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DEUTSCHE NORM Oktober 1999

Wärmetechnisches Verhalten von Gebäuden


Spezifischer Transmissionswärmeverlustkoeffizient {
Berechnungsverfahren
(ISO 13789 : 1999) Deutsche Fassung EN ISO 13789 : 1999 EN ISO 13789
ICS 91.120.10

Thermal performance of buildings —


Transmission heat loss coefficient —
Calculation method (ISO 13789 : 1999);
German version EN ISO 13789 : 1999
Performance thermique des bâtiments —
Coefficient de déperdition par transmission —
Méthode de calcul (ISO 13789 : 1999);
Version allemande EN ISO 13789 : 1999

Die Europäische Norm EN ISO 13789 : 1999 hat den Status einer Deutschen Norm.

Nationales Vorwort
Die Europäische Norm EN 13789 : 1999 ist vom Technischen Komitee (TC) 89 „Wärmeschutz von Gebäuden und
Bauteilen“ (Sekretariat: Schweden) unter deutscher Mitwirkung erarbeitet worden.
Der für die deutsche Mitarbeit zuständige Arbeitsausschuß im DIN Deutsches Institut für Normung e.V. ist der als
Spiegelausschuß zu CEN/TC 89 eingesetzte Arbeitsausschuß 00.89.00 „Wärmeschutz“ des Normenausschusses
Bauwesen (NABau).
Für die im Abschnitt 2 zitierten Europäischen und Internationalen Normen wird im folgenden auf die entsprechenden
Deutschen Normen hingewiesen:
EN ISO 6946 siehe DIN EN ISO 6946
EN ISO 7345 siehe DIN EN ISO 7345
EN ISO 10211-1 siehe DIN EN ISO 10211-1
prEN ISO 10211-2 siehe E DIN EN ISO 10211-2
EN ISO 13370 siehe DIN EN ISO 13370

Nationaler Anhang NA (informativ)


Literaturhinweise
DIN EN ISO 6946
Bauteile — Wärmedurchlaßwiderstand und Wärmedurchgangskoeffizient — Berechnungsverfahren
(ISO 6946 : 1996); Deutsche Fassung EN ISO 6946 : 1996
DIN EN ISO 7345
Wärmeschutz — Physikalische Größen und Definitionen (ISO 7345 : 1987); Deutsche Fassung EN ISO 7345 : 1995
DIN EN ISO 10211-1
Wärmebrücken im Hochbau — Wärmeströme und Oberflächentemperaturen — Teil 1: Allgemeine Berechnungs-
verfahren (ISO 10211-1 : 1995); Deutsche Fassung EN ISO 10211-1 : 1995
E DIN EN ISO 10211-2
Wärmebrücken im Hochbau — Wärmeströme und Oberflächentemperaturen — Teil 2: Berechnungsverfahren für
linienförmige Wärmebrücken (ISO/DIS 10211-2 : 1995); Deutsche Fassung prEN ISO 10211-2 : 1995
DIN EN ISO 13370
Wärmetechnisches Verhalten von Gebäuden — Wärmeübertragung über das Erdreich — Berechnungsverfahren
(ISO 13370 : 1998); Deutsche Fassung EN ISO 13370 : 1998

Fortsetzung 6 Seiten EN

Normenausschuß Bauwesen (NABau) im DIN Deutsches Institut für Normung e.V.

h DIN Deutsches Institut für Normung e.V. · Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, Ref. Nr. DIN EN ISO 13789 : 1999-10
nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin, gestattet.
Preisgr. 06 Vertr.-Nr. 2306
Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
— Leerseite —
EN ISO 13789
September 1999

ICS 91.120.10

Deutsche Fassung

Wärmetechnisches Verhalten von Gebäuden

Spezifischer Transmissionswärmeverlustkoeffizient
Berechnungsverfahren
(ISO 13789 : 1999)

Thermal performance of buildings — Transmission heat Performance thermique des bâtiments — Coefficient de
loss coefficient — Calculation method déperdition par transmission — Méthode de calcul
(ISO 13789 : 1999) (ISO 13789 : 1999)

Diese Europäische Norm wurde von CEN am 16. November 1997 angenommen.
Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in
der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede
Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist.
Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren biblio-
graphischen Angaben sind beim Zentralsekretariat oder bei jedem CEN-Mitglied auf
Anfrage erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch,
Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in
eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem
Zentralsekretariat mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen
Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutsch-
land, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande,
Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, der Tschechischen Republik
und dem Vereinigten Königreich.

Y XC
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG
European Committee for Standardization
Comité Européen de Normalisation

Zentralsekretariat: rue de Stassart 36, B-1050 Brüssel

h 1999 CEN — Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren,
sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten. Ref. Nr. EN ISO 13789 : 1999 D
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EN ISO 13789 : 1999

Inhalt
Seite

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
1 Anwendungsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
2 Normative Verweisungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
3 Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
4 Spezifischer Transmissionswärmeverlustkoeffizient . . . . . . . . . . . . 3
5 Zusätzliche Annahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
6 Bericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Anhang A (normativ) Temperatur im unbeheizten Raum . . . . . . . . . 6
Anhang B (informativ) Information zu Dimensionierungstypen . . . . 6

Vorwort
Der Text der EN ISO 13789 : 1999 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 89 „Wärmeschutz von Gebäuden und Bau-
teilen“, dessen Sekretariat: vom SIS gehalten wird, in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee ISO/TC 163
„Thermal insulation“ erarbeitet.
Diese Europäische Norm muß den Status einer nationalen Norm erhalten; entweder durch Veröffentlichung eines
identischen Textes oder durch Anerkennung bis März 2000, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis
März 2000 zurückgezogen werden.
Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder
gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen:
Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande,
Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.
Diese Norm ist Teil einer Normenreihe für Berechnungsverfahren für die Planung und Bewertung des wärmetechnischen
Verhaltens von Gebäuden und Bauteilen.

Einleitung
Die Ziele dieser Norm sind:
1) den internationalen Markt durch vereinheitlichte Definitionen eines inhärenten Gebäudekennwertes übersichtlicher zu
gestalten;
2) die Prüfung der Übereinstimmung mit Anforderungen zu erleichtern;
3) Daten für die Berechnung des Jahresheizwärmebedarfs eines Gebäudes zur Verfügung zu stellen.
Das ermittelte Ergebnis kann zur Berechnung des Jahresheizwärmebedarfs und der Heizlast von Gebäuden zur Darstel-
lung der Wärmetransmissionskennwerte eines Gebäudes oder zur Beurteilung der Übereinstimmung mit Anforderungen
in Form des Transmissionswärmeverlustkoeffizienten herangezogen werden.
Die Dimensionierung von Heizungssystemen mittels des in dieser Norm definierten spezifischen Transmissionswärme-
verlustkoeffizienten bedarf unter Umständen größerer Korrekturen.

1 Anwendungsbereich 2 Normative Verweisungen


Diese Norm legt ein Verfahren zur Berechnung des spezi- Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder
fischen Transmissionswärmeverlustkoeffizienten von undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen
beheizten Gebäuden in ihrer Gesamtheit und von Teilen Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an
beheizter Gebäude fest. In dieser Norm wird im Gebäude den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikatio-
eine einheitliche Temperatur angenommen. nen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verwei-
Lüftungswärmeverluste liegen nicht im Anwendungs- sungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitun-
bereich dieser Norm. Um jedoch den spezifischen Trans- gen dieser Publikationen nur zu dieser Europäischen
missionswärmeverlustkoeffizienten über unbeheizte Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung ein-
Räume zu berechnen, gibt diese Norm allgemein aner- gearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die
kannte Luftwechselraten solcher Räume an. letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation.
Anhang A enthält ein stationäres Verfahren zur Berech-
nung der Temperatur in unbeheizten Räumen, die an
beheizte Gebäude angrenzen.
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EN ISO 13789 : 1999

EN ISO 6946 4 Spezifischer Transmissions-


Bauteile — Wärmedurchlaßwiderstand und Wärme- wärmeverlustkoeffizient
durchgangskoeffizient — Berechnungsverfahren
(ISO 6946) 4.1 Basisgleichung
EN ISO 7345 Der spezifische Transmissionswärmeverlustkoeffizient
Wärmeschutz — Physikalische Größen und Defini- H T wird berechnet nach:
tionen (ISO 7345) HT = LD + Ls + HU (1)
EN ISO 10077-11)
Wärmetechnisches Verhalten von Fenstern, Türen Dabei ist:
und Abschlüssen — Berechnung des Wärmedurch- L D der Leitwert, in W/K, zwischen dem beheizten Raum
gangskoeffizienten — Teil 1: Vereinfachtes Verfahren und außen über die Gebäudehülle, definiert nach
(ISO 10077-1) Gleichung (2);
EN ISO 10211-1 L s der stationäre Leitwert, in W/K, zum Erdreich,
Wärmebrücken im Hochbau — Berechnung von bestimmt nach 4.4;
Wärmeströmen und Oberflächentemperaturen — H U der spezifische Transmissionswärmeverlustkoeffizient,
Teil 1: Allgemeine Berechnungsverfahren (ISO 10211-1) in W/K, über unbeheizte Räume nach Gleichung (3).
EN ISO 10211-2 1) EN ISO 10211-1 legt ein allgemeines Verfahren zur
Wärmebrücken im Hochbau — Berechnung von Berechnung des gesamten thermischen Leitwertes L der
Wärmeströmen und Oberflächentemperaturen — Gebäudehülle oder eines Teils davon fest, inklusive Wär-
Teil 2: Linienförmige Wärmebrücken (ISO 10211-2) meverlust über das Erdreich. Wenn keine unbeheizten
EN ISO 13370 Räume vorhanden sind, ist der thermische Leitwert gleich
Wärmetechnisches Verhalten von Gebäuden — Wär- dem spezifischen Transmissionswärmeverlustkoeffizien-
meübertragung über das Erdreich — Berechnungs- ten, bestimmt nach dieser Norm. EN ISO 10211-1 kann
verfahren (ISO 13370) dann als Alternative angewendet werden oder, wenn ein
EN ISO 14683 genaueres Ergebnis erforderlich ist.
Wärmebrücken im Hochbau — Längenbezogener
Wärmebrückenkorrekturkoeffizient — Vereinfachte 4.2 Grenzen des beheizten Raumes
Verfahren und Anhaltswerte (ISO 14683)
Vor einer Berechnung des spezifischen Transmissions-
wärmeverlustkoeffizienten ist der beheizte Bereich des
3 Definitionen betreffenden Gebäudes eindeutig zu definieren. Die bei
der Berechnung zu berücksichtigenden Bauteile sind die
Für die Anwendung dieser Norm gelten die in Begrenzungen des beheizten Bereichs.
EN ISO 7345 angegebenen und folgende Definitionen.
Die Gebäudehülle oberhalb des Erdreichs wird mittels
ebener und plattenförmiger Bauteile modelliert
3.1 beheizter Raum: Raum oder Bereich mit definier- (siehe Bild 1).
ter Soll-Heiztemperatur.
Die Grenzen zwischen den erdberührten Bauteilen eines
Gebäudes, die eine Wärmeübertragung über das Erd-
3.2 spezifischer Transmissionswärmeverlustkoeffi- reich einschließen, und den Gebäudeteilen über dem Erd-
zient: Quotient aus Wärmestrom, der den beheizten
boden, die direkte Wärmeverluste durch Abgabe an die
Raum durch Transmission nach außen verläßt, und
Umgebung oder unbeheizte Räume aufweisen, sind nach
Temperaturdifferenz zwischen Innenraum und äußerer
EN ISO 13370 wie folgt festgelegt:
Umgebung.
— Böden auf dem Erdreich, Kriechböden und unbe-
ANMERKUNG : Beide Temperaturen werden als gleich-
heizte Keller: die Höhe der Innenoberfläche des Erd-
bleibend angenommen.
geschoßbodens,
— beheizte Keller: das äußere Erdbodenniveau.
3.3 spezifischer Lüftungswärmeverlust: Quotient
aus Wärmestrom, der den beheizten Raum durch Luft- Anhang B beinhaltet Angaben über die Folgen der
wechsel (Lüftungswärmeverlust) nach außen verläßt und Anwendung verschiedener Abmessungsverfahren, wenn
aus der Temperaturdifferenz zwischen Innenraum und die Gebäudehülle in Bauteile aufgeteilt wird.
äußerer Umgebung. Wenn Berechnungen für Gebäudeteile durchgeführt wer-
den, müssen die Grenzen dieser Teile genau definiert
3.4 spezifischer Wärmeverlustkoeffizient: Summe werden, so daß die Summe der spezifischen Transmis-
aus dem spezifischen Transmissionswärmeverlustkoeffi- sionswärmeverlustkoeffizienten aller Einzelteile dem Wert
zienten und dem spezifischem Lüftungswärmeverlust- des gesamten Gebäudes entspricht.
koeffizienten.
4.3 Direkte Transmission nach außen
3.5 Innenmaß: Länge, gemessen von Wand zu Wand
Der Leitwert L D durch die Bauteile, die den beheizten
und vom Fußboden zur Decke im Innern jedes Raumes
Raum und die Außenluft voneinander trennen, wird
des Gebäudes.
berechnet entweder nach:
3.6 Gesamtinnenmaß: Länge, gemessen im Inneren LD = ^i Ai Ui + ^k lk Ck + ^j xj
des Gebäudes ohne Berücksichtigung innerer Trenn- oder nach
wände/-decken.
L D = ^ i A i U i + ^ k L 2k D + ^ j L 3j D (2)
3.7 Außenmaß: Länge, gemessen an der Außenseite
Dabei ist:
des Gebäudes.
A i die Fläche des Bauteils i der Gebäudehülle, in m2,
(als Maße von Fenstern und Türen werden die lichten
1)
In Vorbereitung Rohbauöffnungen angesetzt);
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EN ISO 13789 : 1999

Bild 1: Modellierung der Gebäudehülle mit ebenen und plattenförmigen Bauteilen

Ui der Wärmedurchgangskoeffizient, in W/(m2 · K), 4.5 Spezifischer Transmissionswärmeverlust-


des Bauteils i der Gebäudehülle, berechnet nach koeffizient zwischen unbeheizten Räumen
EN ISO 6946 für opake Bauteile oder nach
EN ISO 10077-1 für verglaste Bauteile); Der spezifische Transmissionswärmeverlustkoeffizient H U
zwischen beheiztem Raum und Außenumgebung über
lk die Länge, in m, der zweidimensionalen Wärme- unbeheizte Räume wird berechnet nach:
brücke k ;
H U = L iu b (3)
C k der längenbezogene Wärmedurchgangskoeffizient,
in W/(m · K), der Wärmebrücke k nach EN ISO 14683 Dabei ist:
oder berechnet nach EN ISO 10211-2; L iu der Leitwert, in W/K, zwischen beheizten und unbe-
xk der punktbezogene Wärmedurchgangskoeffizient, heizten Räumen, berechnet nach 4.3 und 4.4;
in W/K, der punktförmigen Wärmebrücke j, berech- H ue
net nach EN ISO 10211-1 (punktförmige Wärme- b der Reduktionsfaktor nach b =
H iu + H ue
brücken, die gewöhnlich Teil ebener Bauteile sind,
und bereits als Wärmedurchgangskoeffizient erfaßt Dabei ist:
sind, dürfen hierzu nicht addiert werden; H iu der spezifische Transmissionswärmeverlust-
koeffizient, in W/K, zwischen beheiztem und
L 2k D ein thermischer Leitwert, in W/(m · K), der durch unbeheiztem Raum;
zweidimensionale Berechnung nach EN ISO 10211-1
ermittelt wird; H ue der spezifische Transmissionswärmeverlust-
koeffizient, in W/K, vom beheizten Raum nach
L 3j D ein thermischer Leitwert, in W/K, der durch drei- außen.
dimensionale Berechnung nach EN ISO 10211-1
ANMERKUNG: In Gleichung (3) berücksichtigt der
ermittelt wird.
Reduktionsfaktor b die Temperaturdifferenz zwischen
Es ist die Summe über alle Bauteile zu bilden, die die dem unbeheizten Raum und der äußeren Umgebung
inneren und die äußeren Räume voneinander trennen. (siehe Anhang A).
Für Fälle, die von EN ISO 6946, EN ISO 10077-1, H iu und H ue berücksichtigen Transmissionswärme- und
EN ISO 14683 oder EN ISO 10211-2 nicht gelten, ist Lüftungswärmeverluste. Sie werden nach Gleichung (4)
EN ISO 10211-1 anzuwenden. berechnet.
Wenn die Hauptdämmschicht kontinuierlich und überall H iu = L iu + H V, iu und H ue = L ue + H V, ue (4)
gleich dick ist, können die längenbezogenen und punkt-
bezogenen Wärmedurchgangskoeffizienten vernachläs- Die Leitwerte L ue und L iu werden nach 4.3 und 4.4 und
sigt werden, falls die Außenmaße genutzt werden. Die die spezifischen Lüftungswärmeverluste H V, ue und H V, iu
Hauptdämmschicht ist die Schicht mit dem höchsten nach Gleichung (5) berechnet.
Wärmedurchlaßwiderstand in den Bauteilen, die an . .
H V, iu = r c Viu und H V, ue = r c Vue (5)
potentielle Wärmebrücken angrenzen.
Dabei ist:
Wenn der Wärmedurchgangskoeffizient eines Bauteils
schwankt, ist sowohl sein Höchst- als auch sein Mindest- r die Dichte von Luft, in kg/m3 ;
wert zu berechnen (z. B. bei Fenstern mit Fensterläden, c die spezifische Wärmekapazität von Luft, in Wh/
die nachts geschlossen werden). (kg · K);
.
Vue der Luftvolumenstrom, in m 3/h, zwischen einem
unbeheizten Raum und der Außenumgebung;
.
Viu der Luftvolumenstrom, in m 3/h, zwischen beheizten
und unbeheizten Räumen.
4.4 Leitwert zum Erdreich ANMERKUNG: EN ISO 6946 enthält Näherungsverfahren
Der Leitwert zum Erdreich L s ist nach EN ISO 13370 zu für einige besondere konkrete Fälle von unbeheizten
berechnen. Räumen.
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EN ISO 13789 : 1999

5 Zusätzliche Annahmen Tabelle 1: Übliche Luftwechselrate zwischen


unbeheiztem Raum und Außenumgebung
5.1 Allgemeines
Wenn der Zweck der Berechnungen in einer Schätzung n ue
des Jahresheizenergiebedarfs besteht, sollten die für die Nr Typ der Luftdichtheit
h–1
Berechnung geeignetsten Daten verwendet werden.
Wenn das Ziel der Berechnung darin besteht, die 1 Keine Türen oder Fenster, alle Fugen 0
Wärmetransmissionseigenschaften eines Gebäudes zu zwischen Bauteilen sind gut abgedich-
bestimmen, das als „Produkt“ gesehen wird, oder die tet, keine Luftdurchlaßöffnungen sind
Übereinstimmung mit den als spezifischen Transmissions- vorgesehen.
wärmeverlustkoeffizienten ausgedrückten Festlegungen
beurteilt werden sollen, müssen die unten angegebenen 2 Alle Fugen zwischen den Bauteilen 0,5
Werte verwendet werden. Das Ergebnis der Berechnun- sind gut abgedichtet, keine Lüftungs-
gen ist dann unabhängig vom Standort und der Nutzung öffnungen sind vorgesehen.
des Gebäudes.
3 Alle Fugen zwischen den Bauteilen 1
sind gut abgedichtet, kleine Lüftungs-
5.2 Leitwert über das Erdreich öffnungen sind vorgesehen.
Dieser Wert ist die stationäre Komponente L s, die nach 4 Wegen einiger örtlicher offener Ver- 5
EN ISO 13370 berechnet wird. Die Wärmeleitfähigkeit des bindungen oder ständig offener Lüf-
Erdreichs wird mit 2 W/(m · K) gewählt. tungsöffnungen nicht dicht.

5 Wegen zahlreicher offener Verbindun- 10


5.3 Variabler Wärmedurchgangskoeffizient gen oder großer und zahlreicher, ständig
offener Lüftungsöffnungen nicht dicht.
Wenn der Wärmedurchgangskoeffizient eines Bauteils
schwanken kann, ist sein Höchstwert zu verwenden.

6 Bericht
5.4 Luftvolumenstrom unbeheizter Räume Der Untersuchungsbericht muß folgende Angaben enthalten:
Damit der Transmissionswärmeverlust nicht unterschätzt a) eine Verweisung auf diese Norm;
wird, wird der Luftvolumenstrom zwischen beheizten und b) die Identifizierung des Gebäudes;
unbeheizten Räumen als Null angenommen. c) Pläne des Gebäudes mit angenommenen Begrenzun-
.
Viu = 0 (6) gen des beheizten Raumes;
Der Luftvolumenstrom zwischen unbeheiztem Raum und d) eine Beschreibung der Bauteile der Gebäudehülle,
Außenumgebung wird nach Gleichung (7) berechnet d. h. ihren Aufbau, ihre Maße und die verwendeten
. Werkstoffe;
Vue = Vu n ue (7) e) ein Verzeichnis dieser Bauteile mit Angabe ihrer
Dabei ist: Flächen und flächenbezogenen Wärmedurchgangs-
n ue die normale Luftwechselrate, in h–1, zwischen einem koeffizienten, der Längen und der längenbezogenen
unbeheizten Raum und der Außenumgebung; Wärmedurchgangskoeffizienten sowie der Anzahl und
der punktbezogenen Wärmedurchgangskoeffizienten
Vu das Volumen, in m3 , des unbeheizten Raums. von Wärmebrücken;
Die Luftwechselrate n ue ist der Wert in Tabelle 1, der am f) die angenommene Luftwechselrate bei unbeheizten
besten dem betrachteten unbeheizten Raum entspricht. Räumen;
ANMERKUNG: Wenn die Luftwechselrate n 50 bei 50 Pa g) die Leitwerte L D nach außen, in das Erdreich L s und
Druckdifferenz oder die äquivalente Fläche der Lüf- der spezifische Transmissionswärmeverlustkoeffizient
tungsöffnung A l bekannt ist, kann die Luftwechselrate an unbeheizte Räume H U, gerundet auf drei wert-
n ue nach den empirischen Gleichungen (8) geschätzt anzeigende Stellen;
werden:
h) den spezifischen Gesamt-Transmissionswärmever-
n e h–1r = n 50/20 oder lustkoeffizient H T oder, gerundet auf drei wertanzei-
gende Stellen;
n e h–1r = A l e cm2r /10 Vu e m 3 r (8)
i) wenn variable Wärmedurchgangskoeffizienten be-
Dann wird der Wert der Tabelle 1, der n am nächsten liegt rücksichtigt werden, Angabe der Ergebnisse sowohl
für die Luftwechselrate n ue genommen. als Höchst- als auch als Mindestwerte, zusammen mit
Die Wärmekapazität der Luft r c wird üblicherweise mit der Angabe der veränderten Wärmedurchgangskoef-
1 200 J/(m 3 · K) (0,33 Wh/(m 3 · K)) angenommen. fizienten und deren Extremwerte.
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Anhang A (normativ)
Temperatur im unbeheizten Raum
Für die Berechnung dieser Temperatur werden stationäre Randbedingungen angenommen. Sie resultiert aus der
Wärmebilanz in einem unbeheizten Raum unter stationären Randbedingungen nach Gleichung (A.1)
F + £ i H iu + £ e H ue
£u = (A.1)
H iu + H ue
Dabei ist:
£ die Temperatur;
F der Wärmestrom, der in den unbeheizten Raum gelangt (z. B. durch solare Wärmeeinwirkung);
H die spezifischen Transmissionswärmeverlustkoeffizienten, berechnet nach Abschnitt 4.
i der Index für innen;
e der Index für außen;
u der Index für unbeheizt.
ANMERKUNG: Eine Berechnung der Temperatur im unbeheizten Raum ist für die Anwendung dieser Norm nicht not-
wendig, ist aber bei anderen Normen erforderlich. Da die Temperatur direkt vom Ergebnis nach dieser Norm abgeleitet
werden kann, wird das Verfahren hier angegeben.

Anhang B (informativ)
Information zu Dimensionierungstypen
Bei diesem Berechnungsverfahren wird die Gebäudehülle zunächst in Bauteile unterteilt (siehe Abschnitt 4 und Bild B.1).
Für die Bauteildimensionierung wird jedoch normalerweise eines der drei folgenden Systeme angewandt: Innenmaße,
Gesamt-Innenmaße oder Außenmaße. Diese unterscheiden sich dadurch, daß die ebenen Flächen der Berührungspunkte
den jeweiligen Bauteilen zugeordnet werden.
^ A i Ui in Gleichung (2) ist dann größer, wenn die Außen- anstelle der Innenmaße verwendet werden. Die Werte von C k
sind infolgedessen für die Außenmaße normalerweise kleiner und können in bestimmten Fällen, wie z. B. Außenecken,
auch negativ sein.

Bild B.1: Beispiele von Verfahren zur Bestimmung von Gebäudemaßen

Wenn die Hauptdämmschicht nicht unterbrochen ist, können die Werte des längenbezogenen Wärmedurchgangskoeffi-
zienten der Berührungsstellen von Bauteilen relativ klein sein, vor allem, wenn mit Außenabmessungen bzw. mit inneren
Gesamtabmessungen gerechnet wird. Sie werden in diesen Fällen häufig vernachlässigt. Bei den Berechnungen können
daher je nach zugeordneten Maßen Werte des spezifischen Transmissionswärmeverlustkoeffizienten geringe Unter-
schiede aufweisen, wenn gewisse Wärmebrücken in einem Dimensionierungssystem vernachlässigt werden, jedoch nicht
in einem anderen.
In Schiedsfällen sollten für die Gebäudebewertung die Maße jedes einzelnen Bauteils berücksichtigt werden (Bild B.1,
zweites Bauteil links). So wird der längenbezogene Wärmedurchgangskoeffizient jedes Berührungspunktes mit einbezogen.

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