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Vorlesung: Grundlagen der Physik

1 Einführung
1.1 Was ist Physik
1.2 Die klassischen Arbeitsgebiete der Physik
1.3 Das Verhältnis der Physik zu anderen Wissenschaftsbereichen
1.4 Experimentelles Arbeiten

2 Messen und Einheiten


2.1 Fundamentale Größen und Einheiten
2.2 Dichte
2.3 Winkel in der Ebene
2.4 Winkel im Raum
2.5 Genauigkeit
2.6 Labormessungen
Vorlesung: Grundlagen der Physik
3. Kinematik
3.1 Einleitung
3.2 Geradlinige Bewegung:
3.2.1 Geschwindigkeit
3.2.2 Beschleunigung
3.2.3 Vektordarstellung der Geschwindigkeit und
Beschleunigung bei geradliniger der Bewegung

3.3 Kurvenlineare Bewegung


3.3.1 Geschwindigkeit
3.3.2 Beschleunigung
3.3.3 Tangential und Normalkomponenten der Beschleunigung
3.3.4 Bewegungen unter konstanter Beschleunigung
Vorlesung: Grundlagen der Physik

3.4 Kreisbewegung
3.4.1 Winkelgeschwindigkeit
3.4.2 Winkelbeschleunigung
3.4.3 Geschwindigkeit und Beschleunigung bei der
Kreisbewegung
3.5 Relativbewegung
3.5.1 relative Geschwindigkeit
3.5.2 gleichförmige relative Translationsbewegung
(Gallilei Transformation)
3.5.3 gleichförmige relative Rotationsbewegung
Vorlesung: Grundlagen der Physik

4 Teilchendynamik (Kraft und Impuls)


4.1 Einführung
4.2 das Trägheitsgesetz
4.3 der Impuls
4.4 die Impulserhaltung
4.5 Definition der Masse über den Impuls
4.6 Das zweite und dritte Newton’sche Gesetz
4.7 Einheiten der Kraft
Vorlesung: Grundlagen der Physik

5 Kräfte
5.1 Einleitung
5.2 Addition der an einem Punkt angreifenden Kräfte
5.3 Das Moment einer Kraft
5.4 Drehmoment mehrerer Kräfte, die an einem Punkt angreifen
5.5 Zusammensetzung paralleler Kräfte
5.6 Der Schwerpunkt
Vorlesung: Grundlagen der Physik

6 Arbeit und Energie


6.1 Einleitung
6.2 Impuls und Kraftstoß
6.3 Arbeit
6.4 Leistung
6.5 Einheiten von Arbeit und Leistung
6.6 kinetische Energie
6.7 Arbeit einer konstanten Kraft
6.8 potentielle Energie
6.9 Energieerhaltung
Vorlesung: Grundlagen der Physik

7 Dynamik von festen Körpern


7.1 Einleitung
7.2 Drehimpuls
7.3 Bestimmung des Trägheitsmomentes
7.4 Rotationsbewegungsgleichung
7.5 Kreiselbewegung
Vorlesung: Grundlagen der Physik

1 Einführung
1.1 Was ist Physik
1.2 Die klassischen Arbeitsgebiete der Physik
1.3 Das Verhältnis der Physik zu anderen Wissenschaftsbereichen
1.4 Experimentelles Arbeiten
Vorlesung: Grundlagen der Physik

1 Einführung
1.1 Was ist Physik
1.2 Die klassischen Arbeitsgebiete der Physik
1.3 Das Verhältnis der Physik zu anderen Wissenschaftsbereichen
1.4 Experimentelles Arbeiten
Grundlagen der Physik

• Was ist Physik


Griechisch: Natur – Naturphilosophie – Phänomene in der Natur

Definition:
Physik ist die Wissenschaft, die sich mit der Materie und ihrem
gegenseitigen Einfluß beschäftigt.
Vorlesung: Grundlagen der Physik

1 Einführung
1.1 Was ist Physik
1.2 Die klassischen Arbeitsgebiete der Physik
1.3 Das Verhältnis der Physik zu anderen Wissenschaftsbereichen
1.4 Experimentelles Arbeiten
Grundlagen der Physik
Die klassischen Arbeitsgebiete der Physik

Eigensensorik
Licht ⇒ Optik
Geräusche ⇒ Akustik
Hitze ⇒ Thermodynamik
Bewegung ⇒ Mechanik (Planeten; freier Fall)
(Gravitation; E-Dynamik)
Klassische Physik

Moderne Physik
Vorlesung: Grundlagen der Physik

1 Einführung
1.1 Was ist Physik
1.2 Die klassischen Arbeitsgebiete der Physik
1.3 Das Verhältnis der Physik zu anderen
Wissenschaftsbereichen
1.4 Experimentelles Arbeiten
Grundlagen der Physik
• Das Verhältnis der Physik zu anderen
Wissenschaftsbereichen

• Wissenschaftsbereiche unterliegen den physikalischen Regeln

• Wissenschaftsbereiche beziehen die Techniken für die Forschung


aus der Physik

Seismographen; Echolot; Fernglas; Spektrometer; Röntgen;


u.s.w.
Vorlesung: Grundlagen der Physik

1 Einführung
1.1 Was ist Physik
1.2 Die klassischen Arbeitsgebiete der Physik
1.3 Das Verhältnis der Physik zu anderen Wissenschaftsbereichen
1.4 Experimentelles Arbeiten
Grundlagen der Physik
• Experimentelles Arbeiten

Beobachtung - Experiment

Experiment bedeutet: die Beobachtung eines Phänomens


unter vorbereiteten, kontrollierten Bedingungen

Die Veränderung der Bedingungen zeigt ob und in welcher


Höhe, diese Bedingung einen Effekt auf auf das Phänomen
hat
Vorlesung: Grundlagen der Physik

2 Messen und Einheiten


2.1 Fundamentale Größen und Einheiten
2.2 Dichte
2.3 Winkel in der Ebene
2.4 Winkel im Raum
2.5 Genauigkeit
2.6 Labormessungen
Messen und Einheiten

Beobachtung verlangt, dass quantitative Beschreibungen vorliegen!

Quantitative Beschreibungen werden durch Zahlen gegeben

Diese Zahlen können eine Stoffmenge oder auch eine


physikalische Größe quantifizieren
Messen und Einheiten
Messen: Eine physikalische Größe messen heißt,
sie mit einer als Einheit gewählten Größe
gleicher Art in Verhältnis setzen.

physikalische Größe = Zahlenwert


Einheit

Der sich dabei ergebende Zahlenwert gibt an, wie oft


die Einheit in der zu messenden Größe enthalten ist.
Messen und Einheiten
Physikalische Größe

physikalische Größe = Zahlenwert x Einheit


Sprungweite = 7,3 Meter

Betrag der Größe Art, Dimension der Größe


Messen und Einheiten
Wichtig:
Physikalische Größen können in einem bestimmten
Verhältnis zueinander stehen. Diese Verhältnis ist veränderbar

Die Mathematik erlaubt diese


Verhältnisse und ihre Veränderbarkeit
auszudrücken
Messen und Einheiten
Folgende Forderungen werden an das Messen und
die Einheiten gestellt:

• sie müssen im makroskopischen und im


mikroskopischen Bereich Gültigkeit haben

∆s
v=
Die Größen müssen
OPERATIONALISIERBAR Z.B.:
sein ∆t
Messen und Einheiten
Der Physiker unterscheidet 4 grundsätzliche, voneinander
unabhängige Arten physikalische Größen

• Länge
• Masse
• Zeit
• Ladung
Messen und Einheiten

Länge und Zeit sind Größen, von denen wir


ein intuitives Verständnis haben, das richtig ist.

d.h.: für die Größen haben wir eine Empfindung, doch


wie ist das mit den Einheiten?
Messen und Einheiten

In Paris fand 1960 die Konferenz über Wiegen und Messen statt

Man einigte sich darauf, das MKSC Einheitensystem zu verwenden

M - Meter
K - Kilogramm
S - Sekunde
C - Coulomb
Länge

Messen und Einheiten


Definition: Meter
Meter (Abkürzung: m) ist die Einheit der Länge.
Er entspricht 165076373 Wellenlängen der
elektromagnetischen Strahlung des Isotopes
86KR, beim Übergang vom Zustand 2p in den
10
Zustand 5d5
(rote Linie im Spektrogramm)
Masse
Messen und Einheiten

Definition: Masse

Die Massen C und


C´ sind gleich,
wenn die Waage
im Gleichgewicht
ruht!
C C´
Gravitationsmassen! Träge Massen?
Masse
Messen und Einheiten
Definition: Kilogramm

Kilogramm (Abkürzung: kg) ist die Einheit der


Masse. Er ist definiert als die Masse des
internationalen Kilogramms, ein Platin Block, der
im International Bureau of Weights and
Measures bei Paris lagert.

Oder 10-3 m3 Wasser bei 4°C


Oder 5,0188X1025 Atomen von Isotop 12C
Zeit
Messen und Einheiten
Definition: Sekunde

Sekunde (Abkürzung: s) ist die Einheit der Zeit.


Sie ist in Anlehnung an die Internationale
Astronomische Union definiert als
1/315566925975 Teil der Dauer des tropischen
Jahres.

Oder der 1/86400 Teil eines mittleren Sonnentages


Oder über die Oszillation des N-Atomes im Ammoniakmolekül:
2387X1010 entsprechen 1s
Ladung
Messen und Einheiten
Definition: Ladung
(ähnlich wie Masse, über die Wechselwirkung)

Auf einem Körper Q ist eine Ladung aufgebracht.


Im Abstand d von ihm wird eine Ladung q
angebracht. Die Kraft, die zwischen Q und q wirkt
sei F. Dann wird im gleichen Abstand eine Ladung
q˜ angebracht. und die Kraft F˜ gemessen. Es gilt:

q F
˜
= ˜
q F
Ladung
Messen und Einheiten
Definition: Coulomb

Das Coulomb (Abkürzung: C) ist die Einheit der


elektrischen Ladung. 1 C entspricht der Ladung
die in 6,2418 X1018 Elektronen enthalten ist
Vorlesung: Grundlagen der Physik

2 Messen und Einheiten


2.1 Fundamentale Größen und Einheiten
2.2 Dichte
2.3 Winkel in der Ebene
2.4 Winkel im Raum
2.5 Genauigkeit
2.6 Labormessungen
Dichte
Messen und Einheiten

Dichte
Die Dichte eines Körpers ist definiert als seine
Masse pro Volumeneinheit
m
ρ= Einheit: kg m-3 Wenn in jedem Volumen auch die
V gleiche Masse vorhanden ist, dann
ist der Körper homogen.
Dichte
Messen und Einheiten
Dichte
dm
Für den nicht homogenen Körper gilt: ρ=
dV

N
dmi
mittlere Dichte:
∑i dV
ρ= i
N
Messen und Einheiten
Dichtetabelle
16 Schwefel 2,06 g/cm³
55 Cäsium 1,9 g/cm³
4 Beryllium 1,85 g/cm³
15 Phosphor 1,82 g/cm³
12 Magnesium 1,74 g/cm³
18 Argon 1,66 g/I
9 Fluor 1,58 g/I
20 Calcium 1,54 g/cm³
37 Rubidium 1,53 g/cm³
8 Sauerstoff 1,33 g/I
7 Stickstoff 1,17 g/I
11 Natrium 0,97 g/cm³
19 Kalium 0,86 g/cm³
10 Neon 0,84 g/I
3 Lithium 0,53 g/cm³
2 Helium 0,17 g/I
1 Wasserstoff 0,084 g/I
Messen und Einheiten

Dichte
ρ2
relative Dichte: ρ 21 = Dimensionslos!
ρ1

m2
Annahme: ρ 2 〉 ρ1 ρ 21 = V 〉1
m1
V
Zu Hause überlegen!

Wann schwimmt ein Körper?

Wie ist es bei unterschiedlichen Aggregatzuständen?


Vorlesung: Grundlagen der Physik

2 Messen und Einheiten


2.1 Fundamentale Größen und Einheiten
2.2 Dichte
2.3 Winkel in der Ebene
2.4 Winkel im Raum
2.5 Genauigkeit
2.6 Labormessungen
Messen und Einheiten
Ebene Winkel

B
l

θ
0 A
Messen und Einheiten
Ebene Winkel Es gibt 2 Maßeinheiten um ebene Winkel zu messen:

B
l
A: Gradmaß
θ
0 A
B: Bogenmaß
Messen und Einheiten
Ebene Winkel
Gradmaß
Der Umfang eines Kreises wird in 360 Grad (°) eingeteilt.
Jedes Grad wird in 60 Minuten (´) eingeteilt
Jede Minute wird in 60 Sekunden (´´) eingeteilt

315°

90° 45°
Messen und Einheiten
Ebene Winkel
Bogenmaß
Man zeichnet einen Bogen um 0 mit einem beliebigen Radius R

Das Maß für θ im Bogenmaß


B (Radiant, abegkürzt rad) ist dann:
l

l
0
θ
R A θ (rad ) =
R
Messen und Einheiten
Ebene Winkel

l
θ (rad ) = hieraus folgt: Rθ = l
R
Der Umfang eines Kreises ist: U = 2π ∗ R
U R
Ein vollständiger ebener Winkel um einen Punkt ist: = 2π
2π entsprechen also 360°; und damit
R R
π 180°
1° = rad = 0,017453rad oder 1 rad = = 57°17'44,9' '
180 π
Vorlesung: Grundlagen der Physik

2 Messen und Einheiten


2.1 Fundamentale Größen und Einheiten
2.2 Dichte
2.3 Winkel in der Ebene
2.4 Winkel im Raum
2.5 Genauigkeit
2.6 Labormessungen
Raumwinkel
Unter einem Raumwinkel versteht man den Quotienten aus
dem Flächeninhalt eines Teilstücks einer Kugeloberfläche A
und dem Quadrat des zugehörigen Kugelradius r.

Kugeloberf läche ,
begrenzt von Radiusstra hlenbüsche l
Raumwinkel =
Quadrat des Kugelradiu s

AK
Ω= 2
r
Raumwinkel
Da die ganze Kugeloberfläche den Flächeninhalt 4πr2 besitzt,
ist der zugehörige volle Raumwinkel 4πr²/r² = 4π.
Um den Wert eines Raumwinkels von dem eines ebenen
Winkels unterscheiden zu können, fügt man dem Wert des
Raumwinkels noch die Einheit sr (Steradiant) an.

Der volle Raumwinkel beträgt folglich 4π sr.

AK AK
Also: Ω= 2 wird zu: Ω = 2 Ω0
r r

mit: Ω0 = Einheitsraumwinkel
Raumwinkel
Vorlesung: Grundlagen der Physik

2 Messen und Einheiten


2.1 Fundamentale Größen und Einheiten
2.2 Dichte
2.3 Winkel in der Ebene
2.4 Winkel im Raum
2.5 Genauigkeit
2.6 Labormessungen
Genauigkeit
Das Messen physikalischer Größen ist immer fehlerbehaftet

Den Fehler kann man angeben als

absoluten Fehler ∆x 0,1s

∆x 0,1s
- relativen Fehler = 0,01
x 10s

∆x 0,1s
-relativen Fehler in % *100 ∗100 = 1%
x 10s
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2 Messen und Einheiten


2.1 Fundamentale Größen und Einheiten
2.2 Dichte
2.3 Winkel in der Ebene
2.4 Winkel im Raum
2.5 Genauigkeit
2.6 Labormessungen
Vorlesung: Grundlagen der Physik

3. Kinematik
3.1 Einleitung
3.2 Geradlinige Bewegung:
3.2.1 Geschwindigkeit
3.2.2 Beschleunigung
3.2.3 Vektordarstellung der Geschwindigkeit Beschleunigung bei
geradliniger der Bewegung
3 Kinematik
Kinematik
beschreibt die räumlich - zeitliche
Charakteristik der Bewegung,
ohne die Masse der Körper und
die einwirkenden Kräfte zu
berücksichtigen.
Kinematik

Was ist
Bewegung ?
Kinematik

Bewegung ist:
die Veränderung von
Koordinaten im Laufe der Zeit,
in einem zunächst beliebig
gewählten, dann aber
festgehaltenen Bezugssystem!
Kinematik

Das zeigt uns:

Bewegung ist relativ

und zwar relativ zu einem Bezugssystem


Kinematik

Eindimensionales Bezugssystem:

Anfang Richtung

0
Einteilung
Kinematik
Zweidimensionales Bezugssystem:
y
4 Koordinaten: (x;y)

3 Z.B.: (5;1) heißt: x=5; y=1

0
1 2 3 4 5 6 7 8 x
Kinematik
Dreidimensionales Koordinatensystem
(X;Y;Z) (3;6;4)
z
Zp=4

0 y
Yp=6
x Xp=3
Kinematik
Z
M

r (x,y,z)
Z

Y
X

X
Vektor zu einem Punkt M in einem kartesischen Koordinatensystem
Kinematik
Z
t1
t2
r ( t1 ) t3
t4
t5

r ( t5 )

X Y

Bahn r ( t ) eines Massenpunktes


Kinematik
Kinematik
Die Bewegung eines Körpers heißt geradlinig, wenn seine
Bahn eine gerade Linie ist!
Betrachte die Abbildung!

Die 0X – Achse fällt mit der Bahnkurve zusammen.


Der betrachtete Punkt bewegt sich auf dieser Linie!
Kinematik
Die Lage des Punktes ist durch
seine Verschiebung x vom
willkürlich gewählten Punkt 0
definiert.

Die Verschiebung in der Zeit kann durch eine Funktion ausgedrückt


werden!
Annahme: Punkt ist zur Zeit t am Ort A,
x = f (t ); − ∞ < x < +∞ zur Zeit t´ am Ort B. t´ ist später als t!

Mit: 0 A = x und 0 B = x′ gilt für die mittlere Geschwindigkeit zwischen


x und x´:

x′ − x ∆x x′ − x = ∆x : die Verschiebung des Teilchen


vm = =
t ′ − t ∆t t ′ − t = ∆t : die Zeit für die Verschiebung
Kinematik
x′ − x ∆x
vm = =
t ′ − t ∆t

Die mittlere Geschwindigkeit während eines


Zeitintervalls ist gleich dem Verhältnis der
Verschiebung zum Zeitintervall
Kinematik
Wir wechseln die Koordinantendarstellung!

x Eindimensionaler Ort

Eindimensionaler Ort; Zeit

Zeit
0
t
Kinematik
s [m]

s0

t[s]

t1 < t2 < t3
s [m]
Kinematik
s1

s2

s3

t0 t[s]
s1 > s2 > s3
Kinematik
Als Geschwindigkeit v des
Punktes wird definiert:
zurückgelegter Weg
Geschwindigkeit =
benötigte Zeit

∆s s1 − s 0
v = =
∆t t1 − t 0
Kinematik
Ort s Geschwindigkeit

s1



s = s1 - s0

s0


t = t1 - t0

t0 t1 Zeit t
Kinematik
Wir unterscheiden 3 mögliche Betrachtungen der Geschwindigkeit:

- konstante Geschwindigkeit

- mittlere Geschwindigkeit

- momentane Geschwindigkeit
Kinematik
Eine Geschwindigkeit v ist konstant,
wenn in gleichen Zeiten gleiche Wege
zurückgelegt werden.
s [m]

s →
→ s
t v=
→ t
s
t
t [s]
Kinematik

Ist eine Geschwindigkeit in einem Zeitintervall


nicht konstant, dann ist die mittlere
Geschwindigkeit gegeben als:

r ∆s
vmittel =
∆t
Kinematik
s [m] ∆s s1 − s0
v= =
∆t t1 − t 0

s1

 ∆s = s1 − s0
s0

∆t = t1 − t 0
t [s]
t0 t1
Kinematik
Die momentane Geschwindigkeit ist gleich der
zeitlichen Ableitung der Verschiebung
r x′ − x ∆x r ∆x
vm = = v = lim vm = lim
t ′ − t ∆t ∆t→0 ∆t→0 ∆t

Das ist die Ableitung von x nach der Zeit:

r dx
v=
dt
Kinematik
x [m]

x‘

t [s]
t t‘
Kinematik
x [m]
∆x x′ − x
v= =
∆t t ′ − t
x‘
x‘ Steigung der Tangente
x‘
x‘ x oder:

r dx
v=
dt
t [s]
t t‘ t‘ t‘ t‘
t‘
Kinematik
Die Geschwindigkeit am Punkt s1
entspricht der Steigung der Tangente
im Weg-Zeit-Diagramm im Punkt s1.

s [m] nte ∆s→


ge
Ta
n ∆t
s1
∆s
v=
∆t

t1 t [s]
Kinematik
Rekordzeiten bei Kurzstreckenläufen
Laufstrecke Laufzeit* [s]

100m 9,84
Männer: 200m 19,32
400m 43,29

100m 10,49

Frauen: 200m 21,34


400m 47,60

* Weltrekordzeiten, Stand 1.10.1996


Kinematik
t1: Punkt bewegt sich vom Ursprung weg
t2: Punkt bleibt am Ort
t3: Punkt bewegt sich auf den Ursprung zu

Ort [x] t1 : tan α > 0 ; v positiv


t2 : tan α = 0 ; v = 0
t3 : tan α < 0 ; v negativ

α
t1 t2 t3 Zeit [t]
Kinematik Beispiel:
Gegeben sind v(t)-Diagramme von 2 Läufern! Zurückgelegte Strecke?

s1 = v1 • t1 s2 = v2 • t1
Geschwindigkeit v

v2
s2
v1
s1
0 t1 Zeit
Bis zum Zeitpunkt t1 ist der rote Läufer eine größere Strecke
gelaufen als der gelbe Läufer (gegeben durch die Differenz der
entsprechenden Flächen).
Kinematik Beispiel:
Gegeben sind v(t)-Diagramme von 2 Läufern
Geschwindigkeit v
1

Zeit t
0 t1

Bis zum Zeitpunkt t1 ist Läufer 1 eine größere Strecke gelaufen als
Läufer 2 (gegeben durch die Differenz der entsprechenden Flächen).
Kinematik
Kennt man die Funktion der Geschwindigkeit, dann kann man
den Ort zu jedem Zeitpunkt durch Integration bestimmen

dx
v= dx = v ∗ dt
dt
x t

Die Integration liefert: ∫ dx = ∫ vdt


x0 t0
mit X0 der Wert von x zur Zeit t0

x t
Arbeitet man mit einem
Da: ∫ dx = x − x0 gilt x = x0 + ∫ vdt bestimmten Integral, dann:
x0 t0

Verschiebung = x − x0 = v1dt1 + v2 dt2 + v3dt3 + ...


t
= ∑ vi dti = ∫ vdt
i t0
Kinematik Beispiel:
t

v(t ) = −9,81* t x = x0 + ∫ vdt XX0=0


0=10
t0

Konstanter v-t-Verlauf Weg-Zeit Verlauf

0 15
0
0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 10 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3
-5
Geschwindigkeit[m/s]

-5
-105
-10
0

Weg[m]
-15
-15 -5 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3
-20
-10
-20
-25
-15
-25 -30
-20
-30 -35
-25
Zeit[s] Zeit[s]
Zusammenfassung:
Die Geschwindigkeit ist eine vektorielle Größe.

Wir unterscheiden:

1. konstante Geschwindigkeit

2. mittlere Geschwindigkeit

3. momentane Geschwindigkeit
r
r ∆s
Sie ist definiert als: v=
∆t
Länge
Ihre Einheit ist
Zeit
Kinematik
Beachte:
- Geschwindigkeit kann positiv oder negativ sein
- Schnelligkeit = Entfernung / Zeit ist immer positiv
- Verschiebung und Entfernung –
(mittlere Geschwindigkeit und
mittlere Schnelligkeit)
- Einheit der Geschwindigkeit: m/s oder eine
andere Streckeneinheit pro Zeiteinheit
messen
Kinematik Geschwindigkeit

Das Messen der Geschwindigkeit

1. Über Lichtschranken

Mindestens 2 „Lichtschranken“ stehen in einem definierten Abstand


Die Lichtschranken schalten eine Uhr
Berechnung: Zurückgelegter Weg / gemessene Zeit
Ergebnis: mittlere Geschwindigkeit
messen
Kinematik Geschwindigkeit

Das Messen der Geschwindigkeit


2. Über den akustischen DOPPLER-Effekt

Eine Schallquelle bewegt sich


Ein Mikrofon nimmt den Ton auf
Die Tonhöhe wird bestimmt und verglichen mit der Tonhöhe der
unbewegten Schallquelle
Die Tonhöhendifferenz ist proportional zur Geschwindigkeit
messen
Kinematik Geschwindigkeit
messen
Kinematik Geschwindigkeit

Die Schallgeschwindigkeit beträgt etwa 300m/s


c
Es gilt die Beziehung: c = λ •ν oder ν=
λ
Mit c: Schallgeschwindigkeit
λ: Wellenlänge
ν: Frequenz
Registriert man eine andere Tonhöhe (Frequenz), dann kann man fragen:

Wie „schnell“ ist jetzt der Schall (die Schallquelle)?


c c+ v
In Formeln: ?= ?′ =
? ?
c c + v c − (c + v) − v
? − ?′ = − = =
? ? ? ?
messen
Kinematik Geschwindigkeit

Diente nur dem ersten Verständnis, ist nicht ganz so einfach!


Wir unterscheiden 3 Fälle!
1. Schallquelle und Mikrophon sind zueinander in Ruhe
Es gilt mit T = Dauer für eine Schwingung 1
und ν = Frequenz: T=
ν
In der Zeit nT werden n Wellen mit ν
und der Wellenlänge λ ausgesendet.
Bewegen sie sich mit der
Geschwindigkeit c, dann überstreichen nλ
sie eine Strecke von:
oder, da nT Zeit vergangen ist, beträgt die Strecke: nTc
c
Gleichsetzen liefert: nλ = nTc oder: λ=
ν
messen
Kinematik Geschwindigkeit

2. Mikrophon bewegt sich auf Schallquelle a) zu oder b) von ihr weg


a) Bewegung auf die Schallquelle zu
Zeit für eine Welle: T‘
Die Relativgeschwindigkeit ist jetzt c + v;
Zeit für n Wellen: nT‘

Mit den Überlegungen aus 1.: n? = nT′(c + v)


1 c
Mit: T′ = und ?= ergibt sich:
?′ ?

c 1 c+v  v
= (c + v) ?′ = ? • ? ′ = ? • 1 + 
? ?′ c  c
messen
Kinematik Geschwindigkeit

2. Mikrophon bewegt sich auf Schallquelle a) zu oder b) von ihr weg


b) Bewegung von der Schallquelle weg
Zeit für eine Welle: T‘
Die Relativgeschwindigkeit ist jetzt c - v;
Zeit für n Wellen: nT‘

Mit den Überlegungen aus 1.: n? = nT′(c − v)


1 c
Mit: T ′ = und λ= ergibt sich:
ν′ ν

c 1 c−v  v
= (c − v) ?′ = ? • ? ′ = ? • 1 − 
? ?′ c  c
messen
Kinematik Geschwindigkeit
messen
Kinematik Geschwindigkeit

3. Schallquelle bewegt sich auf Mikrophon a) zu oder b) von ihm weg


a) Bewegung auf das Mikrophon mit der Geschwindigkeit v zu
Der ausgesendete Wellenzug besteht aus n Wellen!
Der Wellenzug ist nλ lang!
In der Zeit nT ist die Quelle um die Strecke nTv nachgelaufen.
Daher ist die Strecke des Wellenzuges (nλ – nTv) lang:
nT‘ sei die Zeit, in der der Wellenzug das Mikrophon passiert. Dann:

c ν
c v c v ?′ = ? • =
n? − nTv = nT′c =?− = − c - v 1- v
?′ ? ? ?
c
messen
Kinematik Geschwindigkeit

3. Schallquelle bewegt sich auf Mikrophon a) zu oder b) von ihm weg


b) Bewegung vom Mikrophon mit der Geschwindigkeit v weg
Der ausgesendete Wellenzug besteht aus n Wellen!
Der Wellenzug ist nλ lang!
In der Zeit nT ist die Quelle um die Strecke nTv vorgelaufen.
Daher ist die Strecke des Wellenzuges (nλ + nTv) lang:
nT‘ sei die Zeit, in der der Wellenzug das Mikrophon passiert. Dann:

c ν
c v c v ?′ = ? • =
n? + nTv = nT′c =?+ = + c + v 1+ v
?′ ? ? ?
c
messen
Kinematik Geschwindigkeit
messen
Kinematik Geschwindigkeit

Das Messen der Geschwindigkeit


3. Über optische Distanzmessung

Ein gepulster Laser sendet Licht aus


Das Licht wird am Objekt reflektiert
Die Laufzeit wird bestimmt und die Entfernung berechnet!
Beispiel: c=2,997925*108 m/s Abstand = 10 m
Daraus folgt für die Laufzeit:
20m
20m 20m x= = 6,671281•10 −8
c= ⇒ x= m
x c 2,997925 •10 8

s
Vorlesung: Grundlagen der Physik
3. Kinematik
3.1 Einleitung
3.2 Geradlinige Bewegung:
3.2.1 Geschwindigkeit
3.2.2 Beschleunigung
3.2.3 Vektordarstellung der Geschwindigkeit und
Beschleunigung bei geradliniger der Bewegung

3.3 Kreisbewegung
3.3.1 Geschwindigkeit
3.3.2 Beschleunigung
3.3.3 Tangential und Normalkomponenten der Beschleunigung
3.3.4 Bewegungen unter konstanter Beschleunigung
Kinematik

Die mittlere Beschleunigung zwischen A und B ist definiert als:

v′ − v ∆v
am = =
t ′ − t ∆t
Kinematik
Geschwindigkeitsänderung
Beschleunigung =
benötigte Zeit
Geschwindigkeit v [m/s]

v2 − v1
a=
t 2 − t1
v2

v = v2 - v1

v1
∆v

t = t2 - t1 a=
∆t
t1 t2 Zeit t [s]
Kinematik
Geschwindigkeit v [m/s]

v2 − v1
a=
t 2 − t1
v2

v = v2 - v1

v1 ∆v
a=
∆t

t = t2 - t1

t1 t2 Zeit t [s]
Geschwindigkeit - Zeit - Diagramm bei konstanter Beschleunigung
Kinematik
Ein Beschleunigung a ist konstant, wenn in
gleichen Zeiten gleiche Geschwindigkeits-
änderungen auftreten !

∆v
a=
∆t
Kinematik
v [m/s]

v‘

t [s]
t t‘
Kinematik
v [m/s]

v‘ v′ − v ∆v
am = =
v
t ′ − t ∆t
t [s]
t t‘

Die mittlere Beschleunigung während eines


bestimmten Zeitintervalls ist gleich dem Verhältnis
der Änderung der Geschwindigkeit zur Länge des
Zeitintervall
Kinematik
Die momentane Beschleunigung ist gleich der
zeitlichen Ableitung der Geschwindigkeit

v′ − v ∆v a = lim am ∆v
am = = = lim
t ′ − t ∆t ∆t→0
∆t→0 ∆t

Das ist die Ableitung von v nach der Zeit:

dv
a=
dt
Kinematik

In der Praxis mißt man die Beschleunigung, indem man die


kleine Änderung der Geschwindigkeit dv mißt, die in
einem sehr kleinen Zeitintervall dt stattfindet

Wenn die Beschleunigung konstant ist, dann


bezeichnet man die Bewegung als gleichförmig
beschleunigt.
Beispiel
Kinematik
Welche Geschwindigkeit, bei welcher Beschleunigung?

Frage: „Wie groß ist die Geschwindigkeit, wenn eine


Beschleunigung von 5m/s² 1,5s gewirkt hat?
∆v
Da: a = folgt: ∆v = a • ∆t
∆t
m
setzen wir ein: ∆v = 5
m
s2
• 1,5s = 7 ,5
s

Achtung: Wir bestimmen nur die Geschwindigkeitsänderung!


Beispiel
Kinematik
Mathematisch führen wir eine Integration
des a-t-Verlaufes durch!

D.h. wir erwarten eine


Integrationskonstante

Diese Integrationskonstante ist unsere


Anfangsgeschwindigkeit, zum
Zeitpunkt, als die Beschleunigung zu
wirken anfing
Kinematik
Kennt man die Funktion der Beschleunigung, dann kann man die
Geschwindigkeit zu jedem Zeitpunkt durch Integration bestimmen.

dv
a= dv = a ∗ dt
dt
v t

Die Integration liefert: ∫ dv = ∫ adt


v0 t0
mit v0 der Wert von v zur Zeit t0

v t
Arbeitet man mit einem
Da: ∫ dv = v − v0 gilt v = v0 + ∫ adt bestimmten Integral, dann:
v0 t0

Änderung der Geschwindigkeit = v − v0 = a1dt1 + a2 dt2 + a3dt3 + ...


t
= ∑ ai dti = ∫ adt
i t0
Aufgaben
Kinematik
Ein Körper bewegt sich entlang der X-Achse gemäß dem Bewegungsgesetz

X = 2t 3 + 5t 2 + 5 wobei: x in Metern; t in Sekunden

Bestimmen sie
a) Die Geschwindigkeit und die Beschleunigung zu jedem Zeitpunkt
b) Die Position, Geschwindigkeit und Beschleunigung zu t = 2s und 3s
c) Die mittlere Geschwindigkeit und Beschleunigung zwischen t = 2s
und t = 3s
Aufgaben
Kinematik
Lösung:
a) Die Geschwindigkeit und die Beschleunigung zu jedem Zeitpunkt
dx d 3
v= v = 2t + 5t 2 + 5 = (6t 2 + 10t )ms −1
dt dt
X = 2t + 5t + 5
3 2
d
dv
a= a = (6t 2 + 10t ) = (12t + 10) ms −2
dt dt

b) Die Position, Geschwindigkeit und Beschleunigung zu t = 2s und 3s

X = 2t 3 + 5t 2 + 5 (2s); x = 41 m (3s); x = 104 m

v = (6t 2 + 10t ) ms −1 (2s); v = 44 ms-1 (2s); v = 84ms-1

a = (12t + 10)ms −2 (2s); a = 34 ms -2 (3s); a = 46 ms -2


Kinematik
c) Die mittlere Geschwindigkeit und Beschleunigung zwischen t = 2s
und t = 3s
∆t = 1s aus b) erhalten wir ∆x = 63m; ∆v = 40ms −1

Daher ist:

∆x 63m
vm = = = 63ms −1
∆t 1s
∆v 40ms −1
am = = = 40ms − 2
∆t 1s
Vorlesung: Grundlagen der Physik

5. Kinematik
5.1 Einleitung
5.2 Geradlinige Bewegung:
5.2.1 Geschwindigkeit
5.2.2 Beschleunigung
5.2.3 Vektordarstellung der
Geschwindigkeit Beschleunigung bei
geradliniger der Bewegung
Kinematik
Was braucht man zur Vektordarstellung? Einen Strich!

Einen Anfang! 0 Und eine Benennung X

0 X

Einen Einheitsvektor! u
0 X
u
Einen Punkt, der uns sagt, wo wir uns befinden P
v
0 X
u P a

Dazu den Geschwindigkeits- und den Beschleunigungsvektor!


Kinematik
Ist die Bewegung geradlinig, dann wird die Geschwindigkeit wird
durch einen Vektor dargestellt, dessen Richtung mit der Bewegung
zusammenfällt.
∆x
Seine Länge ist gegeben durch v=
∆t
v
u
X Geschwindigkeit positiv
0 P

u v
X Geschwindigkeit negativ
0 P
Kinematik
Ist die Bewegung geradlinig, dann wird die Beschleunigung durch
einen Vektor dargestellt, dessen Richtung mit 0X oder ihr
entgegengesetzt ist, je nachdem ob sie positiv oder negativ ist.
∆v
Seine Länge ist gegeben durch a=
∆t
a
u
X Beschleunigung positiv
0 P

u a
X Beschleunigung negativ
0 P

Ob eine Bewegung beschleunigt oder verzögert ist, kann man am


Produkt von v und a erkennen!
Kinematik
v v
u u
X X
0 P 0 P
a a
(a) Beschleunigte Bewegung (v • a > 0)

v positiv und a negativ v negativ und a positiv


v v
u u
X X
a P 0 P a

(b) Verzögerte Bewegung (v • a < 0)


Kinematik
u ist ein Einheitsvektor in der positiven Richtung der X-Achse ⇒

r r r dx r r r dv
v = uv = u und a = ua = u
dt dt

Die Vektoren v und a zeigen entweder in Richtung u oder in die


entgegengesetzte Richtung. Das hängt von dem Vorzeichen von dx/dt
bzw. dv/dt ab!
Haben v und a die gleichen Vorzeichen, dann ist eine Bewegung
beschleunigt.
Haben v und a die entgegengesetzte Vorzeichen, dann ist eine
Bewegung verzögert
22 Das folgende Geschwindigkeits -Zeit-Diagramm ist aus einem Orts -Zeit Verlauf eines
Punktes gewonnen. Bewerten Sie es über die Zeitpun kte a - f!
Aufgaben
a
d f

Geschwindigkeit

0 b c e Zeit

r / f zwischen a und b ist die Geschwindigkeit negativ


r / f zwischen a und b ist die momentane Beschleunigung gleich der mittleren Beschleunigung
r / f zwischen a und b kann keine momentane Beschleunigung definiert werden
r / f zwischen a und b ist die Geschwindigkeit konstant
r / f zwischen a und b ist die Beschleunigung konstant
r / f zwischen b und c ist die Geschwindigkeit konstant
r / f zwischen b und c ist die Beschleunigung konstant
r / f zwischen b und c ist die Beschleunigung negativ
r / f zwischen b und c legt der betrachtete Punkt keinen Weg zurück
r / f zwischen c und d ist die Beschleunigung positiv
r / f zwischen c und d ist die Beschleunigung höher als zwischen b und d
r / f zwischen c und d wird die Geschwindigkeit des betrachteten Punktes immer größer
r / f zwischen d und e ist der Betrag der Beschleunigung größer als zwischen a und b
r / f der Punkt legt zwischen b und c mehr Weg zurück als zwischen e und f
r / f zwischen e und f ist die mittlere Beschleunigung gleich der momentanen Beschleunigung
r / f bei f ist die Beschleunigung = Null
Kinematik Aufgaben

Die Tabelle zeigt die in einer Zeit mit dem Fahrrad zurückgelegte Strecke
Zeichnen Sie das Orts-Zeit-Diagramm!

Und bestimmen Sie graphisch die


Zeit [s] Strecke[m] Geschwindigkeit zwischen der 4. und 5.
0 0 Sekunde!
1 10
120
2 20
Strecke [m]
3 30 100
4 50
80
5 70
6 95 60

7 100
40
8 100
20

Zeit [s]
0
0 2 4 6 8 10
Kinematik

Spezielle Bewegungsgesetze!

Gesetz des freien Falls oder


der gleichförmig
beschleunigten Bewegung!

Der schräge Wurf


Kinematik
Gesetz des freien Falls oder der
gleichförmig beschleunigten
Bewegung!

Wir machen das wieder ganz einfach!

Bedenke: Wir wollen immer


den Ort (x),
die Geschwindigkeit (v),
die Beschleunigung (a)
in ihrer zeitlichen Abhängigkeit darstellen
Kinematik
Frage:
Wenn die Beschleunigung konstant ist, welche
zeitliche Abhängigkeit liegt dann vor?

Antwort:
Keine, denn „konstant“ heißt in diesem Fall:
Über die Zeit konstant.

Anmerkung:
Es gibt auch „konstant“ in einer Ebene, im Raum oder
entlang einer gekrümmten Linie (Isobaren), oder sonst
einem mathematisch gebildeten Konstrukt!
Kinematik
a) Gleichförmige geradlinige Bewegung
dv
d.h.: Geschwindigkeit v ist konstant ⇒ a = =0
dt
d.h.: es gibt keine Beschleunigung (ugs.!)
Um den Ort zu bestimmen müssen wir die Geschwindigkeit über
die Zeit integrieren!

t t t

aus x = x0 + ∫ vdt folgt für konstantes v x = x0 + ∫ vdt = x0 + v ∫ dt


t0 t0 t0

t t

Mathematik: ∫ vdt = v ∫ dt = v • (t − t )
t0 t0
0

oder x = x0 + v (t − t0 )
Kinematik
a) Gleichförmige geradlinige Bewegung (graphische Darstellung)
a
dv
a= =0 0 t
dt
v
v = konstant aber <> 0:
0 t

v
v ∗ (t − t0 )

0 t
t0 t
x = x0 + v (t − t 0 ) x

x0
0 t
t0 t
Kinematik
b) Gleichförmig beschleunigte geradlinige Bewegung
Um die Geschwindigkeit zu bestimmen müssen wir die
Beschleunigung über die Zeit integrieren!
t t t

aus v = v0 + ∫ adt folgt für konstantes a v = v0 + ∫ adt = v0 + a ∫ dt


t0 t0 t0

oder v = v0 + a (t − t 0 ) und für den Weg erhalten wir aus:


t t t t
x = x0 + ∫ vdt x = x0 + ∫ [v0 + a (t − t 0 ) ]dt = x0 + v0 ∫ dt + a ∫ (t − t 0 ) dt
t0 t0 t0 t0

1
oder x = x0 + v0 (t − t 0 ) + a(t − t0 ) 2
2
Kinematik
b) Gleichförmig beschleunigte geradlinige Bewegung (graphische
Darstellung)

1. Gesetz: Beschleunigungs-Zeit Gesetz

a
a = konstant <> 0

0 t
t0 t
Kinematik
2. Gesetz: Geschwindigkeits-Zeit Gesetz
Bestimme die Fläche unter dem a-t Verlauf

a
a ∗ (t − t 0 )
0 Zeit
t0 t
graphische Darstellung: v

v = v 0 + a (t − t 0 )
v0
0 t
t0 t
Mit v0 : Geschwindigkeit zum Zeitpunkt t0
Kinematik
3. Gesetz: Ort-Zeit Gesetz
Bestimme die Fläche unter dem v-t Verlauf
v
Dreieckfläche
v0
Rechteckfläche
0 Zeit
t0 t

1
Dreieckfläche: (Grundseite mal Höhe durch zwei)! 2
• (t − t0 ) • (v − v 0 )

mit v = v0 + a (t − t 0 ) ergibt sich:


v
(Sorry, das wird jetzt was länglich, ist aber ganz einfach)
v0
0 t0 t Zeit t
1 v = v0 + a • (t − t 0 )
• (t − t 0 ) • ( v − v0 ) setze v ein:
2

1 1
⇒ • (t − t0 ) • ((v0 + a • (t − t0 ) − v0 ) = • a ( t − t0 ) 2
2 2

Rechteckfläche: (Grundseite mal Höhe) (t − t 0 ) • v0

Ort
Also addieren wir:

1
x = x0 + v0 (t − t 0 ) + • a • (t − t0 ) 2
2
x0 Zeit
Kinematik
c) Freie senkrechte Bewegung unter dem Einfluß der Schwerkraft
(freier Fall)

a = −g

Negatives Vorzeichen kennzeichnet die Beschleunigung „nach unten“!

a = − g = −9,8 ms −2

v = v0 − g (t − t 0 )

1
y = y0 + v0 (t − t0 ) − g (t − t 0 ) 2
2
Kinematik
Zusammenfassung spezieller Bewegungsvorgänge
Gleichförmige a=0
geradlinige v = const
Bewegung x = x0 + v (t − t 0 )

a = const
Gleichförmige v = v0 + a (t − t0 )
beschleunigte
1
Bewegung x = x0 + v0 (t − t0 ) + a(t − t0 )2
2

a = − g = −9,8 ms −2
Freie senkrechte
Bewegung (freier v = v0 − g (t − t 0 )
Fall) 1
y = y0 + v0 (t − t0 ) − g (t − t0 )2
2
Kreisbewegung
Vorlesung: Grundlagen der Physik

3.4 Kreisbewegung
3.4.1 Winkelgeschwindigkeit
3.4.2 Winkelbeschleunigung
3.4.3 Geschwindigkeit und Beschleunigung bei der
Kreisbewegung
Kinematik
Kreisbewegung

Kreisbewegung: Sonderfall der krummlinigen Bewegung


v steht senkrecht auf R und tangential zu A, mit R=CA
Wir bestimmen Strecken auf dem Kreis von 0 aus durch: s = RΘ
Vorlesung: Grundlagen der Physik

3.4 Kreisbewegung
3.4.1 Winkelgeschwindigkeit
3.4.2 Winkelbeschleunigung
3.4.3 Geschwindigkeit und Beschleunigung bei der
Kreisbewegung
Kinematik
Bei der nichtgeradlinigen Bewegung wurde die Geschwindigkeit
bestimmt zu:
ds (Das ist der Betrag, die Richtung bekamen wir durch
v=
dt die Einführung des Einheitvektors ut)

ds dΘ
Ersetze ds und erhalte: v= =R
dt dt

dΘ Nennt man Winkelgeschwindigkeit und es gilt


ω= v = ωR
dt für die (Kreis)-bahngeschwindigkeit:
Kinematik
Die Richtung der Winkelgeschwindigkeit
Kinematik
Gleichförmige Kreisbewegung

Kreisbewegung mit konstanter Winkelgeschwindigkeit


Bedeutet: Alle Punkte des Kreises werden in regelmäßigen
Zeitintervallen durchlaufen!
Wir führen ein: P: die Zeit für einen Umlauf (Periode)
Frequenz ν (sprich: „Nü“) , als Anzahl der
Umläufe pro Zeiteinheit

Wenn das Teilchen n Umläufe in der Zeit t macht dann ergeben sich:
t n 1
P= υ= miteinander verknüpft: υ=
n t P
Einheiten: P[s] ν[1/s; Hz]
Kinematik

Bei konstanter Winkelgeschwindigkeit läßt sich ω=
Θ t t
dt
sehr leicht integrieren ∫ dΘ = ∫ ω dt = ω ∫ dt
Θ0 t0 t0
und bestimmen zu:

Θ = Θ 0 + ω (t − t 0 )

Sieht doch ähnlich aus wie x = x0 + v(t − t 0 )

aus den Beziehungen der geradlinigen Bewegung, oder?


Θ
Setze Θ0 = 0 und t0 = 0 und erhalte: Θ = ωt oder ω =
t
Betrachte eine Umdrehung, dann ist t=P und Θ=2π. Das führt zu:

ω= = 2πυ
P
Vorlesung: Grundlagen der Physik

3.4 Kreisbewegung
3.4.1 Winkelgeschwindigkeit
3.4.2 Winkelbeschleunigung
3.4.3 Geschwindigkeit und Beschleunigung bei der
Kreisbewegung
Kinematik
Ist die Winkelgeschwindigkeit nicht konstant, dann kann man eine
Winkelbeschleunigung a definieren:

dω d 2θ
α= = 2 Einheit: a [rad/s²]
dt dt

Wir wollen nun unter der Annahme, daß die


Winkelbeschleunigung konstant ist den Winkel zu jedem
Zeitpunkt bestimmen!

Dazu muß man a integrieren


Kinematik
ω t t

Die Integration von a =
dt
liefert: ∫ dω = ∫ α dt = α ∫ dt
ω0 t0 t0

Mit ? 0 als Winkelgeschwindigkeit zur Zeit t0.

Wir erhalten: ω − ω0 = α (t − t0 ) und ω = ω 0 + α (t − t 0 ) als ? (t)


Das setzen wir ein in: ω= und integrieren ein zweites mal
dt


Also: zu integrieren ist: = ω 0 + α (t − t 0 )
dt

θ
dΘ t

∫ dt t∫ [ω 0 + α (t − t0 )]dt
Θ0
dt =
0
Wende Integrationsregeln an ⇒
Kinematik
θ θ t t

t

∫Θ dt dt = t∫ [ω0 + α (t − t0 )]dt wird zu


Θ0
∫ dΘ = ∫ ω dt + α ∫ (t − t )dt
t0
0
t0
0
0 0

1
Das ergibt bei Auflösung: Θ − Θ 0 = ω 0 (t − t0 ) + α (t − t0 ) 2
2

1
oder: Θ = Θ 0 + ω 0 (t − t 0 ) + α (t − t 0 ) 2
2

Das gibt uns die Winkelposition zu jedem Zeitpunkt an!


Vorlesung: Grundlagen der Physik

3.4 Kreisbewegung
3.4.1 Winkelgeschwindigkeit
3.4.2 Winkelbeschleunigung
3.4.3 Bahngeschwindigkeit und
Bahnbeschleunigung
Kinematik
Betrachte folgende Abbildung:
Das Teilchen, das wir betrachten,
bewegt sich gleichförmig.
Mit den Angaben aus der Abbildung
erkennen wir:
R = r • sin γ

Da galt: v = ω • R ergibt sich:

v = ω • r • sin γ (Bahngeschwindigkeit)

Das ergibt eine Vektorbeziehung, die


sowohl für die Richtung als auch den
Betrag von v zutrifft.

v =ω ×r
Kinematik
dv
Berechne die Beschleunigung aus a=
dt

v =ω×r und der Annahme, daß die Kreisbewegung ist


Mit:
gleichförmig, d.h. ? =const, folgt:

dv dr dr
a= =ω × =ω ×v weil: =v
dt dt dt

Setze v =ω×r noch einmal ein ⇒ a = ω × (ω × r )


Kinematik
Die Abbildung zeigt, daß der Vektor
ω×v

in den Kreismittelpunkt zeigt. Daher gilt:

Bei der gleichförmigen Kreisbewegung


ist die Beschleunigung senkrecht zur
Geschwindigkeit und zeigt radial nach
innen.
Daher nennt man die Beschleunigung

Normal – bzw. Zentripetalbeschleunigung aN


Kinematik
? steht senkrecht auf v, deshalb ist der
Betrag von

ω ×r gleich ω •v

Da ebenfalls gilt: v = R • ω

kann die Zentripetalbeschleunigung


ausgedrückt werden als:
v2
aN = ω 2 R oder: aN =
R
Kinematik
Ist die Kreisbewegung nicht gleichförmig, dann ändert die
Geschwindigkeit des betrachteten Teilchens nicht nur ihre
Richtung, sondern auch ihren Betrag!
Aus der bekannten Definition der Beschleunigung errechnet
man die Tangentialbeschleunigung als Beschleunigung in
Richtung der Teilchengeschwindigkeit.

dv dω
aT = mit v = ωR erhalten wir: aT = R = Rα
dt dt
Kinematik
Darstellung der gesamten Beschleunigung des Teilchens

a = a N + aT
Kinematik
Zusammenfassung:

α =0
Gleichförmige
ω = const
Kreisbewegung
Θ = Θ 0 + ω (t − t0 )
α = const
Gleichförmige ω = ω 0 + α (t − t 0 )
beschleunigte
Kreisbewegung 1
Θ = Θ 0 + ω0 (t − t0 ) + α (t − t 0 ) 2
2
v = ωR
Allgemeine aN = ω 2R
Kreisbewegung
aT = αR

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