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16.10.2019
EINFÜHRUNG
Verhältnis von Narration zu Faktoren, die sie bedingen
Wie werden Bilderzählungen erzeugt und inszeniert
In welchem Verhältnis steht die Fantasie / Fiktion zu Bilderzählung
o Was ist dokumentarisch, was fiktiv?
„Bill Viola and the making of Emergence“ 2009 Bezug auf Bilderzählung und Beschreibung
von Kunst früherer Epochen (bespricht mit Gettymuseum Direktor wie Erzählungen
funktionieren und erzeugt werden)
o Time is unfolding as continous process bei fixierter Ansicht (fixierte Kamera)
o Geschichte um Person (Fiktiv oder real) im Bild / Kunstwerk überhaupt erzeugt wird
Parameter Raum und Zeit im Gegensatz zu anderen Erzählungen (zb.
Roman) = Simultanität im Kunstwerk (im Gegensatz zur Sequenzialität )
bezeugen
Was ist Chronologie der Zeit in Bildkunst?
Diskussion 5.11.1667 Sitzungssaal der franz. Kunstakademie Diskussion über Werk von
Poussin Kann es Maler gestattet sein (für Vollständigkeit) vorangegangene und zukünftige
Ereignisse darstellen zu dürfen, obwohl Werk nur einen Moment dargestellt werden kann?
JA
o wenn Nein, wäre er nur Geschichtsschreiber, der nicht den Verlauf darstellen kann
o Diderott gegenteilige Ansicht: „Fehler, der eines sonst so klugen Künstlers
unwürdig ist“
Eine Möglichkeit wäre aber: Fortgang eines Geschehens kann angedeutet
werden: plötzliches Ereignis, welches Tätigkeit unterbricht (zb. Katastrophe)
Ändert sich in Moderne signifikant
o Lessing „fruchtbarer Augenblick“: Erzählung ist in Bildkunst erfolgreich vollzogen
worden, wenn nicht die Simultane Präsentation sondern die Dehnung des Moments
durch Transitorisches erzeugt wird (akzeptiert auch Diderot)
Dehnung des Augenblicks für Diderot: im Kunstwerk / lt. Lessing: in der
Betrachtung
o Empfehlung beider für Künstler: Wahl des richtigen Moments relevant Betrachter
kann so Vorausgegangene und Nachfolgende zum gezeigten Moment dazu zudenken
Moment der Intensität der Handlung
o Diderot und Lessing denken Frage der Darstellung und Wahrnehmung zur Definition
eines Bildes hinzu
Der prägnante bzw fruchtbare Augenblick, ist die Phase der Handlung, die
der Maler aussuchen muss um dazuzugehörende Phasen zu ermöglichen
Lessing: „Malerei kann nur einen Augenblick der Handlung nutzen und muss
daher prägnantesten Wählen um das Davorgehende und Nachfolgende zu
zeigen“
3 Zeitfasetten von Lessing: Aktualität – Dehnung – Dauer
THEORIE: WAS IST ERZÄHLUNG DES BILDES?
FOTOGRAFIE
VIDEO/FILM
Erzählen und Erzählbarkeit erhalten neue Narration im 19. Und 20. Jhdt „Kunst des
Erzählens“
o Va dadurch, dass die Darstellung des Verlaufs von wirklichen oder fiktiven
Ereignissen zentral für Künste werden = Renaissance der Erzählung (va Film / Video)
Etablieren Formen der Narration, die neue Verhältnisse über Bilderzählung ermöglichen
Künstler greifen nicht nur Erzählweisen auf, sondern wenden sich gegen Naturalismus
Mediale Erzählformen im Zentrum: Entfabelung = Herauslösen von Geschichten aus
kausalen Zusammenhängen (Ursache – Wirkung)
o Simulanität
o Detailbeschreibung
o Neue Vorstellungen von Autorschaft
Prinzip des Networking = Wechsel der Erzählperspektiven die instabile Wahrnehmungen
hervorrufen
Das Rhizom (entgegen der Chronologie) Bezug poststrukturalistische Theorie
o Wie kann etwa bei paralleler Schau mehrere Momente Erzählung noch funktionieren
Dialogische Experimente verschiedene Formen der Erzählung gehen Dialoge ein
Kollektive Erzählformen verteilte Autorschaft Idee wird aus verschiedenen Stimmen
heraus erzählt
Diskursive Felder
Stan Douglas
o Der Sandmann 1995
Getrennter Bildschirm, parallele Darstellung der Geschichte des Sandmannes
und der reflexiven Darstellung, was mit ETA Hoffmanns Geschichte
überhaupt erzählt wird (auch über den Sandmann)
Überschneiden sich
Eija Liisa Ahtila
o Erzählung, wenn auf vielen Bildschirmen, parallel ein Kunstwerk widergegeben
werden die auch teils fiktiv sein
o „The House“ 2002
Bill Voila (1951 - )
o Arbeit mit mehreren Bildschirmen
o „The Greeting“
Bezug auf Pontormo (Referenz auf Kunstgeschichte selbst)
Erzählung von Malerei auf Video übertragen
Steve McQueen
o „Bear“ – Video wird von Film selbst beeinflusst
o Bereich des Kinos narrativen Strukturen eines Kinofilmes werden auf Bildende
Künste übertragen
Douglas Gordon (1966- )
o Fokus auf Zeit
o „24 Hours Psycho“ 1993 Ausdehnung des Filmes auf 24 Stunden
Andere Form der Erzählung erzeugt durch ausdehnung einzelner Momente
des Filmes
Sam Taylor Wood (1967- )
o Va Fotografie und Film, dann Video
o „Methods in Madness“ was wird über Person erzählt, wie wird Persönlichkeit
dargestellt
Doug Aitken
o „Electric Earth“ 1999 Decodierung der Erzählung durch Struktur des Rhizom
William Kentridge
o Animationsfilme, in denen soziale und politische Geschichten aus Südafrika gezeigt
werden
o Zeichnet jedes Einzelbild von Hand (zb. Kohle) werden zu Film zusammengesetzt
o „Felix in Exile“ Verhältnis der Einzelbilder zum Film (welche Erzählung und
Bildinhalt)
Isaac Julien
o Werke: Looking for Langston / Lessons of the hour Videoarbeit finden auf
mehreren Bildschirmen zeitgleich statt
o Alle Bildschirme bilden eine ganze Geschichte aus paralleler Betrachtung das
ganze Narrativ erkennen
Johan Grimonprez
o Dial HISTORY Flugzeugentführungen mit Musik hinterlegt
Fernsehbilder verarbeitet
Verschiedene Bilder werden linear aneinandergelegt in Film (aber in
Sequenzen aufgeteilt) Erzählung einer Gesellschaft zu einer bestimmten
Zeitpunkt wird dargestellt
Cao Fei (1978 - )
o Verknüpft Videokunst mit 3D Animation
o Übertragung auf VR und Second Life
o „Who’s utopia“ in Fabriken (Arbeitswelt) erzählen Arbeiter Geschichte, wie ihr
leben wäre, wenn sie nicht in der Fabrik arbeiten würden
FILM
Luis Bunuel
o Starke Zusammenarbeit mit Surrealisten
o „Un Chien Andalou“ 1929 Einfluss der surrealistische Bildmagie auf Film
Welche Erzählung wird erzählt und was dargestellt?
Helen Levitt
o „In the Street“ welches Narrativ, wenn Filme nur Bilder zeigen
Beobachtung der Spiele von Kindern
Maya Deren
o Amerikanischer Experimentalfilm
o „Meshes oft he Afternoon“ Einfluss durch Surrealismus
Experimentelle Kunstformen werden übertragen
Omer Fast
o „Reenactment“ wird in Filmerzählung eingebaut
o Reenactment nicht von Personen umgesetzt, sondern von Maschinen (5000 Feet ist
the Best)
29.10.2019
FOTOGRAPHIE
THEORIE
führte Debatte mit Lessing Winckelmann meinte, die Laokoon Gruppe hat diesen
fruchtbaren Moment noch nicht erreicht Laokoon noch nicht beim Schrei des Todes
dargestellt (sondern davor)
o Edle Einfalt, stille Größe als relevanter Aspekt eines Kunstwerks (für Verdichtung
der Spannung)
Diese Debatten als Grundlage der modernen Kunsttheorie:
Für Ikonik zentral ist, dass das Bild als Phänomen gesehen wird in dem gegenständliches,
wiedererkennendes und formalendes sehendes Sehen verbinden zu erhöhenden
Sinnerfahrung
o = Ikonik als Interpretationsmethode, die nur auf bildimmanente Sinnstrukturen (die
durch reines Sehen erschlossen werden) basiert = sehendes Sehen
Kein Verweis auf bildexternes
Baut auf Warburg und Panofsky auf
o Nicht nur Identifizierung des Gegenständlichen (wiedererkennendes Sehen)
Weitere Ausführung: nicht nur wiedererkennendes Sehen, sondern Sehen
selbst relevant Narrativität soll durch eigentlichen Bildsinn erschlossen
werden Narrative des Bildes muss im Bild enthalten sein !
= Mehrwert des Kunstwerkes
Gegen reines wiedererkennendes Sehen (zwei Arten des Sehens)
o Konkrete Bildanalyse, wo Wechselbeziehungen (zb. Transitorisches und Betrachter)
im Zentrum
PRAXIS
Inszenierte Fotografie Inszenierung: aus Theater entlehnt; seit 19. Jhdt gebräuchlich
Documentary Photography Dokument erstellen, dass kaum / keine fiktiven Anteile enthält
Realität als solche festhalten, um als Zeitdokument dienen zu können
o Fotografie als Zeuge (wie Malerei)
Inszinierte vs objektivierte Fotografie
o Inszinierend: Bilderzeugung; Motiv(gestaltung) im Vordergrund; keines der
Bildelemente wird nicht komponiert Ziel: aktive Adressierung des Betrachters
Jeff Wall spricht von Zuschauern (nicht so distanziert wie Betrachters)
Rezeptionshaltung des Betrachters verändert sich vom distanzierten
Betrachten zum emotional involvierten Zuschauen
o Objektivierend
Directoral und Straight Photography
o Directoral Photography Studiofotografien / Portraitstudien / Aktfotografien
Bewusstes Eingreifen des Fotografen
o Straight Photography direkte Fotografie, die maximale Wirklichkeitsnähe
erzeugen will
Jeff Wall Bezug auf Laokoon Gruppe und dessen fruchtbaren Moment / kairos
o Beschreibungsmodell der Formanalyse aus Theater übernommen
Bildaufbau = kinematographisches Modell
Motive = formale /inhaltliche Referenz auf Kunstgeschichte
Montage relevant
Geschichte und Gegenwart, gesellschaftliche Technologien und Musik im Fokus
Mis-en-scène: alles was in der Szene des Bildes arrangiert wird kalkulierter Aufbau des
Bildes und Bildregie :
o Räumliche Anordnung der Figuren und Dinge im Bild
o Unterteilung des Bildes in Vorder-, Mittel- und Hintergrund
o Von André Bazin geprägter Begriff gegen das in Hollywood genutzte Prinzip der
Montage
Wirklichkeitsillusion im Vordergrund
„Disco Angola“ (Serie) Referenz auf reales Ereignis,
auf die die Fotografie Bezug nimmt
o Daher wichtigster Vertreter der Vancouver
School of Photography alle Arbeiten
beziehen sich auf historische Situationen und
Ereignisse
Bis in 70er Jahre hinein angesiedelt
o Alle Fotografien sind inszeniert
Nachempfindungen einer historischen
Tatsache mit modernen technischen Apparaten inszenierte Dokumentarfotografie
o Bsp: „Kung-Fu Fighting“ wie für Film rekonstruiert
Auch als Historienbilder möglich
Aber nicht nur reine Repräsentation der Geschichte relevant
Sujet durch Durchsuchung von Fotoarchiven von va. Unwichtigen
Fotoagenturen (zb. Black Star)
Vorliebe für Alltägliche va durch Beschäftigung mit Samuel Bekett?
Verhältnis Aufwand – Gegenstand hier relevant
o „Disco Angola“ in NY und Angola tätiger fiktiver Fotograf wird von Betrachter
„begleitet“
Va 60er Jahre und globale Verunsicherung zentral
Reale Örtlichkeiten, welche noch bestehen oder welche detailgetreu
nachgebaut wurden!!
Rückgriff auf Musik(szene)
Vereinigung von unterschiedlichen Welten Archivfotos für Nachstellung
relevant
Sorgfältig inszinierte Bilder die wie Momentaufnahmen der Zeit wirken
„Crowds and Riots“ (2008) rekonstruierte
unterschiedliche Demos, Menschenmasse etc
detaillreich
o Mit zeittypischen Kostümen
o „Abbott & Cordova“: Aus unzähligen
Digitalaufnahmen zusammengefügt
THEORIE 27.11.2019
Stan Douglas
Pastiche
Werk, das offen Werk eines vorangegangenen Künstlers imitiert oder zitiert (Hochachtung
/ Satire)
Gehört zur Postmoderne
Zitat wird offen dargelegt
Maschera
Gemachtes, fingiertes Gesicht, bezieht sich auf Gesicht und menschlichen Körpers und
somit auf Frage nach der Repräsentation einer Person
Verbirgt ein Gesicht und zeigt neues stellt andere Person dar
Maske hat zur Person, die sie darstellt, eine Annäherung die „persona“ ist
Persona
Bild, Maske, Gesicht Maske als fingiertes Gesicht im engen Verhältnis zum Bild (Person
wird zum Bild)
o Keine Differenz zw. Gesicht und Maske im Kunstwerk = Persona
= Einheit von Person und Maske
03.12.2019
Calle greift doppelt in die Intimsphäre ein: durch das Eindringen als Angestellte und das
Berichten Frage nach Wirklichkeit bleibt offen
o Dokumentarische Fotografie oder mit diesem Mittel Fiktion geschaffen?
Durch die Fotografie wird etwas erzeugt, wodurch wir dazu neigen, dass wir
der Fotografie mehr glauben, als anderen Medien
Bildkünstlerisch hergestellte Tagebucheintragungen Intimität durch formale Anlage des
Werkes (erscheinen wie Tagebücher)
o Soziale Beziehungen werden beschrieben bzw. auch Geheimnisse werden dargestellt
Nan Goldin (1953 - )
Fotografin
Tagebuchaufzeichnungen im Künstlerbuch
Themen Sex, Drogen, Gewalt
“The Ballad of Sexual Dependency” 1979-1995 ausgeführt
o Regelmäßig gezeigte 50min. Farbdiaprojektion
o Emotion und Intimität zentral Fotografien aus 80er
in Wohnung von Goldin entstanden (entstanden an
allen privaten Orten von Goldin)
o Immer wieder werden Selbstportraits in die Ballade eingebaut
o Soziale Befindlichkeit einer oder mehrerer Personen relevant
o Kontinutität aber stehen die Fotografien in einem Zusammenhang miteinander?
o Mehr als 700 Einzelaufnahmen 1995 abgeschlossen
Work in progress
o Zusammenstellung der Fotografien variiert
o Auch mündliche Kommentierungen durch vorbereitete
Soundtracks Teil der Präsentation (auch musikalisch
Persönliche Zusammenstellung aus klassischer Musik, Pop
Songs und weiteren Lieblingsstücken der Künstlerin)
Durch permanente Möglichkeit der Variation soll Werk immer neu
erscheinen
Zusammenstellung nicht notwendigerweise immer selber Ton / Stimmung
Ton-Dia-show
o Pseudofotoroman
o Tagebuchaufzeichnungen werden von Goldin in ein neues Medium gezogen
Fotobuch: künstlerisches Multiple und kennzeichnend für künstlerischen
Ausdrucksform des frühen 20. Jhdt
o Nach Zusammenstellung wird jedes Foto mit erklärendem Untertitel versehen
Assoziativ und angelehnt an andere Titel (zb Musiktitel)
o Das Private wird öffentlich
o Selbstanalyse innerhalb der Ballade sind explizit für Ballade (Ikonen der
Fotogeschichte)
o Nietzsche: Autopsychologie (Selbstanalyse) ästhetisches, künstlerisches Verfahren
um Intimität ins Bild einzuziehen
Später Talking Cure in Kunst eigenes nach Außen bringen
Bis heute nutzt Goldin die analoge Fotografie
o Aufzeichnung des künstlerischen Milieus
o Kamera von Goldin = wie ein drittes Auge, die immer aufzeichnet
o Realitäts- bzw. Wahrheitsgehalt muss aber immer überprüft werden
Visuelles Tagebuch ist monumentales gewachsenes Selbstportrait von Goldin und somit
Autobiographie
o Nicht nur Präsentation der Künstlerin, sondern auch Selbstcharakterisierung /-
einschätzung
o = erweiterte Portraits
o Milieu als Charakter - Portrait wenn Umfeld der Künstlerin (wie bei Goldin) auch
thematisiert wird
Über diese Darstellung entsteht Korrespondenz zu uns (kennenlernen von
Goldin während sie sich uns auch entzieht)
Anna Gaskell (1969 -)
„Hide“ 1998 Bezug auf Märchen „Der zauberhafte Esel“ von den Grimm Brüdern
o Junge Mädchen, die allein in einem Anwesen sind
und selbst Märchen nachspielen und damit wird
die Nicht-Logik und Intrigen des Märchens und
Frage des Magischen ins Bild übertragen
(dauerhaftes Hide and Seek)
o Narrativ eindeutig, aber Umsetzung bezieht sich
vor allem auf emotionale Komponente des
Märchens (welche Ängste / Gefühle löst es aus)
Unheimliche / Magische wird auch im
Betrachter bewirkt
Larry Sultan (1946-2009)
Dokumentarfotografin (Mitbegründerin)
24.10.1929 Schwarze Donnerstag (relevanter Tag für Lange Fotografierte Demos /
Streiks in San Francisco)
o Portraitfotografiestudio geschlossen, dokumentiert danach
monatelang Leben verarmter Landarbeiter va in Texas
Alle Arbeiten werden von Texten begleitet (mit Erzählungen der
fotografierten Personen)
„Migrant Mother“ Serie in Wanderarbeiterlager für Erbsenpflücker
o Wurden in Zeitungen veröffentlicht lösten
Lebensmittellieferungen in diese Region aus
Wanderarbeiter, identifiziert durch die Landstriche, in denen sie Leben
1939 Buch „An American Exodus“ Dokumentation in Medium des Buches verlegt
o Zentral: Fotoserie „Migrant Mother“
o Mit Texten verbunden
o 1940 in MoMA erstmals gezeigt
Abstraktes Konzept „Armut“ wird verdeutlicht indem sie an Schicksale einzelner Menschen
gebunden werden
Teil des kollektiven Gedächtnis
VIDEO/FILM
Eija-Liisa Ahtila (1959 -)
07.01.2020
„The House“ Furcht vor anderen Personen die in die Welt eindringen können
Black Box (für Videoinstallationen) <–> White Cube (moderne Galerieraum) =/= Salonraum
o Immersive Verfahren Betrachter werden in das Kunstwerk versenkt + Anteil am
Kunstwerk haben + Teil des Kunstwerks durch Raumsituation erzeugt
o Ahtila: setzt in Blackbox Farben ein Signalfarben verstärken immersives Verfahren
o Permanente Introspektion entfremdete Welt entwickelt sich zu Furcht vor allem Fremden
Ambivalente Seelische Zustand und Rückzug von nicht mehr rationalisierbaren Einflüsse
werden zu einer existentiellen Bedrohung
Auflösung des homogenen Raumes (Simmels – Großstädte und Geisteswelten)
Verschiebung der Raumgrenzen nicht mehr kontrollierbar und werden zu
Zustandsbeschreibung einer gegenwärtigen Welt
o Black Screen für einen Moment visuelles tabula rasa
„diegese“ = alles, was zur erzählten Welt gehört diegetische Raum und
Installationsraum verschmelzen miteinander
o Orte und Räume, an denen bestimmte Situationen stattfinden und Geschichte (va an
Utopien des 20 Jhdt angebunden) zentral in den Arbeiten
o „Le Détroit“ (2001) afroamerik. Frau bewegt sich im Dunklen mit Taschenlampe durch
verlassenen Raum / Gebäude (Stummfilm)
Im Raum hängende Leinwand beidseitig sichtbar: einmal in
Normalansicht, einmal in Negativkopie
Bekanntes filmisches Motiv (Frau im Haus) und
Narratives Medium (Schwarzweiß Film) und
Projektionsraum werden verbunden
o Immersiver Raum Betrachter sollen
vollständig in Kunstwerk eintauchen
Auseinandersetzung mit Projektionsraum zentral: Narrativität wird durch
genaue Auseinandersetzung mit Gegebenheiten des Ausstellungsraums, ein
Bezug von Betrachter und dargestellten Raum, realen Raum und Filmischen
Medien erzeugt
Narrativität des Kinos zentrale Referenz (filmische Techniken,
Erzählformen)
Erzeugung des Raums im Narrativ hinterfragt
Filmische Räume von Stan Douglas:
Medialer Raum dargestellten fiktiven Raum der Aktion
Modalen Raum Erzählraum, Ort des Narratives
Beobachterraum Dispositive Raum, Vorführsaal
Konkret geographischer Raum u. historischer Raum auch relevant
21.01.2020
Scheinbare Realität und Fiktionalität im Werk bei Stan Douglas relevant Fiktion nicht
explizites Gegenteil von Faktizität
o Fiktion: ethnomonologische Wurzeln: von fingere (herstellen)
Referenz zu Kinofilm „Le Detroit“: Räumlichkeit (Black Box), bekanntes Motiv, Einbindung
der Zuschauer in filmische Geschehen
o Dunkelheit: bewusst erzeugt um Zuschauerhaltung gegenüber Gezeigtem zu
beeinflussen und eintauchen lassen Immersion: räumliche Erfahrung wichtig
„begehbare Erzählräume“ Überlagerung der simultanen Projektionen und Auswirkung des
Eintretens in Projektionsbereich führt zur Einbeziehung des Betrachters in das Werk
(Schatten, der geworfen wird, beeinflusst Bild)
Suche im Dunkeln, welche im Film gezeigt wird, durchleben auch Betrachter in Black Box
Zentrale Frage: wie wird virtuelle Filmwelt und realer Ausstellungsraum zusammengebracht?
22.01.2020
Chinesische Medienkünstlerin
Verknüpft Videokunst mit 3D Animationen und Möglichkeiten von VR Welten in Second Life
Va. Mit Postkultur in China auseinandergesetzt
China und Kulturveränderungen in China zentral, werden weltweit gezeigt, außer in China
„Who’s utopia?“ 20 Min Farbvideo
o In Black Box gezeigt auf einer Wand mit flexibler Größe
aber mit min 2,5m²
o In einer Glühbirnenfabrik in China; Dreiteilig:
(1) Imagination of Product: Nahaufnahmen von
automatisierter Glühbirnenproduktion und
Menschen an Arbeitsplatz
Akkordarbeit
(2) Factory Fairytale: Mitarbeiter, die tanzen / Musik machen
Manche in Kostümen / Arbeitskleidung
Träume der Arbeiter, wenn sie nicht in Fabrik arbeiten müssten in
Fabrik selbst vorgestellt
o Wunschträume der Arbeiter im Zentrum
(3) My future is no dream
Arbeiter in Fabrik, die stillstehen / sitzen, während der Betrieb der
Fabrik um sie herum fortgesetzt wird
Gruppe die weiße Shirts mit Schriftzeichen (Meine Zukunft ist kein
Traum), welche Musiker werden wollten tatsächliche
Lebenssituation wird deutlich, wo Wünsche keinen Platz haben
o In Osram Beleuchtungsfabrik in Südchina (Pearlriver Delta eines der am
schnellsten wachsenden Industrieviertel der Welt alle Gebäude / Orte wurden
abgetragen zugunsten des Industriegebiets)
Delta heute Sinnbild für Industrialisierung / Kapitalismus auf Kosten der
Bevölkerung
o Im Rahmen des Siemens Art Programms umgesetzt (2000-2006) „What are they
doing here?“ (Auftragswerk)
6 Monate im Pearlriver Delta Fragebögen an Mitarbeiter mit ca. 50 Fragen
Auch Workshops waren Teil des Projektes
„Who’s utopia?“ wer profitiert von wirtschaftlicher Leistung von
Pearlriver Delta
Persönliche Wert iVz Unternehmenswert unbedeutend / spielt keine
Rolle
„Cosplayers Series“ (2004) eigene ursprüngliche Identität wird verlassen,
Personen werden zu den Charakteren aus Manga, Anime, Videospiele, …
o Absurdität und Differenz zwischen Cosplay und alltägliches Leben
(nebeneinander)
o Teil des Alltags in Gesellschaft verschiedene Ebenen von Gespielten,
werden in reales Leben übertragen keine Differenz zwischen Kunstfigur (und
dass sie diese spielen) und Realität
„La Town“ (2016) Film (Stadt als Symbol für die gesichtslosen Städte in
China)
o Stadt, welche anfangs intakt ist plötzlich tritt ein Unfall ein
Stadt wird vollkommen zerstört
Utopie der idealisierten Städte / Lebens wird aufgegeben