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K O N T O F Ü H R U N G UND
ZAHLUNGSVERKEHR
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Aufgabe 1: SEPA
SEPA (Single Euro Payments Area) ist ein einheitlicher Euro- Zahlungsverkehrsraum und
basiert auf einem Beschluss des Europäischen Rates. Dieser Beschluss wurde bereits im
März 2000 gefasst.
Aufgabe 2: Geldwäsche
Das Kontoabrufverfahren wurde u.a. zur Verhinderung von Geldwäsche eingeführt.
Aufgabe 3: Identifizierungspflichten
Im Rahmen der Kontoeröffnung für einen Neukunden müssen Sie die gesetzlichen
Anforderungen an die Identifizierungspflicht beachten.
Zum 01. August 2009 hat Ihre Bank fünf neue Auszubildende eingestellt.
Diesen sollen Sie nun die Anforderungen an die Identifizierungspflicht erläutern.
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Aufgabe 4: SEPA
Zum einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum gehören neben der europäischen
Überweisung und der SEPA - Kartenzahlung auch die europäische Lastschrift.
b) Erläutern Sie den Prozess, der bei einer SEPA - Lastschrift hervorgerufen
wird.
d) Zeigen Sie den Aufbau der SEPA – Lastschrift für Deutschland auf.
Aufgabe 5: SEPA
Im Rahmen einer Kreditantragsbearbeitung lassen Sie sich von Ihrem Kunden verschiedene
Unterlagen zum Nachweis der Einkommens- und Vermögenssituation vorlegen.
Zusätzlich können Sie noch Informationen über Ihre Kunden von Dritten einholen.
Eine Art der Informationsbeschaffung ist die Einholung einer Bankauskunft.
a) Erläutern Sie, was unter einer allgemeinen Bankauskunft zu verstehen ist. Gehen Sie
in Ihrer Erläuterung auch darauf ein, wie die Auskunftsanfrage zu erfolgen hat.
Aufgabe 7: Treuhandkonten
Die Abwicklung der Immobilienfinanzierung mit Kaufpreiszahlung für die Eheleute Böttcher
soll über ein Notaranderkonto erfolgen.
Aufgabe 8: Bevollmächtigungen
Über das Konto von Frau Klein ist auch ihr Lebensgefährte verfügungsberechtigt.
Frau Klein hat die Vollmacht am 05.06.2006 erteilt.
b) Nennen Sie vier Geschäfte, die der Lebensgefährte über das Konto von Frau Klein
tätigen darf. Nennen Sie auch vier Geschäfte, zu denen die Kontovollmacht nicht
ermächtigt.
Aufgabe 9: Lastschriften
Die Lastschrift ist ein Einzugspapier, mit dem Zahlungsempfänger einen Betrag vom Konto
des Zahlungspflichtigen abbuchen lässt.
Bei Lastschriften werden das Einzugsermächtigungsverfahren und das Abbuchungsverfah-
ren unterschieden.
Beschreiben Sie diese beiden Verfahren und gehen Sie auch auf die Rückgaben von Last-
schriften ein.
Nennen Sie im zweiten Teil der Aufgabe je drei Vorteile des Lastschriftverfahrens
für den Zahlungsempfänger und für den Zahlungspflichtigen.
b) Zwei Wochen nach Kontogutschrift der erwarteten 73.000,00 EUR lässt Dr. Maier
einen Betrag in Höhe von 1.650,00 EUR als Honorar auf sein eigenes laufendes
Konto transferieren. Hiermit ist Frau Kiesel nicht einverstanden und verlangt von
der Bank die Auszahlung des eingegangenen Betrages in Höhe von 73.000,00 EUR.
Kommen Sie dem Wunsch von Frau Kiesel nach?
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a) Nennen Sie bitte kurz vier Zielsetzungen, die mit den neuen Regelungen
verbunden sind.
b) Nennen Sie zwei Änderungen für Zahlungsaufträge und drei wesentliche Änderungen
der Allgemeinen Geschäftsbedingungen.
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Aufgabe 1: SEPA
a) Mit SEPA werden die bestehenden Unterschiede zwischen dem nationalen
und grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr abgebaut.
Es erfolgt eine Gleichbehandlung nationaler Zahlungen mit paneuropäischen
Zahlungen. Grenzüberschreitende Zahlungen sollen mit gleicher
Effizienz wie Inlandszahlungen erfolgen (einfach, sicher und günstig). Als
weiteres Ziel von SEPA ist es, dass eine durchgängige Prozesskette geschaffen
wird.
SEPA sorgt für einheitliche Verfahren, Standards Prozesse, Datenformate
und Softwareanwendungen. Jeder Bankkunde kann seinen bargeldlosen
Zahlungsverkehr (Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen) in
den Teilnehmerländern einheitlich durchführen, d.h. noch bestehende Unterschiede
zwischen nationalen und grenzüberschreitenden Zahlungen
werden aufgehoben.
Aufgabe 2: Geldwäsche
a) Geldwäsche ist das Einschleusen von Vermögenswerten, die aus Straftaten
herrühren, in den legalen Finanz- und Wirtschaftskreislauf unter Verschleierung
ihrer Herkunft und Vortäuschung einer rechtmäßigen Einnahme.
1. Placement (Einschleusung):
Die illegalen Gelder werden in den Finanz- und Wirtschaftskreislauf eingeschleust,
indem unauffällige Beträge auf verschiedene Konten im In- und Ausland eingezahlt
werden. „Schmutzige Gelder“ werden mit legal erzielten Erträgen vermischt
und von Unternehmen als Tageseinnahmen eingezahlt.
3. Integration (Legalisierung):
Als letztes werden die Vermögenswerte investiert. So z.B., wenn fiktive Rechnungen
bezahlt oder Immobilien und Firmen gekauft werden. Die Vermögenswerte werden in
legale Unternehmen oder Unternehmensanteile investiert. Bevorzugt werden
Investitionen in Unternehmen, die zur Durchführung weiterer Straftaten dienen
können.
Über die Art und den Zweck der Geschäftsbeziehung müssen Informationen ein-
geholt werden:
hiermit soll später die Frage beantwortet werden, ob Geschäfte oder Transaktio-
nen im geschäftlichen Rahmen des Kunden liegen oder nicht.
Nach § 1 Abs. 6 Nr. 1 GWG ist der wirtschaftlich Berechtigte eine natürliche Person,
in deren Eigentum oder unter deren Kontrolle der Vertragspartner steht, oder die
natürliche Person, auf deren Veranlassung eine Transaktion letztlich durchgeführt
oder eine Geschäftsbeziehung letztlich begründet wird. Bei Gesellschaften ist das
jede natürliche Person, die unmittelbar oder mittelbar über 25% der Kapitalanteile hält
oder mehr als 25% der Stimmrechte kontrolliert.
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Aufgabe 3 : Identifizierungspflichten
Gesetzliche Grundlage der Identifizierungspflicht ist die Abgabenordnung
§ 154 AO und der Anwendungserlass zur Abgabenordnung.
Wer ein Konto führt, Wertsachen verwahrt oder als Pfand nimmt oder ein Schließfach über-
lässt, hat sich zuvor Gewissheit über die Person und Anschrift des Verfügungsberechtigten
zu verschaffen und die entsprechenden Angaben in geeigneter Form, bei Konten auf dem
Konto, festzuhalten. Er hat sicherzustellen, dass er jederzeit Auskunft darüber geben
kann, über welche Konten oder Schließfächer eine Person verfügungsberechtigt
ist.
Aufgabe 4 : SEPA
a) Die europäische Lastschrift steht für ein einheitliches und funktionierendes
Lastschriftverfahren in den Teilnehmerländern. Der bisherige Aufwand für
den grenzüberschreitenden Einzug von Geldbeträgen wird durch die
SEPA– Lastschrift erheblich reduziert
Weitere Merkmale:
- BIC und IBAN
- nur für Euro-Zahlungen
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c)
Das Mandat ist die Ermächtigung zum Einzug fälliger Forderungen. Es kann
papierhaft oder elektronisch erteilt werden. Über das Mandat erfolgt die Autorisierung.
Die Gültigkeit des Mandats ist auf maximal 18 Monate ab der letzten Nutzung
beschränkt.
Auch das Mandat bei der europäischen Lastschrift kann von dem Zahlungspflichtigen
widerrufen werden.
DE = ISO-Ländercode (Stellen 1 – 2)
02 = Prüfziffer (Stellen 3 – 4)
Aufgabe 5 : Bankauskünfte
a) Bankauskünfte sind allgemein gehaltene Feststellungen und Bemerkungen
über die wirtschaftlichen Verhältnisse des Kunden,
über seine Kreditwürdigkeit und
über seine Zahlungsfähigkeit
Ausführungsfrist:
Die Ausführungsfrist beginnt mit Ablauf des Tages an dem
der Name des Begünstigten
das Konto des Begünstigten
die Bank des Begünstigten
sowie sonstige erforderliche Angaben zu Ausführung vorliegen und
ein ausreichendes Guthaben vorhanden ist oder ausreichender Kredit einge-
räumt ist
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b)
Ziel der Überweisung Bankarbeitstage
(ohne Samstage)
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Innerhalb der Hauptselle
bis zur Gutschrift auf dem Kundenkonto
1
Innerhalb einer Zweigstelle
bis zur Gutschrift auf dem Kundenkonto
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Innerhalb des Instituts
bis zur Gutschrift auf dem Kundenkonto
3
Andere Bank
bis zur Gutschrift auf dem Bankkonto
Begründung:
Die Ausführungsfrist beträgt 3 Bankarbeitstage bis zur Gutschrift auf dem Bankkonto.
Das Überweisende Kreditinstitut schuldet nur die Überweisung auf das Bankkonto.
Der 03.10. ist ein Feiertag und somit kein Bankarbeitstag. Ist ein Überweisungsbetrag
bei dem Kreditinstitut des Kunden eingegangen, so hat es diesen Betrag dem
Kunden innerhalb der vereinbarten Frist, bei Fehlen einer Fristvereinbarung innerhalb
eines Bankgeschäftstags nach dem Tag, an dem der Betrag dem Kreditinstitut
gutgeschrieben wurde, gutzuschreiben.
Aufgabe 7 : Treuhandkonten
a) Ein Treuhandkonto dient der treuhänderischen Verwaltung und Anlage fremder
Vermögenswerte. Der Treuhänder eröffnet das Treuhandkonto auf seinen Namen.
Somit wird der Treuhänder Gläubiger des Kontoguthabens.
Der Kontoinhaber handelt im eigenen Namen für fremde Rechnung. Die
Legitimationsprüfung erfolgt für den Treuhänder, der in der Gläubigerkartei der Bank
erfasst wird.
Wirtschaftlich Berechtigter des Guthabens und der Zinserträge ist der Treugeber.
Name und Anschrift des wirtschaftlich Berechtigten sind zu erfragen und zu erfassen.
Über das Treuhandkonto kann nur der Treuhänder verfügen.
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b) Ein Anderkonto ist ein offenes Treuhandkonto, das besonders gekennzeichnet ist. Es
darf nur für Angehörige bestimmter Berufsgruppen eröffnet werden.
Das Anderkonto dient der treuhänderischen Verwaltung und Anlage fremder
Vermögenswerte, die im Zusammenhang mit der Berufsausübung des Kontoinhabers
stehen. Die Führung eines Anderkontos basiert auf folgenden rechtlichen
Grundlagen:
Vereinbarung der Spitzenverbände der deutschen Kreditwirtschaft
Sonderbedingungen für Anderkonten und Anderdepots
Verfügungsberechtigt ist nur der Notar selbst. Ggf. ist der amtlich bestellte
Vertreterverfügungsberechtigt. Im Todesfall des Notars kann die Notarkammer oder
der Notariatsverwalter über das Notar - Anderkonto verfügen.
Aufgabe 8 : Bevollmächtigungen
a) Vollmacht über den Tod hinaus:
Die Vollmacht (Vertretung) gilt vor und nach Tod des Kontoinhabers. Die Vollmacht
erlischt durch Widerruf des Kontoinhabers oder durch die Erben. Widerruft einer von
mehreren Erben, dann gilt die Vollmacht nur für diesen Erben nicht mehr.
Der Bevollmächtigte kann dann von der Vollmacht nur noch gemeinsam mit dem
Widerrufenden Gebrauch machen.
Aufgabe 9 : Lastschriften
a) Einzugsermächtigungsverfahren:
Der Zahlungspflichtige erteilt eine schriftliche Einzugsermächtigung an den
Zahlungsempfänger, so dass dieser fällige Beträge einziehen darf. Die einmal erteilte
Einzugsermächtigung ist widerrufbar.
Gründe für die Nichtausführung können sein:
Nichteinlösung mangels Deckung
Nichteinlösung, wenn die Lastschrift unanbringlich ist, d.h. die Kontonummer
wurde falsch eingetragen
Widerruf durch den Kunden
Abbuchungsverfahren:
Der Zahlungspflichtige erteilt einen schriftlichen Abbuchungsauftrag an seine Bank,
so dass Lastschriften bestimmter Zahlungsempfänger einzulösen sind. Auch ein
erteilter Abbuchungsauftrag ist widerrufbar.
Gründe für die Nichtausführung können sein:
Nichteinlösung mangels Deckung
Nichteinlösung, wenn die Lastschrift unanbringlich ist, d.h. die Kontonummer
wurde falsch eingetragen
Nichteinlösung wenn der Bank (= Zahlstelle) kein Abbuchungsauftrag vorliegt
ein Widerruf durch den Kunden ist nicht möglich.
Aufgabe 10 : Überweisung
a) IBAN: Es ist die Abkürzung für: International Bank Account Number (IBAN)
Die IBAN ist eine internationale Bank – Kontonummer für grenzüberschreitende
Zahlungen sowie für nationale SEPA – Zahlungen. Sie besteht aus max. 34
alphanumerischen Zeichen.
Die deutsche IBAN-Nummer (22-stellig) setzt sich wie folgt zusammen:
1. DE
2. zweistellige Prüfziffer
3. Bankleitzahl (8-Stellen)
4. Kontonummer (10 – Stellen)
Ist die Kontonummer kürzer als 10 Stellen, so ist diese linksbündig mit Nullen
aufzufüllen.
BIC:
BIC ist die Abkürzung für: Bank Identifier Code (BIC).
Der BIC ist die internationale Bankleitzahl der Bank. Kreditinstitute können mit dem
BIC weltweit identifiziert werden. Der BIC besteht max. aus 11 Stellen. Er entspricht
der alten SWIFT-Kennung.
b) Dem Wunsch von Frau Kiesel kann nicht nachgekommen werden. Die Umbuchung
des Rechtsanwaltes auf sein eigenes Konto wird von der Bank nicht geprüft. Dies
ergibt sich aus den Bedingungen für Anderkonten. Ferner dürfen Auszahlungen nur
an Herrn Dr. Maier erfolgen. Frau Kiesel ist zwar wirtschaftlich Berechtigte des
Geldes, hat aber kein Anspruch auf Auszahlung des Kontoguthabens.
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b) Die Empfängerbank kann den Rückruf nur beachten, wenn der Betrag noch nicht auf
dem Bankenkonto der Empfängerbank gutgeschrieben ist (Vgl. § 676a Abs. 4 BGB).
Bis zum 31.12.2011 gibt es eine Übergangsregelung, bei der mit dem Kunden
drei Geschäftstage (für elektronische Einreichungen) vereinbart werden können.
Bei beleghaften Zahlungen ist ein weiterer Tag möglich.