Sie sind auf Seite 1von 3

Netzwerke und Schaltungen II Aufgabenkatalog

7 Analyse von Netzwerken

7.1 Pulstransformator

Transformatoren können der Erzeugung kurzzeitiger Hochspannungspulse – wie sie beispielsweise für
Röntgengeräte erforderlich sind – dienen. Da in dieser Anwendung insbesondere auch das Frequenz-
verhalten bei hohen Frequenzen berücksichtigt werden muss, müssen neben der Streuinduktivität Lσ
und der Magnetisierungsinduktivität LM auch die parasitären kapazitiven Einflüsse mit in das Trans-
formatormodell aufgenommen werden (Fig. 1).
Quellenströme und -spannungen (es werden sinusförmige Ströme und Spannungen angenommen):
◦ ◦
Iq = 10 A · ej210 U st = 500 V · ej30 Rst = 7 kΩ f = 900 kHz
Bauteilwerte:
Lσ = 6.2 nH LM = 2.5 µH ü = 1/170 RL = 1.45 kΩ C10 = −61 pF C12 = 21.5 pF
C13 = 145.5 pF C20 = 49 pF C23 = −12.5 pF C30 = 202 pF

1 C12 2
Iq Ip Is
C20
C10 C23
Up Us RL
C13

0 C30 3

Rst
Ust

Figure 1: Transformator mit parasitären Kapazitäten und einer Störspannungsquelle U st .

a) Der Transformator mit dem Ersatzschaltbild nach Fig. 2a) ist zunächst durch die in Fig. 2b)
dargestellte Schaltung zu ersetzen. Ermitteln Sie die Werte für Y T11 , Y T12 , Y T21 und Y T22 .
b) Wandeln Sie alle Spannungsquellen in Stromquellen um, stellen Sie die passiven Komponenten
durch ihre Admittanzen dar und ersetzen Sie den Transformator durch seine Ersatzschaltung
(Fig. 2b)). Zeichnen Sie das Schaltbild des resultierenden Netzwerkes.
c) Zusatzaufgabe: Wählen Sie den Knoten 0 als Bezugsknoten und geben Sie die Knotenspannungen
als Funktion der Knotenpotentiale ϕ0 , ϕ1 , ϕ2 undϕ3 an. Zeichnen Sie anschliessend den vollständi-
gen Graphen der quellenfreien Schaltung mit den auftretenden Zweigspannungen und ermitteln
Sie die Beziehungen zwischen den Knoten- und den Zweigspannungen. Stellen Sie diesen Zusam-
menhang in Matrixform dar; wie lautet das Ergebnis für die Inzidenzmatrix B?
d) Zusatzaufgabe: Wenden Sie die Knotenregel auf die Knoten in Ihrem Netzwerk an (mit Ausnahme
des Bezugsknotens 0). Ersetzen Sie anschliessend die Zweigströme durch die bekannten Element-
beziehungen (z.B. I C10 = U p · Y C10 für den Kondensator C10 ) mit dem Ziel, die unbekannten
Zweigströme aus ihrem Gleichungssystem zu eliminieren. Weiters sind die Zweigspannungen
durch die Knotenspannungen darzustellen; das resultierende Gleichungssystem ist in Matrixdar-
stellung anzuschreiben. Welches Ergebnis erhalten Sie für die Admittanzmatrix Y?

1 Analyse von Netzwerken


Netzwerke und Schaltungen II Aufgabenkatalog

e) Zusatzaufgabe: Berechnen Sie die Werte der Knotenspannungen UK der Zweigspannungen U


und der Zweigströme I. Überprüfen Sie Ihre Ergebnisse mit dem Theorem von Tellegen.

Ip Lσ Is Ip Is
YT12∙Us YT21∙Up
Up LM Us Up YT11 YT22 Us

ü
a) b)

Figure 2: a) Ersatzschaltbild des Transformators. b) Admittanzbeschreibung des Transformators.

7.2 Verlustlose Leitung

Bei einer gegebenen Installation wird zur Nachrichtenübertragung ein Koaxialkabel vom Typ RG58
verwendet. In Fig. 3 ist das näherungsweise gültige T-Ersatzschaltbild eines kurzen Abschnittes der als
verlustlos angenommenen Leitung abgebildet (widerstandssymmetrisches Zweitor, Serieninduktivität
L′ = 250 nH/m und Parallelkapazität C ′ = 100 pF/m). Die Länge des betrachteten Koaxialkabelab-
schnitt beträgt l = 1 cm.
a) Berechnen Sie die am Eingang eines allgemeinen Zweitors A,
" #
A11 A12
A=
A21 A22

vorliegende Eingangsimpedanz Z e bei ausgangsseitig angeschlossener Verbraucherimpedanz Z a


(Fig. 3b)) und unter Verwendung der Kettenparameterdarstellung (A - Parameter). Wie lauten
die algebraische Ausdrücke der Eingangsimpedanz Z e bei ausgangsseitigem Leerlauf (= Z l ) bzw.
Kurzschluss (= Z k )?
b) Welche (allgemeine) Lastimpedanz müssen Sie verwenden, damit Z e = Z a gilt?
Hinweis: für symmetrische Zweitore gilt A11 = A22 .
c) Berechnen Sie die Vierpolparameter A11 , A12 , A21 , A22 sowie die Leerlaufimpedanz Z l und die
Kurzschlussimpedanz Z k des Koaxialkabelabschnittes für ω = 109 s−1 (Fig. 3a)).
d) Die Lastimpedanz, für die Z e = Z a gilt, wird als Wellenwiderstand Z L bezeichnet. Berech-
nen Sie Z L für den gegebenen Koaxialkabelabschnitt für ω = 109 s−1 und zeichnen Sie den
Betrag der Impedanz des Wellenwiderstands |Z L | als Funktion der Kreisfrequenz im Bereich
ω = 109 s−1 ...1011 s−1 in ein Diagramm ein (Impedanz: linear, Kreisfrequenz: logarithmisch).
e) Nicht für das Testat erforderlich: Berechnen Sie die Werte für L′ und C ′ der Π-Ersatzschaltung
(Fig. 3c)) so, dass Sie dieselbe Leerlaufimpedanz und dieselbe Kurzschlussimpedanz wie für die
T-Ersatzschaltung erhalten. Welchen Zusammenhang erkennen Sie?

2 Analyse von Netzwerken


Netzwerke und Schaltungen II Aufgabenkatalog

Innenleiter
Isolierung I1 I2
Abschirmung
Mantel
Ze U1 A U2 Za

1 cm
b)

I1 L/2 L/2 I2 L’

U1 C U2 C’/2 C’/2

a) c)

Figure 3: Zweitordarstellung einer verlustlosen Leitung, a) RG58 Kabelabschnitt mit T-


Ersatzschaltung, b) Zweitor A mit angeschlossener Verbraucherimpedanz Z a , (c) Π-Ersatzschaltung.

3 Analyse von Netzwerken

Das könnte Ihnen auch gefallen