht. Hier wird dann ein Beton C8/10 Zur Ermittlung der Fundamentbewehrung
verwendet. sehen wir in Tabelle 3.8 nach. Dort sind die
Fundamente müssen mindestens nach den Querschnitte in cm2/m angegeben. In der
Umgebungsbedingungen in die Expositions- Tabelle finden wir für 5,26 cm2/m die Be-
klasse XC2 als Gründungsbauteil eingestuft wehrung mit dem Durchmesser 10 mm im
werden. Diese Expositionsklassen sind in Abstand von 15 cm. Der geringe Unterschied
Tabelle 2.1 aufgeführt. Hiernach ist für Fun- von 5,26 zu 5,24 laut Tabelle ist in der stati-
damente mindestens ein Beton C16/20, bes- schen Berechnung bereits enthalten. Einzel-
ser ein C20/25 erforderlich. fundamente sollten nicht unter den Durch-
Um die Betondeckung zu bestimmen, sehen messer 10 mm im Abstand von 15 cm be-
wir in Tabelle 2.2 unter der Expositionsklas- wehrt werden. Diese Bewehrung ist dann
se XC2 ein Verlegemaß cv von 35 mm. Für auch in der Y-Richtung ausreichend.
den Stabdurchmesser 25 und 28 mm ist eine Die Länge der Bewehrungsstäbe wird mit
Betondeckung von 40 bzw. 43 mm einzuhal- dem Außenmaß des Fundaments abzüglich
ten. Zur Bestimmung des Verlegemaßes cv ist des zweifachen Verlegemaßes ermittelt. Die
folgendes zu beachten: Die Mindestbetonde- Bewehrungsstäbe sollten an den Enden mit
ckung, nach der Expositionsklasse XC2 ist einer Aufbiegung, einem Haken, versehen
20 mm. Das Vorhaltemaß ist 15 mm. Das werden. In den Ecken ist das nicht in beiden
Verlegemaß ist dann bis zu einem Stab- Richtungen erforderlich. In der Zeichnung ist
durchmesser 20 mm gleich 35 mm. Bis zu es die Stahl-Pos. 2, die gleichzeitig, wie
einem Stabdurchmesser 20 mm ist die Min- Stahl-Pos. 4, zur Montagebewehrung heran-
destbetondeckung maßgebend. Für den Stab- gezogen wird. Die Anschlussbewehrung für
durchmesser 25 mm bzw. 28 mm ist zur die aufgehende Stütze ermitteln wir mit Ta-
Bestimmung der Mindestbetondeckung der belle 3.9. Nach der Tabelle wählen wir 4 Stä-
Stabdurchmesser maßgebend. Das Verlege- be mit dem Durchmesser 16 mm und dem
5.3 Das Einzelfundament 51
3ø6
1 1
5
2.25
1 ø 10 1 ø 10 1 ø 10 1 ø 10
6
4 4 2 2
80
40 1 ø 10
Sauberkeitsschicht Beton C8/10 min. 5,0 cm 2
5-10
2
30
30
X 3ø6
1.50
40
2 ø 16 6
30
30
unten 1.Lage 40
1.93
1 9 ø 10 (2.53) 27
33 8
33
1.93 8
2+2= 2 4 ø 10 (1.93) 27
5 3 ø 6 (1.36)
52 5 Gründung
5.3.2 Beschreibung zum Einzel- liegt in X-Richtung und deckt mit 13 Be-
fundament wehrungsstäben im Abstand von 10 cm die
Breite von 1,20 m ab. In den Randbereichen
Die Bewehrungsführung eines Einzelfunda-
werden Stahl-Pos. 2 und 4 als Zulagebeweh-
ments mit einem hoch bewehrtem Stützenan-
rung vorgesehen. Die erforderliche Beweh-
schluss ist im Kapitel 5.3.3 dargestellt. In der
rung in Y-Richtung mit 14,3 cm2/m wird
Zeichnung betragen die Fundamentabmes-
ebenfalls nach Tabelle 3.8 ermittelt. Hier
sungen: b/d/h = 2,00/2,00/80. Die Maßanga-
finden wir den Stabdurchmesser mit 14 mm
ben zu Fundamenten unter einem Meter wer-
im Abstand von 10 cm. Die vorhandene Be-
den immer in cm angegeben. Ebenso sollte
wehrung ist mit 15,3 cm2/m in der Tabelle
die Angabe der Oberkante des Fundaments
angegeben. In der Zeichnung liegt die Stahl-
mit dem Kürzel OKFDM und die Unterkante
Pos. 3 in Y-Richtung. Die Stahl-Pos. 2 bildet
des Fundaments mit UKFDM auf dem Plan
in den Randbereichen die Zulagebewehrung.
erfolgen. Bei unterschiedlichen Bewehrungs-
Ohne die Stahl-Pos. 4 an den Enden der Auf-
lagen darf die Angabe der Achsen bzw. Rei-
biegungen würden die Stäbe umkippen. Die
hen nicht fehlen.
Stahl-Pos. 4 unten in den Ecken wird nicht
Vor der eigentlichen Bewehrungsplanung aufgebogen, hier liegt schon der Schenkel der
muss die Umgebungsbedingung bekannt sein. Stahl-Pos. 2. Die Länge der Bewehrungsstä-
Nach Tabelle 2.1 kann dann die Expositi- be richtet sich nach der Schalungslänge ab-
onsklasse, hier ein XC3 und Frost mit XF1 züglich des zweifachen Verlegemaßes.
und einem Beton C25/30, gewählt werden. Zur Ermittlung der Stützenbewehrung benut-
Mit der Tabelle 2.2 wird dann die Betonde- zen wir Tabelle 3.9, die Tabelle zur Ermitt-
ckung mit 3,5 cm festgelegt. Zu beachten ist lung der Querschnitte von Balkenbewehrun-
noch die Betondeckung bzw. das Verlegemaß gen. In der Tabelle finden wir für die erfor-
für die Stütze. Die Betondeckungen können derliche Anschlussbewehrung von 56 cm2
unterschiedlich ausfallen. Das Verlegemaß den Durchmesser 25 mm mit 12 Längsstäben.
mit der Expositionsklasse XC3 und einer In der Zeichnung ist das im Grundriss die
Stützenbewehrung mit dem Durchmesser Stahl-Pos. 6. Die Übergreifungslänge mit der
25 mm ist nach Tabelle 2.2 mit 40 mm ange- anschließenden Stützenbewehrung ermitteln
geben. Hier kann dann der Bügeldurchmesser wir nach Tabelle 3.5. Hier finden wir für
abgezogen werden. Nach Tabelle 2.2 ist aber einen Beton C25/30 und den Stabdurch-
die Mindestbetondeckung von 35 mm bis messer 25 mm die Länge von 202 cm. Die
zum Bügel maßgebend. gesamte Länge der Stahl-Pos. 6 ergibt sich
Die Angaben aus der Statik stellen sich wie aus der Übergreifungslänge plus der Einbin-
folgt dar: Der Bewehrungsquerschnitt für die detiefe von 75 cm plus dem Endhaken von
Stütze ist mit 56 cm2 angegeben. In der Fun- 50 cm. Die gesamte Eisenlänge der Pos. 6 ist
damentbemessung finden wir die Angaben 3,30 m. Die Bügel-Pos. 5 muss einseitig
über die erforderliche Bewehrung in X- schmaler werden.
Richtung mit 10,9 cm2/m auf 1,20 m Breite Wichtig ist noch die Überprüfung der
und in Y-Richtung mit 14,3 cm2/m auf Höchstbewehrung in einem Schnitt. Sie darf
1,20 m Breite. bei Stützen den 0,09-fachen Wert des Stüt-
Nach Tabelle 3.8, Querschnitte von Flächen- zenquerschnittes nicht übersteigen. Mit der
bewehrungen, können wir die Fundamentbe- anschließenden Stützenbewehrung liegen in
wehrung ermitteln. In X-Richtung ist für die einem Schnitt = 2 12 Durchmesser 25 mm
erforderliche Bewehrung von 10,9 cm2/m und einem Bewehrungsquerschnitt As von
nach dieser Tabelle der Durchmesser 12 mm 118 cm2. Der Stützenquerschnitt ist 1600
im Abstand von 10 cm zu verlegen. In der cm2, 0,09 von 1600 = 144 cm2. Die Eisen
Zeichnung sehen wir die Stahl-Pos. 1. Sie dürfen in einem Schnitt gestoßen werden.
5.3 Das Einzelfundament 53
1. Schalmaße angeben.
2. Expositionsklasse festlegen (für Beton und Betondeckung).
Hier FDM mit Frost, also Expositionsklasse XC3 und XF1 mit einem Beton C 25/30
und Betondeckung cnom von 3,5 cm = Verlegemaß cv.
3. Bei der Bewehrungsführung auf X- und Y-Richtung achten.
1ø8 1ø8
12 ø 25 (3.30)
5 5 12 ø 25
12 ø 25
0 oder b,rqd
6 1 6
3ø8 1
2.80
3ø8
5 5
1 ø 10 1 ø 10
1 ø 10
6
1 ø 10
80
4 4
4 4
5-10
6
40
33
2 ø 25 12
2 ø 25
26
4 ø 25 5 4 ø 8 (1.42)
6
1.93
40
30
30
4 6 ø 10 (1.93)
1.93
1 13 ø 12 (2.53)
30
30
30
30
1.93 1.93
2 4 ø 10 (2.53) 3 13 ø 14 (2.53)
54 5 Gründung
5.3.4 Beschreibung zum Strei- ist das Projekt eine Garage zu einem vorhan-
fenfundament denen Wohnhaus. Nach Tabelle 2.1 werden
die Expositionsklassen mit der Betongüte
Im Kapitel 5.3.5, Bild 5.3a ist ein Strei-
bestimmt.
fenfundament mit anschließender Bodenplat-
te dargestellt. Zu diesem Fundament sind die Das Fundament ist ein Gründungsbauteil mit
Umgebungsbedingungen mit einem Grün- der Expositionsklasse XC2 und XF1 für den
dungsbauteil und einem Frost gefährdeten Innenbereich. Außen müssen die Expositi-
Bauteil festgelegt. Nach Tabelle 2.1 ist die onsklassen XD1 und XF1 angenommen wer-
Expositionsklasse für Gründungsbauteile den. An der Unterseite des Fundaments ist
XC2 und für Frost gefährdete Bauteile XF1. die Expositionsklasse XC2 und XF1 und an
Die Betongüte ist in der Tabelle mit einem der Oberseite XD1 maßgebend. Die Boden-
C25/30 angegeben. In Tabelle 2.2 finden wir platte als tragendes Bauteil muss unten mit
die Betondeckung mit 3,5 cm. der Expositionsklasse XC2 und oben mit
Der Bügel im Bild 5.3a, die Stahl-Pos. 1, XD1 festgelegt werden. Wird ein Belag auf-
muss an den Seiten und unten jeweils 3,5 cm gebracht, ist sie in XC2 einzustufen. Als
kleiner werden. Oben sollten jedoch zu den nicht tragendes Bauteil, ist sie in XC1 einzu-
3,5 cm noch 2,0 cm abgezogen werden, denn stufen.
in diesem Bereich wird die obere Mattenlage Die Betonwand wird außen mit der Expositi-
auf den Bügel gelegt und es gibt noch Über- onsklasse XD1 und innen mit XC3 bestimmt.
lappungsbereiche der Matte, die noch zusätz-
lich auftragen. Aus diesem Grund ist der Die Betondeckung beträgt für das Fundament
Bügel nur 71 cm hoch. Die Stahl-Pos. 2 kann und die Wand außen 5,5 cm. Für die Boden-
bis zu dem Stabdurchmesser 12 mm in lau- platte, tragend, ist die Betondeckung oben
fende Meter ausgezogen werden. Die Angabe 5,5 cm. In den anderen Bereichen beträgt die
auf dem Plan ,,in der Schalung längen“ be- Betondeckung 3,5 cm. Der Beton wird mit
deutet, die Stäbe werden auf der Baustelle einem C30/37 gewählt.
nach Schalungslänge geschnitten. Strei- Der Bügel in 5.3b muss die Breite von
fenfundamente werden bis zur Unterkante der 50 cm – 3,5 cm – 5,5 cm = 41 cm haben.
Bodenplatte betoniert. Der Restbereich wird
Die Bügelhöhe wird mit
mit der Bodenplatte betoniert. Aus diesem
80 cm – 3,5 cm – 5,5 cm = 71,0 cm errechnet.
Grund ist für beide Bewehrungslagen der
gute Verbundbereich anzunehmen. Die Ober- Aber zusätzlich müssen noch 2,0 cm für die
fläche des 1. Betonierabschnittes muss aber obere Mattenlage abgezogen werden. Der
rau sein. Bügel Stahl-Pos. 3 muss mit 69 cm Höhe
Nach Tabelle 3.4 ist die Übergreifungslänge ausgeführt werden.
für einen Durchmesser 12 mm = 68 cm. Die Wandanschlussbewehrung: Die Beton-
Bild 5.3b stellt ein Streifenfundament mit wand ist 24 cm stark. Von diesen 24 cm
Bodenplatte und einer aufgehenden Beton- müssen wir außen 5,5 cm und innen 3,5 cm
wand dar. Zur Ermittlung der Stahllängen abziehen. Die Betonwand wird beidseitig mit
sind die Betonierabschnitte sehr wichtig. einer Betonstahlmatte bewehrt. Diese Beton-
Wird die Bodenplatte bei der Längenermitt- stahlmatte müssen wir beidseitig von der
lung nicht angerechnet, könnte der Stab zu Anschlussbewehrung abziehen. Die Stahl-
kurz sein. Liegt die Bodenplatte höher als das Pos. 5 in Bild 5.3b darf nur 13 cm breit sein.
Streifenfundament, muss man auch dieses Bild 5.3c und Bild 5.3d: Hier spielt es keine
Maß berücksichtigen. Rolle, welche Stahlform in der 1. oder 2. La-
Vor der Bewehrungsplanung müssen die Um- ge liegt. Auch hier ist erst die Expositions-
gebungsbedingungen bekannt sein. Hierbei klasse und daraus resultierend die Beton-
5.3 Das Einzelfundament 55
deckung zu bestimmen. Die Stahl-Pos. 8 und Unter allen Fundamenten ist eine mindestens
9 wird zur Montagehalterung vorgesehen. 5 cm dicke Sauberkeitsschicht vorzusehen.
1 80 3 120 ø 8/e = 20
90 ø 8/e = 20 cm
5
5
4 ø 10
160 ø 10 (2.83)
2 2 ø 12 4
40 50
33 41
1.35
1.35
69 12
71 12
12 12
69
71
5
33 41 13
1 90 ø 8 (2.32) 3 120 ø 8 (2.44)
Es kann auch eine BSt Matte verwendet werden
9 ø 8/e = 15
7
9 ø 8/e = 15 6 7 ø 8/e = 15
7 6
7 ø 8/e=15
25
25
25
25
8 2 ø 8 (1.18) 9 2 ø 8 (0.93)
Montageeisen Montageeisen
56 5 Gründung
5.3.6 Beschreibung zum Strei- Schnitt dargestellt. Die Belastung für die
fenfundament Streifenfundamente ist nicht sehr hoch. Hier
werden nun zur Bewehrung in der unteren
Die Bewehrungsführung von Streifenfunda-
Lage Matten verlegt. Werden R-Matten vor-
menten mit Mattenbewehrung ist im Kapitel
gesehen, müssen die dicken Stäbe, die Längs-
5.3.7 dargestellt. Diese dargestellten Funda-
stäbe quer zum Fundament angeordnet wer-
mente sind als Gründungsbauteil nur in die
den. Daraus ergibt sich die Mattenbreite von
Expositionsklasse XC2 einzustufen. Frost ist
2,30 m in der langen Richtung der Funda-
nicht vorhanden. Da die Fundamente mit der
mente.
Oberkante unterhalb der 80 cm Frostgrenze
liegen und vom Erdreich geschützt sind. Die Matten überlappen nicht, sondern werden
Somit entfällt die Expositionsklasse XF. in einem Abstand von ca. 5,0 cm verlegt. An
Nach Tabelle 2.1 ist die Expositionsklasse den Enden wird die Matte um 15 cm aufge-
für Gründungsbauteile XC2. Die Betongüte bogen. Die Biegung erfolgt über die Tragstä-
ist in der Tabelle mit einem C16/20 angege- be, über die Längsstäbe. Denn die Last von
ben. Gewählt wird ein Beton C20/25. In der oben und aus der Wand versuchen das Fun-
Tabelle 2.2 finden wir die Betondeckung mit dament auf ihrer Breite nach unten zu biegen.
3,5 cm. Dieser Belastung soll nun die Bewehrung
entgegenwirken. Deshalb die Tragstäbe, bei
Streifenfundamente, besser alle Fundamente R-Matten die langen Stäbe quer zum Funda-
sollten mittig zur aufgehenden Wand oder ment. Die Lage der Matten in der unteren
Stütze angeordnet werden. Ist diese Lage Lage. Da die vorgesehene Matte R257A nun
unterhalb des abzufangenden Bauteils nicht 2,30 m breit ist, wird sie in der langen Rich-
möglich, ist in der statischen Berechnung tung mit 2,30 m verlegt.
eine Außermitte einzurechnen. Zu beachten
ist auch, dass Fundamente die nicht frostge- Die Biegeform der Matte ergibt sich aus der
fährdet sind, nicht mindestens 80 cm hoch Expositionsklasse mit der Betondeckung von
werden müssen. Fundamente müssen mit 3,5 cm. Die Schenkellänge von 15 cm wird
ihren Abmessungen den Bodenpressungen konstruktiv gewählt und dient auch zur Riss-
entgegenwirken. breitenbeschränkung des Betons. Betonstahl-
Position 1 und 2 werden unten in die Ecken
Steht ein Bauteil, eine Wand, die 17,5 cm eingebaut und werden zur Stabilisierung der
breit ist z. B. auf einem 50 cm breiten Fun- Matten herangezogen. Die Länge der Stäbe
dament, so ist der beidseitige Überstand nicht errechnet sich aus der Länge der Fundamente
16,25 cm, sondern 16 cm und 16,5 cm. Es ist
minus 2 4,0 cm. Diese Stäbe werden mit
gleichgültig auf welcher Seite der 16 cm
dem sogenannten Rödeldraht an die Matten
breite Überstand liegt. Am Ende einer Wand
gebunden. Unter den Fundamenten ist eine
wird das Fundament um die Fundamenthöhe,
mindestens 5,0 cm dicke Sauberkeitsschicht
mindestens 50 cm, weiter geführt. Das Fun-
vorzusehen. Für diese Sauberkeitsschicht
dament wird länger.
wird der Beton C8/10 eingebaut.
Zum besseren Verständnis und zur Beweh-
Die Matten-Position 1 bis 5 könnten auch
rungsführung sollten die Fundamente und
durch Betonstabstahl ersetzt werden. Der
Bodenplatten in der Draufsicht dargestellt
Arbeitsaufwand ist aber wesentlich größer.
werden. Die Darstellung von Anschlussbe-
Durch die Angabe der Betondeckung auf
wehrungen, Versprüngen und Gruben ist we-
dem Bewehrungs- oder Schalplan kann der
sentlich einfacher.
Bauleiter die Abstandhalter bestimmen. Der
Im Kapitel 5.3.7 ist die Bewehrung von Abstand vom Schalungsboden, hier die Sau-
Streifenfundamenten im Grundriss und berkeitsschicht, bis zum 1. Bewehrungsstab.
5.3 Das Einzelfundament 57
0DXHUZHUN
0DXHUZHUN
0DXHUZHUN
¡ ¡
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*UXQGULVV
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[5$[ [5$[
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58 5 Gründung
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60 5 Gründung
%LOGD
6DXEHUNHLWVVFKLFKW 0DJHUEHWRQ$EWUHSSXQJ
%HWRQ&
0DJHUEHWRQ$EWUHSSXQJ
%HWRQ&
6DXEHUNHLWVVFKLFKW %HWRQ&
%LOGE
$QVFKOXVVPLW6FKUDXEDQVFKOXVV
6FKQLWW
EUTG EUTG
6WUHFNPHWDOO
(LQ]HOIXQGDPHQW (LQ]HOIXQGDPHQW
=HUUEDONHQ
62 5 Gründung
Druck-Stoß
7
3 ø 6/20 4x3 ø 20
7
3 ø 6/20
24 ø 20 (2.85)
8 12 ø 16
8
1
4
Bodenplatte
2.50
55
4 ø 10 4 ø 10
1.00
7
6 6
35
5-10 cm Sauberkeitsschicht Beton C8/10
5
3ø6 8 3 12 ø 20 8
5 2x2 ø 10
1
3ø6
1 24 ø 10/e = 25 2 24 ø 10/e = 25
50
8 ø 10 (2.40)
1.43
horizontal einbauen
15
93
93
1.40
12 ø 16/e = 13
1.43 4
1 24 ø 10 (5.02)
6
50 15 15
1.55
2 ø 10 2 ø 10
93
93
35
5
43 8
1.00
5
43
8 unten
60 2
35
2 24 ø 10 (2.76)
5
8 12 ø 6 (1.72) 1 12 ø 20/e = 13
3
zu einer Seite ist der Bügel schmaler
5.70 oben
87
3 12 ø 20 (8.64)
unten
5.70
5.65
5 4 ø 10 (5.65) konstruktiv
64 5 Gründung
oben 1.90
23
3 7 ø 20 23
1.97
1.97
A
2x5 ø 20 1 24 ø 14 (8.20)
7 ø 20 2x5 ø 20
4 11 ø 14/e = 20
7 3 7
4 11 ø 14/e = 20
25
48 ø 14 (2.52)
5 11 ø 14/e = 20
5 11 ø 14/e = 20
4 ø 12
8
2 x 24 =
8
1.97
4 ø 12
2
30
Sauberkeitsschicht Schnitt 1 - 1 3 7 ø 20
1
24 ø 14/20
5 ø 20
1
6 9 ø 14/e = 20
6 9 ø 14/e = 20
7
50
3 27 ø 20 (5.56)
50
5 ø 20
4.56 unten 20 ø 20 7
4.55
6 18 ø 14 (4.55)
2
1.83 24 ø 14/20
30
30
85 3 20 ø 20/e = 10
22 ø 14 (3.56)
8 8 ø 12 (2.43) 40
liegend einbauen
22 ø 14 (2.73)
63
1.86
oben oben 40
11 ø 14
außen
5
1.93
1.65
1.65
1.65
außen
85
2 x 11 =
4
unten unten
30 30
2 x 11 =
40 7 20 ø 20 (4.53)
d=0.4m
66 5 Gründung
5.4.5 Blockfundament
REHQ
6FKQLWW
¡
¡H
[¡H
¡H
¡H
¡
3RVVFKZHQNHQ
XQWHQ
¡H
NXELVFKH%HZHKUXQJ
[¡H
NXELVFKH%HZHKUXQJ
¡
*UXQGULVV
¡
[
¡H
REHQ
XQWHQ
¡
¡H
REHQ
3RVVFKZHQNHQ XQWHQ
¡
¡
¡
¡
¡H
¡
¡
NXELVFKH%HZHKUXQJ
¡
XQWHQ
REHQ
REHQ ¡H
¡ ¡
68 5 Gründung
Schnitt
oben umlaufend
10 .
1/3 w
w = kleinste Lochweite
Stützenaufstandsfläche
SAF
5
UKFDM
5 —10 cm Sauberkeitsschicht Beton C8/10
X
H
Y Schnitt UKFDM
Einspannung in ein Blockfundament
5 5
Stützenaufstandsfläche
OKFDM
Köcherwände und Stütze
profiliert bzw. rau
SAF
5
5.5.2 Blockfundament mit Köcher zulegen. Zu beachten ist die Länge des verti-
kalen Schenkels der Stahl-Pos. 1. Durch die
Ausbildung als Blockfundament kreuzweise Verlegung und Biegeungenau-
Diese Art der Fundamente findet ihren Ein- igkeiten sollte dieser 5 cm kürzer ausgeführt
satz bei bindigen, tragfähigen Böden. Sie werden. Um eine Bündelung der Bewehrung
benötigen nicht die große Grundfläche (wie in den Ecken zu vermeiden, wird die Stahl-
im Kapitel 5.5 beschrieben) und werden Pos. 1 an zwei Seiten durch die Stahl-Pos. 3
auch zur zusätzlichen Gründung über dem ersetzt. Diese wird nicht aufgebogen.
Bohrpfahl genutzt. Im Verbund mit dem Die Köcherbewehrung ist in X- und Y-Rich-
Bohrpfahl dienen sie dann zur Einspannung tung für die vertikale Bewehrung mit 10 cm2
der Fertigteilstützen. und für die horizontale Bewehrung mit
Im Kapitel 5.5.3 ist die Bewehrungsführung 4,5 cm2 angegeben. In diesem Beispiel sind
eines Blockfundamentes mit Köcher darge- die Bewehrungsquerschnitte in beiden Rich-
stellt. Zur Bewehrung wählen wir die Umge- tungen gleich.
bungsbedingungen nach Tabelle 2.1 mit der Die vertikale Bewehrung wird immer an der
Expositionsklasse XD1 und XF2. Die Beton- Köcherinnenseite vorgesehen. Die Beweh-
güte ist ein C30/37 und das Verlegemaß nach rung mit 10 cm2 ermitteln wir anhand der
Tabelle 2.2 ist mit 55 mm angegeben. Die Tabelle 3.9 und finden unter Querschnitte
Betondeckung auf der Köcherinnenseite kann von Balkenbewehrungen 9 Stäbe mit dem
verringert werden, denn durch den nachträg- Durchmesser 12 mm. Diese sind auf je eine
lichen Vergussbeton erhöht sich die Betonde- Köcherwand zu verteilen und ab dem Kö-
ckung. Das Verlegemaß setzen wir an der cherboden nach Tabelle 3.4 nach unten zu
Köcherinnenwand mit 3,5 cm fest. verankern. Die oberen Abbiegungen der
Zur Längenermittlung der unteren Beweh- Stahl-Pos. 5 und 6 werden konstruktiv ausge-
rungslage müssen wir von dem Schalungs- führt. Zu beachten sind die unterschiedlichen
maß zweimal das Verlegemaß mit 5,5 cm ab- Längen der vertikalen Schenkel, denn Pos. 5
ziehen. Im Köcherbereich ziehen wir für die bzw. 6 werden auf die untere Bewehrungs-
obere Bewehrungslage außen 5,5 cm und lage gestellt, wobei Stahl-Pos. 6 in der oberen
innen 3,5 cm ab. Lage unter die kreuzende Pos. 2 abgebogen
Mit den Angaben aus der Statik für die untere werden muss.
Bewehrung mit 3,8 cm2/m in X- und Y-Rich- In der horizontalen Köcherbewehrung müs-
tung wählen wir mit Hilfe der Tabelle 3.8 sen je Seite 4,5 cm2 Bewehrung vorhanden
den Stabdurchmesser 10 mm im Abstand von sein. Nach Tabelle 3.9 wählen wir 3 Stäbe
20 cm. In der statischen Berechnung ist eine mit dem Durchmesser 14 mm. Diese Form
Zulagebewehrung auf 1,40 m Breite in der sollte, oben konzentriert, an der Köcherin-
unteren Bewehrungslage von 3,5 cm2/m un- nenseite im Abstand von 7 bis 8 cm verlegt
terhalb des Köchers angegeben. Diesen Be- werden. Die Verankerungslänge der Stahl-
reich decken wir mit der Stahl-Pos. 4 zusätz- Pos. 7 beginnt am Köcherrand und ist nach
lich zur Stahl-Pos. 1 mit dem Durchmesser Tabelle 3.3 mit 61 cm angegeben. Der untere
10 mm im Abstand von 20 cm ab. Fehlt die Köcherbereich wird in der horizontalen Rich-
Angabe der Verlegebreite in der statischen tung konstruktiv bewehrt, wobei die horizon-
Berechnung zur verstärkten Bewehrung, ist tale Bewehrung an den Enden zum besseren
dieser Bereich von der unteren Köcherwand- Anschluss abgebogen werden sollte. Die rest-
ecke beidseitig unter einem Winkel von 45° liche äußere Bewehrung wird konstruktiv
nach außen definiert. Dort, wo diese gedachte ausgeführt und wird zur Stabilisierung des
Linie auf die untere Bewehrungslage trifft, ist Bewehrungskorbes und zur Risssicherung
die Zulagebewehrung unter dem Köcher ein- herangezogen.
5.5 Köcherfundament 71
9
6 ø 8/e = 25
6 ø 8/e = 25
6 ø 8/e = 25
6 ø 8/e = 25
8 8
1.75
5 ø 10
5 ø 10
8 8
1 ø 10
9
3 3 8 ø 10/e = 20
8 ø 10/e = 25
4 1 1 ø 10 4
11 ø 10/e = 20 13 ø 10/e = 20
1 1
2.53 unten
2.43 oben
3 2 ø 10 (2.53)
60
60
unten
30
30
2 16 ø 10 (3.63)
2.43
4 16 ø 10 (3.03)
oben 77 77 oben
35
35
unten
1.66
1.68
2.43 6 16 ø 12 (3.28)
1 24 ø 10 (5.73)
Draufsicht unten unten
6 8 ø 12/e = 12 50 50
4 ø 10/e = 20 5 18 ø 12 (3.30)
2
4 ø 10/e = 20
30 50
12 ø 14 (3.40)
20 ø 10 (3.00)
9 ø 12/e = 10
9 ø 12/e = 10
horizontal ligend
horizontal ligend
2.50
2.40
2.40
2
4 ø 10/e = 20
5
7
8
5
2.50 30 50
8 ø 12/e = 12 4 ø 10/e = 20
2
6 2
50
horizontal ligend
2.40
9 24 ø 8 (2.90)
72 5 Gründung
23 Schnitt 1 - 1
5
35 5 70 35
2x3 ø 14/e = 8 30 30 10 3 ø 12
10
6
5
3 ø 12 6
3 ø 14/e = 8
3 ø 14/e = 8 5 5
2ø8
4x5 ø 10/e = 20 4
1.25
8 2x3 ø 14
7
1.75
4
1ø8
50
3
5
15 ø 12/12 1 ø 10
1 ø 10 3 1
2 15 ø 10/e = 15
30 Draufsicht Platte
1 1
1 15 ø 12/e = 12
2 ø 10 (1.73)
17 ø 10 (2.33)
1.80
X
1.73
1.73
3
30
Y
2.50
30
30
1 15 ø 12 (3.03)
2.43
5.5 Köcherfundament 73
1.60
1.62
1.58
1.60
1.58
1.62
1.64
1.64
30 30 30 30
1.38 1.38
(2x3)+(4x3) = 6 18 ø 12 (9.00) 7 6 ø 14 (8.84)
4x3 ø 12 konstruktiv
Y 5 3 ø 14
3ø8 konstruktiv
3 ø 12 3 ø 12
6 3 ø 12
4 6 6
konstruktiv
3 ø 14
3 ø 12
15
konstruktiv
75
3 ø 12
6
X
1.50
8
3 ø 14
5
3 ø 14
75
5
15
3 ø 12 6 7 3 ø 14
konstruktiv 5 3 ø 14
Köcherdraufsicht 75 75
50 1.50 50
1.42 83 1.40
12
29
12
29
Ringbewehrung 1.42
konstruktiv
1.42
4x3 = 5 12 ø 14 (4.23)
1.42
Schloss schwenken
15 1.42
29
29
15
1.42 1.42
4 3 ø 8 (5.92) 4x5 = 8
20 ø 10 (3.72)
zur Stabilisierung der konstruktiv
Köcherbewehrung Der Biegerollendurchmesser ist 4 ø s
74 5 Gründung
35
35
3 4x16 = 64 ø 16 L = 5,15 Stähle schwenken
4x16 ø 16/e = 12.5 4 4x16 = 64 ø 16 L = 1.80
3 4
30 11 ø 12/e = 10 11 ø 12/e = 10
97
5 5
97
30
30
1 2
6 24 ø 16 L = 2.84 11 ø 12/e =10
Unterstützungsböcke 5
räumlich dargestellt
Ringbewehrung
5 4x11 = 44 ø 12 L = 4.50
80 11 ø 12/e =10
11 ø 12/e =10 5
5
1.85
1 35 °
1.8 11 ø 12/e = 10
5
5 27
60 60
1.03
1.03
2 4x16 = 64 ø 16 L = 2,68
30 30
7 d = 0.27m
Montageeisen Montageeisen
75 = h
d
4 5° 4 5°
innerer Schub-Kreis
Durchstanzbewehrung
meist in beiden Richtungen gleich äußerer Schub-Kreis
Durchstanzbewehrung liegt bei
Fundamenten immer unten
78 5 Gründung
'XUFKVWDQ]NUHLV 'XUFKVWDQ]NUHLV
¡ ¡
¡H
¡H
¡H ¡H ¡H
¡
¡H ¡H ¡
¡
¡
[ ¡
¡
4 50 ø 20 (3.32)
29 ø 12 (2.07)
5 25 ø 10/e = 15
29 ø 12/e = 18 50 ø 20/e = 10
2.35
3 35 ø 10/e = 15
4
1.62
2 6
3
5 60
45 97
1 35 ø 12/e = 15
5 25 ø 10/e = 15
52
2 35 ø 10 (5.25)
geführt werden. So vermeidet man
eine Anhäufung von Stahl in diesem Bereich 43
45
52
unten 1.Lage
3.65
1 35 ø 12 (4.62)
30
47
47
30
30
6 50 ø 14 (1.84)
5 1 ø 10 (250.00) LFDM räumlich dargestellt
Hier reicht ein ø 14 als Unterstützung.
Die Übergreifungslänge 0 errechnet Der Abstandhalter kann auch zur
sich aus der unteren oder oberen Schubbewehrung herangezogen werden.
Bewehrungslage.
Unterstützungsböcke 4 Stück/ m 2
Ist aber VEd 0,30 V Rd,max müssen die
Schenkel die untere und obere 2. Lage umschließen.
Stahl-Pos. 3 + 4 können zur Schubbewehrung
herangezogen werden.
82 5 Gründung
6FKQLWW
REHQXPODXIHQG EHLGVHLWLJ%O[EHLHLQHP+(%
6WDKOVWW]H+(%
%OHFKH[EHLHLQHP+(%
2.)'0 LP$EVWDQGYRQPP
6WW]HQDXIVWDQGVIOlFKH
.|FKHUZlQGHSURILOLHUWQDFK
',1(1%LOG
6$) 'HU9HUJXVVEHWRQPXVVGHP
GHV)XQGDPHQWVHQWVSUHFKHQ
)XSODWWH[EHLHLQHP+(%
*UXQGULVV
$ $FKVEH]HLFKQXQJ
'HU9HUJXVVEHWRQPXVVGHP
EHLGVHLWLJ%O[EHLHLQHP+(%
GHV)XQGDPHQWVHQWVSUHFKHQ
GLHVH%OHFKHZLUNHQGHU)ODQVFKELHJXQJHQWJHJHQ
%OHFKH[EHLHLQHP+(%
LP$EVWDQGYRQPP
; ZHUGHQDQGLH)ODQVFKHGHU6WDKOVWW]H
JHVFKZHLWXQGVWHOOHQGLH9HU]DKQXQJGDU
%OHFKH[
LP$EVWDQGYRQPP
< )XSODWWH[EHLHLQHP+(%
GLHQWGHUEHVVHUHQ$XIVWDQGVIOlFKH
5.10 Flachgründung 85
5.10 Flachgründung
60 Arbeitsraum
1.50
3.00
Berme
60 Arbeitsraum
3.00
Sohle
Die oben dargestellte Baugrube gehört zur Besteht die Gefahr, dass bei starkem Regen
Flächengründung. Zur Ausführung ist ein mit Wassereinbrüchen zu rechnen ist, oder ist
großer Platzbedarf erforderlich. Ist dieser im Bereich der Grube mit einstürzenden Ge-
Raum nicht vorhanden, muss die Tiefengrün- bäuden, umfallenden Bäumen und Schlamm-
dung bei der Planung berücksichtigt werden. lawinen zu rechnen, muss die Baugrube gesi-
Der Böschungswinkel ist bei der Baugrube chert werden.
von der Bodenbeschaffenheit abhängig. So Vor der Planung des Gebäudes ist die Einho-
muss vor der eigentlichen Planung die Be- lung eines Bodengutachtens über die Be-
schaffenheit des Bodens bekannt sein. schaffenheit des Baugrundes unerlässlich.
Anhand dieses Bodengutachtens kann die
Bei nichtbindigen oder weichen bindigen Bö-
Gründung bestimmt werden.
den sollte der Böschungswinkel 45° sein.
In Bergbausenkungsgebieten und bei drü-
Bei steifen oder halbfesten bindigen Böden ckendem Wasser ist eine Bodenplatte von ca.
sollte der Winkel 60° sein. 25 bis 30 cm, je nach Gebäudelast, von Vor-
Bei Fels ist der Winkel 80°. teil.
Zur Beurteilung des Böschungswinkels muss Kommt, aus der Gebäudelast ermittelt, nur
ein Bodengutachten vorliegen oder aber eine Gründung mit Streifenfundamenten und
mindestens die Beschaffenheit des Bodens Einzelfundamenten in Betracht, können die
aus der Nachbarbebauung bekannt sein. Zur Abmessungen schon aus dem Bodengutach-
Planung der Baugrube ist die Kenntnis des ten ermittelt werden.
Grundwasserstandes unerlässlich. Es ist zu Sauberkeitsschichten mit einer Stärke von
prüfen, ob in der Bauzeit der Untergeschosse 5 cm, bei starkem chemischen Angriff auch
das Grundwasser durch Pumpen unterhalb 10 cm aus Beton C8/10, sind in jede Grün-
der Baugrubensohle gehalten werden kann. dung einzubeziehen.
86 5 Gründung
Gurtung mit
Stahlkonsole
V er p Bohrpfahl
ress-
An k
er
Spundwand
Verpress-Anker
Bohrpfahlwand
Anker Verpress-
Gurtung mit Stahlkonsole
Bereich
Überschnittene Bohrpfahlwand
15
Der Mindestachsabstand der Verpresskörper bei Gebrauchskräften bis 700 kN muss 1 m und
bei Gebrauchskräften von 1300 kN muss er 1,50 m betragen. Gegebenenfalls sind die Ver-
pressanker zu fächern.
88 5 Gründung
6SDOW]XJ%HZHKUXQJ
9H U
SUH
VVDQ
NHU
NDQQGHU0LQGHVWDEVWDQGGHU9HUSUHVVDQNHU
QLFKWHLQJHKDOWHQZHUGHQN|QQHQGLHVH
JHIlFKHUWZHUGHQ
U
V V D QNH
9HU SU H
D QN H U
9H U SU H VV
9HUSUHVVDQNHU
$XVIKUXQJ(VVHQHU9HUEDX
PLW6SULW]EHWRQVFKLFKW
9HUSUHVVDQNHU
9HUSUHVVDQNHU
%HWRQVWDKOPDWWH
(UGUHLFK
/XIWVHLWH
90 5 Gründung
18 6.43 18
HE-B180
HE-B180
1.00
3.91
Druckstreben nach Einbau des unteren Stahlrahmens wieder ausbauen
91.5
HE-B240 HE-B240
+4,90
2.99
18
HE-B180 Kanthölzer 10/10 HE-B180 HE-B180 HE-B180
0
18
2.75
Druckstreben nach
-B
Stahlrahmens
wieder ausbauen
Druckstreben nach Einbau
wieder ausbauen
wieder ausbauen
,99
0 /2
7.75
3 ,1
2.50
m
ch
0c
br u
=8
rc h
du
eh
en
ck
ck
De
De
HE-B180
Druckstreben nach
Einbau des unteren
Stahlrahmens
2.50
wieder ausbauen
HE-B180
6.00
92 5 Gründung
Anmerkung:
Alle Bohrpfähle sind min. 20 cm über die angegebene
Oberkante zu betonieren und später auf die erforderliche
Höhe (5,0 cm über UK.-Fundament) abzuarbeiten.
ø außen
2.05
1
13 ø 20
50
2 Wendelbewehrung L = 67,65 m
ø 8, AW= 25 cm, ls = 40 cm
Wendel werden an den Enden
2.50
3x 1 2 Fl. 5/60...1632
A
3x 2 4 Fl. 5/60...300
13 ø 20 L= 9,05
9,05
1
7.95
2 Baustahlmaße in mm
60
6 30 9
2.50
190
60
1
3
520 mm 3 x 8 = 24 ø 16, L = 0,45 m
Alle Formen miteinander
verschweißen
A 520 mm
ø außen
Stoß
B Fußkreuz
( 1x herstellen)
2.45
Stahl S235 JR
4 3 1 Fl. 5/60...1632
3
60 mm
4 2 Fl. 5/60...515
10.00 B
94 5 Gründung
5.11.8 Wendelberechnung
50
Beispiel Wendelberechnung
38
Pfahl 50 cm; Länge = 8,00 m
ø außen
Wendel 10 mm; sw = 10,0 cm; cv = 6,0 cm
788
Anzahl der Windungen n = = 79
10
Schnittlänge:
2
ɩ = 40 D sw π s w 2
2
36 1, 0 3,14 10
2
Wendel werden an den Enden abgebogen
oder verschweißt.
13497,8 +100
79 116,60 = 9211,4 cm
Die Schnittlänge ist = 92,11 m.
5.11 Tiefengründung 95
45
3 ø 8/e = 10
2 28
11 ø 20
1.10
1 3 ø 8/e = 10
2
11 ø 20 (2.98)
2 ø 14 2 3 ø 8/e = 10
2.70
3
2 ø 14 2 2ø8
3
1
3 ø 8/e = 10
2 ø 14
3 2
66
25
25
3x2 ø 14 3 6 ø 14 (1.16)
3
11 ø 20
1 8
1. 0
80
2 14 ø 8 (1.08)
2 d = 0.28m
1.00 1.00
10 ø 14/e = 7.5
6 10 ø 14/e = 7.5
80
24 ø 14/e = 7.5
24 ø 14/e = 7.5
1
2
1.80
2 ø 14
6
1.00
6
6
5 2 ø 14
1 ø 12 4
6
6
6 6 5 2 ø 14
2 ø 14 2 ø 14 1 ø 12
89
89
89
69
57
69
23
23
57
1.69
59 3 12 ø 12 (1.35)
1.69
1.56 22
1.56
22 18 42 59
30
30
18
1 12 ø 12 (6.21) 2 12 ø 12 (6.21)
42
4 8 ø 14 (1.80)
Wird an die Spundwand geschweißt
1 ø 12 1 ø 12 1 ø 12 1 ø 12
6 1 ø 14 (120.00) 5
5 5 5
LFDM
43.4
5 2 ø 14/e = 20 2 ø 14/e = 20 2 ø 14/e = 20 2 ø 14/e = 20 5
33 je 1 ø 12 4 4 4 4
3 ø 12/e = 20 3 ø 12/20 3 ø 12/20 3 ø 12/e = 20
64
64
2 2 2 2
3 ø 12/e = 20 3 ø 12/20 3 ø 12/20 3 ø 12/e = 20
5 8 ø 12 (1.61) 1 1 1 1
100 ø 20 (2.78)
11 ø 16/e = 12.5
aussen
9
100 ø 25 (3.79)
ø 25/e = 15
2.10 ø 20/e = 15
1
2
7 ø 10/e = 15 8
2.40
8
innen
2
100 ø 12 (1.60)
12 ø 28/e = 7
7 ø 10/e = 15
12 ø 14/e = 7 oben 15
aussen
50
1
92
18
unten
aussen 1.45
1.39
6
ø 12/15 5
5
3
ø 12/e = 15 3
12 ø 14/e = 15 ø 25/e = 15
7
35 aussen
1.46 oben
4 100 ø 25 (4.16)
innen
2.35
30
unten
75
innen
5 100 ø 12 (1.05)
Zur Zentrierung der Stahlbetonwände wird Die Stahl-Pos. 1 muss nach Tabelle 3.4 und
ein hochbewehrter Kopfbalken über eine der Betongüte C40/50 mit 1,47 m aus dem
Bohrpfahlwand gebaut. Die untere Wand Balken ragen. Die Stahl-Pos. 2 muss dem-
hängt sich in den Kopfbalken ein. Die obere nach mit 1,18 m aus dem Balken ragen.
Wand wird beidseitig mit Halbfertigteilen Um eine geschlossene Bügelform zu erhalten,
erstellt. Der mittlere Bereich wird mit Beton wird die Pos. 4 oben bis zur Wand geführt
vergossen. Die Bewehrung muss in den Be- und mit einem Haken versehen. Die Haken-
reich des Ortbetonkerns geführt werden. Die länge sollte mindestens 10 øs betragen. Die
tragende Bewehrung liegt immer auf der Stahl-Pos. 8 ist als Zulagestab zu sehen. Sie
belasteten Seite. Über dem Balken greifen soll die Betondeckung verringern.
von außen Erddruckkräfte an und an der
unteren Wand treten Zugkräfte auf.
5.11 Tiefengründung 99
Wand
Stütze
Wand
Bodenplatte
Bodenplatte
Fundament Balkenrost
h
h
OK
5
Sauberkeitsschicht 5 _ 10 cm
Länge Pfahl bis UK-Fundament + 5,0 cm
UK
Aufsicht Aufsicht
Endauflager
Endauflager
Anschlussbewehrung Anschlussbewehrung
für aufgehende Wand
für aufgehende Wand
Fugenband oder
Dichtschlauch
Bohrpfahlwand
Schlitzwand
Decke Decke
Sauberkeitsschicht Sauberkeitsschicht
mit Folie oben mit Folie oben
Anschlussbewehrung
Anschlussbewehrung für untere Wand
für untere Wand
Auflagerkonsole
bewehrt nach Statik
Mittelauflager Mittelauflager
Decke Decke
Sauberkeitsschicht
Unterzug mit Folie oben
Pilzkopf Sauberkeitsschicht
mit Folie oben
Sauberkeitsschicht
mit Folie oben
spätere Decke
Bewehrungsanschlüsse
mit Schraubmuffe
102 5 Gründung
%HWRQLHUDEVFKQLWW
'LH39&5RKUHVLQGHQWVSUHFKHQG]XYHUOlQJHUQ
6ROOWHGLH*UQGXQJVWLHIHQLFKWHUUHLFKWZHUGHQ
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104 5 Gründung
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106 5 Gründung
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LP$EVWDQGD PP
6HLOVFKODXIH 6FKZHLQlKWHXPODXIHQGD PP
108 5 Gründung
5.13.6 Absenkkasten, die Schneide anschluss wird der vertikale Stab der Position
14 herangezogen.
Die Bewehrungsführung zur Schneide ist im
Kapitel 5.13.7 dargestellt. Die Expositions- Die Ausführung der Bauwerksecken sollte
klassen wurden für einen Beton C35/45 mit immer stärker bewehrt werden. Hier wird die
einer Betondeckung von 55 mm festgelegt. Stahl-Pos. 4 und 5 mit dem Durchmesser
14 mm vorgesehen. Im inneren Eckbereich
Die Bewehrung der Schachtwände: Außen wird die Pos. 5 angebunden. Sie muss durch
mit 19,0 cm2/m und innen mit 18,0 cm2/m. die Schräge der Schneide kürzer werden.
Die Schubbewegrung für die Schneide mit
18,2 cm2/m. Hieraus ergibt sich die Bügel- Nun werden die Längsstäbe eingebaut. Die
form Pos. 1 mit dem Stabdurchmesser von ganze Kraft des Absenkvorgangs wird von
12 mm und dem Abstand von 12 cm. Der den Schneiden aufgenommen. Dementspre-
Bügel hat zwei vertikale Schenkel die zur chend muss auch die Bewehrung nach stati-
Schubbewehrung angerechnet werden. 18,2 schen Vorgaben ausgebildet werden. Innen
cm2/m geteilt durch zwei sind 9,1. In der liegt die Stabstahlform Pos. 8 und 11 mit dem
Tabelle 3.8 finden wir den Wert 9,42 cm2/m. Durchmesser 20 mm. Außen wird die Pos. 6
In der Tabelle ist dann der Durchmesser und bzw. 9 eingebunden. Diese Positionen über-
der Abstand angegeben. Die Bügelabmes- greifen mit dem Schenkel von 1,40 m und
sungen errechnen wir mit dem Außenmaß der liegen im Abstand von 10 cm.
Schalung minus der beidseitigen Betonde- Im Absenkvorgang ist der Kasten nach oben
ckung. Erforderliche Betondeckung 5,5 cm. und unten hin offen. Der ganze Erddruck
Das ergibt 60 minus 5,5 minus 2,5 cm Aus- drückt von außen mittig auf die Seitenwände
sparung und minus 3,0 cm Betondeckung und erzeugt so ein Stützmoment. Die Ecken
innen. Innen nur 3,0 cm weil ja hier die Bo- werden stärker belastet. Die Stahl-Pos. 13 wird
denplatte anschließt und der Kontakt zum als Stützbewehrung zusätzlich außen einge-
Erdreich oder Wasser nicht gegeben ist. Die baut. Mit den Zulagestählen Position 12 wird
Bügelposition 1 muss im Bereich des Fugen- eine biegesteife Eckbewehrung ausgeführt.
bandes nach innen abgebogen werden. Zur Zum Abschluss werden Abstandhalter zwi-
Auswechselbewehrung wird dann die Stahl- schen der Bewehrung und Schalung einge-
Position 2 vorgesehen. Das Fugenband wird klemmt. Außen und unten für 5,5 cm und
innen umlaufend eingebaut. Dementspre- innen für 3,0 cm. Diese Abstandhalter konnte
chend muss auch die Stahl-Pos. 2 innen um- die Bauleitung anhand der Angaben auf dem
laufend eingebaut werden. Die Längsstäbe Plan vorab bestellen.
Pos. 7 und 10 stabilisieren den Bewehrungs-
korb und das Fugenband wird hier angebun- Im Kapitel 5.13.8 sind die weiteren Beto-
den. Für den Bewehrungsanschluss der auf- nierabschnitte mit der vertikalen Bewehrung
gehenden Wand wird die Stahl-Pos. 3 nach dargestellt. Die vertikale Bewehrungsführung
Tabelle 3.8 mit dem Durchmesser 12 mm im in der Platte sind analog zur Eckbewehrung
Abstand von 6,0 cm innen eingebaut. Diese auszuführen. Man muss nur auf die Übergrei-
Stahl-Pos. 3 kann aber erst oberhalb des Fu- fungslänge achten. Bei einem größeren Stab-
genbandes angebunden werden. Zur Stabilisie- durchmesser wird die Übergreifungslänge
rung wird der untere Schenkel der Pos. 3 bis auch größer. Der Bewehrungsstab muss weiter
nach außen geführt und dort hoch gebogen. aus dem Betonierabschnitt herausragen. Auch
hier muss in den Ecken eine Zulagebewehrung
Die Gewindestäbe Position 14 und 15 werden eingebaut werden. Der Erddruck in Feldmitte
im Abstand von 10 cm an die Seitenschalung ist zu groß. Auf dem Bewehrungsplan muss
befestigt. Hier werden später die Gewinde- die Betongüte, die Expositionsklasse mit der
stäbe zur Anschlussbewehrung der Boden- Betondeckung, die letzten Stahlnummern und
platte eingeschraubt. Für den äußeren Wand- die zugehörigen Pläne stehen.
5.13 Der Absenkkasten 109
*HZLQGHVWDE7\S/(1721PLW0XIIH
¡
¡
¡H
¡
¡H
¡
¡
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LQQHQ
LQQHQ
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5
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DXHQ
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110
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¡
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¡
¡
[
¡H
+(%
3(6'5
[
DXHQ
¡
¡
(FN]XODJHQ[$XVIKUHQ
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¡ ¡H
5 Gründung
5.13 Der Absenkkasten 111
%LOG
%DXJUXEHW P
+DXSWEHWRQLHUDEVFKQLWW %HWRQLHUDEVFKQLWW
QXU%HWRQZlQGH
FDFP
%LOG
7HLODEVHQNXQJ
+DXSWEHWRQLHUDEVFKQLWW %$
QXU%HWRQZlQGH
%HQWRQLWVXVSHQVLRQ
%HQWRQLWVXVSHQVLRQ
FDFP
112 5 Gründung
5.13.10 Absenkkasten, die Be- den 20 cm der Pos. 1 addiert und die Länge ist
wehrung zur Bodenplatte 1,25 m. Der nächste Stab ist nach 10 cm auf
der linken Seite die Pos. 2. Hier schließt nun
Im Kapitel 5.13.9 sind einzelne Absenkvor-
die Pos. 1 an. Dies geschieht immer im Wech-
gänge des Betonkastens dargestellt. Nach
sel, die Stäbe werden geschwenkt.
dem die unbewehrten Betonpolster gezogen
wurden, wird sich der Absenkkasten um ca. In der oberen Lage wird die Stabstahl-Pos. 3
30 cm in den Boden absenken. Anschließend und 4 ebenfalls versetzt eingebaut. Die Über-
werden in der Mitte des Kastens 50 cm Erd- greifungslänge der Position 4 wird nach Ta-
reich ausgehoben. Nach Bild 2 werden nun die belle 3.5 für die obere Lage ermittelt. Hier
Schneiden wegen des hohen Gewichts den sind es 1,45 m. Mit dem Zuschlag der kürze-
Boden nach innen drücken. Der lockere Boden ren Pos. 3 muss die Länge 1,75 m sein.
muss entfernt werden. Dieser Arbeitsablauf Es ist durchaus möglich, an beiden Seiten
wird immer wieder fortgesetzt. Wobei umlau- kürzere Gewindestäbe in der unteren und
fend in den 10 cm Freiraum eine Bentonit- oberen Lage einzuschrauben und den Restbe-
suspension eingefüllt wird. Hierdurch werden reich des Feldes mit einem Bewehrungsstab
seitliche Bodenabsenkungen und Grundbrüche mit beidseitiger Übergreifungslänge zu fül-
außerhalb des Senkkastens vermieden. len. Der Stahlverbrauch wäre aber wesentlich
Die Bodenplattenbewehrung zum Absenk- höher. In Querrichtung werden dann die
kasten ist im Kapitel 5.13.11 dargestellt. Bewehrungsstäbe Position 8 bis 11 analog
Hier wurden die Expositionsklassen für einen zur Position 1 bis 4 eingeschraubt. Die Stab-
Beton C35/45 mit einer Betondeckung von stahl-Pos. 12 ist eine Zulagebewehrung. Hier
55 mm festgelegt. Eine Anschlussbewehrung reichen die vorhandenen Durchmesser
aus Schraubanschlüssen mit Schraubmuffen 16 mm im Abstand von 10 cm nicht aus. Die
und dem Durchmesser 16 mm im Abstand Zulagestäbe Pos. 12 beginnen beidseitig
von 10 cm wurden vorgesehen. jeweils 50 cm von der Innenkante der Wand.
Wird das Bauteil im Grundwasser, wie in Die obere Bewehrung ist hier höher, da der
diesem Beispiel gegründet, muss unten eine Druck von unten kommt und die Platte ver-
ca. 50 cm starke unbewehrte Betonplatte bis sucht sich nach oben in Feldmitte zu wölben.
unter die neue bewehrte Bodenplatte gegos- Dort wo das Fugenband endet, wird im Ab-
sen werden. Anschließend wird das Restwas- stand von 2,0 cm die Stahl-Pos. 5 eingebaut.
ser ausgepumpt. Die langen Schenkel liegen oben und unten.
Die einfachste Lösung zum Bewehren der Diese Form hilft, das Fugenband in ihrer
Bodenplatte sind Gewindestäbe in die dafür Lage zu halten. 50 cm minus 9,0 cm Beton-
vorgesehenen Muffen zu schrauben. Hierbei deckung, Minus 2,0 cm der untere Stab, er-
sollte zum leichteren Einbau die Stablänge geben eine Schenkelhöhe von 39 cm. Stahl-
ca. 20 cm kürzer als die erforderliche Länge Pos. 5 wird im Abstand von 30 cm verlegt. Es
sein. Erforderlich ist eine Bewehrung mit ist eine konstruktive Bewegrung. Stabstahl-
dem Stabdurchmesser 16 mm im Abstand Pos. 13 und 14 halten die Position 5 und das
von 10 cm. Die Stahl-Pos. 1 wird nun alle Fugenband in ihrer Lage. Durch die verschie-
20 cm in die Schraubmuffen der linken Seite denen Höhenlagen der Stähle, kann die Positi-
eingeschraubt. Die Stahl-Pos. 2 wird nun in on 5 auch in Querrichtung eingebaut werden.
der unteren Lage als Verlängerung zu Pos. 1 Hätten wir in der Bodenplatte keine Schraub-
mit der Übergreifungslänge nach Tabelle 3.5 anschlussbewehrung, müsste die Stahl-Pos. 5
plus 20 cm rechts in die Muffen geschraubt. mit den Schenkeln in der unteren und oberen
Die Übergreifung muss für die untere Lage, Lage verankert werden. Die Stahlpositionen 6
dem Durchmesser 16 und dem Beton C35/45 und 7 sind konstruktiv einzubauen. Die Un-
nun 1,02 m sein. Hier werden noch die fehlen- terstützung ist 34 cm hoch.
5.13 Der Absenkkasten 113
8.5 35 6.5
50
10
49.5
7 7
25 ø 10/30 Beton C8/10 1 2 75 ø 16/10
25 ø 10/30
8 9 70 ø 16/e=10
7.00 oben
Gewinde 3 71 ø 16 (7,00)
Gewindestab Stabstahl-Pos. 3 u. 4 schwenken
oben 1,75
4 71 ø 16 (1,75) Gewinde
Gewindestab
7.00 unten
Gewinde 75 ø 16 (7,00) Stabstahl-Pos. 1 u. 2 schwenken
1
Gewindestab unten 1,25
2 75 ø 16 (1,25) Gewinde
Gewindestab
70
50
24
70
39
50 2x25= 6 50 ø 12 (1,64)
2x25= 5 50 ø 14 (1,39)
70
12
70
2x25= 7 50 ø 10 (1,52)
114
6 Bodenplatten
© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019
K. Beer, Bewehren nach DIN EN 1992-1-1 (EC2), https://doi.org/10.1007/978-3-658-27080-3_6
6.1 Die Bodenplatte 115
a
a a 15°
a 15°
Bild 6.1d
Bild 6.1b Auswechselbewehrung an stumpfen Ecken:
Stützbewehrung unter 90°: Auch für Treppen.
Auch für Bodenplatten. 0
oben 0 Bügel nicht 0
anrechenbar
0 oben
Bügel
konstruktiv unten 0
0
wegen Betonierabschnitt
Bei diesen Ausführungen der Bodenplatte ist ein Rissbreiten-Nachweis erforderlich. Auch bei
angeformten Fundamenten und Streifenfundamenten kann sich die Bodenplatte nicht ohne
Zwang beim Abfließen der Hydrationswärme verkürzen bzw. verformen.
30 cm
a
h
h
h
60 cm
guter Verbund
h
116 6 Bodenplatten
Die Mindestbewehrung wird auch bei Bo- Beispiel: Ist der Achsabstand der Wände
denplatten ohne Abminderung durchgehend 7,00 m, so tragen wir diese 7,00 m im Maß-
eingelegt. Die Höchstbewehrung ist das 0,08- stab 1:50 auf der horizontalen Linie ab. Auf
fache des Betonquerschnittes auf 1,0 m Län- der vertikalen Linie, der Wandachse, tragen
ge. Die Bewehrung wird immer in As cm2/m wir dann im Maßstab 1:50 die 5 m nach oben
angegeben. Bodenplatten für einen wasser- ab. Punkt oder kleiner Strich reichen aus. Zur
dichten Raum, eine Weiße Wanne, sind in Ermittlung der Feldbewehrung tragen wir
der DIN 1045-2, und DIN EN 206-1 geregelt. nun in der Mitte der horizontalen Linie zwi-
Der Mindestbeton ist ein C25/30 WU. Für schen den Wandachsen im gleichen Maßstab
wasserundurchlässige Betone sollte hinter der die As-Werte der Feldbewehrung nach unten
Bezeichnung C25/30 WU stehen. WU steht ab. Jetzt verbinden wir die Punkte der Stütz-
für wasserundurchlässigen Beton. Die Be- bewehrung mit denen der Feldbewehrung
wehrung ist immer mit Rissbreitenbewehrung durch einen Bogen, wobei der Bogen unter
einzulegen. der horizontalen Linie größer wird. Diese
horizontale Linie nennen wir die Null-Linie.
Sie trennt die Werte der Stützbewehrung von
6.1.2 Bewehrung der Bodenplatten der Feldbewehrung.
Im Kapitel 6.1.3 ist dargestellt, in welchen Wie auf Bild 6.1g zu ersehen, ist der Bogen
Ebenen und Bereichen die Bodenplattenbe- oberhalb der Horizontalen nur leicht gewölbt.
wehrung liegt. Die Feldbewehrung, die wir Dort wo der Bogen die horizontale Linie
aus der Statik entnehmen, liegt oben und die schneidet, haben wir den rechnerischen End-
Stützbewehrung unter Wänden, Stützen und punkt. Der rechnerische Endpunkt, das Ver-
Wandpfeilern muss in der unteren Lage ver- satzmaß und die Verankerungslänge ist im
legt werden. Die Bodenplatte ist ein großflä- Kapitel 3 zu finden.
chiges Bauteil und wird mit Betonstahlmatten
Um nun die Länge der Stützbewehrung zu er-
500 M bewehrt.
mitteln, müssen wir noch beidseitig das Ver-
Es gibt Sonderfälle im Industriebau, in denen satzmaß (Abschnitt 3.2) und die Veranke-
nur Rundstahl 500S verlegt oder Sonder- rungslänge ɩbd addieren. Vereinfacht kann
dynmatten in Bodenplatten eingebaut werden man sagen, bei einer Plattenstärke von 25 cm
dürfen. Das ist bei schwingender Belastung reicht beidseitig ein Zuschlag von 50 cm. Nun
oder schwerem Gabelstaplerverkehr der Fall. ist die Länge der Stützbewehrung ermittelt.
Die Stützbewehrung liegt in der unteren Lage Anhand dieser Kurve kann man jetzt jedes
der Bodenplattenbewehrung. Um die Länge beliebige Staffelmaß abgreifen. Liegt in der
der Stützbewehrung anzugeben, die oft aus Bodenplatte vollflächig eine Betonstahlmatte
der Statik nicht zu ermitteln ist, gehen wir Q257A, so fehlen an der erforderlichen
folgendermaßen vor. Stützbewehrung noch ca. 2,5 cm2/m. Diese
Auf einer DIN-A4-Seite zeichnet man eine 2,5 tragen wir in Metern, von der Spitze nach
horizontale Linie in Mitte des Blattes. Auf unten, ab und können in den Schnittpunkten
dieser Linie trägt man im Maßstab 1:50 oder die Länge der rechnerischen Endpunkte mes-
1:100 die Achsmaße der Wände durch lange sen. Auch hier müssen noch beidseitig das
vertikale Linien auf. Auf diesen vertikalen Versatzmaß und die Verankerungslänge ad-
Linien trägt man, von der horizontalen Linie diert werden.
gemessen, nach oben die As-Werte der Stütz- Diese Bewehrung von 2,5 cm2/m sollte aus
bewehrung in Metern auf. Der Maßstab sollte Stabstahlzulagen (B500S B) eingelegt wer-
nicht gewechselt werden, und 5 m auf dem den. Grundsätzlich kann man sagen, dass bei
Maßstab sind dann 5 cm2/m Stützbewehrung. Bodenplatten die untere und obere Beweh-
6.1 Die Bodenplatte 117
rungslage vollflächig mit Betonstahlmatten wenn sie größer als die erforderliche Min-
bewehrt wird. Die erforderliche Mehrbeweh- destbewehrung ist.
rung, z. B. über der Stützung, wird mit Stab-
stahlzulagen abgedeckt. 6.1.3 Bewehrungsanordnung
In der Längenermittlung zur Feldbewehrung Randeinfassung mit Stecker und zwei Längs-
mit einem erforderlichen Bewehrungsquer- stäben 10 bis 12. Die Schenkellänge des
schnitt von 5 cm2/m gehen wir wie folgt vor. Steckbügels mit 2 h kann man vernachläs-
Als Grundbewehrung ist eine Betonstahlmat- sigen. Bei einem 8 sind das 50 cm. Schen-
te Q335A eingelegt. Den fehlenden Rest- kellänge nur ɩ b,rqd.
querschnitt von 1,65 cm2/m tragen wir von Im obigen Beispiel tritt keine aufgezwungene
der unteren Kurve nach oben ab. Im Schnitt- Verformung auf. Die Gründungsplatte mit
punkt haben wir wieder die rechnerischen ebener Unterseite kann sich beim Abfließen
Endpunkte und addieren beidseitig 50 cm. der Abbindewärme verkürzen. Es ist keine
Diese Zulagen werden auf die untere Feld- Rissbreitenbewehrung erforderlich. Es sei
bewehrung gelegt. Die Ermittlung der Matten denn, es sind besondere Anforderungen an
oder Rundstahlbewehrung macht nur Sinn, den Beton gestellt.
Feldbewehrung Feldbewehrung
Stützbewehrung Stützbewehrung
bd bd bd
bd
Zugkraftdeckungslinie E
E E E
a
E E E E
Versatzmaß
Umhüllende
Endauflager Mittelauflager Endauflager
b,dir Bodenplatte oben; Feldbewehrung 6d s b,dir
Zugkraftdeckungslinie zur Bodenplatte
E
Umhüllende
E
Versatzmaß bd
Zugkraftdeckungslinie
E
bd
Stützbewehrung; obere Lage
bd
Stützbewehrung; obere Lage
6.1.4 Rissbreitenbewehrung
Bild 6.1j
Rissbreitenbewehrung in einer
Betonwand. Im unteren Wandbereich
sind die engeren Abstände zu sehen.
Die vertikalen Stäbe liegen innen.
6
24 6
6
1 20 ø 6 (0.48)
S-Haken zur Wandbewehrung
umschließen die Tragstäbe.
21
25
25
2 20 ø 10 (0.71)
Abstandhalter zur Wandbewehrung
liegen zwischen den Bewehrungsstäben.
Bild 6.1k
Auch im Bereich von Vesprüngen und
und Kanälen muss die Rissbreiten-
bewehrung eingelegt werden.
120 6 Bodenplatten
6.1.5 Rissbreitenbewehrung zur Der Statiker muss nun die geeignete Min-
Bodenplatte destbewehrung zur Vermeidung des einen
Risses bestimmen.
Folgendes ist bei der konstruktiven Beweh-
rung zur Begrenzung der Rissbreite zu be- Die Mindestbewehrung kann größer als die
achten: erforderliche Tragbewehrung sein. Bei den
statischen Nachweisen ist die Mindestbeweh-
1. Kleine Stabdurchmesser wählen.
2. Geringe Stababstände. rung aus der Rissbreitenbeschränkung meis-
3. Geringer Abstand zum Bauteilrand in der tens größer als die Berechnung zur Trag-
1. Lage. bewehrung.
4. Versetzte Bewehrungsstöße. Die Mindestbewehrung, auch hier die Be-
5. Eine außenliegende Bewehrung. wehrung zur Rissbreitenbeschränkung, muss
Die zu erwartende Rissbreite richtet sich durchlaufen und über die Auflager geführt
nach den Umgebungsbedingungen bzw. da- werden.
nach, welchen Anforderungen das Bauteil
ausgesetzt ist. In der Tabelle 4.10 finden Sie
die Werte zur Begrenzung der Rissbreite. 6.1.6 Rissbreitenbewehrung
Anhand der Expositionsklasse kann man in ƒck = die charakteristische Beton-
Tabelle 4.10 die Mindestanforderungsklasse festigkeit
und die zu erwartende Rissbreite finden. Mit
der Rissbreite kann man den Stabdurchmes- ƒct,eff = 50 der mittleren Betonzug-
ser und den Stababstand bestimmen. Bei festigkeit bei der Bemessung
Doppelstabmatten ist der Einzelstabdurch- ƒyk = der charakteristische Wert der
messer bei der Berechnung einzusetzen. Streckgrenze des Betonstahls
Liegen Bodenplatten ohne jegliche Formän- ƒtk,cal = der charakteristische Wert der
derung frei auf der Sauberkeitsschicht auf Zugfestigkeit des Betonstahls für
und werden beim Schwinden des Betons und die Bemessung
durch das Abfließen der Hydrationswärme,
der Abbindewärme, nicht an der Verformung Bei Platten, die nicht stärker als 200 mm sind
gehindert, kann auf den Rissbreitennachweis und in der Expositionsklasse XC1 ohne we-
verzichtet werden. Die Verformung durch die sentlichen zentrischen Zug, darf auf den
Reibung der Eigenlast ist gering und wird Rissbreitennachweis verzichtet werden (Duk-
durch die eingelegte Bewehrung aufge- tilitätskriterium).
nommen.
Die zulässige Spannung ds für eine gewählte
Sind jedoch Versprünge oder Fundamente rechnerische Rissbreite wk kann nach Tabel-
mit der Bodenplatte verbunden, treten auf- le 4.10 bestimmt werden. Ein Versagen des
gezwungende Verformungen auf. Die Bo-
Bauteils bei Erstrissbildung ohne Vorankün-
denplatte kann sich nicht frei ausbreiten bzw.
digung muss vermieden werden.
verkürzen. Beim Überschreiten der Zugfestig-
keit des Betons entsteht ein Riss. Durch Be- Werden Betonstahlmatten mit einem Quer-
wehrung kann man im Beton keine Risse schnitt AS 6,0 cm2 in zwei Ebenen gesto-
vermeiden. Aber durch eine geeignete Riss- ßen, ist im Stoßbereich der Nachweis der
breitenbewehrung kann man vermeiden, dass Rissbreitenbeschränkung mit einer um 25 %
sich die Längenänderung der Platte auf die- erhöhten Stahlspannung zu führen.
sen einen Riss konzentriert.
6.1 Die Bodenplatte 121
Die Rissbreitenbewehrung (horizontale) soll- dert diesen Vorgang und es entstehen vertika-
te außen liegen und aus dünnen Stäben mit le Risse an der Wandoberfläche. Ohne die
kleinem Abstand bestehen ( 12/e = 10 oder engmaschige Rissbreitenbewehrung würden
14/e = 10). Die Bewehrung kann an beiden sie weit auseinanderklaffen. Deshalb sollte
Seiten unterschiedlich sein. Zum Beispiel auch bei Wänden ohne Rissbreiteneinschrän-
innen Wasserbehälter, außen Luftfeuchte und kungen eine Bewehrungszulage von je 2 ho-
Regen. rizontalen Längsstäben unten und oben vor-
gesehen werden.
Die kritischen Punkte, an denen sich Wand-
risse zeigen, sind auf einer Länge von ca. Die konstruktive Bewehrung:
2 Wandhöhe zu erwarten. Hier sollte man 1. Kleine Stabdurchmesser des Betonstahls
vorbeugen und wenigstens Sollbruchstellen wählen
durch Einlegen von Dreikantleisten planen. 2. Geringe Stababstände
Die Platte oder das Fundament sind schon 3. Geringer Abstand der Stäbe zum Bauteil-
betoniert. Der Beton ausgehärtet. Nun ver- rand
sucht sich der noch frische Beton in der 4. Versetzte Bewehrungsstöße
Wand auszubreiten. Das Fundament behin- 5. Die Bewehrung sollte außen liegen
ds . A s
d s = d s *.
4 ( h — d ) . b . ƒ ct,0
ƒ ct,eff
ds * .
ƒ ct,0
Wirkungsbereich und Fläche
für A c,ff
2,5d 1 h/2
12
2,5d 1 h/2
12
d1 d1
h
122 6 Bodenplatten
6.2.1 Bewehrungsdetails
ø 10/e = 15 (2,07)
BSt-Matte BSt-Matte BSt-Matte BSt-Matte
ø 8/15 ø 10/15 Betonierabschnitt
Betonierabschnitt
3 ø 10 1 3 ø 10 1 mit Fugenblech
96
96
3 BSt-Matte 3 BSt-Matte
25
15
1
2
2
73
73
3 3 ø 10 ø 8/17 3 3 ø 10
ø 8/17
50
15
15
3 6 ø 10 in laufende Meter
Bild 6.2c Bild 6.2d
Anschluss Wand-Bodenplatte Anschluss Wand-Bodenplatte
25
BSt-Matte
ø 10/e = 15 (2,07)
BSt-Matte
ø 10/15 Betonierabschnitt BSt-Matte BSt-Matte
1 mit Fugenband
4 ø 10 ø 12/15 Betonierabschnitt
3 ø 6/30 1 mit Fugenblech
3 ø 10
BSt-Matte
96
BSt-Matte
96
4 3 4
4
25
2 15
1
2
ø 8/17 3 6 ø 10
ø 8/17 3 ø 10 3 5
50
ø 10/e = 15 /1,03)
15
50
aussen
innen
2 ø 8/e = 17 (1,15)
1,00
73
6
unten
unten
22
22
30
40
1 ø 12/e = 15 (1,40)
4
4 ø 6/e = 30 (0,50)
aussen
Für Fugenbandeinfassung
30
oben
3 10 ø 10 in laufende Meter 60
5 ø 10/e = 15 (0,90)
124 6 Bodenplatten
6.2.2 Erläuterung zu den Innen- mit dem Faktor 0,7 aus Tabelle 3.1 abge-
wandanschlüssen mindert werden. Beachten sollte man noch
die Lage der unteren Schenkel.
Die Bewehrung wurde für einen Beton Bild 6.2g stellt den Anschluss einer Mittel-
C20/25 und einer Betondeckung von 3,5 cm stütze an die Bodenplatte dar. Die Belastung
gewählt. aus der Stütze ist für die 25 cm starke Bo-
Bild 6.2e zeigt einen Wandanschluss für eine denplatte zu hoch. Alternativ zu einem Fun-
Mittelwand. Die Anschlussbewehrung zu der dament wird hier eine Bodenplattenverstär-
aufgehenden Wand wird mittels einer U- kung vorgesehen. Die Abmessungen betra-
Form hergestellt, denn einzelne Stäbe mit gen, b/d/h = 50/50/50 cm und die Abmessun-
einem Haken zu versehen, würde zu einem gen der Stütze sind 25/25 cm.
längeren Arbeitsaufwand und einer ungenau- Die Bewehrung: Die Überprüfung der
en Verlegung führen. Höchstbewehrung in einem Schnitt hat Vor-
Die U-Form oder Stahl-Pos. 1 muss mit der rang vor der Ermittlung der Übergreifungs-
anschließenden Mattenbewehrung übergrei- länge. Die Stütze wird mit vier Stäben vom
fen. Diese Übergreifungslänge können wir Durchmesser 16 mm bewehrt. Im Stoßbe-
aus Tabelle 3.4 mit dem Stabdurchmesser reich befinden sich 2 4 = 8 Stäbe, diese
und der Betongüte ablesen. Nach der Tabelle haben eine Querschnittsfläche von 16,1 cm2
muss die Stahl-Pos. 1 mindestens 53 cm aus nach Tabelle 3.9. Die Stütze hat einen Quer-
der Bodenplatte ragen. Diese Länge kann schnitt von 625 cm2. Dieser Wert multipli-
man mit dem Faktor As,erf /As,vorh kürzen. Zu ziert mit dem Faktor 0,09 ergibt die Höchst-
der Übergreifungslänge addieren wir noch bewehrung in einem Stützenquerschnitt. Sie
die Einbindetiefe von 20 cm bei einer Bo- beträgt 56,5 cm2. Längsstäbe dürfen in einem
denplattenstärke von 25 cm hinzu und das Schnitt gestoßen werden.
Schenkelmaß ist 73 cm.
Die Übergreifungslänge wird nach Tabelle
Zu bestimmen ist noch die Breite der U- 3.5 für Zugstöße bestimmt. Sie beträgt für
Form. Hier müssen beidseitig von der Wand- einen Stabdurchmesser 16 mm und bei einem
stärke die Betondeckung von 3,5 cm und die C20/25 mindestens 1,51 m. Der untere
Betonstahlmatte abgezogen werden. Dieses Schenkel kann mit dem Faktor 0,7 multipli-
Maß sollte man nicht zu knapp wählen, denn ziert werden, und die Verankerungslänge be-
im Stoßbereich der Wandbewehrung liegen ginnt ab der oberen Bewehrungslage. Der
2 Matten übereinander. Die Betondeckung Bügel Pos. 3 muss einseitig schmaler werden,
muss eingehalten werden. Die Längsstäbe, denn die Anschlussbewehrung muss vorbei-
Pos. 2, sichern die Lage der Stahl-Pos. 1. geführt werden.
Bild 6.2f zeigt einen Wandanschluss für eine Bild 6.2h zeigt einen Bodenplattenversprung.
Mittelwand mit starker Biegebeanspruchung Die Stahlform Pos. 1 wird bei Versprüngen
und wechselnder Belastung. Aus diesem
zur Weiterleitung der Stützbewehrung einge-
Grund werden zum Wandanschluss zwei L-
baut. Der Durchmesser und die Länge der
Formen gewählt.
oberen Schenkel sind der Statik zu entneh-
Die Übergreifungslänge der Stahl-Pos. 1 men. Die Stäbe der Pos. 1 müssen so weit ins
entnehmen wir aus der Tabelle 3.4 mit 79 cm Feld geführt werden, bis die anschließende
und addieren die Einbindetiefe hinzu. Die Matte den erforderlichen Bewehrungsquer-
Schenkellänge beträgt 1,00 m. schnitt aufnehmen kann. Von diesem Punkt
Auch die untere Schenkellänge wird nach wird der Stahl mit dem Versatzmaß und ɩbd
Tabelle 3.4 bestimmt. Die Verankerung verankert. Der Durchmesser sollte 14 mm
beginnt ab der oberen Mattenlage und kann nicht überschreiten.
6.2 Erläuterung zu den Bewehrungsdetails 125
1 2x ø 12/e = 15 (1,35)
BSt-Matte BSt-Matte BSt-Matte
ø 12/15
ø 8/15 ø 12/15 1
Betonierabschnitt Betonierabschnitt
2 ø 10 1 2 ø 10 1
BSt-Matte
1,00
2 2 BSt-Matte
25
25
35
2 2 ø 10 2 2 ø 10
2 4 ø 10 in laufende Meter
73
73
15
1 ø 8/e = 15 (1,61)
Bild 6.2g
Anschluss Stütze-Bodenplatte
25 Bild 6.2h
2 ø 16
Bewehrung Bodenplattenversprung
2 ø 16
2 ø 16
2 ø 16 2
Betonierabschnitt
3ø6 2
25
3 BSt-Matte BSt-Matte BSt-Matte
2
25
65
Bügel nicht
25
dargestellt
1 5 ø 10 1
2 4 ø 16 (2,60)
1 BSt-Matte 2
5 ø 10 liegt auf Pos. 2
18
2,00
13 9
80 oben
13
9
18
56
oben 98
3 3 ø 6 (0,80)
16
25 18 unten
35
1 ø 10/e = 15 (2,68)
38
54
54
61
1 10 ø 10 (1,69)
126 6 Bodenplatten
6.3 Bewehren einer Bodenplatte Ist die erste Mattenlage verlegt, werden nun
die Steckbügel Pos. 2 und 3 mit der Pos. 4
Nach den Umgebungsbedingungen ist die und den Längsstäben Pos. 6 eingebaut Um
Bodenplatte ein Gründungsbauteil und in die die Höhe der Pos. 2 zu ermitteln, müssen 2
Expositionsklasse XC2 einzustufen. Als Be- das Verlegemaß und 2 die Matte abgezogen
ton sollte mindestens ein C20/25 verwendet werden. 25 – 7 – 3 = 15 cm. Die Länge der
werden. In Tabelle 2.1 findet man zwar einen Schenkel ist nach DIN ɩb,rqd . Die Pos. 3 im
Beton C16/20 in der Expositionsklasse XC2, Kreuzungsbereich der Steckbügel wird 2 cm
zur Anwendung sollte aber der Beton C20/25 niedriger gewählt.
kommen. Dieser C20/25 entspricht dem alten
B25 und dieser hatte nach jahrelanger Erfah- Die Stahl-Pos. 4 ist die Anschlussbewehrung
rung sehr gute Eigenschaften. Der Statiker für die aufgehenden Wände. Diese Form
rechnet immer mit den Werten eines C20/25. muss nach Tabelle 3.4 eine Übergreifungs-
länge von 66 cm haben. Die Schenkellänge
Die Betondeckung oder das Verlegemaß cv ist dann die Übergreifungslänge plus 20 cm
finden wir anhand der Expositionsklasse in Einbindetiefe. Die Breite der Stahl-Pos. 4
Tabelle 2.2. In dieser Tabelle ist die Beton-
ermitteln wir mit der Wandstärke minus 2
deckung von 3,5 cm gleichbleibend bis zum
dem Verlegemaß, minus 2 der Matten-
Stabdurchmesser 20 mm. Mit der Angabe des
stärke. 25 – 7 – 3 = 15 cm.
Verlegemaßes werden die Höhen der Ab-
standhalter und Unterstützungen bestimmt. Grundsätzlich sollten in jeder Wandecke
Die Bodenplatte, ein großflächiges Bauteil, mindestens vier Längsstäbe mit dem Durch-
wird in der unteren und oberen Bewehrungs- messer 12 mm als Anschlussbewehrung vor-
lage mit Betonstahlmatten bewehrt. Im Kapi- gesehen werden. Die Stahl-Pos. 5 ist als An-
tel 6.3.1 wurde eine Betonstahlmatte Q524A schlussbewehrung bestimmt. Die Länge der
in der unteren und oberen Lage eingezeich- Schenkel richtet sich nach Tabelle 3.4 mit
net. Die Angaben über diese Matte finden der Übergreifungslänge von 79 cm und der
sich in Tabelle 4.1 wieder. Die Betonstahl- Einbindetiefe von 20 cm. Der horizontale
matte, 6 m lang und 2,30 m breit sowie mit Schenkel kann konstruktiv ausgeführt wer-
einem Bewehrungsquerschnitt von 5,24 cm2/m den.
in Längsrichtung und in Querrichtung, ist Als Stützbewehrung sind in der unteren Lage
eine Randsparmatte. Das bedeutet, dass die unter der Mittelwand 7,5 cm2/m Bewehrung
ersten drei Maschen in Querrichtung zur erforderlich. Die vorhandene Betonstahlmatte
Übergreifung genutzt werden. Die Übergrei- Q524A kann man von diesem Wert abziehen.
fungslänge in der Längsrichtung wird nach Der Restquerschnitt wird mit Stabstahlzula-
Tabelle 4.2 bestimmt. Hier muss man aber gen abgedeckt. Bevor die obere Mattenlage
Folgendes beachten: verlegt wird, müssen die Unterstützungs-
Die Bodenplatte ist 25 cm stark, dementspre- körbe eingebaut werden. Die U-Körbe stehen
chend sind die Verbundbereiche für die obere auf der Schalung, hier auf der Sauberkeits-
und untere Bewehrungslage dem guten Ver- schicht. Die Höhe errechnet sich mit der
bund zuzuordnen. In Tabelle 4.2 finden wir 25 cm starken Bodenplatte minus 1 die Be-
für eine Q524A und einen Beton C20/25 die tondeckung, minus die obere Mattenlage. Im
Übergreifungslänge mit 50 cm angegeben. Stoßbereich der Matten, können drei Matten
Anhand der Tabelle 4.4 können wir dieses übereinander liegen. 25 — 3,5 – 2,5 = 19 cm.
Maß überprüfen. 3 Maschen sind 3 der Ab- Gewählt wird ein Unterstützungskorb U19.
stand der Mattenstäbe gleich 45 cm. Addie- Die Anzahl errechnet sich aus der Grundflä-
ren können wir noch die Stabüberstände von che der Bodenplatte multipliziert mit dem
2,5 cm je Mattenende. Nach der Maschenre- Faktor 1,3 in Metern. Ein Korb ist 2 m lang
gel beträgt die Übergreifungslänge 50 cm. und liegt dann im Abstand von 70 cm.
6.3 Bewehren einer Bodenplatte 127
6.3.1 Bodenplattenbewehrung
50
13
50
15
50
3 3 ø 8 (1.13) 50
6 1 ø 10 (90.00) LFDM
2 85 ø 8 (1.15)
untere Lage 2 53 ø 8/e = 17
3 ø 8/e = 17
6 3 ø 10
4A A
Q 52 . 73 Q524 3
5
6x
1 6 x 1 .7
6.00
3
3 .7
32 ø 8/e = 17
3 ø 10 24A
6 524 A Q5
4 Q 3
24A
43 ø 8 (1.80)
Q5
3
2
1.80
.30 524A
2 4 Q 2 .3 0
6x 0x
6. 0
3.7
1
A
4A Q 524
1 Q52 2
93 ø 10 (1.87)
4 ø 12 obere Lage
86
86
4 57 ø 10/e = 15
5
15
4
4A A
Q 52 . 73 6 Q524 3
5
6x
1 6 x 1 .7
3 ø 10 6.00
36 ø 10/e = 15
3 .7
3 ø 10 A 24A
524 Q5
6 4 Q 3
24A
Q5
4
4 ø 12 (1.40)
524A
2 .30 4 Q 2 .3 0
6x 0x
6. 0
1,00
3.7 A
524
5
4A
1 Q52 2 Q
unten
40
128 6 Bodenplatten
30 30
aussen
Schnitt Bodenplatte
30
oben
BSt-Matte 75
Betonierabschnitt 7 24 ø 10 (1.05)
4 2
mit Fugenblech 10
3 BSt-Matte 7
1
8 30 10
6
57 ø 10 (1.15)
10 3 ø 10
4 ø 14 (1.55)
1.40 innen
95 aussen
innen
22
1.35 unten
1.40
14
1.25
58
oben oben unten
5
4
17
19
58
58
19
17
45 45 10 1 ø 10 (100.00) LFDM
8 52 ø 8 (1.09) 9 2 ø 8 (1.07) 22
6 30 ø 8 (2.00)
4 33 ø 10/e = 15
6 ø 14/e = 15 1 27 ø 14/e = 15
3
2ø8
2 ø 14 5 8 28 ø 8/e = 18
9
2 ø 14 5
4 24 ø 10/e = 15
42 4A
1 Q
4A
Q42
2
7 24 ø 10/e = 15
2 24 ø 12/e = 15
Grundriss Bodenplatte
6 30 ø 8/e = 15
24 ø 14/e = 15
424 A
1 Q
2 .3 0
2x 4A
5 . 5 Q42
2
8
4
1
Q 42
1
130 6 Bodenplatten
6.3.4 Bewehren einer Bodenplatte Mehrere dünne Stäbe in der unteren Lage
mit Verstärkung verringern die Rissegefahr im Beton.
Die Querkraftbewehrung ist mit 3 vertikalen
Im Kapitel 6.3.5 ist eine Bodenplatte mit Stäben mit dem Durchmesser 12 mm im Ab-
Verstärkungen im Schnitt dargestellt. Die stand von 10 cm und dem Bewehrungsquer-
Bodenplatte wird 35 cm stark ausgeführt. Die schnitt von 33,93 cm2/m wesentlich zu hoch.
Mindestbewehrung ist nach Statik mit Erforderlich sind 24,0 cm2/m. Da aber in die-
7,7 cm2/m angegeben. Die erforderliche Be- sem Beispiel die Anschlussbewehrung für die
wehrung für den Betonbalken unter der Mit- aufgehende Wand als Schubbewehrung ange-
telwand unten mit 13,0 cm2. Die Querkraft- rechnet wird, ist diese Bewehrungsform einfa-
bewehrung mit 24,0 cm2/m. Unten im Balken cher und bringt auch bei der Verlegung we-
am Endauflager sind 11,0 cm2 erforderlich. sentliche Vorteile. Die Stablängen der Position
Für die Schubbewehrung sind 24,0 cm2/m 3 und 4 errechnen sich aus der Schalung und
vorzusehen. Oben in der Platte sind 11 cm2/m dem Abzug der Betondeckung. Als An-
einzulegen. Nach der Wandstatik sind beidsei- schlussbewehrung für die anschließende Be-
tig 11,5 cm2/m zu verlegen. Die Bodenplatte tonwand muss die Position 3 und 4 mit dem
mit den Verstärkungen wird nach Tabelle 2.1 vertikalen Stab nach Tabelle 3.4 und dem
als Gründungsbauteil in die Expositionsklasse Beton C35/45 mindestens 54 cm ab Oberkante
XC2 eingestuft. Als Tiefgarage in XD3 und Beton herausragen.
befahrbar mit luftbereiften Fahrzeugen und Die aufgehende Betonwand steht außermittig
Gabelstablern in die Expositionsklasse XM2. auf dem Fundament. Für diese Außermittigkeit
Für die Betongüte ist die größte Festigkeits- ist die Stahlposition 7 vorgesehen. Sie liegt in
klasse maßgebend. Erforderlich ist ein C35/45 der oberen Lage und muss dementsprechend
mit einer Betondeckung nach Tabelle 2.2 von nach Tabelle 3.4 verankert werden. Der hori-
55 mm unten und 35 mm unten. Unten ist die zontale Stab muss so weit ins Feld geführt
Platte nur als Gründungsbauteil zu betrachten. werden, bis die Stab-Pos. 6 den erforderlichen
Unter der Bodenplatte wird eine 10,0 cm dicke Bewehrungsquerschnitt aufnimmt. Der verti-
Sauberkeitsschicht vorgesehen. kale Schenkel der Pos. 7 muss mit der Über-
Die Bügelposition 1 und 2 muss oben nicht greifungslänge l0 an Pos. 3 anschließen.
geschlossen werden. Der Betonbalken ist als Die Bodenplatte wird mit Gabelstablern befah-
Plattenbalken gerechnet. Die erforderliche ren. Der Einbau von Lagermatten und Listen-
Querbewehrung übernimmt die Plattenbeweh- matten ist dann wegen den Schweißver-
rung Stahl-Pos. 6. Der Endhaken oben bei der bindungen nicht zulässig. Hier kommen dann
Pos. 1 und 2 ist auch für eine eventuelle Ver- Einzelstäbe oder Sonderdynmatten nach Ka-
legung einer Betonstahlmatte wesentlich vor- pitel 4.4.4 zum Einsatz. Erforderlich sind in
teilhafter. Den erforderlichen Stabdurchmesser der oberen und unteren Bewehrungslage
und Bügelabstand ermitteln wir mit der Tabel- 7,7 cm2/m. Für Einzelstäbe sind das nach
le 3.8. Die erforderlichen 24,0 cm2/m geteilt Tabelle 3.8 Durchmesser 10 mm im Abstand
durch 4 vertikale Stäbe ergeben 6,0 cm2/m. von 10,0 cm. Eventuell erforderliche Zulagen
Nach der Tabelle sind das Bügel mit dem werden dann zusätzlich in den erforderlichen
Durchmesser 10 mm im Abstand von 12,5 cm. Bereichen verlegt. Die Anzahl der Stäbe ist auf
Die Anzahl im Bewehrungsbeispiel errechnet 5,00 m Bodenplatte errechnet. Stabstahl-Pos. 6
sich aus 5,0 m Balkenlänge. In der unteren wird bis zu einer Lagerlänge von 12,0 m gelie-
Lage des Mittelbalkens legen wir nach Tabelle fert. Hier erforderliche Stöße müssen nach
3.9 die Stahl-Pos. 5 mit 7 Durchmesser 16 mm Tabelle 3.4 mit dem anschließenden Stab
ein. Der vorhandene Bewehrungsquerschnitt übergreifen. Es ist noch auf die unterschiedli-
ist mit 14,1 cm2 größer als der erforderliche chen Längen der unteren und oberen Lage zu
nach der statischen Berechnung mit 13 cm2. achten.
6.3 Bewehren einer Bodenplatte 131
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¡H
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¡H ¡
¡H
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¡H ¡H
¡
¡
REHQ
¡
XQWHQ
XQWHQ XQWHQ
¡ ¡
XQWHQ XQWHQ
¡ ¡
¡
¡
REHQ
REHQ
XQWHQ
XQWHQ
¡
¡
132 6 Bodenplatten
6.3.6 Bewehren einer Bodenplatte rung aufgenommen wird, denn die untere
mit Versprung Mattenbewehrung kann nicht angerechnet
werden, sie läuft nicht durch.
Im Kapitel 6.3.7 ist eine Bodenplatte mit Konstruktiv werden die Steckbügel Pos. 3 und
einem Betonbalken und Versprung im Schnitt 5 eingebaut. Zu beachten sind die Längen der
dargestellt. Die Bodenplatte im linken Be- horizontalen Schenkel, denn die Matten kön-
reich trägt alle Lasten aus den Stützen und nen nicht in der oberen bzw. unteren Lage bis
Wänden in den Baugrund ab. Die Bodenplat- zum Ende des Balkens geführt werden.
te wird hier mit einer Höhe von 35 cm ausge-
Zur Deckung der Schubbewehrung wird die
führt. Im tiefer liegenden rechten Bereich
Position 2 herangezogen. Bei dieser Position
werden die Lasten über die Stützen und
wird zur Bestimmung der vertikalen Schen-
Wände über die Fundamente in den Bau-
kellängen die Betondeckung und noch oben
grund geleitet. Hier wird die Bodenplatte nur
und unten die Mattenstärke abgezogen. Diese
25 cm stark. Auch wenn dieser Bereich als
beiden vertikalen Schenkel sind Maßgebend
Tiefgarage genutzt wird, kann die Bodenplat-
um den Bewehrungsquerschnitt zur Schub-
te mit einer Beschichtung in die Expositions-
bewehrung zu bestimmen.
klasse XC1 und XC2 eingestuft werden. Die
Bodenplatte wird dann mit einem Beton Die aufgehende Wand wird aus einer Halb-
C20/25 und einer Betondeckung von 35 mm fertigteil-Wand hergestellt. Hier wird dann
ausgeführt. Mit der Beschichtung reicht hier beidseitig eine 6,0 bis 7,0 cm starke Filigran-
eine Betonstahlmatte (Lagermatte) Q335A in platte gestellt und der Zwischenraum mit
der unteren und oberen Lage. Die Übergrei- Beton ausgegossen. Zur Bewehrung in den
fungslänge ist nach Tabelle 4.2 und 4.3 mit Filigranplatten muss eine Anschlussbeweh-
38 cm angegeben. Lagermatten als Q-Matten rung aus den unteren Bauteilen in die Wand
sollten in beiden Richtungen mindestens mit Übergreifungslänge geführt werden.
3 Maschen übergreifen. Stabstahl-Position 4 ragt aus dem Betonbal-
ken in den Zwischenraum der aufgehenden
Die 35 cm starke Platte ist als Gründungsbau-
Wand. Eine U-Form sollte hier nicht vorge-
teil in die Expositionsklasse XC2 einzustu-
sehen werden, denn erst sehr spät ist die Stär-
fen. Da die Last aus den oberen Bauteilen auf
ke der Filigranplatten bekannt. Die dargestellte
die Bodenplatte drückt, ist die Bewehrung
Position 4 kann immer verschoben werden.
hier dementsprechend größer. Die Stützbe-
Nach Tabelle 3.4 mit dem Stabdurchmesser
wehrung in den Bodenplatten liegt unten. In
und der Betongüte kann die Einbindelänge des
dem Beispiel sind 6,0 cm2/m erforderlich.
vertikalen Schenkels der Position 4 in die
Nach Tabelle 3.8 sind das Durchmesser
Wand bestimmt werden. Für vertikale Stäbe
10 mm im Abstand von 12,5 cm. Dünne
ist immer der gute Verbund maßgebend. Die
Stäbe in einem engen Abstand sind für den
Einbindelänge in den Betonbalken ist schon
Einbau und der Rissesicherung immer güns-
fast ausreichend. Hier muss nur noch ein
tiger. Die Stützbewehrung muss in beiden
Haken vorgesehen werden. Zur richtigen
Bodenplatten unten liegen und sie muss
Aufstandsfläche sollte dieser aber nicht zu
durchlaufen. Stabstahl-Position 1 ist mit dem
kurz werden. Haken und Krümmungen wer-
Durchmesser 10 mm im Abstand von
den immer mindestens auf zwei querenden
12,5 cm einzubauen. Mit dieser Form wird
Stäben gestellt.
eine Durchlaufwirkung erzielt. Jeweils die
unteren Schenkel der Position 1 muss so lang In den Ecken wird dann die Position 6 einge-
ausgeführt werden, bis die erforderliche bunden. Die dargestellte Bewehrung ist für
Stützbewehrung von der Anschlussbeweh- eine Länge von 5,00 m vorgesehen.
6.3 Bewehren einer Bodenplatte 133
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XQWHUH/DJH
XQWHUH/DJH
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¡
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134
7.1 Erläuterung zur Weißen 2 cm Scheinfuge ist es, dort, wo der Kon-
Wanne strukteur eine Rissbildung vermutet, soge-
nannte Sollbruchstellen zu bestimmen. Diese
Bauwerke, die sich im Grundwasserbereich verhindern bei Rissbildung ein weiteres Auf-
befinden, werden als Weiße Wanne ausgebil- klaffen.
det. Eine Weiße Wanne besteht aus einer Fugenabdichtungen können mit Fugenbän-
Stahlbetonbodenplatte mit umschließenden dern, Fugenblechen und Injektionsschläuchen
Stahlbetonwänden. Gefordert ist bei dieser ausgeführt werden. Der Einbau von Dicht-
Ausführung, dass der Beton wasserdicht sein rohren ist im Bereich der Sollbruchstellen zu
muss. empfehlen. Alle Fugenbänder, Bleche und
Der Beton wird bei einer Weißen Wanne Dichtrohre müssen miteinander verschweißt
durch Zusatzstoffe wasserundurchlässig. An werden. Die Bewehrung zur Fugenausbil-
der Bezeichnung WU-Beton erkennt man dung ist im Kapitel 7.1.1 dargestellt.
sofort, dass ein wasserundurchlässiger Beton Zur Begrenzung der Rissbreite muss eine gut
gefordert ist. WU-Betone sind nach ihren durchdachte und geplante Rissbreitenbeweh-
Eigenschaften in der DIN EN 206-1 und rung vorgesehen werden. Die Stäbe zur Be-
DIN 1045-2 geregelt. Die DIN fordert für grenzung der Rissbreite werden in Wänden
WU-Betone, die Mindestbetongüte eines horizontal eingebaut und sollten außen lie-
C25/30. gen. Diese horizonzalen Bewehrungsstäbe
Zur Herstellung einer Schwarzen Wanne sind mit einem kleinen Durchmesser und
wird Normal-Beton verwendet und durch geringen Abständen, 10 bis 15 cm, die ideale
eine außenliegende Abdichtung vor Feuch- Bewehrung zur Begrenzung der Rissbreite.
tigkeit geschützt. Sie ist nicht als wasserdicht Der Einbau von Fertigteilelementen in Wän-
zu bezeichnen. Als Schwarze Wanne kennen den mit nachträglich einbetoniertem Ort-
wir jedes betonierte Kellergeschoss, dass betonkern findet immer mehr Anwendung in
nicht mit WU-Betonen hergestellt wurde. der Ortbetonbauweise. Diese Bauweise ist
aber nicht unbedingt vorteilhaft zur Ausbil-
Bei der Weißen Wanne ist besondere Sorgfalt
dung einer Weißen Wanne. In den Bereichen
auf die Ausführung der Fugen zu legen. Ver-
der Anschlussfugen zum Ortbeton und den
sprünge sollten, soweit möglich, vermieden
Stoßfugen der Fertigteile können Undichtig-
werden. In den Abständen von 5 m bis 7 m
keiten auftreten, die später nach dem Ein-
sollten Dehnfugen vorgesehen werden, die
dringen der Feuchtigkeit nicht mehr lokali-
eine ungehinderte Verformung des Bauteils
siert werden können. In den Stoßbereichen
ermöglichen.
der Fertigteilelemente ist auch der Einsatz
Arbeitsfugen unterteilen längere Bauteile in von Dichtrohren möglich. Diese Dichtrohre
einzelne Betonierabschnitte. Scheinfugen sind vertikal mittig zum Ortbetonkern zu
werden mit Dreikantleisten, die in die Scha- stellen und unten mit dem Fugenband zu ver-
lung eingebaut werden, hergestellt. Sinn der schweißen.
© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019
K. Beer, Bewehren nach DIN EN 1992-1-1 (EC2), https://doi.org/10.1007/978-3-658-27080-3_7
7.1 Erläuterung zur Weißen Wanne 135
Fugenband-Bewehrung
Schnitt Wand-Bodenplatte
1 ø 6/30
2 Fugenband
4 ø 10
ø 6/30
ø 6/30
30
30
1
1
8
1 ø 6 (0.68) e = 30 cm
ø 8/17 Stückzahl nach Länge des Bauwerks.
6 ø 10
50
19 50
Aufsicht auf die Wand 2 ø 10 (1.19) e = 15 cm
Stückzahl nach Länge des Bauwerks.
Dichtungsrohr
die Flansche werden
mit dem unteren
Fugenband verschweißt.
Dreikantleisten
mit Auswechselbewehrung
136
8 Stützen
© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019
K. Beer, Bewehren nach DIN EN 1992-1-1 (EC2), https://doi.org/10.1007/978-3-658-27080-3_8
8.1 Ortbetonstützen 137
Der normale Bügelabstand muss mit dem sen die Bügel auf 1/3 der Übergreifungslänge
Faktor 0,6 multipliziert werden. Auch an den enger verbügelt werden. Das ist aber erst ab
Endbereichen von Übergreifungsstößen müs- einem Durchmesser von 16 mm erforderlich.
15 ø Büg.
Bild 8.1.c Bild 8.1.d
30
30 30 30 15 ø büg.
30 30
15 ø büg.
30
30
30
30
30
15 ø büg.
Konstruktiv 2 ø 12 Bügel im doppelten Abstand
um Abstand 30 cm einzuhalten der Außenbügel, da die Trag-
stäbe größer 15-mal ø Bügel vom
Bügel im doppelten Abstand nächsten Stab liegen.
der Außenbügel, da die Trag-
stäbe größer 15-mal ø Bügel vom Bild 8.1.e
nächsten Stab liegen. 30 30 30
30
Konstruktiv 2 ø 12
um den Abstand 30 cm
einzuhalten
138 8 Stützen
0
Bügelquerschnittsfläche 0 /3 0 /3
wie der gestoßene Stab
4 øs
0 0,3 0
1,3 . 0
keine Anschlussbewehrung
min. Stützenbreite
Übergreifungslänge
Bügelabstand = 8 cm
¡
0DXHUZHUN
¡H
¡
0DXHUZHUN
¡
6FKQLWW
¡
¡H
¡
142 8 Stützen
Stütze 40/ 40
Pos.ST1 1 herstellen M = 1:50
C v = 3,0 cm, XC1, Beton C20/25
+4.10
2
25
11 ø 6/e=8
80
2 ø 20
4 ø 20 (4.02)
1 2 ø 20
4.10
4.02
16 ø 6/e=20
3.85
2ø6
2
1
2
2ø6
2
± 0.00
Anschlussbewehrung
Schnitt, M = 1:25
øs 1 1
34
34 9
9
40
34
D 2
34
Ausführung von Bügel-
schlössern bei Stützen: 1 1 2 31 ø 6 (1.54)
40
144 8 Stützen
8.4 Erläuterung zur Stütze Die Bügel müssen unter dem Betonbalken und
über dem Fundament oder Platte auf der Höhe
Im Kapitel 8.4.1 ist eine Stütze mit der auf der größten Stützenbreite einen engeren Bü-
Druck beanspruchten Anschlussbewehrung gelabstand haben. Dieser Abstand muss dem
für die oberen Stützenbewehrung dargestellt. 0,6-fachen Wert des normalen Bügelabstandes
Der Betoniervorgang der Stütze endet an der entsprechen. Auf einer Höhe von 30 cm müs-
Unterkante Unterzug. Bis zur Unterkante sen die Bügel mit einem Abstand von 7,5 cm
müssen auch die Stützenbügel vorgesehen eingebaut werden. Engere Bügelabstände sind
werden. Anschließend wird der Betonbalken auch an den Übergreifungsenden, Stoßenden
über der Stütze betoniert. Ab Oberkante Be- und an den Knickpunkten der Betonstähle
tonbalken beginnt nun die Übergreifungslänge erforderlich. Im Beispiel werden die Bügel im
zum Anschluss der oberen Stützentragstäbe. Abstand von 15,0 cm verlegt. In den erforder-
In der Statik finden wir die Angaben ob es lichen engeren Bereichen werden die Zulage-
sich bei dem statischen System um eine bügel vorgesehen.
Druck- oder Zugstütze handelt. Ob überwie- Für die Anschlussbewehrung oder bei kreu-
gend die Stütze auf Druck beansprucht wird. zenden Betonbalken bzw. Unterzügen wer-
Hier handelt es sich um eine Druckstütze mit den die Längsstäbe der Stützenbewehrung
der erforderlichen Bewehrung von 14,0 cm2. abgebogen. Die Anschlussbewehrung der
Mit der Tabelle 3.9 legen wir die Bewehrung Stütze hätte sonst nicht die Möglichkeit in
fest. Erforderlich sind 4 Betonstähle mit dem der Ecke zu liegen. Bei den kreuzenden Be-
Durchmesser 16 mm und 4 Betonstähle mit tonbalken würden die Stäbe aneinander sto-
dem Durchmesser 14 mm. Die Bügel mit ßen. Den Unterzugstab oder den Stützen-
dem Durchmesser 6,0 mm können bis zu längsstab abbiegen? Es ist vorteilhafter, den
einem Längsstabdurchmesser 20 mm vorge- Stützenlängsstab abzubiegen.
sehen werden. In den Ecken werden jeweils Die Abbiegung sollte für den Stabdurchmes-
ein Stabdurchmesser 16 mm abgebogen ein- ser 16 mm 32 cm unter dem Betonbalken
gebaut. Die Stäbe mit dem Durchmesser beginnen und 30 cm lang sein. Die Tiefe der
14 mm werden an zwei Seiten zu je zwei Abbiegung ist 3,0 cm Eine Abbiegung inner-
Stück verteilt. Diese Stäbe mit dem Durch- halb des Betonbauteils führt nur zu Proble-
messer 14 mm bzw. 12 mm brauchen nicht men in der Bewehrungsführung. Die Stäbe
abgebogen werden. Sie dürfen aber nicht müssten weiter versetzt werden. Eine zu hohe
größer als 15 mal Bügeldurchmesser ab der Betondeckung wäre die Folge.
Bügelecke eingebaut werden. Mit dem Stab-
Die Übergreifungslänge für auf Druck be-
durchmesser 16 mm und den bekannten Um-
anspruchte Bauteile bestimmen wir mit der
gebungsbedingungen können wir die Exposi-
Tabelle 3.2. Mit der Betongüte C20/25 und
tionsklasse und die Betongüte nach Tabelle
dem Stabdurchmesser 16 mm lesen wir den
2.1 mit XC1 und einem Beton C20/25 be-
Wert 75 cm ab. Für den Stabdurchmesser
stimmen. Nach Tabelle 2.2 legen wir die Be- 14 mm den Wert mit 66 cm. Vertikale Be-
tondeckung (Verlegemaß cv) mit 2,5 cm fest. wehrungsstäbe sind immer dem guten Ver-
Die Bewehrungsführung: Von den Außenab- bund zuzuordnen. Die Stabstahl-Pos. 1 mit
messungen der Stütze ziehen wir beidseitig die dem Durchmesser 16 mm muss oben aus dem
Betondeckung mit 2 2,5 cm ab und erhalten Betonbauteil mindestens 75,0 cm herausra-
das Bügelaußenmaß mit 25,0 cm. Wir haben gen. Der Stabdurchmesser 14 mm muss oben
den Bügeldurchmesser mit 6 mm gewählt. Der aus dem Betonbalken mindestens 66,0 cm
erforderliche Bügelabstand ist 12-mal Längs- herausragen. Es sollte aber immer ein Zu-
stabdurchmesser. Mit 12 1,4 cm ist der Bü- schlag von 5,0 cm eingeplant werden.
gelabstand 16,8 cm gewählt 15 cm.
8.4 Erläuterung zur Stütze 145
6WW]H
3RV67KHUVWHOOHQ0
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=XODJHEJHO
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146 8 Stützen
8.5 Erläuterung zur Stütze Unterzugs und über der Bodenplatte bzw.
über dem Fundament auf die Höhe der größ-
Die Bewehrungsführung einer Ortbetonstütze ten Stützenbreite einen engeren Abstand
mit dem Bewehrungsanschluss für die aufge- haben. Dieser Abstand muss dem 0,6-fachen
henden Bauteile ist im Kapitel 8.3.1 darge- Wert des normalen Bügelabstandes entspre-
stellt. Den ersten Betonierabschnitt bildet die chen. Auf eine Höhe von jeweils 40 cm müs-
Unterkante der Unterzüge. Anschließend sen die Bügel im Abstand von 12 cm vorge-
werden die Unterzüge betoniert und ab hier sehen werden. Engere Bügelabstände sind
beginnt die Übergreifungslänge zum An- auch an den Stoßenden der Übergreifungs-
schluss der oberen Bewehrungsstäbe. stäbe und an den Knickpunkten der Abbie-
In der Statik finden wir die Werte zur Ermitt- gungen erforderlich. Zuerst werden die Bügel
lung der Stützenbewehrung mit 25,7 cm2 im Abstand von 20 cm auf die Höhe der
angegeben. Die Bügelabstände und Durch- Stütze verteilt. Durch Zulagen in der Mitte
messer muss der Konstrukteur bestimmen. sind die geforderten Abstände eingehalten.
Die erforderliche Bewehrung, 8 Längsstäbe Im Bereich kreuzender Unterzüge, mit den
mit dem Durchmesser 20 mm, legen wir mit Außenmaßen der Stütze, müssen die Längs-
Hilfe der Tabelle 3.9 fest. Hier ist der erfor- stäbe abgebogen werden. Die Stützeneckstä-
derliche Bewehrungsquerschnitt mit 25,7 cm2 be würden sonst mit den waagerecht verlau-
zwar leicht unterschritten, ist aber noch im fenden Unterzugstählen aneinander stoßen.
Bereich des Erlaubten. Durch die Lage der enger liegenden Unter-
zugstähle würde eine Abbiegung zu einer
Die Bewehrung ist jetzt ermittelt, aber wie
geringen oder keiner Betondeckung führen.
werden die 8 Stäbe auf den Stützenquer-
Es ist vorteilhafter, den Längsstab der Stütze
schnitt verteilt? Ein Blick in die statische
abzubiegen. Auch innenliegende Stützen-
Berechnung der Unterzüge zeigt uns den
längsstähle müssen bei kreuzenden Unter-
Unterzug mit der größten Belastung bzw.
zügen abgebogen werden.
größten Bewehrung. Rechtwinklig zu diesem
Unterzug müssen je Seite 4 Durchmesser Die Abbiegung sollte für den Stabdurchmes-
20 mm eingebaut werden. ser 20 mm 50 cm unter dem Unterzug begin-
Mit dem gewählten Stabdurchmesser 20 mm nen. Die Länge der Abbiegung muss 50 cm
und den bekannten Umgebungsbedingungen sein und mit einer Tiefe von 5 cm ausgeführt
können wir die Expositionsklasse und Beton- werden. Befindet sich die Abbiegung inner-
güte nach Tabelle 2.1 und das Verlegemaß halb des Unterzugs, würde der Platz für den
nach Tabelle 2.2 bestimmen. Gewählt ist ein Unterzugstahl nicht ausreichen. Die Über-
Beton C25/30 und die Betondeckung (Verle- greifungslänge können wir für ein auf Zug
gemaß cv) mit 3 cm. beanspruchtes Bauteil nach Tabelle 3.5 be-
Die Bewehrungsführung: Von den Quer- stimmen. Mit der Betongüte C25/30 und dem
schnittsabmessungen der Stütze ziehen wir an Stabdurchmesser 20 mm müssen die Längs-
allen Seiten das Verlegemaß 3 cm ab und stäbe oben 1,62 m aus dem Unterzug ragen.
erhalten das Bügelaußenmaß mit 34 cm. Der Die Tabelle 3.5 ist maßgebend, weil alle
Bügeldurchmesser wird bis zum Längsstab- Stäbe in einem Schnitt gestoßen werden.
durchmesser 20 mm mit 6 mm gewählt und Aufgerundet ist die Länge 1,65 m.
der erforderliche Bügelabstand ist 12-mal Die Schalmaße sind nach DIN anzugeben.
Längsstabdurchmesser. Der erforderliche Bü- Die zugehörigen Zeichnungen, die Expositi-
gelabstand ist 24 cm, aber aus konstruktiven onsklasse, die Betondeckung, die Betongüte,
Gründen und um Betonabplatzungen zu ver- der Biegerollendurchmesser und die Stahl-
meiden, wählt man den Bügelabstand nicht güte mit der letzten Stahl-Pos. müssen auf
über 20 cm. Die Bügel müssen unterhalb des dem Plan stehen.
8.5 Erläuterung zur Stütze 147
Stütze 40/40
Pos.ST1 1 herstellen M = 1:50
C v = 3,0 cm, XC3/XF1, Beton C25/30 5
1.65
1.80
1.80
+4.10
60
4 ø 6/e=20
50
50
2 ø 20
1 2 ø 20
4 ø 20 (5.30)
4 ø 20 (5.30)
1
3
2 ø 20
3 19 ø 6/e=20
4.10
2 2 ø 20
3.00
3.50
3.00
3 2 ø 6/e=20
2
3
2 ø 6/e=20
2
± 0.00
Schnitt, M = 1:25
øs
1 3 1
34
34 9
40
D 2 2
34
8.6 Erläuterung zur Stütze dem 0,6-fachen Wert der erforderlichen Bü-
20/70 cm gelabstände am Stützenanfang und oben
unterhalb der Decke bzw. des Unterzugs sind
Im Kapitel 8.4.1 ist eine Innenstütze ohne jeg- auf das Maß der größten Stützenbreite zu
liche Anforderungen an die Umgebungsbe- verlegen.
dingungen dargestellt. Die Stütze hat die
Auch ist die Verankerungslänge für den
nach der DIN geforderten 20 cm Mindestab-
Längsstabdurchmesser 20 mm zu kurz. Nach
messung und ist eingeschossig. Die Vorgabe
Kapitel 3.2.1 muss oben auf eine Länge von
ist ein Beton C20/25 und der Bewehrungs-
2 h eine engere Verbügelung vorgesehen
querschnitt ist mit 12,6 cm2 je Seite ange-
werden. Wobei die Verankerung mit ɩbd
geben. Um das Verlegemaß zu bestimmen,
bestimmt wird. Das Grundmaß der Veranke-
müssen wir erst die erforderliche Bewehrung
rungslänge ist in Tabelle 3.2 für einen
bzw. den Stabdurchmesser festlegen. Diese
Durchmesser 20 mm und den Beton C20/25
finden wir in Tabelle 3.9 unter ,,Querschnitte
mit 94 cm angegeben. Maßgebend für die
für Balkenbewehrungen“.
engere Verbügelung mit dem 0,6-fachen Ab-
Die erforderliche Bewehrung ist: Je Seite 4 stand ist das Maß der größten Stützenbreite.
der Durchmesser 20 mm. Mit dem Stab- Hier 70 cm. Unten am Stützenfuß sind die
durchmesser und der Betongüte können wir geforderten 0,6-fachen Abstände der Bügel
nun mit Tabelle 2.2 das Maß nomc für den auch auf die Höhe der größten Stützenbreite
Stabdurchmesser 20 mm und für den gewähl- einzubauen. Der erforderliche Mindestab-
ten Bügeldurchmesser 8 mm ablesen. Das stand der Bügel richtet sich in der DIN EN
Verlegemaß ist nomc Stabdurchmesser minus 1992-1-1 nach dem dünnsten Stabdurchmes-
Bügeldurchmesser. Diese 22 mm müssen ser oder der kleinsten Stützenbreite. Der
größer als das Maß nomc des 8 mm Bügels kleinere Wert ist maßgebend.
sein. Das gewählte Verlegemaß ist 25 mm bis
In diesem Beispiel ist der Stabdurchmesser
zum Bügel. Von den Stützenabmessungen
mit 12 mm vorgegeben. Der Durchmesser
ziehen wir nun beidseitig 2,5 cm ab und
des Stabes mit 12 multipliziert ergibt den
erhalten die Bügelabmessung.
erforderlichen Bügelabstand mit 14,4 cm.
Die Länge der Längsstäbe richtet sich hier Gewählt werden dann 15 cm.
nach der Geschosshöhe und der Deckenstär-
Zu dieser Stützenbreite wählen wir Bügel mit
ke. Um Betonabplatzungen oberhalb der
dem Durchmesser 8 mm und verlegen sie im
Decke zu vermeiden, muss das Eisen ca.
Abstand von 15 cm über die gesamte Stüt-
8 cm kürzer werden. Achten muss man auf
zenlänge. In den Bereichen der engeren Ver-
die Stababstände der Stahl-Pos. 1. Der zweite
bügelung ist der Abstand dann 7,5 cm. Auch
Bewehrungsstab darf nicht weiter als der 15-
an den Übergreifungsenden der Längsstäbe
fache Durchmesser des Bügels aus der Ecke
müssen die Bügel in einem engeren Abstand
liegen, denn sonst sind Zwischenbügel erfor-
verlegt werden. Hier reicht als erforderliche
derlich. Siehe hierzu auch die Beispiele und
Querbewehrung ein Zulagebügel an den
Erläuterungen im Kapitel 8.1. Der mögliche
Stoßenden aus.
Stababstand in diesem Beispiel ist 12 cm mit
einem Bügeldurchmesser 8 mm. Nun ist aber Diese Erläuterung ist nur ein Beispiel. Denn
der Zwischenabstand der Stäbe immer noch bei dieser Geschosshöhe und der großen
größer 30 cm. Hier können wir nun einen Übergreifungslänge muss die Längsbeweh-
konstruktiven Längsstab mit dem Durchmes- rung aus dem Fundament sofort bis in die
ser 12 mm vorsehen. Diese Möglichkeit ist Decke geführt werden.
aber nur gegeben, wenn der erforderliche Der Biegerollendurchmesser ist für den Bü-
Bewehrungsquerschnitt in der Stütze schon gel = 4 Stabdurchmesser. Ab einem Stab-
ausreichend ist. Die in der DIN EN 1992-1-1 durchmesser von 20 mm ist der Biegerollen-
geforderten Mindestabstände der Bügel mit durchmesser 7 Stabdurchmesser.
8.6 Erläuterung zur Stütze 20/70 cm 149
Stütze 20/70
Statik-Pos. 4.08 Beton C20/25, XC1, Verlegemaß = 2,5 cm
9 ø 8/e=8
2x2 ø 20
1 2x2 ø 20
3
2 ø 12 (3.10)
8 ø 20 (3.11)
3.20
1ø8
3.11
3.10
12 ø 8/e=20
2
1
4 ø 8/e=20
2
3
3
1+1 ø 12
30 30
15 ø büg. 15 ø büg.
2 ø 20
2 1 ø 12
1
3
12
2 ø 20 65
20
15
15
12
1
65
2 ø 20 1
1 2 ø 20 3 26 ø 8 (1.84)
2
1 ø 12
konstruktiv 70
150 8 Stützen
5
Stütze rund ø 50 cm
Statik-Pos. 4.01 Beton C35/45 XC4/ XD3
0 = 1,60
2.55
5,0 cm. ø 16 kann 3,0 cm abgebogen
werden.
ø 12 u. ø 14 brauchen nicht gebogen
werden.
6 ø 8/e=8
2 50
9 ø 25 (5.95)
3 ø 8/e=8
2
2 4 ø 8/e = 25
2.90
1
3 6 ø 10/e = 10
b,rqd = 81
0 = 1,60
25
2 1 ø 8/e = 25 1.4
D
3 6 ø 10/e = 10
Druckstoß
Zugstoß
2 14 ø 8 (1.425)
d = 0,39 m
50
05
9 ø 25 1.5
1
3 12 ø 10 (1.505)
2 3 d = 0.39 m
152 8 Stützen
8.8 Stütze hoch bewehrt greifungslänge nach Tabelle 3.5 mit 2,65 m
über den Unterzug ins Obergeschoss. Der
Im Kapitel 8.8.1 ist die Bewehrungsführung Bewehrungsquerschnitt liegt hier mit 32 Stä-
einer hoch bewehrten Stütze dargestellt. ben bei 203 cm2. Er liegt also unter dem Be-
Vorgegeben ist ein Stützenquerschnitt mit tonquerschnitt. Im Bereich des querenden
den Abmessungen 50/50 cm, der Beweh- Unterzugs müssen die Längsstäbe, hier die
rungsquerschnitt mit 122 cm2 und die Umge- Stahl-Pos. 1, abgebogen werden. Die restli-
bungsbedingungen. Die Stütze ist ein Außen- chen 8 Längsstäbe müssen nach der DIN EN
bauteil mit der Expositionsklasse XC3/XF1 1992-1-1 versetzt gestoßen werden, siehe auch
und einer Betongüte C20/25. Kapitel 8.1.3. Das Versatzmaß ist das 1,3-fa-
In Tabelle 3.9 finden wir die erforderliche che der Übergreifungslänge. 1,3 2,65 m =
Längsbewehrung für den Bewehrungsquer- 3,445 m. Die 8 Bewehrungsstäbe müssen von
schnitt von 122 cm2 mit 20 Bewehrungs- der Mitte des ersten Stoßes an 3,45 m länger
stäben und dem Durchmesser 28 mm. werden. Von diesen Stäben müssen vier
Stäbe, die Stahl-Pos. 2 unterhalb des Unter-
Mit dem Stabdurchmesser der Längsbeweh- zugs, abgebogen werden. Die Abbiegung
rung, dem Durchmesser des Bügels (hier beginnt 50 cm unterhalb des Unterzugs und
10 mm) und der Betongüte können wir an- muss 50 cm lang mit 5 cm Abbiegung sein.
hand der Expositionsklasse das Verlegemaß
mit Tabelle 2.2 bestimmen. Maßgebend ist Die Querbewehrung: Hoch bewehrte Stützen
hier die Betondeckung nomc des Bügels mit müssen mit Bügeln (Durchmesser 10 mm) im
35 mm. Würden wir nomc des Längsstabes Abstand von 15 cm verbügelt werden. In der
zum Ansatz bringen, müssten wir 43 mm DIN ist aber noch ein engerer Bügelabstand
minus 10 mm Bügelstärke rechnen. Dieser auf der Höhe der größten Stützenbreite, am
Wert liegt aber unter dem geforderten Verle- Stützenfuß und unterhalb des Unterzuges
gemaß des 10 mm Bügels mit 35 mm. Das oder der Decke gefordert. Diese Bereiche
einzuhaltende Verlegemaß ist 35 mm bis zum müssen, mit dem Faktor 0,6 multipliziert,
Bügel. Wichtig ist das Verlegemaß zur Be- enger verbügelt werden. In diesem Beispiel
stimmung der Bügelabmessungen, der erfor- müssen 50 cm mit dem Bügelabstand (15
derlichen Betondeckung und zur Bestim- 0,6 = 9,0), gewählt 7,5 cm, verbügelt werden.
mung der Abstandhalterhöhe. Zu beachten ist der engere Bügelabstand an
Vor der eigentlichen Bewehrungsführung den Enden der Übergreifungsstöße. Hier ist
müssen wir noch die vorhandene Bewehrung nach der DIN gefordert, dass auf einem Drit-
in einem Schnitt prüfen. Nach DIN EN 1992- tel der Übergreifungslänge mindestens der
1-1 darf in einem Bewehrungsschnitt nur der Bewehrungsquerschnitt der Querbewehrung
0,09-fache Wert des Bewehrungsquerschnit- wie der Querschnitt des gestoßenen Stabes
tes gegenüber des Stützenquerschnittes lie- vorhanden ist. Bei einer Übergreifungslänge
gen. Im Übergreifungsbereich der Längsstäbe von 2,65 m, wie in diesem Beispiel, müssen
liegen 2 123,20 = 264,4 cm2 Bewehrungs- auf einem Drittel (= 88 cm) Bügel mit dem
querschnitt. Der Stützenquerschnitt beträgt Querschnitt von 6,16 cm2 vorhanden sein.
Nach Tabelle 3.9 müssen wir 8 Bügel an
50 50 cm = 2500 cm2. Dieser Wert mit
jedem Stoßende im Abstand von 12 cm vor-
0,09 multipliziert, ergibt die mögliche Be-
sehen. Als Querbewehrung kann man hier
wehrung in einem Schnitt. Die mögliche
nur einen Schenkel des Bügels anrechnen.
Bewehrung mit 225 cm2 liegt wesentlich
Trotz der vielen Bewehrungsstäbe sind keine
niedriger als die vorhandene Bewehrung. Die
Zwischenbügel erforderlich. Der dritte Stab
Längsstäbe müssen versetzt gestoßen werden.
aus der Ecke ist nur 15 Bügeldurchmesser
Die Bewehrungsführung: 12 Längsstäbe, die vom 1. Stab entfernt. Der Abstand zum
Stahl-Pos. 1 und 3, führen wir mit der Über- nächsten Stab ist unter 30 cm.
8.8 Stütze hoch bewehrt 153
Stütze 5
Statik-Pos. 4.08 Beton C20/25 XC3
Druckstoß
= 1,703
Zugstoß
Versatz 1,3
Versatz 1,3
b,rqd = 1,31
0 = 2,65
10.65
4 ø 28 (10.65)
4 ø 28 (10.65)
4 ø 28 (7.95)
50
50
5 ø 10/e = 15
8 ø 28 (7.95)
5
um die obere 50 cm
2 ø 28 enger zu verbügeln
4 plus 3 Bügel immer
21 ø 10/e = 15
am Knickpunkt
2 ø 28 2 ø 28
4
3
3
4
2
8 ø 10/e = 12
1
4.50
5 im Stoßbereich engere
4.50
2x2 ø 28
Verbügelung auf 84 cm
2
5
1 2x4 ø 28
3 2 ø 28
8 ø 10/e = 12
5 um die unteren 84 cm
enger zu verbügeln
2 ø 28 4 ø 28
2 1
1 ø 28 1 ø 28 43
15
4
5 Das 3. Eisen liegt 15 ø b aus der Ecke
43
43
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156 8 Stützen
8.9.2 Stütze mit Schraubanschluss werden können. In diesem Beispiel ist es die
Betonstahl-Pos. 1 und 2. Die Bügelform mit
Im Kapitel 8.9.3 ist die weiterführende Stüt- der Schenkellänge wird mit dem Außenmaß
ze aus dem Kapitel 8.9.1 dargestellt. Die der Stütze minus 2 Betondeckung, hier 2
Stütze mit dem Querschnitt 80/80 cm wird 5,5 cm bestimmt. Eine ausreichende Übergrei-
nach Tabelle 2.1 in die Expositionsklasse XC3 fung der Haken ist mit 18 cm erreicht, auch ist
mit der Betongüte nach statischer Berechnung bei diesen hoch bewehrten Stützen und den
C30/37 eingestuft. Die Betondeckung legen hohen Spannungen im Beton der Bügelabstand
wir nach Tabelle 2.2 mit 5,5 cm fest. Durch nicht größer als 15 cm zu wählen. Die Zwi-
die höhere Betongüte könnte die Beton- schenbügel müssen vorgesehen werden und
deckung abgemindert werden, die Schraub- sind in beiden Richtungen erforderlich, weil
anschlüsse lassen das aber nicht zu. Bewehrungslängsstäbe größer als 15 Bügel-
Die Bewehrung: Erforderlich sind auf der durchmesser aus der Ecke eingebaut werden.
gesamten Stützenlänge 293,0 cm2. Für hoch Oben am Stützenkopf ist eine Abschlussbe-
bewehrte Stützen sollte der Bügeldurchmes- wehrung in Form von U-Kappen vorzusehen.
ser größer ausfallen. Für diesen Bewehrungs- Stäbe mit dem Durchmesser 12 mm im Ab-
querschnitt und den Stützenabmessungen stand von 15,0 cm sind ausreichend. In diesem
beträgt der Bügeldurchmesser wie im Unter- Beispiel wird oben eine Stahlplatte eingebaut,
geschoss 12 mm. Die erforderlichen Zwi- deren Ankerkräfte in die Stütze verankert
schenbügel werden mit dem Durchmesser werden müssen. Die Schenkellänge der U-
10 mm gewählt. Formen wird nach Tabelle 3.4 und 3.5 be-
stimmt. Das Breitenmaß der U-Form richtet
Die Längsbewehrung wird aus der Unterge- sich nach dem Innendurchmesser des Bügels
schossstütze übernommen. Dünne Stäbe in minus dem Durchmesser der Längsstäbe. Das
einem geeigneten Abstand sind immer vorteil- Breitenmaß nur zwischen den Bügeln sollte
hafter. Hier müssen aber 12 Stäbe mit dem bei diesen geringen Abständen der Längsstäbe
Durchmesser 32 mm und 16 Stäbe mit dem nicht vorgesehen werden. Im oberen Bereich
Durchmesser 40 mm vorgesehen werden. der Kappen könnte dann der Beton die Stäbe
Diese Stäbe werden mit dem Gewinde in die nicht umhüllen. Auch ist bei der Breitenermitt-
Muffen eingeschraubt. Der Achsabstand dieser lung der Kappen auf den Bügelstabdurchmes-
Stäbe sollte nicht kleiner als 9,0 cm sein und ser zu achten. Der äußere Durchmesser ist
die Länge dieser Stäbe, die auch der Güte des größer als der Nenndurchmesser. Bei einem
Betonstahls entsprechen, richtet sich nach der Stabdurchmesser 12 mm sind vom Bügelau-
Einschraubtiefe in die Muffe minus 10,0 cm ßenmaß mindestens 3,0 cm abzuziehen.
vom oberen Schalungsrand. Die Länge der
Die zusätzliche äußere Schutzbewehrung
Stäbe sollte nicht zu knapp angenommen wer-
(Lagermatten-Pos. 1) wird aus konstruktiven
den. Diese Stäbe zu kürzen ist sehr aufwendig.
Gründen vorgesehen und ist statisch nicht
Schraubanschlüsse gibt es in den ver-
erforderlich. Diese Bewehrung verhindert
schiedensten Ausführungen und Varianten.
Betonabplatzungen und größere Risse. Eine
Schraubanschlüsse, Steckkupplungen und
Bewehrung aus zusätzlichen Bügeln mit
Anschlüsse mit verschiedenen Durchmessern.
Längsstäben bietet sich hier nicht an. Der
Die Bewehrungsführung: Die Stützenlängs- Einbau einer Lagermatte bringt hier Vorteile.
stäbe werden in die Muffen eingeschraubt und Eine Q188A ersetzt die Quer- und Längsbe-
enden ca. 10,0 cm unter der Oberkante Stützbe- wehrung. Eine Überlappung der Lagermatte ist
tonbauteil geführt. Die Gewindeseite mit Typ nicht möglich und auch nicht erforderlich.
müssen angegeben werden. Als Ergänzung Beim Biegen muss auf die Längsstäbe im Be-
kann noch angefügt werden, dass auch gleich- reich der Krümmung geachtet werden.
wertige Bewehrungsanschlüsse eingebaut
8.9 Stütze mit Schraubenanschluss 157
6WW]H
3RV67KHUVWHOOHQ0
&
Y FPELV]XU0DWWH;&;'%HWRQ&
¡
¡
=XODJHQ
¡
*HZLQGHVWDE7\S
*HZLQGHVWDE7\S
¡
[¡D
¡D
¡
¡
¡
*HZLQGH
*HZLQGH
[4$[
6FKQLWW0
6FKORVVVFKZHQNHQ
¡
¡
¡
¡ ¡
¡ ¡
¡
158 8 Stützen
Stützen-Anschlüsse
Bild 8.10a Bild 8.10b Bild 8.10c
Stützenabmessungen in den Stützenverjüngung Stützenverjüngung
Geschossen gleich kleiner h/2 größer oder gleich h/2
h/2 h/2
0
0
h
h
50
Verbügelung wie Bild 8.10a
50
+ h/2
0
Bügelabstand 0,6
Bügelabstand 0,6
Stahlkern Stahlkern
Vollquerschnitt Vollquerschnitt
Stahlplatte
h
Stahlplatte
2
Stahlprofil
Stahlkern
Vollquerschnitt h
Stahlplatte
Stahlplatte
160 8 Stützen
%LOGD %LOGE
5XQGURKU
5XQGURKU
%UDPPH
9ROOTXHUVFKQLWWDXV
5XQGRGHU9LHUNDQWVWDKO
%HWRQ %HWRQ
%LOGF %LOGG
%HWRQ %HWRQ
%UDPPH
9ROOTXHUVFKQLWWDXV
5XQGRGHU9LHUNDQWVWDKO
%UHLWIODQVFKSURILO
%DXVWDKO6-5
RGHUK|KHU
%LOGH %LOGI
%HWRQ %HWRQ
6WDOKOSURILOH
%UHLWIODQVFKSURILO JHVFKZHLW
%DXVWDKO6-5
RGHUK|KHU
162 8 Stützen
8.12.1 Konsolbewehrung
%LOGE ¡
%HJLQQGHU9HUDQNHUXQJ
%LOGD REHQ
' ¡ V
D
' ¡ V
'RUQIU E]Z¡ V
'RUQIU
8QWHU]XJ 8QWHU]XJ
0|JOLFKH.RQVROEHZHKUXQJ
' ¡ V REHQ
K
GLHREHUHQ GLHREHUHQ
]ZHLH FP ]ZHLH FP
H FP
H FP (LQH.RPELQDWLRQEHLGHU)RUPHQLVWP|JOLFK
0|JOLFKH.RQVROEHZHKUXQJ
)RUPLVWQLFKWOHLFKWHLQ]XEDXHQ
/LHJWDXFKLQPHKUHUHQ/DJHQ
XQGYHUULQJHUWGLHVWDWLVFKH+|KH
' ¡ V REHQ
' ¡ V
UlXPOLFKGDUJHVWHOOW
.RQVROEHZHKUXQJPLWDQJHKlQJWHQ%DONHQ
%LOGF
EUTG
NRQVWUXNWLY
PLQ¡ REHQ
XQWHQ
EUTG
H FP
%JHOVFKORVV
PLW
VFKOLHHQ
EHLODQJHU$XVNUDJXQJ
164 8 Stützen
8.13 Stützanschlüsse
6WW]HQ$QVFKOVVH
%LOGD %LOGE
6WW]HQDEPHVVXQJHQLQGHQ 6WW]HQYHUMQJXQJ
*HVFKRVVHQJOHLFK NOHLQHUK
K
'HFNH 'HFNH
DXIHLQHU+|KHGHUJU|WHQ6WW]HQEUHLWH
8QWHU]XJ =XODJHQ
8QWHU]XJ
HQJHUH9HUEJHOXQJYRUVHKHQ
9HUEJHOXQJZLH%LOGD
%JHODEVWDQG
%LOGF
6WW]HQYHUMQJXQJ
JU|HURGHUJOHLFKK
K
'HFNH
8QWHU]XJ
DXIHLQHU+|KHGHUJU|WHQ6WW]HQEUHLWH
RGHUHQJHUH9HUEJHOXQJ
%JHODEVWDQG
8.14 Wendelberechnung 165
8.14 Wendelberechnung
Beispiel Wendelberechnung
2
41 1, 0 3,14 10
2
Wendel werden an den Enden abgebogen
17392,33 +100 oder verschweißt.
40 132,25 = 5290 cm
Die Schnittlänge ist = 52,90 m.
166 8 Stützen
4 ø 20 (3.41)
40
36
4 ø 6/e = 20
50
16 ø 6/e = 20
2+2 ø 20
3.50
3 4
3.10
2.55
4
2 ø 6/e = 20
3
3
2 ø 6/e = 20
1.80
3
+4.10
50 30
4 ø 6/e = 20
50
2 ø 20
1 2 ø 20
4 ø 20 (3.80)
4 ø 20 (5.30)
1
3 19 ø 6/e = 20
3
2 ø 20
4.10
2 2 ø 20
3.00
3 2 ø 6/e = 20
3.50
3.00
2
3
2 ø 6/e = 20
± 0.00
Schnitt, M = 1:25
øs
1 3 1
34
34 9
40
D 2 2
34
9 Unterzüge
© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019
K. Beer, Bewehren nach DIN EN 1992-1-1 (EC2), https://doi.org/10.1007/978-3-658-27080-3_9
9.1 Unterzüge, Einführung 169
B500 S (A) Betonstahl, normale Duktilität B500 S (B) Betonstahl, hohe Duktilität
Abstand 10 _ 20 cm
umlaufend
h
h
b
b
Bild 9.1d Überzug
Auf den Verbund zwischen Decke
und oberen Beton achten,
Bild 9.1c Unterzug
h
h
Zulagebewehrung b
b
b
Stab ø 10, Zulageeisen, um
die Betondeckung einzuhalten
172 9 Unterzüge
9.1.4 Erläuterung zur Linie. Auf dieser Linie trägt man im Maßstab
Bewehrungsführung 1:100 bzw. 1:50 die Achsmaße der Wände
durch lange vertikale Linien auf. Auf diesen
Bei Unterzügen, Überzügen und Betonbalken Vertikalen trägt man nun, von der horizonta-
liegt die Feldbewehrung unten und wird mit len Linie gemessen, nach oben die As Werte
mindestens 25 % des erforderlichen Beweh- der Stützbewehrung im gleichen Maßstab
rungsquerschnittes über die Auflager geführt. auf. Punkt oder kleiner Strich reicht. Nun
Die Stützbewehrung über Stützen oder Wän- tragen wir in der Mitte der Felder im gleichen
den liegt oben und muss mit mindestens 1/4 Maßstab die As-Werte der Feldbewehrung
der benachbarten Feldlänge über die Stütze nach unten ab. As-Wert ist der Bewehrungs-
hinaus ins Feld geführt werden. Um unnötige querschnitt in cm2. Jetzt verbinden wir die
Stöße zu vermeiden, werden zwei Beweh- Punkte der Stützbewehrung mit dem der
rungsstäbe der Stützbewehrung bis zum Ende Feldbewehrung durch einen Bogen, wobei
des Unterzuges geführt. An den Enden des der Bogen unter der horizontalen Linie zur
Unterzuges sind oben mindestens 25 % der Feldbewehrung größer wird. Oberhalb dieser
Feldbewehrung über 1/4 der Feldlänge, vom Linie, der Null-Linie, ist es nur ein leichter
Ende gemessen, erforderlich. Die erforderli- Bogen. Nun können wir auf der horizontalen
che Mindestbewehrung, aus der Statik er- Linie die Länge der Stützbewehrung abgrei-
sichtlich, muss über das ganze Feld über die fen. Zu dieser Länge müssen wir nun das
Auflager ohne Abminderung geführt werden. Versatzmaß und die Verankerungslänge ɩb,d
Es gibt zwei Verankerungslängen. Die eine addieren. Bei einem 50 cm hohen Unterzug
ist die Endverankerung über dem Auflager, reichen 80 cm als Zuschlag je Seite. Diese
die noch mit dem Faktor aus Tabelle 3.1 80 cm müssen beidseitig zur gemessenen
gekürzt werden kann, und die zweite ist die Länge addiert werden. Die Feldbewehrung
Verankerungslänge im Feld. Hier wird ein muss mit 25 % von Auflager zu Auflager
Eisen verankert, das bis zu einer Stelle im durchgeführt werden und ist in diesem Bei-
Unterzug statisch erforderlich ist. Das ist der spiel mit 8 cm2 angegeben. Diesen Wert
rechnerische Endpunkt. Von diesem rechne- bezeichnen wir mit 100 % und haben ihn mit
rischen Endpunkt muss der Bewehrungsstab 8 cm nach unten abgetragen. 50 % der Be-
mit dem Versatzmaß und der erforderlichen wehrung (4,0 cm2) führen wir über die Auf-
Verankerungslänge bd verankert werden lager und den Restquerschnitt tragen wir mit
4 cm von der horizontalen Linie nach unten
(siehe hierzu Kapitel 3.2).
ab und zeichnen an diesem Punkt eine neue
Diese Verankerungslängen haben mit der waagerechte Linie. Dort, wo diese Linie die
Übergreifungslänge nichts gemeinsam. Die Kurve durchdringt, haben wir das Längen-
Übergreifungslänge ist die Länge, mit der maß der restlichen 50 % Feldbewehrung er-
zwei Bewehrungsstäbe kraftschlüssig mitei- mittelt. Zu dieser Länge müssen wir auch hier
nander verbunden werden. In den Tabellen beidseitig das Versatzmaß und die Veranke-
3.2 bis 3.5 sind die Übergreifungslängen rungslänge addieren. In dieser Art kann man
angegeben. Das wichtige Grundmaß der zeichnerisch für jeden Stab die Stahllänge
Verankerungslänge b,rqd findet sich in der ermitteln.
Tabelle 3.2 wieder. Alle Verankerungslän- Die Bügel bzw. Querkraftbereiche kann man
gen können mit dem Faktor aus der erforder- auch auf diese Weise ermitteln. Hier werden
lichen Bewehrung, geteilt durch die vorhan- dann die Bewehrungsangaben aber nur nach
dene Bewehrung, gekürzt werden. oben abgetragen und die Punkte miteinander
Ist die Länge der Stützbewehrung nicht aus verbunden. Auf den Verbund der Betondecke
der Statik zu erkennen oder zu ermitteln, gibt mit dem aufgehenden Betonteil bei Überzü-
es ein einfaches Hilfsmittel. Hier nimmt man gen ist zu achten. Eventuell ist eine Verzah-
nun ein Blatt und zeichnet eine horizontale nung vorzusehen.
9.1 Unterzüge, Einführung 173
Feldbewehrung
b,dir b,dir
6,7 ø s 6,7 ø s
Stäbe mindestens über das rechnerische Auflager führen.
Grundmaß der Verankerungslänge:
(ø/4) . ( sd /f bd = (ø/4) . ( A s,erf / A s,vorh ) . ( f yd / f bd )
(
b,rqd =
0 = 1
. 2 . 3 . 5 . 6 . b,rqd 0,min
Alle Übergreifungslängen dürfen mit dem Faktor s A s, erf / A s, vorh gekürzt werden.
Erforderliche Verankerungslänge
. .
bd = 1 2 3
. 4
. 5 . b,rqd min
9.2.1 Betonbalkenbewehrung
40
1 ø 10
3 3 ø 14
1
3
30 3.30 30 ø 8/e = 15
3 ø 14
16
32 12
3.84 12
32
2 4 ø 10 (3.84)
16
3.84 1 29 ø 8 (1.20)
3 3 ø 14 (3.84)
45
16
45
4 6 ø 8 (1.06)
Schubaufbiegungen am Auflager
9.2.2 Bewehren eines Beton- Stäbe, müssen über die Auflager geführt
balkens werden. Bei dieser Länge lohnt eine Staffe-
lung schon wegen der Verankerungslänge
Im Kapitel 9.2.3 ist ein einfacher Betonbal- nicht. Stahl-Pos. 2 in der Mitte und Pos. 4
ken mit seiner Bewehrung dargestellt. Das sind konstruktiv und sollten ab einer Balken-
Auflager ist von der Verankerungslänge des höhe größer 30 cm eingebaut werden. Die
Betonstahls abhängig. Wenn es die baulichen erforderliche Tragbewehrung Pos. 3 mit 4
Gegebenheiten zulassen, ist eine Auflager- Stäben Durchmesser 20 mm wird über die
länge von 30 cm vorteilhaft. Durch Wand- Auflager geführt. Zwei Stäbe müssen veran-
aussparungen unter dem Unterzug für Rol- kert werden.
ladengurte und dergleichen verringert sich Die Längsbewehrung As,erf = 2ø20= 6,28 cm2
die Auflagerlänge. Mindestquerbewehrung
Die Vorgaben: Nach der statischen Berech- ASt,min = 0,25 3,15 = 0,78 cm2
nung sind als Tragbewehrung in der unteren Verbundfestigkeit C20/25, VB gut
Lage (mit As unten) 11,9 cm2 erforderlich. ƒbd = 2,3 N/mm2
Die Schubbewehrung (Bügelbewehrung) als Grundwert der Verankerungslänge
Querkrafbewehrung wird nach der Beweh- Ɩb,rqd = (20/4) · (435/2,3) = 945 mm
rungsführung ermittelt.
Bemessungswert der Verankerungslänge
Die Umgebungsbedingungen sind bekannt
Hier direkte Lagerung α5 = 2/3
und werden nach Tabelle 2.1 mit der Expo-
sitionsklasse XC1/XF1 und der Betongüte Ɩbd = α1 · α3 · α5 · As,erf / As,vorh · Ɩb,rqd =
C20/25 festgelegt. Um das Verlegemaß zu As,erf / As,vorh = 6,28/12,6 = 0,50
bestimmen, müssen wir mit Tabelle 3.9 die Ɩbd = 1,0 · 1,0 · 2/3 · 0,50 · 945 =
Tragbewehrung bzw. den Stabdurchmesser Ɩbd = 315 mm > Ɩb,min
ermitteln. Gewählt werden 4 Stäbe mit dem Ɩb,min = 0,3 · 945 = 283 mm
Durchmesser 20 mm. Anhand dieses Durch-
messers, der Betongüte und der Expositions- Der Bewehrungsstab hat nun eine Länge von
klasse lesen wir in Tabelle 2.2 das Verlege- 4,00 m plus 2 Aussparung von 6,0 cm plus
maß mit 30 mm bis zum Bügel ab. 2 Verankerungslänge von 30 cm und an
den Stabenden eine Betondeckung von je-
Die Bewehrungsführung: Zur Längener- weils 3,0 cm. Die Stabstahl-Pos. 3 muss
mittlung der Längsstäbe benötigen wir die 4,72 m lang ausgeführt werden. Pos. 2 analog
Verankerungslänge der Bewehrung über den zu dieser Länge. Der Betonbalken wird dann
Auflagern. An den Kopfenden werden zu den über eine Länge von 4,70 mit Bügeln nach
Verankerungslängen noch 3,0 cm Betonde- Position 1 versehen. Diese Bügel umschlie-
ckung addiert. ßen die Längsbewehrung und der Enhaken
Die Bügelabmessungen setzen sich aus der wird dann 12,0 cm lang. Das Bauteil selbst
Balkenbreite bzw. der Balkenhöhe minus wird dann 4,78 m lang.
dem 2-fachen Verlegemaß zusammen. Der Um de Abstände und den Durchmesser des
Betonbalken ist 30 cm breit und 50 cm hoch. Bügels nach der Berechnung zu bestimmen,
Von diesen Maßen ziehen wir 2 3 = 6,0 cm lesen wir den Bewehrungsquerschnitt,
ab. Der Bügel hat die Maße 24 auf 44 cm. 6,3 cm2/m, in Tabelle 3.8 ab. Nun muss man
Wir haben gelesen, dass die Bewehrung ge- aber beachten, dass Bügel zwei vertikale
staffelt werden kann. Mindestens 25 % der Schenkel haben und diese immer für die
Feldbewehrung, aber auch mindestens zwei Schubbewehrung maßgebend sind. Also
9.2 Bewehren eines Betonbalkens 177
können wir den Wert von 6,3 durch zwei wehrungsquerschnitt für einen Bügelschen-
teilen und finden für 3,15 cm2/m in der Ta- kel. Die vorhandene Bügelbewehrung mit
belle den Bügeldurchmesser 8 mm im Ab- 2 3,35 ist größer als die erforderliche mit
stand von 15 cm. Das sind 3,35 cm2/m Be- 6,3 cm2/m.
9.2.3 Betonbalkenbewehrung
50
4 4
1 ø 10
3 4 ø 20
1
ø 8/e = 15
3
4 ø 20
33 6 4.00 6 33
24
12
4.72 12
44
44
2 4 ø 10 (4.72)
24
4.72 35 ø 8 (1.60)
1
3 4 ø 20 (4.72)
45
21
45
4 6 ø 8 (1.11)
178 9 Unterzüge
Muss der Brandschutz beachtet werden, ist in Am Endauflager beidseitig 25 % des Quer-
diesem Beispiel nur die Betondeckung unten schnittes der Feldbewehrung mit 1/4 der
und an den Seiten nach DIN 4102-2 auszu- Stützweite.
führen. Oben liegt die Decke mit Bewehrung.
5 4 6 ø 20 8
1+1 ø 20 2x2 ø 12
Versatzmaß Versatzmaß
25 60 60 25
24 5.802 11.5
7.20
2 2 ø 14 (7.20)
6.08
3 2 ø 10 (6.08) konstruktiv
6.08
50 4 6 ø 20 (6.08) Verankerung reicht nicht
4.80 90
30
22
50 5 2 ø 20 (4.80)
9 3 ø 8 (1.30) Querschnitt 90
konstruktiv 2x2= 8 2 ø 12 (2.02)
2 ø 14
1.80 1 ø 14 1 ø 14 liegend eingebaut
7
7 2 ø 14 (1.80) 2 2
33 33
50 12
20
15
15 12
50
1 ø 10
60
1 ø 10
50
50
40
3 3
33 33
1 22 ø 10 (1.96) 1 ø 20 5 5 1 ø 20 6 24 ø 8 (1.90)
4
6 ø 20
40
180 9 Unterzüge
9.4.1 Überzugbewehrung
30 30
11
Feldbewehrung
6 ø 20 4 5 6 ø 16
7
Die Mindestbewehrung muss auch unten am hochgezogenen Auflager liegen. 2x2 ø 12
l b,dir Bei Überzügen wird der obere Bereich fast immer nach der Decke betoniert.
Ein guter Verbund zwischen den Betonbauteilen muss sichergestellt werden.
6,7 d s Die Oberfläche der Decke muss mindestens rau sein. Bei größeren Querkräften
ist die Fuge zu verzahnen oder im Deckenbereich muss das Korn mindestens 6,0 mm
frei sein. Die Verzahnung ist nach Bild 6.9 EC2-1-1 auszuführen.
24 4.46 20 40
4.84 oben
2 4 ø 16 (4.84)
4.84 35
25 12
25
3 2 ø 10 (4.84) konstruktiv 12
4.64 unten 1. Lage
35
50 4 6 ø 20 (4.64) 9 3 ø 8 (1.44)
3.90 unten 2. Lage
32
50 46 5 6 ø 16 (3.90) 80
11 2 ø 8 (1.32)
22
konstruktiv 30
80 liegend einbauen
46
62
2x2= 7 4 ø 12 (1.82)
62
40 40
10 1 ø 14 (2.34) 1.25
22
3 12 30 Lasteinhängebügel
5 Vollen Tragstoß der
60
55
6 ø 16
50
55
55
55
Bügelschenkel
ausbilden
35 35
4 6 ø 20 1 32 ø 8 (2.04) 6 5 ø 12 (2.60)
Zulagebewehrung
40
182 9 Unterzüge
2ø8 2ø8
9 9
Feldbewehrung
6 5 7
8
4 ø 20 2 ø 16 2 ø 10 4 ø 14
b,dir b,dir
8.655
8,59
2 2 ø 20 (8.59)
8.59
5 2 ø 10 (8.59) konstruktiv
5.70
3 2 ø 20 (5.70) Querschnitt M 1:25
5.34
1 ø 20 2 ø 20 1 ø 20
6 4 ø 20 (5.34) 5.00 3 3
4
4 2 ø 20 (5.00) 1 ø 20
1 ø 20 2 2
4.10
8 2 ø 16 (4.10)
3.30
35
50
7 4 ø 14 (3.30)
42 12
12 5 5
1 ø 10
42
50 1 ø 10
30
konstruktiv 1 6 8 6
35 liegend eingebaut
50 2 ø 20 2 ø 16
1 43 ø 8 (1.78) 2 ø 20
9 4 ø 8 (1.30) 40
184 9 Unterzüge
ZH 7 7
7
2 ø 16
ZS
4 ø 12 5
ZV
30
1 ø 10 5 ZA 6
6
1 5 ø 25 2 ø 16
6 2x2 ø 14 5 ø 25
1
Bügel normal geschlossen 38
25
30
25
50
5 ø 20 laufen wegen F90 durch.
53
53
unten 5 ø 25 + 3 ø 25
34
1
konstruktiv
50 93 38
2 4 ø 10 (2.37)
5 2 ø 10 (1.34)
26
23
38
23 12
30
93 20
12
23
53
6 4 ø 14 (2.12)
38
1/3 von 39,3 cm 2 verankern.
53
8 4 ø 8 (1.46)
30 23
1.50
3 4 ø 10 (2.02)
26
50
70
70
1.50
60
60
7 4 ø 14 (3.26)
1/3 von 39,3 cm 2 verankern 4 2 ø 12 (2.90)
räumlich dargestellt
186 9 Unterzüge
9.7 Betonbalken gebogen In der unteren und oberen Lage sollen jeweils
vier Bewehrungsstäbe mit dem Durchmesser
Die Darstellung eines gebogenen Betonbal- 14 mm eingebaut werden.
kens mit seiner Bewehrungsführung sehen In Tabelle 2.1 finden wir die Expositions-
wir im Kapitel 9.7.1. An der Oberfläche des klassen XC1 und XF1 mit der Betongüte
gebogenen Balkens treten Spannungen auf, C25/30 und mit Tabel