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2020 Forum: Nur einmal angenommen, eine PCR würde nach 24 Zyklen gestoppt,
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Alle Kommentare zu Online-News
Bei einem positiven PCR-Test mit mehr als 24 Replikationszyklen besteht keine Ansteckungsgefahr mehr – trotzdem verwendet man heute die Ergebnisse von Messun-
gen mit 30 Zyklen und mehr.
Den offiziellen Zahlen des Schweizer BAG oder des RKI nach steigt die Zahl der Covid 19-Neuinfektionen rasant an — womit wiederum politisch argumentiert wird,
wenn es um die Einführung eines neuen Lockdowns geht. Doch eine bereits im Mai 2020 publizierte Studie im renommierten Fachjournal Clinical Infectious Diseases
macht klar: Die heute verwendeten Daten sind rein manipulativ. Denn sie basieren auf einem Wert, bei dem es eine Infektiosität in Wirklichkeit gar nicht gibt. Das wie-
derum erklärt auch die Tatsache, warum weder die Zahl der Todesfälle noch jene der Krankenhausaufenthalte ansteigt.
Dabei geht es um den sogenannten Cyclus Treshold-Wert, der unter dem Kürzel Ct-Wert bekannt ist. Dieser Wert beschreibt, wie oft das SARS-CoV-2-Genfragment aus
der Patientenprobe vervielfältigt werden muss, bevor ein zugesetzter fluoreszierender Farbstoff in Verbindung mit dem Erreger-Genfragment signifikant leuchtet.
Mit dem Leuchten kann nachgewiesen werden, dass überhaupt ein Teilstück des Virus in der Probe vorhanden ist. Es sagt auch aus, wie viele Virus-Fragmente in der
Ausgangsprobe enthalten sind. Wenn nur ein Virus-Fragment enthalten ist, muss dieses Teilstück viele Male vervielfältigt werden, um einen Nachweis führen zu kön-
nen. Hierbei entsteht ein großer Ct-Wert. Sind viele Virus-Fragmente in der Probe enthalten, sind nur wenige Vervielfältigungen nötig; der Ct-Wert ist klein. Deshalb
gilt: Je je kleiner der Ct-Wert ist, umso höher ist die Konzentration der Virenfragmente in der Probe.
Um diesen Zusammenhang in Zahlen fassen zu können, bediente sich das Team um Jared Bullard von der kanadischen University of Manitoba eines Tricks. Sie verwen-
deten Proben, die zuvor mittels RT-PCR als positiv bewertet worden waren. Diese züchteten sie auf sogenannten Vero-Zellen an. Bei Vero-Zellen handelt es sich um
eine Zelllinie, die aus normalen Nierenzellen von Grünen Meerkatzen gewonnen wurde. Darauf ’gedeihen’ Viren besonders gut. Wenn ihre Konzentration in der Probe
ausreicht, um infektiös zu sein, vermehren sie sich.
Genau das aber war nur bei 28,9 Prozent der positiven PCR-Proben der Fall. Hinzu kam ein weiterer, ganz entscheidender Faktor: Diese 28,9 Prozent traten nur dann
auf, wenn im PCR-Test nicht mehr als 24 Replikationszyklen durchgeführt wurden.
Bei Ct-Werten oberhalb 24 stellten die Forscher keinerlei Vermehrung der Viren mehr fest. Deshalb sei eine Ansteckung oberhalb dieses Wertes nicht zu erwarten, fol-
gerten sie bereits im Mai.
Die Zahlen bergen politischen Sprengstoff, denn RKI und auch Swissmedic müssen sie gekannt haben.
Gemessen wird jedoch bei Ct-Werten von 30 und mehr. Eine Vorschrift, die den im Mai beobachteten Grenzwert von 24 zugrunde legt, gibt es weder in Deutschland
noch in der Schweiz oder in anderen Staaten. Die Folgen sind brisant. Denn die Zahl der immer wieder diskutierten Neuinfektionen sagt praktisch nichts aus und
schürt vollkommen grundlos Panik.
«Je höher der Ct-Wert, desto niedriger ist die Viruskonzentration in der untersuchten Probe. Bei der SARS-CoV-2-PCR weisen Ct-Werte größer als 30 auf eine niedrige,
https://www.aerzteblatt.de/studieren/forum/138260 1/3
1.12.2020 Forum: Nur einmal angenommen, eine PCR würde nach 24 Zyklen gestoppt,
Ct-Werte größer als 35 auf eine sehr niedrige Viruskonzentration in der Probe hin.»
Auch in Sachen Ansteckungsrisiko ist das Dokument des Fachlabors präzise. Es deckt sich mit den Ergebnissen der kanadischen Forscher:
«Da mittels PCR nur die virale RNA und nicht das gesamte, intakte Virus detektiert wird, ist ein SARS-CoV-2-RNA-Nachweis nicht automatisch gleichzusetzen mit Infek-
tiosität oder Ansteckungsfähigkeit des Patienten.»
>>> https://academic.oup.com/cid/advance-article/doi/10.1093/cid/ciaa638/5842165
>>> https://smallpdf.com/shared#st=47ee2ead-e16d-4b8d-8923-7dab796515ed&fn=predicting_infectious_severe_acute_respiratory_syndrome_coronavirus_2_from_-
diagnostic_samples___clinical_infectious_diseases___oxford_academic_1_.pdf&ct=1603828780610&tl=share-document&rf=link
>>> https://smallpdf.com/shared#st=9fafe088-549d-44ef-b9db-ad430b9f0ed8&fn=laborwissenkonrekt_sars-cov-2_ct-wert.pdf&ct=1603829129570&tl=share-
document&rf=link
Zusammenfassung: Der CT-Wert ist ein hilfreiches Werkzeug in den Händen von Fachleuten mit Methodenkompetenz und brandgefährlich in den Händen von medizi-
nischen Laien. In den Publikationen von Prof. Drosten oder in den Publikationen des RKI wird der CT-Wert schon lange als Zusatzinformation zur Einschätzung der In-
fektiosität genutzt. Ein verbindlicher Grenzwert ist aufgrund fehlender Standardisierung derzeit nicht möglich.
Nachtrag
Das soeben von mir geschilderte Phänomen einer höheren Viruskonzentration in Abstrichen, die während der kalten Jahreszeit gewonnen werden, kann natürlich ein
zufälliger Ausreißer einer einzelnen Serie sein. Sollte es sich auch anderswo bestätigen, hätte dies mehrere unangenehme Konsequenzen.
1. Eine höhere Virusproduktion in Verbindung mit einer geringeren jahreszeitlichen Inaktivierung durch trockene Luft, Hitze oder UV-Licht führt zu einem deutlich hö-
heren Übertragungsrisiko. Wo im Sommer eine Einzelmaßnahme (Abstand oder Alltagsmaske) reichte, ist jetzt das Gesamtpaket der Basishygiene (Kontaktreduktion,
AHA+L) flächendeckend erforderlich.
2. Es gab Hinweise, dass die Infektionsdosis ein Risikofaktor für schwere oder sogar tödliche Verläufe darstellt. Eine höhere Virusproduktion bei den aktuell Infizierten
führt zu einer höheren Infektionsdosis bei deren zukünftigen Kontaktpersonen und damit zeitlich verzögert zu einer möglichen stärkeren Belastung des
Gesundheitssystems.
https://www.aerzteblatt.de/studieren/forum/138260 2/3
1.12.2020 Forum: Nur einmal angenommen, eine PCR würde nach 24 Zyklen gestoppt,
Meine erste Frage bezieht sich auf Ihre Aussage bezüglich der fehlenden Standardisierung. In wie weit beeinflusst das Ihrer Meinung nach und flächendeckend gese-
hen, die Aussagekraft der PCR im Bezug auf Sars-Cov-2?
Zweite Frage:
Ich möchte dazu aus den Ausführungen von Prof. Dr. med. Nele Wellinghausen vom MVZ Labor Ravensburg zitieren und Sie danach fragen ob Sie dem so zustimmen
würden und ob die am Ende geäußerte Empfehlung Ihres Wissens nach in der Praxis auch IMMER so umgesetzt wird (werden kann)?
"Da mittels PCR nur die virale RNA und nicht das gesamte, intakte Virus detektiert wird, ist ein SARS-CoV-2-RNA-Nach-weis nicht automatisch gleichzusetzen mit In-
fektiosität oder Ansteckungsfähigkeit des Patienten. Einige Arbeitsgruppen (siehe Literatur) haben sich mit der Korrelation der Virusgenomlast (entsprechend der Vi-
rusmenge) im Untersuchungsmaterial und der Anzüchtbarkeit der in der Probe enthaltenen Viren in Zellkultur als Maß für die Infektiosität beschäftigt. Diese Arbeiten
legen einen Zusammenhang zwischen Ct-Wert und Anzüchtbarkeit nahe, der z. B. bei der Bewertung von PCR-Ergebnissen hilfreich sein kann. Aus diesen Untersuchun-
gen lassen sich „cut-off“-Werte im Bereich von Ct-Werten von 31 - 34 ableiten, d. h. bei Ct-Werten > 30 lässt sich SARS-CoV-2 in Zellkulturen wesentlich seltener an-
züchten als bei niedrigeren Ct-Werten und die Infektiosität der betreffenden Patienten ist geringer einzustufen. Die Möglichkeit einer nicht optimalen Probenentnah-
me sollte jedoch bei bisher nicht bekannten Patienten durch eine Kontrolluntersuchung aus einer neuen Probe berücksichtigt werden."
https://www.aerzteblatt.de/studieren/forum/138260 3/3