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Die germanische Oichtuno
Das Hildebrandslied
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. .isches Be1sp1e
l fur die Heldendichtung. Es ist das
. . . F
Das Hildcbrnndsl.ied (9. Jahrhundert) 15t em typ f d n hat. Das L1ed lSl em ragment, Weil
Boden ge un e · G d. h h ·
einzige Heldenlied , das man auf deutsc hem . Mittelpunkt d1eses e ic tes ste t d1e
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der Schluss und einige Verse ver oren geg
angen smd. Im . o· . h
d Waffenme1ster 1etnc s von Bern
. G folgsmann un b d . ,
Begegnung zwischen Hildebrand, emem e h trennt waren. Hadu ran , der semen
d. 30 Ja re ge . .
und seinem Sohn Hadubrand, nachdem iese . . Nach einer solchen Bele1d1gung wird
H Feighe1t vor.
Vater nicht erkennt, wirft ihm und dessen eer . . h , r. ter und Sohn kampfen gegeneinander.
erme1d11c • va
ld
der Kampf fùr einen gerrnanischen He en unv
Obersetzung
1. r Zweikampf, =e: Ich h6rte das sagen,
duello. da:S sich zum Zweikampf 1 herausforderten 2
2. herausforde:rn: sfidare.
3. s Heer, -e: esercito.
Hildebrand und Hadubrand, zwischen den zwei Heeren 3.
4. e Riistung, -en: Sohn und Vater richteten ihre Rustungen 4_ [ ... ]
armatura.
5. erfahren: espeno.
s Hildebrand sprach (Heribrands Sohn): er war der altere Mann
6. Otacher (Odoaker): und erfahrener 5 ; er begann zu fragen, '
Odoacre.
mit wenigen Worten, wer sein Vater sei[ ... ]
7. r Verwandte, -n: (agg.
sost. maschJfemm.) il Hadubrand antwortete, Hildebrands Sohn:
parente.
8. gewundene
,,Das sagten mir unsere Leute,
Armbander: bracciali 10 alt und weise, die einmal lebten:
attoFcigliati.
9. e Huld: benevolenza. Hildebrand hie:S mein Vater, ich heifse Hadubrand.
10. r Speer, -e: lancia. Einst ritt er nach Osten, er floh vor Otachers 6 w
hin mit Dietrich und vielen seiner Ritter. [. ..] ut ,
Ich glaube. nicht, dafs er noch am Leben 1st.
. "
15 ,,Du weig t, groger Gott (sagte Hildebrand) b . .
0 1
dag du mit diesem Verwandten 7 ' en m H1mmel ,
nie in Streit geraten bist."
Er wand. vom
. Arm gewundene Armb an - d er s
aus ka1serhchem Gold die ihm d K . '
' er a1ser gab
20 der Herr er Hunnen: ,,Da& ich e5 d . 1 . ,
d
. lr a s Huld 9 ) b ..
Ha du brand sprach, H1ldebra.nds Sohn· ge e .
.,Mit dem Speer 10 muB man Gab" ·
t! n annchmt.:n,
Die germanische Oichtuno
SpJOdte tlnd Stil uf dia ersten Zeilen des Originaltextes
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tlueMelnun; t<onz8ntrtaren I Kannzeichnet diese Langzeilen?
h8 Stllrnitte ,
10 Worio beslehl dle Tragik - Gesef1eh80S? 12 Welc s .trelchen Sie in den ze,len 3, 4, 5, 6 des
a ;~ Vatet und Scnl l<Ampfen. 13 Suchen uoci u~e~ derl<ehrenden Anfangsbuchstaben.
b Q Del Soon hat alS Kind seiOOll Valer nlekennen ri .. altexts d1e w,e
O gin . un die Obertragung ins Neuhochdeutsche
gelelTII lnf Idi haSSt er ihn.
14 Nehrnen s,e n F ktion haben die stabreimenden
e C] Oel Sohn glaUbl seinefll Valer nicht. zu Hilfe. Welche un
d O Oer Vate< wei6. wen er toten wird. worter irn Text? ..
11 J0lnefl Sie Sidl den werteren Verlaul oor Geschichte . . d sch!Osselworter.
a O sie. sin. d unbedeutende W"rt o er.
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Die hiiflsch-ritterliche Dichtun
Die mittelalterliche Gesellschaftsstruktur
. Die mittelalterliche Gesellschaftsstruktur bestand aus
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i(-I ;' .
,...,.,, drei Standen:
. ''-(· • Bauern , auch unfreie Hòrige und Leibeigene,
verrichteten die Arbeir
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• Ritter waren zunachst Krieger und entwickelten sich
erst im Laufe der Zeit zu einem eigenen Stand;
• Adelige, zu denen Kònigsvasallen, Herzòge, Grafen
aber auch Bischòfe und Abte gehòrten.
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I An der Spitze der Gesellschaftspyramide stand der
Kònig oder der Kaiser, der durch gòttliche Designation
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oder als Erbe eingesetzt wurde.
Die Bhitezeit des Rittertums fallt indie Stauferzeit (12 . Die Ritterzeit
\,-- " Jahrhundert). Nach 1300 beginnt der Niedergang des
Rittertums. Die ritterlichen Ideale waren das
; .l\ Kampfen, das Jagen sowie der Schutz der Frauen und
der Schwachen, aber auch die Hòflichkeit, das
I'. - . !t, Maghalten, die Treue, die christliche Glaubenslehre,
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; -"- ,.~ -~-: -k die Heldenlieder und die Minne. Die Minne war die
Verehrung der Frau , meist eines hoher gestellten
Ritter vor dem Turnier, deutsche Handschrift,
13. -14. Jahrhundert Frauleins oder einer Edelfrau .
verflochten.
Die hofisch-rittertiche Oichtung
m Herzeloyde hat ihren Gatten verloren, weil er im ritterlichen Kampf gefallen i t Deshalb
mieht sie ihren Sohn Parzival in der Waldeinsamkeit, um .ihn vor .den Gefahren der
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ntterhchen Welt zu bewahren. Eines Tages begegnet er im Wald vier Artusnttem m glanzender
Rilstung und glaubt, sie seien Gòtter. Sie erzahlen ihm vom Rittertum und von Kònig Artus.
Trotz aller Bitten der Mutter will Parzival Ritter werden. Seine Mutter gibt ihm falsche
Ratschlage, wie er sich verhalten soll. Sie hofft, dass er wegen der Enttauschungen mit den
Menschen bald zu ihr zuruckkehren wird. Aber als er fortzieht, stirbt sie. Nach vielen
Abenteuem kommt Parzival zur Burg des Ritters Gumemanz, der ihn hòfische Sitten und
ritterliche Waffenkunst lehrt. Gurnemanz lehrt ihn auch, bescheiden zu sein und nicht viel
zu fragen, also die Diskretion.