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RECHTLICHE BETREUUNG
Betreuungsrecht
Mit ausführlichen Informationen zur Vorsorgevollmacht
Betreuungsrecht
Mit ausführlichen Informationen zur Vorsorgevollmacht
Vorwort
5
Das Betreuungsrecht dient dem Schutz und der vorsorgen wollen, wie auch für diejenigen, die
Unterstützung erwachsener Personen, die wegen sich als Betreuer insbesondere ehrenamtlich
einer psychischen Krankheit oder einer körperli- engagieren wollen.
chen, geistigen oder seelischen Behinderung ihre
Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht mehr Neben Informationen zum Betreuungsrecht
selbst regeln können und deshalb auf die Hilfe enthält die Broschüre auch ein mit den Justizmi-
anderer angewiesen sind. Wir alle können durch nisterien der Länder abgestimmtes Muster für
einen Unfall, eine Krankheit oder am Ende des die Erstellung einer Vorsorgevollmacht. Das
Lebens in eine derartige Situation geraten. Bedarf Formular ist eine Empfehlung und kann selbst-
es in diesem Fall der Unterstützung in Rechtsan- verständlich durch individuelle Formulierungen
gelegenheiten, wie z. B. der Gesundheits- oder ergänzt oder abgeändert werden. Mit Unterzeich-
Vermögenssorge, muss das Betreuungsgericht nung des ausgefüllten Formulars können Sie eine
auf Antrag der Betroffenen selbst oder von Amts rechtswirksame Vollmacht erteilen. Eine Betreu-
wegen über die Betreuerbestellung entscheiden. erbestellung ist dann grundsätzlich nicht mehr
Sind andere Hilfen oder die Unterstützung durch erforderlich.
eine dazu bevollmächtigte Person Ihres Vertrau-
ens ausreichend, darf keine Betreuerbestellung Ich möchte Sie ausdrücklich ermuntern, für den
erfolgen. Grundsätzlich gilt: Das Wohl der hilfs- Fall der eigenen Hilfsbedürftigkeit rechtzeitig
bedürftigen Person steht immer im Vordergrund! vorzusorgen und zu bestimmen, wer Ihre Inte-
ressen im Ernstfall – sei es als Betreuer, sei es als
Viele sind sich darüber unsicher, was eine Be- bevollmächtigte Person – vertreten soll. Die
treuung für sie bedeutet und wo sie Rat und Broschüre, die auch weiterführende Beratungs-
Hilfe über deren Bedeutung und Möglichkeiten und Hilfsangebote aufzeigt, möge Ihnen dabei
erhalten können. Sie möchten auch wissen, eine Hilfe sein. Ich möchte Sie an dieser Stelle
inwieweit sie selbst auf die Bestellung eines auch auf die vom Bundesministerium der Justiz
Betreuers1 Einfluss ausüben oder wie sie eine und für Verbraucherschutz erstellte Broschüre
Betreuerbestellung ganz vermeiden können. zur Patientenverfügung hinweisen.
Diese und andere Fragen beantwortet die vorlie-
gende Broschüre. Sie erläutert unter anderem Mit einer Patientenverfügung können Sie Vor-
die Voraussetzungen und Auswirkungen einer sorge im Hinblick auf die Durchführung oder
Betreuung, sie beschreibt die Grundsätze der Unterlassung ärztlicher Maßnahmen treffen.
Betreuerauswahl und die Aufgaben und Tätigkeit
der Betreuer, sie erklärt auch deren Rechte und
weist auf Hilfen durch Betreuungsbehörden
und Betreuungsvereine hin. Diese Broschüre ist Christine Lambrecht
damit ein Ratgeber sowohl für diejenigen, Bundesministerin
die für den Fall ihrer eigenen Hilfsbedürftigkeit der Justiz und für Verbraucherschutz
1
Rechtliche Begriffe werden in dieser Broschüre zugunsten einer einfacheren Lesbarkeit im
generischen Maskulinum verwendet. In dieses sind alle Geschlechter miteinbezogen.
Inhalt
2. Die Vorsorgevollmacht.................................................................................................... 38
2.3 Ausfüllhinweise............................................................................................................... 55
Zusatzblatt Bevollmächtigte/Betreuer............................................................................ 69
Antrag auf Eintragung weiterer Bevollmächtigter
Informationen zum Zusatzblatt Bevollmächtigte/Betreuer
Hinweis
Die vorgenannten Formulare können Sie sich auch aus dem Internetangebot des
Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz unter
www.bmjv.de → Service → Formulare, Muster und Vordrucke ausdrucken.
1. Worum geht es beim
Betreuungsrecht?
Das Gesetz zur Reform des Rechts der Vormund- Regelungen werden für sie zunehmend von
schaft und Pflegschaft für Volljährige (Betreu- Bedeutung sein. Der Anteil älterer Mitbürgerin-
ungsgesetz – BtG) vom 12. September 1990 (Bun- nen und Mitbürger an der Gesamtbevölkerung
desgesetzblatt Teil I S. 2002) ist am 1. Januar 1992 wird sich in den kommenden Jahren wesentlich
in Kraft getreten. Es hat erhebliche Verbesserun- erhöhen. So ist heute bereits ein Viertel der
gen für erwachsene Mitbürgerinnen und Mitbür- deutschen Bevölkerung älter als 60 Jahre und
ger, die früher unter Vormundschaft oder Ge- schon im Jahre 2030 wird es ein Drittel sein.
brechlichkeitspflegschaft standen, gebracht. Für viele kann dies bedeuten, dass sie im letzten
Betreuung als Rechtsfürsorge zum Wohl der Abschnitt ihres Lebens auf die Hilfe anderer
betroffenen Person ist an die Stelle von Entmün- angewiesen sind.
digung, Vormundschaft für Erwachsene und
Gebrechlichkeitspflegschaft getreten. Das Wesen 1.1 Unter welchen Voraussetzungen wird
der Betreuung besteht darin, dass eine hilfsbe- ein Betreuer bestellt?
dürftige Person Unterstützung durch einen
Betreuer erhält, der ihre Angelegenheiten in Ein Betreuer kann nur bestellt werden, wenn bei
einem gerichtlich genau festgelegten Aufgaben- der betroffenen Person eine Hilfsbedürftigkeit
kreis rechtlich besorgt, wobei deren Selbstbe- vorliegt, die auf einer der folgenden im Gesetz
stimmungsrecht gewahrt bleiben soll. Die Wün- (§ 1896 Absatz 1 BGB) genannten Krankheiten
sche der Betroffenen haben grundsätzlich oder Behinderungen beruht:
Vorrang gegenüber ihren objektiven Interessen,
wenn sie ihrem Wohl nicht zuwiderlaufen. ↗ Psychische Krankheiten
Hierzu gehören alle körperlich nicht begründba-
Von Betreuung betroffen sind Erwachsene, die ren seelischen Erkrankungen; ferner seelische
aufgrund einer psychischen Krankheit oder einer Störungen, die körperliche Ursachen haben,
körperlichen, geistigen oder seelischen Behinde- beispielsweise als Folge von Krankheiten (z. B.
rung ihre Angelegenheiten ganz oder teilweise einer Hirnhautentzündung) oder von Verletzun-
nicht besorgen können. Viele der Betroffenen gen des Gehirns. Auch Abhängigkeitserkrankun-
sind Personen im fortgeschrittenem Alter. Die gen (Sucht) können bei entsprechendem
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(1a) Gegen den freien Willen des Volljährigen darf ein Betreuer nicht bestellt werden.
Schweregrad psychische Krankheiten sein. Das- Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht zu
selbe gilt schließlich für Neurosen oder Persön- besorgen vermag“. Es kann sich dabei etwa um
lichkeitsstörungen („Psychopathien“). Vermögens-, Renten- oder Wohnungsprobleme,
aber auch um Fragen der Gesundheitsfürsorge
↗ Geistige Behinderungen oder des Aufenthalts handeln.
Hierunter fallen die angeborenen sowie die
während der Geburt oder durch frühkindliche Grundsatz der Erforderlichkeit bei der
Hirnschädigungen erlittenen Intelligenzdefekte Betreuerbestellung
verschiedener Schweregrade. Die Betreuung stellt eine wichtige Hilfe für
die Betroffenen dar. Sie kann von ihnen aber
↗ Seelische Behinderungen auch als Eingriff empfunden werden, zumal
Dies sind bleibende psychische Beeinträchtigun- wenn sie mit der Bestellung nicht einverstan-
gen, die als Folge von psychischen Erkrankungen den sind. Gegen den Willen der betroffenen
entstanden sind. Auch die geistigen Auswirkun- Personen, wenn sie diesen frei bilden können,
gen des Altersabbaus werden hierzu gerechnet. darf ein Betreuer nicht bestellt werden. Für
alle Bereiche des Betreuungsrechts gilt außer-
↗ Körperliche Behinderungen dem der Grundsatz der Erforderlichkeit. Dieser
Auch körperliche Behinderungen können Anlass bezieht sich auf
für die Bestellung eines Betreuers sein, allerdings
nur, soweit sie die Fähigkeit zur Besorgung der ↗ das „Ob“ einer Betreuerbestellung,
eigenen Angelegenheiten wenigstens teilweise ↗ den Umfang des Aufgabenkreises des Betreuers,
aufheben oder wesentlich behindern. Dies kann ↗ die Auswirkungen der gerichtlichen
etwa bei dauernder Bewegungsunfähigkeit der Maßnahme und
Fall sein. Zum Antragserfordernis in diesen Fällen ↗ die Dauer der Betreuung.
vgl. Ziffer 1.8 „Verfahren der Betreuerbestellung“.
Andere Hilfen, Vorsorgevollmacht
Zu der Krankheit oder Behinderung muss ein Ein Betreuer wird nur bestellt, wenn dies
Fürsorgebedürfnis hinzutreten: Ein Betreuer darf notwendig ist, weil eine Person ihre
nur bestellt werden, „wenn der Betroffene auf- Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht
grund dieser Krankheit oder Behinderung seine mehr besorgen kann.
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Dabei muss zunächst festgestellt werden, ob Wahrnehmung einzelner oder aller Angelegen-
nicht Hilfen tatsächlicher Art vorhanden und heiten zu übertragen. Die so bevollmächtigte
ausreichend sind. So können Familienangehöri- Person kann dann, wenn dieser Fall eintritt,
ge, Bekannte oder soziale Dienste die betroffene handeln, ohne dass es weiterer Maßnahmen
Person bei praktischen Angelegenheiten des bedarf. Das Gericht wird nicht eingeschaltet. Nur
Alltags unterstützen. Sie können beim Ausfüllen dann, wenn sich eine Kontrolle der bevollmäch-
von Anträgen (Rente, Sozialleistungen) oder der tigten Person, zu der der Vollmachtgeber nicht
Steuererklärung helfen. Schuldnerberatungs mehr in der Lage ist, als notwendig erweist, wird
stellen können Vermögensfragen klären. Solche das Gericht befasst. Meist wird es dabei ausrei-
Hilfen sind vorrangig, reichen aber nicht aus, chen, eine Person zu bestimmen, die anstelle des
wenn auch eine rechtsgeschäftliche Vertretung Vollmachtgebers handelt und so die Rechte des
der betroffenen Person erforderlich ist. Die Be- Vollmachtgebers gegenüber seiner bevollmäch-
stellung eines Betreuers kann allerdings dann tigten Person wahrnimmt, den sogenannten
vermieden werden, wenn bereits eine andere Kontrollbetreuer (§ 1896 Absatz 3 BGB). Will die
Person bevollmächtigt wurde (zur Bevollmächti- bevollmächtigte Person in die Untersuchungen
gung siehe Ziffer 2.1.3) oder noch bevollmächtigt des Gesundheitszustandes, in eine Heilbehand-
werden kann. Dies gilt nicht nur in Vermögens- lung oder in einen ärztlichen Eingriff bei dem
angelegenheiten, sondern auch für alle anderen Vollmachtgeber einwilligen, so bedarf sie der
Bereiche, etwa die Gesundheitsangelegenheiten Genehmigung des Betreuungsgerichts, wenn die
oder Fragen des Aufenthalts. begründete Gefahr besteht, dass die betroffene
Person aufgrund der Maßnahme stirbt oder
einen schweren und länger dauernden gesund-
heitlichen Schaden erleidet und wenn zwischen
bevollmächtigter Person und behandelnder
Ärztin oder behandelndem Arzt über den Willen
Wichtig der betroffenen Person kein Einvernehmen
Wenn es nur darum geht, dass jemand rein besteht. Die Genehmigung des Betreuungsge-
tatsächliche Angelegenheiten nicht mehr richts ist auch erforderlich, wenn die bevoll-
selbständig besorgen kann (etwa den eigenen mächtigte Person die betroffene Person in einer
Haushalt nicht mehr führen, die Wohnung freiheitsentziehenden Weise unterbringen
nicht mehr verlassen kann usw.), so rechtfer- möchte; in diesen Fällen muss die Vollmacht
tigt dies in der Regel nicht die Bestellung zudem schriftlich erteilt sein und die genannten
eines Betreuers. Hier wird es normalerweise Maßnahmen ausdrücklich umfassen. Einzelhei-
auf ganz praktische Hilfen ankommen (z. B. ten zur Vorsorgevollmacht werden unter Ziffer
Sauberhalten der Wohnung, Versorgung mit 2.1 erläutert.
Essen), für die man keine gesetzliche Vertre-
tung braucht. Umfang der Betreuung
Betreuer dürfen nur für die Aufgabenkreise
bestellt werden, in denen eine Betreuung
Es kann sinnvoll sein, in gesunden Tagen voraus- tatsächlich erforderlich ist (§ 1896 Absatz 2 BGB).
schauend für den Fall der eventuell später ein Bereiche, welche die betroffenen Personen eigen-
tretenden Betreuungsbedürftigkeit einer Ver- ständig erledigen können, dürfen den Betreuern
trauensperson mit einer Vorsorgevollmacht die nicht übertragen werden. Was die betroffenen
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(3) Als Aufgabenkreis kann auch die Geltendmachung von Rechten des Betreuten gegenüber seinem
Bevollmächtigten bestimmt werden.
Personen noch selbst tun können und wofür sie fähigkeit der Betroffenen hat, gibt es eine wich-
einen gesetzlichen Vertreter benötigen, wird im tige Ausnahme: Wenn das Gericht für einzelne
gerichtlichen Verfahren festgestellt. Aufgabenkreise einen Einwilligungsvorbehalt
angeordnet hat, tritt hierdurch eine Beschrän-
1.2 Auswirkungen der Betreuung kung der Teilnahme am Rechtsverkehr ein. Die
betreute Person braucht dann (von gewissen
Die Bestellung eines Betreuers ist keine Entrech- Ausnahmen, wie etwa bei geringfügigen Ge-
tung. Sie hat nicht zur Folge, dass die betreute schäften des täglichen Lebens, abgesehen) die
Person geschäftsunfähig wird. Die Wirksamkeit Einwilligung des Betreuers. Einen Einwilli-
der von ihr abgegebenen Erklärungen beurteilt gungsvorbehalt ordnet das Gericht an, wenn
sich wie bei allen anderen Personen allein die erhebliche Gefahr besteht, dass die betreute
danach, ob sie deren Wesen, Bedeutung und Person sich selbst oder ihr Vermögen schädigt.
Tragweite einsehen und ihr Handeln danach Die Maßnahme dient damit in erster Linie dem
ausrichten kann. In vielen Fällen wird eine Schutz vor uneinsichtiger Selbstschädigung.
solche Einsicht allerdings nicht mehr vorhan- Die drohende Selbstschädigung muss gewich-
den sein, sodass Geschäftsunfähigkeit vorliegt tig sein und sich als wesentliche Beeinträchti-
(§ 104 Nummer 2 BGB). gung des Wohls der betreuten Person in ihrer
konkreten Lebenssituation darstellen. Auch
Einwilligungsvorbehalt hier gilt der Grundsatz der Erforderlichkeit mit
Von dem Grundsatz, dass das Betreuungsrecht der Folge, dass der Einwilligungsvorbehalt je
keinen Einfluss auf die rechtliche Handlungs- nach den Umständen auf ein einzelnes Objekt
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oder eine bestimmte Art von Geschäften be- Stirbt die betreute Person, endet die Betreuung
schränkt werden kann. Ein Einwilligungsvor- automatisch (siehe auch Ziffer 1.4). Der bisherige
behalt kann z. B. auch angeordnet werden, um Betreuer ist nicht mehr befugt, Verfügungen zu
zu verhindern, dass die betreute Person an treffen. Diese Befugnis geht auf die Erben über.
nachteiligen Geschäften festhalten muss, weil
im Einzelfall der ihr obliegende Nachweis der 1.3 Auswahl des Betreuers
Geschäftsunfähigkeit nicht gelingt.
Der Betreuer wird vom Betreuungsgericht
Eheschließung und Errichtung von bestellt. Dabei muss nach Möglichkeit eine
Testamenten, Wahlrecht einzelne Person ausgewählt werden (§ 1897
Betreute Personen können, wenn sie geschäfts- Absatz 1 BGB). Dies kann ein nahestehender
fähig sind, ihre höchstpersönlichen Rechte Mensch, ein Mitglied eines Betreuungsvereins,
weiter wahrnehmen, z. B. heiraten. Ebenso ein selbständiger Berufsbetreuer, aber auch
können sie ein Testament errichten, wenn sie eine bei einem Betreuungsverein angestellte
testierfähig sind, d. h., wenn sie in der Lage oder bei der zuständigen Behörde beschäftigte
sind, die Bedeutung ihrer Erklärung einzusehen Person sein. Bei der Auswahl sind die von der
und nach dieser Einsicht zu handeln. Die betroffenen Person geäußerten Wünsche, wer
Betreuerbestellung hat darauf keinen Einfluss. die Betreuung übernehmen soll, zu berück-
Einen Einwilligungsvorbehalt hierfür gibt es sichtigen. Abgesehen davon haben die Personen
nicht. Der Zustimmung des Betreuers für Vorrang, die geeignet und zur ehrenamtlichen
diese Handlungen bedarf es deshalb nie. Auch Übernahme der Betreuung bereit sind.
das Wahlrecht behalten betreute Personen.
Bei der Auswahl des Betreuers kommt den
Dauer der Betreuung Wünschen der betroffenen Person große Bedeu-
Die Betreuerbestellung und die Anordnung tung zu. Schlägt sie jemanden vor, der bereit
eines Einwilligungsvorbehaltes dürfen nicht und geeignet ist, diese Aufgabe zu übernehmen,
länger als notwendig dauern. § 1908d Absatz 1 so ist das Gericht an diesen Vorschlag gebunden.
BGB schreibt deshalb ausdrücklich vor, dass Eine Ausnahme gilt nur dort, wo deren Bestel-
die Betreuung aufzuheben ist, wenn ihre Vor- lung dem Wohl der betroffenen Person zuwi-
aussetzungen wegfallen. Die beteiligten derlaufen würde (§ 1897 Absatz 4 Satz 1 BGB).
Personen, insbesondere die betreute Person Dies ist nur dann anzunehmen, wenn Gründe
und der Betreuer, haben daher jederzeit die von erheblichem Gewicht die konkrete Gefahr
Möglichkeit, dem Betreuungsgericht den begründen, dass die Betreuung nicht zum Wohl
Wegfall der die Betreuungsbedürftigkeit be- der betroffenen Person geführt werden würde,
gründenden Voraussetzungen mitzuteilen etwa bei erheblichen Interessenkonflikten. Wird
und so auf eine Aufhebung der Betreuung eine bestimmte Person abgelehnt, so soll hierauf
hinzuwirken. Ferner wird bereits in die gericht- Rücksicht genommen werden (§ 1897 Absatz 4
liche Entscheidung über die Bestellung des Satz 2 BGB). Diese darf dann nur bei Vorliegen
Betreuers das Datum des Tages aufgenommen, besonderer Gründe mit der Betreuung beauf-
an dem das Gericht die getroffene Maßnahme tragt werden.
überprüft haben muss. Spätestens nach sieben
Jahren muss über die Aufhebung oder Verlän- Schlägt die betroffene Person niemanden vor,
gerung entschieden werden. so ist bei der Auswahl des Betreuers auf die ver-
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wandtschaftlichen und sonstigen persönlichen heiten nötig ist (§ 1899 Absatz 1 BGB). Aller-
Beziehungen, insbesondere auf die Bindungen dings darf dann in der Regel nur ein Betreuer
zu Eltern, Kindern oder Ehegatten sowie auf die Betreuung berufsmäßig führen und eine
die Gefahr von Interessenkonflikten Rücksicht Vergütung erhalten. Nur in bestimmten Fällen
zu nehmen (§ 1897 Absatz 5 BGB). Ausführun- kann ein Verein- oder die Betreuungsbehörde
gen zu Ehegatten gelten hier und im Folgenden selbst mit der Aufgabe betraut werden und
auch für Lebenspartnerschaften, die nicht in dies auch nur so lange, bis die Betreuung
eine Ehe umgewandelt wurden (§ 21 Lebens- durch eine Einzelperson möglich ist (§ 1900
partnerschaftsgesetz). BGB). Durch diesen Vorrang der Einzelbetreu-
ung soll erreicht werden, dass sich zwischen
Das Gericht kann mehrere Betreuer bestellen, betreuter Person und Betreuer ein Vertrau-
wenn dies zur Besorgung der Angelegen- ensverhältnis entwickeln kann.
(2) Der Mitarbeiter eines nach § 1908f anerkannten Betreuungsvereins, der dort ausschließlich oder
teilweise als Betreuer tätig ist (Vereinsbetreuer), darf nur mit Einwilligung des Vereins bestellt werden.
Entsprechendes gilt für den Mitarbeiter einer in Betreuungsangelegenheiten zuständigen Behörde,
der dort ausschließlich oder teilweise als Betreuer tätig ist (Behördenbetreuer)
(3) Wer zu einer Anstalt, einem Heim oder einer sonstigen Einrichtung, in welcher der Volljährige
untergebracht ist oder wohnt, in einem Abhängigkeitsverhältnis oder in einer anderen engen
Beziehung steht, darf nicht zum Betreuer bestellt werden.
(4) Schlägt der Volljährige eine Person vor, die zum Betreuer bestellt werden kann, so ist diesem Vor-
schlag zu entsprechen, wenn es dem Wohl des Volljährigen nicht zuwiderläuft. Schlägt er vor, eine
bestimmte Person nicht zu bestellen, so soll hierauf Rücksicht genommen werden. Die Sätze 1 und 2
gelten auch für Vorschläge, die der Volljährige vor dem Betreuungsverfahren gemacht hat, es sei denn,
dass er an diesen Vorschlägen erkennbar nicht festhalten will.
(5) Schlägt der Volljährige niemanden vor, der zum Betreuer bestellt werden kann, so ist bei der Aus-
wahl des Betreuers auf die verwandtschaftlichen und sonstigen persönlichen Bindungen des Volljäh-
rigen, insbesondere auf die Bindungen zu Eltern, zu Kindern, zum Ehegatten und zum Lebenspartner
sowie auf die Gefahr von Interessenkonflikten Rücksicht zu nehmen.
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(6) Wer Betreuungen im Rahmen seiner Berufsausübung führt, soll nur dann zum Betreuer bestellt
werden, wenn keine andere geeignete Person zur Verfügung steht, die zur ehrenamtlichen Führung
der Betreuung bereit ist. Werden dem Betreuer Umstände bekannt, aus denen sich ergibt, dass der
Volljährige durch eine oder mehrere andere geeignete Personen außerhalb einer Berufsausübung
betreut werden kann, so hat er dies dem Gericht mitzuteilen.
(7) Wird eine Person unter den Voraussetzungen des Absatzes 6 Satz 1 erstmals in dem Bezirk des Betreu-
ungsgerichts zum Betreuer bestellt, soll das Gericht zuvor die zuständige Behörde zur Eignung des aus
gewählten Betreuers und zu den nach § 1 Absatz 1 Satz 1 zweite Alternative des Vormünder- und Betreu-
ervergütungsgesetzes zu treffenden Feststellungen anhören. Die zuständige Behörde soll die Person
auffordern, ein Führungszeugnis und eine Auskunft aus dem Schuldnerverzeichnis vorzulegen.
(8) Wird eine Person unter den Voraussetzungen des Absatzes 6 Satz 1 bestellt, hat sie sich über Zahl
und Umfang der von ihr berufsmäßig geführten Betreuungen zu erklären.
(3) Soweit mehrere Betreuer mit demselben Aufgabenkreis betraut werden, können sie die Angelegen-
heiten des Betreuten nur gemeinsam besorgen, es sei denn, dass das Gericht etwas anderes bestimmt
hat oder mit dem Aufschub Gefahr verbunden ist.
(4) Das Gericht kann mehrere Betreuer auch in der Weise bestellen, dass der eine die Angelegenheiten
des Betreuten nur zu besorgen hat, soweit der andere verhindert ist.
(2) Der Verein überträgt die Wahrnehmung der Betreuung einzelnen Personen. Vorschlägen des Voll-
jährigen hat er hierbei zu entsprechen, soweit nicht wichtige Gründe entgegenstehen. Der Verein teilt
dem Gericht alsbald mit, wem er die Wahrnehmung der Betreuung übertragen hat.
(3) Werden dem Verein Umstände bekannt, aus denen sich ergibt, dass der Volljährige durch eine oder
mehrere natürliche Personen hinreichend betreut werden kann, so hat er dies dem Gericht mitzuteilen.
(4) Kann der Volljährige durch eine oder mehrere natürliche Personen oder durch einen Verein nicht
hinreichend betreut werden, so bestellt das Gericht die zuständige Behörde zum Betreuer. Die Absätze
2 und 3 gelten entsprechend.
(5) Vereinen oder Behörden darf die Entscheidung über die Einwilligung in eine Sterilisation des
Betreuten nicht übertragen werden
Als Betreuer ist eine Person nur dann geeignet, seiner erstmaligen Bestellung ein Führungszeug-
wenn sie in der Lage ist, die betroffene Person nis und eine Auskunft aus dem Schuldnerver-
in dem erforderlichen Umfang persönlich zu zeichnis vorlegen (§ 1897 Absatz 7 Satz 2 BGB).
betreuen (vgl. Ziffer 1.4 „Persönliche Betreuung“).
Dies kann im Einzelfall schwierig zu beurteilen Die Betreuerbestellung ist erst möglich, wenn die
sein. Der Gesetzgeber hat bislang davon abgese- ausgewählte Person sich zur Übernahme bereit
hen, allgemeingültige Kriterien für die Geeignet- erklärt. Wird jemand vom Betreuungsgericht
heit eines Betreuers gesetzlich festzulegen, da die ausgewählt, ist er verpflichtet, eine Betreuung zu
Fälle in der Praxis sehr verschieden gelagert sind. übernehmen, wenn er hierfür geeignet und die
Das Gericht wird aber etwa darauf achten, einem Übernahme auch zumutbar ist (§ 1898 Absatz 1
Berufsbetreuer nicht unbegrenzt Betreuungen zu BGB). Allerdings kann das Gericht niemanden
übertragen, weil dann die persönliche Betreuung dazu zwingen. Wer die Übernahme einer
nicht mehr gewährleistet ist. Diejenigen, die zu Betreuung ohne Grund ablehnt, ist aber für den
der Einrichtung, in der die betroffene Person Schaden verantwortlich, welcher der betroffenen
untergebracht ist, in einem Abhängigkeitsver- Person durch die eingetretene Verzögerung ent-
hältnis oder einer anderen engen Beziehung steht (§ 1908 Absatz 1, § 1787 Absatz 1 BGB).
stehen (z. B. das Personal des Heimes, in dem
eine betroffene Person lebt), scheiden wegen der Wechsel des Betreuers
Gefahr von Interessenkonflikten von vornherein Für die betreute Person kann es nachteilig sein,
für die Aufgabe der Betreuung aus (§ 1897 Absatz wenn ihr Betreuer ausgetauscht wird und sie sich
3 BGB). Außerdem soll der Berufsbetreuer bei an eine neue Person gewöhnen muss. Deshalb
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(2) Der Ausgewählte darf erst dann zum Betreuer bestellt werden, wenn er sich zur Übernahme der
Betreuung bereit erklärt hat.
soll ein Wechsel in der Betreuung nach Möglich- 1.4 Welche Aufgaben hat der Betreuer?
keit vermieden werden. Allerdings kann ein
Betreuer, wenn ihm die Betreuung aufgrund neu Je nachdem, welche Unterstützung für die be-
eingetretener Umstände nicht mehr zugemutet troffene Person im Einzelfall erforderlich ist,
werden kann, seine Entlassung verlangen. Genau- können dem Betreuer einzelne oder mehrere
so ist auch ein Betreuer, der seine Aufgabe nicht Aufgabenkreise, die im Gerichtsbeschluss aus-
mehr sachgerecht erfüllt, vom Gericht zu entlas- drücklich festzulegen sind, übertragen werden.
sen. Schlägt die betreute Person im Laufe der Zeit Mögliche Aufgabenkreise sind beispielsweise die
jemand anderen mit gleich guter Eignung und Aufenthaltsbestimmung, Vermögensverwaltung
Bereitschaft zur Übernahme der Betreuung vor, oder Gesundheitsfürsorge. Das Gesetz lässt
so wird das Gericht dem folgen, wenn es ihrem zudem auch die Anordnung einer Betreuung in
Wohl dient. Ein Berufsbetreuer soll abgelöst allen Angelegenheiten zu; diese kommt aber nur
werden, wenn die Aufgabe künftig von einer in Ausnahmefällen in Betracht, nämlich nur
geeigneten ehrenamtlich tätigen Person über- dann, wenn die betroffene Person auf Grund
nommen werden kann. ihrer Krankheit oder Behinderung keine ihrer in
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Betreuungsgericht über die Entwicklung der werden. Es dient ihrem Wohl, wenn ihr nicht
persönlichen Verhältnisse der betreuten Person etwas aufgezwungen wird, sondern sie im Rah-
berichten. Dies kann schriftlich oder mündlich men der noch vorhandenen Fähigkeiten und der
geschehen. objektiv gegebenen Möglichkeiten nach eigenen
Wünschen und Vorstellungen leben kann. Der
Wohl und Wünsche der betreuten Person Betreuer muss sich durch regelmäßige persönli-
Der Betreuer hat die ihm übertragenen Aufgaben che Kontakte und Besprechung wichtiger anste-
so zu erledigen, wie es dem Wohl der betreuten hender Entscheidungen ein Bild davon machen,
Person entspricht (§ 1901 Absatz 2 BGB). Dazu welche Vorstellungen die betreute Person hat,
gehört auch, dass er nicht über ihren Kopf hin- was sie gerne möchte und was sie nicht will.
weg entscheidet. Vielmehr muss die betreute Danach muss er sich auch richten, es sei denn,
Person mit ihren Vorstellungen ernst genommen dies liefe eindeutig ihrem Wohl zuwider oder
(2) Der Betreuer hat die Angelegenheiten des Betreuten so zu besorgen, wie es dessen Wohl entspricht.
Zum Wohl des Betreuten gehört auch die Möglichkeit, im Rahmen seiner Fähigkeiten sein Leben nach
seinen eigenen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten.
(3) Der Betreuer hat Wünschen des Betreuten zu entsprechen, soweit dies dessen Wohl nicht zuwider-
läuft und dem Betreuer zuzumuten ist. Dies gilt auch für Wünsche, die der Betreute vor der Bestellung
des Betreuers geäußert hat, es sei denn, dass er an diesen Wünschen erkennbar nicht festhalten will.
Ehe der Betreuer wichtige Angelegenheiten erledigt, bespricht er sie mit dem Betreuten, sofern dies
dessen Wohl nicht zuwiderläuft.
(4) Innerhalb seines Aufgabenkreises hat der Betreuer dazu beizutragen, dass Möglichkeiten genutzt
werden, die Krankheit oder Behinderung des Betreuten zu beseitigen, zu bessern, ihre Verschlimme-
rung zu verhüten oder ihre Folgen zu mildern. Wird die Betreuung berufsmäßig geführt, hat der
Betreuer in geeigneten Fällen auf Anordnung des Gerichts zu Beginn der Betreuung einen Betreu-
ungsplan zu erstellen. In dem Betreuungsplan sind die Ziele der Betreuung und die zu ihrer Errei-
chung zu ergreifenden Maßnahmen darzustellen.
(5) Werden dem Betreuer Umstände bekannt, die eine Aufhebung der Betreuung ermöglichen, so hat
er dies dem Betreuungsgericht mitzuteilen. Gleiches gilt für Umstände, die eine Einschränkung des
Aufgabenkreises ermöglichen oder dessen Erweiterung, die Bestellung eines weiteren Betreuers oder
die Anordnung eines Einwilligungsvorbehalts (§ 1903) erfordern.
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wäre für den Betreuer selbst unzumutbar. Der Krankenversicherungsschutz besteht. Für be-
Betreuer darf seine eigenen Vorstellungen nicht sonders wichtige Angelegenheiten in diesem
ohne zwingenden Grund an die Stelle derjenigen Bereich (Untersuchung des Gesundheitszustan-
der betreuten Person setzen. So darf er ihr bei- des, Heilbehandlung, ärztlicher Eingriff – auch
spielsweise nicht gegen ihren Willen eine knau- Sterilisation –, Unterbringung oder freiheitsent-
serige Lebensführung aufzwingen, wenn ausrei- ziehende Maßnahmen wie etwa das Festbinden
chende Geldmittel vorhanden sind. am Bett) enthält das Gesetz besondere Vorschrif-
ten, die das Handeln des Betreuers an bestimmte
Auch Wünsche, welche die betroffene Person vor Voraussetzungen binden und ihn gegebenen-
Eintritt der Betreuungsbedürftigkeit in Bezug auf falls verpflichten, eine gerichtliche Genehmi-
die Person des Betreuers oder die Lebensführung gung einzuholen. In diesem Zusammenhang gilt
zum Ausdruck gebracht hat, sind beachtlich, es ein besonderer Schutz für den Fall der Woh-
sei denn, dass sie zwischenzeitlich ihre Meinung nungsauflösung, die über den rein wirtschaftli-
geändert hat. Einzelheiten hierzu finden Sie in chen Aspekt hinaus schwerwiegende Folgen für
den Erläuterungen zur Betreuungsverfügung die persönlichen Lebensverhältnisse der betreu-
unter Ziff. 2.1 Fragen und Antworten zur Vorsor- ten Person haben kann.
gevollmacht.
Untersuchung des Gesundheitszustandes,
Lassen sich die Wünsche der betreuten Person Heilbehandlung, ärztlicher Eingriff
nicht feststellen, so sollte der Betreuer versuchen, Schon lange ist in der Rechtsprechung anerkannt,
ihren mutmaßlichen Willen herauszufinden. dass ärztliche Maßnahmen nur zulässig sind,
Hierfür sind Auskünfte nahestehender Personen wenn der Patient oder die Patientin in ihre
nützlich. Anhaltspunkte dürften sich auch aus Vornahme wirksam einwilligt, und zuvor hin-
der bisherigen Lebensführung ergeben. reichend über die Maßnahme und die mit ihr
verbundenen Risiken aufgeklärt worden ist.
1.5 Schutz in persönlichen Angelegenheiten Werden Behandlungen ohne wirksame Einwilli-
gung vorgenommen, so stellen sie u. U. einen
Ein besonderes Kennzeichen des Betreuungs- rechtswidrigen und strafbaren Eingriff in die
rechts ist darin zu sehen, dass es die persönlichen körperliche Unversehrtheit dar. Auch wenn ein
Angelegenheiten der betroffenen Person gegen- Betreuer vorhanden ist, kann nur der Patient
über den Vermögensangelegenheiten in den oder die Patientin selbst die Einwilligung erteilen,
Vordergrund gerückt hat. Das persönliche Wohl- sofern Einwilligungsfähigkeit besteht, d. h.,
ergehen der ihm anvertrauten Person darf dem jemand Art, Bedeutung und Tragweite der beab-
Betreuer – unabhängig von seinem Aufgaben- sichtigten Maßnahme erfassen und den eigenen
kreis – nie gleichgültig sein. Willen hiernach bestimmen kann. Eine Einwilli-
gung des Betreuers kommt dann nicht in Be-
Werden einem Betreuer Aufgaben im Bereich tracht. Aus diesem Grund muss sich der Betreu-
der Personensorge übertragen, so wird es er, auch wenn sein Aufgabenkreis die betref-
sich in den meisten Fällen um Angelegenheiten fende ärztliche Maßnahme umfasst, vergewis-
der Gesundheitsfürsorge oder der Aufenthalts- sern, ob die betreute Person in der konkreten
bestimmung handeln. Ist dem Betreuer die Situation einwilligungsfähig ist und selbst ent-
Gesundheitssorge übertragen, sollte er sich scheiden kann, ob sie einwilligt. Zu beachten ist,
unbedingt auch darüber informieren, welcher dass die Einwilligungsfähigkeit unterschiedlich
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zu beurteilen sein kann, je nachdem, ob es Patientenverfügung nicht auf die aktuelle Lebens-
sich um komplizierte Maßnahmen handelt und Behandlungssituation zu, hat der Betreuer
oder nicht. die Behandlungswünsche oder den mutmaßli-
chen Willen festzustellen und auf dieser Grund-
Wenn die betreute Person nicht einwilligungsfä- lage zu entscheiden (§ 1901a Absatz 2 BGB).
hig ist, hat der Betreuer nach hinreichender Ausführliche Informationen zur Patientenverfü-
ärztlicher Aufklärung über die Einwilligung in gung finden sich in der Broschüre „Patienten-
die medizinische Maßnahme zu entscheiden. verfügung“, die Sie unter www.bmjv.de > Publika-
Einer schriftlich niedergelegten, den konkreten tionen abrufen können.
Fall treffenden Patientenverfügung hat der Be-
treuer Ausdruck und Geltung zu verschaffen Es gelten auch hier die allgemeinen Regeln:
(§ 1901a Absatz 1 BGB). Liegt keine Patientenver- Wichtige Angelegenheiten sind vorher mit der
fügung vor oder treffen die Festlegungen einer betreuten Person zu besprechen, sofern dies
(2) Liegt keine Patientenverfügung vor oder treffen die Festlegungen einer Patientenverfügung nicht
auf die aktuelle Lebens- und Behandlungssituation zu, hat der Betreuer die Behandlungswünsche
oder den mutmaßlichen Willen des Betreuten festzustellen und auf dieser Grundlage zu entscheiden,
ob er in eine ärztliche Maßnahme nach Absatz 1 einwilligt oder sie untersagt. Der mutmaßliche Wille
ist aufgrund konkreter Anhaltspunkte zu ermitteln. Zu berücksichtigen sind insbesondere frühere
mündliche oder schriftliche Äußerungen, ethische oder religiöse Überzeugungen und sonstige persön-
liche Wertvorstellungen des Betreuten.
(3) Die Absätze 1 und 2 gelten unabhängig von Art und Stadium einer Erkrankung des Betreuten.
(4) Der Betreuer soll den Betreuten in geeigneten Fällen auf die Möglichkeit einer Patientenverfügung
hinweisen und ihn auf dessen Wunsch bei der Errichtung der Patientenverfügung unterstützen.
(5) Niemand kann zur Errichtung einer Patientenverfügung verpflichtet werden. Die Errichtung oder
Vorlage einer Patientenverfügung darf nicht zur Bedingung eines Vertragsschlusses gemacht werden.
(2) Die Nichteinwilligung oder der Widerruf der Einwilligung des Betreuers in eine Untersuchung des
Gesundheitszustands, eine Heilbehandlung oder einen ärztlichen Eingriff bedarf der Genehmigung
des Betreuungsgerichts, wenn die Maßnahme medizinisch angezeigt ist und die begründete Gefahr
besteht, dass der Betreute auf Grund des Unterbleibens oder des Abbruchs der Maßnahme stirbt oder
einen schweren und länger dauernden gesundheitlichen Schaden erleidet.
(3) Die Genehmigung nach den Absätzen 1 und 2 ist zu erteilen, wenn die Einwilligung, die Nichtein-
willigung oder der Widerruf der Einwilligung dem Willen des Betreuten entspricht.
(4) Eine Genehmigung nach den Absätzen 1 und 2 ist nicht erforderlich, wenn zwischen Betreuer und
behandelndem Arzt Einvernehmen darüber besteht, dass die Erteilung, die Nichterteilung oder der
Widerruf der Einwilligung dem nach § 1901a festgestellten Willen des Betreuten entspricht.
(5) Die Absätze 1 bis 4 gelten auch für einen Bevollmächtigten. Er kann in eine der in Absatz 1 Satz 1
oder Absatz 2 genannten Maßnahmen nur einwilligen, nicht einwilligen oder die Einwilligung wider-
rufen, wenn die Vollmacht diese Maßnahmen ausdrücklich umfasst und schriftlich erteilt ist.
ihrem Wohl nicht zuwiderläuft. Etwaige Wünsche nicht alleine zu lassen. Eine begründete Todes-
(auch solche, die in einer „Betreuungsverfügung“ gefahr im Sinne der Vorschrift besteht z. B.
festgelegt sind – vgl. hierzu die Erläuterungen bei einer Operation, wenn das damit verbunde-
unter Ziff. 2.1 Fragen und Antworten zur Vorsor- ne Risiko allgemeine Gefahren, wie sie etwa
gevollmacht) sind zu beachten. mit jeder Narkose verbunden sind, übersteigt.
Ein schwerer und länger dauernder gesundheit-
In bestimmten Fällen bedarf die Einwilligung licher Schaden ist z. B. im Falle des Verlusts
des Betreuers der Genehmigung des Betreu- der Sehkraft, bei der Amputation eines Beines
ungsgerichts. Dies ist dann der Fall, wenn die oder bei drohenden nachhaltigen Persönlich-
begründete Gefahr besteht, dass die betreute keitsveränderungen anzunehmen. Die Gefahr
Person aufgrund der Maßnahme stirbt oder eines solchen Schadenseintritts muss konkret
einen schweren und länger dauernden gesund- und naheliegend sein; nur hypothetische
heitlichen Schaden erleidet (§ 1904 Absatz 1 oder unwahrscheinliche Gefahren lösen keine
Satz 1 BGB). Das Genehmigungsverfahren be- Genehmigungspflicht aus. Bei Zweifeln
zweckt in solchen schwerwiegenden Fällen sollten sich die Betreuer an das Betreuungsge-
auch, den Betreuer mit seiner Verantwortung richt wenden.
22
3. anzunehmen ist, dass es ohne die Sterilisation zu einer Schwangerschaft kommen würde,
4. infolge dieser Schwangerschaft eine Gefahr für das Leben oder die Gefahr einer schwerwiegenden
Beeinträchtigung des körperlichen oder seelischen Gesundheitszustandes der Schwangeren zu
erwarten wäre, die nicht auf zumutbare Weise abgewendet werden könnte, und
5. die Schwangerschaft nicht durch andere zumutbare Mittel verhindert werden kann.
Als schwerwiegende Gefahr für den seelischen Gesundheitszustand der Schwangeren gilt auch die
Gefahr eines schweren und nachhaltigen Leidens, das ihr drohen würde, weil betreuungsgerichtliche
Maßnahmen, die mit ihrer Trennung vom Kind verbunden wären (§§ 1666, 1666a), gegen sie ergriffen
werden müssten.
(2) Die Einwilligung bedarf der Genehmigung des Betreuungsgerichts. Die Sterilisation darf erst zwei
Wochen nach Wirksamkeit der Genehmigung durchgeführt werden. Bei der Sterilisation ist stets der
Methode der Vorzug zu geben, die eine Refertilisierung zulässt.
Der Betreuer hat die Unterbringung zu beenden, Eine Untersuchung und Behandlung gegen den
wenn ihre Voraussetzungen weggefallen sind, Willen der erwachsenen Person sind nur
z. B. die früher vorhandene Selbsttötungsgefahr unter den in § 1906a Absatz 1 BGB genannten
nicht mehr besteht. Er bedarf zur Beendigung Voraussetzungen zulässig. Danach muss ein er-
der Unterbringung nicht der Genehmigung des heblicher gesundheitlicher Schaden drohen, falls
Betreuungsgerichts. Bei Zweifeln kann er sich die Untersuchung oder Behandlung unterbleibt.
allerdings vom Betreuungsgericht beraten lassen. Weitere Voraussetzung ist, dass die betreute Per-
Beendet er die Unterbringung, so hat er dies son den eigenen Willen krankheitsbedingt nicht
dem Betreuungsgericht unverzüglich anzuzeigen (mehr) frei bilden kann – dass sie also wegen der
(§ 1906 Absatz 3 BGB). Krankheit die Notwendigkeit einer Untersuchung
1. auf Grund einer psychischen Krankheit oder geistigen oder seelischen Behinderung des Betreuten
die Gefahr besteht, dass er sich selbst tötet oder erheblichen gesundheitlichen Schaden zufügt, oder
2. zur Abwendung eines drohenden erheblichen gesundheitlichen Schadens eine Untersuchung des
Gesundheitszustands, eine Heilbehandlung oder ein ärztlicher Eingriff notwendig ist, die Maß-
nahme ohne die Unterbringung des Betreuten nicht durchgeführt werden kann und der Betreute
auf Grund einer psychischen Krankheit oder geistigen oder seelischen Behinderung die Notwen-
digkeit der Unterbringung nicht erkennen oder nicht nach dieser Einsicht handeln kann.
(2) Die Unterbringung ist nur mit Genehmigung des Betreuungsgerichts zulässig. Ohne die Geneh-
migung ist die Unterbringung nur zulässig, wenn mit dem Aufschub Gefahr verbunden ist; die
Genehmigung ist unverzüglich nachzuholen.
(3) Der Betreuer hat die Unterbringung zu beenden, wenn ihre Voraussetzungen weggefallen sind.
Er hat die Beendigung der Unterbringung dem Betreuungsgericht unverzüglich anzuzeigen.
(4) Die Absätze 1 bis 3 gelten entsprechend, wenn dem Betreuten, der sich in einem Krankenhaus, einem
Heim oder einer sonstigen Einrichtung aufhält, durch mechanische Vorrichtungen, Medikamente oder
auf andere Weise über einen längeren Zeitraum oder regelmäßig die Freiheit entzogen werden soll.
(5) Die Unterbringung durch einen Bevollmächtigten und die Einwilligung eines Bevollmäch-
tigten in Maßnahmen nach Absatz 4 setzen voraus, dass die Vollmacht schriftlich erteilt ist
und die in den Absätzen 1 und 4 genannten Maßnahmen ausdrücklich umfasst. Im Übrigen
gelten die Absätze 1 bis 4 entsprechend.
25
1. d
ie ärztliche Zwangsmaßnahme zum Wohl des Betreuten notwendig ist, um einen drohenden
erheblichen gesundheitlichen Schaden abzuwenden,
2. d
er Betreute auf Grund einer psychischen Krankheit oder einer geistigen oder seelischen
Behinderung die Notwendigkeit der ärztlichen Maßnahme nicht erkennen oder nicht nach
dieser Einsicht handeln kann,
3. d
ie ärztliche Zwangsmaßnahme dem nach § 1901a zu beachtenden Willen des Betreuten entspricht,
4. z uvor ernsthaft, mit dem nötigen Zeitaufwand und ohne Ausübung unzulässigen Drucks versucht
wurde, den Betreuten von der Notwendigkeit der ärztlichen Maßnahme zu überzeugen,
5. d
er drohende erhebliche gesundheitliche Schaden durch keine andere den Betreuten weniger
belastende Maßnahme abgewendet werden kann,
6. d
er zu erwartende Nutzen der ärztlichen Zwangsmaßnahme die zu erwartenden Beeinträchtigungen
deutlich überwiegt und
7. d
ie ärztliche Zwangsmaßnahme im Rahmen eines stationären Aufenthalts in einem Krankenhaus,
in dem die gebotene medizinische Versorgung des Betreuten einschließlich einer erforderlichen
Nachbehandlung sichergestellt ist, durchgeführt wird.
§ 1846 ist nur anwendbar, wenn der Betreuer an der Erfüllung seiner Pflichten verhindert ist.
(2) Die Einwilligung in die ärztliche Zwangsmaßnahme bedarf der Genehmigung des Betreuungsgerichts.
(3) Der Betreuer hat die Einwilligung in die ärztliche Zwangsmaßnahme zu widerrufen, wenn ihre
Voraussetzungen weggefallen sind. Er hat den Widerruf dem Betreuungsgericht unverzüglich
anzuzeigen.
(4) Kommt eine ärztliche Zwangsmaßnahme in Betracht, so gilt für die Verbringung des Betreuten gegen
seinen natürlichen Willen zu einem stationären Aufenthalt in ein Krankenhaus § 1906 Absatz 1 Nummer
2, Absatz 2 und 3 Satz 1 entsprechend.
(5) Die Einwilligung eines Bevollmächtigten in eine ärztliche Zwangsmaßnahme und die Einwilligung
in eine Maßnahme nach Absatz 4 setzen voraus, dass die Vollmacht schriftlich erteilt ist und die Einwilli-
gung in diese Maßnahmen ausdrücklich umfasst. Im Übrigen gelten die Absätze 1 bis 3 entsprechend.
26
oder Behandlung nicht erkennen oder nicht nach Maßnahmen, § 1906 Absatz 4 BGB). Das gilt
dieser Einsicht handeln kann. Außerdem muss auch dann, wenn die betreute Person bereits
die ärztliche Zwangsmaßnahme dem in einer mit gerichtlicher Genehmigung in einer ge-
Patientenverfügung niedergelegten Willen der schlossenen Abteilung oder Einrichtung unter-
betreuten Person, ihren früher geäußerten Be- gebracht ist.
handlungswünschen bzw. ihrem mutmaßlichen
Willen gemäß § 1901a BGB entsprechen. Eine Freiheitsentziehung ist nicht anzuneh-
men, wenn die betreute Person auch ohne die
Eine ärztliche Zwangsmaßnahme ist stets das Maßnahme gar nicht in der Lage wäre, sich
„allerletzte Mittel“. Zuvor muss mit dem nötigen fortzubewegen oder wenn die Maßnahme sie
Zeitaufwand und ohne Ausübung unzulässigen nicht an der willentlichen Fortbewegung hin-
Drucks der ernsthafte Versuch unternommen dert (Beispiel: Zum Schutz vor dem Herausfal-
werden, die betreute Person von der Notwendig- len aus dem Bett wird ein Gurt angebracht, den
keit der Maßnahme zu überzeugen und sie zur die betreute Person aber – falls erwünscht –
Aufgabe seiner Ablehnung zu bewegen. Die öffnen kann). Eine rechtswidrige Freiheitsent-
zwangsweise Behandlung ist des Weiteren nur ziehung liegt auch nicht vor, wenn sie mit der
zulässig, wenn der drohende Schaden durch Maßnahme einverstanden ist und die entspre-
keine wartenden Beeinträchtigungen deutlich chende Einwilligungsfähigkeit besitzt. Nur bei
überwiegt. nicht einwilligungsfähigen betreuten Personen
entscheidet deren Betreuer (mit dem entspre-
Die ärztliche Zwangsmaßnahme darf außerdem chenden Aufgabenkreis, insbesondere „Aufent-
nur im Rahmen eines stationären Aufenthalts haltsbestimmung“) über die Einwilligung in die
in einem Krankenhaus durchgeführt werden. In freiheitsentziehende Maßnahme.
diesem Krankenhaus muss die gebotene medizini-
sche Versorgung der betreuten Person einschließ- Als freiheitsentziehende Maßnahmen kommen
lich einer erforderlichen betreuten Nachbehand- u. a. in Betracht: Bettgitter; Leibgurt im Bett
lung sichergestellt sein. Eine ambulante Zwangs- oder am Stuhl; Festbinden der Arme und Beine;
behandlung ist unzulässig. Schließlich bedarf Abschließen des Zimmers oder der Station,
die Einwilligung des Betreuers in eine ärztliche wenn die Öffnung auf Wunsch der betreuten
Zwangsmaßnahme stets der Genehmigung des Person nicht jederzeit gewährleistet ist; Medika-
Betreuungsgerichts (§ 1906a Absatz 2 BGB). mente, die in erster Linie die Ruhigstellung
bezwecken (Gegenbeispiel: die Ruhigstellung
Freiheitsentziehende Maßnahmen ist Nebenwirkung eines zu Heilzwecken verab-
Wenn betreute Personen außerhalb geschlos- reichten Medikaments). Bei Zweifeln über die
sener Abteilungen in Heimen oder sonstigen Genehmigungsbedürftigkeit sollte das Betreu-
Einrichtungen leben, so ist dies an sich nicht ungsgericht befragt werden.
genehmigungsbedürftig. Eine Genehmigung
des Betreuungsgerichts ist jedoch dann erfor- Der Betreuer hat zu prüfen, ob nicht statt eines
derlich, wenn einer betreuten Person durch Bettgitters oder Ähnlichem andere Maßnah-
mechanische Vorrichtungen, Medikamente men zur Abwehr von Gesundheitsgefahren
oder auf andere Weise über einen längeren möglich sind, die nicht mit Eingriffen in die
Zeitraum oder regelmäßig die Freiheit entzo- persönliche Freiheit verbunden sind. Kommt es
gen werden soll (sog. freiheitsentziehende z. B. darauf an, die betroffene Person vor einem
27
Sturz aus dem Bett zu schützen, ist als Alterna- rungen, die auf die Aufhebung eines solchen
tive zu einem Bettgitter beispielsweise zu über- Mietverhältnisses gerichtet sind (z. B. Aufhe-
legen, ob ein so genanntes „Bettnest“ verwendet bungsvertrag zwischen Betreuer und Vermieter).
oder das Bett abgesenkt werden kann, um Treten andere Umstände ein, aufgrund derer die
damit eine Verletzungsgefahr zu verhindern. Beendigung des Mietverhältnisses in Betracht
kommt (z. B. Kündigung durch den Vermieter),
In Eilfällen, in denen zum Schutz der betreuten so hat der Betreuer dies dem Betreuungsgericht
Person ohne vorherige Genehmigung gehan- unverzüglich mitzuteilen, wenn sein Aufgaben-
delt werden muss, ist diese unverzüglich nach- kreis das Mietverhältnis oder die Aufenthalts
zuholen. bestimmung umfasst. Will der Betreuer Wohn-
raum der betreuten Person auf andere Weise als
Wohnungsauflösung durch Kündigung oder Aufhebung eines Miet-
Mit der Auflösung der Wohnung verliert die verhältnisses aufgeben (etwa durch Verkauf der
betreute Person den eigenen Lebensmittelpunkt, Möbel, während die betreute Person im Kran-
die vertraute Umgebung und vielfach auch den kenhaus ist), so hat er auch dies dem Betreuungs-
Bekanntenkreis. Sie soll daher insoweit vor über- gericht unverzüglich mitzuteilen. Will der
eilten Maßnahmen geschützt werden (§ 1907 BGB). Betreuer Wohnraum der betreuten Person ver-
Zur Kündigung eines Mietverhältnisses über mieten, so bedarf er hierfür ebenfalls der Geneh-
Wohnraum, den die betreute Person (oder migung des Betreuungsgerichts. Dies gilt etwa,
für sie ihr Betreuer) gemietet hat, bedarf der wenn der Betreuer während eines Krankenhaus-
Betreuer der vorherigen Genehmigung des Be- aufenthalts der betreuten Person deren Eigen-
treuungsgerichts. Gleiches gilt für andere Erklä- heim weitervermieten will.
§ 1907 BGB Genehmigung des Betreuungsgerichts bei der Aufgabe der Mietwohnung
(1) Zur Kündigung eines Mietverhältnisses über Wohnraum, den der Betreute gemietet hat, bedarf der
Betreuer der Genehmigung des Betreuungsgerichts. Gleiches gilt für eine Willenserklärung, die auf die
Aufhebung eines solchen Mietverhältnisses gerichtet ist.
(2) Treten andere Umstände ein, aufgrund derer die Beendigung des Mietverhältnisses in Betracht
kommt, so hat der Betreuer dies dem Betreuungsgericht unverzüglich mitzuteilen, wenn sein Aufga-
benkreis das Mietverhältnis oder die Aufenthaltsbestimmung umfasst. Will der Betreuer Wohnraum
des Betreuten auf andere Weise als durch Kündigung oder Aufhebung eines Mietverhältnisses aufge-
ben, so hat er dies gleichfalls unverzüglich mitzuteilen.
(3) Zu einem Miet- oder Pachtvertrag oder zu einem anderen Vertrag, durch den der Betreute zu
wiederkehrenden Leistungen verpflichtet wird, bedarf der Betreuer der Genehmigung des Betreuungs-
gerichts, wenn das Vertragsverhältnis länger als vier Jahre dauern oder vom Betreuer Wohnraum
vermietet werden soll.
28
Wichtig Wichtig
Gleich zu Beginn der Betreuung sollte der Be- Der Abrechnung ist ein Bericht über die
treuer die Heimleitung oder sonstige Helfer, persönlichen Verhältnisse der betreuten
falls möglich auch die betreute Person selbst Person beizufügen: Wo ist der Aufenthalts-
fragen, ob Konten vorhanden sind. Bei den ort? Wie häufig sind die Kontakte zu ihr?
Banken sollte sich der Betreuer – unter Vor Wie ist der Gesundheitszustand? Wird die
lage seines Betreuerausweises – vorstellen. Betreuung weiter für notwendig gehalten?
Auch mit der Arbeitsstelle der betreuten Sollte der Wirkungskreis der Betreuung
Person sowie mit den in Betracht kommen- erweitert oder eingeschränkt werden?
den Sozialbehörden (Agentur für Arbeit,
Kranken-, Pflege-, Rentenversicherung, Falls der Betreuer Elternteil, Ehegatte oder
Wohngeldstelle, Sozialamt, Integrationsamt) Abkömmling der betreuten Person ist, be-
sollte erforderlichenfalls Verbindung auf steht eine Pflicht zur laufenden Rechnungsle-
genommen werden, desgleichen mit Gläubi- gung nur dann, wenn das Gericht dies aus-
gern und Schuldnern. drücklich angeordnet hat. Der von der
Rechnungslegung befreite Betreuer muss
Bei Angaben zu Hausrat und Gegenständen aber grundsätzlich alle zwei Jahre eine Be-
des persönlichen Gebrauchs ist nur dann standsaufstellung des Vermögens beim
eine Einzelaufstellung erforderlich, wenn Gericht einreichen. Im Übrigen sollte beach-
die Gegenstände noch einen wirklichen Wert tet werden, dass nach dem Ende der Betreu-
haben. ung auch für befreite Betreuer eine Pflicht
zur Schlussrechnungslegung besteht, auf
Ist das nicht der Fall, genügt eine Gesamt- welche die betreute Person selbst sowie – im
wertangabe, bei allgemeiner Wertlosigkeit Todesfall – die Erben einen Anspruch
ein Hinweis darauf. haben. Deshalb empfiehlt es sich, über die
Verwaltungsvorgänge Buch zu führen und
Einkünfte können durch Kontoauszüge, Belege und Kontoauszüge aufzuheben.
Verdienst- oder Rentenbescheide nachge
wiesen werden.
abgehoben werden kann (sog. Sperrabrede). Kontokorrentkonto den für die laufenden
Auch die Geldanlage selbst muss vom Gericht Ausgaben benötigten Geldbetrag, hat der Be-
genehmigt werden. treuer den Überschuss aber ebenfalls verzins-
lich und mündelsicher anzulegen.
Als Anlageform kommen auch Wertpapiere in
Betracht, wenn diese mündelsicher sind (z. B. Handlungen, die der Genehmigung durch das
Bundes- oder Kommunalobligationen, Bundes- Betreuungsgericht bedürfen
schatzbriefe, Pfandbriefe deutscher Hypothe-
kenbanken oder Sparbriefe von Banken). Der Grundstücksgeschäfte
Anlagewunsch sollte dem Gericht vorher mitge- Hier bestehen umfangreiche Genehmigungser-
teilt werden. Dabei ist auch zu klären, ob und in fordernisse, nicht nur beim Kauf und Verkauf
welcher Weise eine Hinterlegung oder Verwah- eines Grundstücks der betreuten Person, sondern
rung der Wertpapiere und gegebenenfalls die ebenso z. B. bei der Bestellung von Grundschul-
erwähnte Sperrabrede erforderlich sind. den und Hypotheken
Unterhaltsansprüche hat. Einzelheiten hierzu Daher ist es wichtig, dass er in seine Aufgaben
können von der zuständigen Rechtspflegerin eingeführt wird, wobei die zuständige Behörde
oder dem Rechtspfleger beim Betreuungsgericht für ein ausreichendes Einführungs- und Fortbil-
erfragt werden. dungsangebot zu sorgen hat. Im Rahmen ent-
sprechender Veranstaltungen können nicht nur
Hilfe durch Behörden und Vereine Rechtsfragen der Betreuung und die verschiede-
In der praktischen Arbeit kommt es vor allem nen Hilfsangebote, sondern auch Regeln für den
darauf an, möglichst viele geeignete Personen Umgang mit den betroffenen Personen bespro-
für die Übernahme einer Betreuung zu gewin- chen werden.
nen. Es wird sich dabei vielfach um Angehörige,
Freundinnen und Freunde, Nachbarinnen und Eine wichtige Rolle kommt nach dem Betreu-
Nachbarn oder Berufskolleginnen und -kollegen ungsgesetz den Betreuungsvereinen zu. Haupt-
handeln, teilweise aber auch um Mitbürger und amtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Mitbürgerinnen, die diesen menschlich überaus der Vereine sollen – in Ergänzung des Angebots
wertvollen Dienst für Personen übernehmen, zu von Gerichten und Behörden – die Betreuer
denen sie zuvor keine Kontakte hatten. beraten und sie bei der Wahrnehmung ihrer
Aufgaben unterstützen. Außerdem ist es wün-
Es ist ein wichtiges Ziel des Betreuungsrechts, schenswert, dass den Betreuern die Möglichkeit
dass die ehrenamtlichen Betreuer bei der Erfül- gegeben wird, an einem regelmäßigen Erfah-
lung ihrer anspruchsvollen Tätigkeit nicht allein rungsaustausch mit anderen Betreuern teilzu-
gelassen werden, sondern dass für sie ein zuver nehmen. Auskünfte über Betreuungsvereine
lässiges System der Begleitung, Beratung und wird die zuständige Behörde erteilen können.
Hilfe vorhanden ist.
Die Beratungsmöglichkeiten bei Betreuungsver-
Möglichkeiten zur Beratung bestehen sowohl einen und Betreuungsbehörden stehen auch den
beim Betreuungsgericht als auch bei der zustän- Vorsorgebevollmächtigten offen.
digen Behörde sowie beim Betreuungsverein.
1.8 Gerichtliches Verfahren
Der Betreuer wird sich mit Fragen etwa aus dem
Bereich des Zivilrechts, z. B. im Zusammenhang Verfahren der Betreuerbestellung
mit Genehmigungsvorbehalten oder mit der
jährlichen Rechnungslegung, eher an das Gericht Einleitung des Verfahrens
wenden. Dagegen ist die zuständige Behörde der Der Betreuer wird vom Betreuungsgericht be-
Hauptansprechpartner, soweit es um eher prakti- stellt. Die betroffene Person kann dies selbst
sche Fragen geht. Die Behörde wird dabei Hin- beantragen. Wer die eigenen Angelegenheiten
weise auf mögliche Hilfsangebote (z. B. allgemei- aufgrund einer körperlichen Behinderung nicht
ner Sozialdienst, Einsatz von Haushaltshilfen, besorgen kann, kann nur auf eigenen Antrag hin
fahrbarer Mittagstisch, ambulante Pflegedienste einen Betreuer erhalten. In allen anderen Fällen
oder Sozialstationen, ) geben, vielleicht solche entscheidet das Gericht auch ohne Antrag von
Hilfen auch vermitteln können. Amts wegen. Dritte (etwa Familienangehörige,
Nachbarinnen und Nachbarn oder auch Behör-
Gerade am Anfang seiner Tätigkeit wird der den) können dem Gericht eine entsprechende
Betreuer auf Beratung besonderen Wert legen. Anregung geben.
34
behalt darf nur dann angeordnet werden, wenn beglaubigte Ablichtungen reichen dafür in der
das Gericht ein Sachverständigengutachten über Regel aus. Nach Beendigung der Betreuung ist
die Notwendigkeit und den Umfang der Betreu- die Urkunde an das Gericht zurückzugeben.
ung sowie die voraussichtliche Dauer der Maß-
nahme eingeholt hat. Der Sachverständige ist Einstweilige Anordnung
verpflichtet, vor der Erstattung seines Gutachtens Das beschriebene Verfahren, das eine umfassen-
die betroffene Person persönlich zu untersuchen de Ermittlungstätigkeit des Gerichts erfordert,
oder zu befragen. Ein ärztliches Zeugnis kann u. a. nimmt gewisse Zeit in Anspruch. Häufig muss
im Verfahren zur Bestellung eines Betreuers jedoch rasch gehandelt werden. Dann kann das
genügen, wenn die betroffene Person die Bestel- Gericht in einem vereinfachten Verfahren durch
lung eines Betreuers beantragt und auf die Begut- einstweilige Anordnung einen vorläufigen Be-
achtung verzichtet hat und die Einholung des treuer bestellen, einen vorläufigen Einwilli-
Gutachtens insbesondere im Hinblick auf den gungsvorbehalt anordnen, einen Betreuer ent-
Umfang des Aufgabenkreises des Betreuers un- lassen oder den Aufgabenkreis des bestellten
verhältnismäßig wäre. Ebenso ist im Verfahren Betreuers vorläufig erweitern. Eilmaßnahmen
zur Betreuerbestellung die Verwendung eines sind allerdings nur unter bestimmten Vorausset-
bestehenden ärztlichen Gutachtens des Medizini- zungen zulässig und treten nach sechs Monaten
schen Dienstes der Krankenversicherung mög- außer Kraft. Nach Anhörung eines Sachverstän-
lich, wenn dadurch festgestellt werden kann, digen kann eine weitere einstweilige Anordnung
inwieweit bei der betroffenen Person infolge erlassen werden, eine Gesamtdauer von einem
einer psychischen Krankheit oder einer geistigen Jahr darf jedoch nicht überschritten werden.
oder seelischen Behinderung die Voraussetzun-
gen für die Bestellung eines Betreuers vorliegen. In besonders eiligen Fällen kann das Gericht
Ein solches Gutachten darf nur mit Einwilligung anstelle eines Betreuers, solange dieser noch
der betroffenen Person bzw. des Verfahrenspfle- nicht bestellt ist oder wenn er seine Pflichten
gers verwertet werden. nicht erfüllen kann, selbst die notwendigen
Maßnahmen treffen.
Bekanntmachung, Wirksamkeit, Betreuerurkunde
Die Entscheidung ist der betroffenen Person, Rechtsmittel
dem Betreuer, dem Verfahrenspfleger und der Als Rechtsmittel kommt die Beschwerde in
Betreuungsbehörde bekannt zu geben. Wirk- Betracht, die binnen einer Frist von einem
samkeit erlangt die Entscheidung in der Regel Monat oder in bestimmten Fällen auch inner-
mit der Bekanntgabe an den Betreuer. halb einer Frist von zwei Wochen eingelegt
werden muss.
Der Betreuer wird vom Gericht (Rechtspflegerin
oder Rechtspfleger) mündlich verpflichtet; er Gegen die Entscheidung des Beschwerdegerichts
erhält eine Urkunde über seine Bestellung. Diese ist in Betreuungssachen zur Bestellung eines
Urkunde dient auch als Ausweis für die Vertre- Betreuers, zur Aufhebung einer Betreuung, zur
tungsmöglichkeit. Sie ist sorgfältig aufzubewah- Anordnung oder Aufhebung eines Einwilligungs-
ren. Im Zweifel ist sie zusammen mit dem Perso- vorbehaltes und in Unterbringungssachen mit
nalausweis zu verwenden, da sie kein Lichtbild freiheitsentziehenden Maßnahmen die Rechts-
enthält. Die Urkunde sollte nicht im Original an beschwerde zum Bundesgerichtshof möglich.
Dritte übersandt werden; Ablichtungen oder Gegen andere Entscheidungen des Beschwerde-
36
gerichts ist die Rechtsbeschwerde nur nach Für Unterbringungsmaßnahmen sieht das Ge-
Zulassung durch das Beschwerdegericht statthaft. setz grundsätzlich die Befristung vor. Die Dauer
der Maßnahme richtet sich danach, ob eine
Welches Rechtsmittel im Einzelfall in Betracht Maßnahme im Wege der einstweiligen Anord-
kommt, wo und auf welche Weise es einzulegen nung oder im Hauptsacheverfahren ergeht,
ist, ergibt sich aus der Rechtsmittelbelehrung, die sowie im Einzelfall nach der Art der Maßnahme.
das Gericht seiner Entscheidung beizufügen hat. Eine Verlängerung der Genehmigung oder der
Anordnung einer Maßnahme ist unter bestimm-
Verfahren in Unterbringungssachen ten Voraussetzungen möglich.
Unterbringungssachen sind Verfahren, die die
gerichtliche Genehmigung einer Unterbringung, Kosten des Verfahrens
einer freiheitsentziehenden Maßnahme (z. B. Für die Führung der Betreuung werden Kosten
durch eine Fixierung) oder einer ärztlichen des Gerichts (Gebühren und Auslagen, insbeson-
Zwangsmaßnahme zum Gegenstand haben. dere die Dokumentenpauschale und Sachverstän-
Es gelten ähnliche Schutzvorkehrungen für die digenauslagen) nur erhoben, wenn das Vermögen
betroffene Person wie im Verfahren der Betreu- der betreuten Person nach Abzug der Verbindlich-
erbestellung; zum Teil sind diese in Unterbrin- keiten mehr als 25.000,– EUR beträgt. Nicht be-
gungssachen noch stärker ausgestaltet. Vor der rücksichtigt wird dabei ein angemessenes Haus-
Genehmigung einer Unterbringungsmaßnahme grundstück, wenn das Haus der betreuten Person
ist ein Sachverständigengutachten über die Not- von ihr selbst oder ihrem nicht getrennt lebenden
wendigkeit der Maßnahme einzuholen. Der Ehegatten allein oder zusammen mit Angehöri-
Sachverständige hat die betroffene Person per- gen ganz oder teilweise bewohnt wird und nach
sönlich zu untersuchen oder zu befragen. Der ihrem Tod weiter bewohnt werden soll. Als Jahres-
Sachverständige soll Ärztin oder Arzt für Psychi- gebühr für eine auf Dauer angelegte Betreuung
atrie sein oder muss mindestens Erfahrungen auf werden vom 25.000,– EUR übersteigenden Vermö-
dem Gebiet der Psychiatrie haben. Bei der Ge- gen 10,– EUR für jede angefangenen 5.000,– EUR,
nehmigung einer Einwilligung in eine ärztliche mindestens aber 200,– EUR erhoben.
Zwangsmaßnahme soll der Sachverständige nicht
die zwangsbehandelnde Ärztin oder Arzt sein.
Ist Gegenstand der Betreuung nur ein Teil des In Unterbringungssachen fallen keine Gerichts-
Vermögens, ist höchstens dieser Teil des Vermö- gebühren an, Auslagen werden von der betroffe-
gens bei der Berechnung der Gebühr zu berück- nen Person nur in In Unterbringungssachen
sichtigen. Ist vom Aufgabenkreis nicht unmittel- fallen keine Gerichtsgebühren an, Auslagen
bar das Vermögen erfasst, beschränkt sich also werden von der betroffenen Person nur in
der Wirkungskreis des Betreuers z. B. auf das sehr eingeschränktem Umfang und bei entspre-
Aufenthaltsbestimmungsrecht, beträgt die Ge- chender Leistungsfähigkeit erhoben. Wenn eine
bühr 300,– EUR, jedoch nicht mehr als die Ge- Betreuungs- oder Unterbringungsmaßnahme
bühr, die für eine Betreuung (auch) hinsichtlich abgelehnt, als ungerechtfertigt aufgehoben,
des gesamten Vermögens zu erheben wäre. eingeschränkt oder das Verfahren ohne Entschei-
dung über eine Maßnahme beendet wird, kann
Zusätzlich zu den Gebühren werden Auslagen das Gericht die außergerichtlichen Auslagen der
erhoben, insbesondere Dokumentenpauschale, betroffenen Person (insbesondere die Anwalts-
Reisekosten für Auswärtsgeschäfte und Sachver- kosten) der Staatskasse auferlegen. Die Kosten
ständigenauslagen. Deren genaue Bezifferung des Verfahrens können in diesen Fällen auch
hängt von den im Einzelfall anfallenden Kosten einem nicht am Verfahren beteiligten Dritten
ab. Auch die an den Verfahrenspfleger gezahlten auferlegt werden, soweit er die Tätigkeit des
Beträge sind Auslagen des Gerichts. Anders als Gerichts veranlasst hat und ihn ein grobes Ver-
die sonstigen Auslagen, für die die oben genannte schulden trifft.
Vermögensobergrenze von 25.000,– EUR
maßgeblich ist, werden die Auslagen für Verfah-
renspfleger der betreuten Person in Rechnung
gestellt, wenn sie nicht mittellos ist, also über
Vermögen, das über den sozialhilferechtlichen
Schongrenzen (in der Regel 5.000 EUR) liegt, oder
über entsprechendes Einkommen verfügt.
2. Die
Vorsorgevollmacht
2.1.1 Wofür sollte ich Vorsorge treffen? ↗ Wer kümmert sich um meine persönlichen
Was kann schon passieren? Wünsche und Bedürfnisse?
Wir alle können durch Unfall, Krankheit oder Dies sind nur einige von vielen Gesichtspunkten,
Alter in die Lage kommen, dass wir wichtige die Sie beschäftigen sollten. Dabei sollten Sie
Angelegenheiten unseres Lebens nicht mehr bedenken, dass die Situation, in der Sie auf Hilfe
selbstverantwortlich regeln können. Sie sollten angewiesen sind, jederzeit eintreten kann. Vor-
sich für diesen Fall einmal gedanklich mit fol- sorge ist also nicht nur eine Frage des Alters.
genden Fragen befassen:
2.1.2 Aber ich habe doch Angehörige! Mein Partner,
↗ Was wird, wenn ich auf die Hilfe anderer an- meine Partnerin oder meine Kinder werden
gewiesen bin? sich doch um mich und meine Angelegenheiten
↗ Wer handelt und entscheidet für mich? kümmern?
↗ Wird dann mein Wille auch beachtet werden?
Natürlich werden Ihre Angehörigen Ihnen –
oder noch konkreter gefragt: hoffentlich – beistehen, wenn Sie selbst wegen
Unfalls, Krankheit, Behinderung oder eines
↗ Wer erledigt meine Bankgeschäfte? Nachlassens der geistigen Kräfte im Alter Ihre
↗ Wer kümmert sich um meine Behörden- und Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln kön-
Versicherungsangelegenheiten? nen. Wenn aber rechtsverbindliche Erklärungen
↗ Wer kümmert sich um mein E-Mail-Postfach oder Entscheidungen gefordert sind, können
und meine sonstigen Online-Aktivitäten? weder die Ehepartnerin oder der Ehepartner
↗ Wer organisiert für mich nötige ambulante noch die Kinder Sie gesetzlich vertreten.
Hilfen?
↗ Wer sucht für mich einen Platz in einem Seni- Hinweis: Ab dem 1. Januar 2023 wird es ein auf
oren- oder Pflegeheim? maximal sechs Monate befristetes gesetzliches
↗ Wer kündigt meine Wohnung oder meinen Notvertretungsrecht für Ehegatten in gesund-
Telefonanschluss? heitlichen Angelegenheiten geben, § 1358 BGB-
↗ Wie werde ich ärztlich versorgt? neu. Die Vorsorgevollmacht können Sie jedoch
↗ Wer entscheidet bei Operationen und medizi- individuell gestalten. Sie ist daher in der Regel
nischen Maßnahmen? vorzuziehen.
39
2.1.3 Was spricht für eine Vollmacht zur Vorsorge? des Missbrauchs einer Vollmacht zur Vorsorge
reduzieren können.
Die Vollmacht zur Vorsorge ermöglicht Ihnen ein
hohes Maß an Selbstbestimmung. Sie benennen 2.1.5 G
enügt eine Vollmacht „zur Vertretung in allen
eine oder mehrere Personen Ihres Vertrauens, die Angelegenheiten“ zur Vorsorge?
bereit sind, für Sie im Bedarfsfall zu handeln.
Hierbei können Sie sich von Ihren persönlichen Mit einer Vollmacht können Sie eine Person Ihres
Wünschen und Bedürfnissen leiten lassen sowie Vertrauens „zur Vertretung in allen Angelegen-
zusätzlich Anweisungen geben, wie Ihre Angele- heiten“ (sog. Generalvollmacht) ermächtigen. Eine
genheiten geregelt werden sollen. Es ist zweckmä- solche allgemeine Formulierung deckt aber meh-
ßig, die gewünschte/n bevollmächtigte/n Person/ rere wichtige Fälle nicht ab:
en z. B. Angehörige oder Freundinnen oder Freun-
de) nach Möglichkeit bereits bei der Abfassung der ↗ Die bevollmächtigte Person kann an Ihrer
Vollmacht mit einzubeziehen. Stelle einer ärztlichen Untersuchung, einer
Heilbehandlung oder einem medizinischen
2.1.4 Was sollten Sie unbedingt vor der Erteilung einer Eingriff nicht zustimmen, wenn hierbei
Vollmacht zur Vorsorge bedenken? Lebensgefahr besteht (etwa bei einer Herz-
operation) oder ein schwerer, länger andau-
Eine Vollmacht zur Vorsorge gibt – je nach ihrem ernder Gesundheitsschaden zu erwarten
Umfang – der bevollmächtigten Person gegebe- ist (z. B. bei einer Amputation).
nenfalls weitreichende Befugnisse. Deshalb ist die
wichtigste Voraussetzung hierfür Ihr uneinge- ↗ Die bevollmächtigte Person kann an Ihrer
schränktes Vertrauen zu der Person, die Sie auf- Stelle nicht die Ablehnung oder den Widerruf
grund dieser Vollmacht vertreten soll. Sie müssen der Einwilligung in eine ärztliche Unter-
bedenken, dass die Vorsorgevollmacht gerade suchung, eine Heilbehandlung oder einen
dann eingesetzt werden wird, wenn Sie selbst medizinischen Eingriff erklären, wenn hierbei
nicht mehr in der Lage sind zu überwachen, was Lebensgefahr besteht oder ein schwerer, länger
die bevollmächtigte Person in Ihrem Namen tut. andauernder Gesundheitsschaden zu erwarten
Die bevollmächtigte Person wird auch – mit weni- ist. Die bevollmächtigte Person kann also
gen Ausnahmen in Form von Genehmigungs- insbesondere nicht die Fortsetzung lebens-
pflichten in der Personensorge – nicht vom Ge- erhaltender oder lebensverlängernder Maß-
richt beaufsichtigt oder kontrolliert und ist dem nahmen ablehnen und damit den Abbruch
Gericht daher nicht rechenschaftspflichtig. Wenn dieser Maßnahmen herbeiführen.
Sie sich unsicher sind, ob Sie der Person, die Sie
bevollmächtigen möchten, wirklich vertrauen ↗ Die bevollmächtigte Person kann an Ihrer Stel-
können, sollten Sie keine Vollmacht erteilen. In le nicht in eine zu Ihrem Schutz notwendige
diesem Fall ist es besser, mit einer Betreuungsver- geschlossene Unterbringung, in eine ärztliche
fügung (siehe Fragen 2.1.16 und 2.1.17) die Person Zwangsmaßnahme oder in eine andere frei-
zu bestimmen, von der Sie als rechtlicher Betreuer heitseschränkende Maßnahme (etwa ein Bett-
vertreten werden möchten. Das Betreuungsgericht gitter) einwilligen.
wird dies berücksichtigen, falls für Sie ein Betreuer
bestellt werden muss. Unter der Frage 2.1.10 ↗ Die bevollmächtigte Person kann an Ihrer
finden Sie Hinweise dazu, wie Sie die Gefahr Stelle nicht in eine Organspende einwilligen.
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In diesen Fällen verlangt das Gesetz, dass die eine schriftliche Abfassung empfehlenswert.
schriftliche Vollmacht diese Befugnisse aus- Dabei muss die Vollmacht zur Vorsorge nicht
drücklich bezeichnet. In den ersten beiden Fall- handschriftlich verfasst sein (in diesem Fall wäre
gruppen wird auch verlangt, dass aus der Voll- allerdings die Gefahr der Fälschung geringer;
macht selbst deutlich wird, dass die jeweilige außerdem lässt sich späteren Zweifeln an der
Entscheidung mit der begründeten Gefahr des Geschäftsfähigkeit des Vollmachtausstellers eher
Todes oder eines schweren und länger dauern- begegnen, wenn der Text vollständig eigenhän-
den gesundheitlichen Schadens verbunden sein dig geschrieben worden ist). Sie können eine
kann. Eine allgemein erteilte Vollmacht genügt Vollmacht auch am Computer oder sonst mittels
also nicht. Außerdem braucht die bevollmäch- Textverarbeitung schreiben oder aber von einer
tigte Person in den ersten drei Fallgruppen für anderen Person schreiben lassen. Schließlich
ihre Entscheidung die Genehmigung des Be- können Sie sich auch eines geeigneten Vordruck-
treuungsgerichts. In den ersten beiden Fallgrup- musters bedienen. Die eigenhändige Namensun-
pen ist diese Genehmigung nicht erforderlich, terschrift darf nicht fehlen. Es sollten auch im-
wenn zwischen bevollmächtigter Person und mer Ort und Datum angegeben werden
behandelnder Ärztin oder behandelndem Arzt (beachten Sie bitte auch die Ausfüllhinweise unter
Einvernehmen über den Willen des Vollmacht- Ziffer 2.3).
gebers besteht.
Gegebenenfalls haben Sie sich die Frage gestellt,
Es empfiehlt sich, in der Vollmacht genau zu ob Sie Ihre Vorsorgevollmacht notariell beurkun-
bezeichnen, wozu diese im Einzelnen ermächti- den oder öffentlich beglaubigen lassen sollten.
gen soll. Zur Beantwortung dieser Frage ist es zunächst
wichtig zu wissen, worum es sich hierbei jeweils
Grundsätzlich ist es möglich, die Vollmacht nur genau handelt:
auf bestimmte Aufgabengebiete zu beschränken
(z. B. nur für den Gesundheitsbereich). Dies be- Mit der öffentlichen Beglaubigung Ihrer Vorsor-
deutet aber, dass für die anderen Aufgaben mög- gevollmacht wird bestätigt, dass die Unterschrift
licherweise eine Betreuerbestellung erforderlich auf der Vorsorgevollmacht von Ihnen stammt.
wird (vgl. unten zu Frage 2.1.15). Selbst wenn die Damit können sich künftige Vertragspartner
bevollmächtigte Person vom Gericht auch für die darauf verlassen, dass Sie die Vollmacht erteilt
ergänzenden Aufgaben der Betreuung ausge- haben. Sie können Ihre Unterschrift unter der
wählt werden kann: Ein Nebeneinander von Vollmacht kostengünstig durch die Betreuungs-
Vollmacht und Betreuung sollte besser vermie- behörde beglaubigen lassen. Selbstverständlich
den werden. Sind bevollmächtigte Person und kann auch jede Notarin und jeder Notar Ihre
Betreuer nicht dieselbe Person, kann dies auch zu Unterschrift öffentlich beglaubigen. In einigen
Konflikten führen. Bundesländern kann eine Unterschrift auch
durch andere Behörden beglaubigt werden (in
2.1.6 Muss eine solche Vollmacht eine bestimmte Baden-Württemberg auch durch den Ratsschrei-
Form haben? ber in Gemeinden, die einen solchen bestellt
haben, in Hessen durch die Ortsgerichte und in
Grundsätzlich gibt es für Vorsorgevollmachten Rheinland-Pfalz von Gemeinde- und Stadtver-
keine Formvorschriften. Schon aus Gründen der waltungen). Die notarielle Beurkundung erfüllt
Klarheit und Beweiskraft ist jedoch zumindest den Zweck des Identitätsnachweises ebenfalls,
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geht aber noch darüber hinaus. Denn bei der unwiderrufliche Vollmacht, die auch zum Ab-
notariellen Beurkundung bestätigt die Notarin schluss von Verträgen erteilt wird, die den Voll-
oder der Notar nicht nur, dass die geleistete machtgeber zum Erwerb oder zur Veräußerung
Unterschrift wirklich von Ihnen stammt, son- von Eigentum oder Erbbaurechten an Grundstü-
dern befasst sich auch mit dem Inhalt der Voll- cken oder von Eigentum an Wohnungen ver-
machtsurkunde. Die Notarin oder der Notar pflichten. Solche Verträge sind insbesondere
berät den Vollmachtgeber und sorgt für rechtssi- Kaufverträge über Grundstücke oder Eigentums-
chere Formulierungen. Hierdurch können in- wohnungen. Für diese Verträge ist die Notwen-
haltlich fehlerhafte oder zu unbestimmt formu- digkeit der notariellen Beurkundung gesetzlich
lierte Vollmachten vermieden werden. Zudem ist vorgeschrieben. Entsprechend ist eine unwider-
die Notarin oder der Notar verpflichtet, bei Zwei- rufliche Vollmacht zum Abschluss von Immobi-
feln an der Geschäftsfähigkeit des Vollmachtge- liengeschäften notariell zu beurkunden.
bers Nachforschungen anzustellen und eine
Beurkundung gegebenenfalls abzulehnen. Daher Vorsorgevollmachten können als Generalvoll-
kann eine notarielle Beurkundung auch als machten regelmäßig nicht unwiderruflich erteilt
Nachweis der Geschäftsfähigkeit zum Zeitpunkt werden. Wenn der Vollmachtgeber jedoch nach
der Bevollmächtigung dienen. Durch eine nota- Erteilung der Vollmacht geschäftsunfähig wird,
rielle Beurkundung können darüber hinaus kann er die Vollmacht nicht mehr selbst widerru-
spätere Zweifel an der Wirksamkeit der Voll- fen. Die Rechtsprechung hat die Frage, ob diese
macht vermieden werden, weil die notarielle Konstellation ebenso zu beurteilen ist wie eine
Urkunde schon für sich allein beweist, dass Sie von Anfang an unwiderrufliche Vollmacht, bis-
und niemand anderes die Erklärungen in der lang nicht entschieden. Es gibt aber in der Litera-
Vollmacht abgegeben haben und nichts geändert tur Meinungen, die annehmen, dass dieser Fall
oder hinzugefügt wurde (§ 415 der Zivilprozess- einer von Anfang an unwiderruflich erteilten Voll-
ordnung). Hinweise zu den Kosten der notariel- macht gleichzustellen ist und die Erteilung von
len Beurkundung oder der öffentlichen Beglau- Vorsorgevollmachten, mit denen der Erwerb oder
bigung finden Sie unter 2.1.7. Besonders häufig die Veräußerung von Grundstücken oder Eigen-
stellt sich die Frage der notariellen Beurkundung tumswohnungen möglich sein soll, daher der
oder öffentlichen Beglaubigung im Zusammen- notariellen Beurkundung bedarf. In diesen Fällen
hang mit Immobiliengeschäften. Damit die be- ist es empfehlenswert, sich vor Erteilung der
vollmächtigte Person Grundstücksgeschäfte Vorsorgevollmacht rechtlich beraten zu lassen.
gegenüber dem Grundbuchamt vollziehen kann,
ist jedenfalls die öffentliche Beglaubigung der Unabhängig von Vorsorgevollmachten, die im Zu-
Vorsorgevollmacht erforderlich, um die Voll- sammenhang mit Immobiliengeschäften stehen,
macht gegenüber dem Grundbuchamt nachwei- muss eine Vorsorgevollmacht auch in folgenden
sen zu können (§ 29 der Grundbuchordnung). Situationen eine bestimmte Form haben:
Eine notarielle Beurkundung ist grundsätzlich
nicht erforderlich. Denn grundsätzlich bedarf die Eine öffentlich beglaubigte Vollmacht ist erfor-
Vollmacht nicht derselben Form, die für einen derlich, wenn die bevollmächtigte Person Erklä-
Vertrag oder ein anderes Rechtsgeschäft vorgese- rungen gegenüber dem Handelsregister abgeben
hen ist, zu dem die Vollmacht die bevollmächtig- soll. Auch zur Erklärung einer Erbausschlagung
te Person ermächtigt. Davon gibt es aber Aus- durch eine bevollmächtigte Person (z. B. wegen
nahmen. Die wohl wichtigste Ausnahme ist eine Überschuldung des Nachlasses) ist eine öffent-
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lich beglaubigte Vollmacht erforderlich. Mit einer 2.1.7 Welche Gebühren entstehen bei der notariellen
öffentlich beglaubigten Vollmacht, die auch zur Beurkundung oder öffentlichen Beglaubigung?
Vertretung bei Behörden ermächtigt, kann die
bevollmächtigte Person in den gesetzlich geregel- Die Gebühren für die Tätigkeit der Notarin oder
ten Fällen auch einen Reisepass oder einen Perso- des Notars sind gesetzlich festgelegt und richten
nalausweis für den Vollmachtgeber beantragen. sich nach dem Geschäftswert der Vollmacht. Bei
der Bestimmung des Geschäftswertes sind der
Eine notarielle Beurkundung ist erforderlich, Umfang der Vollmacht und das Vermögen des
wenn die Vorsorgevollmacht zur Aufnahme von Vollmachtgebers zu berücksichtigen. Der Ge-
Verbraucherdarlehen berechtigen soll. Eine Voll- schäftswert darf die Hälfte des Vermögens jedoch
macht zur Aufnahme eines Verbraucherdarle- nicht überschreiten. Die Mindestgebühr beträgt
hens kann zwar auch schriftlich erteilt werden, 60,– EUR, die Höchstgebühr 1.735,– EUR.
sie muss dann aber nach § 492 Absatz 4 Satz 1 Die Höchstgebühr fällt an, wenn das Vermögen
BGB bestimmte Informationen zu dem jeweili- mehr als 2.000.000,– EUR (Geschäftswert
gen Verbraucherdarlehensvertrag erhalten, die 1.000.000,– EUR) beträgt. Bei einem Vermögen
erst gegeben werden können, wenn schon über von z. B. 50.000,– EUR beträgt der Geschäftswert
den Vertragsinhalt verhandelt wurde. Eine Vor- maximal 25.000,– EUR. Die Gebühr für die Beur-
sorgevollmacht, die nur allgemein zu einer erst kundung einer umfassenden Vorsorgevollmacht
späteren Aufnahme von Verbraucherdarlehen beträgt in diesem Fall 115,– EUR. Die Gebühren
ermächtigen soll, kann solche Informationen schließen die Beratung, den Entwurf und die
nicht enthalten. Ferner ist eine notarielle Beur- Beurkundung ein. Für die Beglaubigung der
kundung dann sinnvoll, wenn Sie ein Handelsge- Unterschrift fallen wertabhängige Gebühren
werbe betreiben oder Gesellschafter einer Perso- zwischen 20,– EUR und 70,– EUR an (alle Anga-
nenhandelsgesellschaft oder einer GmbH sind. ben zuzüglich Umsatzsteuer). Die Betreuungsbe-
hörde erhält für eine Beglaubigung eine Gebühr
Bei der Abfassung einer Vollmacht können Sie von 10,– EUR.
selbstverständlich anwaltlichen oder notariellen
Rat einholen. Dies ist besonders dann zu emp- 2.1.8 Was ist bei einer Vollmacht zur Vertretung in
fehlen, wenn Sie z. B. umfangreiches Vermögen Bankangelegenheiten zu beachten?
besitzen, zur Vornahme von Grundstücksrechts-
geschäften bevollmächtigen wollen, mehrere Wollen Sie die Person Ihres Vertrauens mit der
bevollmächtigte Personen einsetzen oder der Wahrnehmung Ihrer Bankangelegenheiten
bevollmächtigten Person zusätzlich zur Voll- bevollmächtigen, ist es ratsam, ergänzend
macht Handlungsanweisungen für deren Nut- eine Vollmacht auch gesondert auf dem von
zung geben wollen. Hilfe bei der Formulieung den Banken und Sparkassen angebotenen
einer Vollmacht können Sie auch bei Betreu- Vordruck „Konto-/Depotvollmacht– Vorsorge-
ungsvereinen und Betreuungsbehörden erhalten. vollmacht“ (vgl. Muster B des Anhangs) zu ertei-
Über deren konkrete Angebote informieren Sie len. In dieser Vollmacht sind die im Zusammen-
sich bitte vor Ort. hang mit Ihrem Konto oder Depot wichtigen
Bankgeschäfte im Einzelnen erfasst. Zu Ihrer
eigenen Sicherheit sollten Sie die Vollmacht in
Ihrer Bank in Anwesenheit eines Bankmitarbei-
tenden erteilen.
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Dieser Vordruck wurde mit den im Zentralen tungsmöglichkeiten und setzen diese ggf. ent-
Kreditausschuss zusammenarbeitenden Spitzen- sprechend um.
verbänden der Kreditwirtschaft, jetzt: Deutsche
Kreditwirtschaft, abgestimmt. ↗ In den meisten Fällen wird die bevollmäch-
tigte Person, um Zugang zu Ihren Daten zu
Ihre Bank/Sparkasse ist gesetzlich verpflichtet, erhalten, Ihre Passwörter benötigen. Es emp-
die bevollmächtigte Person anhand eines gülti- fiehlt sich daher, Ihre Zugangsdaten und
gen Personalausweises oder Reisepasses zu iden- Passwörter zu dokumentieren und sowohl
tifizieren. Zur Erteilung der Konto-/Depotvoll- Passwörter als auch die Dokumentation in
macht suchen Sie daher bitte in Begleitung der regelmäßigen Abständen zu aktualisieren
von Ihnen bevollmächtigten Person Ihre Bank/ und so aufzubewahren, dass sie im Notfall
Sparkasse auf. durch Ihre bevollmächtigte Person aufgefun-
den werden.
Ihr Kreditinstitut wird Sie sicherlich gerne – auch
telefonisch – beraten. Wenn Sie zum Abschluss 2.1.10 Wie kann ich die Gefahr des Missbrauchs der
eines Verbraucherdarlehensvertrages bevoll- Vollmacht reduzieren?
mächtigen wollen, müssen Sie die Vollmacht
notariell beurkundet erteilen (vgl. Frage 2.1.6). Die wichtigste Voraussetzung für die Erteilung
einer Vollmacht zur Vorsorge ist Ihr Vertrauen
2.1.9 Wie kann ich für meine Online-Aktivitäten zu der Person, die Sie aufgrund dieser Vollmacht
Vorsorge treffen? vertreten soll, da eine solche Vollmacht der
bevollmächtigten Person gegebenenfalls
Wenn Sie ein E-Mail-Postfach haben, in sozialen weitreichende Befugnisse gibt. Insbesondere
Netzwerken unterwegs sind oder viele Geschäfte wenn Sie die Vollmacht in jüngeren Jahren
ausschließlich online abwickeln, sollten Sie auch erteilen, kann es zudem sein, dass die Ausübung
für diesen Bereich Vorsorge treffen. dieser Befugnisse erst in fernerer Zukunft, vor
allem am Lebensende, stattfinden wird. Sie
↗ Verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick geben in diesem Fall der bevollmächtigten
über Ihre Online-Aktivitäten und überlegen Person eine Art „Vertrauensvorschuss“ für die
Sie, was damit im Vorsorgefall passieren soll. Zukunft, der wohl überlegt sein sollte. Sie sollten
Wer soll beispielsweise Zugang zu Ihrem deshalb in regelmäßigen Abständen Ihre Ent-
E-Mail-Postfach oder zu Ihren Profilen in scheidung überprüfen.
sozialen Netzwerken erhalten?
Die Person Ihres Vertrauens wird in der Regel
↗ Dokumentieren Sie Ihre Entscheidung. Be- eine Angehörige oder ein Angehöriger oder eine
vollmächtigen Sie ggf. eine Person Ihres Ver- Ihnen sonst sehr nahestehende Person sein.
trauens mit der Fortführung oder Abwicklung Sollten Sie erwägen, eine Person zu bevollmäch-
Ihrer Online-Aktivitäten. tigen, die eine solche Tätigkeit nicht unentgelt-
lich anbietet, muss sichergestellt sein, dass es
↗ Bei einigen Online-Diensteanbietern besteht dieser Person nach dem Rechtsdienstleistungs-
die Möglichkeit, Vorsorgemaßnahmen zu tref- gesetz gestattet ist, solche Geschäfte wahrzuneh-
fen. Informieren Sie sich bei den entsprechen- men. Dies ist z. B. bei einer Rechtsanwältin oder
den Anbietern über Bedingungen und Gestal- einem Rechtsanwalt der Fall.
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Wenn Sie überlegen, einer Person Ihres Vertrau- zu einem bestimmten Höchstbetrag auszu-
ens eine Vollmacht zur Vorsorge zu erteilen, führen, Konten oder Depots nicht aufzulösen
sollten Sie sich hierfür Zeit nehmen. Lassen Sie oder bestimmte Wertpapiergeschäfte nicht
sich nicht dazu drängen, einer anderen Person auszuführen.
eine Vollmacht zu erteilen – insbesondere, wenn
Sie die betreffende Person nicht bereits gut ken- ↗ Vollmachtgeber können bevollmächtigten
nen. Die Erteilung einer Vollmacht zur Vorsorge Personen auch auferlegen, regelmäßig
ist normalerweise nicht eilbedürftig. Besprechen Rechenschaft über die Nutzung der Vollmacht
Sie sich vorher möglichst mit einer vertrauens- abzugeben, sei es Ihnen selbst gegenüber, sei
würdigen Person aus dem Verwandten- oder es – insbesondere, wenn Sie die Angelegenheit
Freundeskreis. Hilfe und Informationen finden nicht mehr selbst überblicken können –
Sie auch bei der Betreuungsbehörde/Betreu- gegenüber einer anderen Vertrauensperson.
ungsstelle oder bei Betreuungsvereinen.
Bitte beachten Sie auch, dass eine erhöhte Miss-
Auch wenn Sie eine Vertrauensperson bevoll- brauchsgefahr dann bestehen kann, wenn Sie
mächtigen, sollten Sie möglichst Vorkehrungen die bevollmächtigte Person von den Beschrän-
gegen Missbrauch der Vollmacht treffen. Hierzu kungen des § 181 BGB befreien. In diesem Fall
gibt es folgende Möglichkeiten: kann sie mit sich selbst einen Vertrag zu Ihren
Lasten schließen, sog. Insichgeschäft. Sollte eine
↗ Die Vertretungsmacht kann begrenzt solche Regelung im Einzelfall gewollt sein, kann
werden, und mehrere bevollmächtigte sie in das anliegende Formular handschriftlich
Personen können entsprechend ihren eingefügt werden. Es wird allerdings dringend
Fähigkeiten für unterschiedliche Aufgaben davon abgeraten, eine solche Regelung ohne
eingesetzt werden. Beratung durch eine Rechtsanwältin oder einen
Rechtsanwalt oder eine Notarin oder einen Notar
↗ Der Vollmachtgeber kann bestimmen, dass be- zu treffen.
stimmte Rechtsgeschäfte, z. B. die Verfügung
über eine Immobilie, Schmuck oder ein Wert- Weitere nützliche Hinweise zu Vorkehrungen
papierdepot, nur durch zwei bevollmächtigte gegen Missbrauch finden Sie auch in der Bro-
Personen gemeinsam abgeschlossen werden schüre „Vollmacht - aber sicher!“ der Deutschen
dürfen. Der Vollmachtgeber kann auch be- Hochschule der Polizei (abrufbar unter folgen-
stimmte Rechtsgeschäfte ganz untersagen. dem Link: www.dhpol.de/Kugelmann_2015_Voll-
macht-aber-sicher.pdf).
↗ Wenn feststeht, wem gegenüber die Vollmacht
im Rechtsverkehr eingesetzt werden soll, kann 2.1.11 Was kann ich tun, wenn ich den Verdacht des
der Vollmachtgeber auch diesem Dritten ge- Missbrauchs einer Vollmacht habe?
genüber Weisungen erteilen, wie genau mit
der Vollmacht zu verfahren ist. Auf diese Wei- Auch wenn Sie sich als Vollmachtgeber sorgfältig
se erhöht sich die Sicherheit auch dann, wenn überlegt haben, wem Sie eine Vollmacht zur
das Handeln der bevollmächtigten Person Vorsorge erteilen, kann es sein, dass Sie später
nicht mehr durch den Vollmachtgeber selbst den Eindruck haben, dass die bevollmächtigte
überwacht werden kann. So kann z. B. eine Person die Vollmacht nicht in Ihrem Interesse
Bank angewiesen werden, nur Geschäfte bis verwendet. Auch eine angehörige oder andere
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Ihnen nahestehende Person kann den Verdacht ungsgericht wird prüfen, ob trotz der vorlie-
haben, dass die einer dritten Person erteilte genden Vollmacht die Bestellung eines Betreu-
Vollmacht missbräuchlich verwendet wird. ers erforderlich ist. Dies kann dann der Fall
sein, wenn Anhaltspunkte dafür bestehen, dass
Bei Ungereimtheiten in Geldangelegenheiten die bevollmächtigte Person missbräuchlich
oder Zweifeln an der bestimmungsgemäßen Um- oder unredlich handeln könnte oder nicht in
setzung der Vollmacht können Sie Folgendes tun: der Lage ist, die Vollmacht zum Wohl des Voll-
machtgebers einzusetzen. Ein vom Betreuungs-
↗ Als Vollmachtgeber können Sie die Vollmacht gericht bestellter Betreuer kann sodann die
widerrufen, solange Sie geschäftsfähig sind. Vollmacht widerrufen, wenn Sie dies als Voll-
Sie sollten sich in diesem Fall unbedingt die machtgeber nicht mehr selbst tun können.
Vollmachtsurkunde zurückgeben lassen.
↗ Sie können bei der Polizei Strafanzeige erstat-
↗ Als Vollmachtgeber können Sie, solange Sie ten und den bereits durch das missbräuch-
geschäftsfähig sind, einer weiteren Person liche Handeln der bevollmächtigten Person
eine Vollmacht erteilen, in der Sie diese zur entstandenen finanziellen Schaden gerichtlich
Kontrolle des Hauptbevollmächtigten bevoll- dieser gegenüber geltend machen.
mächtigen.
2.1.12 Kann ich auch mehrere Personen
↗ Wer Zweifel an der bestimmungsgemäßen bevollmächtigen?
Umsetzung der Vollmacht hat, kann beim Be-
treuungsgericht formlos die Bestellung eines Es steht dem Vollmachtgeber frei, eine oder
Kontrollbetreuers anregen. Dessen Aufgabe mehrere Personen zu bevollmächtigen. Einige
ist es, die Rechte des Vollmachtgebers gegen- Punkte sollten dabei beachtet werden:
über der bevollmächtigten Person geltend zu
machen. Ein Kontrollbetreuer kann alle Ge- Sie müssen festlegen, ob jede bevollmächtigte
schäfte im Rahmen der Vollmacht kontrol- Person allein handeln kann (Einzelvertretung)
lieren und bei Missbrauch eingreifen. Zudem oder aber nur sämtliche bevollmächtigte Perso-
überwacht das Betreuungsgericht die Tätig- nen gemeinsam (Gesamtvertretung). Wenn Sie
keit des Kontrollbetreuers. Ein Kontrollbetreu- möchten, dass jede bevollmächtigte Person für
er wird vom Gericht aber nur dann bestellt, sich allein handeln kann, sollten Sie jeder eine
wenn der konkrete Verdacht besteht, dass mit gesonderte Vollmacht ausstellen. Dies gilt ins-
der Vollmacht dem Betreuungsbedarf nicht besondere dann, wenn Sie für verschiedene
Genüge getan wird, es also beispielsweise In- Aufgabengebiete (z. B. Gesundheitsfürsorge
teressenonflikte gibt oder Bedenken gegen die und Vermögensangelegenheiten) jeweils eine
ordnungsgemäße Umsetzung der Vollmacht eigene bevollmächtigte Person einsetzen. Dafür
durch die bevollmächtigte Person bestehen. können Sie das am Ende dieser Broschüre abge-
druckte Muster zur Vorsorgevollmacht mehr-
↗ Als Vollmachtgeber oder als dritte Person kön- fach verwenden.
nen Sie beim Betreuungsgericht formlos auch
die Bestellung eines regulären Betreuers für Wenn Sie mehrere bevollmächtigte Personen
sich bzw. die Ihnen nahestehende Person, die mit demselben Aufgabengebiet betrauen, ist zu
die Vollmacht erteilt hat, anregen. Das Betreu- bedenken, dass unterschiedliche Personen auch
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verschiedener Meinung sein können, was Sie können in der Vollmacht auch vorsehen, dass
die Wahrnehmung Ihrer Interessen gefähr- die bevollmächtigte Person weiteren Personen
den kann. Untervollmacht erteilen darf, die Sie dann im
Bedarfsfall vertreten können. Damit legen Sie
Sie können eine Vollmacht auch so erteilen, die Entscheidung über die Untervollmacht aber
dass Sie nur für einige Angelegenheiten bestim- in die Hände Ihrer Vertrauensperson.
men, dass Sie bei diesen nur durch mehrere
bevollmächtigte Personen gemeinsam vertreten 2.1.13 Wo bewahre ich die Vollmachtsurkunde
werden können. Dies können Sie etwa bei auf und muss ich die Vollmacht registrieren
Angelegenheiten vorsehen, die Ihnen besonders lassen?
wichtig sind (Beispiel: Für die bei einer Haus-
haltsauflösung notwendigen Rechtsgeschäfte Die Vollmacht sollte zu Ihrer Sicherheit so
dürfen Ihre beiden Kinder nur gemeinsam erteilt werden, dass die bevollmächtigte Per-
handeln). Die bevollmächtigten Personen kön- son die Vollmachtsurkunde bei Vornahme
nen Sie allerdings nur dann wirksam vertreten, eines Rechtsgeschäfts im Original vorzulegen
wenn sie sich einigen können. hat. Dazu ist ein entsprechender Hinweis in
der Vollmachtsurkunde erforderlich. Für die
Für den Fall, dass die von Ihnen bevollmäch- Vermögenssorge in Bankangelegenheiten
tigte Person „im Ernstfall“ verhindert ist, sollte sollten Sie auf die von Ihrer Bank/Sparkasse
möglichst eine weitere Vertrauensperson als angebotene Konto-/Depotvollmacht zurück-
Ersatzbevollmächtigter zur Verfügung stehen. greifen (Muster im Anhang B, vgl. Hinweise
Dass diese Person nur bei Verhinderung der unter 2.1.8).
eigentlichen bevollmächtigten Person für Sie
handeln darf, sollte intern abgesprochen Vertretungsmacht hat die von Ihnen bevoll-
werden. Im Text der Vollmacht wäre eine mächtigte Person dann nur, wenn sie die Voll-
solche Einschränkung fehl am Platz. Denn legt machtsurkunde im Original vorweisen kann.
der Ersatzbevollmächtigte eine ausdrücklich Sorgen Sie deshalb stets dafür, dass die Voll-
bedingte Vollmacht vor, so ist für den Dritten machtsurkunde der bevollmächtigten Person
nicht erkennbar, ob die genannte Bedingung zur Verfügung steht, wenn sie benötigt wird.
(Verhinderung der eigentlich bevollmächtigen
Person) tatsächlich eingetreten ist (vgl. auch Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten:
die Hinweise unter Ziffer 2.1.2, 2.1.12 und 2.3).
Am besten gehen Sie also folgendermaßen ↗ Sie verwahren die Vollmachtsurkunde an
vor: Sie erteilen Ihrer Vertrauensperson und einem im Ernstfall leicht zugänglichen
derjenigen Person, die diese im Notfall vertre- Ort, den die bevollmächtigte Person kennt
ten soll (Ihrem Ersatzbevollmächtigten) je- (z. B. in Ihrem häuslichen Schreibtisch).
weils eine uneingeschränkte Vollmacht, z. B.
indem Sie das Musterformular mehrfach ↗ Sie übergeben die Vollmachtsurkunde von
verwenden. Intern sprechen Sie mit Ihrer vornherein der bevollmächtigten Person mit
bevollmächtigten Person und dem Ersatzbe- der Maßgabe, von dieser nur in dem bespro-
vollmächtigten ab, dass der Ersatzbevollmäch- chenen Fall Gebrauch zu machen. Wie schon
tigte nur handelt, wenn die erste bevollmäch- gesagt, sollten Sie ohnehin nur jemanden
tigte Person verhindert ist. bevollmächtigen, dem Sie vorbehaltlos ver-
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trauen können. Sollte diese Person abspra- ↗ Darüber hinaus können im Rahmen der si-
chewidrig vorzeitig von der Vollmacht Ge- cheren Informations- und Kommunikations-
brauch machen, können Sie die Vollmacht infrastruktur im Gesundheitswesen (Telema-
widerrufen, die Vollmachtsurkunde heraus- tikinfrastruktur) elektronische Hinweise der
verlangen und Schadenersatz fordern. Versicherten auf das Vorhandensein und den
Aufbewahrungsort von Vorsorgevollmachten
↗ Sie übergeben die Vollmachtsurkunde einer auch auf der elektronischen Gesundheitskar-
anderen Vertrauensperson zur treuhände- te (eGK) gespeichert werden; dies kann bei der
rischen Verwahrung mit der Auflage, sie der behandelnden Ärztin oder dem behandeln-
bevollmächtigten Person im Bedarfsfall aus- den Arzt erfolgen. Die eigentliche Vorsorge-
zuhändigen. vollmacht selbst wird aber nicht auf der eGK
gespeichert, sondern ausschließlich Hinweise
↗ Bei einer notariellen Vollmacht können zum Vorhandensein und ggf. zum Aufbewah-
Sie auch an folgende Möglichkeit denken: rungsort des Originals. Sie können sich zu den
Sie können die Notarin oder den Notar an- Funktionen der eGK auch an Ihre Kranken-
weisen, an die bevollmächtigte Person nur kasse wenden. Insbesondere bei Mitgliedern
dann eine Ausfertigung der Vollmachts- der privaten Krankenversicherung kann es zu
urkunde herauszugeben, wenn diese ein Unterschieden kommen, da diese die Anwen-
ärztliches Attest vorlegt, wonach Sie die in dungen der Telematikinfrastruktur noch nicht
der Vollmacht bezeichneten Angelegen- unmittelbar nutzen können und teilweise be-
heiten nicht mehr besorgen können. Sie sondere Umsetzungsschritte der privaten An-
können mit der Notarin oder dem No- bieter notwendig sind.
tar absprechen, wie alt das Attest sein darf
und dass dessen Richtigkeit nicht über- 2.1.14 Ab wann und wie lange gilt die Vollmacht?
prüft werden muss.
Die Vollmacht gilt im „Außenverhältnis“ ab ihrer
↗ Sie können bei dem Zentralen Vorsorgere- Ausstellung, d. h., sie ist sofort wirksam. Die
gister der Bundesnotarkammer Ihre Vor- bevollmächtigte Person darf von der Vollmacht
sorgevollmacht und den Namen der bevoll- aber keinen Gebrauch machen, wenn Sie mit
mächtigten Person/en registrieren lassen. dem Vollmachtgeber im sogenannten Innenver-
Wird ein Betreuungsgericht um eine Be- hältnis vereinbart haben, sie erst später zu nut-
treuerbestellung gebeten, kann es dort zen (zu den Begriffen „Innen- bzw. Außenver-
nachfragen und erhält so die Auskunft, dass hältnis“ vgl. Ziffer 2.1.2). Diese Vereinbarung
Sie eine bevollmächtigte Person haben. Ein wird wörtlich oder stillschweigend dahingehend
Betreuungsverfahren muss nicht durchge- lauten, dass von der Vollmacht erst Gebrauch
führt werden, wenn die Vollmacht die An- gemacht werden darf, wenn Sie selbst nicht
gelegenheiten umfasst, die geregelt werden mehr handlungsfähig sind.
müssen und die bevollmächtigte Person
bereit ist, die Vertretung zu übernehmen. Sie können die Vollmacht jederzeit widerrufen.
Die Vollmachtsurkunde selbst wird nicht Hierzu müssen Sie alle ausgehändigten Voll-
beim Vorsorgeregister eingereicht. (Nähere machtsurkunden zurückverlangen. Haben Sie
Hinweise zur Registrierung beim Zentralen eine „Konto-/ Depot-Vollmacht – Vorsorge-
Vorsorgeregister finden Sie unter Ziffer 2.2). vollmacht“ erteilt, die Sie widerrufen möchten,
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sollten Sie dies in jedem Fall auch Ihrer Bank Angelegenheiten im Zusammenhang mit der
oder Sparkasse unverzüglich schriftlich mit Beerdigung oder einer Wohnungsauflösung etc.
teilen. Können Sie selbst die Vollmacht krank- regeln zu können, bevor die Erben das Erbe
heitsbedingt nicht mehr widerrufen, kann das angenommen und seine Verwaltung übernom-
Gericht einen Betreuer bestellen mit der Aufga- men haben.
be, die bevollmächtigte Person zu kontrollieren
und die Vollmacht zu widerrufen, wenn die Gilt die Vollmacht über den Tod hinaus, kann
bevollmächtigte Person hierzu durch Pflicht- der Vollmachtgeber dort zudem Wünsche mit
widrigkeiten einen wichtigen Anlass gegeben Blick auf seine Bestattung äußern. Die bevoll-
hat. Widerruft der Betreuer die Vollmacht, mächtigte Person achtet dann auf deren Einhal-
wird das Gericht anstelle der bevollmächtigten tung durch die Totensorgeberechtigten (siehe
Person eine geeignete Person zum Betreuer hierzu Ziffer 1.4). Alternativ kann der Voll-
bestellen, die sich dann um Ihre Angelegenhei- machtgeber der bevollmächtigten Person die
ten kümmert. Totensorge insgesamt übertragen.
2.1.15 Erlischt die Vollmacht mit meinem Tod? Unabhängig davon kann der Vollmachtgeber
Details zu seiner Bestattung noch zu Lebzeiten
Ob der Tod des Vollmachtgebers zum Erlöschen selbst regeln, indem er beispielsweise einen
der Vollmacht führt, ist durch Auslegung zu Bestattungsvorsorgevertrag mit einem Bestat-
ermitteln. Um Zweifel nach dem Tod des Voll- tungsunternehmen abschließt.
machtgebers zu vermeiden, wird empfohlen, in
der Vollmacht ausdrücklich zu regeln, dass die 2.1.16 Wie kann ich der von mir bevollmächtigten
Vollmacht über den Tod hinaus gelten soll. Person meine Wünsche und Vorstellungen
Dann hat die bevollmächtigte Person auch nach verdeutlichen?
dem Tod des Vollmachtgebers noch Vertre-
tungsmacht. Ihre Erklärungen berechtigen und Zunächst sollte beachtet werden, dass die Voll-
verpflichten die Erben hinsichtlich des Nachlas- macht eine für Dritte bestimmte Erklärung ist.
ses. Die Erben können Rechenschaft von der Sie bezeichnet die Person des rechtsgeschäftli-
bevollmächtigten Person verlangen und die chen Vertreters bzw. der rechtsgeschäftlichen
Vollmacht widerrufen. Erlischt dagegen die Vertreterin und beschreibt, was dieser/diese
Vollmacht mit dem Tod des Vollmachtgebers, „im Außenverhältnis“ mit Rechtswirkung für
kann es sein, dass bei Verwendung der Voll- Sie tun kann.
macht zur Vornahme von Rechtsgeschäften
eine „Lebensbescheinigung“ verlangt wird. Deshalb sollten Anweisungen an die bevoll-
Weiterhin ist die bevollmächtigte Person daran mächtigte Person zum inhaltlichen Gebrauch
gehindert, nach dem Tod des Vollmachtgebers der Vollmacht nicht in diese selbst aufgenom-
Geschäfte zu besorgen, die nicht ohne Nachteile men werden.
aufgeschoben werden können, bis der Erbe
anderweitig Fürsorge treffen kann. Möglicher- Dasselbe gilt z. B. für die Aufforderung, be-
weise ist dann auch eine Nachlasspflegschaft stimmte Angehörige an Geburtstagen, Weih-
erforderlich. Empfehlenswert ist es daher, die nachten usw. zu beschenken oder die bisherigen
Vollmacht über den Tod hinaus zu erteilen, Spendengewohnheiten fortzuführen. All dies
damit die bevollmächtigte Person in der Lage ist, sollte nicht in die Vollmacht, sondern in den
50
Auftrag an die bevollmächtigte Person aufge- müssen Sie in jedem Fall vom Gericht persön-
nommen werden. lich angehört werden. Außerdem ist regelmäßig
ein ärztliches Sachverständigengutachten ein-
Welchen Inhalt der Auftrag im Einzelnen haben zuholen. Zudem wird auch die Betreuungsstelle
kann, hängt wesentlich von Ihren individuellen Ihrer Stadt oder Ihres Landkreises um Äuße-
Wünschen und Bedürfnissen ab. rung gebeten. Wenn Sie Ihre Rechte nicht mehr
selbst wahrnehmen können, kann das Gericht
einen Verfahrenspfleger z. B. eine Ihnen nahe-
stehende Person, aber ausnahmsweise auch
einen Rechtsanwalt oder eine Rechtsanwältin
damit beauftragen.
Beispiel
Eine Vollmacht kann zum Abschluss eines Bestellt das Gericht einen Betreuer, wird dieser
Vertrages nach dem Wohn- und Betreuungs- Ihr gesetzlicher Vertreter in dem vom Gericht
vertragsgesetz (ehemals: Heimvertrag) er- festgelegten Aufgabenkreis.
mächtigen. Etwaige Wünsche, welche Ein-
richtung vorrangig in Betracht kommt oder 2.1.18 Was ist eine Betreuungsverfügung?
umgekehrt keinesfalls ausgewählt werden
sollte, gehören nicht in diese Erklärung mit Das Gericht hört Sie auch zur Frage an, wen Sie
Außenwirkung. Dies kann vorweg mit der gegebenenfalls als Betreuer wünschen. Falls
bevollmächtigten Person als „Auftrag“ ver- Sie sich nicht mehr äußern können, hat das
einbart oder auch in einer schriftlichen Gericht Wünsche, die Sie zuvor festgelegt haben,
Handlungsanweisung, etwa einem Brief, zu berücksichtigen. Dies geschieht zweckmäßig
niedergelegt werden. in einer schriftlichen vorsorgenden Verfügung
für den Betreuungsfall, auch „Betreuungsverfü-
gung“ genannt (siehe auch Muster Anhang C).
Sie können darin bestimmen, wer mit Ihrer
2.1.17 Was kann geschehen, wenn ich keine Betreuung beauftragt werden soll. Sie können
Vollmacht erteilt habe? aber auch festlegen, wer keinesfalls für diese
Aufgaben in Betracht gezogen werden soll. In
Wenn Sie infolge eines Unfalls oder einer Er- der Betreuungsverfügung kann beispielsweise
krankung oder auch aufgrund nachlassender zudem festgehalten werden, welche Wünsche
geistiger Kräfte im Alter Ihre Angelegenheiten und Gewohnheiten von Ihrem Betreuer/Ihrer
ganz oder teilweise nicht mehr regeln können Betreuerin respektiert werden sollen, ob Sie im
und Sie keine Vollmacht erteilt haben, kann die Pflegefall zu Hause oder in einem Pflegeheim
Bestellung eines gesetzlichen Vertreters („Be- versorgt werden wollen oder welches Alten-
treuers“) für Sie notwendig werden. Hierfür ist oder Pflegeheim Sie bevorzugen. Diese Wünsche
das Betreuungsgericht zuständig. Wird diesem sind für das Gericht und den Betreuer und die
z. B. durch Mitteilung von Angehörigen, Ärzten Betreuerin grundsätzlich verbindlich, außer sie
und Ärztinnen oder auch Behörden ein ent- würden Ihrem Wohl zuwiderlaufen oder Sie
sprechender Anlass bekannt, prüft es, ob ein haben einen Wunsch erkennbar aufgegeben
Betreuer für Sie zu bestellen ist und welchen oder die Erfüllung eines Wunsches kann dem
Aufgabenkreis dieser dann haben soll. Hierzu Betreuer nicht zugemutet werden.
51
wenn für Sie ein Betreuer mit dem Aufgaben- bedarf der Schriftform und ist jederzeit formlos
kreis der Gesundheitsfürsorge bestellt wurde. widerrufbar.
Falls Sie aber nicht mehr entscheidungsfähig Wenn keine Patientenverfügung verfasst wur-
sind, vor allem Ihren Willen nicht mehr äußern de oder die in der Patientenverfügung be-
können, muss eine bevollmächtigte Person oder schriebene Situation nicht der konkreten
ein Betreuer für Sie entscheiden. Ist weder eine Lebens- und Behandlungssituation entspricht,
bevollmächtigte Person noch ein Betreuer hat der Betreuer oder die bevollmächtigte
bestellt, muss bei eilbedürftigen Maßnahmen Person die Behandlungswünsche oder den mut-
der Arzt/die Ärztin nach Ihrem „mutmaßlichen maßlichen Willen des Betroffenen festzustellen
Willen“ handeln. Bei nicht eilbedürftigen ärztli- und auf dieser Grundlage zu entscheiden.
chen Behandlungen muss gegebenenfalls ein
vorläufiger Betreuer bestellt werden. Ihr mut- Über die Möglichkeiten, eine Patientenverfü-
maßlicher Wille ist maßgebend für jede ärztli- gung zu verfassen, können Sie sich ausführlich
che Behandlung, zu der Sie sich selbst nicht in der ebenfalls von uns herausgegebenen
mehr äußern können. Es muss – gegebenenfalls Broschüre „Patientenverfügung“ informieren,
von Ihrer bevollmächtigten Person oder dem abrufbar unter www.bmjv.de → Publikationen
Betreuer – ermittelt werden, wie Sie sich in der
gegebenen Situation entscheiden würden, 2.1.21 Ist meine Vorsorgevollmacht auch im
wenn Sie Ihren Willen noch kundtun könnten. Ausland wirksam?
Dies kann sehr schwierig sein, wenn Sie in der
Vergangenheit niemals schriftlich oder auch Grundsätzlich regelt jeder Staat selbst, unter
nur mündlich, z. B. gegenüber Angehörigen, welchen Voraussetzungen er eine Vorsorgevoll-
Ihre Vorstellungen für eine medizinische Be- macht bei Auslandsberührung als wirksam an-
handlung, insbesondere in der letzten Lebens- sieht und inwieweit er sie berücksichtigt.
phase, geäußert haben. Wenn Sie sich mit der
Erteilung einer Vollmacht beschäftigen, sollten In Fällen mit grenzüberschreitendem Bezug sieht
Sie sich auch Gedanken darüber machen, wer das Haager Übereinkommen vom 13. Januar 2000
im Falle Ihrer Entscheidungsunfähigkeit für Sie über den internationalen Schutz von Erwachse-
in eine ärztliche Behandlung einwilligen oder nen (ErwSÜ) einheitliche Bestimmungen für
Ihren zuvor niedergelegten Patientenwillen Erwachsenenschutzangelegenheiten vor. Eine
durchsetzen soll. Dies kann in Form einer ge- Übersicht zum aktuellen Status der Vertragsstaa-
sonderten Patientenverfügung geschehen. Die ten finden Sie unter der Adresse:
Patientenverfügung ist gesetzlich geregelt in
§ 1901a Absatz 1 BGB (vgl. die Hinweise unter http://www.hcch.net/index_
Ziffer 1.5). Mit einer Patientenverfügung kön- de.php?act=conventions.status&cid=71
nen Sie für den Fall Ihrer späteren Entschei-
dungsunfähigkeit im Voraus festlegen, ob Sie in Das ErwSÜ regelt – soweit Behörden oder Ge-
bestimmte, zum Zeitpunkt der Festlegung noch richte von Vertragsstaaten angerufen werden –
nicht unmittelbar bevorstehende Untersuchun- die Bereiche der Zuständigkeit, des anwendbaren
gen Ihres Gesundheitszustandes, Heilbehand- Rechts sowie der gegenseitigen Anerkennung
lungen oder ärztliche Eingriffe einwilligen oder und Vollstreckung von Maßnahmen zum Schutz
diese untersagen. Eine Patientenverfügung betreuungsbedürftiger Erwachsener.
53
Artikel 15 ErwSÜ bestimmt das anwendbare ↗ Kann man in dem Mitgliedstaat mittels einer Be-
Recht für die Vertretungsmacht, „die ausgeübt treuungsverfügung Einfluss auf die Person eines
werden soll, wenn dieser Erwachsene nicht in potentiell zu bestellenden Betreuers nehmen?
der Lage ist, seine Interessen zu schützen“.
Diese Bestimmung erfasst somit Vorsorgevoll- ↗ Welche Stelle ist für die Bestellung eines Be-
machten, welche den Schutz des Betroffenen bei treuers zuständig?
einer Beeinträchtigung oder Unzulänglichkeit
seiner persönlichen Fähigkeiten bezwecken. ↗ Gibt es gesonderte Betreuer für die Lebens
Maßgeblich ist danach für deren Bestand, Um- bereiche „Vermögensangelegenheiten“ und
fang, Änderung und Beendigung das Recht am „Personensorge“?
gewöhnlichen Aufenthalt des Erwachsenen zur
Zeit der Bevollmächtigung, wenn nicht der ↗ Welche Beschränkungen und Kontrollmecha-
Vollmachtgeber eines der in Artikel 15 Absatz 2 nismen gibt es in dem Mitgliedstaat?
ErwSÜ genannten Rechte gewählt hat.
↗ Welches Recht gilt in einem Mitgliedstaat bei
Für Nichtvertragsstaaten des ErwSÜ gibt es grenzüberschreitenden Fällen?
keine einheitliche Regelung zur Wirksamkeit
von Vorsorgevollmachten in Fällen mit Aus- 2.1.22 Wo kann die bevollmächtigte Person
landsbezug. Im konkreten Einzelfall empfiehlt Unterstützung bekommen?
es sich daher, rechtsanwaltliche Hilfe in An-
spruch zu nehmen. Die von Ihnen bevollmächtigte Person soll Ihre
Angelegenheiten so erledigen, wie Sie das mit ihr
Informationen zur Rechtslage in anderen abgesprochen haben. Dennoch kann es im Ver-
europäischen Staaten zum Thema Vorsorge tretungsfall Situationen geben, in denen die
können zudem im Internet über das „Euro- bevollmächtigte Person auf Unterstützung ange-
päische Vorsorgeportal“ (www.vulnerable- wiesen ist. Um zu vermeiden, dass die von Ihnen
adults-europe.eu) abgerufen werden. Diese – ausgewählte Vertreterin oder Ihr Vertreter auf-
von europäischen Notaren mit Unterstützung grund von Überforderung in einem solchen Fall
der Europäischen Kommission erstellte – nicht für Sie tätig werden kann, sieht es das
Internetseite informiert über das in 22 Mit- Betreuungsrecht vor, dass auch bevollmächtigte
gliedstaaten geltende Recht und liefert in vier Personen sich von den Betreuungsvereinen
Sprachen (DE, FR, EN, ES) Antworten auf Fra- beraten lassen können. Wie ehrenamtliche Be-
gen, die sich Rechtssuchende in Europa zum treuer können bevollmächtigte Personen deren
Themenbereich Vorsorge stellen. Dank des Hilfe in Anspruch nehmen. Ebenso können sich
nutzerfreundlichen Aufbaus der Datenbank bevollmächtigte Personen an die örtliche Betreu-
finden sich schnell und einfach die gewünsch- ungsbehörde wenden.
ten Informationen zu folgenden Fragen:
2.1.23 Wo kann ich Unterstützung bei der Errichtung
↗ Gibt es in dem betreffenden Mitgliedstaat das einer Vorsorgevollmacht bekommen?
Instrument der Vorsorgevollmacht?
Bei Zweifeln oder Unsicherheiten sollten Sie
↗ Gibt es in dem betreffenden Mitgliedstaat das unbedingt anwaltlichen oder notariellen Rat
Instrument der Patientenverfügung? suchen oder die Hilfe der Betreuungsbehörde
54
oder eines Betreuungsvereins in Anspruch neh- lassen. Es empfiehlt sich, die Einzelheiten zuvor
men. Die vorliegende Broschüre soll lediglich mit der bevollmächtigten Person zu besprechen,
einen Überblick vermitteln. insbesondere zu klären, ob sie mit der Registrie-
rung einverstanden ist.
2.2 Registrierung der Vollmacht im Zentralen
Vorsorgeregister der Bundesnotarkammer Die Registereintragung kann unmittelbar von
dem Vollmachtgeber selbst beantragt werden.
Die Bundesnotarkammer führt das Zentrale Der Antrag kann aber auch über den Notar
Vorsorgeregister. In diesem Register können oder Rechtsanwalt gestellt werden, der bei der
Angaben zu notariellen wie sonstigen Vollmach- Erstellung der Vollmacht mitgewirkt hat.
ten zur Vorsorge eingetragen werden. Dort Zum Teil sind auch die Betreuungsvereine und
können Sie im Zusammenhang mit der Regist- Betreuungsbehörden bei der Antragstellung
rierung Ihrer Vollmacht auch eintragen lassen, behilflich.
ob Sie besondere Anordnungen und Wünsche zu
Art und Umfang medizinischer Versorgung Wollen Sie die Eintragung selbst veranlassen,
haben. Auch Betreuungsverfügungen können im können Sie dies online über das Internet unter
Zentralen Vorsorgeregister registriert werden. www.vorsorgeregister.de tun. Das hat den Vorteil,
Kommt es zu einem Betreuungsverfahren, kann dass die von Ihnen eingegebenen Daten automa-
das Betreuungsgericht durch Abfrage bei dem tisiert und somit wesentlich schneller weiterver-
Register Kenntnis vom Vorhandensein einer arbeitet werden können. Der Antrag über das
Vollmacht oder einer Betreuungsverfügung Internet ist zudem kostengünstiger als ein posta-
erlangen. Damit wird vermieden, dass ein Be- lischer Antrag. Außerdem entfällt eine nicht
treuer nur deshalb bestellt wird, weil das Betreu- immer auszuschließende Fehlerquelle bei der
ungsgericht von einer Vollmacht nichts wusste. Erfassung schriftlicher Anträge.
Das Gericht kann aufgrund der registrierten
Daten beurteilen, ob eine für das Betreuungsver- Für die postalische Antragstellung können
fahren relevante Vollmacht und/oder eine Be- die dieser Broschüre beigefügten Formulare
treuungsverfügung vorhanden ist und es des- (Datenformular für Privatpersonen „P“ und
halb mit der bevollmächtigten Person oder der Zusatzblatt Bevollmächtigte/Betreuer „PZ“)
von Ihnen als Betreuer gewünschten Person in verwendet werden.
Kontakt treten muss.
Die ausgefüllten Formulare senden Sie bitte
Mit der Eintragung ist keine eigenständige Voll- an die:
machtserteilung verbunden. Die Angaben zur
Vollmacht werden nicht inhaltlich überprüft. Bundesnotarkammer
Vor allem wird nicht überprüft, ob eine wirksa- Zentrales Vorsorgeregister
me Vollmacht erteilt wurde. Die Vollmachtsur- Postfach 08 01 51
kunde wird auch nicht bei dem Zentralen Vor- 10001 Berlin
sorgeregister hinterlegt.
Für die Registrierung Ihrer Vollmacht fallen
Um dem Betreuungsgericht den Kontakt mit der einmalig aufwandsbezogene Gebühren an, wobei
bevollmächtigten Person zu ermöglichen, sollten in der Grundgebühr die Eintragung der ersten
Sie auf jeden Fall auch deren Daten registrieren bevollmächtigten Person enthalten ist.
55
Weitere Hinweise, einschließlich der Informatio- Bitte verwenden Sie Sorgfalt auf das Ausfüllen!
nen zu den anfallenden Kosten, entnehmen Sie
bitte den unter E und G am Ende der Broschüre 2. Eine Vollmacht, die zur Vertretung in Vermö-
abgedruckten Anleitungen zu diesen Formula- gensangelegenheiten befugt, sollte in kei-
ren. Bei Fragen zum Zentralen Vorsorgeregister, nem Fall Zweifel am Eintritt ihrer Wirksam-
zum Registerverfahren und zu Vorsorgeurkun- keit zulassen. Sie sollten daher einleitend
den allgemein können Sie sich auch an die kos- nicht etwa schreiben: „Für den Fall, dass ich
tenfreie Service-Hotline der Bundesnotarkam- selbst einmal nicht mehr handeln kann, soll
mer unter der Telefonnummer 0800 / 35 50 500 an meiner Stelle …“ o. Ä.. Damit bliebe näm-
(montags bis donnerstags von 7–17 Uhr und lich für den Rechtsverkehr ungeklärt, ob die-
freitags bis 13 Uhr) wenden. se Voraussetzung wirklich eingetreten ist.
Es wäre auch unzweckmäßig, die Gültigkeit
2.3 Ausfüllhinweise der Vollmacht etwa von ärztlichen Zeugnis-
sen über Ihren Gesundheitszustand abhän-
1. Sie sollten das Vollmachtsformular doppel- gig zu machen. Dies würde wiederum Fragen
seitig verwenden, also entweder den in dieser aufwerfen, z. B. wie aktuell diese Bescheini-
Broschüre enthaltenden Vordruck benutzen gungen jeweils sein müssen. Eine Vollmacht
oder die im Internet (www.bmjv.de) abrufbare zur Vorsorge ist nur dann uneingeschränkt
Download-Vorlage wenn möglich doppelsei- brauchbar, wenn sie an keine Bedingungen
tig ausdrucken. In jedem Fall sollten die Seiten geknüpft ist.
fest miteinander verbunden werden.
3. Möchten Sie mehrere Personen bevollmächti-
Die in den Musterformularen vorgesehenen gen, beachten Sie bitte die Hinweise zu Frage
Ankreuzmöglichkeiten und die Leerzeilen sollen 2.1.10 dieser Broschüre.
Ihnen eine individuelle Gestaltung der Voll-
macht nach Ihren Bedürfnissen ermöglichen. 4. Die Unterschrift der bevollmächtigten Person
Dies bedingt aber auch, dass Sie sich jeweils für ist keine Wirksamkeitsvoraussetzung der Voll-
„Ja“ oder „Nein“ entscheiden. Lassen Sie etwa eine macht. Die vorgesehene Zeile hierfür soll Sie
Zeile unangekreuzt oder füllen versehentlich nur daran erinnern, dass die frühzeitige Ein-
beide Kästchen aus, ist die Vollmacht in diesem bindung Ihrer Vertrauensperson höchst sinn-
Punkt unvollständig bzw. widersprüchlich und voll ist.
ungültig. Wollen Sie in die vorgesehenen Leerzei-
len nichts eintragen, so sollten Sie die Zeilen 5. Bei Zweifeln oder Unsicherheiten sollten Sie
durchstreichen. Unangekreuzte Zeilen oder unbedingt anwaltlichen oder notariellen Rat
Leerzeilen bergen die Gefahr einer unbefugten suchen oder die Hilfe eines Betreuungsvereins
nachträglichen Veränderung. Sicherheitshalber in Anspruch nehmen.
können Sie zudem jeden Absatz bzw. jede Seite
mit Ihrer Unterschrift versehen.
Hinweis: Die vorgenannten Formulare können Sie sich auch aus dem Internetangebot des Bundes-
ministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz unter www.bmjv.de → Service → Formulare,
Muster und Vordrucke ausdrucken.
VOLLMACHT A
Vollmacht Seite 1
Vollmacht
Ich,(Vollmachtgeber/in)
Name, Vorname
Geburtsdatum
Geburtsort
Adresse
(bevollmächtigte Person)
Name, Vorname
Geburtsdatum
Geburtsort
Adresse
Diese Vertrauensperson wird hiermit bevollmächtigt, mich in allen Angelegenheiten zu vertreten, die ich im
Folgenden angekreuzt oder angegeben habe. Durch diese Vollmachtserteilung soll eine vom Gericht angeordnete
Betreuung vermieden werden. Die Vollmacht bleibt daher in Kraft, wenn ich nach ihrer Errichtung
geschäftsunfähig geworden sein sollte.
Die Vollmacht ist nur wirksam, solange die bevollmächtigte Person die Vollmachtsurkunde besitzt und bei Vor-
nahme eines Rechtsgeschäfts die Urkunde im Original vorlegen kann.
Fortsetzung Seite 2
Formular Vollmacht – Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Stand: September 2019
A VOLLMACHT Vollmacht Seite 2
1. Gesundheitssorge/Pflegebedürftigkeit
Sie darf in allen Angelegenheiten der Gesundheitssorge entscheiden, ebenso über alle
Einzelheiten einer ambulanten oder (teil-)stationären Pflege. Sie ist befugt, m
einen in
einer Patientenverfügung festgelegten Willen durchzusetzen. ja nein
Sie darf Krankenunterlagen einsehen und deren Herausgabe an Dritte bewilligen. Ich
entbinde alle mich behandelnden Ärzte und nichtärztliches Personal gegenüber meiner
bevollmächtigten Vertrauensperson von der Schweigepflicht. Diese darf ihrerseits
alle mich behandelnden Ärzte und nichtärztliches Personal von der Schweigepflicht
gegenüber Dritten entbinden. ja nein
entscheiden.
Sie darf Rechte und Pflichten aus dem Mietvertrag über meine Wohnung e inschließlich
einer Kündigung wahrnehmen sowie meinen Haushalt auflösen. ja nein
Sie darf einen Vertrag nach dem Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz (Vertrag über
die Überlassung von Wohnraum mit Pflege- und Betreuungsleistungen; ehemals:
Heimvertrag) abschließen und kündigen. ja nein
Fortsetzung Seite 3
Formular Vollmacht – Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Stand: September 2019
Vollmacht Seite 3 VOLLMACHT A
3. Behörden
4. Vermögenssorge
Sie darf mein Vermögen verwalten und hierbei alle Rechtshandlungen und
Rechtsgeschäfte im In- und Ausland vornehmen, Erklärungen aller Art abgeben
und entgegennehmen sowie Anträge stellen, abändern, zurücknehmen, ja nein
namentlich
über Vermögensgegenstände jeder Art verfügen (bitte beachten Sie hierzu auch den
nachfolgenden Hinweis 1) ja nein
Willenserklärungen bezüglich meiner Konten, Depots und Safes abgeben. Sie darf mich
im Geschäftsverkehr mit Kreditinstituten vertreten (bitte beachten Sie hierzu auch den
nachfolgenden Hinweis 2) ja nein
Schenkungen in dem Rahmen vornehmen, der einem Betreuer rechtlich gestattet ist.
ja nein
Hinweis:
1. Denken Sie an die erforderliche Form der Vollmacht bei Immobiliengeschäften, für Handelsgewerbe oder die
Aufnahme eines Verbraucherdarlehens (vgl. Ziffer 2.1.5 der Broschüre „Betreuungsrecht“).
2. Für die Vermögenssorge in Bankangelegenheiten sollten Sie auf die von Ihrer Bank/Sparkasse angebotene
Konto-/Depotvollmacht zurückgreifen. Diese Vollmacht berechtigt den Bevollmächtigten zur Vornahme aller
Geschäfte, die mit der Konto- und Depotführung in unmittelbarem Zusammenhang stehen. Es werden ihm
keine Befugnisse eingeräumt, die für den normalen Geschäftsverkehr unnötig sind, wie z. B. der Abschluss von
Finanztermingeschäften. Die Konto-/Depotvollmacht sollten Sie grundsätzlich in Ihrer Bank oder Sparkasse
unterzeichnen; etwaige spätere Zweifel an der Wirksamkeit der Vollmachtserteilung können hierdurch
ausgeräumt werden. Können Sie Ihre Bank/Sparkasse nicht aufsuchen, wird sich im Gespräch mit Ihrer Bank/
Sparkasse sicher eine Lösung finden.
Fortsetzung Seite 4
Formular Vollmacht – Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Stand: September 2019
A VOLLMACHT Vollmacht Seite 4
7. Untervollmacht
Sie darf Untervollmacht erteilen.
ja nein
8. Betreuungsverfügung
Falls trotz dieser Vollmacht eine gesetzliche Vertretung („rechtliche Betreuung“) erforderlich
sein sollte, bitte ich, die oben bezeichnete Vertrauensperson als Betreuer zu bestellen. ja nein
Letzte Seite
Formular Vollmacht – Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Stand: September 2019
KONTO-/DEPOTVOLLMACHT B
Ich (nachstehend der „Vollmachtgeber“ genannt) bevollmächtige den nachstehend genannten Bevollmächtigten
Name, Vorname Geburtsdatum
(auch Geburtsname)
Anschrift Telefon-Nummer
den Vollmachtgeber im Geschäftsverkehr mit der Bank/Sparkasse zu vertreten. Die Vollmacht gilt für alle bestehenden und künftigen
Konten und Depots des Vollmachtgebers bei der vorgenannten Bank/Sparkasse und für von dem Vollmachtgeber von der Bank/
Sparkasse gemietete Schrankfächer.
Im Einzelnen gelten folgende Regelungen:
1. Die Vollmacht berechtigt gegenüber der Bank/Sparkasse 3. Zur Erteilung von Untervollmachten ist der Bevollmächtigte
dazu nicht berechtigt.
• über das jeweilige Guthaben (zum Beispiel durch Über- 4. Die Vollmacht kann vom Vollmachtgeber jederzeit gegen-
weisungen, Barabhebungen, Schecks) zu verfügen, über der Bank/Sparkasse widerrufen werden. Widerruft
• Zahlungsaufträge und Einzugsaufträge zu erteilen, zu der Vollmachtgeber die Vollmacht gegenüber dem Be-
ändern und zu widerrufen vollmächtigten, so hat der Vollmachtgeber die Bank/Spar-
• Festgeldkonten und sonstige Einlagenkonten sowie Gi- kasse hierüber unverzüglich zu unterrichten. Der Widerruf
rokonten auf Guthabenbasis einzurichten, gegenüber der Bank/Sparkasse und deren Unterrichtung
• eingeräumte Kredite in Anspruch zu nehmen, sollten aus Beweisgründen möglichst schriftlich erfolgen.
• von der Möglichkeit vorübergehender Kontoüberziehun- 5. Die Vollmacht erlischt nicht mit dem Tod des Vollmachtge-
gen im banküblichen Rahmen Gebrauch zu machen, bers; sie bleibt für die Erben des verstorbenen Vollmacht-
• An- und Verkäufe von Wertpapieren (mit Ausnahme gebers in Kraft. Widerruft einer von mehreren Miterben die
von Finanztermingeschäften) und Devisen zu tätigen Vollmacht, so kann der Bevollmächtigte nur noch diejeni-
und die Auslieferung an sich zu verlangen, gen Miterben vertreten, die seine Vollmacht nicht widerru-
• Abrechnungen, Kontoauszüge, Wertpapier-, Depot- und fen haben. In diesem Fall kann der Bevollmächtigte von
Erträgnisaufstellungen sowie sonstige die Konten/De- der Vollmacht nur noch gemeinsam mit dem Widerrufen-
pots und Schrankfächer betreffenden Mitteilungen und den Gebrauch machen. Die Bank/Sparkasse kann verlan-
Erklärungen entgegenzunehmen und anzuerkennen, gen, dass der Widerrufende sich als Erbe ausweist.
• Freistellungsaufträge zu erteilen oder zu ändern, 6. Zur Auflösung der Konten und Depots und zur Kündigung
• für sich Debitkarten* und Zugang zum Online-Banking des Schrankfachmietvertrages ist der Bevollmächtigte erst
oder Telefonbanking zu beantragen sowie die ent- nach dem Tode des Vollmachtgebers berechtigt; bei meh-
sprechende Online-Banking- oder Telefonbanking- reren Konto-/Depot-/Schrankfachinhabern besteht diese
Vereinbarung zu ändern. Berechtigung für den von allen Konto-/Depot-/Schrankfachin-
2. Die Vollmacht umfasst auch den Zugang zu den von dem habern entsprechend bevollmächtigten Vertretern erst nach
Vollmachtgeber von der Bank/Sparkasse gemieteten dem Tode aller Konto-/Depot-/Schrankfachinhaber.
Schrankfächern.
Ort, Datum
Unterschrift des
Vollmachtgebers
Ort, Datum
Unterschrift des
Bevollmächtigten
= Unterschriftsprobe
Ihre Bank/Sparkasse ist gesetzlich verpflichtet, den Bevollmächtigten anhand eines gültigen Personalausweises oder Reisepasses zu identifizieren. Zur Ertei-
lung der Konto-/Depot-/Schrankfachvollmacht suchen Sie daher bitte in Begleitung Ihres Bevollmächtigten Ihre Bank/Sparkasse auf.
B KONTO-/DEPOTVOLLMACHT
BETREUUNGSVERFÜGUNG C
Betreuungsverfügung
Ich,
Name, Vorname
Geburtsdatum Geburtsort
Adresse
lege hiermit für den Fall, dass ich infolge Krankheit oder Behinderung meine Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht
mehr selbst besorgen kann und deshalb ein Betreuer für mich bestellt werden muss, Folgendes fest:
Name, Vorname
Geburtsdatum Geburtsort
Adresse
Falls die vorstehende Person nicht zum Betreuer oder zur Betreuerin bestellt werden kann,
soll folgende Person bestellt werden:
Name, Vorname
Geburtsdatum Geburtsort
Adresse
Name, Vorname
Geburtsdatum Geburtsort
Adresse
Zur Wahrnehmung meiner Angelegenheiten durch den Betreuer/die Betreuerin habe ich folgende Wünsche:
1. 2.
3. 4.
Formular Betreuungsverfügung – Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Stand: September 2019
C BETREUUNGSVERFÜGUNG
Datenformular für Privatpersonen D
DATENFORMULAR FÜR PRIVATPERSONEN D
P
Antrag auf Eintragung einer bestehenden Vorsorgeurkunde
Bitte senden Sie das ausgefüllte und unterschriebene Formular per Post an die folgende Adresse
zurück: Zentrales Vorsorgeregister, Postfach 08 01 51, 10001 Berlin.
Bitte senden Sie uns nicht die Vorsorgeurkunde selbst!
Seite
Bitte Hinweise beachten. Pflichtangaben sind mit * gekennzeichnet. 1 von 2
. .
2 Vollmacht zur Erledigung von Vermögensangelegenheiten
3 Vorsorgeurkunde enthält Anordnungen oder Wünsche für den Fall, dass das Betreuungsgericht einen Betreuer bestellt (Betreuungsverfügung)
hinsichtlich Art und Umfang medizinischer Versorgung (Patientenverfügung)
5* Anrede 6 Titel
Frau Herr keine Professor Doktor
7* Vorname(n)
8* Nachname
9 Geburtsname
. .
12 Land
14 Adresszusatz
16 E-Mail-Adresse
D Datenformular für Privatpersonen
D DATENFORMULAR FÜR PRIVATPERSONEN
P Geburtsdatum*
. .
Seite
2 von 2
17 IBAN 18 BIC
19 Kontoinhaber
Hiermit ermächtige ich die Bundesnotarkammer, Gläubiger-Identifikationsnummer DE19REG00000101186, einmalig eine Zahlung von meinem oben
genannten Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der Bundesnotarkammer auf mein Konto gezogene
Lastschrift einzulösen. Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen.
Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. Der Einzug erfolgt unter einer individuellen Mandatsreferenz, die mir mit
Rechnungserstellung mitgeteilt werden wird.
Ort, Datum Unterschrift des Kontoinhabers*
vorgeschlagenen Betreuers
23* Nachname
24 Geburtsname 25 Geburtsdatum
. .
26 Land
28 Adresszusatz
30 Telefonnummer
Ich - der Verfügende / Vollmachtgeber - beantrage die Eintragung der vorstehenden Daten.
Ort, Datum *Unterschrift des Verfügenden / Vollmachtgebers
Informationen zum Eintragungsverfahren für Privatpersonen E
INFORMATIONEN ZUM EINTRAGUNGSVERFAHREN FÜR PRIVATPERSONEN E
Formular P
Hinweise
Die Bundesnotarkammer führt gemäß § 78 Abs. 2 Nr. 1, erhafte Registrierung und Beauskunftung der Gerichte ab.
§ 78a der Bundesnotarordnung das Zentrale Vorsorge- Sie beträgt für postalische Anmeldungen 16,00 €. Wenn Sie
register. Es dient der schnellen und zuverlässigen Informa- nicht am Lastschriftverfahren teilnehmen, beträgt die Re-
tion der Betreuungsgerichte über vorhandene Vorsorge- gistrierungsgebühr 18,50 €.
urkunden (Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfü-
gungen, auch in Verbindung mit einer Patientenverfügung). Wird mehr als ein Bevollmächtigter bzw. vorgeschlagener
Dadurch werden unnötige Betreuungen im Interesse der Betreuer registriert, fallen für jeden weiteren Bevollmäch-
Bürgerinnen und Bürger vermieden, deren Wünsche opti- tigten bzw. vorgeschlagenen Betreuer zusätzlich 3,00 € an.
mal berücksichtigt und Justizressourcen geschont. Bei Online-Meldungen ermäßigt sich die Grundgebühr üb-
rigens um 3,00 € und der Zuschlag für jeden weiteren Be-
Eintragungsverfahren vollmächtigten um 0,50 €.
Mit der Eintragung im Zentralen Vorsorgeregister ist keine Daten der Vorsorgeurkunde (Ziffern 1 bis 4)
eigenständige Vollmachtserteilung bzw. Betreuungs- oder
Patientenverfügung verbunden. Alle rechtlichen Fragen Ziffer 1: Die Angabe des Datums der Vorsorgeurkunde ist
klären Sie bitte mit Ihrem Notar oder Rechtsanwalt. zwingend.
1
Wenn Sie eine wirksame Vorsorgeurkunde errichtet haben, Ziffer 2: Die Angaben zum Umfang Ihrer Vorsorgevollmacht
können Sie den Antrag auf Eintragung in das Zentrale Vor- erleichtern dem Betreuungsgericht, den Inhalt der Voll-
sorgeregister gebührenermäßigt online stellen. Unter macht frühzeitig zu beurteilen.
www.vorsorgeregister.de finden Sie nähere Informationen
hierzu. Alternativ können Sie für den Antrag auf Eintragung • Vermögensangelegenheiten sind insbesondere die Ver-
Ihrer Vorsorgeurkunden das Formular P verwenden. waltung und die Verfügung über das Vermögen, das Ein-
gehen von Verbindlichkeiten, der Abschluss von Verträ-
Für jeden Vorsorgenden ist ein eigenes Formular auszufül- gen sowie die Vor- und Entgegennahme von Kündigungen,
len. Füllen Sie den Antrag bitte deutlich und vollständig aus die Beantragung und Entgegennahme von Sozialleistun-
und beachten Sie Groß- und Kleinschreibung. Alle Pflichtan- gen, die außergerichtliche und gerichtliche Vertretung
gaben sind mit * gekennzeichnet. Senden Sie den unter- gegenüber Personen, Behörden und Gerichten, ein-
schriebenen Antrag per Post an: Zentrales Vorsorgeregis- schließlich Banken und Kreditinstituten, und die Vertre-
ter, Postfach 08 01 51, 10001 Berlin. Bitte schicken Sie uns tung in erbrechtlichen Angelegenheiten. Sofern die Vor-
keinesfalls Ihre Vorsorgeurkunde selbst! sorgevollmacht dem Grundbuchamt vorzulegen ist, muss
sie zumindest in öffentlich beglaubigter Form erteilt wor-
Nach Eingang Ihres Antrages erhalten Sie eine Rechnung zu den sein. Gleiches gilt, wenn die Vollmacht dem Handels-
Ihrer Registrierung. Sobald Sie die Registrierungsgebühr register einzureichen ist. Die Aufnahme von Verbraucher-
beglichen haben, erfolgt die endgültige Speicherung der darlehen erfordert eine notariell beurkundete Vollmacht.
Kenndaten Ihrer Vorsorgeurkunde, so dass diese für die
zuständigen Betreuungsgerichte einsehbar wird. Nach Ab- • Angelegenheiten der Gesundheitssorge umfassen bei-
schluss des Verfahrens erhalten Sie eine Bestätigung über spielsweise die Einsicht in Krankenunterlagen und das
die Eintragung Ihrer Vorsorgeurkunde. Besuchsrecht. Die Befugnis des Bevollmächtigten zur Ein-
willigung, Nichteinwilligung oder zum Widerruf der Einwil-
Kosten der Eintragung ligung in eine Untersuchung des Gesundheitszustandes,
eine Heilbehandlung oder einen ärztlichen Eingriff bedarf
Für die Registrierung wird eine aufwandsbezogene Gebühr nach § 1904 Abs. 1, 2 und 5 des Bürgerlichen Gesetzbuchs
erhoben. Die Gebühr fällt nur einmal an und deckt die dau- (BGB) bei bestimmten Gefahrenlagen der ausdrücklichen
Erwähnung in der Vollmacht. Nach § 1906a Abs. 1 und 5 Angaben zur Zahlungsweise (Ziffern 17 bis 19)
Satz 1 BGB kann der Bevollmächtigte in eine ärztliche
Maßnahme gegen den natürlichen Willen des Vollmacht- Wenn Sie die anfallenden Gebühren im Lastschriftverfah-
gebers nur unter sehr strengen Voraussetzungen einwil- ren begleichen möchten, machen Sie bitte die erforderli-
ligen. Die Einwilligung setzt voraus, dass sie erforderlich chen Angaben und erteilen der Bundesnotarkammer ein
ist, um einen drohenden erheblichen gesundheitlichen Lastschriftmandat. Sie können auch gegen Rechnung be-
Schaden vom Vollmachtgeber abzuwenden und dass zahlen. Hierfür fällt eine um 2,50 € erhöhte Registrierungs-
diese Befugnis von der Vollmacht ausdrücklich umfasst gebühr an.
ist. Dies gilt nach § 1906a Abs. 4 und 5 Satz 1 BGB auch für
die Verbringung zu einem stationären Aufenthalt gegen Daten des Bevollmächtigten / vorgeschlagenen Betreu-
den Willen des Vollmachtgebers, wenn eine ärztliche ers (Ziffern 20 bis 30)
Zwangsmaßnahme in Betracht kommt. Zudem bedarf die
Einwilligung in die vorgenannten Maßnahmen grundsätz- Auf Seite 2 des Formulars P ist die Angabe eines Bevollmäch-
lich der Genehmigung des Betreuungsgerichts. tigten bzw. vorgeschlagenen Betreuers möglich. Falls Sie die
Eintragung weiterer Bevollmächtigter bzw. vorgeschlagener
• Angelegenheiten der Aufenthaltsbestimmung können Betreuer beantragen möchten, verwenden Sie hierfür bitte
auch freiheitsbeschränkende oder freiheitsentziehende je Bevollmächtigten bzw. vorgeschlagenen Betreuer das For-
Maßnahmen umfassen (z. B. freiheitsentziehende Unter- mular PZ.
bringung oder Freiheitsentziehung in einer Anstalt, einem
Heim oder einer sonstigen Einrichtung durch mechani- Die Eintragung des oder der in der Vorsorgeurkunde be-
sche Vorrichtungen, Medikamente oder auf andere nannten Bevollmächtigten bzw. vorgeschlagenen Betreuer
Weise). Die Befugnisse des Bevollmächtigten, anstelle des ist dringend zu empfehlen, um dem Betreuungsgericht
Vollmachtgebers in eine freiheitsentziehende oder -be- eine möglichst breite Informationsgrundlage zu bieten, an-
schränkende Maßnahme einzuwilligen (§ 1906 Abs. 1 und hand derer es entscheiden kann, ob die Vorsorgeurkunde
4 BGB), müssen allerdings ausdrücklich in der Vollmacht für das Betreuungsverfahren relevant ist. Durch Eintragung
erwähnt werden. Zusätzlich ist die Genehmigung durch des oder der Bevollmächtigten bzw. vorgeschlagenen Be-
das Betreuungsgericht notwendig. treuer ist zudem sichergestellt, dass dieser im Ernstfall zü-
gig ermittelt werden und das Betreuungsgericht zu ihm
Ziffer 3: Eine Betreuungsverfügung dient – anders als die Kontakt aufnehmen kann. Bei mehreren Bevollmächtigten
Vorsorgevollmacht – nicht der Betreuungsvermeidung, sollten Sie zu jedem Bevollmächtigten angeben, ob dieser
sondern möchte eine vom Gericht anzuordnende Betreu- Einzelvertretungsmacht hat, also einzeln handeln darf, oder
ung näher ausgestalten. Die Betreuungsverfügung kann ob dieser nur mit einem oder mehreren Bevollmächtigten 2
Wünsche zur Auswahl des Betreuers und zur Durchführung zusammen handeln darf, ihm also Gesamtvertretungs-
der Betreuung enthalten. Sie entfaltet grundsätzlich Bin- macht erteilt wurde. Zum Schutze des Rechts auf informa-
dungswirkung gegenüber dem Gericht bzw. dem Betreuer, tionelle Selbstbestimmung werden alle Bevollmächtigten
sofern die schriftlich niedergelegten Wünsche nicht dem bzw. vorgeschlagenen Betreuer über Ihre Eintragung im
Wohl des Betreuten zuwiderlaufen. Eine Patientenverfü- Zentralen Vorsorgeregister informiert und auf ihr Recht
gung enthält Wünsche zur medizinischen Behandlung für hingewiesen, die Löschung der Daten jederzeit verlangen
den Fall, dass ein Zustand der Entscheidungsunfähigkeit, zu können.
etwa aufgrund von Bewusstlosigkeit, vorliegt.
Spätere Änderungen
Ziffer 4: Bei Bedarf können Sie hier den Aufbewahrungsort
der Vorsorgeurkunde angeben. Geben Sie hier bitte keine Wenn Sie später Ihre Kontaktdaten oder diejenigen eines
personenbezogenen Daten an, da wir diese sonst löschen Bevollmächtigten oder vorgeschlagenen Betreuers ändern
müssen. Benutzen Sie für die Angabe personenbezogener oder Ihre Registrierung widerrufen möchten, können Sie
Daten die hierfür vorgesehenen Felder (Ziffern 20-30). das im Internet unter www.vorsorgeregister.de tun. Nutzen
Sie dafür den in Ihrer Eintragungsbestätigung enthaltenen
Daten des Verfügenden / Vollmachtgebers Freischaltcode und richten sich Ihr eigenes Benutzerkonto
(Ziffern 5 bis 16) ein. Bewahren Sie vor diesem Hintergrund die Eintragungs-
bestätigung und den darin enthaltenen Freischaltcode gut
Geben Sie die Daten zu Ihrer Person bitte besonders sorg- auf. Alternativ können Sie unsere Formulare verwenden.
fältig an. Sie sind für die spätere Suche nach der Vorsorge- Diese finden Sie unter www.vorsorgeregister.de.
urkunde unentbehrlich.
PZ
Antrag auf Eintragung weiterer Bevollmächtigter / Betreuer
zu einer bestehenden Vorsorgeurkunde
Bitte senden Sie das ausgefüllte und unterschriebene Formular per Post an die folgende Adresse zurück:
Zentrales Vorsorgeregister, Postfach 08 01 51, 10001 Berlin
2* Geburtsdatum
. .
Daten des Bevollmächtigten mit Einzelvertretungsmacht Gesamtvertretungsmacht
vorgeschlagenen Betreuers
3* Anrede 4 Titel
Frau Herr keine Professor Doktor
5* Vorname(n)
6* Nachname
7 Geburtsname 8 Geburtsdatum
. .
9 Land
11 Adresszusatz
13 Telefonnummer
Ich – der Verfügende / Vollmachtgeber – beantrage die Eintragung der vorstehenden Daten.
Ort, Datum *Unterschrift des Verfügenden / Vollmachtgebers
F ZUSATZBLATT BEVOLLMÄCHTIGTE/BETREUER – ANTRAG AUF EINTRAGUNG WEITERER BEVOLLMÄCHTIGTER
Informationen zum Zusatzblatt Bevollmächtigte/Betreuer für Privatpersonen G
INFORMATIONEN ZUM ZUSATZBLATT BEVOLLMÄCHTIGTE/BETREUER FÜR PRIVATPERSONEN G
Formular PZ
Hinweise
Die Bundesnotarkammer führt gemäß § 78 Abs. 2 Nr. 1, dem weiteren Bevollmächtigten bzw. vorgeschlagenen Be-
§ 78a der Bundesnotarordnung das Zentrale Vorsorge- treuers ist dann je ein Formular PZ zu verwenden.
register. Es dient der schnellen und zuverlässigen Informa-
tion der Betreuungsgerichte über vorhandene Vorsorge- Das Formular P kann mit mehreren Zusatzformularen PZ
urkunden (Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfü- kombiniert werden. Es ist jedoch nicht möglich, ein Zusatz-
gungen, auch in Verbindung mit einer Patientenverfügung). formular PZ mit mehreren Formularen P zu kombinieren.
Dadurch werden unnötige Betreuungen im Interesse der
Bürgerinnen und Bürger vermieden, deren Wünsche opti- Formular PZ
mal berücksichtigt und Justizressourcen geschont.
Füllen Sie den Antrag bitte deutlich und vollständig aus und
Eintragung von Bevollmächtigten oder vorgeschlage- beachten Sie Groß- und Kleinschreibung. Pflichtangaben
nen Betreuer sinnvoll sind mit * gekennzeichnet. Senden Sie den unterschriebe-
nen Antrag zusammen mit dem Formular P per Post an:
Die Eintragung des oder der in der Vorsorgeurkunde be- Zentrales Vorsorgeregister, Postfach 08 01 51, 10001 Berlin.
nannten Bevollmächtigten bzw. vorgeschlagenen Betreuer
ist dringend zu empfehlen, um dem Betreuungsgericht Der Antrag muss vom Vollmachtgeber unterschrieben wer-
eine möglichst breite Informationsgrundlage zu bieten, an- den. In jedem Fall empfiehlt es sich, beim Bevollmächtigten
hand der es entscheiden kann, ob die Vorsorgeurkunde für bzw. vorgeschlagenen Betreuer nachzufragen, ob er bereit
das Betreuungsverfahren relevant ist. Durch Eintragung ist, für Sie im Ernstfall tätig zu werden. Zum Schutz des
des oder der Bevollmächtigten bzw. vorgeschlagenen Be- Rechts auf informationelle Selbstbestimmung werden alle
treuer ist zudem sichergestellt, dass dieser im Ernstfall zü- Bevollmächtigten bzw. vorgeschlagenen Betreuer über Ihre
gig ermittelt werden und das Betreuungsgericht Kontakt zu Eintragung im Zentralen Vorsorgeregister informiert und
ihm aufnehmen kann. auf ihr Recht hingewiesen, die Löschung der Daten jeder-
zeit verlangen zu können.
Wenn Sie eine wirksame Vorsorgeurkunde errichtet haben,
können Sie den Antrag auf Eintragung in das Zentrale Vor- Ziffern 1 und 2: Das Formular PZ muss sich stets auf ein
sorgeregister gebührenermäßigt online stellen. Unter Formular P, somit auf einen Verfügenden bzw. Vollmacht-
www.vorsorgeregister.de finden Sie nähere Informationen geber beziehen. Deshalb sind unter Ziffern 1 und 2 die ent-
hierzu. Alternativ können Sie für den Antrag auf Eintragung sprechenden Angaben vom Formular P zu übernehmen.
Ihrer Vorsorgeurkunden das Formular P verwenden Diese dienen der eindeutigen Zuordnung des Bevollmäch-
tigten bzw. vorgeschlagenen Betreuers zu einem Verfügen-
Formular PZ nur bei mehr als einer Vertrauensperson den / Vollmachtgeber. Bei mehreren Bevollmächtigten soll-
erforderlich ten Sie zu jedem Bevollmächtigten angeben, ob dieser Ein-
zelvertretungsmacht hat, also einzeln handeln darf, oder
Beachten Sie bitte, dass das Formular PZ lediglich einen ob dieser nur mit einem oder mehreren Bevollmächtigten
Zusatz zum Formular P darstellt. Die Verwendung des For- zusammen handeln darf, ihm also Gesamtvertretungs-
mulars PZ ist nur erforderlich, wenn Sie die Eintragung von macht erteilt wurde.
mehr als einem Bevollmächtigten bzw. vorgeschlagenen
Betreuer beantragen möchten. Denn auf dem Formular P Übersenden Sie bitte das Formular PZ stets mit dem dazu-
selbst ist bereits die Angabe eines Bevollmächtigten bzw. gehörigen Formular P. Anstelle des schriftlichen Antrags
vorgeschlagenen Betreuers möglich. Für Angaben zu je- ist die Online-Registrierung jederzeit im Internet unter
www.vorsorgeregister.de gebührenermäßigt möglich.
Impressum
Herausgeber:
Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz
Referat Öffentlichkeitsarbeit; Digitale Kommunikation
11015 Berlin
www.bmjv.de
Gestaltung:
neues handeln AG
Bildnachweis:
Thomas Köhler/photothek.net (Seite 4)
Druck:
Bonifatius GmbH, Karl-Schurz-Str. 26, 33100 Paderborn
Stand:
August 2021
Publikationsbestellung:
www.bmjv.de
Bitte schneiden Sie diese Karte aus und kreuzen Sie an, ob Sie über eine Vorsorgevollmacht, Name, Vorname oder Institution: Telefonnummer:
über eine Patientenverfügung oder über beides verfügen. Tragen Sie bitte alle nötigen
Angaben ein. Straße: Faxnummer:
Je konkreter Sie vermerken, wer zu den Originalen dieser Dokumente Zugang hat, Ort: E-Mail:
desto schneller kann im Ernstfall Ihr Wille berücksichtigt werden.
Tragen Sie die Karte möglichst immer bei sich! Die benannte Person ist meine bevollmächtigte Person – falls zutreffend bitte ankreuzen –
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