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2008 17:02 Uhr Seite 1

Eine Initiative der DFG-geförderten Sonderforschungsbereiche HRSG.: DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR ALLERGOLOGIE UND KLINISCHE IMMUNOLOGIE (DGAKI)
und des DFG-Graduiertenkolleg 1441:

SFB / TR22
Marburg / München / Borstel
Allergische Immunantworten

Renz · Kaminski · Pfefferle Allergieforschung in Deutschland


der Lunge Harald Renz · Agnes Kaminski · Petra Ina Pfefferle

SFB 548 Mainz


Analyse und Modulation allergischer und
autoimmunologischer Krankheiten

SFB 587 Hannover


Immunreaktionen der Lunge bei Infektion
und Allergie

Allergieforschung
DFG-Graduiertenkolleg 1441
Hannover
Regulation der allergischen Entzündung
in Deutschland
in Lunge und Haut Ein Atlas mit Bestandsaufnahme,
Defizit- und Bedarfsanalyse

Mit Unterstützung der folgenden Fachgesellschaften:

䡲 Deutsche Dermatologische Gesellschaft


䡲 Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin
䡲 Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf und Halschirurgie
䡲 Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin
䡲 Deutsche Atemwegsliga
䡲 Ärzteverband Deutscher Allergologen

ISBN 978-3-00-026102-2

Gefördert durch die


HARALD RENZ · AGNES KAMINSKI · PETRA INA PFEFFERLE

Allergieforschung in Deutschland
HRSG.: DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR ALLERGOLOGIE UND
KLINISCHE IMMUNOLOGIE (DGAKI)

Harald Renz · Agnes Kaminski · Petra Ina Pfefferle

Allergieforschung
in Deutschland
Ein Atlas mit Bestandsaufnahme,
Defizit- und Bedarfsanalyse
Wissenschaftliche Mitarbeit:
Frauke Ratz und Dorina Benz
Redaktionelle Mitarbeit:
Andrea Kaminski

Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der


Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische
Daten sind im Internet über http://www.dnb.ddb.de abrufbar.

ISBN: 978-3-00-026102-2
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.
Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdruckes und
der Vervielfältigung des Buches, oder Teilen daraus, vorbehalten.
Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung der
Autoren in irgendeiner Form reproduziert oder unter Verwendung
elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet
werden.
© Renz, Kaminski, Pfefferle, Marburg 2008
Umschlaggestaltung, Layout und Kartographie:
Kirsch Kommunikationsdesign GmbH
Bahnhofstraße 16, 65396 Walluf
Bildnachweis Umschlagbild:
mit freundlicher Genehmigung:
© Markus Farnung, Universität Marburg,
© Ulrich Pfefferle, Halle/Westf.
© Hautklinik der Universität Marburg,
© Biomedizinisches Forschungszentrum Marburg.
Satz, Druck und Verarbeitung:
Druckerei Zeidler GmbH & Co. KG,
Fritz-Ullmann-Straße 7, 55252 Mainz-Kastel

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Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Volkskrankheit Allergie –
eine interdisziplinäre Herausforderung für die medizinische Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Wie ist das Kartenwerk zum Forschungsatlas entstanden? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Bestandsaufnahme – Kartenverzeichnis
I.
Allergieforschung in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
II.
Klinische Allergieforschung in medizinischen Disziplinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
III.Behandlung von Allergiepatienten an forschenden Kliniken und Instituten . . . . . . . . . . . . . . . 20
IV.Allergieforschung: Klinische und Grundlagenforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
V.Allergologische Forschungsfelder in den Bundesländern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
VI.Experimentelle Allergieforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
VII.Allergologische Erkrankungen: Schwerpunkte der Allergieforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
VIII.Arbeitsgruppen in der Allergieforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
IX.Akademische Mitarbeiter in der Allergieforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
X.Drittmittel finanzierte Stellen in der Allergieforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
XI.Habilitationen und Promotionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
XII.Publikationsleistung der Allergieforschungsstandorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
XIII.Aus-, Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen für Wissenschaftler und Ärzte
in der Allergieforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
XIV. Öffentlichkeitsarbeit der Allergieforschungsstandorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
XV. Nationale Verbundprojekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
XVI. Internationale Verbünde und Netzwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

Allergieforschungsstandort Deutschland: Chancen und Defizite einer Forschungslandschaft . . . 48

Fazit und Forderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
Verwendete und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
Forschungsinstitutionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68

5
Allergieforschung in Deutschland

Allergien sind mit einer Prävalenz von ca.40 % in der Die Zielsetzung des vor-
deutschen Bevölkerung zur Volkskrankheit gewor- liegenden Atlas „Allergie-
den und nehmen weiter zu. Sie betreffen alle Grenz- forschung in Deutschland“ ist die Defizit- und Be-
flächen des menschlichen Organismus zur Außen- darfsanalyse in Deutschland. Sie ist die Vor-
welt – einschließlich Haut, Atemwegen und Darm. aussetzung für eine gezielte Verbesserung der derzei-
Sie verursachen Krankheitssymptome, aber auch tigen verbesserungswürdigen Situation. Insbeson-
Einschränkungen der Lebensqualität und Leistungs- dere die biomedizinische Grundlagenforschung und
fähigkeit der Betroffenen. Damit führen sie nicht die Gesundheitsökonomie sind im internationalen
selten auch zur Berufsunfähigkeit und zur sozialen Vergleich weit abgeschlagen, aber auch die klinische
Ausgrenzung der häufig stigmatisierten Patienten. Forschung muss ausgebaut werden. Der Atlas wird
Allergische Reaktionen können auch zum Tod füh- bei der Auswahl der Zielsetzungen und anzustreben-
ren – auch bei jungen Patienten. Die Dunkelziffer den Forschungsstrukturen einen unschätzbaren
liegt hier sicherlich höher als die offiziellen Zahlen Beitrag leisten.Dafür möchte ich Professor Renz und
wahrscheinlich machen. seinem Team im Namen der DGAKI ganz besonders
danken.
Da wir derzeit keine Prädiktoren zum natürlichen
Verlauf der individuellen Erkrankung und nur sehr
eingeschränkte Möglichkeiten der Kausaltherapie
haben, die den Beginn dieser chronischen Erkran-
kungen verhindern könnte, sind massive For-
schungsanstrengungen nötig, um diese Defizite in
der Zukunft auszugleichen. Dabei sind nicht nur er-
hebliche finanzielle Mittel – über die bislang aufge-
wendeten hinaus – nötig, sondern auch die Aufwer-
tung der Allergologie als Querschnittsfach, die
allergologische Ausbildung und Forschung an den
Hochschulen und Forschungsinstituten sowie die
Optimierung der Forschung durch Vernetzung und Prof. Dr. Claus Bachert
Schwerpunktbildung und die Verbesserung der Ar- Präsident der DGAKI
beits- und Berufsbedingungen der Forscher. Gent, im November 2008

6
Vorwort
zum Allergieforschungsatlas

Allergien haben sich in den letzten Dekaden zu möchte ich an dieser


Volkskrankheiten in Deutschland entwickelt. Da Stelle auch dem Redakti-
sich Allergien an einer Vielzahl verschiedener Or- onsteam danken, welches die Endredaktion des
gane und über alle Altersstufen hinweg ausbilden Textteils übernommen hat. Dem Redaktionsteam
können, stellen sie eine interdisziplinäre Herausfor- gehörten an: Dorina Benz (Marburg), Andrea
derung für die Behandlung und Forschung dar. Kaminski (Stuttgart) und Frauke Ratz (Marburg).
Der Forschungsatlas spiegelt erstmals die aktuelle Im Vorfeld der Erhebung haben alle einschlägig inte-
Forschungssituation in diesem breiten Krankheits- ressierten wissenschaftlichen Fachgesellschaften der
feld wider. Die hier dargestellten Daten beruhen auf Organbezogenen Disziplinen als auch weitere Be-
einer wissenschaftlichen Erhebung, die 2007/2008 rufsverbände und Organisationen dieser Initiative
deutschlandweit durchgeführt worden ist. Die Ini- ihre Unterstützung gegeben. Hierfür sei allen Betei-
tiative zu diesem Projekt geht zurück auf die Deutsche ligten ausdrücklich gedankt. Ohne diese Unterstüt-
Gesellschaft für Allergie und Klinische Immunologie zungen hätte diese Aktivität auch nicht so breiten
(DGAKI), die sich als wissenschaftliche Fachgesell- und positiven Widerhall in der „wissenschaftlichen
schaft auf diesem Gebiet begreift. Für diese wichtige Community“ gefunden.
Initiative sei der DGAKI an dieser Stelle ausdrücklich
So kann jetzt eine Bestandsaufnahme der For-
gedankt. Tatsächlich umgesetzt werden konnte der
schungsaktivitäten in Deutschland präsentiert wer-
Forschungsatlas durch die nachhaltige finanzielle
den, die sicher auch die Leistungsfähigkeit der Aller-
Unterstützung der Deutschen Forschungsgemein-
gieforschung in unserem Land widerspiegelt. Nicht
schaft (DFG). Drei Sonderforschungsbereiche/Trans-
übersehen werden darf,dass es gerade auf diesem For-
regio befassen sich in Deutschland mit allergischen
schungsfeld eine Reihe von zentralen Defiziten gibt.
Erkrankungen. Hierzu gehört der SFB/TR 22 (Mar-
Dies wird im zweiten Teil des Atlasses zusammenge-
burg/München/Borstel; Sprecher H. Renz), der SFB
tragen und dargestellt. Daraus folgt eine Bedarfs- und
548 (Mainz; Sprecher J.Knoop jetzt P.Galle) sowie der
Defizitanalyse – mit dem Ziel, die internationale
SFB 587 (Hannover, Sprecher R. Pabst). Diese drei
Wettbewerbsfähigkeit auf diesem Wissenschaftsge-
Konsortien haben die Initiative „Teilprojekt Öffent-
biet nicht nur zu erhalten, sondern auch mittel- und
lichkeitsarbeit“ (TPÖ) der DFG aufgegriffen und im
langfristig weiter auszubauen.Nur so wird es gelingen
Rahmen des überregionalen Projektes die Mittel zur
die schon führende Positionen in manchen Bereichen
Verfügung gestellt bekommen, um den Forschungs-
der Allergie- und Asthmaforschung zu bewahren und
atlas zu erstellen. Leiterin dieses Teilprojektes TPÖ ist
sie auch auf anderen Sektoren zu erlangen.
Petra Pfefferle, Koordinatorin des SFB/TR22 und
Mitarbeiterin der Universität Marburg; die Datener- Von daher soll der Forschungsatlas auch als eine
hebung und die Aufbereitung der Ergebnisse gehen Handlungs-Anregung an Verantwortliche in Politik,
auf die Promotionsarbeit von Agnes Kaminski zu- Verwaltung und Gesellschaft verstanden sein. Ich
rück.Beiden sei an dieser Stelle für ihr großartiges En- wünsche Ihnen eine spannende Lektüre und freue
gagement gedankt, ohne deren Einsatz dieses Projekt mich auf Anregungen und Kommentare aus dem
nicht hätte realisiert werden können. Leserkreis.
Gedankt sei an dieser Stelle auch allen aktiven Teil-
nehmerinnen und Teilnehmern an diesem Projekt;
insgesamt haben über 100 forschende Einrichtun-
gen, die an allergischen Erkrankungen arbeiten, an Prof. Dr. Harald Renz
diesem Projekt teilgenommen. Darüber hinaus Marburg, im November 2008

7
EINLEITUNG

Volkskrankheit Allergie – eine


interdisziplinäre Herausforderung für
die medizinische Forschung
Allergien – Ein Formenkreis kers, im Laufe seines Lebens weitere Allergien mit
schwerwiegenden Symptomatiken wie z. B. ein
von Erkrankungen mit vielen
Asthma bronchiale zu entwickeln.
Gesichtern
Unter dem Begriff Allergie wird ein Kanon von Er-
krankungen zusammengefasst, denen eine über- Allergene – Harmlose Umwelt-
schießende Abwehrreaktion des Immunsystems auf stoffe können krank machen
bestimmte und normalerweise harmlose Umwelt-
stoffe, den Allergenen, gemeinsam ist. Die aus dieser So vielfältig die Erscheinungsformen allergischer
Entgleisung des Immunsystems sich entwickeln- Reaktionen sein können, so breit ist auch das Spek-
den entzündlichen Prozesse unterscheiden sich trum der Allergieauslöser: Nahrungsmittelallergien
danach, wo sich die allergische Erkrankung im können durch ganz unterschiedliche Bestandteile
Menschen manifestiert. Die Eingangspforten des der täglichen Nahrung ausgelöst werden. Neben
menschlichen Körpers bieten den Allergenen eine
Vielzahl von Kontaktstellen und lösen dort ganz
unterschiedliche Symptome aus.

Während beim Heuschnupfen (Rhinokonjunktivi- Kurz zusammengefasst


tis) die Schleimhäute im Mund- und Nasenbereich
mit Schwellungen, Schnupfen, Juckreiz und tränen- A L L E R G I E N – FA K T E N
den Augen reagieren, äußert sich die atopische Der- 䡲 Allergien: Chronische Entzündungen an den
matitis (Neurodermitis) in juckenden Hautaus- Grenzflächen des menschlichen Organismus
schlägen. Bei Nahrungsmittelallergien hingegen zur Umwelt. Betroffen sind vor allem Haut,
kommt es zu Schwellungen in Mund- und Rachen- Atemwege und Darm.
raum mit Übelkeit und Durchfall. Der anaphylakti-
sche Schock ist die stärkste allergische Reaktion mit 䡲 Wichtige Erkrankungen des allergischen For-
einem lebensbedrohenden Versagen des Herz-Kreis- menkreises sind Heuschnupfen, atopische Der-
lauf-Systems,der einer sofortigen ärztlichen Notfall- matitis oder Neurodermitis, Nahrungsmittel-
versorgung bedarf. allergien und Asthma bronchiale.

Sind die Atemwege betroffen, so kann sich ein 䡲 Überschießende Fehlreaktion des Immunsys-
Asthma bronchiale entwickeln, eine allergisch ent- tems gegen harmlose Umweltstoffe = Allergene.
zündliche Erkrankung der Lunge, bei der sich im Die wichtigsten sind: Blüten- und Gräserpollen,
chronisch verlaufenden Prozess das Lungengewebe Hausstaubmilben, Tierhaare und Nahrungs-
funktionell verändert, beim Patienten anfallsartig mittel.
Atemnot und Erstickungssymptome hervorruft und 䡲 Die Neuerkrankungen wie auch die Zahl der
vom Patienten als hochgradig lebensbedrohlich er- Allergiker nehmen vor allem in den westlichen
lebt wird. Ländern seit Mitte des letzten Jahrhunderts
deutlich zu.Allergien sind in den Industrie-
Der so genannte atopische allergische Marsch oder
ländern zu Volkskrankheiten geworden.
Etagenwechsel belegt nicht nur aufgrund der ge-
meinsamen Ursachen die enge Verwandtschaft der 䡲 Diese Zunahme wird ursächlich in Zusammen-
Erkrankungen des allergischen Formenkreises, er hang mit dem westlichen verstädterten Lebens-
beschreibt auch die Risikozunahme eines Allergi- stil gesehen (siehe Hygienehypothese).

8
einer Vielzahl von Nüssen und Obstsorten können tere 100 Millionen Erkrankte weltweit hinzukom-
Milchprodukte, Eier und Getreidearten Überemp- men werden. Für Deutschland ermittelte die Studie
findlichkeitsreaktionen auslösen. Atemwegsaller- bei Schulanfängern einen Anstieg der Asthmahäu-
gien können sowohl durch ganzjährige als auch figkeit um 0,6 % pro Jahr. Ein weiteres Ergebnis der
durch jahreszeitlich bedingte Inhalationsallergene ISAAC-Studie Deutschland war, dass die Zahl der
ausgelöst werden. Zu den wichtigsten ganzjährigen Erkrankten in Ostdeutschland vor der Wiederverei-
Allergieauslösern gehören Tierhaare und Haus- nigung deutlich unter der in der alten BRD lag, die
staubmilben; die jahreszeitlich bedingten Allergene Zahlen sich in den Jahren nach der Wiedervereini-
sind in der Regel Pollen von Sträuchern, Bäumen gung aber langsam anglichen.
und Gräsern. Das Spektrum der Allergene wird
durch eine Reihe von Naturstoffen (z. B. Natur-
gummi, Insektengifte) und künstlich hergestellten
Substanzen (Arzneimittel, Konservierungsstoffe)
erweitert.

Kurz zusammengefasst
Warum müssen Allergien heute
ALLERGIEN IN DEUTSCHLAND –
als Volkskrankheiten bezeichnet
EIN WACHSENDES
werden? GESUNDHEITSPROBLEM
Der Begriff der Allergie wurde vor ca.hundert Jahren 䡲 In Deutschland leidet jeder vierte bis fünfte
durch den Kinderarzt Clemens von Pirquet geprägt. Einwohner an einer allergischen Erkrankung.
Konnte dieser in seiner Wiener Praxis nur einige we- 86% aller Allergiker leiden unter einer Pollen-
nige Fälle beschreiben, hat sich in den letzten 50 Jah- allergie, 41% reagieren allergisch auf Hund
ren die Situation in den Kinderarztpraxen deutlich oder Katze, 38% auf Hausstaub und 14% auf
verändert. Schimmelpilze.
Immer mehr junge Patienten wiesen in diesem Zeit- 䡲 Der Heuschnupfen und die Neurodermitis
raum allergische Symptome bis hin zu schwerem sind die beiden häufigsten allergischen
Asthma bronchiale auf. Weltweit, besonders aber in Erkrankungen.
den Industrieländern, kam es zu einem dramati-
䡲 Die Asthmahäufigkeit liegt bei etwa 5% in der
schen Anstieg allergischer Erkrankungen. Deutsch-
Bevölkerung. Etwa 2.700 Menschen sterben
land ist von diesem Trend nicht ausgenommen, wie
jährlich an den Folgen der Krankheit.
der um die Jahrtausendwende erstellte – und für
Deutschland repräsentative – Bundes-Gesundheits- 䡲 Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebens-
survey belegte. 40–43 % aller Deutschen hatten jahr erkranken zunehmend an Allergien.
demnach schon einmal eine Allergie entwickelt und Mittlerweile sind schon 18% dieser Alters-
ein Großteil der Allergiker berichtete, an mehreren gruppe von Allergien betroffen. Die Häufig-
Krankheiten des allergischen Formenkreises zu lei- keit liegt bei ihnen für Heuschnupfen bei 9%,
den. Allein bei der allergischen Rhinitis kam es in für Neurodermitis bei 8% und für Asthma
den neunziger Jahren zu einem 70%igen Anstieg von bei 3%.
10% in 1992 auf 17% im Jahre 1998. Besonders be-
䡲 Während an Asthma und Heuschnupfen mehr
unruhigend ist hierbei die Zunahme des Asthma
Jungen als Mädchen erkranken, sind bei Neu-
bronchiale vor allem bei Kindern. Die ISAAC-Stu-
rodermitis mehr Fälle bei Mädchen zu ver-
die, eine weltweit durchgeführte Untersuchung, die
zeichnen.
die Häufigkeit der allergischen Erkrankungen er-
hebt, belegt, dass die Zahl der an Asthma Erkrankten 䡲 Allergien treten bei Kindern aus Risikofami-
bis ins neue Jahrtausend weltweit und kontinuierlich lien, in denen die Eltern ebenfalls Allergiker
auf 300 Millionen angestiegen ist. Erst jetzt scheint sind, besonders häufig auf: in Risikofamilien
sich dieser Trend zu verlangsamen. Dennoch besa- erkrankt jedes vierte Kind, in Nicht-Risiko-
gen Prognosen der WHO, dass bis ins Jahr 2025 wei- familien nur jedes zehnte Kind an Allergien.

9
Die Hygienehypothese – Allergien – Zunehmende
EINLEITUNG

Ist zu viel westlicher Lebens- Erkrankungsraten verursachen


standard ungesund? steigende Kosten im Gesundheits-
system und hohe Belastungen
Warum sind gerade Industrieländer besonders vom
Anstieg der Allergieerkrankungen betroffen? Diese
für die Volkswirtschaft
Frage versuchte 1989 der englische Wissenschaftler
Ein Vergleich mit einer anderen Volkserkrankung
Davis Strachan mit der von ihm formulierten
macht klar, warum Allergien zum Kreis der Volks-
„Hygienehypothese“ zu beantworten.
krankheiten gezählt werden müssen: In gleichem
Eine der menschlichen Natur entsprechende ur- Maße wie der Diabetes mellitus, eine ebenfalls häu-
sprüngliche Umwelt mit einer vielfältigen Mikro- fig gestellte Diagnose in deutschen Arztpraxen, ver-
flora fördert die Ausreifung des Immunsystems und ursachen Allergien einen großen Verlust an Lebens-
befähigt es, zwischen gefährlichen Keimen und qualität für die Betroffenen und ihre Angehörigen.
harmlosen Komponenten zu unterscheiden. Summiert man all die Jahre auf, in denen aufgrund
der Erkrankung Einschränkungen in der Lebens-
Danach benötigt das menschliche Immunsystem zur
qualität bestehen, so sind die Summen an Jahren bei
Erkennung von „eigen“ und „fremd“ von Beginn an
Allergien in etwa so hoch wie die für Patienten mit
Reize aus der Umwelt, um für den Ernstfall, z. B. eine
Diabetes mellitus. Beide Erkrankungen machen in
Infektion, entsprechend gerüstet zu sein.
Deutschland je 1% aller durch Krankheit und Tod
Diese Prägung des Immunsystems findet vermutlich verlorenen Lebensjahre aus.In Deutschland,so bele-
in einem Zeitfenster rund um die Geburt und in den gen Zahlen der Gesundheitsberichtserstattung des
ersten Lebensjahren statt. Fehlen diese Reize, so Bundes (GBE) für 1996, gingen allein durch das
bleibt es dem kindlichen Immunsystem verwehrt, Asthma bronchiale 73.500 Lebensjahre verloren.
diese Mechanismen auszubilden,was in der Folge die
Die GBE erkannte die wachsende Bedeutung von
Sensibilisierung durch ansonsten harmlose Um-
allergischen Erkrankungen als belastenden Faktor
weltstoffe fördern kann.
für das deutsche Gesundheitssystem und stellte
Diese natürlichen mikrobiellen Reize sind mit der zur Jahrtausendwende einen Spezialbericht über
westlichen Lebensweise immer stärker aus unserem diese Krankheitsgruppe zusammen, wobei in der
Leben verdrängt worden: Die urbane Lebensweise in Statistik nur direkte Kosten berücksichtigt wurden.
der Kleinfamilie, die schnelle Medikation von harm- Bereits im Jahr 1996 lagen die Ausgaben bei insge-
losen Infektionen in der Kindheit, die veränderten samt 3.446 Mio. € (allergische Rhinitis 239 Mio. €;
Ernährungsweisen und Nahrungsmittel und der Asthma bronchiale 2.351 Mio. € und Neurodermitis
fehlende Kontakt zu Tieren und der Natur ganz all- 857 Mio. €). Die Analysen zeigten weiterhin, dass
gemein verhindern oder verzögern eine balancierte besonders die stationäre Behandlung von Asthma-
Reifung des Immunsystems. tikern und Neurodermitikern mit erheblichen
Versorgungsleistungen verbunden sind und hohe
Kurz formuliert:
Kosten verursachen. Die Versorgung von Asthma-
„Spiel mal mit den Schmuddelkindern“,
patienten hat darüber hinaus auch hohe indirekte
denn ein bisschen Dreck schadet nicht!
Kosten zur Folge, wie z. B. Invaliditäts- und Arbeits-
unfähigkeitskosten. Das Statistische Bundesamt
bezifferte für 1995 die Zahl der verlorenen Erwerbs-
tätigkeitsjahre und durch Allergien bedingte Inva-
lidität auf 26.600 Lebensjahre. Die kurzzeitige Ar-
beitsunfähigkeit durch eine allergische Erkrankung
summierte sich immerhin auf 17.000 verlorene
Lebensjahre. Dieser Verlust ist vor allem durch
Asthma bronchiale und Neurodermitis bedingt.

10
Ärztliche Diagnose Fälle Anteil der AOK Tage je Fall
Arbeitsunfähigkeit Mitglieder in %
(gerundet)
Allergische Rhinopathie 25.000 0,16 16,1
Asthma bronchiale 61.410 0,40 10,9
Atopisches Ekzem 10.000 0,07 11,8
Allergische Kontaktdermatitis 14.000 0,09 19,9 Tabelle 1: Leistungen und Lasten des Gesund-
Dermatitis durch oral heitssystems durch allergische Erkrankungen
am Beispiel der AOK-Versicherten.
aufgenommene Substanzen 12.000 0,01 11,3
Quelle: WIdO

Neuere Daten lassen sich aus dem Fehlzeitenreport stehen neben den berechenbaren Kosten, auch nicht
2007 und den Analysen des Wissenschaftlichen Ins- monetäre Belastungen, die durch ihre Komplexität
tituts der Allgemeinen Ortskrankenkassen (WIdO) nicht erfasst und bewertet werden können. Sie sind
ableiten . letztendlich durch die Gesellschaft als Ganzes zu
tragen.
Danach geht im Durchschnitt jede zehnte Krank-
schreibung auf allergische Erkrankungen zurück,
wobei die bei weitem häufigste Ursache für Arbeits-
unfähigkeit bei AOK-Mitgliedern das Asthma
bronchiale war. Durch diese Erkrankung wurden
in 2006 allein bei der AOK 668.033 Arbeitsun-
fähigkeitstage verzeichnet, was einer Summe von Kurz zusammengefasst
1.830 Lebensjahren entspricht. Berücksichtigt man,
A L L E R G I E N – E I N E W E LT W E I T E
dass die AOK etwa ein Viertel der 39 Mio. Erwerbs-
BÜRDE FÜR DIE GESUNDHEITS-
tätigen in Deutschland versichert und das durch-
SYSTEME
schnittliche Jahreseinkommen bei ca. 33.000 € je
Arbeitsnehmer liegt, so liegen die Arbeitsunfähig- 䡲 Weltweit leiden nach Schätzungen der WHO
keitskosten verursacht durch Asthma für das Jahr (Weltgesundheitsorganisation) ca. 300 Millio-
2006 bei ca. 240 Mio. €. nen Menschen an Asthma, 180.000 Menschen
sterben pro Jahr an den Folgen der Krankheit.
Diese Statistik umfasst die Fehlzeiten der erwerbs-
Die Zahl der durch Verlust an Lebensqualität
tätigen Versicherten. Fehlzeiten von anderen Grup-
verloren gegangenen Lebensjahre beziffert
pen, die ebenfalls massiv zur sozio-ökonomischen
sich für Asthma auf 15 Millionen Jahre pro
Krankenlast durch Allergien beitragen wie Invalide,
Kalenderjahr.
Rentner oder mitversicherte Familienangehörige,
werden dabei nicht berücksichtigt. 䡲 Durch Heuschnupfen, etwa 22% der Weltbe-
völkerung leiden an dieser Allergie, belaufen
Die durch allergische Erkrankungen bedingte einge-
sich die verursachten Kosten weltweit auf
schränkte Leistungsfähigkeit kommt gesellschaftlich
16,5 Milliarden Euro.
nicht nur in der Gruppe der Erwerbstätigen zum
Tragen. Auch Kinder, die im vermehrten Maße von 䡲 In der Europäischen Union verursachen Aller-
Allergien und Asthma betroffen sind, benötigen gien rund 25 Milliarden Euro an jährlichen
zusätzliche Betreuung durch Familienmitglieder, direkten und indirekten Kosten. Im Jahr 2000
haben deutlich mehr Schulfehlzeitentage und kön- gingen verursacht durch Allergien insgesamt
nen die Einschränkungen der Lebensqualität bei 1,7 Mio. Lebensjahre durch Invalidität und
Allergieerkrankungen, z. B. Schmerz- und Angst- Tod verloren.
empfinden, Ausgrenzung und Stigmatisierung, weit
䡲 In Deutschland kostet allein die Behandlung
weniger gut bewältigen als Erwachsene. Somit ent-
von Pollenallergikern rund 240 Mio. Euro
jährlich und pro Jahr müssen 30.000 Jugend-
1)
Die Daten wurden für diesen Atlas vom Wissenschaftlichen Institut der
liche ihre Ausbildung aufgrund einer Allergie
1)
Allgemeinen Ortskrankenkasse WIdO erstellt. abbrechen.

11
Allergien – Krankheiten mit Krankheitsprozessen: Faktoren aus der biologischen
EINLEITUNG

und sozialen Umwelt, wie auch genetische Marker,


hohem Forschungsbedarf
tragen zur Entstehung einer Allergie bei. Aber erst
Vor dem Hintergrund wachsender Leistungen und ihr komplexes Zusammenspiel führt letztendlich
damit auch wachsender Kosten im Gesundheitsbe- zur Erkrankung.
reich ist die Erforschung von Krankheiten zwingend Allergien entwickeln sich in einem komplexen Zu-
notwendig. Nicht nur die Erkrankungen an sich sammenspiel zwischen Umwelt und Genen. So viel-
werden dabei fokussiert, sondern auch Aspekte der fältig die Auslöser von Allergien sind, so breit gefä-
Therapie und Versorgung: Am Anfang steht die chert muss auch die Erforschung dieser Krankheiten
Ursachenforschung, die Ansatzpunkte für neue angelegt sein. Eine Vielzahl naturwissenschaftlicher
Präventionsstrategien und Kausaltherapien liefern
kann.Die klinische Forschung untersucht neue diag-
nostische und therapeutische Werkzeuge auf Wirk-
samkeit. Die Versorgungsforschung evaluiert Struk-
turen in der Behandlung sowie in der Pflege von
Erkrankten und Aspekte der sozialen Integration
von Patienten.
Genotyp Umwelt
Der hohe Forschungsbedarf auf dem Gebiet der
Allergien ergibt sich aber nicht nur aus ihrer gesund-
heitsökonomischen Bedeutung, sondern auch aus
dem Wissensstand und den Behandlungsmöglich-
keiten von Krankheiten. Dies gilt in besonderem
Maße für Erkrankungen des allergischen Formen- Phänotyp
kreises, ist doch hier das Wissen noch lückenhaft. Abb. 1: Allergien – ein komplexes Zusammenspiel zwischen Genen und der Umwelt.
Zwar ist es heute möglich, bei exakter Diagnose und Quellen: Michael Kabesch, München, und Roger Lauener, Zürich.

Identifikation von Auslösern, Allergien und Asthma


zu kontrollieren und somit Krankheitsschübe ab- und medizinischer Disziplinen arbeitet interdiszi-
zufangen, doch sind trotz intensiver Bemühungen plinär zusammen, um die zugrunde liegenden Me-
auf dem Gebiet der biomedizinischen Forschung chanismen aufzuklären und um neue Behandlungs-
Allergien und Asthma bis heute nicht heilbar. Er- strategien zu entwickeln.
folgreiche Ansätze in der Primärprävention und der
Behandlung können aber nur auf der Grundlage
eines detaillierten Wissens über die Initiierung und
Allergien – Zusammenspiel vieler
Etablierung von krankmachenden Mechanismen so-
wie der zu Grunde liegenden chronischen Entzün- Fachrichtungen bei der klinischen
dungsprozesse erarbeitet werden. Forschung am Patienten
Erst wenn die grundlegenden Vorgänge bei der Ent- Da es eine Krankheit „Allergie“ so nicht gibt, kann
stehung von Allergien bekannt sind, wird es möglich folglich auch nicht eine einzige medizinische Fach-
sein, Kausaltherapien zu entwickeln, um so die Ur- richtung alle allergischen Erkrankungen der unter-
sachen und nicht nur die Symptome zu heilen. schiedlichen Organsysteme diagnostizieren, behan-
deln und erforschen. So ist der Ausbildungsweg zum
Allergologen ein weiter, denn es bedarf zunächst ei-
Allergien – Eine Herausforderung ner kompletten Facharztausbildung in einem aner-
für interdisziplinäres Denken und kannten Fach wie der Dermatologie, Pneumologie,
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, der Inneren Medizin
Forschen in der Grundlagen- oder Pädiatrie, um anschließend die Spezialisierung
forschung und in der Klinik zum Allergologen folgen zu lassen.

Bei Allergien, so wie bei fast allen chronischen Volks- Das Querschnittsfach Allergologie ist somit in vie-
krankheiten, spricht man von multifaktoriellen len medizinischen Fachrichtungen verankert und

12
Gesundheitsökonomie
Kosten- und Nutzen-Analysen
von Gesundheitsangeboten

Versorgungsforschung
Analyse und Bewertung
von Versorgungsstrukturen

Klinische Forschung
Klinische Studien zur Bestimmung
der Wirksamkeit von Therapeutika

Wirkstoffforschung
Entwicklung neuer Therapeutika

Diagnostische Forschung
Entwicklung neuer diagnostischer Verfahren

Biomedizinische Grundlagenforschung
Modellbildung zur Aufklärung von
Mechanismen der Krankheitsentstehung

Epidemiologie
Krankheitsverteilung und Häufigkeit, Erkennung von Risiko-
und Schutzfaktoren in der Bevölkerung, Hypothesenbildung

Abb. 2: Die Stufen der Erforschung von Krankheiten.

die Erkrankungen werden dort auch patientennah Eine stärkere Vernetzung verspricht einen schnel-
erforscht. Als Querschnittsfach ergeben sich dabei leren und direkten Transfer von Wissen in die
zahlreiche Fragestellungen, die fachübergreifend Entwicklung neuer Behandlungsstrategien und
bearbeitet werden müssen und nur so beantwortet mehrt damit den Nutzen für den Patienten.
werden können.

Kurz zusammengefasst
Allergien – Ein ideales Feld für ALLERGIEN – DIE ZENTRALEN
translationale Forschung nahe HERAUSFORDERUNGEN DER
am Patienten ALLERGIEFORSCHUNG
Bis heute...
Epidemiologie,Grundlagenforschung und klinische
Forschung für sich genommen können sicherlich 䡲 ... gibt es keine effektive Primärprävention
dazu beitragen, viele offene Forschungsfragen zu be- allergischer Erkrankungen.
antworten. Um aber letztendlich eine schnellere und
䡲 ... ist keine exakte Vorhersage für den Aus-
nachhaltige Verbesserung in der Versorgung von Er-
bruch der Erkrankung möglich, da bisher
krankten erzielen zu können, müssen sich diese For-
prädiktive Marker fehlen.
schungsbereiche stärker vernetzen. Diese Idee der
translationalen Forschung zielt nicht nur auf die 䡲 ... ist keine Kausaltherapie verfügbar und der-
klassischen Forschungseinrichtungen an den Uni- zeit nur eine symptomatische Behandlung
versitäten ab. Eine integrierende Vernetzung von möglich.
Forschung und Behandlung kann auch Kranken-
䡲 ... können die Chronifizierung und der atopi-
häuser und Praxen, Forschungszentren und Bun-
sche Marsch medikamentös nicht aufgehalten
desinstitutionen einschließen, um möglichst viele
werden.
Aspekte einer patientennahen Forschung berück-
sichtigen zu können. Das Schlagwort „From bench 䡲 ... können Nebenwirkungen bei Dauer-
to bedside“ (Von der Laborbank an das Kranken- therapien mit etablierten Pharmaka nicht
bett) verdeutlicht die dahinter stehende Strategie. verhindert werden.

13
KARTENWERK

Wie ist das Kartenwerk zum


Forschungsatlas entstanden?
Forschungslandschaft „Allergie“ – Der Forschungsatlas als Bestandsaufnahme und Blick in
die Zukunft.

Es stellt sich nun die Frage,ob der Forschungsstand- widerspiegeln. Diese Daten wurden ebenfalls mit
ort Deutschland für diese Herausforderungen gut einem standardisierten Fragebogens erhoben, der
genug gerüstet ist. Wie vielfältig und leistungsfähig mittels des Schulnotensystems einen schnellen
ist die deutsche Allergieforschung, wie groß ist das Überblick über die Bewertungen der Experten er-
Spektrum der Themen, wie gut sind die infrastruk- möglicht. Ergänzend konnten die Experten freie
turellen Voraussetzungen? Antworten zu Chancen und Defiziten der deut-
schen Allergieforschung geben, die dann in eine
Der Forschungsatlas bietet als Bestandsaufnahme Rangfolge gebracht wurde.
einer Forschungslandschaft einen Überblick im Kar-
tenformat. Ergänzend dazu bietet eine Defizit- und So entstand ein Kompendium, das politischen Ver-
Bedarfsanalyse auf der Basis des momentanen Quer- antwortlichen, Fördereinrichtungen und Stiftun-
schnitts einen Blick in die Zukunft. gen, Ärzten und Wissenschaftlern und interessierten
Laien einen Einblick in eine Forschungslandschaft
Sowohl der Kartenteil als auch die Defizit- und Be- bietet,die eine der großen Themen der Gesundheits-
darfsanalyse basieren auf Angaben und Daten, die forschung betrifft – die allergischen Erkrankungen.
durch Befragung der Einrichtungen selbst angege-
ben wurden.
Die Datenerhebung
Der Forschungsatlas – Ein Karten- Das Kartenwerk basiert auf einer Datenerfassung
werk methodisch basierend auf mit einem hohen Rücklauf, die entsprechend einer
wissenschaftlich erhobenen Daten Vollerhebung alle Standorte der Allergieforschung
in Deutschland einschließt. Um alle derzeitig zu Al-
Mit Unterstützung der genannten Fachgesellschaf- lergien forschenden Kliniken, Krankenhäuser oder
ten (siehe Umschlagrückseite) konnten die Einrich- Institute und ihre namentliche Leitung2 erfassen zu
tungen, die auf dem Gebiet der Allergieforschung können, wurden folgende Schritte durchgeführt:
tätig sind, für dieses Projekt gewonnen werden.
䡲 Umfassende Internetrecherche und Homepage-
Mithilfe eines standardisierten Fragebogens wur- Analyse.
den die Leitungen der entsprechenden Institute und
Kliniken zu ihren institutionellen Voraussetzungen 䡲 Screening der Publikationsdatenbank „Medline“
und Forschungsaktivitäten befragt, um die Stand- nach Allergie-Publikationen mit deutscher
orte der deutschen Allergieforschung umfassend, Autorenschaft seit dem Jahr 2000.
neutral und quellennah zu beschreiben. Die Teil-
䡲 Screening der Mitgliederverzeichnisse sowie
nahme der Institution basierte auf Freiwilligkeit. der von den einschlägigen Fachgesellschaften
Es wurde auch respektiert, dass nicht jede Einrich- geführten Klinik- und Institutsdatenbanken.
tung zu allen Fragen Stellung nahm. Durch den For-
schungsatlas kann so ein repräsentatives Bild der 䡲 Vorstellung des Projekts und Aufruf zur Teil-
deutschen Allergieforschung an Interessierte aus der nahme auf den Internetseiten der Fachgesell-
Fach- und breiten Öffentlichkeit weitergeben werden. schaften und in der Fachzeitschrift „Allergo-
Journal“.
Mit der Defizit- und Bedarfsanalyse können auch
erstmals Daten präsentiert werden, die sowohl eine
Standortbestimmung als eine Perspektivenein- 2)
In dieser Arbeit wird die männliche Form verwendet.
schätzung durch die Forschungsexperten selbst Grundsätzlich sind jedoch immer beide Geschlechter gemeint.

14
䡲 Die dabei gewonnen Datensätze wurden abge- Die folgende Abbildung zeigt den schematischen
glichen, gegebenenfalls einzelne Angaben auf Ablauf der Erhebung.
Aktualität geprüft und zu einer Adressenliste
vereinigt.

䡲 Im Zeitraum von Mai bis September 2007 wurden Mitgliederliste und Klinikdatenbanken
der Fachgesellschaften
die Führungspersonen der so ermittelten Ein-
richtungen per E-Mail kontaktiert, mit der Bitte
den Erhebungsbogen für die von ihnen geleitete Internet- und Medien-Recherche
Einrichtung auszufüllen und zurückzusenden.

䡲 Einrichtungen, die bis dahin nicht geantwortet


Versendung der Fragebögen an
hatten, wurden postalisch nochmals angeschrie- 456 Kliniken / Institute per E-Mail
ben und um Rückmeldung gebeten. Insgesamt
wurden 456 Kliniken und Einrichtungen ange-
schrieben. Erneutes Anschreiben der
Kliniken / Institute

䡲 Der Rücklauf betrug 92 % (n = 419). Die Ein-


richtungen, die nicht geantwortet hatten, waren Aufruf zur Teilnahme und Vorstellung
Einrichtungen der Krankenversorgung. des Projekts im Allergo-Journal

䡲 296 Kliniken berichteten, dass sie nicht forschen,


sondern ausschließlich in der Krankenversor- 296 Kliniken – 8 Kliniken /
gung tätig sind. ausschließlich Rücklauf 92% Institute – Aufgabe
Krankenversor- n = 419 der Allergie-
䡲 8 Einrichtungen gaben an, in den letzten fünf gung Forschung

Jahren nicht mehr über allergische Erkrankun-


gen zu forschen. 115 Kliniken / Institute als
Datengrundlage für den
䡲 Somit verblieben 115 Datensätze, die als Daten- Forschungsatlas
grundlage des Kartenwerkes dienten.

䡲 Im nächsten Schritt wurden die Daten standort- Standortbezogene Datenanalyse


bezogen statistisch ausgewertet. Die Daten-
analyse erfolgte mit dem statistischen Software-
packet SPSS 14.1. Kartenwerk zur Allergieforschung

䡲 Die so gewonnen Daten wurden mit Unterstüt-


zung eines professionellen Info-Grafikdesigners Abb. 3: Flussdiagramm der Datenerhebung zum Kartenwerk
in die Deutschlandkarte anschaulich übertragen. des Forschungsatlas.

Hinweis
䡲 Die in den Karten wiedergegebenen Angaben von den Teilnehmern selbst im Fragebogen
basieren auf den, von den Befragten gemach- angegeben wurden.
ten Angaben. Die Landkarten spiegeln somit
䡲 In München wurden die beiden Universitäten
das Profil eines Standortes wider, das die
(Ludwig-Maximilians-Universität, Technische
dort ansässigen Einrichtungen selbst
Universität) in einigen Abbildungen als eigen-
erstellt haben.
ständige Standorte betrachtet, da diese universi-
䡲 Wie bei jeder Datenerhebung per Fragebogen tätsbezogene Daten lieferten. In Berlin erfolgten
gibt es auch in diesem Datensatz Lücken. Es die Angaben instituts- bzw. klinikbezogen, so
wurden nur die Daten berücksichtigt, die dass Berlin als ein Standort betrachtet wird.

15
KARTENWERK KARTE I

Allergieforschung in Deutschland
Die Karte I präsentiert die Forschungsstandorte in Deutschland, an denen
Allergieforschung betrieben wird.

Die Einrichtungen an den Standorten sind unter- Daten & Fakten


gliedert in:
䡲 An 45 Standorten wird in 115 Einrichtungen
䡲 Universitätskliniken (universitär angegliederte
Forschung zu Allergien und Asthma betrieben.
Einrichtungen der Krankenversorgung,
der Forschung und der Lehre). 䡲 Über 70 % dieser Einrichtungen sind
Universitätsklinken.
䡲 Universitäts- und An-Institute (universitäre
Lehr- und Forschungseinrichtung mit und 䡲 An 18 Allergieforschungsstandorten bearbeiten
ohne Aufgaben in der Krankenversorgung. Universitätsinstitute und An-Institute Frage-
An-Institute nehmen zum Teil auch stellungen zu diesen Gebieten.
Forschungsaufgaben der Länder wahr).
䡲 An 13 Standorten wird Allergieforschung an
䡲 Bundesforschungseinrichtungen (Institute, die nichtuniversitären Krankenhäusern oder ambu-
dem Geschäftsbereich eines Bundesministeri- lanten Einrichtungen der Krankenversorgung
ums, hier dem Bundesministerium für Gesund- betrieben.
heit, zugeordnet sind und neben Forschungs-
䡲 An sechs Standorten finden sich öffentlich-
aufgaben auch Beratungs-, Prüfungs- und
rechtliche Forschungseinrichtungen.
Kontrollaufgaben wahrnehmen. Das Robert
Koch Institut in Berlin und das Paul-Ehrlich- 䡲 Berlin, Hannover, Leipzig und München haben
Institut in Langen sind Forschungseinrichtungen als Einzelstandorte eine besonders hohe Dichte
des Bundes, die sich u. a. der Allergieforschung und Vielfalt an Einrichtungen mit Schwerpunk-
widmen). ten in der Allergieforschung.

䡲 Öffentlich-rechtliche Forschungsinstitute
(Einrichtungen der Max-Planck-, Fraunhofer-
und der Helmholtz-Gesellschaften oder der
Leibniz-Gemeinschaft).

䡲 Nicht-universitäre Einrichtungen der ambu-


lanten, stationären und rehabiltativen Kranken-
versorgung.

Fazit
70 % der Allergieforschungsaktivitäten sind in
Deutschland an Universitätskliniken, knapp
20 % an Universitäts- oder öffentlich-rechtlichen
Instituten und gut 10 % an Institutionen der
nicht-universitären Krankenversorgung zu
finden.

16
Kiel
Rostock
Borstel Lübeck
Großhansdorf
Hamburg

Bremen

Berlin
Hannover
Osnabrück
Minden
Magdeburg
Münster
Wesel
Recklinghausen
Bochum Göttingen
Halle
Leipzig
Düsseldorf
Schmallenberg
Dresden
Köln
Aachen Marburg Jena
Bonn
Gießen

Wiesbaden Frankfurt
Mainz Langen
Darmstadt Würzburg
Erlangen
Mannheim
Heidelberg

Karlsruhe Regensburg

Stuttgart
Tübingen
Ulm

München
Freiburg
Gaißach

Universitätskliniken Universitäts- und Bundesforschungs- öffentlich-rechtliche Einrichtungen der ambulanten,


An-Institute einrichtungen Forschungsinstitute stationären und rehabilitativen
Versorgung
17
KARTENWERK KARTE II

Klinische Allergieforschung in
medizinischen Disziplinen
Die Karte II zeigt, aufgeschlüsselt nach medizinischen Fachgebieten,
Forschungsstandorte, an denen klinische Forschung betrieben wird.

Die klinische Forschung befasst sich nach einer De- Daten & Fakten
finition des Wissenschaftsrats von 1986 „mit allen
Formen der Erforschung von Ursachen, Entstehung 䡲 Mit 30 forschenden Kliniken ist die Derma-
und Verlauf von Krankheiten sowie die wissen- tologie der größte medizinische Allergiefor-
schaftliche Beschäftigung mit ihrer Erkennung und schungsbereich.
Behandlung“. Die Deutsche Forschungsgemein-
䡲 Mehr als ein Drittel der Standorte (n = 18)
schaft fügt dieser Aussage die Aspekte der grund-
beforscht klinische Aspekte von Allergien bei
lagenorientierten, krankheitsorientierten und pa-
Kindern.
tientenorientierten Forschung hinzu.
䡲 An 15 Standorten werden allergische Erkran-
Die klinische Allergieforschung wird im Wesent-
kungen der Lunge von Pneumologen beforscht.
lichen durch die medizinischen Fachgebiete Pneu-
mologie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (HNO), 䡲 13 HNO-Kliniken befassen sich mit Forschungen
Dermatologie und Pädiatrie repräsentiert. Das auf den Gebieten ihrer speziellen Krankheits-
Spektrum der bearbeiteten Themen und Fragestel- bilder z. B. der Rhinokonjunktivitis.
lungen reicht von der Untersuchung grundlegender
䡲 Als sonstige Bereiche werden Forschungs-
Mechanismen der Erkrankung, Diagnose-, Thera-
projekte im Bereich der Arbeitsmedizin und
pie- oder Präventionsmöglichkeiten bis hin zur Ver-
Pharmakologie durchgeführt. Die klinische
sorgung der Erkrankten.
Forschung zu Nahrungsmittelallergien ist an
drei Standorten vertreten.

䡲 Ein Plazenta-Labor, welches ebenfalls auf


dem Gebiet der Allergien arbeitet, besteht am
Universitätsklinikum Jena.

Fazit
In Deutschland wird die klinische Allergie-
forschung vor allem durch die Dermatologie
getragen, aber auch in den medizinischen Fach-
gebieten der Pädiatrie, der Pneumologie und
der HNO-Heilkunde werden allergische Erkran-
kungen intensiv untersucht.

18
Kiel
Rostock
Borstel Lübeck
Großhansdorf
Hamburg

Bremen

Berlin
Osnabrück Hannover
Minden Magdeburg
Münster
Wesel
Recklinghausen
Bochum Göttingen
Halle
Düsseldorf Leipzig
Schmallenberg
Dresden
Köln
Aachen Marburg Jena
Bonn
Gießen

Wiesbaden Frankfurt

Mainz Langen
Würzburg
Darmstadt
Erlangen
Mannheim
Heidelberg

Karlsruhe Regensburg

Stuttgart
Tübingen
Ulm
TU
LMU
München
Freiburg
Gaißach

Dermatologie Hals-, Nasen- Pneumologie Pädiatrie andere


und Ohrenheilkunde

19
KARTENWERK KARTE III

Behandlung von Allergiepatienten an


forschenden Kliniken und Instituten
Die Karte III zeigt speziell auf die Behandlung von Allergiepatienten ausgerichtete
Versorgungsangebote an den Forschungsinstitutionen und Kliniken in Deutschland.

Die Schwerpunktbildung auf spezifische Erkran- seltenere interdisziplinäre Ordinationsangebote für


kungsbilder ist an deutschen Kliniken in den letzten Patienten.
Jahren deutlich vorangeschritten, so auch in der Al-
Als Behandlungszentren wurden die Standorte
lergieforschung. An vielen medizinischen Versor-
markiert, die in ihren Angaben diesen Begriff im
gungszentren soll dieses auch zu einer Verzahnung
Hinblick auf eine Erkrankung (z. B. Anaphylaxie-
zwischen der Krankenversorgung und der For-
zentrum) oder im Sinne eines Medizinischen Versor-
schung führen. Damit eröffnet sich theoretisch die
gungszentrums (MVZ) benutzen.
Möglichkeit zu einem schnellen und innovativen
Transfer von Ergebnissen im Sinne einer translatio- Die Darstellung gibt das Vorhandensein des Angebots
nalen Forschung. an den Allergieforschungsinstitutionen wieder, eine
Quantifizierung der Einzelangebote für Patienten am
Spezielle Versorgungsangebote für Allergiker, die in
Standort kann hieraus nicht abgeleitet werden.
diesen Schwerpunktzentren vorgehalten werden,
charakterisieren nicht nur einen leistungsfähigen Daten & Fakten
Versorgungsstandort, sondern bieten auch optimale
Bedingungen für Forschungsprojekte, die insbeson- 䡲 Die Hälfte (n = 25) aller Allergieforschungs-
dere in der klinischen Forschung angesiedelt sind. standorte verfügt über spezifische Sprechstun-
denangebote mit teilweise interdisziplinärer
Der Patient profitiert in vielerlei Hinsicht von die-
Zusammenarbeit mehrerer Kliniken.
sem Leistungsangebot: Eine auf den Erkrankungs-
kreis optimierte und individuell abgestimmte Diag- 䡲 An zwei Dritteln (n = 29) der Standorte wird
nostik und eine Versorgung auf dem aktuellen allergologische Spezialdiagnostik angeboten.
Kenntnisstand durch fachspezifisch ausgebildetes
䡲 An fast jedem zweiten Standort (n = 20) gibt es
medizinisches Personal.
allergologische Behandlungszentren.
Auch die patientennahe klinische- und Versorgungs-
䡲 Zusätzlich forschen 9 von derzeit 13 ausgewie-
forschung kann von diesem Angebot profitieren:
senen „Koordinierungszentren für Klinische
䡲 Eine Spezialdiagnostik ermöglicht die genaue Studien KKS“-Standorten im Bereich allergi-
Klassifizierung der allergischen Erkrankungen – scher Erkrankungen, wobei 20 der hier betrach-
eine zentrale Voraussetzung für valide klinische teten Allergieforschungsstandorte an klinischen
Studien. Studien beteiligt sind.

䡲 Der Zugriff auf gut charakterisierte Patienten- 䡲 Durch umfassende klinische Versorgungs-
kollektive ist gegeben. strukturen zeichnen sich die Standorte Berlin,
Hannover, Jena, Köln, Marburg und München
䡲 Die Bedingungen für die Langzeitbetreuung-
aus (alphabetische Reihenfolge).
und Beobachtung von Patienten sind verbessert.

Unter dem Begriff Spezialdiagnostik subsumieren Fazit


sich in-vivo-Verfahren zur Analyse von allergischen
Die Versorgungsdichte und -qualität der Diag-
Erkrankungen wie z.B. Untersuchungen im Schlaf-,
nose- und Behandlungsmöglichkeiten von Aller-
Riech- und Lungenfunktionslabor sowie alle Arten
giepatienten an den Forschungsstandorten ist
von Allergie- bzw. Provokationstesten.
hoch und bietet gute Bedingungen für eine enge
Spezielle Sprechstunden bieten Allergiepatienten und forschungsfördernde Verzahnung im Be-
krankheitsspezifische Beratung und/oder machen reich der Allergologie.

20
Kiel
Rostock
Borstel Lübeck
Großhansdorf
Hamburg

Bremen

Berlin
Osnabrück Hannover

Minden Magdeburg
Münster
Wesel
Recklinghausen
Bochum Göttingen
Halle
Düsseldorf Leipzig
Schmallenberg
Dresden
Köln
Aachen Marburg Jena
Bonn
Gießen

Wiesbaden Frankfurt

Mainz Langen
Würzburg
Darmstadt
Erlangen
Mannheim
Heidelberg

Karlsruhe Regensburg

Stuttgart
Tübingen
Ulm

München
Freiburg
Gaißach

Spezialdiagnostik Interdisziplinäre bzw. Behandlungszentrum


spezielle Sprechstunden oder Behandlungsschwerpunkt

21
KARTENWERK KARTE IV

Allergieforschung:
Klinische und Grundlagenforschung
Die Karte IV gibt einen Überblick über die Standorte der beiden großen Forschungsfelder,
der biomedizinischen Grundlagenforschung und der klinischen Forschung sowie andere
Bereiche.

Die Grundlagenforschung im Kontext der Allergie- Daten & Fakten


forschung umfasst nach Definition der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) die grundlegenden 䡲 Klinische Forschung wird an 93% der Allergie-
biologischen Mechanismen, während die klinische forschungsstandorte betrieben.
Forschung ihre Fragestellungen auf definierte
䡲 Grundlagenforschung findet sich an 69% der
Krankheitsbilder ausrichtet. Mittels Untersuchun-
Standorte.
gen an Gewebs- und Zellmaterial sowie durch den
Einsatz von Tiermodellen können z. B. grundle- 䡲 Epidemiologische und bevölkerungsmedizini-
gende Mechanismen aufgeklärt werden. Dadurch sche Aspekte von allergischen Erkrankungen
lassen sich neue Ansätze für Behandlungs-, Reha- werden an 40% der Standorte bearbeitet.
bilitations- und Präventionsstrategien ableiten, die
eventuell zu einem späteren Zeitpunkt in der klini-
schen Forschung an einem ausgewählten Patienten-
gut auf Wirksamkeit überprüft werden. So können
verbesserte Verfahren in der Allergodiagnostik zur
Einsatzreife gebracht werden und Behandlungen so-
weit optimiert werden, dass sie eine deutliche Ver-
besserung der Lebensqualität von Erkrankten garan-
tieren.
Als andere Forschungsbereiche werden in Karte IV
die Bereiche der Arbeits- und Umweltmedizin, der
Labormedizin, Versorgungsforschung, der Veteri-
närmedizin und der Epidemiologie abgebildet.Letz-
tere widmet sich bevölkerungsmedizinischen As-
pekten und trägt als Hypothesengeber wesentlich
zur Aufklärung der Entstehung von Allergien wie
auch zur Prävention dieser Erkrankungen bei.
Die Darstellungen basieren auf den Angaben der
Institutsleitungen. Da an einigen Standorten so-
wohl im Grundlagen als auch im klinischen Bereich
geforscht wird, wurden Mehrfachnennungen be-
rücksichtigt.

Fazit
In der Allergieforschung dominiert die
klinische Forschung vor grundlagen-
spezifischen Fragestellungen.

22
Kiel
Rostock
Borstel Lübeck
Großhansdorf
Hamburg

Bremen

Berlin
Osnabrück Hannover
Minden
Magdeburg
Münster
Wesel
Recklinghausen
Bochum Göttingen
Halle
Leipzig
Düsseldorf
Schmallenberg
Dresden
Köln
Aachen Marburg Jena
Bonn
Gießen

Wiesbaden Frankfurt
Langen
Mainz Darmstadt Würzburg

Mannheim Erlangen
Heidelberg

Karlsruhe Regensburg

Stuttgart
Tübingen
Ulm LMU TU

München
Freiburg
Gaißach

Überwiegende Tätigkeit der


Institutionen im Bereich: 5–7
2–4
1
Grundlagenforschung Klinische Forschung Andere Anzahl der Institute
Forschungsbereiche und Kliniken

23
KARTENWERK KARTE V

Allergologische Forschungsfelder
in den Bundesländern
Die Karte V zeigt eine bundeslandbezogene Auswertung für Forschungsfelder
in der Allergieforschung.

Die Allergieforschung umfasst ein breites Wissen- Daten & Fakten


schaftsspektrum. So sucht die Epidemiologie nach
Risiko- und Schutzfaktoren, die u. a. wichtig für die 䡲 Die Dichte von Zentren der Allergieforschung
Prävention von Allergien sein können. Die grund- entspricht in etwa dem Verhältnis der Dichte
lagenorientierte biomedizinische Forschung geht der Einwohnerzahl und der Universitätsdichte.
den Mechanismen nach, die an der Entstehung und Bayern, Berlin und Hessen liegen aber deutlich
Chronifizierung von Allergien beteiligt sind. Die darüber.
patientennahe klinische Forschung greift diese Er-
䡲 Brandenburg und das Saarland haben keine
gebnisse auf und nutzt diese Erkenntnisse für eine
Standorte, an denen Allergieforschung betrieben
verbesserte Diagnostik, Therapie und Versorgung
wird.
von Betroffenen. Die Gesundheitsökonomie be-
leuchtet u.a. die Leistungen und Kosten eines Be- 䡲 In Bayern, NRW und Sachsen sind die Präven-
handlungsweges nach Effizienzaspekten. tionsforschung sowie die Epidemiologie anteilig
besonders stark vertreten.
Für die Darstellung wurden die Angaben der Insti-
tutionen ihrem Forschungsfokus entsprechend in 䡲 In Baden-Württemberg ist die biomedizinische
den Bundesländern zusammengefasst. Grundlagenforschung überproportional stark
gegenüber der Diagnostik- und Therapie-
forschung vertreten.

䡲 Gesundheitsökonomische Fragestellungen
werden deutschlandweit nur an wenigen Stand-
orten nämlich Dresden, Köln, LMU München
und Osnabrück fokussiert.

Fazit
In Bayern, Berlin und Hessen ist die Dichte der
in der Allergieforschung aktiven Einrichtungen
gemessen an der Einwohnerzahl besonders hoch.
NRW weist als bevölkerungsstärkstes Bundes-
land erwartungsgemäß die höchste Zahl an
Einrichtungen auf.

24
Schleswig-
Holstein
Mecklenburg-
Vorpommern
Hamburg

Bremen Brandenburg

Niedersachsen Berlin

Sachsen-Anhalt

Nordrhein-Westfalen

Sachsen
Thüringen
Hessen

Rheinland-Pfalz

Saarland

Bayern

Baden-Württemberg

15

10

Epidemiologie Biomedizinische Diagnostik Therapie Versorgung Prävention Gesundheits- Anzahl der


Grundlagen ökonomie Institute/Kliniken

25
KARTENWERK KARTE VI

Experimentelle Allergieforschung
Die Karte VI gibt einen Überblick zu experimentellen Expertisen an den Standorten der
deutschen Allergieforschung.

Die Qualität und Leistungsfähigkeit biomedizini- Daten & Fakten


scher Forschung hängt zu einem großen Teil von den
labortechnischen Möglichkeiten und dem damit 䡲 Die Allergieforschungsstandorte Berlin, Borstel,
verbundenen Methodenspektrum, so wie auch vom Freiburg, Hannover, Jena, Langen, Mainz,
Know-how der Wissenschaftler und des technischen Marburg und München verfügen über alle hier
Personals ab. Diese Faktoren machen die jeweilige genannten Expertisen.
Expertise des Standortes und seine Leistungsfähig-
䡲 München besitzt insgesamt die höchste Dichte
keit im jeweiligen Themenschwerpunkt aus, die hier
im Bereich der analytischen Expertise gefolgt
wie folgt zusammenfassend und standortbezogen
von Hannover und Mainz.
abgebildet werden:
䡲 In Freiburg gibt es eine Bündelung immunolo-
䡲 Die analytische Expertise umfasst die Ausstat-
gischer Kompetenz.
tungen und das Know-how in Bereichen der
in-vitro und in-vivo Analytik und Diagnostik 䡲 Mainz weist die höchste Dichte an Einrichtungen
z. B. Allergietestsysteme, Allergennachweis- mit zytologischer Laborexpertise auf.
methoden, Lungenfunktionsanalysen oder
䡲 München ist ein Zentrum mit allergo-genom-
bildgebende Verfahren.
ischer und molekularbiologischen Expertisen.
䡲 Die immunologische Expertise umfasst spezifi-
䡲 Schwerpunkte für tierexperimentielle Untersu-
sche Methoden und Know-how zum Nachweis
chungen an der Maus finden sich in Hannover,
von immunologischen Parametern (Immun-
Mainz und Marburg.
globuline, Zytokine, Zellen des Immunsystems).
Und ergänzend zur Karte:
䡲 Zur molekularbiologischen Expertise gehören
Techniken und Know-how, mit denen die gene- 䡲 Eine Zertifizierung – zum Teil auch mit Akkre-
tischen Faktoren der Allergieentstehung identifi- ditierung – des Qualitätsmanagementsystems
ziert werden können (DNA-Array- und Chip- ihrer Labore nach z. B. DIN EN ISO 9000ff
Technologie, Epigenetik). oder DIN EN ISO 15189 geben 6 Standorte an
(Berlin, Frankfurt, Gaißach, Hannover, Jena,
䡲 Zytologische Expertisen beinhalten Arbeits-
Magdeburg, Marburg). Das „Good Laboratory
weisen und Know-how, die sich auf zelluläre und
Praxis“ (GLP)-Zertifikat haben Hannover und
Gewebsstrukturen beziehen (Histologie, Mikros-
Bochum. Zudem beteiligen sich einige Labore
kopie, Morphometrie).
bei Ringversuchen.
䡲 Die Tiermodell-Expertise beinhaltet Einrich-
tungen zur Tierhaltung, sowie Arbeitstechniken
und Know-how zur Durchführung tierexperi-
menteller Untersuchungen, wie z. B. Asthma-
Allergiemodelle in Nagern oder die Herstellung Fazit
von speziellen, genetisch manipulierten Knock-
out-Tieren zur erweiterten Modellbildung. An deutschen Allergieforschungsinstitutionen
existiert ein breites Spektrum von experimentel-
len Möglichkeiten und Know-how. An neun na-
tionalen Standorten bestehen Möglichkeiten zu
umfassenden Laboruntersuchungen im Rahmen
der experimentellen Allergieforschung.

26
Kiel
Rostock
Borstel Lübeck
Großhansdorf
Hamburg

Bremen

Berlin
Osnabrück Hannover
Minden
Magdeburg
Münster
Wesel Recklinghausen
Göttingen
Bochum Halle
Düsseldorf Leipzig
Schmallenberg
Dresden
Köln
Aachen Marburg Jena
Bonn
Gießen

Wiesbaden Frankfurt
Langen
Mainz Würzburg
Darmstadt
Erlangen
Mannheim
Heidelberg

Karlsruhe Regensburg
Stuttgart
Tübingen TU
Ulm
LMU
München
Freiburg
Gaißach

analytische immunologische molekularbiologische Tiermodelle zytologische


Expertise Expertise Expertise Expertise

27
KARTENWERK KARTE VII

Allergologische Erkrankungen:
Schwerpunkte der Allergieforschung
Die Karte VII zeigt die krankheitsspezifische Schwerpunktbildung
der Allergieforschung an den deutschen Standorten.

Die Zuordnung krankheitsspezifischer Forschungs- 䡲 Als „Andere“ werden Forschungen an Anaphy-


aktivitäten repräsentiert eine weitere Sichtweise auf laxie, Berufsallergien und Insektengiftallergien
die Schwerpunktbildung in der Allergieforschungs- mehr als einmal genannt. Jeweils eine Einrich-
landschaft. Einige Institute oder Kliniken widmen tung arbeitet zu Implantatallergien sowie
sich Forschungen zu unterschiedlichen allergischen speziellen Unverträglichkeiten wie Gluten-
Erkrankungen, weswegen Mehrfachnennungen be- oder ASS-Intoleranzen.
rücksichtigt werden. Nicht spezifiziert wird, ob es
sich um eher grundlagenorientierte, präventive,
diagnostische oder therapeutische Fragestellungen
Fazit
im jeweiligen Krankheitsbild handelt.
Am Häufigsten werden deutschlandweit all-
Daten & Fakten gemeine Fragestellungen allergischer Erkran-
kungen erforscht. Bei den Krankheitsbildern
䡲 Zu allgemeinen Fragestellungen von Allergien dominieren Forschungen auf den Gebieten
bzw. Atopien forschen mehr als zwei Drittel der Asthma bronchiale und Rhinokonjunktivitis.
Kliniken oder Institutionen.
䡲 Das Asthma bronchiale wird
ebenso wie die allergische
Rhinokonjunktivitis an 40%
der befragten Forschungs- Minden
einrichtungen untersucht.
䡲 Auf die Atopische Dermatitis
richten mehr als ein Drittel Münster
der befragten Einrichtungen
Wesel
ihren Fokus. Recklinghausen
䡲 Aspekte der Kontaktder-
Bochum
matitis bearbeiten 30 % der
Einrichtungen – mit Schwer-
Düsseldorf
punkten in Bochum, Mar- Schmallenberg
burg, Erlangen, Hannover,
München und Freiburg Köln
(absteigende Reihenfolge). Marburg
Aachen
䡲 Zu Nahrungsmittelunver- Bonn
träglichkeiten forschen ein
Gießen
Viertel der Einrichtungen.
Standorte mit mehr als einer
Forschungsinstitution sind
Berlin, Erlangen, Hannover Frankfurt
Wiesbaden
und München.
䡲 Arzneimittelallergien werden Langen
von 16 % der Institutionen Darmstadt
bearbeitet – mit Schwer-
punkten in Erlangen und
München.
28
Kiel
Rostock
Borstel
Lübeck
Großhansdorf
Hamburg

Bremen

Osnabrück Berlin
Hannover

Magdeburg

Göttingen
Halle
Leipzig
siehe Sonderkarte
Dresden

Jena

Mainz
Würzburg
Erlangen
Mannheim
Heidelberg

Karlsruhe Regensburg

Stuttgart
TU
Tübingen LMU
Ulm
München

Freiburg
Gaißach

4–6
2–3
1
Allergie/ Rhino- Asthma Atopische allergische Nahrungs- Arzneimittel- Anzahl der
Atopie konjunktivitis bronchiale Dermatitis Kontakt- mittelallergie allergie Institute/Kliniken
allgemein dermatitis
29
KARTENWERK KARTE VIII

Arbeitsgruppen in der
Allergieforschung
Die Karte VIII zeigt eine standortbezogene Zusammenfassung der selbstständigen
wissenschaftlichen Arbeitsgruppen am jeweiligen Allergieforschungsstandort.

Unter wissenschaftlichen Arbeitsgruppen sind Or- Daten & Fakten


ganisationseinheiten zu verstehen, die unter der
Leitung eines selbstständigen und eigenverantwort- 䡲 Insgesamt arbeiten in Deutschland 207 Arbeits-
lichen Leiters stehen. Mit eigenem Budget und einer gruppen an Fragestellungen mit allergologischen
Gruppe von Mitarbeitern werden eigene wissen- Schwerpunkten. Das entspricht einem Durch-
schaftliche Fragestellungen bearbeitet.Vielfach han- schnitt von 1,8 selbständigen Forscherteams je
delt es sich in der Allergieforschung um Projektgrup- Allergieforschungseinrichtung oder Klinik.
pen, die zeitlich befristete Forschungsaufträge unter
䡲 Auf den jeweiligen regionalen Standort bezogen,
definierten finanziellen und personellen Rahmen-
bearbeiten im Mittel 4,8 Gruppen Allergiefor-
bedingungen bearbeiten. Der Arbeitsgruppenleiter
schungsthemen.
kann sowohl der Chef einer Klinik oder eines Ins-
tituts sein oder auch ein qualifizierter Mitarbeiter 䡲 Das Forschungszentrum Borstel weist mit sechs
einer solchen Einrichtung, weswegen sich an vielen Wissenschaftlergruppen die höchste Projekt-
Institutionen mehrere Arbeitsgruppen mit unter- bzw. Arbeitsgruppenzahl für eine einzelne
schiedlichen Teilaspekten der Allergologie beschäf- Institution auf.
tigen.
䡲 Sechs Standorte verfügen über mehr als zehn
Die Anzahl der wissenschaftlichen Arbeitsgruppen Arbeitsgruppen an unterschiedlichen For-
kann somit als ein Maß für die Breite des Spektrums schungseinrichtungen mit der höchsten Zahl
der bearbeiteten allergologischen Fragestellungen in München, Berlin, Freiburg und Leipzig
angesehen werden. Für die Darstellungen wurden (absteigende Reihenfolge).
nur Arbeitsgruppen berücksichtigt, die mit einem
䡲 An sechs Allergieforschungsstandorten gibt es
namentlichen Leiter genannt wurden.
keine gesonderte Arbeitsgruppenstruktur.

Fazit
Über 200 selbstständige Wissenschaftlergruppen
beschäftigen sich in Deutschland mit allergologi-
schen Forschungsfragestellungen. Die Zahl der
Forschergruppen am Einzelstandort reicht bis zu
17 Gruppen an unterschiedlichen Institutionen
oder Kliniken und bis zu sechs Allergieforscher-
gruppen an einer Institution.

30
Kiel

Rostock
Borstel Lübeck
Großhansdorf
Hamburg

Bremen

Berlin
Hannover
Osnabrück
Minden
Magdeburg
Münster
Wesel
Recklinghausen
Göttingen
Bochum Halle
Leipzig
Düsseldorf
Schmallenberg
Dresden
Köln
Aachen Marburg Jena
Bonn
Gießen

Frankfurt
Wiesbaden
Langen
Mainz
Darmstadt Würzburg
Erlangen
Mannheim
Heidelberg

Karlsruhe Regensburg

Stuttgart
Tübingen
Ulm TU
LMU
München
Freiburg
Gaißach

Anzahl der Arbeitsgruppen

unter 5 5 bis 10 über 10

31
KARTENWERK KARTE IX

Akademische Mitarbeiter in der


Allergieforschung (2007)
Die Karte IX zeigt die Anzahl der akademischen Mitarbeiter an den Forschungsstandorten
zum Zeitpunkt der Erhebung im Jahr 2007.

Die Anzahl der Ärzte und/oder Naturwissenschaft- Daten & Fakten


ler stellt ein Maß für die personelle Stärke eines
Allergieforschungsstandorts dar. Gezeigt werden die 䡲 In absteigender Reihenfolge weisen München,
von den Instituten zum Zeitpunkt der Erhebung Marburg, Berlin, Mainz und Hannover die
(2007) angegebenen Mitarbeiterzahlen in den kli- höchste Zahl an akademischen Mitarbeitern in
nischen und nicht-klinischen Bereichen ihrer Aller- der Forschung und der Versorgung von Allergie-
gieforschung sowie in der Versorgung von Allergie- patienten auf.
patienten.
䡲 Mit über 30 Akademikern stellen Berlin und
Zur Größengewichtung wurde die Summe aller am Hannover die Standorte mit der höchsten Mitar-
Standort in der Allergieforschung und Versorgung beiterzahl in der klinischen Allergieforschung.
tätigen akademischen Mitarbeiter gebildet. Das je-
䡲 In der grundlagenorientierten Allergiefor-
weilige Kreissegment gibt den prozentualen Anteil
schung stehen Mainz, Freiburg und Lübeck –
der Mitarbeiter in den jeweiligen Tätigkeitsfeldern
in Kooperation mit dem Forschungszentrum
an.
Borstel – mit jeweils mehr als 20 akademischen
Die Angaben beziehen sich hier auf so genannte Stellen an der Spitze der Beschäftigtenzahlen.
institutsfinanzierte „Hausstellen“, die auch zeitlich
befristet besetzt sein können. An Standorten mit
Versorgungsaufgaben arbeiten Ärzte nicht nur in
der Forschung, sondern nehmen auch Aufgaben in
der Versorgung wahr.

Fazit
An den großen Versorgungszentren mit
angegliederter Allergieforschung arbeiten
besonders viele akademische Mitarbeiter
im Forschungsbereich.

32
Kiel
Rostock
Borstel Lübeck
Großhansdorf
Hamburg

Bremen

Berlin
Osnabrück Hannover
Minden
Magdeburg
Münster
Wesel
Recklinghausen
Bochum Göttingen
Halle
Düsseldorf Leipzig
Schmallenberg
Dresden
Köln
Aachen Marburg Jena
Bonn
Gießen

Wiesbaden Frankfurt
Mainz Langen
Würzburg
Darmstadt
Erlangen
Mannheim
Heidelberg

Karlsruhe Regensburg

Stuttgart
Tübingen TU
Ulm
LMU

München
Freiburg
Gaißach

Haupt-Tätigkeitsfelder Summe der akademischen Mitarbeiter in 2007

Krankenversorgung Klinische Forschung Nicht-klinische Forschung unter 15 15 bis 40 über 40

33
KARTENWERK KARTE X

Drittmittel finanzierte Stellen in der


Allergieforschung (2007)
Die Karte X zeigt standortbezogen die Gesamtzahl an drittmittelfinanzierten
Personalstellen in der Allergieforschung im Jahr 2007.

Neben den sogenannten Hausstellen, die durch die Daten & Fakten
jeweiligen Träger der Forschungsinstitutionen aus-
gewiesen und finanziert werden, ist eine intensive 䡲 Für das Jahr 2007 werden knapp 400 durch Dritt-
Allergieforschung ohne externe Geldgeber kaum mittel finanzierte Arbeitsstellen von den befrag-
möglich. Für die externe finanzielle Förderung von ten Allergieforschungsstandorten gemeldet.
Forschungsprojekten, die so genannte Drittmittel-
䡲 Von diesen Stellen entfallen 40 % auf Doktor-
förderung, stehen öffentliche Fördereinrichtungen,
anden und ein Viertel auf Post-Doktoranden.
Stiftungen und Industrieförderungen bereit. Die
130 Technische Assistenten erhielten ihr Gehalt
Förderung von Forschungsprojekten mit Drittmit-
aus Drittmittelquellen.
teln umfasst die Finanzierung von Wissenschaftlern,
technischem Personal, Investitionen für die Geräte- 䡲 Während elf Standorte ihr Forschungspersonal
anschaffung und die Sachmittelfinanzierung. gänzlich ohne Drittmittel finanzieren, wird an
den anderen Allergieforschungsstandorten zu-
Auf Bundesebene sind das Bundesministerium für
mindest ein Gehalt durch Drittmittel bezahlt.
Bildung und Forschung (BMBF) und die Deutsche
Forschungsgemeinschaft (DFG) große deutsche 䡲 Mit jeweils über 30 Stellen weist Mainz, gefolgt
öffentliche Förderinstitutionen. Auch die Bundes- von Marburg und der LMU in München die
länder stellen Ländermittel für Forschungsprojekte höchste Zahl an Drittmittelstellen auf.
zur Verfügung. Auf internationaler Ebene ist die
䡲 Während in Mainz besonders viele Doktoranden
Europäische Union ein wichtiger Förderer im Dritt-
aus Drittmitteln bezahlt werden, sind es an der
mittelbereich.
LMU München hauptsächlich Post-Doktoran-
Weiterhin gibt es diverse Stiftungen und Förder- den, die auf diese Weise finanziert werden.
möglichkeiten nationaler und internationaler Ins-
titutionen. Die Anzahl der durch Drittmittel finan-
zierten Arbeitsstellen in der Allergieforschung, kann
somit als ein Maß für die erfolgreiche Einwerbung
solcher Mittel für Forschungsprojekte am jeweiligen
Standort angesehen werden.
Die Abbildung unterscheidet neben der Gesamt-
summe fremdfinanzierter Stellen zudem nach Post-
Doktoranden (Finanzierung einer ganzen Stelle),
Doktoranden der Naturwissenschaften (Finanzie-
rung einer halben Wissenschaftlerstelle) und der
technischen Assistenz.

Fazit
Die Drittmittelförderung ist ein zentraler Pfeiler
in der Finanzierung von Wissenschaftlern, die
in allergologisch ausgerichteten Forschungspro-
jekten arbeiten.

34
Rostock
Borstel Lübeck

Berlin
Osnabrück Hannover

Magdeburg
Münster

Bochum Göttingen
Leipzig
Düsseldorf
Dresden
Köln
Aachen Marburg Jena
Bonn
Gießen

Wiesbaden Frankfurt
Langen Würzburg
Mainz
Erlangen
Mannheim
Heidelberg

Karlsruhe

Stuttgart

Tübingen TU
Ulm
LMU

München
Freiburg

Post-Doktoranden Doktoranden PhD Technische Assistenz unter 2 2 bis 9 10 bis 20 über 20

35
KARTENWERK KARTE XI

Habilitationen und Promotionen


(2003 bis 2007)
Die Karte XI zeigt die Summe der abgeschlossenen Habilitationen und Promotionen
an den Allergieforschungsstandorten im Zeitraum von 2003 bis 2007.

Eine Habilitation ist der höchste akademische Ab- Daten & Fakten
schluss, der nur Akademikern ermöglicht wird, de-
ren Forschung von herausragender wissenschaftli- 䡲 An den Allergieforschungsstandorten in
cher Qualität ist. Habilitanden haben den Nachweis Deutschland erreichten von 2003 bis 2007 ins-
der Befähigung zu selbstständiger Forschung und gesamt 727 Wissenschaftler einen akademischen
Lehre erbracht. Bis zur Berufung an eine Universität Titel als Dr. oder PD.
führen Habilitierte den Namenszusatz Privat Do-
䡲 Mit mehr als 70 % ist die medizinische Disser-
zent (PD).
tation der häufigste Abschluss bei Allergiefor-
Mit einer Promotion erlangt ein Hochschulabsol- schern, wobei an der LMU München allein über
vent den akademischen Titel eines Doktors (Dr.). 60 Medizinern der medizinische Doktortitel
Voraussetzung hierfür ist neben einem abgeschlos- Dr. med. verliehen wurde.
senen Studium u.a. auch das Verfassen und die Ver-
䡲 Bezogen auf Dissertationen beträgt die Quote
teidigung ihrer Dissertationsarbeit. Die Doktor-
der Promotion in einer Naturwissenschaft nur
arbeit belegt, dass der Prüfling es versteht, wissen-
ein Fünftel aller Doktorarbeiten. Hier werden
schaftlich selbstständig zu arbeiten, neue Erkennt-
die höchsten Zahlen von Freiburg, Mainz und
nisse in dem ausgewählten Fachgebiet zu genieren
Erlangen berichtet.
und diese in den wissenschaftlichen Kontext ein-
zubetten. In den meisten naturwissenschaftlichen 䡲 97 Personen konnten eine Habilitation beenden.
Fachgebieten dauert die Promotion ca. drei Jahre Neben der LMU München haben auch in Mar-
und richtet sich nach den Vorgaben der Promotions- burg und Hannover zumindest 10 Wissenschaft-
ordnungen an Hochschulen.Medizinstudenten kön- ler ihre Lehrbefähigung positiv unter Beweis
nen bereits studienbegleitend ihre Dissertation ver- gestellt.
fassen, der Doktortitel wird ihnen dann nach der
Approbation verliehen.
Die in der Karte wiedergegebenen Daten beziehen
sich kumulativ auf den Zeitraum der Abschlüsse
in den letzten vier Jahren, also zwischen 2003 und
2007.

Fazit
In der Allergieforschung promovieren deutlich
mehr Ärzte als Naturwissenschaftler. Die Anzahl
der medizinischen Promotionen ist im Gegen-
satz zu den naturwissenschaftlichen Doktor-
arbeiten um ein vierfaches höher.
PhD- lat.: Philosophiae Doctor, wissenschaft-
licher akademischer Grad verliehen u. a. in den
Naturwissenschaften.
MD- engl.: medical doctor, berufsprofessioneller
akademischer Abschluss in der Medizin.

36
Kiel

Rostock
Borstel Lübeck

Berlin
Osnabrück Hannover
Minden
Magdeburg
Münster
Wesel

Göttingen
Bochum
Düsseldorf Leipzig

Dresden
Köln
Aachen Marburg Jena
Bonn

Wiesbaden Frankfurt
Langen
Mainz Würzburg
Darmstadt

Mannheim Erlangen

Karlsruhe

Stuttgart

Tübingen
Ulm LMU TU

München
Freiburg
Gaißach

Abschlüsse von 2004 bis 2007


Habilitationen Promotionen PhD Promotionen MD
1– 2 1– 5 1– 5

3– 9 5–10 5–15

>9 >10 >15

37
KARTENWERK KARTE XII

Publikationsleistung der Allergie-


forschungsstandorte (2004–2006)
Die Karte XII zeigt die standortbezogene kumulative Publikationsleistung
zu allergologischen Themen von 2004 bis 2006.

Neben dem Forschungsprozess selbst gehört die Daten & Fakten


Veröffentlichung der Forschungsergebnisse und der
damit verknüpfte fachliche Diskurs zum Aufgaben- 䡲 In 350 unterschiedlichen gerankten Journals
spektrum von Wissenschaftlern. Das Veröffentli- wurden von 2004 bis 2006 ca. 1.900 Artikel
chen von Forschungsergebnissen in Fachzeitschrif- publiziert.
ten ist der übliche Weg, die eigenen Forschungs-
䡲 Die Bandbreite der Impact-Faktoren reicht von
arbeiten zu publizieren. Die Publikationen doku-
0,161 bei der „Monatszeitschrift für Kinderheil-
mentieren darüber hinaus den derzeitigen Stand
kunde“ bis hin zu 30,028 bei „Science“.
der Wissenschaft und sind in weltweit verfügbaren
Datenbanken im Internet jederzeit einsehbar. 䡲 Auf die Standorte bezogen zeigt Berlin mit jähr-
lich fast 100 gelisteten Publikationen die höchste
Es gibt verschiedene statistische Berechnungsmög-
Quantität an wissenschaftlichen Beiträgen, ge-
lichkeiten, die Wertigkeit und Bedeutung von Pub-
folgt von Hannover und den beiden Münchener
likationen zu ermitteln. Der „Impact-Faktor“ ist das
Universitäten.
am häufigsten benutzte Maß zur Angabe der wissen-
schaftlichen Wertigkeit. Er bezieht sich im eigent- 䡲 Im Mittelwert der Impact-Faktoren führen die
lichen Sinne auf die Wertigkeit der Fachzeitschrift,in Standorte Ulm und Stuttgart, wobei die Quan-
der eine wissenschaftliche Erkenntnis zur Publika- tität sehr unterschiedlich ist. Stuttgart liegt im
tion angenommen und veröffentlicht wurde. Be- Mittel bei drei Veröffentlichungen jährlich,
stimmt wird der Faktor durch die Anzahl der Zitie- Ulm bei ca. 20 Artikeln.
rungen von Artikeln eines Fachjournals in anderen
䡲 Zusätzlich werden pro Jahr über 200 Beiträge von
Fachbeiträgen, d.h.je häufiger ein Artikel eines Jour-
Allergieforschern in weiteren, nicht gerankten
nals in anderen Fachartikeln zitiert wird,desto höher
Printmedien publiziert.
der Impact-Faktor dieses Journals. Gelingt es also
einer Autorengruppe ihre wissenschaftlichen Ergeb-
nisse in einer Zeitschrift mit hohem Impact-Faktor
unterzubringen, so wird diese Veröffentlichung mit
dem Impact-Faktor der Zeitschrift bemessen.Es gibt
noch weitere Systeme und Rechenmethoden, die
Wertigkeit eines Fachbeitrags zu bestimmen. Beim
„gewichteten Impact-Faktor“ geht z. B. auch der
Anteil eines Autors an der wissenschaftlichen Arbeit,
der durch die Autorenreihenfolge angegeben wird,
in die Wertung ein.
Die Karte XII zeigt vereinfacht den mittleren Impact- Fazit
Faktor für gerankte Veröffentlichungen in den Jah-
ren 2004 bis 2006 am jeweiligen Forschungsstandort Die Publikationsleistung in der deutschen
auf der Basis der Datenbank „Journal Citation Re- Allergieforschung nahm von 2004 auf 2006 zu:
ports“ mit dem Stand vom 31. März 2008, wobei sich 䡲 Sowohl die Zahl der gerankten Publikationen
die Impact-Faktoren auf Zitierungen von 2006 be- (von 580 auf über 700) als auch der durch-
ziehen. Buchbeiträge und andere Publikationsfor- schnittliche Impact-Faktor (von 3,3 auf 3,7)
men wurden nicht berücksichtigt. sind im Erhebungszeitraum von 2004 zu
2006 deutlich gestiegen.

38
Kiel
Rostock
Borstel Lübeck
Großhansdorf
Hamburg

Bremen

Berlin
Hannover
Osnabrück
Minden
Magdeburg
Münster
Wesel
Recklinghausen
Göttingen
Bochum Halle
Düsseldorf Leipzig
Schmallenberg
Dresden
Köln
Aachen Marburg Jena
Bonn
Gießen

Frankfurt
Wiesbaden
Langen
Mainz
Darmstadt Würzburg
Mannheim Erlangen
Heidelberg

Karlsruhe Regensburg
Stuttgart

Tübingen Ulm TU
LMU
München
Freiburg

Gaißach

Durchschnittlicher Impactfaktor der gerankten Publikationen


in den Jahren 2004 bis 2006:

unter 2 2 bis 4 über 4

39
KARTENWERK KARTE XIII

Aus-, Fort- und Weiterbildungsver-


anstaltungen für Wissenschaftler
und Ärzte in der Allergieforschung
Die Karte XIII zeigt Allergieforschungsstandorte, die Maßnahmen zur Aus-, Fort- und
Weiterbildungsveranstaltungen anbieten.
Maßnahmen der Aus-, Fort- und Weiterbildung Daten & Fakten
dienen der permanenten Aktualisierung des Wis-
sens im Sinne des „Lebenslangen Lernens“. Dabei 䡲 An allen Allergieforschungsstandorten findet
können nicht nur junge Wissenschaftler sondern der wissenschaftliche Austausch sowie die Aus-,
auch routinierte Forscher auf entsprechende Bil- Fort- und Weiterbildung im Wesentlichen in
dungsangebote zurückgreifen. regelmäßigen Seminaren oder Workshops statt.

䡲 Regelmäßige Workshops und Seminare ermög- 䡲 An sechs Standorten gibt es für Nachwuchswis-
lichen die Präsentation neuer Erkenntnisse so- senschaftler Mentorenprogramme im Rahmen
wie die fachliche Diskussion im meist kleineren der durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft
Kreis. Vielfach werden Experten zu speziellen (DFG) finanzierten Sonderforschungsbereiche
Themen von extern eingeladen, um so einen (SFB).
Austausch auch über den jeweiligen Standort
䡲 Hannover bietet als einziger Forschungsstandort
hinweg zu gewährleisten.
Promovierenden ein allergologisch ausgerichte-
䡲 Bei Mentorenprogrammen betreut ein Senior- tes Graduiertenkolleg.
wissenschaftler einen jungen Kollegen. Diese
䡲 Zudem bieten regelmäßige, überregionale und
fachliche Betreuung erleichtert dem Nachwuchs-
teils internationale Workshops den Wissen-
wissenschaftler den Einstieg in ein neues For-
schaftlern eine Plattform für Präsentation und
schungsfeld, eine neue Umgebung und die damit
Diskussion wie z. B. der „Mainzer Allergiework-
verbundenen neuen Strukturen.
shop“.
䡲 Graduiertenkollegs sind Einrichtungen an Uni-
versitäten und Hochschulen zur Förderung des
wissenschaftlichen Nachwuchses. Im Rahmen
eines koordinierten und von mehreren Hoch-
schullehrern getragenen Schwerpunktpro-
gramms, werden Doktoranden während ihrer
Dissertationszeit strukturell begleitet.

Fazit
Während regelmäßige Seminare und Workshops
an allen Allergieforschungsstandorten zur Aus-,
Fort- und Weiterbildungszwecken etabliert sind,
sind Mentorenprogramme zur Nachwuchsför-
derung derzeit (noch) auf die SFB-Standorte
begrenzt. Ein allergologisch ausgerichtetes Gra-
duiertenkolleg besteht derzeit nur in Hannover.

40
Kiel
Rostock
Borstel Lübeck
Großhansdorf
Hamburg

Bremen

Berlin
Hannover
Osnabrück
Minden
Magdeburg

Münster
Wesel
Recklinghausen
Bochum Göttingen
Halle
Düsseldorf Leipzig
Schmallenberg
Dresden
Köln
Aachen Marburg Jena
Bonn
Gießen

Wiesbaden Frankfurt
Mainz Langen
Darmstadt Würzburg
Mannheim Erlangen
Heidelberg

Karlsruhe Regensburg

Stuttgart
Tübingen
Ulm TU
LMU
München
Freiburg
Gaißach

Regelmäßige Workshops Allergologisches Allergologisches


oder Seminare Mentorenprogramm Graduiertenkolleg

41
KARTENWERK KARTE XIV

Öffentlichkeitsarbeit der Allergie-


forschungsstandorte
Die Karte XIV zeigt Aktivitäten zur Öffentlichkeitsarbeit an den
Allergieforschungsstandorten.

Forschungsergebnisse werden nicht nur im Exper- Daten & Fakten


tenkreis diskutiert, sondern stoßen auch zuneh-
mend auf Interesse in der breiten Öffentlichkeit. 䡲 Alle Forschungsstandorte nutzen eine Home-
Dies ist dadurch begründet, dass die große und stei- page als Informationsportal. Diese vermitteln
gende Zahl von Allergikern, Fortschritte in der teilweise sehr detaillierte Informationen (z. B.
Allergieforschung mit der baldigen Heilung oder mit Forschungsberichten), können aber auch
Linderung ihrer Leiden verbinden. Hinzu kommt, nur die reine Kontaktmöglichkeit beinhalten.
dass das Gros der Forschungsvorhaben durch öffent-
䡲 Zwei Drittel der Standorte bieten regelmäßige
liche Fördermittel also Steuergelder finanziert wird.
Informationsveranstaltungen sowohl für Fach-
In der Karte XIV werden folgende Aktivitäten zur kollegen als auch für interessierte Laien an.
Verbreitung von Forschungsergebnissen und zur
䡲 In über 50% der Standorte gibt es einen Presse-
Außendarstellung der Institution abgebildet:
referenten, der sich hauptamtlich um die Öffent-
䡲 Mit einer Homepage wird oftmals eine Über- lichkeitsarbeit der gesamten Einrichtung küm-
sicht über das Leistungsspektrum und die Kenn- mert – also nicht nur Themen aus der Allergie-
zahlen der Institution gegeben. In der Regel wer- forschung aufgreift.
den auch Kontaktmöglichkeiten zur Einrichtung
per Internet zur Verfügung gestellt. Diese Anga- 䡲 Eine Allergie-Hotline gibt es nur an der Charité
ben sind – sofern sie von der jeweiligen Institu- in Berlin. Ansonsten bieten Krankenversiche-
tion regelmäßig aktualisiert werden – sowohl rungen und Pharmaunternehmen telefonische
für Patienten, Angehörige, potentielle Koopera- Auskünfte, die teilweise als besondere zeitlich
tionspartner oder Arbeitsplatzsuchende von limitierte Aktionen angelegt sind.
großem Interesse. 䡲 Die Möglichkeit, über ein Schülerpraktikum
䡲 Manche Einrichtungen verfügen zudem über Einblick in das Forschungsfeld zu erlangen,
Pressereferenten, die die Öffentlichkeit und die bieten 34 Institutionen an.
Presse mit Informationen bedienen, die auch
allergologische Aspekte beinhalten können.
䡲 Öffentliche Veranstaltungen in Form von
Vortragsreihen oder „Tagen der offenen Tür“
vermitteln Transparenz und sind neben der In-
formationsweitergabe für die Institutionen auch
ein Mittel zur Verbesserung der Außenwirkung.
䡲 Um speziell auch junge Menschen für das Gebiet
der Allergieforschung zu begeistern, wird Inte-
ressierten ein Blick hinter die Kulissen gewährt
z. B. in Form eines Schülerpraktikums.
Fazit
䡲 Eine Möglichkeit der direkten Kontaktaufnahme
von Interessierten mit den Einrichtungen bieten Im virtuellen Netz sind alle Allergieforschungs-
Hotlines. Dabei handelt es sich um telefonische einrichtungen mit einer Homepage vertreten.
Auskunfts- und Beratungsdienste aber keinen Als weitere häufig genutzte Maßnahme, die
ärztlichen Notfalldienst, der in der Krankenver- breite Öffentlichkeit zu erreichen, werden regel-
sorgung vorgehalten werden muss. mäßige öffentliche Veranstaltungen angeboten.

42
Rostock
Borstel

*
Berlin
Osnabrück Hannover
Minden
Magdeburg
Münster
Recklinghausen
Bochum Göttingen

Düsseldorf Leipzig
Schmallenberg
Dresden
Köln
Aachen Marburg Jena
Bonn
Gießen

Wiesbaden Frankfurt
Mainz Langen
Würzburg
Darmstadt
Erlangen
Heidelberg

Karlsruhe

Tübingen
Ulm TU
LMU
München
Freiburg
Gaißach

Öffentliche Schülerpraktikum Pressereferent


*
Hotline
Veranstaltungen

43
KARTENWERK KARTE XV

Nationale Verbundprojekte
Die Karte XV zeigt die derzeitigen etablierten Verbundnetzwerke in der
Allergieforschung auf nationaler Ebene.

Um Standortressourcen und Expertisen optimal Daten & Fakten


nutzen zu können, schließen sich immer mehr Kli-
niken und Arbeitsgruppen vor Ort zur Durchfüh- 䡲 Derzeit werden drei allergologisch ausgerichtete
rung gemeinsamer Forschungsprojekte zusammen. Sonderforschungsbereiche durch die Deutsche
Aber auch multizentrische standortübergreifende Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert:
Verbundprojekte haben in den letzten Jahren an
䡲 der SFB 548 „Analyse und Modulation aller-
Zahl und Bedeutung zugenommen. Multifaktoriel-
gischer und autoimmunologischer Krank-
le Krankheitsprozesse wie allergische Erkrankungen
heiten“ am Standort Mainz,
können in zentrenübergreifenden Verbünden mit
einem breiten Spektrum von Disziplinen und Me- 䡲 der SFB 587 „Immunreaktionen der Lunge bei
thoden effizient erforscht werden. Somit hat sich Infektion und Allergie“ am Standort Hannover,
auch in Deutschland eine Reihe von nationalen Netz-
䡲 der SFB/TR22 „Allergische Immunantwort
werken in der Allergieforschung etabliert, die unter
der Lunge“ ist durch die enge Zusammen-
einer thematischen Ausrichtung auf einer gemeinsa-
arbeit der Forschungsstandorte Marburg,
men finanziellen Plattform – sowohl auf informeller
Borstel sowie LMU und TU in München
wie auch auf formeller Ebene – kooperieren.
gekennzeichnet, wobei die Koordination
Die Karte zeigt eine repräsentative Auswahl von bei der Universität in Marburg liegt.
großen überregionalen Netzwerken an mehreren
䡲 Die aktuellen nationalen epidemiologischen
Standorten der Allergieforschung sowie standort-
Studien sind (alphabetisch geordnet):
bezogene Verbundprojekte.
䡲 GINI und GINI Plus: German Infant Nutri-
tional Intervention Program,
䡲 KIGGS: Kinder- und Jugendgesundheitssurvey
des Robert-Koch-Instituts,
䡲 LARS: Leipziger Allergie-Risiko-Kinder-Studie,
䡲 LISA und LISA Plus: Lebensstil – Immun-
system – Allergien,
䡲 MAS: Multizentrische Allergie Studie,
䡲 PAULA: Prospektive Untersuchung der
Lebensstilfaktoren im Großraum München
auf die Entstehung von Asthma und Allergien
im Kindesalter,
䡲 SaWo: Schulanfänger-Studie Sachsen-Anhalt.

Fazit
Neben den drei von der DFG geförderten
Sonderforschungsbereichen sind es ganz be-
sondern epidemiologisch ausgerichtete Studien,
die nationale Netzwerkstrukturen aufweisen.

44
Kiel

Borstel
Lübeck

Berlin
Hannover

Magdeburg

Wesel
Bitterfeld
Halle

Leipzig
Düsseldorf

Jena
Marburg
Bad Honnef

Mainz

München
Freiburg

SFB GINI KIGGS LISA und MAS SaWo Projektleitung/


und TR (GINI Plus) LISA Plus Koordination

45
KARTENWERK KARTE XVI

Internationale Verbünde
und Netzwerke
Die Karte XVI zeigt eine Auswahl von internationalen Verbundnetzwerken
in der Allergieforschung.

Internationale Kooperationen in strukturierten Ver- Die internationalen epidemiologischen Studien mit


bundprojekten bieten eine weitere Möglichkeit, For- deutscher Beteiligung sind (alphabetisch geordnet):
schungsprojekte auf eine breite institutionelle Basis
䡲 ALEX: Intern. Allergy and Endotoxin,
zu stellen. So können auch Fördergelder z.B. von der
Koordination in Basel,
Europäischen Union (EU) oder von der Weltgesund-
heitsorganisation (WHO) eingeworben werden. 䡲 ECRHS: European Community Respiratory
Health Survey, Koordination in London,
Die Darstellung beschränkt sich auf eine exemplari-
sche, nicht-repräsentative Auswahl von aktuellen 䡲 GABRIEL: multi disciplinary study to identify
Strukturen, bei denen deutsche Kooperationspart- the genetic and environmental causes of asthma
ner aktiv eingebunden sind. in the European Community, Koordination in
München,

䡲 HITEA: Health effects of indoor pollutants,


Daten & Fakten Koordination in München,

䡲 Das europaweite Netzwerk GA2LEN „Global 䡲 IMCA: Indicators for monitoring Chronical
Allergy and Asthma European Network“ ist ein Obstructive Pulmonary Disease (COPD)
Verbund von Fachleuten, Forschungszentren and asthma in the European, Koordination
und Patientenverbänden mit Forschungs-, Schu- Barcelona,
lungs- und Öffentlichkeitsaufgaben, um der
䡲 ISAAC: International Study of Asthma and
Volkskrankheit Allergie eine wahrnehmbare
Allergies in Childhood, Koordination in
Stimme bei gesundheitspolitischen Themen auf
Auckland, Neuseeland,
nationaler wie europäischer Ebene zu geben.
䡲 MAGICS: Multicentre Asthma Genetics in
Im GA2LEN-Netzwerk sind 31 Partner aus
Childhood Study, Koordination in München,
16 Ländern vertreten. Koordiniert wird dieses
Netzwerk aus Gent in Belgien. Deutsche Vertre- 䡲 PARSIFAL: Prevention of allergy risk factors for
tungen sind in Berlin und München mit weite- sensitisation in children related to farming and
ren 11 kollaborierenden Partnerstandorten. anthroposophic lifestyle, Koordination Basel,

䡲 Eine Reihe von weltweit- und europaweit beste- 䡲 PASTURE und als Folgestudie EFRAIM:
henden Netzwerken widmet sich epidemiolo- Protection against Allergy – Study in Rural
gischen Fragestellungen. Um generelle länder- Environment – Mechanisms of Early Protective
übergreifende Schutz- und Risikofaktoren für Exposure on Allergy Development, Koordination
allergische Erkrankungen zu identifizieren, sind in München.
internationale Netzwerke unabdingbar.

Fazit
Auch international sind es im Wesentlichen
epidemiologische Studien, die im Verbund-
projekt bearbeitet werden. Vier große interna-
tionale epidemiologische Studien werden von
München aus koordiniert und geleitet.

46
London

Greifswald
Borstel
Lübeck
Großhansdorf
Hamburg

Berlin
Osnabrück
Gent Hannover
Magdeburg
Münster
Wesel
Erfurt
Bochum
Leipzig
Köln
Dresden
Aachen
Bonn Marburg

Ulm
Tübingen

Freiburg München

Basel Auckland

Barcelona
Projektleitung/ Netzwerk-
Koordination zentren

ALEX ECRHS GABRIEL GA2LEN HITEA IMCA ISAAC mit MAGICS PARSIFAL PASTURE/
ISAAC I, II EFRAIM

47
Allergieforschungsstandort
CHANCEN UND DEFIZITE

Deutschland: Chancen und Defizite


einer Forschungslandschaft
Der Forschungsatlas zeigt, dass die Forschungsland- gungen. Eine Expertenbefragung, die sich an Ärzte
schaft „Allergie“ in Deutschland so vielfältig und und Naturwissenschaftler mit Leitungsaufgaben in
breit gefächert ist, wie der Formenkreis der allergi- diesem Forschungsgebiet richtet, greift auf Beurtei-
schen Erkrankungen selbst. Ist die deutsche Aller- lungen von Fachleuten zurück, die mit den unter-
gieforschung auch für zukünftige Aufgaben, Ent- schiedlichen Ebenen und Schwerpunkten der deut-
wicklungen und Fragestellungen gut aufgestellt? schen Allergieforschung bestens vertraut sind. Die
Welche Chancen hat die deutsche Allergiefor- im Folgenden vorgestellten Ergebnisse der Befra-
schung im internationalen Vergleich, wo zeichnen gung von Wissenschaftlern mit Leitungsfunktion
sich Defizite ab und welche Strukturen sollen die an Forschungseinrichtungen mit allergologischen
Forschungslandschaft von morgen kennzeichnen, Schwerpunkten, ist Teil der Erhebung des For-
damit die deutsche Allergieforschung weiterhin schungsatlas.
essentielle Beiträge – sowohl zum Verständnis die-
ser Volkskrankheit als auch zur Prävention und
Therapie von Allergien – liefern kann?
Experten beurteilen den Stand,
Der Atlas vermittelt ein momentanes Bild der For-
die Defizite und die Chancen der
schungslandschaft und beschreibt den Ist-Zustand
mithilfe von Qualitäts- und Quantitätsmerkmalen. deutschen Allergieforschung
Er kann jedoch keine Fragen zur Zukunftsfähigkeit
Im Rahmen der Erhebung des Forschungsatlas wur-
der deutschen Allergieforschung beantworten. Die
den 115 in der Allergieforschung tätige Klinik- und
Analyse der derzeitigen Stärken aber auch der Defi-
Institutsleiter gebeten (siehe Karte 1), zehn Fragen
zite hilft bei der Beantwortung dieser Fragen. Eine
zu Chancen und Defiziten dieser Forschung in
Defizit- und Bedarfsanalyse, die auf eine zielgenaue
Deutschland zu beantworten. 105 beantwortete
Bedarfserkennung ausgelegt ist, ermöglicht eine
Fragebögen (91 % Rücklauf), die offene Fragen wie
qualitative Weiterentwicklung der vorhandenen
auch geschlossene Skalen enthielten, wurden, dem
Ressourcen, eine schnellere Identifizierung von
Fragentyp entsprechend, quantitativ und qualitativ
neuen krankheitsrelevanten Forschungsfragen und
nach der Mayring-Methode ausgewertet.
den darauf ausgerichteten strukturellen und the-
matischen Ausbau von Forschungsschwerpunkten. Wie die Abbildung 4 verdeutlicht, repräsentieren die
Die Beurteilung der Chancen und Defiziten bedarf Befragten alle in der Allergieforschung wichtigen
einer langjährigen Forschungserfahrung ebenso wie Forschungs- und Behandlungsgebiete.
einer intimen Kenntnis dieses
Forschungsfeldes und seiner 3%
strukturellen Rahmenbedin- 15 %
Biomedizinische 22 %
Grundlagenforschung

Epidemiologie

Dermatologie
13 %
HNO 8%

Pädiatrie

Pneumologie

Sonstige 12 %
Abb. 4: Verteilung der an der Defizit- und
Bedarfsanalyse beteiligten Experten nach 27 %
Forschungs- und Behandlungsgebieten.

48
Wo steht die deutsche Allergieforschung im
internationalen Vergleich?

Hintergrund: Eine Standort-


bestimmung im internationa- Epidemiologie
len Vergleich gibt Aufschluss
über die Leistungsfähigkeit der Klinische und
Versorgungsforschung
deutschen Allergieforschung
im Hinblick auf die großen biomedizinische
Grundlagenforschung
Forschungssektoren Epidemio-
logie, Grundlagenforschung, Gesundheitsökonomie
Klinische- und Versorgungs-
0% 25 % 50 % 75 % 100 %
forschung sowie Gesundheits-
ökonomie. weltweit führend im Mittelfeld defizitär

Methodik: Mittels einer Skala, Abb. 5: Die deutsche Allergieforschung im internationalen Vergleich.
die von „weltweit führend“ bis
„defizitär“ reichte, sollten die befragten Experten die
wichtigsten Forschungsbereiche im internationalen
Vergleich bewerten.
Die Bewertung der Experten: 35% der Befragten
bescheinigen der epidemiologischen Allergiefor-
schung einen weltweiten Spitzenrang, gefolgt von
24 %, die dieses Urteil für die Forschung zur Prä-
vention von Allergien abgeben. Die Grundlagen-
forschung sehen 79 % der Befragten im Mittelfeld,
während gesundheitsökonomische Aspekte der All-
ergieerkrankungen von 38 % der Befragten als in
Deutschland defizitär beforscht wahrgenommen
werden.

Fazit
䡲 In der Epidemiologie gilt es Führungs-
positionen weiter zu halten und auszubauen,
die deutsche biomedizinische Grundlagen-
forschung wie auch die klinische Forschung
wird im Mittelfeld gesehen.

䡲 In Anbetracht der hohen Leistungserbringung


und der damit verursachten Kosten, die für
Allergien ausgegeben werden, erscheint es
wünschenswert, dass Gesundheitswissen-
schaftler in Zusammenarbeit mit Versor-
gungsforschern Kosten und Nutzen der Ver-
sorgung von Allergikern stärker fokussieren.

49
CHANCEN UND DEFIZITE

Wie wird die finanzielle Förderung der Allergieforschung


in Deutschland beurteilt?

Hintergrund: Die finanzielle


Förderung eines Forschungs- Landesebene
gebiets spiegelt einerseits die
Wahrnehmung und Gewich- Bundesebene*
tung dieses Gebiets wider, an-
dererseits bestimmt die Höhe Industrieförderung**
der finanziellen Förderung
auch die Möglichkeiten und EU-Ebene
Limitierungen der Forschung.
1 2 3 4 5 6
Methodik: Mittels einer Skala ** beinhaltet öffentlich-rechtliche Stiftungen; Schulnote
von 1 bis 6, die den Schulnoten ** beinhaltet Industriestiftungen

von „sehr gut“ bis „ungenü- Abb. 6: Bewertung der Forschungsförderquellen.


gend“ entspricht, sollten die Mittelwerte der Schulnotenbeurteilung. (1= sehr gut, 6 = ungenügend)

Befragten finanzielle Förder-


quellen bewerten, wobei auch
Aspekte wie die Berücksichti-
südliche
gung der Allergieforschung bei Bundesländer
der Vergabe von Fördermitteln
nordwestliche
und die Quantität der Förder- Bundesländer
summen in die Beurteilung
westliche
eingingen. Bundesländer

Die Bewertung der Experten: östliche


Bundesländer
Die Gesamtbewertung aller
Förderquellen liegt im Mittel 0% 25 % 50 % 75 % 100 %

bei der Note 3,6. Die Bewer- gut ausreichend mangelhaft


(Note 1+2) (Note 3+4) (Note 5+6)
tung für Mittel aus der Eu-
ropäischen Union wird mit Abb. 7: Bewertung der Förderung auf Landesebene nach Regionen.
Schulnotenbeurteilung der Fördermittel.
einem Durchschnitt von 3,3
(±1,15) leicht besser bewertet
als andere Förderquellen.
Bei der Bewertung der Allergieförderung mit Lan-
desmitteln (Gesamtnotendurchschnitt 4,1±1,07)
sind die Instituts- oder Klinikleitungen in den öst-
Fazit
lichen Bundesländern (Durchschnitt 4,75± 1,00)
signifikant unzufriedener als die Forschungsleiter 䡲 Insgesamt wird die nationale finanzielle
der übrigen Länderregionen (p 0.034). Es kann Förderung der Allergieforschung mit einer
neben einem leichten Nord-Süd-Gefälle insbeson- 3,4 benotet – also als unzureichend beurteilt.
dere eine unterschiedliche Beurteilung zwischen
West- und Ostdeutschland aufgezeigt werden. Hier 䡲 Eine stärkere Förderung der Allergieforschung
wird die Forschungsförderung durch Landesmittel durch Landesprogramme ist wünschenswert.
als eher mangelhaft bewertet. Dies gilt besonders für die östlichen Bundes-
länder.

50
Wie werden die Möglichkeiten zur Bildung
von Verbünden und Kooperationen beurteilt?

Hintergrund: Die Erforschung


multifaktorieller Erkrankun-
gen wie Allergien und Asthma
verlangt eine konzertierte Zu- Bildung multizentrischer
Netzwerke
sammenarbeit medizinischer
Fachdisziplinen und naturwis- Kooperation
Industrie/Hochschule
senschaftlicher Fächer. Zur op-
Translationale
timalen Nutzung struktureller
Förderkonzepte
Ressourcen müssen sich For-
1 2 3 4 5 6
schungszentren zusammen-
schließen, denn multizentri- Schulnote

sche Verbünde bieten eine


Abb. 8: Bewertung der Möglichkeiten zur Bildung von Kooperationen
große Methodenvielfalt, reprä- und Verbünden.
sentative Datensätze für große Mittelwerte der Schulnotenbeurteilung (1= sehr gut, 6 = ungenügend).

Studien- und Patientenkollek-


tive. Ergänzend zielt die Forderung nach engerer
Verzahnung von biomedizinischer Forschung und
Krankenversorgung auf die effektive Neugestaltung
der infrastrukturellen Rahmenbedingungen und
Vernetzungsstrukturen in der Medizin ab.
Methodik: Mittels einer Skala von 1 bis 6, die den
Schulnoten von „sehr gut“ bis „ungenügend“ ent-
spricht, sollten die Befragten die Bedingungen für
die Bildung von kooperativen Netzwerken bewerten.
Die Bewertung der Experten: Für die Möglichkeit
zur Bildung multizentrischer Netzwerke vergeben
die Experten im Durchschnitt eine mittlere Note
(Mittelwert 2,8±0,99), wobei diese gegenüber Ko-
operationsmöglichkeiten mit der Industrie (Mittel-
wert 3,4 ±1,06) und translationalen Förderkonzep-
ten (Mittelwert 3,85±0,91) noch am besten beurteilt
wird.

Fazit
䡲 Translationale Förderkonzepte stehen der
Förderung von multizentrischen Netzwerken
noch deutlich nach und sind als „defizitär“ zu
bezeichnen.

51
CHANCEN UND DEFIZITE

Wie werden die Karrieremöglichkeiten


in der Allergieforschung beurteilt?

Hintergrund: Die Leistungs-


fähigkeit des Forschungsstand- Pneumologie
orts Deutschland wird nicht nur Pädiatrie
durch infrastrukturelle Ausstat-
HNO
tungsmerkmale sondern auch
durch das Ausbildungsniveau Dermatologie

und die Leistungsfähigkeit der Epidemiologie


Wissenschaftler bestimmt. Die- Biomed. Forschung
se wird neben einem qualita-
0% 25 % 50 % 75 % 100 %
tiv hohen Aus- und Weiterbil-
dungsniveau auch durch die gut ausreichend mangelhaft
(Note 1+2) (Note 3+4) (Note 5+6)
Attraktivität der Karrieremög-
Abb. 9: Karrieremöglichkeiten nach Einschätzung der medizinischen
lichkeiten beeinflusst. Eine ge- Fachgebiete in der Allergieforschung.
sicherte Stelle mit Karriere- Prozentuale Auswertung der Schulnotenangaben.

optionen wären eine Motivation für exzellente Wis-


senschaftler,am Standort zu verbleiben,um hier erst-
klassige Forschung zu betreiben.
Methodik: Mittels einer Skala von 1 bis 6, die den
Schulnoten von „sehr gut“ bis „ungenügend“ ent-
spricht, sollten die Befragten die Karrieremöglich-
keiten beurteilen. Die Daten wurden prozentual aus-
gewertet.
Die Bewertung der Experten: Die Experten beurtei-
len die Karrieremöglichkeiten je nach Zugehörigkeit
zur jeweiligen Disziplinen unterschiedlich.So werden
die Karriereoptionen von der Pneumologie (Mittlere
Note 3,1 ± 0,96) deutlich besser bewertet als von den
anderen medizinischen Fachdisziplinen wie bei-
spielsweise der HNO (Mittelwert 3,8 ±1,17). Den
Epidemiologen, die in der Befragung nach dem in-
ternationalen Stellenwert sehr hoch bewertet werden,
bieten sich nach deren Einschätzungen geringere
Karriereaussichten (Mittelwert 3,7± 0,82). Die Mög-
lichkeiten einer Wissenschaftskarriere werden ebenso
von den biomedizinischen Experten eher als mäßig
beurteilt (Mittelwert 3,5 ± 0,91).

52
Naturwissenschaftler (Mittel-
wert 3,7 ± 1,09) finden nach Für
Einschätzung aller Experten Mediziner

schlechtere Karrieremöglich- Für


Naturwissenschaftler
keiten als Mediziner (Mittel-
wert 3,2 ± 0,96) vor. Die besten In der
Industrie
Karriereaussichten werden für
An der
beide Berufsgruppen im In-
Hochschule
dustriebereich gesehen (Mittel-
1 2 3 4 5 6
wert 2,9± 0,79).Zudem werden
die beruflichen Perspektiven biomedizinische Klinische
Grundlagenforschung Forschung
für Naturwissenschaftler von
Abb. 10: Karrieremöglichkeiten nach Einschätzung der Klinischen
den Forschungsdisziplinen sig- und biomedizinischen Forscher.
nifikant unterschiedlich beur- Mittelwerte der Schulnoten, beurteilt von klinischen
und biomedizinischen Grundlagenforschern.
teilt (p0.022). Die Epidemiologen (mittlere Note
3,0 ± 0,71) meinen, dass ihre naturwissenschaft-
lichen Forschungskollegen eine weitaus bessere be-
rufliche Perspektive haben, als dies die biomedizini-
schen Forscher (Notendurchschnitt 4,2 ± 0,95) für
sich selbst erwarten.

Fazit
䡲 Die Karrieremöglichkeiten im universitären
Bereich werden als „ausreichend“ bewertet,
die Karriereoptionen in der Industrie mit
„befriedigend“. Insgesamt wird also eine eher
mäßige berufliche Perspektive gesehen.

53
CHANCEN UND DEFIZITE

Wie wird das Stellenangebot in der allergologischen


Forschung an öffentlichen Institutionen beurteilt?

Hintergrund: Ein wichtiges


Kriterium für Karrieremög- Pneumologie
lichkeiten in der Forschung Pädiatrie
ist das Stellenangebot an Uni-
HNO
versitäten, Kliniken und For-
schungseinrichtungen. Ein at- Dermatologie

traktives Stellenangebot mit Epidemiologie


der Möglichkeit zur fachärztli- Biomed. Forschung
chen Weiterbildung oder einer
0% 25 % 50 % 75 % 100 %
Hochschulkarriere zieht nicht
nur exzellente Wissenschaftler gut ausreichend mangelhaft
(Note 1+2) (Note 3+4) (Note 5+6)
an, sondern stellt auch eine
Abb. 11: Einschätzung der Quantität des Stellenangebots in der Allergie-
Motivation für Mediziner dar, forschung nach Fachdisziplinen.
eine Forschungskarriere anzu- Zusammenfassende prozentuale Darstellung der Noten „gut und sehr gut“,
„befriedigend und ausreichend“ sowie „mangelhaft und ungenügend“.
streben.
Methodik: Die Experten wurden gebeten, auf der
Schulnotenskala von 1 bis 6 die Anzahl der Stellenan-
gebote an Forschungseinrichtungen zu beurteilen.
Dargestellt ist die prozentuale Nennung der Bewer-
tungen „sehr gut/gut“, „befriedigend und ausrei-
chend“ sowie „mangelhaft/ungenügend“.
Die Bewertung der Experten: Während das Stellen-
angebot in der Epidemiologie (Mittelwert 4,0 ±0,71),
der Dermatologie (mittlere Beurteilung 4,1±0,85)
sowie der Biomedizinischen Forschung (Mittelwert
4,0 ±1,13) unterhalb der Gesamteinschätzung al-
ler Institutions- und Klinikleiter (3,9 ± 0,94) liegt,
stehen den HNO-Medizinern (Notendurchschnitt
3,7 ±1,01) geringfügig mehr Stellenangebote zur
Verfügung.
Zwiespältig wird die Situation in der biomedizini-
schen Grundlagenforschung gesehen. Während hier
ein deutlich höherer Anteil der Befragten angab, die
Situation als „gut“ zu beurteilen, erhielt das Stellen-
angebot in der Grundlagenforschung gleichzeitig Fazit
auch die meisten Nennungen im Notenbereich
„mangelhaft“. 䡲 In den medizinischen Fachgebieten und der
biomedizinischen Grundlagenforschung wird
das Stellenangebot überwiegend als ausrei-
chend gewertet. In der biomedizinischen
Forschung zeigt sich eine polarisierte Ein-
schätzung der Stellensituation.

54
Wie gut bildet die Hochschule zukünftige
Forscher für die Allergieforschung aus?

Hintergrund: Eine erfolgreiche


Karriere in der Forschung ver-
langt spezifische Qualifikatio-
nen von Hochschulabgängern, Fachqualifikationen
der Hochschulabgänger
die nicht nur ein hohes fach-
liches Wissen, sondern auch Schlüsselqualifikationen
der Hochschulabgänger
Fähigkeiten im Bereich der
Spezialisierungsmöglich-
Schlüsselqualifikationen mit-
keiten im Studium
bringen müssen.Für ein umfas-
1 2 3 4 5 6
sendes Wissen sind Spezialisie-
rungsmöglichkeiten schon im Schulnote

Studium entscheidend für den


Abb. 12: Einschätzung der Qualifikationen von und Qualifizierungsangebote
Einstieg in eine Forschungskar- für angehende Wissenschaftler in der Allergieforschung.
riere in der Allergologie. Mittelwerte der Schulnotenangaben.

Methodik: Die Experten wurden gebeten, auf der


Schulnotenskala von 1 bis 6 die Qualifikationen von
und Qualifizierungsangebote für angehende Wis-
senschaftler in der Allergieforschung zu bewerten.
Die Bewertung der Experten: Hier werden No-
ten im Bereich von „Drei-Minus“ erreicht (Fach-
qualifikation Note 3,7± 0,97), Schlüsselqualifika-
tion Note 3,7± 0,96).
Die Spezialisierungsmöglichkeiten während der
Ausbildung erreichen gerade ein „ausreichend“
(Notendurchschnitt 4,0 ±1,14), wobei es große
Schwankungen bei der Beurteilung gibt.

Fazit
䡲 Spezialisierende und die für eine Tätigkeit
in der Allergieforschung qualifizierende
Maßnahmen werden im Durchschnitt
mit einer „Drei-Minus“ beurteilt.

55
CHANCEN UND DEFIZITE

Welche Erkrankungen werden intensiv


und welche weniger beforscht?

Hintergrund: Im Zentrum
der medizinischen Forschung
steht der Mensch und seine
Krankheiten. Erkrankungen, Asthma bronchiale
die häufig auftreten oder
schwere gesundheitliche Belas- Atopische Dermatitis
tungen nach sich ziehen, ste-
hen häufiger im Fokus der For- Allergien allgemein
schung. Es stellt sich daher die
0 10 20 30 40
Frage, welche allergischen Er-
krankungen in Deutschland Intensiv beforschte allergische Erkrankungen

bereits intensiv beforscht und


Abb. 13: Rangliste der Nennungen allergischer Erkrankungen,
auf welche Allergien in Zu- die intensiv beforscht werden.
kunft stärker fokussiert wer- Angaben in Prozent der Nennungen.

den sollte.
Methodik: Diese Frage wurde
den Experten als „offene Fra- Allergien allgemein
ge“ gestellt. Hier konnten die
Experten also selbst in einer Nahrungsmittelallergien

Rangfolge angeben, wie sie die


Intensität der Beforschung von Asthma bronchiale

spezifischen Allergien beurtei-


Rhinokonjunktivitis
len. Die Auswertung zeigt die
prozentuale Rangfolge in der 0 10 20 30 40
Anzahl der Nennungen.
Zu wenig beforschte allergische Erkrankungen

Die Bewertung der Experten:


36 % der Experten sehen das Abb. 14: Rangliste der weniger intensiv beforschten allergischen Krankheiten.
Angaben in Prozent der Nennungen.
Asthma bronchiale, welches
eine hohe Bürde für die Betroffenen und die Allge-
meinheit darstellt, als intensiv beforscht an. Aller-
dings wird von einem Teil der Experten (13%) die
Beforschung dieses Leidens dennoch als zu gering
angesehen. Gleiches gilt für die grundlegenden
Mechanismen der Allergieentstehung. Fazit
䡲 Obwohl das Asthma bronchiale und die
grundlegenden Mechanismen der Allergie-
entwicklung als intensiv beforscht angesehen
werden, wünschen sich die Experten dennoch
den Ausbau dieser Forschungsschwerpunkte.

䡲 Nahrungsmittelallergien sollten überhaupt


stärker in den Forschungsfokus treten.

56
Wo liegen in Zukunft die Defizite und Chancen in
Hinsicht auf die zentralen Forschungsthemen?

Hintergrund: Abschließend
sollten die großen Forschungs-
sektoren prospektiv beurteilt
werden, denn diese Perspek- spezielle Erkrankungen
(z. B. Neurodermitis)
tiven könnten richtungswei-
send für die Nachhaltigkeit biomedizinische
Forschung
der deutschen Forschungs-
standorte sein. Epidemiologie

Methodik: Diese Frage wurden 0 10 20 30 40


den Experten als „offene Fra- Gute internationale Position –
ge“ gestellt. Somit konnten die Rangliste in % der Nennungen
Experten also selbst in einer Abb. 15: Rangliste der chancenreichen Forschungsthemen, die weiterhin
Rangfolge Chancen und Defi- gefördert werden sollten.
Angaben in Prozent der Nennungen.
zite angeben. Die Auswertung
zeigt die prozentuale Rang-
folge der Nennungen, die zu
Themenkomplexen zusammen-
gefasst wurden.
biomedizinische
Die Bewertung der Experten: Grundlagen

Der Epidemiologie und, dif- spezielle Erkrankungen


(z. B. Rhinitis)
ferenziert gesehen, auch der
biomedizinischen Grundlagen- Therapie und
Diagnostik
forschung, werden derzeitig
nicht nur eine gute Positionie- 0 10 20 30 40

rung im internationalen Ver- Defizitäre Forschungsfelder –


Rangliste in % der Nennungen
gleich bescheinigt. Diese For-
schungsbereiche sollten auch Abb. 16: Rangliste der defizitären Forschungsgebiete, die stärker ausgebaut
werden sollten.
zukünftig weiterhin stark ge- Angaben in Prozent der Nennungen.
fördert werden. Ebenso sehen die Experten die
krankheitszentrierte Forschung für die Zukunft als
wichtig an. Hier wird die Forschung und Entwick-
lung neuer diagnostischer Methoden und Therapien Fazit
als derzeit defizitär angesehen, weshalb diese Sekto-
ren stärker ausgebaut werden sollten. 䡲 In der Epidemiologie und in ausgewählten
Themenbereichen der Grundlagenforschung
gilt es, eine gute internationale Position durch
weitere Förderung auszubauen.

䡲 In anderen Grundlagenbereichen und der


Entwicklung neuer diagnostischer Methoden
und Behandlungsstrategien liegen Defizite
vor. Diese Bereiche sollten stärker ausgebaut
werden.

57
CHANCEN UND DEFIZITE

Was kann die Forschungspolitik und die Forschungsförderung tun,


um die Allergieforschung in Deutschland strukturell zu verbessern?

Hintergrund: Derzeit gibt es


viele Vorschläge, um den For-
schungsstandort Deutschland
Lehrstühle schaffen
im Allgemeinen und die Al- und Karierreoptionen
lergieforschung im Speziellen ausbauen

durch strukturelle Verbesse- Schwerpunkt und


Zentrenbildung
rungen effektiver zu gestalten. Vernetzung / Netzwerke /
Kooperationen
Methodik: Mit einer offenen (mit Koordinator)
Frage konnten die Befragten 0 10 20
freie Antworten auf diese Fra- Nennungen in %
ge geben. Nach der Methode
von Mayring wurden die Ant- Abb. 17: Forderungen an die Forschungsförderung und die Forschungs-
worten zusammengefasst und politik zur Verbesserung der strukturellen Bedingungen der deutschen
Allergieforschung.
nach prozentualer Nennung in Rangliste und Prozentangaben der Nennungen zu diesem Themengebiet.
eine Rangliste gebracht.
Die Beurteilung der Experten: Ganz oben steht bei
den Nennungen die Forderung nach verbesserten
strukturellen Bedingungen zur Bildung von Netz-
werken und Verbünden. Hierbei betonten die
Befragten, dass zu der verstärkten Förderung von
Kooperationsstrukturen, auch die Einrichtung von
Stellen für die wissenschaftliche Koordination ge-
höre. Das Projektmanagement in der Hand eines
Koordinators garantiere eine effektivere Nutzung
von Standortressourcen. Außerdem, so die Befrag-
ten, entlaste die Einrichtung einer Koordinations-
stelle die Wissenschaftler von allgemeinen Verwal-
tungstätigkeiten und ermögliche den Wissenschaft-
lern eine verstärkte Konzentration auf wissenschaft-
liche Tätigkeiten.
Die Bildung von Forschungsschwerpunkten und
Zentren dient der Bündelung von Forschungsexper-
tisen an akademischen Standorten mit hoher For-
Fazit
schungsdichte. Nicht zuletzt forderten die Experten
den Ausbau akademischer Karriereoptionen durch Die Experten fordern Forschungsprogramme, die
die Schaffung von Lehrstühlen und gesicherte Stel-
len für den akademischen Mittelbau. 䡲 die Vernetzung deutscher Allergieforschungs-
standorte fördern,

䡲 die Schwerpunktbildung verbessern,


䡲 die Stellensituation an den Hochschulen
verbessern.

58
Was können die medizinischen Fachgesellschaften mit
allergologischem Profil tun, um die deutsche Allergie-
forschung verstärkt zu unterstützen?
Hintergrund: Die medizini-
Verstärkte Betonung der
schen Fachgesellschaften,in der gesundheitsökonomischen
allergologisch forschende Me- Relevanz von Allergien
Verstärkte Zusammenarbeit
diziner und Naturwissenschaft- der Fachgesellschaften mit
ler vertreten sind, können verstärkter Lobbyarbeit
Verstärkte Präsenz in den
durch ihre Öffentlichkeits- und internationalen Fach-
gesellschaften und Gremien
Lobbyarbeit unterstützend hel-
Verbesserte Öffentlichkeits-
fen, die Notwendigkeit der Be- arbeit, insbesondere in den
Bereichen Laien / Politik
forschung allergischer Erkran-
0 5 10 15 20 25 30 35
kungen in der Öffentlichkeit
und bei Politikern zu verdeut-
lichen.
Abb. 18: Möglichkeiten der verstärkten Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit durch
Methodik: Mit einer offenen Medizinische Fachgesellschaften mit allergologischen Profil.
Rangliste der Nennungen in Prozentangaben der Expertenmeinungen.
Frage konnten die Experten
freie Antworten auf diese Frage geben. Nach der Me-
thode von Mayring wurden die Antworten zusam-
mengefasst und nach prozentualer Nennung in eine
Rangliste gebracht.
Die Bewertung der Experten: Ein Drittel der Befrag-
ten wünschen sich verstärkte Initiativen der Fachge-
sellschaften im Hinblick auf Laien- und Patienten-
verbände sowie in Richtung Politik. Von einem
Fünftel der Befragten wird darüber hinaus angeregt,
die Lobbyarbeit deutlich zu verstärken. Außerdem
wünschen sich die Befragten ein verstärktes Engage-
ment deutscher Fachgesellschaften auf internatio-
naler Ebene.
Die gesundheitsökonomische Bedeutung von aller-
gischen Erkrankungen sollte bei allen Aktivitäten
nach außen argumentativ stärker genutzt werden.

Fazit
䡲 Die medizinischen Fachgesellschaften sollten
den Forschungsstandort „Allergie“ in
Deutschland stärker im Rahmen ihrer
Öffentlichkeits-, Gremien- und Lobbyarbeit
auf nationaler und internationaler Ebene
fokussieren.

59
Fazit & Forderungen
FA Z I T U N D F O R D E R U N G E N

Die Ergebnisse der Defizit- und Bedarfsanalyse lassen sich zu folgenden Schlussfolgerungen
und Forderungen zusammenfassen:

Plus Minus Forderung

Forschungsfelder Die epidemiologische Aktuelle gesundheits- In der Epidemiologie gilt


Allergieforschung in ökonomische Analysen es Führungspositionen
Deutschland gehört für Deutschland fehlen. weiter zu halten und aus-
international zur zubauen. Verstärkte
Spitzengruppe, ebenso Thematisierung der
einige Arbeitsgruppen, Volkskrankheit Allergie
die im Klinischen und im Bereich der Gesund-
Grundlagenbereich for- heitsökonomie und des
schen. Gesundheitsmanage-
ments.

Förderung der Förderung der Allergie- Nur mittlere Bewertung Eine stärkere Förderung
Allergieforschung forschung durch die EU für die Forschungs- der Allergieforschung
mit Möglichkeit der förderung auf nationaler auf allen Förderebenen
Netzwerkbildung Ebene. Wenig Förder- insbesondere durch
(GA2LEN) und Schwer- programme auf Landes- Landesprogramme ist
punktbildung in den ebene, besonders in öst- notwendig. Dies gilt
Rahmenprogrammen lichen Bundesländern. besonders für die östli-
der EU Forschung. chen Bundesländer.

Strukturbildung Gute bis befriedigende Translationale Förder- Mehr Möglichkeiten


Rahmenbedingungen konzepte stehen der zur Bildung von trans-
für die Bildung von Förderung von multi- lationalen Forschungs-
Netzwerken. zentrischen Netzwerken strukturen.
noch deutlich nach.

Karrieremöglich- In der Industrie finden Die Karrieremöglich- Die Karrieremöglich-


keiten für Wissen- Allergieforscher keiten im universitären keiten am Allergiefor-
schaftler in der befriedigende Karriere- Bereich werden nur mit schungsstandort
Allergieforschung optionen. einem „ausreichend“ Deutschland müssen
bewertet. in allen Disziplinen
nachhaltig verbessert
werden, um exzellente
Wissenschaftler in der
Forschung am Standort
zu binden.

60
Plus Minus Forderung

Stellensituation Die Stellensituation in Verbesserung der Stel-


in der Allergie- den medizinischen Fach- lensituation besonders
forschung gebieten und der biome- in der biomedizinischen
dizinischen Grundlagen- Grundlagenforschung
forschung wurde über- für Naturwissenschaft-
wiegend nur mit aus- ler.
reichend gewertet. In
der biomedizinischen
Forschung wird das
Angebot vielfach als
nicht ausreichend
bewertet.

Forschungs- Spezialisierende und Spezialisierungsmög-


qualifikationen für eine Tätigkeit in lichkeiten besonders
von Hochschul- der Allergieforschung in der Grundlagen-
abgängern qualifizierende Maß- forschung schon im
nahmen werden im Studium.
Durchschnitt mit gerade
noch befriedigend
beurteilt.

Intensiv beforschte Asthma bronchiale und Nahrungsmittelallergien Nahrungsmittelallergien


und weniger be- die grundlegenden werden weniger stark sollten stärker in den
forschte allergische Mechanismen der beforscht. Forschungsfokus treten.
Erkrankungen Allergieentwicklung Asthma bronchiale
werden als intensiv und die grundlegenden
beforscht beurteilt. Mechanismen der
Allergieentwicklung
sollten weiterhin
intensiv beforscht
werden.

Chancenreiche Gute Perspektiven in In anderen Grundlagen- Defizitäre Themenbe-


und defizitäre der Epidemiologie und bereichen und der Ent- reiche der Grundlagen-
Forschungsfelder einigen Themenfeldern wicklung neuer diagnos- forschung sollten
der Grundlagen- tischer Methoden und stärker gefördert
forschung. Behandlungsstrategien werden.
liegen Defizite vor.

61
Die Experten fordern...
FA Z I T U N D F O R D E R U N G E N

䡲 die Vernetzung deutscher Allergieforschungs- 䡲 die Karriereoptionen für Wissenschaftler an den


standorte zu fördern. Hochschulen zu verbessern.

䡲 die Schwerpunktbildung in Form von Zentren zu 䡲 die Öffentlichkeits-, Gremien- und Lobbyarbeit
verbessern. der allergologisch ausgerichteten medizinischen
Fachgesellschaften auf nationaler und interna-
tionaler Ebene zu fokussieren.

Die zentralen Herausforderungen


und Themen einer zukunftsträchtigen
Allergieforschung:
䡲 Die Entwicklung kausaler Therapieansätze. 䡲 Die Weiterentwicklung des Konzepts „United
Airways“: Verknüpfung zwischen der Forschung
䡲 Die Entwicklung einer Primärprävention
zur Sinusitis, Rhinitis und der Lunge.
(„Allergie-Impfung“).
䡲 Die Weiterentwicklung der Versorgungs-
䡲 Mechanismen von Gen-Umwelt-Interaktionen
forschung zur Verbesserung der Lebensqualität
(Epigenetik).
von Allergikern.
䡲 Die Identifizierung von so genannten „Allergie-
䡲 Die Identifizierung von protektiven
und Asthma-Genen“.
(schützenden) Faktoren aus der Umwelt.
䡲 Die Charakterisierung von allergischen (Sub-)
䡲 Die Bedeutung des peripheren und zentralen
Phänotypen beim Asthma bronchiale und der
Nervensystems für allergische Erkrankungen.
atopischen Dermatitis.
䡲 Die prä- und postnatale Programmierung und
䡲 Die Entwicklung individualisierter Therapie-
Prägung des Immunsystems von Allergikern.
konzepte, einhergehend mit individualisierter
Diagnosestratifizierung.

䡲 Die Aufklärung von Umbau-(Remodeling-)


Prozessen im Rahmen der Chronifizierung.

䡲 Die Weiterentwicklung krankheitsrelevanter


Tiermodelle.

62
Anhang
ANHANG

Verwendete und weiterführende


Literatur

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64
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Weiss, KB, Sullivan, SD. (1994): Socio-economic
burden of asthma, allergy, and other atopic
illnesses. Pediatric Allergy and Immunology.
5 (Suppl.1): 7-12.

65
ANHANG

Glossar

Anaphylaxie Atopische Erkrankungen


Lebensgefährliche und schwerste Form einer Zu den Erkrankungen des atopischen Formen-
allergischen Reaktion mit Kreislaufzusammen- kreises gehören das allergische Asthma bron-
bruch. Der anaphylaktische Schock kann chiale, die allergische Rhinokonjunktivitis und
unbehandelt zum Tode führen. die atopische Dermatitis.
Allergen Ekzem
Auslöser für eine überschiessende Reaktion des Hauterkrankung mit Bläschen-, Schuppen-
Immunsystems. Ein Allergen ist ein für gesunde oder Schorfbildung, oft verbunden mit heftigem
Menschen harmloser Umweltstoff, der als Aus- Juckreiz.
löser einer Fehlregulation des Immunsystems
IgE
eine allergische Erkrankung auslösen kann. Die
Immunglobulin E-Antikörper sind Bestandteil
Sensibilisierung spielt sich meistens völlig symp-
der körpereigenen Abwehr. Sie setzen sich auf der
tomlos ab. Die häufigsten Allergene sind Pollen,
Oberfläche bestimmter Abwehrzellen fest und
Nahrungsmittel, Tierhaare, Federn, Insekten-
führen nach Bindung entsprechender Antigene
bestandteile und Milben.
zur Freisetzung von Mediatoren und damit zur
Antigen allergischen Sofortreaktion.
Substanz, die vom Abwehrsystem als fremd
Immunsystem
erkannt wird, die Bildung von Antikörpern
Abwehrsystem, dass den Körper vor Krankheits-
bewirkt und zur Immunantwort führt.
erregern, schädlichen Stoffen und vor sich selbst
Antikörper schützt.
Von Immunzellen gebildete Proteine, die an
Interdisziplinär
Antigene bzw. Allergene andocken und ihre
Fachgebiete-übergreifende Arbeitsweise mehre-
Eliminierung veranlassen. Antikörper sind
rer voneinander unabhängiger Einzelwissen-
Eiweißstoffe (Immunglobuline), die die Ab-
schaften, die einer wissenschaftlichen Fragestel-
wehrfunktion gegen Fremdstoffe vermitteln.
lung mit ihren jeweiligen Methoden nachgehen.
Zusammen mit den Immunzellen bilden sie das
Immunsystem. Es lassen sich verschiedene Anti- In-vitro
körper-Klassen unterscheiden (IgG, IgA, IgM, Untersuchungen in künstlicher Umgebung, im
IgD und IgE). Antikörper der Klasse IgE sind Reagenzglas.
Träger der allergischen Sofort-Typ-Reaktion.
In-vivo
Atopie Untersuchungen im lebendigen Organismus.
Erblich bedingte Bereitschaft zu einer Allergie.
Kontaktallergie / Kontaktekzem
Atopiker haben eine erhöhte genetische Disposi-
Auch Kontaktdermatitis. Allergische Reaktion
tion, eine allergische Erkrankung zu entwickeln.
durch Hautkontakt (z.B. Kosmetika, Schmuck
Atopische Dermatitis oder Metalle).
Auch Neurodermitis oder atopisches Ekzem.
Chronische oder schubweise verlaufende ent-
zündliche Erkrankung der Haut.

66
Kreuzallergie Spätphasereaktion
Allergie auf verschiedene Allergene wegen einer Die allergische Spätphasereaktion tritt etwa
ähnlichen molekularen Struktur der Eiweißstoffe 6-8 Stunden nach Kontakt mit dem Antigen auf.
(Pollen frühblühende Bäume und Nüsse, Kern- Sie führt ebenfalls zu typischen allergischen
sowie Steinobst). Symptomen, allerdings ohne dem Vorhanden-
sein von Antigenen. Die Spätphasereaktion er-
Neurodermitis
klärt, warum Patienten v.a. abends allergische
Chronische oder schubweise verlaufende
Beschwerden haben, obwohl der Antigenkontakt
entzündliche Erkrankung der Haut.
tagsüber aufgetreten ist.
Prävention
Translationale Medizin
Vorbeugende Maßnahmen zur Krankheits-
Translationale Medizin ist die Schnittstelle zwi-
vermeidung.
schen vorklinischer Forschung und klinischer
Prick-Test Entwicklung. Unter dem Stichwort „From bench
Hauttest zum Nachweis und zur Bestimmung to bedside“ (Von der Laborbank an das Patien-
allergieauslösender Stoffe. tenbett) beinhaltet den Begriff eine „Über- und
Umsetzung“ von Laborergebnissen in die An-
Provokationstest
wendung am Menschen. Translationales Denken
Kontrollierte Belastung des Patienten mit mög-
und Handeln in der medizinischen Forschung
licherweise allergen wirkenden Substanzen.
soll einen schnellen und direkten Transfer von
Rhinokonjunktivitis Forschungsergebnissen aus dem Labor in den
Schnupfen, der mit einer Bindehautentzündung klinischen Bereich zum Nutzen des Patienten
einhergeht („Heuschnupfen“). ermöglichen. Eng damit verbunden ist der Be-
griff von integriertem Forschen und Behandeln,
Sensibilisierung
der darüber hinaus eine räumliche und struktu-
Immunreaktion des Körpers, die durch den
relle Nähe von Forschung nahe am Patienten
Kontakt mit einem Allergen ausgelöst wird und
ermöglichen soll.
Vorstufe der allergischen Reaktion. Der Körper
reagiert beim Erstkontakt nicht direkt auf den Urtikaria
Fremdstoff, erkennt ihn jedoch mit seinem Im- Nesselsucht; Hauterkrankung mit der
munsystem und bildet Antikörper. In diesem Ausbildung von Quaddeln.
Stadium ist der Körper sensibilisiert. Unter ge-
eigneten Bedingungen und erneutem Kontakt
mit dem Allergen folgt dann die Reaktion in
Form einer allergischen Erkrankung.
Sofortreaktion
Unter der allergischen Sofortreaktion versteht
man die akut auftretende Symptomatik nach An-
tigenkontakt, die durch die Mastzelldegranula-
tion ausgelöst wird. Sie endet mit Verschwinden
oder Vermeiden des jeweiligen Antigens.

67
ANHANG

Forschungsinstitutionen
(Alphabetisch nach Standorten sortiert)

Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Untersuchungszentrum für Dermatologie,


Aachen (RWTH Aachen) Allergologie und Asthma (UZDAA)
Universitätsklinikum-Hautklinik Allergie- und Asthma-Zentrum Westend (AAZW)
Klinik für Dermatologie und Allergologie Gemeinschaftspraxis Dr. med. Dietmar A. Herold,
Prof. Dr. med. Hans-F. Merk Priv.-Doz. Dr. med. Jörg Kleine-Tebbe und
Pauwelsstraße 30 Prof. Dr. med. Gert Kunkel
52074 Aachen Spandauer Damm 130, Haus 9 (Medianzentrum)
Telefon 0241 8088331 14050 Berlin
Telefon 030 30202910
Charité-Universitätsmedizin Berlin
Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie Ruhr-Universität Bochum
und Immunologie Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum
Prof. Dr. Ulrich Wahn Bergmannsheil
Augustenburger Platz 1 Experimentelle Pneumologie
13353 Berlin Prof. Dr. med. Albrecht Bufe
Telefon 030 450566131 Bürkle-de-la-Camp Platz 1
44789 Bochum
Charité-Universitätsmedizin Berlin
Telefon 0234 3024510
Klinik für Dermatologie,
Venerologie und Allergologie Ruhr-Universität Bochum
Prof. Dr. med. Torsten Zuberbier Berufsgenossenschaftliches Forschungsinstitut für
Charitéplatz 1 Arbeitsmedizin (BGFA)
10117 Berlin Prof. Dr. med. Thomas Brüning
Telefon 030 450518135 Bürkle-de-la-Camp Platz 1
44789 Bochum
Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ)
Telefon 0234 3024501
Prof. Dr. rer. nat. Andreas Radbruch
Charitéplatz 1 Ruhr-Universität Bochum
10117 Berlin Humangenetik
Telefon 030 28460601 Prof. Dr. med. Jörg T. Epplen
Universitätsstraße 150, Gebäude MA 5
DRK Kliniken Berlin/Westend
44801 Bochum
Hedwig-von-Rittberg-Zentrum
Telefon 0234 3223839
Pädiatrische Allergologie und Pneumologie
Prof. Dr. med. Bodo Niggemann Ruhr-Universität Bochum
Spandauer Damm 130 Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum
14050 Berlin Bergmannsheil
Telefon 030 30355704 Medizinische Klinik III
Prof. Dr. med. Gerhard Schultze-Werninghaus
Robert Koch Institut (RKI)
Bürkle-de-la-Camp Platz 1
Abteilung 2
44789 Bochum
Prof. Dr. Reinhard Kurth
Telefon 0234 3026444
Nordufer 20
13353 Berlin
Telefon 030 18754 0

68
Malteser Lungen- und Allergiezentrum Bonn Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Prof. Dr. med. Hans-J. Sennekamp Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendmedizin
seit 2008 Dr. med. Marcus Joest Bronchopneumologie/Allergologie
Weberstraße 118 Prof. Dr. med. Manfred Gahr
53113 Bonn Fetscherstraße 74
Telefon 0228 213071 01307 Dresden
Telefon 0351 4582440
Universitätsklinikum Bonn
Klinik und Poliklinik für Dermatologie Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
und Allergologie Klinik und Poliklinik für Dermatologie
Prof. Dr. med. Dr. Thomas Bieber Funktionsbereich Allergologie
Sigmund-Freud-Straße 25 Prof. Dr. med. Michael Meurer
53105 Bonn Fetscherstraße 74
Telefon 0228 28714388 01307 Dresden
Telefon 0351 4582497
Forschungszentrum Borstel
Leibniz-Zentrum für Medizin Institut für umweltmedizinische Forschung (IUF)
und Biowissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Prof. Dr. Dr. Silvia Bulfone-Paus gGmbH
Parkallee 1–40 Prof. Dr. med. Jean Krutmann
23845 Borstel Auf 'm Hennekamp 50
Telefon 04537 188200 40225 Düsseldorf
Telefon 0211 3389224
Forschungszentrum Borstel
Leibniz-Zentrum für Medizin Universitätsklinikum der
und Biowissenschaften Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Medizinische Klinik Borstel Hautklinik
Prof. Dr. Peter Zabel Prof. Dr. med. Bernhard Homey
Parkallee 1–40 Moorenstraße 5
23845 Borstel 40225 Düsseldorf
Telefon 04537 188300 Telefon 0211 8117601
Bremer Institut für Präventionsforschung Universitätsklinikum der
und Sozialmedizin (BIPS) Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Prof. Dr. rer. nat. Iris Pigeot-Kübler Hals-Nasen-Ohren-Klinik
Linzer Straße 10 Prof. Dr. Jörg Schipper
28359 Bremen Moorenstraße 5
Telefon 0421 595960 40225 Düsseldorf
Telefon 0211 8117570
Städtische Kliniken Darmstadt
Hautklinik
Allergieabteilung
PD Dr. med. Maurizio Podda
Heidelberger Landstraße 379
64297 Darmstadt
Telefon 06151 1074101

69
ANHANG

Universitätsklinikum der Friedrich-Alexander-Universität


Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Erlangen-Nürnberg
Klinik für Kinderkardiologie und Pneumologie Institut für Pharmakologie und Toxikologie
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Prof. Dr. med. Andreas Ludwig
Prof. Dr. med. Klaus G. Schmidt Fahrstraße 17
Moorenstraße 5 91054 Erlangen
40225 Düsseldorf Telefon 09131 8522771
Telefon 0211 8117688
Friedrich-Alexander-Universität
Universitätsklinikum der Erlangen-Nürnberg
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Hautklinik
Hautklinik Experimentelle Allergologie
Dr. med. Klaus-Werner Schulte Prof. Dr. med. Gerold Schuler
Moorenstraße 5 Hartmannstraße 14
40225 Düsseldorf 91052 Erlangen
Telefon 0211 8117601 Telefon 09131 8533164
Friedrich-Alexander-Universität Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg Erlangen-Nürnberg
Institut für Medizininformatik, Biometrie Kinder- und Jugendklinik
und Epidemiologie Kinder-Pneumologie, Allergologie, Umweltmedizin
Prof. Dr. rer. nat. Olaf Gefeller Prof. Dr. med. Theodor Zimmermann
Waldstraße 4 Loschgestraße 15
91054 Erlangen 91054 Erlangen
Telefon 09131 8522750 Telefon 09131 8533118
Friedrich-Alexander-Universität Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-
Erlangen-Nürnberg Universität Frankfurt am Main
Medizinische Klinik 1, Gastroenterologie, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin
Pneumologie und Endokrinologie Allergologie, Pneumologie und Mukoviszidose
Funktionelle Gewebediagnostik Prof. Dr. med. Stefan Zielen
Prof. Dr. med. Eckhart G. Hahn Theodor-Stern-Kai 7
Ulmenweg 18 60590 Frankfurt am Main
91054 Erlangen Telefon 069 630183063
Telefon 09131 8535204
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Friedrich-Alexander-Universität Institut für Experimentelle und Klinische
Erlangen-Nürnberg Pharmakologie und Toxikologie Abt. I
Hals-Nasen-Ohren-Klinik Prof. Dr. Dr. Klaus Aktories
Prof. Dr. Heinrich Iro Albertstraße 25
Waldstraße 1 79104 Freiburg
91054 Erlangen Telefon 0761 2035301
Telefon 09131 8533141

70
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Lehrstuhl für Pharmazeutische Biologie und Universitäts-Kinderklinik
Biotechnologie Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin
Prof. Dr. Andreas Bechthold Prof. Dr. Andrea Superti-Furga
Stefan-Meier-Straße 19 Mathildenstraße 1
79104 Freiburg 79106 Freiburg
Telefon 0761 2038373 Telefon 0761 2704306
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Universitäts-Kinderklinik Universitäts-Hautklinik
Funktionsbereich Allergologie, Pneumologie Prof. Dr. med. Leena Bruckner-Tuderman
und CF am Zentrum für Kinderheilkunde Hauptstraße 7
und Jugendmedizin (ZKJ) 79104 Freiburg
Prof. Dr. Matthias Kopp Telefon 0761 2706716
Mathildenstraße 1
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
79106 Freiburg
Forschergruppe Allergologie,
Telefon 0761 2704380
Universitäts-Klinikum Freiburg
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Funktionsbereich klinische Allergologie und Im-
Hals-Nasen-Ohren-Klinik mundermatologie an der Universitäts-Hautklinik
Prof. Dr. med. Dr. h. c. Roland Laszig Prof. Dr. med. Thilo Jakob
Killianstraße 5 Hauptstraße 7
79106 Freiburg 79104 Freiburg
Telefon 0761 5108420 Telefon 0761 2706714
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Max-Planck Institut für Immunbiologie
Universitätsklinikum Freiburg Metschnikoff Abteilung
Innere Medizin Prof. Dr. med. Rolf Kemler
Pneumologie Stübeweg 51
Prof. Dr. Joachim Müller-Quernheim 79108 Freiburg
Killianstraße 5 Telefon 0761 5108100
79106 Freiburg
Fachklinik Gaißach
Telefon 0761 2703706
Zentrum für chronische Erkrankungen
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Prof. Dr. Carl-Peter Bauer
Institut für Biologie III, Molekulare Immunologie Dorf 1
Prof. Dr. Michael Reth 83674 Gaißach
Stübeweg 51 Telefon 08041 798249
79108 Freiburg
Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH
Telefon 0761 5108420
Standort Gießen
Zentrum für Dermatologie und Andrologie
Prof. Dr. Peter Mayser (kommiss.)
Gaffkystraße 14
35385 Gießen
Telefon 0641 9943220

71
ANHANG

Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg


Standort Gießen Universitätsklinik und Poliklinik für Dermatologie
Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin und Venerologie
Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, Prof. Dr. Wolfgang Christian Marsch
Funktionsbereich Pädiatrische Pneumologie Ernst-Kromayer-Straße 5–6
und Allergologie 06097 Halle
Prof. Dr. Klaus-Peter Zimmer Telefon 0345 5572685
Feulgenstraße 12
Ordinariat und Zentralinstitut für
35392 Gießen
Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM)
Telefon 0641 9943430
Klinische Arbeitsmedizin/Allergologie
Georg-August-Universität Göttingen Prof. Dr. med. Xaver Baur
Universitätsmedizin Seewartenstraße 10, Haus 1
Hautklinik und Poliklinik der Dermatologie 20459 Hamburg
und Venerologie Telefon 040 428894501
Prof. Dr. med. Thomas Fuchs
Allergo Medic
von-Siebold-Straße 3
Sophien-Klinik Hannover GmbH
37075 Göttingen
Innere Medizin Bereich Allergien und
Telefon 0551 396415
Atemwegserkrankungen
Georg-August-Universität Göttingen Dr. med. Stephan J. Molitor
Arbeits- und Sozialmedizin Dieterichsstraße 35B
Prof. Dr. med. Ernst Hallier 30159 Hannover
Waldweg 37 Telefon 0511 324790
37073 Göttingen
Fraunhofer-Institut für Toxikologie und
Telefon 0551 394950
Experimentelle Medizin
Informationsverbund Bereich Immunologie, Allergologie
Dermatologischer Kliniken (IVDK) und Atemwegsforschung
Institut an der Universität Göttingen Prof. Dr. med. Norbert Krug
Prof. Dr. med. Axel Schnuch Nikolai-Fuchs-Straße 1
von-Siebold-Straße 3 30625 Hannover
37075 Göttingen Telefon 0511 5350602
Telefon 0551 96456
Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
Krankenhaus Großhansdorf Institut für Immunologie
Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie Prof. Dr. med. vet. Reinhold Förster
Prof. Dr. med. Helgo Magnussen Carl-Neuberg-Straße 1; Geb. K11
Wöhrendamm 80 30625 Hannover
22927 Großhansdorf Telefon 0511 5329721
Telefon 04102 6010

72
Medizinische Hochschule Hannover (MHH) Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
Abteilung Pädiatrische Pneumologie Zentrum Innere Medizin
und Neonatologie Abteilung für Pneumologie
Prof. Dr. med. Gesine Hansen Prof. Dr. med. Tobias Welte
Carl-Neuberg-Straße 1 Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover 30625 Hannover
Telefon 0511 5323220 Telefon 0511 5323530
Medizinische Hochschule Hannover (MHH) Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
Klinik für Dermatologie, Venerologie Abteilung Dermatologie, Venerologie
und Allergologie und Allergologie
Prof. Dr. Alexander Kapp Prof. Dr. med. Thomas Werfel
Ricklinger Straße 5 (Hautklinik Linden)
30449 Hannover Ricklinger Straße 5
Telefon 0511 9246232 30449 Hannover
Telefon 0511 9246276
Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
Klinik für HNO-Heilkunde, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Kopf- und Halschirurgie Institut für Tierhygiene, Tierschutz und
Prof. Dr. med. Thomas Lenarz Nutztierethologie
Carl-Neuberg-Straße 1 Prof. Dr. Jörg Hartung
30625 Hannover Bünteweg 17p
Telefon 0511 5326565 30559 Hannover
Telefon 0511 9538832
Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
Institut für Immunologie Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Dr. rer. nat. Oliver Pabst Institut für Pharmakologie, Toxikologie
Feodor-Lynen-Str. 21 und Pharmazie
30625 Hannover Abteilung Toxikologie
Telefon 0511 5329721 Prof. Dr. Manfred Kietzmann
Bünteweg 17
Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
30559 Hannover
Institut für Funktionelle und
Telefon 0511 9538730
Angewandte Anatomie
Prof. Dr. med. Reinhard Pabst Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Carl-Neuberg-Staße 1 Klinik III für Onkologie, Hämatologie,
30625 Hannover Immunologie und Pneumologie
Telefon 0511 5326740 Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin
Prof. Dr. med. Andreas Kulozik
Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
Im Neuenheimer Feld 153
Zentrum Innere Medizin
69120 Heidelberg
Klinische Immunologie und Rheumatologie
Telefon 06221 562311
Prof. Dr. Reinhold E. Schmidt
Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover
Telefon 0511 5326656

73
ANHANG

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Städt. Klinikum Karlsruhe gGmbH


Hals-Nasen-Ohrenklinik HNO-Klinik, Kopf-, Hals-, Plast. Gesichtschirurgie
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Peter K. Plinkert Prof. Dr. med. Werner Heppt
Im Neuenheimer Feld 400 Moltkestraße 90
69120 Heidelberg 76133 Karlsruhe
Telefon 06221 566701 Telefon 0721 9742501
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Campus Kiel
Angelika-Lautenschläger-Klinik Klinik für Dermatologie, Venerologie
PD Dr. med. Olaf Sommerburg und Allergologie
Im Neuenheimer Feld 430 Abteilung für Dermatologie
69120 Heidelberg Prof. Dr. med. Thomas Schwarz
Telefon 06221 568355 Schittenhelmstraße 7
24105 Kiel
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Telefon 0431 5971501
Klinik für Hautkrankheiten
Allergieabteilung Universität zu Köln
Prof. Dr. med. Peter Elsner Klinik und Poliklinik für
Erfurter Straße 35 Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
07740 Jena Allergologie/Rhinologie
Telefon 03641 937350 Prof. Dr. med. Dr. h.c. Karl-Bernd Hüttenbrink
Kerpener Straße 62
Friedrich-Schiller-Universität Jena
50937 Köln
Klinik für Innere Medizin I
Telefon 0221 4784750
Abteilung für Pneumologie und Allergologie
Prof. Dr. Dr. Claus Kroegel Universität zu Köln
Erlanger Allee 101 Klinik für Dermatologie
07743 Jena Allergieabteilung
Telefon 03641 9324131 Prof. Dr. Nicolas Hunzelmann
Kerpener Straße 62
Friedrich-Schiller-Universität Jena
50937 Köln
Klinik und Poliklinik für
Telefon 0211 4785086
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
Prof. Dr. med. Guntinas-Lichius Orlando Universität zu Köln
Lessingstraße 2 Institut für medizinische Statistik, Informatik
07740 Jena und Epidemiologie
Telefon 03641 935127 Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. Ralph Mösges
Lindenburger Allee 42
Friedrich-Schiller-Universität Jena
50931 Köln
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Telefon 0221 4783456
Abteilung für Geburtshilfe, Placenta-Labor
Prof. Dr. Ekkehard Schleußner
Erfurter Straße 35
07743 Jena
Telefon 03641 933230

74
Paul-Ehrlich-Institut, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Bundesamt für Sera und Impfstoffe Campus Lübeck
Allergologie Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Prof. Dr. med. Johannes Löwer Prof. Dr. med. Egbert Herting
Prof. Dr. Stefan Vieths (Abteilungsleiter) Ratzeburger Allee 160
Paul-Ehrlich-Straße 51–59 23538 Lübeck
63225 Langen Telefon 0451 5002567
Telefon 06103 770
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Universitätsklinikum Leipzig AöR Campus Lübeck
Institut für klinische Immunologie und Institut für Sozialmedizin
Transfusionsmedizin Prof. Dr. med. Dr. phil. Heiner Raspe
Immundiagnostik Beckergrube 43–47
Prof. Dr. Frank Emmrich 23552 Lübeck
Johannisallee 30 Telefon 0451 799250
04103 Leipzig
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Telefon 0341 9725500
Campus Lübeck
Klinikum St. Georg Klinik für Dermatologie und Venerologie
Robert Koch-Klinik Prof. Dr. med. Detlef Zillikens
Thoraxzentrum Ratzeburger Allee 160
Prof. Dr. med. Adrian Gillissen 23538 Lübeck
Nikolai-Rumjanzew-Straße 100 Telefon 0451 5002516
04207 Leipzig
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Telefon 0341 4231202
Klinik für Dermatologie und Venerologie
Universität Leipzig Prof. Dr. med. Harald Gollnick
Medizinische Fakultät Leipziger Straße 44
Institut für Umweltmedizin und Hygiene, 39120 Magdeburg
Expositionsforschung und Epidemiologie Telefon 0391 6715249
Prof. Dr. Olf Herbarth
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Liebigstraße 27
Institut für Medizinische Mikrobiologie
04103 Leipzig
Prof. Dr. med. habil. Wolfgang König
Telefon 0341 9715300
Leipziger Straße 44
Universität Leipzig 39120 Magdeburg
Klinik für Dermatologie, Telefon 0391 6713392
Venerologie und Allergologie
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Bereich Allergologie, Umweltmedizin
III. Medizinische Klinik
und Berufsdermatologie
Abteilung für Pulmonologie
Prof. Dr. med Jan C. Simon
Prof. Dr. med. Roland Buhl
Philipp-Rosenthal-Straße 23–25
Langenbeckstraße 1
04103 Leipzig
55131 Mainz
Telefon 0341 9718600
Telefon 06131 177270

75
ANHANG

Johannes Gutenberg-Universität Mainz Universitätsklinikum Mannheim GmbH


Medizinische Klinik I der Unikliniken Mainz HNO-Klinik Mannheim
Laboratory of Cellular and Molecular Immunology Prof. Dr. med. Karl Hörmann
of the Lung Theodor-Kutzer-Ufer 1–3
Prof. Dr. Dr. Susetta Finotto 68167 Mannheim
Obere Zahlbacher Straße 63 Telefon 0621 3831600
55131 Mainz
Universitätsklinikum Mannheim GmbH
Telefon 06131 3933376
Ambulanz für Allergologie, Berufsdermatologie
Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Umweltmedizin
Medizinische Klinik I und Poliklinik Prof. Dr. med. Hjalmar Kurzen
Prof. Dr. med. Peter. R. Galle Theodor-Kutzer-Ufer 1–3
Langenbeckstraße 1 68167 Mannheim
55131 Mainz Telefon 0621 3832280
Telefon 06131 177275
Philipps-Universität Marburg
Johannes Gutenberg-Universität Mainz Institut für Immunologie
Hautklinik und Poliklinik Prof. Dr. Stefan Bauer
Prof. Dr. med. Stephan Grabbe Hans-Meerweinstraße 2
Langenbeckstraße 1 35043 Marburg
55131 Mainz Telefon 06421 28266492
Telefon 06131 177112
Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH
Johannes Gutenberg-Universität Mainz Standort Marburg
Hautklinik Klinik für Dermatologie und Allergologie
Prof. Dr. med. Jürgen Knop Prof. Dr. med. Michael Hertl
Langenbeckstraße 1 Deutschhausstraße 9
55131 Mainz 35037 Marburg
Telefon 06131 174412 Telefon 06421 5866280
Johannes Gutenberg-Universität Mainz Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH
Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik Standort Marburg
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Wolf J. Mann Institut für Medizinische Mikrobiologie
Langenbeckstraße 1 und Krankenhaushygiene – BMFZ
55131 Mainz Prof. Dr. Michael Lohoff
Telefon 06131 177361 Hans-Meerweinstraße 2
35043 Marburg
Universitätsklinikum Mannheim GmbH
Telefon 06421 2866455
Klinik für Dermatologie,
Venerologie und Allergologie Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH
Prof. Dr. med. Sergij Goerdt Standort Marburg
Theodor-Kutzer-Ufer 1–3 Pädiatrische Allergologie
68167 Mannheim Prof. Dr. Rolf Felix Maier
Telefon 0621 3832280 Baldingerstraße
35043 Marburg
Telefon 06421 5862650

76
Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH Dr. von Haunersches Kinderspital der
Standort Marburg Ludwig-Maximilians-Universität München
Abteilung für Klinische Chemie und Prof. Dr. med. Dietrich Reinhard
Molekulare Diagnostik Lindwurmstraße 4
Prof. Dr. med. Harald Renz 80337 München
Baldingerstraße Telefon 089 51607878
35043 Marburg
Klinikum Großhadern
Telefon 06421 586623 5
HNO-Klinik der LMU München
Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH Allergologie
Standort Marburg Prof. Dr. med. Alexander Berghaus
Klinik für Pneumologie Marchioninistraße 15
Prof. Dr. med. Claus Franz Vogelmeier 81377 München
Baldingerstraße Telefon 089 70953892
35043 Marburg
Ludwig-Maximilians-Universität München
Telefon 06421 5866450
Medizinische Klinik Innenstadt
Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH Abteilung Pneumologie
Standort Marburg Prof. Dr. Rudolf M. Huber
Klinik und Poliklinik für Ziemssenstraße 1
Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde 80336 München
Prof. Dr. Jochen A. Werner Telefon 089 51602590
Deutschhausstraße 3
Ludwig-Maximilians-Universität München
35037 Marburg
Institut und Poliklinik für
Telefon 06421 5866478
Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin
Klinikum Minden Prof. Dr. Dennis Nowak
Hautklinik Ziemssenstraße 1
Prof. Dr. med. Rudolf Stadler 80336 München
Portastraße 7–9 Telefon 089 51602470
32423 Minden
Ludwig-Maximilians-Universität München
Telefon 0571 7904501
Klinik und Poliklinik für Dermatologie und
Dr. von Haunersches Kinderspital der Allergologie
Ludwig-Maximilians-Universität München Prof. Dr. Dr. h. c. Thomas Ruzicka
Abteilung Pneumologie/Allergologie Frauenlobstraße 9–11
Prof. Dr. med. Erika von Mutius 80337 München
Lindwurmstraße 4 Telefon 089 51606201
80337 München
Klinikum rechts der Isar der
Telefon 089 51602709
Technischen Universität München
Zentrum für Allergie und Umwelt (ZAUM)
Prof. Dr. med. Heidrun Behrendt
Biedersteiner Straße 29
80802 München
Telefon 089 41403451

77
ANHANG

Klinikum rechts der Isar der Kinderhospital Osnabrück


Technischen Universität München Allergologie und Pneumologie
Klinikum Schwabing, StKM GmbH Dr. med. Rüdiger Szczepanski
Klinik und Poliklinik für Iburger Straße 187
Kinder- und Jugendmedizin 49082 Osnabrück
Hochschulambulanz Asthma und Allergie Telefon 0541 56020
Prof. Dr. Stefan Burdach
Knappschaftskrankenhaus
Kölner Platz 1
Klinik für Haut-, Allergien-,
80804 München
Venen- und Umwelterkrankungen
Telefon 089 30682260
Prof. Dr. med. Maria Zabel
Klinikum rechts der Isar der Dorstener Straße 151
Technischen Universität München 45657 Recklinghausen
Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Telefon 02361 563201
Allergologie
Universitätsklinikum Regensburg
Prof. Dr. med. Dr. phil. Johannes Ring
Klinik und Poliklinik für Dermatologie
Biedersteiner Straße 29
Allergieabteilung
80802 München
Prof. Dr. med. Dr. h. c. Michael Landthaler
Telefon 089 41403170
Franz-Josef-Strauss-Allee 11
Universitätsklinikum Münster (UKM) 93053 Regensburg
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten Telefon 0941 9449601
Ambulanz für Allergologie, Berufsdermatologie
Universitätsklinikum Rostock (AöR)
und Umweltmedizin
Klinik und Poliklinik für Innere Medizin
Prof. Dr. med. Thomas A. Luger
Abteilung für Pneumologie
Von-Esmarch-Straße 58
Prof. Dr. med. J.-Christian Virchow
48149 Münster
Ernst-Heydemann-Straße 6
Telefon 0251 8356506
18057 Rostock
Westfälische Wilhelms-Universität Münster Telefon 0381 4947460
Institut für Medizinische Physik und Biophysik
Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft
Prof. Dr. rer. nat. Rudolf Reichelt
Allergologie
Robert-Koch-Straße 31
Dr. med. Friedrich-Wilhelm Riffelmann
48149 Münster
Annostraße 1
Telefon 0251 8355100
57392 Schmallenberg
Universität Osnabrück Telefon 02972 79100
Dermatologie, Umweltmedizin und
Universität Hohenheim
Gesundheitstheorie
Lehrstuhl für Ernährungsmedizin und Prävention
Prof. Dr. med. Swen Malte John
Prof. Dr. med. Stephan C. Bischoff
Sedanstraße 115
Fruwirthstraße 12
49090 Osnabrück
70599 Stuttgart
Telefon 0541 9692357
Telefon 0711 45924100

78
Eberhard-Karls-Universität Tübingen Zentrum für Rhinologie und
Medizinische Klinik, Innere Medizin II Allergologie Wiesbaden
Abteilung für Hämatologie, Onkologie, Prof. Dr. med. Ludger Klimek
Immunologie und Rheumatologie An den Quellen 10
Prof. Dr. med. Lothar Kanz 65183 Wiesbaden
Otfried-Müller-Straße 10 Telefon 0611 8904381
72076 Tübingen
Universitätsklinikum Würzburg
Telefon 07071 2982726
Klinik und Poliklinik für Dermatologie,
Eberhard-Karls-Universität Tübingen Venerologie und Allergologie
Universitäts-Hautklinik Prof. Dr. Eva-Bettina Bröcker
Abteilung für Allergologie Josef-Schneider-Straße 2
Prof. Dr. med. Martin Röcken 97080 Würzburg
Liebermeisterstraße 25 Telefon 0931 20126350
72076 Tübingen
Universitätsklinikum Würzburg
Telefon 07071 2984574
Kinderklinik und Poliklinik
Universität Ulm Pädiatrische Pneumologie, Allergologie
Institut für Epidemiologie und Mukoviszidose
Prof. Dr. phil. Richard Peter Prof. Dr. Christian P. Speer
Helmholtzstraße 22 Josef-Schneider-Straße 2
89081 Ulm 97080 Würzburg
Telefon 0731 5031061 Telefon 0931 20127728
Universitätsklinikum Ulm
Universitätsklinik und Hochschulambulanz für
Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
Prof. Dr. med. Gerhard Rettinger
Frauensteige 12
89070 Ulm
Telefon 0731 50059501
Universitätsklinikum Ulm
Universitätsklinik für Dermatologie
und Allergologie
Prof. Dr. med. Karin Scharffetter-Kochanek
Maienweg 12
89081 Ulm
Telefon 0731 50057501
Marien-Hospital Wesel gGmbH
Kinderklinik
Prof. Dr. med. Dietrich Berdel
Pastor-Janßen-Straße 8–38
46483 Wesel
Telefon 0281 1041170

79
Marburg_Umschlag_Ruecken_6,5mm_RZ 03.11.2008 17:02 Uhr Seite 1

Eine Initiative der DFG-geförderten Sonderforschungsbereiche HRSG.: DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR ALLERGOLOGIE UND KLINISCHE IMMUNOLOGIE (DGAKI)
und des DFG-Graduiertenkolleg 1441:

SFB / TR22
Marburg / München / Borstel
Allergische Immunantworten

Renz · Kaminski · Pfefferle Allergieforschung in Deutschland


der Lunge Harald Renz · Agnes Kaminski · Petra Ina Pfefferle

SFB 548 Mainz


Analyse und Modulation allergischer und
autoimmunologischer Krankheiten

SFB 587 Hannover


Immunreaktionen der Lunge bei Infektion
und Allergie

Allergieforschung
DFG-Graduiertenkolleg 1441
Hannover
Regulation der allergischen Entzündung
in Deutschland
in Lunge und Haut Ein Atlas mit Bestandsaufnahme,
Defizit- und Bedarfsanalyse

Mit Unterstützung der folgenden Fachgesellschaften:

䡲 Deutsche Dermatologische Gesellschaft


䡲 Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin
䡲 Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf und Halschirurgie
䡲 Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin
䡲 Deutsche Atemwegsliga
䡲 Ärzteverband Deutscher Allergologen

ISBN 978-3-00-026102-2

Gefördert durch die

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