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Schlagfertigkeit

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Die 2 absoluten No-Go´s in Wortgefechten

1. Die meisten Leute rechtfertigen sich sofort, wenn ihnen etwas vorgeworfen wird. Sie verteidigen sich und
erklären, wieso sie nichts falsch gemacht haben.

Aber damit schießen sie ein Eigentor.

Sobald du dich verteidigst, denken die Leute, dass der Vorwurf dich verunsichert hat. Und umso mehr du
diskutierst, desto hilfloser wirkst du.

Wärst du dir deiner Sache wirklich sicher, würdest du nicht so verzweifelt versuchen, die anderen von deiner
Meinung zu überzeugen.

Deswegen ist das erste No-Go:


Versuche NIE zu beweisen, dass du im Recht bist.

2. Bei Schlagfertigkeit geht es nicht darum böse zurückzuschlagen oder jemanden zutiefst zu beleidigen. Sieh es
als ein Fecht-Spiel an, bei dem man sich mit dem Intellekt und Verstand duelliert.

Nimm die Angriffe nicht ernst, sonst verbitterst du. Probiere die Leute trotz des „Schlagens“ zu mögen.

Deswegen ist das zweite No-Go:


Nimm die Vorwürfe oder Angriffe niemals persönlich.

Der Schlagfertigkeits – Test

Lies die folgenden Aussagen und überlege dir, welche der vorgeschlagenen Verhaltensweisen am besten zu dir passt.

1. Was trifft am ehesten auf dich zu? Bist du…?


a) ein spontaner Mensch
b) ein impulsiver Mensch
c) ein ruhiger Mensch
d) ein zurückhaltender Mensch

2. Fällt es dir schwer bei einem Wortgefecht Blickkontakt zu halten?


a) Ja, sehr schwer!
b) Hin und wieder.
c) Normalerweise nicht.
d) Nein, das ist überhaupt kein Problem.

3. Was tust du wenn jemand einen Witz auf deine Kosten reißt?
a) Ich werde wütend!
b) Ich lache darüber.
c) Das fordert mich heraus.
d) Ich ärgere mich aber sage lieber nichts
e)

4. Stehst du gerne im Mittelpunkt?


a) Ja! Liebend gerne
b) Hin und wieder, ja!
c) Nicht so gern.
d) Überhaupt nicht!

5. Wie reagierst du, wenn dir etwas Peinliches passiert?


a) Ich lache über mich selbst
b) Ich lass einen frechen Spruch ab
c) Ich versuche es zu vertuschen
d) Ich versinke vor Scham im Boden

6. Kommst du schnell mit Fremden ins Gespräch?


a) Ja, das geht ruck-zuck.
b) Geht so.
c) Ich brauche lange bis ich auftaue.
d) Bei Fremden sage ich sehr wenig.

7. Sagst du häufig Dinge, die du hinterher bereust?


a) Ja, oft.
b) Kommt ab und zu vor.
c) Eher selten.
d) Nein, ich denke erst und rede dann.

Schlagfertigkeit Lernen: Techniken

 Nutze Killer-Phrasen
 1. Humorvoll zurückschlagen:
o Maßlos übertreiben
o Fehlinterpretation
o Mit unpassendem Sprichwort kontern
 2. Mit Sachlichkeit entwaffnen:
o Die Rückfrage-Taktik
o Die Spiegel-Taktik
o Glasklar korrigieren
 3. Frontaler Gegenangriff:
o Umkehr-Taktik
o Unterstellungs-Taktik
o Den Intellekt abwerten
 4. Den Angriff in Luft auflösen:
o Unerwartet zustimmen
o Deckel drauf!
o Warten

Killer-Phrasen:

 „Das haben Sie gut beobachtet.“


 „Das überlege ich mir noch.“
 „Daran werden Sie sich gewöhnen müssen.“
 „Bekommt dein Hirn eigentlich Arbeitslosengeld?“
 „Behaupten kann das jeder.“
 „Ich schätze ihre Standhaftigkeit. Sie lassen sich nicht von Fakten beirren.“
 „Sie sprechen hörbar, aber nicht verstehbar.“
 „Entschuldigung, können Sie das bitte nochmal wiederholen.“
 „Das habe ich nicht verstanden. Was wollen Sie mir damit sagen?“
 „Rede einfach weiter. Irgendwann wird schon was Sinnvolles dabei sein.“
 „Ich verstehe wie Sie darauf kommen, aber Sie irren sich gewaltig.“
 „Sie abgedroschener Witzbold.“
 „Kannst du das auch rückwärts sagen?„

1. Humorvoll zurückschlagen
Maßlos übertreiben:

Anstatt den Angriff abzuwehren, nimmst du ihn auf und übertreibst maßlos.
Beispiele:
Jemand bringt dich mit diesem dummen Spruch in Verlegenheit:
„Dein Auto ist aber verdammt dreckig!“
Du musst dich nicht rechtfertigen und erklären wieso du nicht dazu gekommen bist, es in die Waschanlage zu bringen.
Stattdessen kannst du die Kritik aufgreifen und in eine Übertreibung ausbauen.
Eine mögliche Antwort wäre:
„Du findest mein Auto dreckig? Dann solltest du erstmal meine Wohnung sehen!“
Diese Technik lockert die Situation auf und wirkt Sympathie-fördernd.

„Dir mangelt es auch an Intelligenz, oder?“


„Stimmt, ich steig in mein Auto immer durch den Kofferraum ein“

Fehlinterpretation:

Dein Gegenüber absichtlich falsch verstehen. Du interpretierst so, wie es für dich vorteilhaft ist. Du siehst den Spruch nicht
als Angriff, sondern als Schmeichelei. Sehr selbstsichere Menschen tendieren ganz natürlich dazu, davon auszugehen, dass
Aussagen positiv gemeint sind.

2 Beispiele:
„Du bist so eine Pfeife.“
„Tatsächlich. Es ist wie im Fußball. Ich gebe die entscheidenden Signale.“
Oder:
„Du bekommst überhaupt nicht mit, was um dich herum passiert.“
„Ja, ich habe lange dafür geübt, mich so intensiv konzentrieren zu können, dass ich alles andere ausblende.“

Mit unpassendem Sprichwort kontern:

Wer etwas Blödes sagt, bekommt auch eine blöde Antwort.


2 Beispiele:
„Wieso fällt dir nie etwas Gescheites ein?“
„Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.“

„Das wirst du doch sowieso nicht schaffen.“


„Das hängt davon ab, ob der Mond scheint.“

Übung: Humorvoll zurückschlagen 1b – 2c – 3b – 4a – 5a – 6c

1. „Ihh, dein Parfum ist ja super aufdringlich.“


a) „Das riecht auch nicht doller als die von den anderen."
b) „Das ist wahr. In Peru werden damit Ameisen vernichtet."
c) „Echt? Ohh, hmm"
2. „Du wirst bald gefeuert.“
a) „Du wirst selber gefeuert!"
b) „Nein, mein Chef hat gesagt ich bin wichtig für das Unternehmen."
c) „Dann pflanze ich eben Spaghetti an."

3. „Du bist echt verdammt klein.“


a) „Ich bin über 1,70. Guck in meinen Perso."
b) „Deswegen geh ich angeln! Der Fisch wirkt größer wenn kleine Menschen damit fotografiert werden."
c) „Viel größer bist du auch nicht!"

4. „Igitt, du stinkst ja.“


a) „Warte erstmal, bis ich meine Schuhe ausziehe."
b) „Gar nicht. Ich dusche jeden Tag."
c) „Echt? Hmmm"

5. „Du hast es natürlich immer noch nicht verstanden, oder?“


a) „Dem fleißigen Hamster schadet der Winter nicht."
b) „Als ob du mehr verstehst."
c) „Ich geb doch mein Bestes."

6. „Du hast deine Aufgabe immer noch nicht abgegeben?“


a) „Ich schaff das irgendwie. Lass mir noch ein Bisschen Zeit."
b) „Ich konnte es noch gar nicht schaffen. Ich hatte viel zu viel zu tun."
c) „Korrekt! Ich liefer keine halben Sachen ab."

2. Mit Sachlichkeit entwaffnen

Die Rückfrage-Taktik:
Wieso den Ball nicht einfach zurückspielen, wenn dich jemand in Bedrängnis bringt?
So verhältst du dich nachvollziehbar und lösungsorientiert. Niemand kann dir für eine Rückfrage Vorwürfe machen.
Wichtig:
Greife dein Gegenüber bei dieser Technik nicht an.
Würdige seine Aussage und erkundige dich nach den Ursachen seiner Meinung.

Beispiele:
„Sie sind nicht besonders teamfähig!“
„Spannend. Das höre ich zum ersten Mal. Wie kommen Sie darauf?“

„Sie sind nicht so leistungsfähig wie andere!“


„Da bin ich neugierig. Was bringt Sie zu dieser Meinung?“

Die Spiegel-Taktik:
Du willst das Gespräch ruck-zuck wieder in konstruktive Bahnen lenken? Dann ist die Spiegel-Taktik deine beste Wahl.
Viele Anschuldigungen sind unreflektiert und unbedacht. Und oft weiß dein Gegenüber selber nicht so genau, was er damit
aussagen will. Dabei hilfst du ihm. Du spiegelst seine Aussage zurück, aber entfernst die beleidigenden Elemente.

Beispiele:
„Vor den Ferien hattest du noch eine bessere Figur.“
„Du machst dir Gedanken über meine Figur.“

„Ihr Lebenslauf ist die reinste Katastrophe!“


„Mein Lebenslauf gefällt ihnen nicht, weil er Sprünge aufweist. Sehe ich das richtig?“

Glasklar korrigieren
Angriffe, die unter die Gürtellinie gehen, kannst du kategorisch zurückweisen.
Rechtfertige dich nicht, sondern korrigiere die Aussage in einem Satz.
Beispiele:
„Sie haben das ganze letzte Jahr schlechte Leistungen erbracht!“
„Diese Aussage kann ich nicht akzeptieren. Das ist völliger Unsinn.“

„Sie sind hinterlistig und achten immer nur auf ihren eigenen Vorteil!“
„Das ist eine Lüge und eine Beleidigung. Ich erwarte, dass Sie sich entschuldigen.“

Übung: Mit Sachlichkeit entwaffnen 1a – 2c – 3c – 4a – 5b – 6a

1.
„Das ist mal wieder eine Ihrer lebensfernen Vorstellungen.“
a) „Das stimmt nicht. Die Vorstellung ist absolut lebensnah."
b) „Meinen Sie echt?"
c) „Ihre Vorstellungen sind doch die Schlimmsten von allen!"

2.
„Ich denke nicht, dass Sie verlässlich sind.“
a) „Quatsch mit Soße!"
b) „In meinem Schulzeugnis steht, dass ich beinahe nie verspätet war."
c) „Das überrascht mich. Wie kommen Sie darauf?"

3.
„Wieso haben Sie sich so schlecht vorbereitet?“
a) „Gleich gibts gewaltigen Ärger, wenn Sie das nicht zurücknehmen!"
b) „Nächste Mal bereite ich mich besser vor. Versprochen!"
c) „Sie werfen mir unprofessionelles Verhalten vor, weil diese Frage mich überfordert hat. Sehe ich das richtig?"

4.
„Ich hätte das alles viel besser gemacht.“
a) „Ehrlich? Was genau hätten Sie denn besser gemacht?"
b) „Ich streng mich noch mehr an jetzt."
c) „Sie können doch nicht mal richtig einparken."

5.
„So einen Faulpelz können wir hier nicht gebrauchen!“
a) „Ich konnte gar nichts dafür, dass wir diesen Termin verpasst haben!"
b) „Sie sind der Meinung, dass ich mich zu wenig engagiere um hier zu arbeiten?"
c) „Ok. Tut mir Leid."

6.
„Sie sind inkompetent und unfähig in Teams zu arbeiten.“
a) „Das ist nicht wahr! Ich erwarte, dass Sie diese Beleidigung zurücknehmen."
b) „Das ist nicht gerecht. Was hätte ich denn bitte anders machen sollen?"
c) „Sie sind eine miese Ratte."

Umkehr-Taktik:

Winston Churchill galt als Meister der Schlagfertigkeit.

Bei einer Abendgesellschaft traf er auf die Politikerin Lady Astor, die eine erbitterte Gegnerin Churchills war.

Sie sagte zu ihm: „Wenn ich Ihre Ehefrau wäre, dann würde ich Ihnen Gift in den Kaffee mischen.“

Darauf Churchill: „Und wenn ich ihr Ehemann wäre, dann würde ich den Kaffee trinken!“
Bei dieser Technik drehst du den Spieß um. Du übernimmst einen Teil des Satzes und fügst etwas Neues hinzu. Dadurch
brichst du die Erwartungen und landest einen überraschenden Konter.

Beispiele:

Eine Sekretärin kann die Schrift ihres Chefs nicht lesen. Daraufhin sagt der Chef:
„Ich gebe Ihnen 2 Wochen um meine Handschrift lesen zu lernen.“

Daraufhin antwortet die Sekretärin:


„Und ich gebe Ihnen eine Woche, so schreiben zu lernen, dass ich es entziffern kann.“
Oder:

„Wenn Du Dich in so enge Jeans quetschen musst, dann brauchst du dich nicht zu wundern, wenn Dir jemand auf
den Hintern haut!“

„Und mit der Einstellung, brauchst du dich nicht zu wundern, wenn Dir jemand mitten ins Gesicht haut.“

Unterstellungstaktik:

Kennst du das? Du triffst eine Aussage und jemand unterstellt dir etwas, das du gar nicht gesagt hast?

Wenn etwas falsch verstanden wird, kommt es oft zu Unterstellungen. Das ist nervig und störend.

Doch wenn dich jemand unfair und unsachlich angreift, kannst du ihm mit einer Unterstellung eine deutliche Abfuhr
erteilen.

Beispiele:

„Sie widersprechen sich dauernd.“

„Falsch. Wieso hören Sie nicht richtig zu?“

Oder:

„Du musst immer angeben.“

„Das stimmt nicht. Wieso lügst du?“

Den Intellekt abwerten:

Dieser Konter geht mit voller Absicht unter die Gürtellinie und trägt nicht unbedingt dazu bei, dir neue Freunde zu machen.

Vorsicht bei der Anwendung.

Diese ist aber recht simpel, weil du kaum auf den Inhalt des Angriffs eingehen musst.

Der Konter besteht aus zwei Teilen.

Im ersten Schritt wertest du die Aussage deines Gegenübers ab. Dabei ist es wichtig, dass du sehr selbstsicher auftrittst.

Und im zweiten Schritt machst du klar, dass dir die andere Person intellektuell weit unterlegen ist.

Beispiele:

„Du erzählst doch nur Müll.“

„Armseliger Spruch. Aber kennt man ja von dir. Eine Gehirnzelle weniger und du wärst ein Gummibärchen.“

Oder:

„Dein Vortrag war so richtig beschissen.“

„Schwacher Kommentar. Bekommt dein Gehirn eigentlich Arbeitslosengeld?“


Übung: Frontaler Gegenangriff 1c – 2b – 3b – 4a – 5c -

1. „Ich kann nicht verstehen, wie du so eingebildet sein kannst.“

a) „Ach ja? Denkst du das interessiert mich?"


b) „Du bist ja auch ein Trottel."
c) „Ich kann verstehen, wieso du es nicht bist."

2. „Wieso kommt da eigentlich immer Müll raus, wenn du den Mund aufmachst?“

a) „Aus deinem Mund kommt auch nichts besseres!"


b) „Bescheuerter Spruch. Aber kennt man ja. Wenn Dummheit knallen würde, wäre bei dir das ganze Jahr Silvester."
c) „Du weißt genau, dass das Unsinn ist. Ich bin auf keinen Fall dümmer als du. Allein meine Noten sind schon besser
als deine."

3. „Diese blöden Vorschläge will ich mir gar nicht anhören.“

a) „Dann geh doch nach Hause."


b) „Das ist enttäuschend. Wieso liegt Ihnen die Zukunft der Firma nicht am Herzen?"
c) „Und denken Sie das interessiert mich? Ich werde mir so etwas nicht lange gefallen lassen"

4. „Sie denken nur an sich selbst.“

a) „Unsinn. Wieso drehen Sie mir das Wort im Mund um?"


b) „Nein. Ich habe schon ganz oft bei andern ausgeholfen"
c) „Jetzt halten Sie doch mal das Maul. Ihre schlechte Laune kann doch keiner ertragen"

5. „Deine Ideen sind mal wieder richtig schöner Mist.“

a) „Die besten Ideen sind es vielleicht nicht, aber meinst du nicht, du übertreibst ein Bisschen?"
b) „Du bist Mist!"
c) „Deine Einschätzungen sind mal wieder richtig schöner Mist."

6. „Niemand interessiert was du zu sagen hast.“

a) „Was für ein Schmarrn. Nur weil du mir intellektuell weit unterlegen bist, musst du dich davon nicht angegriffen
fühlen."
b) „Du bist nicht unkomisch."
c) „Was du sagst interessiert noch weniger Leute. Keinen interessiert das."

4. Den Angriff in Luft auflösen

Unerwartet zustimmen:

Wozu die Angriffe eigentlich immer widerlegen?

Statt dich zu verteidigen, stimmst du deinem Gegenüber einfach zu und nimmst ihm so die Grundlage für weitere Kritik.

Wenn dich jemand provozieren will und auf einen Fehler anspricht: „Bei deinem Vortrag warst du zu Beginn ja super
nervös!“
Dann antwortest du einfach lässig: „Jap genau. Das ist mir auch aufgefallen.“

Diese Technik ist kinderleicht, weil du nur zuzustimmen brauchst.

Allerdings ist es hier wieder enorm wichtig, dass du sehr selbstbewusst auftrittst. Vermeide es verschämt auf den Boden
oder zur Seite zu schauen. Ansonsten signalisierst du, dass die Situation dir unangenehm ist.

Beispiele:

„Da hast du dich echt blamiert vorhin.“

„Ja, das stimmt. Das war echt eine lustige Situation.“

Oder:

„Du hast aber ein paar Kilo zugenommen.“

„Ja. Ist mir im Spiegel letztens auch aufgefallen.“

Deckel drauf:

In vielen Fällen ist es gar nicht nötig auf eine Provokation oder einen Angriff einzugehen.

Deinem Gegenüber ist es wichtig, dass sein Einwand bei dir angekommen ist. Wenn er aber sieht, dass die Provokation dich
kalt lässt wird er es in den meisten Fällen dabei belassen.

Deswegen kannst du einfach signalisieren, dass du das Gesagte verstanden hast und dann normal weitermachen, ohne dass
es dich beeinflusst.

Beispiel:

Jemand unterbricht dich und sagt: „Was Sie sagen, ergibt keinen Sinn.“

Daraufhin antwortest du: „Ok“ und vermittelst ihm, dass du seine Anmerkung gehört hast und dann machst du
einfach weiter. „Also dann gibt es da noch…“

Diese Technik ist sehr effektiv. Denn du bist nicht unhöflich und du ignorierst deinen Gegenüber nicht. Du
akzeptierst seine Meinung, aber lässt dich davon nicht beeinflussen.

Gute Deckel-Wörter sind:

 „So?“
 „Tatsächlich?“
 „Wirklich?“
 „In Ordnung“
 „Ich verstehe.“
 „Schade“
 „Ja“
 „Alles klar.“

Abwarten:

Als letztes zeige ich dir die Abwarte-Technik.

Diese ist gut, wenn dir erst einmal gar nichts einfällt.

Allerdings ist diese Technik schwerer anzuwenden, als du vielleicht denkst.

Sie besteht darin, nichts zu sagen und erst einmal abzuwarten. Dabei ist es wichtig, dass du den Blickkontakt hältst. Auf
keinen Fall wegschauen!
Du kannst auch nicken und den Gegenüber erwartungsvoll anschauen.

Wie wirkt diese Technik?

Du irritierst dein Gegenüber und gewinnst Zeit. Wenn du diese Technik anwendest, werden sich viele gezwungen fühlen,
weiterzureden. Sie werden probieren, sich zu erklären und zu rechtfertigen.

Das Schwere an dieser Übung ist es, die Spannung aufrecht zu erhalten und die Stille auszuhalten. Sogar wenn es richtig
unangenehm wird, musst du noch ein bisschen warten, damit die Technik funktioniert.

Übung: Den Angriff in Luft auflösen

Du willst diese Techniken anwenden und blöde Sprüche in Luft auflösen? Dann ist es superwichtig, dass du soziale
Spannungen aushalten kannst.

Wenn du diese Fähigkeit stärken willst, dann empfehle ich dir eine Blickkontakt-Übung.

Die Ausführung ist ganz einfach: Schau den Leuten in die Augen!

Für manche ist das ein Kinderspiel, für andere ist das eine Mammutaufgabe.

Für die Übung gibt es 3 Schwierigkeits-Grade:

 Für Beginner: Mache es dir noch nicht so schwer. Suche bewusst Blickkontakt und halte ihn so lange es dir möglich
ist. Mache kurze Pausen, wenn dir der Druck zu groß wird. Beginne bei dieser Übung am besten mit vertrauten
Personen und wende sie erst danach bei fremden Personen an.

 Für Fortgeschrittene: Laufe die Straße hinunter und schaue dabei wildfremden Menschen in die Augen. Halte den
Blickkontakt mindestens 5 Sekunden.

 Für Profis: Halte Blickkontakt so lange und intensiv bis dein Gegenüber wegschaut.

Achte bei dieser Übung darauf, dass du die anderen nicht vorwurfsvoll oder aggresiv anschaust. Probiere ihnen locker und
mit leichtem Lächeln in die Augen zu schauen. Und wenn du gelegentlich blinzelst, wirkt es auch nicht so, als würdest du
starren.

Übungen und Video-Training


Werde ein Meister des Wortduells:

Diese Übung wird langfristig einen Meister des Wortduells aus dir machen.

Die Übung besteht aus 5 simplen Schritten:

1. Sammele Angriffe: Erinnere dich an Situationen, in denen du blöd angemacht wurdest. Dann schreibe auf, was in
diesen Momenten zu dir gesagt wurde. Jetzt hast du eine Liste mit den Angriffen, auf die du vorbereitet sein
solltest.

2. Finde 3 mögliche Antworten auf jeden Angriff. Sei dabei nicht zu perfektionistisch. Variiere mit den Techniken.

3. Wenn du fertig bist, schaue die Antworten an, suche für jeden Angriff die beste Antwort heraus und unterstreiche
sie.

4. Wende die Antworten im echten Leben an: Ohne diesen Schritt bringt alles Üben nichts! Sei mutig und wende die
Antworten im echten Leben an. Denk nicht viel nach, sondern hau den Konter einfach raus.

5. Erweitere die Liste: Du machst neue Erfahrungen? Du wirst auf ungekannte Weise blöd angemacht? Dir fällt unter
der Dusche ein genialer Konter ein? Dann ergänze deine Liste. Dokumentiere deine Erfahrungen und erstelle deine
eigene kleine Schlagfertigkeits-Bibel.
Schlagfertigkeit lernen: Video – Übung
Diese Video-Übung bereitet dich auf die praktische Anwendung der Konter-Techniken vor.

Das Video enthält eine Reihe verbaler Angriffe. Deine Aufgabe ist es, auf jeden dieser Angriffe einen spontanen Konter zu
finden.

Spiele das Video ab und antworte mit lauter und klarer Stimme, dadurch entfaltet die Übung ihre volle Wirkung.

Ich empfehle die Übung in folgenden Variationen:

 Gibt es eine Technik die dir besonders zusagt? Dann spiele das Video ab und kontere jeden Angriff mit dieser
Technik ( z.B. Übertreibe jedes Mal maßlos, oder stelle jedes Mal die Rückfrage)

 Spiele das Video ab und versuche auf jeden Angriff humorvoll zu kontern

 Spiele das Video ab und versuche jeden Angriff sachlich zu entkräften

 Spiele das Video ab und kontere mit Gegenangriffen

 Spiele das Video ab und stimme den Angriffen zu

 Spiele das Video ab und antworte mit einer beliebigen Technik

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