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Merkmal der Romantik

Die Romantik ist eine Literaturepoche in Europa und Nordamerika, die mit
gewissen regionalen Unterschieden vom Ende des 18. bis in die Mitte des 19.
Jahrhunderts reichte. Ihre Ursprünge liegen in England, aber auch aus Deutschland
kamen wichtige Impulse, wo sie von 1798 und 1835 verortet wird. Die Romantik
versteht sich bewusst als Gegenbewegung zu den gesellschaftlichen Entwicklungen
ihrer Zeit, wie auch als Gegenentwurf zur ihr vorangegangenen Epoche der Klassik.
Die uneingeschränkte Betonung des Individuums, die Wertschätzung subjektiver
Gefühlswelten, und eine ästhetische Vorliebe für das Dunkle und Geheimnisvolle
sind einige der entscheidendsten Merkmale der Romantik.
Der Begriff  meinte ursprünglich, dass
Etwas wunderbar, abenteuerlich, erfunden sowie fantastisch war und geht auf die
altfranzösischen Wörter romanz, roman und romant zurück, die allesamt Werke und
Schriften bezeichnen, die in der Sprache des Volkes verfasst wurden. Ist ein
Text romantisch, dann ist er sinnlich, abenteuerlich, schaurig, fantastisch und
wunderbar, gibt sich der Natur hin, überwindet die Grenzen des Verstandes und stellt
das Unterbewusste sowie Traumhafte in den absoluten Vordergrund.
Merkmale der Epoche Romantik
Die wichtigsten Merkmale der Epoche Romantik sind:
 Formen der Weltflucht / Hinwendung zur Natur:
Die Denkströmung der Romantik wird charakterisiert durch die bewussten
Ablehnung gesellschaftlicher Entwicklungen ihrer Zeit und konnte die Form einer
Flucht vor der Wirklichkeit annehmen. Die Weltflucht der Romantiker konnte auf
unterschiedlichen Wegen geschehen: Zum einen konnte es sich dabei um die
vielzitierte „Rückkehr zu Natur“ handeln, die man als Gegenpol zum als unnatürlich
oder sogar lebensfeindlich empfunden Dasein in den Städten wahrnahm bzw.
entsprechend idealisierte.
 Verklärung des Mittelalters:
Die romantische Weltflucht konnte zum anderen in Form einer imaginierten
Rückkehr in die Vergangenheit geschehen: In Einzelfällen konnte es sich dabei um
die Antike handeln, ein viel bestimmenderer Bezugspunkt war allerdings
das Mittelalter, das nach Jahrhunderten der Geringschätzung nun regelrecht verklärt
wird. Hierin unterscheidet sich die Romantik klar von den ihr
vorangegangenen Literaturepochen der Frühen Neuzeit. Die Hinwendung zu anderen,
oft fernen Kulturen, wie etwa der chinesischen und der arabischen, kann als Spielart
dieser Tendenz gelten.
 Phantasie- und Traumwelten:
Besonders innovativ und in der Literaturgeschichte in diesem Ausmaß ohne Beispiel
ist allerdings der Rückzug in Phantasie- und Traumwelten, innerhalb derer das
Individuum nicht nur, wie schon in der weltzugewandten Klassik, zum Mittelpunkt,
sondern zum alleinigen und unbegrenzt machtvollen Maßstab wird. Insbesondere der
Schlafzustand sowie der Traum werden als Möglichkeiten verstanden, den dunklen
Bereichen der Seele auf den Grund zu gehen.
 Betonung des Individuums und Subjektiven
Subjektive Wahrnehmung stehen im Zentrum romantischer Werke, den Gefühlen und
Emotionen wird der Vorzug gegeben über den nun unzuverlässig und vor allem
limitiert erscheinenden Verstand. Obwohl die Romantik Gefühlswelten erforschen
möchte, ist ihr weniger an wissenschaftlicher Erkenntnis gelegen als an der
Bewahrung von Geheimnissen.
 Das Nachtmotiv und der Tod
Konkrete Motive der Romantik sind der Tod, der in Gestalt unterschiedlichster
Metaphern auftaucht, die Vergänglichkeit, das Geheimnisvolle und Obskure, die
nicht äußerlichen sichtbaren Geisteswelten und weitere nicht alltägliche Phänomene,
welche im Nachtmotiv ihr ästhetisches Zentrum finden.
 Politische Inhalte
Die Epoche der Romantik überschnitt sich in vielen europäischen Nationen mit dem
Erwachen eines Nationalismus. Insbesondere in Deutschland und Polen wurde sie
von ihren Vertretern als Mittel genutzt, nationalstaatliche Vereinigung bzw.
Unabhängigkeit zu popularisieren.

 August Wilhelm Schlegel (1767-1845)


o Mitherausgeber der Zeitschrift Athenäum
 Friedrich Schlegel (1772-1829)
o Mitherausgeber der Zeitschrift Athenäum
o Brief über den Roman (1798)
o Lucinde (1799)
 Novalis (1772-1801)
o Hymnen an die Nacht (1800)
o Geistliche Lieder (1802)
o Heinrich von Ofterdingen (1802)
 Ludwig Tieck (1773-1853)
o Der gestiefelte Kater (1797)
o Der blonde Eckbert (1797)
o Franz Sternbalds Wanderungen (1798)
o Kaiser Octavianus (1804)
 Wilhelm Heinrich Wackenroder (1773-1798)
o Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders (1797)
 E. T. A. Hoffmann (1776-1822)
o Fantasiestücke in Callots Manier (1813/15)
 darin: Der goldene Topf
o Die Elixiere des Teufels (1815/16)
o Nachtstücke (1816)
 darin: Der Sandmann
o Die Serapionsbrüder (1819/21)
 darin: Das Fräulein von Scuderi
o Lebensansichten des Katers Murr (1820/22)
o Meister Floh (1822)
 Clemens Brentano (1778-1842)
o Godwi oder Das steinerne Bild der Mutter (1801)
o Des Knaben Wunderhorn (1806-1808)
o Die Gründung Prags (1815)
 Adelbert von Chamisso (1781-1838)
o Peter Schlemihls wundersame Geschichte (1814)
 Achim von Arnim (1781-1831)
o Des Knaben Wunderhorn (1806-1808)
 Bettina von Arnim (1785-1859)
o Goethes Briefwechsel mit einem Kinde (1835)
o Die Günderode (1840)
 Jakob Grimm (1785-1863) / Wilhelm Grimm (1786-1859)
o Kinder- und Hausmärchen (1812)
o Deutsche Sagen (1816)
 Ludwig Uhland (1787-1862)
o Frühlingsglaube (1812)
 Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1857)
o Das Marmorbild (1819)
o Aus dem Leben eines Taugenichts (1826)
o Der letzte Held von Marienburg (1830)
o Mondnacht (1835)
o Wünschelrute (1835)
 Wilhelm Müller (1794-1827)
o Die schöne Müllerin (1821)
o Lieder der Griechen (1821/24)
o Die Winterreise (1824)

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