Praktikum
Versuch: Erzeugung und Messung von Stoßspannungen zur Prüfung von Isolationsanordnungen
Ort: Gebäude S3|09, Raum 108
Stand: 30.08.2018 1
1. Inhaltsverzeichnis
1. ..... Inhaltsverzeichnis 2
2. ..... Einleitung 3
3. ..... Grundlagen 3
3.1. Erzeugung von Stoßspannungen 3
3.2. Zündverzugszeit 6
3.3. Durchschlagswahrscheinlichkeit 6
3.4. Einfluss des Feldverlaufes 9
3.5. Zündfunkenstrecke 9
4. ..... Ziele 11
5. ..... Durchführung 11
5.1. Hochspannungsbaukasten 11
5.2. Versuchsvorbereitung 13
5.3. Versuchsablauf 14
5.3.1. Spitze-Platte- und Spitze-Spitze-Anordnung 14
5.3.2. Keramikisolator 14
5.4. Versuchsausarbeitung 15
5.4.1. Allgemeiner Aufbau 15
5.4.2. Spannungsmessung 15
5.4.3. Spitze-Platte- und Spitze-Spitze-Anordnung 15
5.4.4. Keramikisolator 15
5.4.5. Auswertung des Stoßspannungsverlaufes 15
6. ..... Beispielhafte Verständnisfragen 16
7. ..... Anhang 17
Elektrische Betriebsmittel sollen im Netzbetrieb sicher und zuverlässig eingesetzt werden können. Aus
diesem Grunde werden Betriebsmittel vor ihrem Einsatz einer gründlichen Prüfung im Labor
unterzogen. Dabei versucht man die Beanspruchungen, der sie in der Praxis ausgesetzt sind, künstlich
nachzuahmen.
Im Normalbetrieb werden Isolationen mit der Netzspannung belastet. Tritt ein Fehler-/Störfall ein,
werden sie durch periodische Spannungserhöhungen oder durch stoßartige Überspannungen
beansprucht. Dementsprechend werden zwei Arten der Prüfung unterschieden: Prüfungen mit
Wechselspannung oder mit Stoßspannung.
Die Dimensionierung der Isolierung der Betriebsmittel ist abhängig von Art und Höhe der
Überspannungen, da diese Überspannungen wesentlich höhere Amplituden als die Nennwerte er-
reichen können und die Geräte kurzzeitig elektrisch, mechanisch und thermisch stark beanspruchen.
Die höchste Überspannung liegt bei Stoßbeanspruchung vor. Aus diesem Grunde ist der Gegenstand
dieses Versuches die Prüfung mit Stoßspannung.
Eine Berechnung der Überschlagspannung ist nur mit sehr großem Aufwand möglich, so dass
Zahlenwerte experimentell ermittelt werden müssen. Dieser Versuch beinhaltet eine Ermittlung der
Überschlagspannung.
3. Grundlagen
Nach Prof. V. Hinrichsen - Skript zur Vorlesung Hochspannungstechnik I, II (WiSe 18/19, SoSe
18), Kapitel 4, 5 und 9 (sollte das Skript nicht schon aus der Vorlesung vorhanden sein ist es im
Sekretariat des Fachgebiets Hochspannungstechnik S3|21-408 erhältlich)
Die Kenngrößen des zeitlichen Verlaufes von Stoßspannungen sind in Bild 1 angegeben. In diesem
Versuch werden vorwiegend Blitzstoßspannungen mit einer Stirnzeit T1 = 1,2 s und einer
Rückenhalbwertszeit T2 s verwendet. Diese Form 1,2/50 wird in den meisten Fällen für
Stoßspannungsprüfungen gewählt. Bild 1b zeigt eine Schaltstoßspannung mit den typischen Zeiten
Tp =250 s und T2 = 2500 s.
Stoßspannungen werden in der Regel nach einer der beiden in Bild 2 dargestellten Grundschaltungen
erzeugt (vorzugsweise wird die Schaltung b verwendet). Die Zeitkonstanten sind für die beiden
Grundschaltungen leicht verschieden und stellen im allgemeinen Fall recht komplizierte Ausdrücke
dar. Sie vereinfachen sich jedoch erheblich für die praktisch immer erfüllte Näherung ReCs >> RdCb.
Schaltung a) Schaltung b)
Rückenzeitkonstante 1 Rd Re Cs Cb 1 Re Cs Cb
Rd Re Cs Cb Cs Cb
Stirnzeitkonstante 2 2 Rd
Rd Re Cs Cb Cs Cb
Re Cs Cs
Ausnutzungsgrad
Rd Re Cs Cb Cs Cb
Die Zeitkonstanten beschreiben den tatsächlichen Verlauf der Stoßspannung, sind jedoch nicht mit den
Stirn- bzw. Scheitelzeiten und Rückenhalbwertzeiten nach IEC 60060-2 zu verwechseln. Letztere sind
ganz pragmatisch so definiert, dass möglichst einfach die Auswertung der Stoßspannungskenngrößen
aus einem aufgenommenen Oszillogramm erfolgen kann.
Für Blitzstoßspannungen lassen sich die Zeitkonstanten mit Hilfe von Faktoren in die Stirn- und
Rückenhalbwertzeiten umrechnen (Achtung: die Indizes der Zeitkonstanten und der Zeitkenngrößen
nach IEC 60060-2 sind vertauscht!):
T1
T1 = k2·τ2 2
k2
T
T2 = k1· τ1 1 2
k1
Die Faktoren k1 und k2 sind für beide Grundschaltungen gleich, hängen jedoch vom Verhältnis T1/T2
ab. Sie unterscheiden sich also für unterschiedliche Formen von Blitzstoßspannungen, wie die folgende
Tabelle zeigt:
Bei der Dimensionierung von Stoßkreisen ist zu beachten, dass die Kapazität des Prüflings parallel zu
Cb geschaltet ist und sich dadurch vor allem die Stirnzeit und der Ausnutzungsgrad ändern können.
In den Vorschriften ist hierauf durch die verhältnismäßig großen Toleranzen für T1 Rücksicht
genommen worden.
Der Durchschlag von Gasen kommt durch Stoßionisation einer lawinenartig wachsenden Anzahl von
Gasmolekülen zustande. Bei Funkenstrecken in Luft nimmt die Entladung bei zufällig im Feldraum an
günstiger Stelle vorhandenen Ladungsträgern ihren Anfang. Fehlt in dem Augenblick, in dem eine
Spannung einen zur Ionisierung ausreichenden Wert, die Einsatzspannung Ue, überschreitet, ein
Ladungsträger an geeigneter Stelle, so verzögert sich der Entladungseinsatz um eine Zeitspanne, die
statistische Streuzeit ts genannt wird.
Weiterhin vergeht auch nach dem Starten der ersten Elektronenlawine noch eine Zeit, die zum Aufbau
des Funkenkanals nötig ist und Aufbauzeit ta genannt wird. Die gesamte Zündverzugszeit zwischen
dem Überschreiten von Ue zum Zeitpunkt t1 und dem Beginn des Spannungszusammenbruches beim
Durchschlag setzt sich aus beiden Anteilen zusammen:
tv = ts + ta
3.3. Durchschlagswahrscheinlichkeit
Als Durchschlagsbedingung kann man näherungsweise fordern, dass die Zeit, während der die
Prüfspannung Ue überschreitet (Bild 3), größer ist als die Zündverzugszeit tv. Da nun tv wegen der
statistischen Streuung von ts und auch einer Streuung von ta nicht konstant ist, führt die wiederholte
Beanspruchung einer Funkenstrecke mit Stoßspannungen von konstantem Scheitelwert Û > Ue nicht in
jedem Fall zum Durchschlag.
Zu einem mittleren Wert der Zündverzugszeit gehört auch ein mittlerer Wert der
Durchschlagspannung Ud-50, bei dessen Anwendung die Hälfte aller Beanspruchungen zum
Durchschlag führt.
Man spricht von der Durchschlagswahrscheinlichkeit P für einen bestimmten Scheitelwert Û einer
Stoßspannung von gegebenem zeitlichen Verlauf. Die Verteilungsfunktion P(Û) ist in Bild 4 am
Ud-0 und vor allem Ud-100 sind wegen des asymptotischen Verhaltens der Verteilungsfunktion nicht
exakt messbar, lassen sich jedoch mit befriedigender Genauigkeit bestimmen, wenn man die Zahl der
Versuche der Breite des Streubereiches anpasst. Aber auch bei Messreihen mit nur wenigen
Messpunkten können Durchschlagswahrscheinlichkeiten näherungsweise ermittelt werden, wenn man
eine Annahme über die Verteilungsfunktion macht. Nimmt man eine Gaußsche Normalverteilung an,
so kann mit dem arithmetischen Mittelwert Ud-50 und der Standardabweichung s nach dem Skript zur
Vorlesung Hochspannungstechnik I von Professor Hinrichsen, Kapitel 5, S. 8-10 eine in praktischen
Fällen bewährte Näherung benutzt werden:
Ud-0 ~ Ud-50 – 3s
Ud-100 ~ Ud-50 + 3s
Bei der Auswertung von Messreihen bedient man sich oft einer Darstellung der Messpunkte auf
Wahrscheinlichkeitspapier. Kann der Verlauf durch eine Gerade angenährt werden, so ist anzunehmen,
dass eine Normalverteilung vorliegt.
Wie der obigen Kurve entnommen werden kann, stellen die Werte Ud-0 und Ud-100 keine scharfen
Grenzen dar und sind daher als Kriterium für die Spannungsmessung ungeeignet. Deswegen wird im
Falle von Stoßspannungen die Spannung Ud-50 ermittelt, d.h. diejenige Spannung, zu der eine
Durchschlagswahrscheinlichkeit von 50 % gehört. Dies kann auf unterschiedliche Arten erfolgen:
Es werden bei mindestens drei verschiedenen Stoßspannungshöhen in der Nähe der vermuteten
Spannung Ud-50 mindestens jeweils 10 Spannungsbeanspruchungen auf die Funkenstrecke gegeben
(Bild 5). Für jede der drei Spannungshöhen ergibt sich aus der Zahl der aufgetretenen Durchschläge
unmittelbar eine Durchschlagswahrscheinlichkeit. Die Ergebnisse werden in ein
Wahrscheinlichkeitsnetz für Normalverteilung eingetragen. Der 50 %-Durchschlagswert lässt sich dann
unmittelbar grafisch ermitteln (Voraussetzungen: es sollten nur Stoßspannungen mit
99
%
95
84%
3. Folge 80
û P(D) = 90% P (D)
2. Folge 50
P(D) = 70%
1. Folge
P(D) = 30% 20
16%
Durchschlag
5
kein Durchschlag
s s
1
n û
Ud-50
1
𝑠 = √𝑛−1 ∑𝑛𝑖=1(𝑢̂d𝑖 − 𝑢̅̂ d )².
Dieses Verfahren liefert sehr schnell eine gute Abschätzung der 50 %-Durchschlagspannung, jedoch
keine zusätzlichen Aussagen (etwa zur Standardabweichung). An die Funkenstrecke wird als erste
Spannungsbeanspruchung eine Stoßspannung der Höhe gelegt, die etwa der erwarteten
Durchschlagspannung entspricht. Für alle folgenden Spannungsbeanspruchungen wird die Spannung
um einen festen Betrag ΔU, der etwa 3 % des ersten Spannungswertes betragen soll, gesenkt, falls es
zu einem Durchschlag kam, oder erhöht, falls es nicht zu einem Durchschlag kam (siehe Bild). Nach n
Beanspruchungen errechnet sich die 50 %-Durchschlagspannung mit den Häufigkeiten ni, mit denen
mit der jeweiligen Spannungshöhe ûi geprüft wurde, zu
1
𝑈d−50 = 𝑛 ∑𝑛𝑖=1 𝑛𝑖 × 𝑢̂𝑖 .
1
Aus der Kurve lässt sich auch die Standardabweichung s ablesen (Differenz Ud-50-Ud-16 bzw. Ud-84-Ud-50).
Die Stehspannung ist dann Ud-0 ≈ Ud-50 – 3s, und die gesicherte Durchschlagspannung Ud-100 ≈ Ud-50 + 3s.
û5
û4
û3
û û2
û1
Durchschlag
kein Durchschlag
n
Bild 6: Ermittlung der 50 %-Durchschlagspannung nach der Auf-und-Ab-Methode
Im homogen oder nur schwach inhomogenen elektrischen Feld der Kugelfunkenstrecke ist die
Aufbauzeit ta bei gegebenem Spannungsverlauf ungefähr konstant. Sie liegt bei einer Beanspruchung
von etwa 5 % über Ue in der Größenordnung von s. Die Durchschlagswahrscheinlichkeit wird
daher im Wesentlichen von der statistischen Verteilung der Streuzeiten ts bestimmt. Diese kann durch
Versorgung der Entladungsstrecke mit Ladungsträgern, z.B. durch UV-Bestrahlung, stark vermindert
werden. Bei geringer Überspannung kann die mittlere statistische Streuzeit trotz Bestrahlung Werte
von über 1 s erreichen. Sowohl ta als auch ts nehmen mit wachsender Überspannung Û/Ue sehr
schnell ab.
Im stark inhomogenen Feld erfordert jedoch der Aufbau des Funkenkanals eine vergleichsweise
größere Zeit als im homogenen Feld, die hohe Trägerdichte muss aus dem Bereich höchster Feldstärke
in feldschwache Gebiete vorgetragen werden, ta nimmt zu und unterliegt entsprechend den
Zufälligkeiten der räumlichen Ausbildung des Durchschlagskanals einer erheblichen Streuung.
Anhand dieser Überlegungen lässt sich veranschaulichen, dass die Durchschlagspannung einer solchen
Anordnung vor allem bei großen Schlagweiten stärker streut als etwa die einer Kugelfunkenstrecke.
3.5. Zündfunkenstrecke
Die Auslösung der Stoßspannung erfolgt, wie in den Bildern der Grundschaltungen (Bild 2) gezeigt,
mit Hilfe von Zündfunkenstrecken. Die Elektroden werden dabei vorzugsweise durch einander
gegenüberstehende Kugeln oder Halbkugeln gebildet. Solange die Kugeldurchmesser groß gegenüber
der Schlagweite sind und sich dadurch ein quasi-homogenes elektrisches Feld zwischen den Kugeln
ausbildet, ist die Durchschlagspannung einer solchen Anordnung hervorragend reproduzierbar (nur
a) Die Funkenstrecke wird auf eine bestimmte Schlagweite eingestellt, und abhängig davon erfolgt bei
Erreichen einer bestimmten Ladespannung der Durchschlag und damit die Auslösung der
Stoßspannung. Wird die Ladespannung anschließend nicht abgeschaltet, kommt es zum sofortigen
Nachladen des Stoßkondensators und zur Wiederauslösung bei Erreichen der Durchschlagspannung
der Funkenstrecke. Das wiederholt sich solange, bis die Ladespannung abgeschaltet wird (freilaufender
Stoßspannungsgenerator).
b) Zweckmäßiger ist die Verwendung einer sogenannten Triggerfunkenstrecke. Diese besteht außer
aus den beiden aus Kugeln oder Halbkugeln gebildeten Hauptelektroden aus einer zusätzlichen dritten
Elektrode, die isoliert in eine der beiden Kugeln eingebaut ist. Die Schlagweite zwischen den Kugeln
wird so eingestellt, dass die Ladespannung U0 eine Vorspannung UV zwischen den Kugeln erzeugt, die
ca. 90 % ... 95 % der statischen Durchschlagspannung entspricht. Wird nun ein Triggerimpuls UTr von
4 kV bis 20 kV zwischen der Triggerelektrode und der Zündkugel angelegt, kommt es auf Grund des
dadurch entstehenden Zündfunkens zum Durchschlag der Hauptstrecke zwischen den Kugeln. Liegt
die Zündkugel nicht auf Erdpotential, muss der Triggerimpuls durch einen Kondensator eingekoppelt
werden (siehe Bild 7).
UV
Zündkugel s
UTr
Zündfunke
Bild 7: Zündfunkenstrecke
Eleganter sind in die Zündkugel eingebaute, batteriebetriebene elektronische Schaltungen, die durch
einen über Lichtwellenleiter übertragenen Lichtimpuls ausgelöst werden (Bild 8). Das ermöglicht auf
einfache Art und Weise auch anodenseitige Triggerung, die grundsätzlich gegenüber kathodenseitiger
Triggerung zu geringeren Durchschlagverzögerungen und zu einem größeren Vorspannungsbereich
(Triggerbereich) führt.
Ziel des Versuches ist es, sowohl die Erzeugung der Stoßspannungen, als auch deren Messung und
Bewertung zu vermitteln.
5. Durchführung
5.1. Hochspannungsbaukasten
Die Erzeugung der Spannungen erfolgt mit Bauelementen des sog. „Hochspannungsbaukasten“. Dieses
System von Bauelementen, das durch die Übereinstimmung der äußeren Abmessungen einen
übersichtlichen und raschen Aufbau von Schaltungen ermöglicht, kommt auch in vielen
Versuchsständen der Hochspannungstechnik zum Einsatz. Da die einzelnen Bauelemente sehr
kostspielig und trotz Ihres robusten Aussehens teilweise empfindlich sind, sind diese vorsichtig zu
behandeln.
Außerdem sind Bauteile wie bspw. Kugelfunkenstrecken und die 100 kV-Prüftransformatoren in ihren
Abmessungen dem Baukastensystem angepasst.
Bei den 1200 pF - Kondensatoren ist seitlich am Isolierrohr ein Messanschluss für Koaxialkabel
angebracht, der bei Nichtbenutzung kurzzuschließen ist, da ansonsten die volle Spannung an der
Buchse anliegt. Hierfür ist ein Kurzschlussstecker vorgesehen.
5.2. Versuchsvorbereitung
Zu beginnen ist mit der Auswahl des Ladewiderstandes. Für die einzelnen Stufen sind die Kapazitäten
(Stoß- und Belastungskapazität) und daran anfolgend die Stufenwiderstände (Entlade- und
Dämpfungswiderstände) zu berechnen; aus den zur Verfügung stehenden Widerständen sind die am
besten geeigneten auszuwählen.
WICHTIG: Bitte bringen Sie zum Versuch einen USB-Stick mit, dessen Kapazität maximal
2 GB beträgt! Größere Sticks werden von den Oszilloskopen leider nicht erkannt.
Für die folgenden Elektrodenformen ist die 50%-Überschlag-Stoßspannung der Stoßwelle 1,2/50 als
Funktion des Abstandes d zu ermitteln. Für die Bestimmung der 50%-Überschlagspannung benutzen
Sie die Methode c) (Kapitel 3.3).
5.3.1.3 Spitze–Spitze-Anordnung
Messpunkte d = 2, 4, 6 cm
5.3.2. Keramikisolator
Die Ausarbeitung sollte inhaltlich strukturiert und logisch nachvollziehbar sein. Eine Einleitung kann
den Inhalt sowie die Ziele des Praktikums kurz zusammenfassen. Zu einer v vollständigen
Versuchsausarbeitung gehören neben einer kurzen Einleitung und eine groben Zusammenfassung der
einzelnen Versuchsziele, Aufbau, Durchführung, Ergebnisse und Diskussion der einzelnen
Versuchsteile.
5.4.2. Spannungsmessung
Weshalb ist ein kapazitiver Spannungsteiler zur Messung von Stoßspannungen ungeeignet? Welche
Teilerbauform sollte verwendet werden? Verdeutlichen Sie die Unterschiede anhand selbst
aufgenommener Oszillogramme.
Bestimmen Sie die 50%-Überschlag-Stoßspannungen für die unterschiedlichen Abstände und tragen
Sie diese für alle Anordnungen in ein Diagramm ein. Die sich ergebenden Kurven sind miteinander zu
vergleichen.
5.4.4. Keramikisolator
Warum konnte auf die Prüfung mit negativer Stoßspannung verzichtet werden?
Welche der beiden Stoßspannungen ist die kritischere? Warum?
Bis zu welcher Spannungshöhe kann der untersuchte Keramikisolator im Netz eingesetzt werden?
Bestimmen Sie die 50%-Überschlag-Stoßspannung und die Standardabweichung (Nur grafische
Lösung! Die Lösung tragen Sie bitte ins beigefügte Gaußpapier ein!).
Genügen die erzeugten Stoßspannungen der Norm IEC 60060-2? Welche Maßnahmen müssten
ergriffen werden wenn Stirn- oder Rückenhalbwertszeit zu kurz oder zu lang sind? Welchen Einfluss
hat der Prüfling auf die erzielten Zeiten?
1. Was kann überprüft werden, wenn ein Isolator mit Stoßspannung beaufschlagt wird? Warum
ist eine Stoßspannungsprüfung notwendig?
2. Welche Vorteile bietet die Verwendung eines Hochspannungsbaukastens? Welche
Komponenten müssen im Praktikum getauscht werden, um zwischen den verschiedenen
Stoßarten zu wechseln? Warum diese Komponenten? Gibt es Alternativen?
3. Skizzieren Sie die beiden Grundschaltungen eines Marx-Generators, beschriften Sie die Bauteile
und benennen Sie vor und Nachteile der jeweiligen Schaltung.
4. Welche Probleme können bei der Verwendung eines rein kapazitiven Teilers auftreten?
5. Beschreiben Sie die Funktionsweise sowie die Vorteile eines Marx-Generators. Erläutern Sie in
diesem Zusammenhang die Verwendung einer Parallel- und Reihenschaltung im Kreis.
6. Nennen Sie die im Praktikum angestrebten Zeiten der Blitz- und Schaltstoßspannungen und
nennen Sie die jeweiligen Toleranzen.
7. Zeichnen Sie qualitativ die Verläufe von Blitz- und Schaltstoßspannungen und benennen Sie
Charakteristika der Spannungsformen.
8. Welche Methoden gibt es zur Ermittlung von 𝑈d50 ? Nennen Sie drei von ihnen und erläutern
Sie zwei ausführlicher.
9. Wie können Stoßspannungen gemessen werden? Warum eignet sich nicht jeder
Hochspannungsteiler für jede Spannungsform?
10. In einem mehrstufigen Marx-Generator werden häufig Kugelfunkenstrecke benutzt. Erläutern
Sie deren Funktion und wie dafür gesorgt wird, dass diese erst zünden, wenn es gewünscht ist.
11. Welche Spannungsformen können mit einem Marx-Generator nachgebildet werden? Wozu
dienen diese?
12. Woraus setzt sich die Zündverzugszeit 𝑡v zusammen? Erläutern Sie die einzelnen Zeiträume.
13. Wie können die charakteristischen Zeiten eines Blitzstoßes ermittelt werden? Skizzieren Sie
hierfür den Verlauf, benennen die Zeitpunkte und erläutern das Vorgehen zur Ermittlung.
14. Erläutern Sie die Methode der Folgebeanspruchung ausführlich.
15. Welcher charakteristische Parameter kann durch die Verwendung von Gauß-Papier ermittelt
werden und warum? Benennen Sie die Methode.
Gaußpapier