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Vernünftig:
Mindestdicke für Mindestdicke für
Baulicher Brandschutz „nach Maß“!
kastenförmige Ummantelungen Putzbekleidung von Trägern sowie
Gebäude und deren Teile sind so zu bemes-
mit Silikat-Platten von Stützen Zug- und Druckstäben von Fachwerken
sen, daß sie im Brandfall ausreichend lang Werte nach Herstellerangaben (in mm) Werte nach Herstellerangaben (in mm)
funktionsfähig bleiben. Stahlkonstruktionen
U = Profilumfang A = Profilfläche U = Profilumfang A = Profilfläche
erreichen mit geeigneten Brandschutzmaß-
nahmen jede gewünschte Feuerwiderstands- Feuerwiderstandsklassen Feuerwiderstandsklassen
klasse nach DIN 4102 Teil 2: F 30 (= Feuer- U/A m-1 F 60 F 90 F 120 U/A m-1 F 60 F 90 F 120
widerstandsdauer min. 30 Min.), F 60, 90, – 60 15 < 90 15 20 25
120 und 180. Allerdings: 10 20
61 – 85 90 – 119 15 25 30
Brand ist ein Lastfall wie alle anderen in der 86 – 100 12 20 120 – 179 20 30 40
Statik; Brandschutzmaßnahmen sollten daher 30
101 – 120 180 – 300 20 35 45
stets „nach Maß“ bemessen werden – also 15
121 – 130 35
nach der jeweils von Bauart und Nutzung 25
abhängigen Brandgefährdung. Eine höhere 131 – 155 Die gebräuchlichsten
Feuerwiderstandsklasse als hiernach erforder- 156 – 170 30 40 Brandschutz-Bekleidungen
20
lich ist unwirtschaftlich. Der Stahlbau hat vie- 176 – 200 35 Bei stählernen Stützen und Trägern – abge-
le Brandschutz-Lösungen entwickelt, die zu- 201 – 215 sehen von Verbundkonstruktionen und sehr
40 50
gleich auch wichtige Aufgaben der Gestal- 216 – 275 25 massigen Profilen – werden Brandschutz-
tung, des Schall-, Wärme- und Korrosions- 276 – 300 30 45 60 maßnahmen erforderlich, wenn eine Feuer-
schutzes erfüllen. widerstandsklasse F 30 und darüber erreicht
werden muß. Man unterscheidet direkten
Brandschutzaufwand – • Kombination von Stahl mit Beton (Kernfül- Schutz durch Ummantelungen bzw. Be-
verringert durch richtige Planung lung von Hohlprofilstützen mit Beton, aus- schichtungen und direkten Schutz durch
Der Brandschutz von Bauteilen ist nicht im- betonierte Kammern bei Trägern und Stützen) Abschirmungen. Die für den Brandschutz
mer der einzige und günstigste Weg: Brand- • Ableiten der Wärme (Wasserfüllung von verwandten Materialien bzw. Bauweisen sind
gefahr und Brandschutzaufwand lassen sich Hohlprofilstützen). entweder genormt (aufgelistet in DIN 4102
oft auch durch andere, gleichwertige Maß- Grundsätzlich gilt: Massige Stahlprofile Teil 4) oder herstellergebunden (Prüfzeugnis
nahmen verringern. Beispiele, wie der Planer (= kleines Verhältnis von Profilumfang U oder allgemeine bauaufsichtliche Zulassung
so den Ermessensspielraum der bauaufsicht- zu Profilfläche A) erwärmen sich langsamer erforderlich). Tabellen für Mindestdicken von
lichen Vorschriften ausschöpfen kann: und haben daher eine größere Feuerwider- Bekleidungen sind in DIN 4102 Teil 4, im
• Begrenzungen des Brandes durch standsdauer als dünnwandige Profile; dies Stahlbau-Kalender bzw. in den Prüfzeugnis-
Unterteilung in Brandabschnitte wird auch in DIN 4102 berücksichtigt. sen enthalten.
• Konzentration der Brandbelastung in
besonderen Gebäudeabschnitten
• Dachöffnungen für Wärmeabzug Einsatz-
Gebräuchliche Ummantelungen für Stützen und (Fachwerk-)Träger
• Selbsttätige Feuerlöschanlagen gebiete
(z. B. Sprinkler) Stützen geeignet beschränkt geeignet geeignet geeignet geeignet
Träger beschränkt geeignet geeignet beschränkt geeignet geeignet
Das Brandverhalten stählerner Stützen
Fachwerke geeignet geeignet
und Träger
Örtlich hergestellt Vorgefertigt
Bei Erwärmung auf mehr als 500 °C verlieren Herstellung
voll beanspruchte Stahlbauteile ihre Funk- gegossen gespritzt Platten Formteile Matten
tionsfähigkeit. Wo der Zeitraum bis zur Errei- Profilfolgend od.
Form Profilfolgend Kastenförmig
chung dieser „kritischen Temperatur“ nicht Kastenförmig
der geforderten Feuerwiderstandsdauer ent- Baustoffe Gips 1) Torkret-Beton 2) Gips 1) Gips 1) Mineralfasern 2)
1) Genormt in
spricht, kann er durch folgende Maßnahmen Beton 1) Vermiculite 2) Gipskarton 1) Gipsperlite 2)
verlängert werden: DIN 4102 Mineralfasern 2) Fiber-Silikat 2) Mineralfasern 2)
• Verzögerung des Wärmedurchganges Teil 4 Vermiculite-
2) Hersteller-
durch Bekleidungen (z. B. Ummantelungen, Zement 2)
Beschichtungen, Unterdecken) oder durch gebunden,
Calcium-Silikat 2)
Betonummantelung bei Stützen Prüfzeugnis
= häufiger benutze Faser-Calcium-
Baustoffe Silikat 2)
Steinwolle 2)
Stahlbau Arbeitshilfe 2.1 Brandschutz für Stützen und Träger