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Wahrscheinlichkeitstheorie und Inferenz I Wintersemester 2021/22

Prof. Dr. Volker Schmid Blatt 3


Dennis Mao, Julian Rodemann, Michael Kobl Besprechung 10./11.11.2021

Aufgabe 1
Betrachten sie den Maßraum (R, B, µ). Ein Maß µ : B −→ R ist translationsinvariant, falls

∀x ∈ R ∀E ∈ B : µ(E + x) = µ(E),

wobei E + x := {x + y : y ∈ E}. Sei µ : B −→ R ein translationsinvariantes Maß. Zeigen Sie, dass für
beliebige Intervalle (a, b] notwendigerweise gelten muss:

µ((a, b]) = µ((0, 1]) · (b − a).

Hinweis: Betrachten Sie erst Intervalle der Form (0, n1 ], dann Intervalle mit rationalen Endpunkten
und zum Schluss beliebige Intervalle.

Aufgabe 2
Es sei (Ω, F, P ) ein beliebiger Wahrscheinlichkeitsraum.
a) Zeigen Sie, dass für A, B ∈ Ω gilt

P (A ∪ B) = P (A) + P (B) − P (A ∩ B).

b) Es sei n ∈ N und A1 , . . . , An ∈ Ω. Zeigen Sie die Gültigkeit der Bonferroni-Ungleichung:


n
! n
\ X 
P Ai ≥ 1 − P Āi
i=1 i=1

c) In einem Hörsaal befinden sich N Hörer. Sie werden nach Merkmalsgruppen eingeteilt, darunter

A1 = männlich, A2 = Brillenträger, A3 = StudentIn der Statistik.

Wie lässt sich anhand der folgenden Wahrscheinlichkeiten die Wahrscheinlichkeit dafür berechnen,
dass ein Hörer mindestens eines der drei Merkmale hat?

P (A1 ), P (A2 ), P (A3 ), P (A1 ∩ A2 ), P (A2 ∩ A3 ), P (A1 ∩ A3 ), P (A1 ∩ A2 ∩ A3 )

Aufgabe 3
Es sei (Ω, F, P ) ein Wahrscheinlichkeitsraum und A, B ∈ F.

a) Beweisen oder widerlegen Sie: A und B disjunkt ⇒ A und B̄ stochastisch unabhängig.


b) Sei P (A) = 0.5, und P (A ∪ B) = 0.7. Bestimmen Sie P (B), wenn
• A und B stochastisch unabhängig sind,
• A und B disjunkt sind.

c) Betrachten Sie das Ereignis A: “Die Augenzahl ist gerade” beim einmaligen, fairen Würfelwurf.
Geben Sie ein zu A unabhängiges Ereignis B ∈ P(Ω) mit B ∈/ {∅, Ω} an.
Wahrscheinlichkeitstheorie und Inferenz I Wintersemester 2021/22
Prof. Dr. Volker Schmid Blatt 3
Dennis Mao, Julian Rodemann, Michael Kobl Besprechung 10./11.11.2021

Aufgabe 4
Gegeben sei der Maßraum (R, B) mit den Mengen A = {−2, 2, π}, B = Q, C = [1, 4].
a) Begründen Sie, warum A, B und C messbar bezüglich B sind.

b) Berechnen Sie das Zählmaß µZ und das Lebesguemaß λ für A, B und C.


c) Berechnen Sie die reduzierten Maße µZ |N und λ|[0,1] für A, B und C.
Hinweis: Für ein allgemeines Maß µ : F → R̄ und eine Menge A ∈ F ist das reduzierte Maß µ|A
definiert als µ|A (B) := µ(A ∩ B) ∀ B ∈ F.

Aufgabe 5
Es sei der Meßraum (R, B) gegeben sowie die meßbaren Funktionen f : R → R mit

ω 7→ f (ω) = ω 1N (ω)

und g : R → R mit
ω 7→ g(ω) = ω 2 1[0,1] (ω).
Berechnen Sie für das Lebesguemaß λ und das Zählmaß µZ
a) Z Z
f dλ und f dµZ für n ∈ N
[0,n] [0,n]

b) Z Z
gdλ und gdµZ .

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