Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von Humboldt wurde am 14.
September 1769 in Berlin geboren. Neben seinen Leistungen für die Biologie wurde er vor allem dafür bekannt, dass er die Geografie als empirische Wissenschaft etablierte. Auf zahlreichen Forschungsreisen erkundete er einen Großteil der westlichen und östlichen Welt. Dabei sammelte er nicht nur wichtige Erkenntnisse über die Flora und Fauna, sondern leistete einen wesentlichen Beitrag zur Vermessung und Kartographierung der Erde. So erhob Alexander von Humboldt etwa in Mexiko eine Vielzahl von Daten für eine geographische Studie über das damalige Königreich Neu-Spanien und bereiste Russland und große Teile Süd- wie Nordamerikas. Bei seinen Reisen knüpfte er ein enges Netz mit internationalen Wissenschaftlern und gehörte zu den Pionieren einer global denkenden Wissenschaft. Insbesondere seine Vorlesungen zur Geografie waren in Deutschland sehr begehrt. Bei Vorträgen an der Sing-Akademie zu Berlin begeisterte er oft über tausend Zuhörer mit seinen Werken über die Pflanzenwelt Süd- und Mittelamerikas. Alexander von Humboldt betrachtete wissenschaftliche Arbeit nicht als partikulare Tätigkeit, sondern suchte immer Teilwissen zu integrieren. In diesem Sinne behandelte er auch seine Forschungsobjekte und versuchte Geografie oder Biologie nicht als wissenschaftliche Spezialbereiche zu betrachten, sondern sie in einen größeren Kontext zu stellen. Auf dieser universellen Denkweise basiert auch sein Verständnis von Bildung, die die bürgerliche Gesellschaft des 19. Jahrhunderts bestimmte. Am 6. Mai 1859 verstarb Alexander von Humboldt in Berlin. Heute ist nach ihm die dortige Alexander von Humboldt Universität benannt, deren Geographisches Institut zu den weltweit wichtigsten gehört.