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1.

Sich etwas abschminken


Bedeutung: Eine Tätigkeit wird unterlassen. Oft als Antwort nach einer
Aufforderung: „Das kannst du dir abschminken.“
2. Sich vom Acker machen
Bedeutung: Sich davonstehlen.
Herkunft: Im Soldatenjargon wurde das Übungsgelände auch Acker
genannt. Wer sich vom Acker machte, der drückte sich.
3. Etwas durch die Blume sagen
Bedeutung: Etwas nur andeutungsweise, indirekt oder kryptisch
ausdrücken.
Herkunft: Im Barock war es unschicklich, sich offen der Dame seines
Herzens zu nähern. Zu diesem Zweck gab es Sofas mit zwei Sitzflächen
(Rücken an Rücken). Wenn man sich nun ungestört ohne Körperkontakt
unterhalten wollte, tat man dies tuschelnd hinter dem Fächer. So konnte
keine Anstandsdame etwas aussetzen. Auf der Rückenlehne standen oft
Blumengestecke, daher sprachen die Tuschelnden „durch die Blume“.
4. 08/15 (Gesprochen: Null-acht-fünfzehn)
Bedeutung: Mittelmäßig, einfach, standardisiert, gewöhnlich.

5. Jemanden mit etwas abspeisen


Bedeutung: Jemandem eine unbefriedigende Antwort geben.
Herkunft: Ein Brautwerber wird mit einer minderwertigen Mahlzeit darauf
hingewiesen, dass sein Wunsch nach der Braut abgelehnt wird.
6. Das A und O (Alpha und Omega)
Bedeutung: das Wesentliche, das Wichtigste, das bleibend Gültige.
7. Dort steppt/tanzt der Bär
Bedeutung: Dort ist etwas los, dort sind viele Menschen, dort passiert
etwas.
8. Auf Achse sein
Bedeutung: Unterwegs sein, nicht da sein. Zum Beispiel: „Sie ist ständig
auf Achse.“
Herkunft: Achse eines rollenden Fahrzeugs.
9. Etwas abklappern
Bedeutung: Alles absuchen.
Herkunft: Bei der Treibjagd wurde das Wild mit Holzklappern aus dem
Unterholz gejagt.
10. Den Affen für jemanden spielen/Sich zum Affen machen
Bedeutung: Einer anderen Person gehorchen oder sich für diese
lächerlich machen.
Herkunft: Auf Jahrmärkten traten früher Gaukler mit Tieren, unter
anderem Affen, auf. Sie führten Kunststücke vor und wurden teilweise
schikanös dressiert.
11. Da fress ich einen Besen.
Bedeutung: Etwas absurd finden oder für äußerst unwahrscheinlich
halten. Zum Beispiel: „Wenn er wirklich im Lotto gewinnen sollte, fress ich
einen Besen.“
12. Den Faden verlieren
Bedeutung: In einer Erzählung oder während eines Verständnisprozesses
nicht mehr weiter wissen.
Herkunft: Vermutlich entspringt diese Redensart der griechischen
Mythologie. Mit Hilfe des Fadens, den ihm Ariadne mitgab, fand Theseus
wieder aus dem Labyrinth des Daidalos, in dem er gerade den
Minotaurus zur Strecke gebracht hatte. Hätte Theseus den Faden
verloren, hätte er nicht weiter gewusst.
13. Sich wie ein Elefant im Porzellanladen benehmen
Bedeutung: Rücksichtslos sein, unklug, ungehalten oder taktlos auftreten.
14. Alles in Butter
Bedeutung: Alles in Ordnung.
Herkunft: Wertvolle Güter, wie zum Beispiel Porzellan, wurden früher in
Kisten mit flüssiger Butter eingegossen. Nach dem Erstarren der Butter
waren diese beim Transport vor dem Zerbrechen geschützt.

15. Jemandem einen Denkzettel verpassen


Bedeutung: Jemandem eine Lektion erteilen.
16. Dem Affen Zucker geben
Bedeutung: Im Rausch ausgelassen lustig sein.
Herkunft: In Theodor Fontanes Werken kommt die Redewendung
mehrfach vor.
17. Etwas abkupfern
Bedeutung: nachahmen, kopieren, plagiieren.
Herkunft: Der Kupferstich war in der frühen Neuzeit eine Technik zur
Vervielfältigung von Bildern.
18. Jemandem einen Bären aufbinden
Bedeutung: Eine Person anlügen oder ihr etwas vormachen.
Herkunft: Vom altdeutschen Wort „bar“, das wie „Last“ oder „Abgabe“
bedeutete.
19. Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen
Bedeutung: Sich verzetteln, sich vom Wesentlichen durch viele
Nebensächlichkeiten ablenken lassen.
20. Nah am Wasser gebaut sein
Bedeutung: Sensibel oder gefühlsbetont sein, schnell weinen müssen.
21. Jetzt haben wir die Bescherung.
Bedeutung: Meist ein negativer Kommentar zu einer unangenehmen
Überraschung. Vergleichbar mit „Jetzt haben wir den Salat.“
Herkunft: Mit der Bescherung sind die unter dem Christbaum liegenden
Geschenke gemeint. Mit dieser Redewendung wird also eine ursprünglich
positive Überraschung (Geschenke) sarkastisch für eine negative
Überraschung verwendet.
22. Etwas hinter die Binde kippen
Bedeutung: Alkohol trinken.
23. Äpfel mit Birnen vergleichen
Bedeutung: Unvergleichbares miteinander vergleichen.
24. Sein Fett weg bekommen
Bedeutung: Seine gerechte Strafe erhalten.
Herkunft: Ursprünglich bekam jeder Helfer bei einer Schlachtung als
Belohnung (s)ein Stück Fett ab.
25. Ins Fettnäpfchen treten
Bedeutung: Sich blamieren, aus Versehen etwas Peinliches tun.
Herkunft: In Bauernstuben stand früher zwischen Tür und Ofen ein
Fettnapf, mit dem nasse Stiefel wieder eingefettet wurden. Man sollte
nicht aus Versehen hineintreten.

26. In den sauren Apfel beißen


Bedeutung: Etwas Unangenehmes notgedrungen tun.
27. Etwas für einen Apfel und ein Ei (ver)kaufen
Bedeutung: Etwas sehr günstig erwerben oder verkaufen.
Herkunft: Äpfel und Eier kosten relativ wenig.
28. Ich denke, mich laust der Affe.
Bedeutung: Ausdruck hochgradiger unangenehmer Überraschung.
Herkunft: Im 19. Jahrhundert ging die Redewendung von Berlin aus und
lautete: „Ik denke, der Affe laust mir“.
29. Ein Auge auf jemanden/etwas werfen
Bedeutung: Gefallen an jemandem oder etwas finden.
Herkunft: Diese Redewendung stammt aus einem Anhang zum biblischen
Buch Daniel: „Und als die beiden Ältesten sie täglich darin umhergehen
sahen, entbrannten sie in Begierde nach ihr und wurden darüber zu
Narren und warfen die Augen so sehr auf sie, dass sie nicht mehr zum
Himmel aufsehen konnten und nicht mehr an gerechte Urteile dachten.“
30. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Bedeutung: Darauf kannst du dich verlassen.
Herkunft: Mit „Amen“ (übersetzt aus dem Hebräischen: so soll es sein)
enden liturgische Gebete. Dieses Wort kommt also mit Sicherheit in
jedem Gottesdienst vor.
31. Einen Fehler ausmerzen
Bedeutung: Etwas gut machen, ausbügeln.
Herkunft: Im Monat März wurden früher Schafe aussortiert, die zur
weiteren Zucht nicht taugten.
32. Jemanden ausstechen
Bedeutung: Jemanden übertreffen oder verdrängen.
Herkunft: Bei den Ritterturnieren hat gewonnen, wer beim Lanzenstechen
mit der Lanze den Gegner vom Pferd bzw. vom Sattel gestochen hat.
33. Süßholz raspeln
Bedeutung: Auf offensichtliche Art schmeicheln.
Herkunft: Süßholz ist eine Staude, deren Wurzel Zuckersaft enthält. Das
Süßholz symbolisiert die süßen Worte.

34. Sich wie ein Backfisch benehmen


Bedeutung: Albern oder noch unreif sein.
35. Drei Affen
Bedeutung: Versinnbildlichung, nichts (Böses) sehen, hören oder sagen.
36. Das ist ein Armutszeugnis.
Bedeutung: Unfähigkeit, unangemessenes Verhalten.
37. Sich etwas aus dem Ärmel schütteln
Bedeutung: Etwas erfinden, sich schnell etwas ausdenken, um sich aus
einer schwierigen Situation zu befreien.
Herkunft: Nach einem möglichen Betrug beim Kartenspiel. Bei einem
schlechten Blatt bediente man sich an im Ärmel versteckten guten Karten.
Eine ältere Deutung besagt sogar, dass früher, als die Gewänder noch
weite Ärmel hatten, darin nicht nur die Hände gewärmt, sondern auch
kleinere Gegenstände darin verstaut werden konnten, welche man dann
wieder aus dem Ärmel schüttelte.
38. Tomaten auf den Augen haben
Bedeutung: Etwas nicht sehen/erkennen.
39. Eine treulose Tomate sein
Bedeutung: Unzuverlässig sein, Verabredungen oder Versprechungen
nicht einhalten.
40. Man sollte etwas/jemanden mit Argusaugen bewachen.
Bedeutung: Man sollte etwas/jemanden gut beobachten.
Herkunft: Argos wurde in der griechischen Mythologie von Hera
beauftragt, Io zu überwachen, damit es nicht zu einem Schäferstündchen
mit ihrem Gatten Zeus kommt. Einige seiner 100 Augen blieben immer
wach, während die anderen schliefen.
41. Mit dem Arsch auf Grundeis gehen
Bedeutung: In einer unangenehmen Situation sein.
42. Nur Bahnhof verstehen
Bedeutung: Nichts verstehen oder verstehen wollen.
Herkunft: Erster Weltkrieg. Die vom jahrelangen Krieg ermüdeten
Soldaten wollten nur noch das Wort „Bahnhof“ hören, das für sie
gleichbedeutend mit einer Heimfahrt war.

43. Trick 17
Bedeutung: Eine sofort wirkende Lösungsmöglichkeit für ein
ungewöhnliches Problem.
Herkunft: Abgeleitet von einem englischen Kartenspiel, bei dem 17 die
höchste Punktzahl war.
44. Von Tuten und Blasen keine Ahnung haben
Bedeutung: Von nichts eine Ahnung haben.
Herkunft: Die Redewendung hat ihren Ursprung von der im Mittelalter und
der Frühen Neuzeit. Dort galt die Tätigkeit des Nachtwächters, dessen
Arbeit – zu voller Stunde in ein Horn zu blasen – als anspruchslos und
war schlecht bezahlt.
45. Über den Berg sein
Bedeutung: Die schlimmste Phase von etwas (z.B. einer Krankheit oder
Verletzung) überwunden haben.
Herkunft: Vom Prinzip abgeleitet, dass das Besteigen eines Hügels bis
zum Erreichen des Gipfels schwieriger ist als der Abstieg.
46. Kämpfen wie ein Berserker
Bedeutung: Sich ungestüm oder unvernünftig verhalten.
Herkunft: Aus den nordischen Sagen abgeleitet, in denen die
„Bärenhäuter“ ohne Schild und Vernunft drauf los schlugen.
47. Am Ball bleiben
Bedeutung: An einer Sache dranbleiben.
48. Dann ist Zapfenstreich!
Bedeutung: Dann ist Nachtruhe/Ende der Veranstaltung.
Herkunft: Aus der Militärsprache, wo zu einer bestimmten Uhrzeit der
Ausschank an die Soldaten eingestellt werden musste – das Zapfen war
somit ab diesem Zeitpunkt gestrichen.
49. Den Ball flach halten
Bedeutung: Sich zurückhalten, kein Risiko eingehen, keine
Aufmerksamkeit erregen.
50. Auf keinen grünen Zweig kommen
Bedeutung: Nichts erreicht haben/keinen Erfolg haben. Oder auch: Sich
mit jemandem nicht einig werden können (Ähnlich zu: „Nicht auf einen
Nenner kommen“).
Herkunft: Die Redewendung stammt aus dem Mittelalter. Jemand, der
Grund erworben hatte, bekam dazu einen, in einen Klumpen Erde des
Grundstückes gepflanzten, grünen Zweig. Im Umkehrschluss ist also
jemand, dem es nicht gelungen war, einen grünen Zweig zu bekommen,
jemand, dem es nicht gelungen war, eigenen Grund und Boden zu
besitzen.

51. Jemandem auf die Sprünge helfen


Bedeutung: Jemandem Hinweise geben, die ihm beim Verständnis
helfen.
52. Einen Zahn zulegen
Bedeutung: Schneller fahren oder schneller werden.
Herkunft: Manche führen die Redensart auf die Funktionsweise
mechanischer Getriebe in der Frühzeit des Automobils zurück. Andere
sehen den Ursprung in den Haushalten des Mittelalters, wo große
Kochkessel über offenen Feuerstellen in eine Zahnstange eingehängt
waren. Um die Temperatur im Topf zu erhöhen, wurde dieser einen Zahn
tiefer gehängt – es wurde „ein Zahn zugelegt“.
53. Mit harten Bandagen kämpfen
Bedeutung: Unerbittlich und hart kämpfen.
Herkunft: Vor der Zeit der Boxhandschuhe kämpften die Boxer mit
Bandagen, die um die Fäuste gewickelt waren. Dabei galten sie nicht
hauptsächlich dem Schutz der Hände. Je fester sie gewickelt waren,
umso härter war der Fausthieb.
54. Etwas wurde auf die lange Bank geschoben
Bedeutung: Eine Erledigung wurde stark verzögert.
55. Kein Blatt vor den Mund nehmen
Bedeutung: Eine Meinung deutlich vertreten und direkt sagen, was man
denkt ohne es zu beschönigen.
Herkunft: Theatersprache. In der Antike zu den Zeiten vor der
Theatermaske verbarg ein Feigenblatt das Gesicht des Schauspielers, so
dass er für seine gespielten Worte nicht zur Rechenschaft gezogen
werden konnte.
56. Blaumachen
Bedeutung: Schwänzen, ohne triftigen Grund nicht zur Arbeit oder zur
Schule erscheinen.
Herkunft: Wahrscheinlich abgeleitet vom Blauen Montag. Dieser
bezeichnete früher die arbeitsfreien Montage der Handwerker.
57. Das sind böhmische Dörfer für mich
Bedeutung: Etwas ist mir unbekannt oder unverständlich.
Herkunft: Als Böhmen noch zur Donaumonarchie gehörte, verstanden
viele Landeskinder das dort gesprochene Tschechisch bzw. die
tschechischen Ortsnamen nicht.

58. Das kommt mir spanisch vor.


Bedeutung: Etwas ist seltsam, unvertraut oder erregt Misstrauen.
Herkunft: Manche unter Kaiser Karl V. aus Spanien nach Deutschland
eingeführte Sitten sorgten für Aufsehen und Verwirrung.
59. Sich auf die Socken machen
Bedeutung: Schnell oder eilig verschwinden.
Herkunft: Man hat keine Zeit mehr, sich in Ruhe die Schuhe anzuziehen.
60. Dumm wie Bohnenstroh sein
Bedeutung: Sehr unintelligent sein.
Herkunft: Bezieht sich auf billiges Bohnenstroh zur Einrichtung der
Bettstätten der armen Bevölkerung im Mittelalter.
61. Den Braten riechen
Bedeutung: Rechtzeitig stutzig oder aufmerksam werden. Etwas
Schlechtes vorhersehen.
Herkunft: Die Redewendung geht zurück auf eine Fabel, in der ein Bauer
ein Tier zum Essen einlädt. Das Tier macht an der Türschwelle kehrt, weil
es aus der Küche den Duft eines gebratenen Artgenossen riecht.
62. In jemanden verschossen sein
Bedeutung: In jemanden verliebt/verknallt sein.
Herkunft: In der Studentensprache wurde damit auf die Pfeile des
Liebesgottes Amor angespielt.
63. Verstrahlt sein
Bedeutung: Durcheinander, unorganisiert und weltfremd, neben der Spur
oder spleenig sein
64. Da herrscht Vetternwirtschaft!
Bedeutung: Eine seit Urzeiten beklagte Untugend, Verwandte und
Freunde zu bevorzugen.
65. Mit allen Wassern gewaschen sein
Bedeutung: Schlau, unerschrocken oder durchtrieben sein.
Herkunft: Wahrscheinlich aus der Seemannssprache. Einer, der schon
auf allen Weltmeeren gekreuzt hat, verfügte über sehr viel Mut,
Kaltblütigkeit und Erfahrung.
66. Etwas auf Vordermann bringen
Bedeutung: Etwas verbessern, in Ordnung bringen.
Herkunft: Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Militär, wo man sich
beim Antreten und Ausrichten in Reih und Glied nach dem Vordermann
richten muss. Wenn die Reihe also schief war, wurde sie „auf
Vordermann gebracht“.
67. Den Spieß umdrehen
Bedeutung: Rollen tauschen.
Herkunft: Wer seinem Gegner den todbringenden Spieß entreißen
konnte, gelangte aus der Rolle des Angegriffenen in die des Angreifers.
68. Spießrutenlauf(en)
Bedeutung: Kritischen oder höhnischen Reaktionen anderer Menschen
ausgesetzt sein.
Herkunft: Noch bis zum Zweiten Weltkrieg wurden Vergehen gegen die
Kameradschaft durch einen Lauf durch zwei Reihen von Soldaten
bestraft. Die Soldaten schlugen dabei mit spitzen Ruten auf denjenigen
ein, der das Vergehen beging.
69. Es gilt, die Spreu vom Weizen zu trennen
Bedeutung: Wichtiges von Unwichtigem trennen oder unterscheiden.
Herkunft: Mit einem Gebläse wurde die wesentlich leichtere Spreu weiter
weg geblasen als das von ihm zuvor umgebene Korn.
70. Jemandem nicht das Wasser reichen können
Bedeutung: Ihm weit unterlegen sein.
Herkunft: Diese Redewendung gibt es seit dem 16. Jahrhundert. Im
Mittelalter, als noch mit den Fingern gegessen wurde, reichten Diener
nach dem Essen tief verneigt den Gästen Wasser zum Händewaschen.
Wer nicht einmal diese erniedrigende Aufgabe übernehmen durfte, war
allen bezüglich des Gesellschaftsstandes weit unterlegen.

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