Sie sind auf Seite 1von 20

Palandt versus Zöller – Bembo versus Ionic

Ein Schriftenvergleich mit Äquivalenzen


von Ulrich Stiehl, Heidelberg 2009

Im juristischen Buchbereich gibt es einbändige Nachschlagewerke, die jeweils einen Umfang


von rund 3000 Seiten haben und die bei kleinstem Schriftgrad versuchen, riesige Textmengen
unterzubringen. Im Beck-Verlag gehören dazu z.B. der Palandt (BGB), der Baumbach (ZPO) und
der Schönke-Schröder (StGB), die alle drei aus der "Bembo" (Adobe-Monotype) gesetzt sind
(wobei allerdings das §-Zeichen aus der "Times" und die §-Nummern aus der "Poster-Bodoni"
gesetzt sind). Dagegen verwendet der Kölner Otto Schmidt-Verlag in seinem Zöller (ZPO) eine
Bitstream-Kopie der alten Linotype "Ionic Nr. 5", die in "News 701 BT" umbenannt wurde.
Der Kontrast zwischen der Bembo und der Ionic könnte nicht größer sein. Die Adobe-Bembo ist
für Schriftgrade ab 11 Punkt aufwärts konzipiert. Das stört offenkundig den Beck-Verlag nicht,
der die spindeldürre Adobe-Bembo in 8 Punkt und teilweise (z.B. beim Baumbach, 66. Auflage)
sogar noch kleiner setzt, wodurch das ultimative Augenpulver für deutsche Juristen entsteht.
Ich besitze noch den Palandt von 1996, der damals aus einer ganz anderen Bembo gesetzt war
(und auch noch ohne das "Richter-R", siehe http://www.sanskritweb.net/forgers/richter.pdf).
Demgegenüber hat der Schmidt-Verlag mit der "Ionic" eine Schrift gewählt, die tatsächlich für
8 Punkt konzipiert wurde. Die "ionischen" Schriften, die bereits Mitte des 19. Jahrhunderts
entstanden und benannt wurden nach ionischen (gegenüber dorischen) griechischen Säulen,
umfassen u.a. "Ionic No. 5", "Aurora", "Imperial", "Corona" usw. und wurden von Bitstream
digitalisiert und sind daher auch auf Coreldraw-CDs enthalten. Neuschnitte sind die "Nimrod"
und die "Clarion". Zu beachten ist, daß der Monotype-Neuschnitt "Ionic 5" für kleinste Schrift-
grade völlig ungeeignet ist, weil die Strichstärke viel zu dünn ist.
Auf den nachfolgenden Seiten vergleichen wir den Zöller mit dem Palandt und bringen etliche
Schrifgrad-Äquivalenzen. Was den Schriftgrad bei Fonts anbelangt, so ist wenig bekannt, daß
es heute keine Normierungen mehr gibt mit der Folge, daß sich Schriftgrößen verschiedener
Fonts kaum noch vergleichen lassen. Dies gilt teils sogar für die gleiche Schrift der gleichen
Schriftfirma. Wer z.B. die "PostScript Type 1"-Version der "Adobe Utopia" benutzte und dann
die OpenType-Version der "Adobe Utopia" installiert, wird zu seinem Schrecken feststellen,
daß sie bei gleichem Schriftgrad völlig unterschiedlich laufen, weil Adobe bei der OTF-Version
die Glyphs pauschal um 5% verkleinert hat (siehe den optischen Vergleich unten auf Seite 20).
Es ist also heute oft sinnlos, einen in 8 Punkt aus der einen Schrift mit einem in 8 Punkt aus ei-
ner anderen Schrift gesetzten Text zu vergleichen. Vielmehr ist es erforderlich, Äquivalenzen
zu erzeugen, indem man beide Textblöcke nebeneinanderstellt und solange hinsichtlich von
Schriftgrad und Durchschuß experimentiert, bis beide Textblöcke etwa dieselbe Länge haben.
Eine andere Möglichkeit, die aber nur für Schriftexperten gangbar ist, besteht darin, daß man
die Glyphs von Fonts mit einem Programm intern vergrößert oder verkleinert, so daß die Fonts
hinsichtlich der Schriftgrade vergleichbar werden. So habe ich z.B. die Glyphs der "Ionic" (=
News 701 BT) um 8 % auf 92 % verkleinert und in "Ionic 92" umbenannt, ebenso "Imperial 96"
(verkleinert um 4% auf 96 %), "Nimrod 97" usw.
Ulrich Stiehl,
Heidelberg im Februar 2009

Palandt versus Zöller – Bembo versus Ionic, Seite 1, www.sanskritweb.net/fontdocs


Zöller im direkten Vergleich zum Palandt
(Zöller- Satzprobe entnommen aus Zöller, ZPO, 27. Auflage 2009, Seite 230)

Zöller-Ionic – 7,5 auf 9 p Palandt-Bembo – 8 auf 8 p


2) Handlungsverbot des abgelehnten Richters. Die Verpflich- 2) Handlungsverbot des abgelehnten Richters. Die Verpflichtung des
tung des abgelehnten Richters, sich jeder Amtshandlung zu abgelehnten Richters, sich jeder Amtshandlung zu enthalten (Handlungs-
enthalten (Handlungsverbot, Wartepflicht), besteht grds bei verbot, Wartepflicht), besteht grds bei Vorliegen eines nicht erledigten Ab-
Vorliegen eines nicht erledigten Ablehnungsgesuchs (dazu Rn
lehnungsgesuchs (dazu Rn 1). Das Handlungsverbot beginnt mit der Stel-
lung (Anbringung) des Ablehnungsantrags (BGH NJW 2001, 1503; § 44
1). Das Handlungsverbot beginnt mit der Stellung (Anbrin- Rn 1) und endet mit seiner rechtskräftigen Erledigung (Rn 1). Durch Ein-
gung) des Ablehnungsantrags (BGH NJW 2001, 1503; § 44 Rn 1) legung unstatthafter Rechtsmittel (s § 46 Rn 14,14a) wird aber das Ende der
und endet mit seiner rechtskräftigen Erledigung (Rn 1). Durch Wartepflicht nicht hinausgeschoben (BGH ZIP 2005, 45). Auf die Kennt-
Einlegung unstatthafter Rechtsmittel (s § 46 Rn 14,14a) wird niserlangung des abgelehnten Richters kommt es nicht an (Frankfurt –
aber das Ende der Wartepflicht nicht hinausgeschoben (BGH StSen – NJW 98, 1238). Der abgelehnte Richter hat namentl jede Hand-
ZIP 2005, 45). Auf die Kenntniserlangung des abgelehnten lung zu unterlassen, durch die die Entscheidung über das Ablehnungsgesuch
Richters kommt es nicht an (Frankfurt – StSen – NJW 98, beeinflusst werden könnte (arg Ausschließung gem § 45 I aE, vgl § 41 Rn
1238). Der abgelehnte Richter hat namentl jede Handlung zu
6). Eine über die Unterlassungspflicht hinausgehende Verpflichtung zur aktiven
Mitwirkung an der Beseitigung früherer Verfahrenshandlungen soll nicht
unterlassen, durch die die Entscheidung über das Ablehnungs- bestehen (so BGH NJW 2001, 1503; vgl aber Rn 4; uU Fall von § 156 II
gesuch beeinflusst werden könnte (arg Ausschließung gem § 45 Nr 3 entspr), insb soll in den Fällen gem § 42 Rn 23, 24 eine „Abhilfebe-
I aE, vgl § 41 Rn 6). Eine über die Unterlassungspflicht hinaus- fugnis“ ausscheiden (so E. Schneider ZAP 2002, 665). Die Verpflichtung
gehende Verpflichtung zur aktiven Mitwirkung an der Beseiti- zur Enthaltung von weiterer Amtstätigkeit beschränkt sich auf das Verf, in
gung früherer Verfahrenshandlungen soll nicht bestehen (so dem der Antrag gestellt ist; schweben mehrere Verf, bedarf es entspr weite-
BGH NJW 2001, 1503; vgl aber Rn 4; uU Fall von § 156 II Nr 3 rer Ablehnungsgesuche (BayObLG Rpfleger 80, 193; sa § 46 Rn 10). Die
entspr), insb soll in den Fällen gem § 42 Rn 23, 24 eine „Abhil- Wartepflicht bewirkt iErg einen Verfahrensstillstand (so BayVerfGH
febefugnis“ ausscheiden (so E. Schneider ZAP 2002, 665). Die
BayVBl 2000, 508 für richterl (Frist), führt aber nicht zur Hemmung von
Notfristen (BAG BB 2000,148). Ausnahmen vom Handlungsverbot gelten
Verpflichtung zur Enthaltung von weiterer Amtstätigkeit be- bei unaufschiebbaren Amtshandlungen (I) und uU bei Fortsetzung einer begonne-
schränkt sich auf das Verf, in dem der Antrag gestellt ist; nen mündl Verh (II 1; s Rn 3); eine „ungeschriebene“ Ausnahme greift bei
schweben mehrere Verf, bedarf es entspr weiterer Ablehnungs- offensichtl missbräuchl Ablehnungsgesuchen ein (Behandlung: § 42 Rn 6; § 45
gesuche (BayObLG Rpfleger 80, 193; sa § 46 Rn 10). Die Warte- Rn 4; § 49 Rn 3). Rechtsfolgen bei Verletzung der Wartepflicht: Rn 4-
pflicht bewirkt iErg einen Verfahrensstillstand (so BayVerfGH 7.
BayVBl 2000, 508 für richterl (Frist), führt aber nicht zur Hem- 3) Handlungsbefugnis bei Ablehnung außerhalb der mündl Verh
mung von Notfristen (BAG BB 2000,148). Ausnahmen vom (I). Die Notwendigkeit der Unterscheidung in zeitl Hinsicht ergibt sich seit
Handlungsverbot gelten bei unaufschiebbaren Amtshandlun- 1.9.2004 aus II 1 (Rn 3a). Wurde der Richter vor Beginn (§ 220 I) oder
gen (I) und uU bei Fortsetzung einer begonnenen mündl Verh nach Schluss der mündl Verh (§ 136 IV) abgelehnt, ist er nur zur Erledi-
(II 1; s Rn 3); eine „ungeschriebene“ Ausnahme greift bei offen- gung unaufschiebbarer Amtshandlungen befugt. Der abgelehnte Rich-
sichtl missbräuchl Ablehnungsgesuchen ein (Behandlung: § 42
ter darf nur Handlungen vornehmen, die wegen ihrer Dringlichkeit keinen
Aufschub dulden. Unaufschiebbar sind nur solche Handlungen, die einer
Rn 6; § 45 Rn 4; § 49 Rn 3). Rechtsfolgen bei Verletzung der Partei wesentl Nachteile ersparen oder bei deren Unterlassung Gefahr im
Wartepflicht: Rn 4-7. Verzug ist (Celle NJW-RR 89, 569). Dazu gehören: Maßnahmen der Sit-
3) Handlungsbefugnis bei Ablehnung außerhalb der mündl zungspolizei (§§ 177-180 GVG; LSG Essen NJW 73, 2224); Terminaufhe-
Verh (I). Die Notwendigkeit der Unterscheidung in zeitl Hin- bungen, nicht aber: Terminsbestimmung (vgl Köln NJW-RR 86, 420;
sicht ergibt sich seit 1.9.2004 aus II 1 (Rn 3a). Wurde der Rich-
Hamburg NJW 92, 1463; aA LG Leipzig MDR 2000, 106 m abl Anm E.
Schneider), uU aber Zu-Ende-Führung eines Termins (vgl Celle NJW-RR
ter vor Beginn (§ 220 I) oder nach Schluss der mündl Verh (§ 89, 569 mwN für Versteigerungstermin; s dazu auch § 49 Rn 4; II bringt
136 IV) abgelehnt, ist er nur zur Erledigung unaufschiebbarer insoweit wegen II 2 keine Hilfe, s unten Rn 3a [c]); Eilentscheidungen, zB
Amtshandlungen befugt. Der abgelehnte Richter darf nur Einstellung der ZwV gem § 719, Arrest und einstw Verfügung (auch durch
Handlungen vornehmen, die wegen ihrer Dringlichkeit keinen Urteil), Beweissicherung, in Ausnahmefällen auch Endurteile
Aufschub dulden. Unaufschiebbar sind nur solche Handlungen, (ThP/Hüßtege Rn 1; aA WSch/Niemann Rn 3). Die zulässig gem I vor-
die einer Partei wesentl Nachteile ersparen oder bei deren Un- genommenen Amtshandlungen verstoßen nicht gegen das Verbot gem Rn
terlassung Gefahr im Verzug ist (Celle NJW-RR 89, 569). Dazu 2, sind wirksam (ThP/Hüßtege Rn 2, hM) und bleiben es auch dann,
gehören: Maßnahmen der Sitzungspolizei (§§ 177-180 GVG;
wenn die Ablehnung später für begründet erklärt wird; die gem I vorge-
nommenen Amtshandlungen sind im Unterschied zu II 2 von dem an die
LSG Essen NJW 73, 2224); Terminaufhebungen, nicht aber: Stelle des ausgeschiedenen Richters (s § 42 Rn 7) getretenen neuen Richter
Terminsbestimmung (vgl Köln NJW-RR 86, 420; Hamburg NJW nicht zu wiederholen.
92, 1463; aA LG Leipzig MDR 2000, 106 m abl Anm E. Schnei-
der), uU aber Zu-Ende-Führung eines Termins (vgl Celle NJW-
RR 89, 569 mwN für Versteigerungstermin; s dazu auch § 49 Rn
4; II bringt insoweit wegen II 2 keine Hilfe, s unten Rn 3a [c]);
Eilentscheidungen, zB Einstellung der ZwV gem § 719, Arrest
und einstw Verfügung (auch durch Urteil), Beweissicherung, in
Ausnahmefällen auch Endurteile (ThP/Hüßtege Rn 1; aA
WSch/Niemann Rn 3). Die zulässig gem I vorgenommenen
Amtshandlungen verstoßen nicht gegen das Verbot gem Rn 2,
sind wirksam (ThP/Hüßtege Rn 2, hM) und bleiben es auch
dann, wenn die Ablehnung später für begründet erklärt wird;
die gem I vorgenommenen Amtshandlungen sind im Unter-
schied zu II 2 von dem an die Stelle des ausgeschiedenen Rich-
ters (s § 42 Rn 7) getretenen neuen Richter nicht zu wiederho-
len.

Technischer Hinweis: Die Jura-Bücher des Beck-Verlags werden oft noch im Didot-Punkt gesetzt. So haben z.B. die
Zeilen im Schönke/Schröder (27. Auflage) den Vorschub von 3 mm = 8 Punkt (0,375 mm x 8 = 3 mm). Beim Palandt
geht jedoch die Rechnung nicht auf, weil möglicherweise die Seiten um einen bestimmten Prozentsatz verkleinert
wurden. Wiederum andres gilt für den Baumbach, der einen noch kleineren Schriftgrad aufweist Wir gehen hier von
einem Mittelwert für die Beck-Einbänder von 8 auf 8 Punkt Bembo aus (als Pica-Point, also nicht als Didot-Punkt).

Palandt versus Zöller – Bembo versus Ionic, Seite 2, www.sanskritweb.net/fontdocs


Palandt im direkten Vergleich zum Zöller
(Palandt- Satzprobe entnommen aus Palandt, BGB, 67. Auflage 2008, Seite 90)

Palandt-Bembo – 8 auf 8 p Zöller-Ionic – 7,5 auf 9 p


bb) Offener. Umstr ist die Behandlg des sog externen od offenen Kal- bb) Offener. Umstr ist die Behandlg des sog externen od of-
kulationsIrrt, dh des Falles, dass die fehlerh Kalkulation ausdrückl zum Ggst fenen KalkulationsIrrt, dh des Falles, dass die fehlerh Kalkula-
der VertrVerhandlgen gemacht worden ist. Das RG hat in diesen Fällen tion ausdrückl zum Ggst der VertrVerhandlgen gemacht wor-
einen erweiterten Inhaltsirrtum (Rn 17) angenommen u ein AnfechtgsR den ist. Das RG hat in diesen Fällen einen erweiterten Inhalts-
bejaht (RG 64, 268, 162, 201). Es hat diese Grds nicht nur bei reinen Re-
chenfehlern (RG 101, 107 „Silberfall“) angewandt, sond auch bei Zugrun- irrtum (Rn 17) angenommen u ein AnfechtgsR bejaht (RG 64,
delegg von unricht Devisen- (RG 105, 406 „Rubelfall“) od Börsenkursen 268, 162, 201). Es hat diese Grds nicht nur bei reinen Rechen-
(RG 116, 15). Diese Rspr wird von der hL (Flume § 23 4 e, Medicus AT fehlern (RG 101, 107 „Silberfall“) angewandt, sond auch bei
Rn 758, Larenz/Wolf § 36 Rn 65) u wohl auch vom BGH (139, 177) mit Zugrundelegg von unricht Devisen- (RG 105, 406 „Rubelfall“)
Recht abgelehnt. Der offene Kalkulationsirrtum begründet als Motivirrtum od Börsenkursen (RG 116, 15). Diese Rspr wird von der hL
ebso wie der vom ErklGegner erkannte Berechngsfehler kein AnfechtgsR (Flume § 23 4 e, Medicus AT Rn 758, Larenz/Wolf § 36 Rn 65) u
(BGH aaO, Kindl WM 99, 2198). Ob u inwieweit er nach and RGrds kor- wohl auch vom BGH (139, 177) mit Recht abgelehnt. Der offene
rigiert werden kann, hängt von den Umst des Einzelfalles ab: – (1) Die Kalkulationsirrtum begründet als Motivirrtum ebso wie der
Auslegung (§§ 133, 157) kann ergeben, dass die Part als Preis nicht den
ziffernmäß genannten Endbetrag, sond die falsch addierten Einzelbeträge vom ErklGegner erkannte Berechngsfehler kein AnfechtgsR
(BGH BB 06, 1650, Ffin WM 01, 565), den Tageskurs (LG Kleve NJW 91, (BGH aaO, Kindl WM 99, 2198). Ob u inwieweit er nach and
1066) od eine bestimmte Methode der Preisbemessg vereinb haben (Wieser RGrds korrigiert werden kann, hängt von den Umst des Einzel-
NJW 72, 708/711, John JuS 83, 176). In diesen Fällen ist die Angabe des falles ab: – (1) Die Auslegung (§§ 133, 157) kann ergeben, dass
unricht Preises ledigl eine unschädl falsa demonstratio. Maßg ist der nicht die Part als Preis nicht den ziffernmäß genannten Endbetrag,
kalkulierte Preis. Anders, wenn der geforderte höhere Ansatz wg Weigerg sond die falsch addierten Einzelbeträge (BGH BB 06, 1650, Ffin
der GgPart nicht in die Kalkulation aufgenommen wird (BGH NJW 06, WM 01, 565), den Tageskurs (LG Kleve NJW 91, 1066) od eine
3139). – (2) Dissens. Führt die Auslegg zu dem Ergebn, dass der ziffern- bestimmte Methode der Preisbemessg vereinb haben (Wieser
mäß festgelegte Betrag u die Grds seiner Bemessg den gleichen Stellenwert
haben, ist der Vertr wg des bestehden Widerspr unwirks. So lag es wohl im NJW 72, 708/711, John JuS 83, 176). In diesen Fällen ist die An-
Silberfall (RG 101, 107). UnwirksamkGrd ist Dissens. – (3) § 242. Ist der gabe des unricht Preises ledigl eine unschädl falsa demonstra-
ziffermäß genannte Betrag als Preis vereinb worden, ist zu unterscheiden. tio. Maßg ist der nicht kalkulierte Preis. Anders, wenn der ge-
Handelt es sich, wie in einigen der Börsenkursfälle, um einen gemeins Irrt forderte höhere Ansatz wg Weigerg der GgPart nicht in die
der Part, sind die Grds über das Fehlen der GeschGrdlage (§ 313 Rn 38f) Kalkulation aufgenommen wird (BGH NJW 06, 3139). – (2) Dis-
anzuwenden (Ffm MDR 71, 841, Larenz/Wolf § 36 Rn 62). Handelt es sens. Führt die Auslegg zu dem Ergebn, dass der ziffernmäß
sich um die Kalkulation einer VertrPart, ist der offene Kalkulationsfehler festgelegte Betrag u die Grds seiner Bemessg den gleichen
grdsätzl auch unter dem GesichtsPkt des § 313 unerhebl (BGH NJW 81, Stellenwert haben, ist der Vertr wg des bestehden Widerspr
1551, NJW-RR 86, 569). Eine Anpassg ist nur geboten, wenn der and Teil
sich die unricht Kalkulation soweit zu eigen gemacht hat, dass eine Verwei- unwirks. So lag es wohl im Silberfall (RG 101, 107). Unwirk-
gerg der Anpassg gg das Verbot des venire contra factum proprium verstoßen samkGrd ist Dissens. – (3) § 242. Ist der ziffermäß genannte Be-
würde (BGH NJW RR 95, 1360). – (4) Rechtsmissbrauch. Sind die trag als Preis vereinb worden, ist zu unterscheiden. Handelt es
Grds der Rn 20-21 a nicht anwendb, kann der Kalkulationsirrtum aus- sich, wie in einigen der Börsenkursfälle, um einen gemeins Irrt
nahmsw den Einwand des RMissbr rechtfertigen. Für den offenen Kalkula- der Part, sind die Grds über das Fehlen der GeschGrdlage (§
tionsirrtum müssen insow die gleichen RGrds gelten, die der BGH (139, 313 Rn 38f) anzuwenden (Ffm MDR 71, 841, Larenz/Wolf § 36
177) für den verdeckten, aber erkannten Kalkulationsfehler entwickelt hat Rn 62). Handelt es sich um die Kalkulation einer VertrPart, ist
(Rn 18). Allein die Kenntnis des Irrtums rechtfertigt die Anwendg des § der offene Kalkulationsfehler grdsätzl auch unter dem Ge-
242 nicht (BGH 139, 177), erst recht nicht bloße Erkennbark (BGH aaO u
NJW 80, 180). Weiß der ErklEmpfänger vom Kalkulationsirrtum od ent- sichtsPkt des § 313 unerhebl (BGH NJW 81, 1551, NJW-RR 86,
zieht er sich treuwidr der Kenntnis, handelt er aber missbräuchl, wenn er 569). Eine Anpassg ist nur geboten, wenn der and Teil sich die
auf VertrErf besteht, obwohl er bereits bei VertrSchluss erkannt hat, dass die unricht Kalkulation soweit zu eigen gemacht hat, dass eine
VertrDchführg für den Erklärden schlechthin unzumutb ist (BGH aaO). Verweigerg der Anpassg gg das Verbot des venire contra fac-
Der ErklEmpfänger muss den Erklärden auf den Kalkulationsfehler hinwei- tum proprium verstoßen würde (BGH NJW RR 95, 1360). – (4)
sen. Die Verletzg dieser Pfl führt aber nur dann zu einem SchadErsAnspr, Rechtsmissbrauch. Sind die Grds der Rn 20-21 a nicht an-
wenn der Hinw vor der Abgabe eines verbindl Angebots zu geben war od wendb, kann der Kalkulationsirrtum ausnahmsw den Einwand
dem Erklärden gem § 242 ohnehin ein VertrLösgsR zustand (Rn 18). des RMissbr rechtfertigen. Für den offenen Kalkulationsirrtum
müssen insow die gleichen RGrds gelten, die der BGH (139,
177) für den verdeckten, aber erkannten Kalkulationsfehler
entwickelt hat (Rn 18). Allein die Kenntnis des Irrtums recht-
fertigt die Anwendg des § 242 nicht (BGH 139, 177), erst recht
nicht bloße Erkennbark (BGH aaO u NJW 80, 180). Weiß der
ErklEmpfänger vom Kalkulationsirrtum od entzieht er sich
treuwidr der Kenntnis, handelt er aber missbräuchl, wenn er
auf VertrErf besteht, obwohl er bereits bei VertrSchluss er-
kannt hat, dass die VertrDchführg für den Erklärden schlecht-
hin unzumutb ist (BGH aaO). Der ErklEmpfänger muss den
Erklärden auf den Kalkulationsfehler hinweisen. Die Verletzg
dieser Pfl führt aber nur dann zu einem SchadErsAnspr, wenn
der Hinw vor der Abgabe eines verbindl Angebots zu geben war
od dem Erklärden gem § 242 ohnehin ein VertrLösgsR zustand
(Rn 18).

Palandt versus Zöller – Bembo versus Ionic, Seite 3, www.sanskritweb.net/fontdocs


Zöller-Äquivalenz 1

Zöller-Ionic – 7,5 auf 9 p Ionic 92 BT – 8 auf 9,25 p


2) Handlungsverbot des abgelehnten Richters. Die Verpflich- 2) Handlungsverbot des abgelehnten Richters. Die Verpflich-
tung des abgelehnten Richters, sich jeder Amtshandlung zu tung des abgelehnten Richters, sich jeder Amtshandlung zu
enthalten (Handlungsverbot, Wartepflicht), besteht grds bei enthalten (Handlungsverbot, Wartepflicht), besteht grds bei
Vorliegen eines nicht erledigten Ablehnungsgesuchs (dazu Rn Vorliegen eines nicht erledigten Ablehnungsgesuchs (dazu Rn
1). Das Handlungsverbot beginnt mit der Stellung (Anbrin- 1). Das Handlungsverbot beginnt mit der Stellung (Anbringung)
gung) des Ablehnungsantrags (BGH NJW 2001, 1503; § 44 Rn 1) des Ablehnungsantrags (BGH NJW 2001, 1503; § 44 Rn 1) und
und endet mit seiner rechtskräftigen Erledigung (Rn 1). Durch endet mit seiner rechtskräftigen Erledigung (Rn 1). Durch Ein-
Einlegung unstatthafter Rechtsmittel (s § 46 Rn 14,14a) wird legung unstatthafter Rechtsmittel (s § 46 Rn 14,14a) wird aber
aber das Ende der Wartepflicht nicht hinausgeschoben (BGH das Ende der Wartepflicht nicht hinausgeschoben (BGH ZIP
ZIP 2005, 45). Auf die Kenntniserlangung des abgelehnten 2005, 45). Auf die Kenntniserlangung des abgelehnten Richters
Richters kommt es nicht an (Frankfurt – StSen – NJW 98, kommt es nicht an (Frankfurt – StSen – NJW 98, 1238). Der ab-
1238). Der abgelehnte Richter hat namentl jede Handlung zu gelehnte Richter hat namentl jede Handlung zu unterlassen,
unterlassen, durch die die Entscheidung über das Ablehnungs- durch die die Entscheidung über das Ablehnungsgesuch beein-
gesuch beeinflusst werden könnte (arg Ausschließung gem § 45 flusst werden könnte (arg Ausschließung gem § 45 I aE, vgl § 41
I aE, vgl § 41 Rn 6). Eine über die Unterlassungspflicht hinaus- Rn 6). Eine über die Unterlassungspflicht hinausgehende Ver-
gehende Verpflichtung zur aktiven Mitwirkung an der Beseiti-
pflichtung zur aktiven Mitwirkung an der Beseitigung früherer
gung früherer Verfahrenshandlungen soll nicht bestehen (so
Verfahrenshandlungen soll nicht bestehen (so BGH NJW 2001,
BGH NJW 2001, 1503; vgl aber Rn 4; uU Fall von § 156 II Nr 3
1503; vgl aber Rn 4; uU Fall von § 156 II Nr 3 entspr), insb soll in
entspr), insb soll in den Fällen gem § 42 Rn 23, 24 eine „Abhil-
den Fällen gem § 42 Rn 23, 24 eine „Abhilfebefugnis“ ausschei-
febefugnis“ ausscheiden (so E. Schneider ZAP 2002, 665). Die
den (so E. Schneider ZAP 2002, 665). Die Verpflichtung zur Ent-
Verpflichtung zur Enthaltung von weiterer Amtstätigkeit be-
schränkt sich auf das Verf, in dem der Antrag gestellt ist;
haltung von weiterer Amtstätigkeit beschränkt sich auf das Verf,
schweben mehrere Verf, bedarf es entspr weiterer Ablehnungs- in dem der Antrag gestellt ist; schweben mehrere Verf, bedarf es
gesuche (BayObLG Rpfleger 80, 193; sa § 46 Rn 10). Die Warte- entspr weiterer Ablehnungsgesuche (BayObLG Rpfleger 80, 193;
pflicht bewirkt iErg einen Verfahrensstillstand (so BayVerfGH sa § 46 Rn 10). Die Wartepflicht bewirkt iErg einen Verfahrens-
BayVBl 2000, 508 für richterl (Frist), führt aber nicht zur Hem- stillstand (so BayVerfGH BayVBl 2000, 508 für richterl (Frist),
mung von Notfristen (BAG BB 2000,148). Ausnahmen vom führt aber nicht zur Hemmung von Notfristen (BAG BB
Handlungsverbot gelten bei unaufschiebbaren Amtshandlun- 2000,148). Ausnahmen vom Handlungsverbot gelten bei unauf-
gen (I) und uU bei Fortsetzung einer begonnenen mündl Verh schiebbaren Amtshandlungen (I) und uU bei Fortsetzung einer
(II 1; s Rn 3); eine „ungeschriebene“ Ausnahme greift bei offen- begonnenen mündl Verh (II 1; s Rn 3); eine „ungeschriebene“
sichtl missbräuchl Ablehnungsgesuchen ein (Behandlung: § 42 Ausnahme greift bei offensichtl missbräuchl Ablehnungsgesu-
Rn 6; § 45 Rn 4; § 49 Rn 3). Rechtsfolgen bei Verletzung der chen ein (Behandlung: § 42 Rn 6; § 45 Rn 4; § 49 Rn 3). Rechts-
Wartepflicht: Rn 4-7. folgen bei Verletzung der Wartepflicht: Rn 4-7.
3) Handlungsbefugnis bei Ablehnung außerhalb der mündl 3) Handlungsbefugnis bei Ablehnung außerhalb der mündl Verh
Verh (I). Die Notwendigkeit der Unterscheidung in zeitl Hin- (I). Die Notwendigkeit der Unterscheidung in zeitl Hinsicht er-
sicht ergibt sich seit 1.9.2004 aus II 1 (Rn 3a). Wurde der Rich- gibt sich seit 1.9.2004 aus II 1 (Rn 3a). Wurde der Richter vor
ter vor Beginn (§ 220 I) oder nach Schluss der mündl Verh (§ Beginn (§ 220 I) oder nach Schluss der mündl Verh (§ 136 IV)
136 IV) abgelehnt, ist er nur zur Erledigung unaufschiebbarer abgelehnt, ist er nur zur Erledigung unaufschiebbarer Amts-
Amtshandlungen befugt. Der abgelehnte Richter darf nur handlungen befugt. Der abgelehnte Richter darf nur Handlun-
Handlungen vornehmen, die wegen ihrer Dringlichkeit keinen gen vornehmen, die wegen ihrer Dringlichkeit keinen Aufschub
Aufschub dulden. Unaufschiebbar sind nur solche Handlungen, dulden. Unaufschiebbar sind nur solche Handlungen, die einer
die einer Partei wesentl Nachteile ersparen oder bei deren Un- Partei wesentl Nachteile ersparen oder bei deren Unterlassung
terlassung Gefahr im Verzug ist (Celle NJW-RR 89, 569). Dazu Gefahr im Verzug ist (Celle NJW-RR 89, 569). Dazu gehören:
gehören: Maßnahmen der Sitzungspolizei (§§ 177-180 GVG; Maßnahmen der Sitzungspolizei (§§ 177-180 GVG; LSG Essen
LSG Essen NJW 73, 2224); Terminaufhebungen, nicht aber: NJW 73, 2224); Terminaufhebungen, nicht aber: Terminsbe-
Terminsbestimmung (vgl Köln NJW-RR 86, 420; Hamburg NJW stimmung (vgl Köln NJW-RR 86, 420; Hamburg NJW 92, 1463;
92, 1463; aA LG Leipzig MDR 2000, 106 m abl Anm E. Schnei- aA LG Leipzig MDR 2000, 106 m abl Anm E. Schneider), uU aber
der), uU aber Zu-Ende-Führung eines Termins (vgl Celle NJW- Zu-Ende-Führung eines Termins (vgl Celle NJW-RR 89, 569
RR 89, 569 mwN für Versteigerungstermin; s dazu auch § 49 Rn mwN für Versteigerungstermin; s dazu auch § 49 Rn 4; II bringt
4; II bringt insoweit wegen II 2 keine Hilfe, s unten Rn 3a [c]); insoweit wegen II 2 keine Hilfe, s unten Rn 3a [c]); Eilentschei-
Eilentscheidungen, zB Einstellung der ZwV gem § 719, Arrest dungen, zB Einstellung der ZwV gem § 719, Arrest und einstw
und einstw Verfügung (auch durch Urteil), Beweissicherung, in Verfügung (auch durch Urteil), Beweissicherung, in Ausnahme-
Ausnahmefällen auch Endurteile (ThP/Hüßtege Rn 1; aA
fällen auch Endurteile (ThP/Hüßtege Rn 1; aA WSch/Niemann
WSch/Niemann Rn 3). Die zulässig gem I vorgenommenen
Rn 3). Die zulässig gem I vorgenommenen Amtshandlungen ver-
Amtshandlungen verstoßen nicht gegen das Verbot gem Rn 2,
stoßen nicht gegen das Verbot gem Rn 2, sind wirksam
sind wirksam (ThP/Hüßtege Rn 2, hM) und bleiben es auch
(ThP/Hüßtege Rn 2, hM) und bleiben es auch dann, wenn die
dann, wenn die Ablehnung später für begründet erklärt wird;
Ablehnung später für begründet erklärt wird; die gem I vorge-
die gem I vorgenommenen Amtshandlungen sind im Unter-
schied zu II 2 von dem an die Stelle des ausgeschiedenen Rich-
nommenen Amtshandlungen sind im Unterschied zu II 2 von
ters (s § 42 Rn 7) getretenen neuen Richter nicht zu wiederho- dem an die Stelle des ausgeschiedenen Richters (s § 42 Rn 7)
len. getretenen neuen Richter nicht zu wiederholen.

Palandt versus Zöller – Bembo versus Ionic, Seite 4, www.sanskritweb.net/fontdocs


Zöller-Äquivalenz 2

Zöller-Ionic – 7,5 auf 9 p Imperial 96 BT – 8 auf 9,25 p


2) Handlungsverbot des abgelehnten Richters. Die Verpflich- 2) Handlungsverbot des abgelehnten Richters. Die Verpflich-
tung des abgelehnten Richters, sich jeder Amtshandlung zu tung des abgelehnten Richters, sich jeder Amtshandlung zu ent-
enthalten (Handlungsverbot, Wartepflicht), besteht grds bei halten (Handlungsverbot, Wartepflicht), besteht grds bei Vorlie-
Vorliegen eines nicht erledigten Ablehnungsgesuchs (dazu Rn gen eines nicht erledigten Ablehnungsgesuchs (dazu Rn 1). Das
1). Das Handlungsverbot beginnt mit der Stellung (Anbrin- Handlungsverbot beginnt mit der Stellung (Anbringung) des Ab-
gung) des Ablehnungsantrags (BGH NJW 2001, 1503; § 44 Rn 1) lehnungsantrags (BGH NJW 2001, 1503; § 44 Rn 1) und endet mit
und endet mit seiner rechtskräftigen Erledigung (Rn 1). Durch seiner rechtskräftigen Erledigung (Rn 1). Durch Einlegung un-
Einlegung unstatthafter Rechtsmittel (s § 46 Rn 14,14a) wird statthafter Rechtsmittel (s § 46 Rn 14,14a) wird aber das Ende der
aber das Ende der Wartepflicht nicht hinausgeschoben (BGH Wartepflicht nicht hinausgeschoben (BGH ZIP 2005, 45). Auf die
ZIP 2005, 45). Auf die Kenntniserlangung des abgelehnten Kenntniserlangung des abgelehnten Richters kommt es nicht an
Richters kommt es nicht an (Frankfurt – StSen – NJW 98, (Frankfurt – StSen – NJW 98, 1238). Der abgelehnte Richter hat
1238). Der abgelehnte Richter hat namentl jede Handlung zu namentl jede Handlung zu unterlassen, durch die die Entschei-
unterlassen, durch die die Entscheidung über das Ablehnungs- dung über das Ablehnungsgesuch beeinflusst werden könnte (arg
gesuch beeinflusst werden könnte (arg Ausschließung gem § 45 Ausschließung gem § 45 I aE, vgl § 41 Rn 6). Eine über die Unter-
I aE, vgl § 41 Rn 6). Eine über die Unterlassungspflicht hinaus- lassungspflicht hinausgehende Verpflichtung zur aktiven Mitwir-
gehende Verpflichtung zur aktiven Mitwirkung an der Beseiti-
kung an der Beseitigung früherer Verfahrenshandlungen soll
gung früherer Verfahrenshandlungen soll nicht bestehen (so
nicht bestehen (so BGH NJW 2001, 1503; vgl aber Rn 4; uU Fall
BGH NJW 2001, 1503; vgl aber Rn 4; uU Fall von § 156 II Nr 3
von § 156 II Nr 3 entspr), insb soll in den Fällen gem § 42 Rn 23,
entspr), insb soll in den Fällen gem § 42 Rn 23, 24 eine „Abhil-
24 eine „Abhilfebefugnis“ ausscheiden (so E. Schneider ZAP
febefugnis“ ausscheiden (so E. Schneider ZAP 2002, 665). Die
2002, 665). Die Verpflichtung zur Enthaltung von weiterer
Verpflichtung zur Enthaltung von weiterer Amtstätigkeit be-
schränkt sich auf das Verf, in dem der Antrag gestellt ist;
Amtstätigkeit beschränkt sich auf das Verf, in dem der Antrag
schweben mehrere Verf, bedarf es entspr weiterer Ablehnungs- gestellt ist; schweben mehrere Verf, bedarf es entspr weiterer
gesuche (BayObLG Rpfleger 80, 193; sa § 46 Rn 10). Die Warte- Ablehnungsgesuche (BayObLG Rpfleger 80, 193; sa § 46 Rn 10).
pflicht bewirkt iErg einen Verfahrensstillstand (so BayVerfGH Die Wartepflicht bewirkt iErg einen Verfahrensstillstand (so
BayVBl 2000, 508 für richterl (Frist), führt aber nicht zur Hem- BayVerfGH BayVBl 2000, 508 für richterl (Frist), führt aber nicht
mung von Notfristen (BAG BB 2000,148). Ausnahmen vom zur Hemmung von Notfristen (BAG BB 2000,148). Ausnahmen
Handlungsverbot gelten bei unaufschiebbaren Amtshandlun- vom Handlungsverbot gelten bei unaufschiebbaren Amtshandlun-
gen (I) und uU bei Fortsetzung einer begonnenen mündl Verh gen (I) und uU bei Fortsetzung einer begonnenen mündl Verh (II
(II 1; s Rn 3); eine „ungeschriebene“ Ausnahme greift bei offen- 1; s Rn 3); eine „ungeschriebene“ Ausnahme greift bei offensichtl
sichtl missbräuchl Ablehnungsgesuchen ein (Behandlung: § 42 missbräuchl Ablehnungsgesuchen ein (Behandlung: § 42 Rn 6; §
Rn 6; § 45 Rn 4; § 49 Rn 3). Rechtsfolgen bei Verletzung der 45 Rn 4; § 49 Rn 3). Rechtsfolgen bei Verletzung der Warte-
Wartepflicht: Rn 4-7. pflicht: Rn 4-7.
3) Handlungsbefugnis bei Ablehnung außerhalb der mündl 3) Handlungsbefugnis bei Ablehnung außerhalb der mündl
Verh (I). Die Notwendigkeit der Unterscheidung in zeitl Hin- Verh (I). Die Notwendigkeit der Unterscheidung in zeitl Hinsicht
sicht ergibt sich seit 1.9.2004 aus II 1 (Rn 3a). Wurde der Rich- ergibt sich seit 1.9.2004 aus II 1 (Rn 3a). Wurde der Richter vor
ter vor Beginn (§ 220 I) oder nach Schluss der mündl Verh (§ Beginn (§ 220 I) oder nach Schluss der mündl Verh (§ 136 IV)
136 IV) abgelehnt, ist er nur zur Erledigung unaufschiebbarer abgelehnt, ist er nur zur Erledigung unaufschiebbarer Amts-
Amtshandlungen befugt. Der abgelehnte Richter darf nur handlungen befugt. Der abgelehnte Richter darf nur Handlungen
Handlungen vornehmen, die wegen ihrer Dringlichkeit keinen vornehmen, die wegen ihrer Dringlichkeit keinen Aufschub dul-
Aufschub dulden. Unaufschiebbar sind nur solche Handlungen, den. Unaufschiebbar sind nur solche Handlungen, die einer Par-
die einer Partei wesentl Nachteile ersparen oder bei deren Un- tei wesentl Nachteile ersparen oder bei deren Unterlassung Ge-
terlassung Gefahr im Verzug ist (Celle NJW-RR 89, 569). Dazu fahr im Verzug ist (Celle NJW-RR 89, 569). Dazu gehören:
gehören: Maßnahmen der Sitzungspolizei (§§ 177-180 GVG; Maßnahmen der Sitzungspolizei (§§ 177-180 GVG; LSG Essen
LSG Essen NJW 73, 2224); Terminaufhebungen, nicht aber: NJW 73, 2224); Terminaufhebungen, nicht aber: Terminsbe-
Terminsbestimmung (vgl Köln NJW-RR 86, 420; Hamburg NJW stimmung (vgl Köln NJW-RR 86, 420; Hamburg NJW 92, 1463;
92, 1463; aA LG Leipzig MDR 2000, 106 m abl Anm E. Schnei- aA LG Leipzig MDR 2000, 106 m abl Anm E. Schneider), uU aber
der), uU aber Zu-Ende-Führung eines Termins (vgl Celle NJW- Zu-Ende-Führung eines Termins (vgl Celle NJW-RR 89, 569 mwN
RR 89, 569 mwN für Versteigerungstermin; s dazu auch § 49 Rn für Versteigerungstermin; s dazu auch § 49 Rn 4; II bringt
4; II bringt insoweit wegen II 2 keine Hilfe, s unten Rn 3a [c]); insoweit wegen II 2 keine Hilfe, s unten Rn 3a [c]); Eilent-
Eilentscheidungen, zB Einstellung der ZwV gem § 719, Arrest scheidungen, zB Einstellung der ZwV gem § 719, Arrest und
und einstw Verfügung (auch durch Urteil), Beweissicherung, in einstw Verfügung (auch durch Urteil), Beweissicherung, in Aus-
Ausnahmefällen auch Endurteile (ThP/Hüßtege Rn 1; aA
nahmefällen auch Endurteile (ThP/Hüßtege Rn 1; aA WSch/Nie-
WSch/Niemann Rn 3). Die zulässig gem I vorgenommenen
mann Rn 3). Die zulässig gem I vorgenommenen Amtshand-
Amtshandlungen verstoßen nicht gegen das Verbot gem Rn 2,
lungen verstoßen nicht gegen das Verbot gem Rn 2, sind
sind wirksam (ThP/Hüßtege Rn 2, hM) und bleiben es auch
wirksam (ThP/Hüßtege Rn 2, hM) und bleiben es auch dann,
dann, wenn die Ablehnung später für begründet erklärt wird;
wenn die Ablehnung später für begründet erklärt wird; die gem I
die gem I vorgenommenen Amtshandlungen sind im Unter-
schied zu II 2 von dem an die Stelle des ausgeschiedenen Rich-
vorgenommenen Amtshandlungen sind im Unterschied zu II 2
ters (s § 42 Rn 7) getretenen neuen Richter nicht zu wiederho- von dem an die Stelle des ausgeschiedenen Richters (s § 42 Rn 7)
len. getretenen neuen Richter nicht zu wiederholen.

Palandt versus Zöller – Bembo versus Ionic, Seite 5, www.sanskritweb.net/fontdocs


Zöller-Äquivalenz 3

Zöller-Ionic – 7,5 auf 9 p Nimrod 97 MT – 8 auf 9,25 p


2) Handlungsverbot des abgelehnten Richters. Die Verpflich- 2) Handlungsverbot des abgelehnten Richters. Die Ver-
tung des abgelehnten Richters, sich jeder Amtshandlung zu pflichtung des abgelehnten Richters, sich jeder Amtshandlung
enthalten (Handlungsverbot, Wartepflicht), besteht grds bei zu enthalten (Handlungsverbot, Wartepflicht), besteht grds bei
Vorliegen eines nicht erledigten Ablehnungsgesuchs (dazu Rn Vorliegen eines nicht erledigten Ablehnungsgesuchs (dazu Rn
1). Das Handlungsverbot beginnt mit der Stellung (Anbrin- 1). Das Handlungsverbot beginnt mit der Stellung (Anbringung)
gung) des Ablehnungsantrags (BGH NJW 2001, 1503; § 44 Rn 1) des Ablehnungsantrags (BGH NJW 2001, 1503; § 44 Rn 1) und en-
und endet mit seiner rechtskräftigen Erledigung (Rn 1). Durch det mit seiner rechtskräftigen Erledigung (Rn 1). Durch Einle-
Einlegung unstatthafter Rechtsmittel (s § 46 Rn 14,14a) wird gung unstatthafter Rechtsmittel (s § 46 Rn 14,14a) wird aber das
aber das Ende der Wartepflicht nicht hinausgeschoben (BGH Ende der Wartepflicht nicht hinausgeschoben (BGH ZIP 2005,
ZIP 2005, 45). Auf die Kenntniserlangung des abgelehnten 45). Auf die Kenntniserlangung des abgelehnten Richters kommt
Richters kommt es nicht an (Frankfurt – StSen – NJW 98, es nicht an (Frankfurt – StSen – NJW 98, 1238). Der abgelehnte
1238). Der abgelehnte Richter hat namentl jede Handlung zu Richter hat namentl jede Handlung zu unterlassen, durch die die
unterlassen, durch die die Entscheidung über das Ablehnungs- Entscheidung über das Ablehnungsgesuch beeinflusst werden
gesuch beeinflusst werden könnte (arg Ausschließung gem § 45 könnte (arg Ausschließung gem § 45 I aE, vgl § 41 Rn 6). Eine
I aE, vgl § 41 Rn 6). Eine über die Unterlassungspflicht hinaus- über die Unterlassungspflicht hinausgehende Verpflichtung zur
gehende Verpflichtung zur aktiven Mitwirkung an der Beseiti-
aktiven Mitwirkung an der Beseitigung früherer Verfahrens-
gung früherer Verfahrenshandlungen soll nicht bestehen (so
handlungen soll nicht bestehen (so BGH NJW 2001, 1503; vgl aber
BGH NJW 2001, 1503; vgl aber Rn 4; uU Fall von § 156 II Nr 3
Rn 4; uU Fall von § 156 II Nr 3 entspr), insb soll in den Fällen gem
entspr), insb soll in den Fällen gem § 42 Rn 23, 24 eine „Abhil-
§ 42 Rn 23, 24 eine „Abhilfebefugnis“ ausscheiden (so E. Schnei-
febefugnis“ ausscheiden (so E. Schneider ZAP 2002, 665). Die
der ZAP 2002, 665). Die Verpflichtung zur Enthaltung von weite-
Verpflichtung zur Enthaltung von weiterer Amtstätigkeit be-
schränkt sich auf das Verf, in dem der Antrag gestellt ist;
rer Amtstätigkeit beschränkt sich auf das Verf, in dem der An-
schweben mehrere Verf, bedarf es entspr weiterer Ablehnungs- trag gestellt ist; schweben mehrere Verf, bedarf es entspr weite-
gesuche (BayObLG Rpfleger 80, 193; sa § 46 Rn 10). Die Warte- rer Ablehnungsgesuche (BayObLG Rpfleger 80, 193; sa § 46 Rn
pflicht bewirkt iErg einen Verfahrensstillstand (so BayVerfGH 10). Die Wartepflicht bewirkt iErg einen Verfahrensstillstand
BayVBl 2000, 508 für richterl (Frist), führt aber nicht zur Hem- (so BayVerfGH BayVBl 2000, 508 für richterl (Frist), führt aber
mung von Notfristen (BAG BB 2000,148). Ausnahmen vom nicht zur Hemmung von Notfristen (BAG BB 2000,148). Aus-
Handlungsverbot gelten bei unaufschiebbaren Amtshandlun- nahmen vom Handlungsverbot gelten bei unaufschiebbaren
gen (I) und uU bei Fortsetzung einer begonnenen mündl Verh Amtshandlungen (I) und uU bei Fortsetzung einer begonnenen
(II 1; s Rn 3); eine „ungeschriebene“ Ausnahme greift bei offen- mündl Verh (II 1; s Rn 3); eine „ungeschriebene“ Ausnahme
sichtl missbräuchl Ablehnungsgesuchen ein (Behandlung: § 42 greift bei offensichtl missbräuchl Ablehnungsgesuchen ein (Be-
Rn 6; § 45 Rn 4; § 49 Rn 3). Rechtsfolgen bei Verletzung der handlung: § 42 Rn 6; § 45 Rn 4; § 49 Rn 3). Rechtsfolgen bei Ver-
Wartepflicht: Rn 4-7. letzung der Wartepflicht: Rn 4-7.
3) Handlungsbefugnis bei Ablehnung außerhalb der mündl 3) Handlungsbefugnis bei Ablehnung außerhalb der mündl
Verh (I). Die Notwendigkeit der Unterscheidung in zeitl Hin- Verh (I). Die Notwendigkeit der Unterscheidung in zeitl Hin-
sicht ergibt sich seit 1.9.2004 aus II 1 (Rn 3a). Wurde der Rich- sicht ergibt sich seit 1.9.2004 aus II 1 (Rn 3a). Wurde der Richter
ter vor Beginn (§ 220 I) oder nach Schluss der mündl Verh (§ vor Beginn (§ 220 I) oder nach Schluss der mündl Verh (§ 136 IV)
136 IV) abgelehnt, ist er nur zur Erledigung unaufschiebbarer abgelehnt, ist er nur zur Erledigung unaufschiebbarer Amts-
Amtshandlungen befugt. Der abgelehnte Richter darf nur handlungen befugt. Der abgelehnte Richter darf nur Handlun-
Handlungen vornehmen, die wegen ihrer Dringlichkeit keinen gen vornehmen, die wegen ihrer Dringlichkeit keinen Aufschub
Aufschub dulden. Unaufschiebbar sind nur solche Handlungen, dulden. Unaufschiebbar sind nur solche Handlungen, die einer
die einer Partei wesentl Nachteile ersparen oder bei deren Un- Partei wesentl Nachteile ersparen oder bei deren Unterlassung
terlassung Gefahr im Verzug ist (Celle NJW-RR 89, 569). Dazu Gefahr im Verzug ist (Celle NJW-RR 89, 569). Dazu gehören:
gehören: Maßnahmen der Sitzungspolizei (§§ 177-180 GVG; Maßnahmen der Sitzungspolizei (§§ 177-180 GVG; LSG Essen
LSG Essen NJW 73, 2224); Terminaufhebungen, nicht aber: NJW 73, 2224); Terminaufhebungen, nicht aber: Terminsbe-
Terminsbestimmung (vgl Köln NJW-RR 86, 420; Hamburg NJW stimmung (vgl Köln NJW-RR 86, 420; Hamburg NJW 92, 1463; aA
92, 1463; aA LG Leipzig MDR 2000, 106 m abl Anm E. Schnei- LG Leipzig MDR 2000, 106 m abl Anm E. Schneider), uU aber Zu-
der), uU aber Zu-Ende-Führung eines Termins (vgl Celle NJW- Ende-Führung eines Termins (vgl Celle NJW-RR 89, 569 mwN für
RR 89, 569 mwN für Versteigerungstermin; s dazu auch § 49 Rn Versteigerungstermin; s dazu auch § 49 Rn 4; II bringt insoweit
4; II bringt insoweit wegen II 2 keine Hilfe, s unten Rn 3a [c]); wegen II 2 keine Hilfe, s unten Rn 3a [c]); Eilentscheidungen, zB
Eilentscheidungen, zB Einstellung der ZwV gem § 719, Arrest Einstellung der ZwV gem § 719, Arrest und einstw Verfügung
und einstw Verfügung (auch durch Urteil), Beweissicherung, in (auch durch Urteil), Beweissicherung, in Ausnahmefällen auch
Ausnahmefällen auch Endurteile (ThP/Hüßtege Rn 1; aA
Endurteile (ThP/Hüßtege Rn 1; aA WSch/Niemann Rn 3). Die
WSch/Niemann Rn 3). Die zulässig gem I vorgenommenen
zulässig gem I vorgenommenen Amtshandlungen verstoßen
Amtshandlungen verstoßen nicht gegen das Verbot gem Rn 2,
nicht gegen das Verbot gem Rn 2, sind wirksam (ThP/Hüßtege
sind wirksam (ThP/Hüßtege Rn 2, hM) und bleiben es auch
Rn 2, hM) und bleiben es auch dann, wenn die Ablehnung später
dann, wenn die Ablehnung später für begründet erklärt wird;
für begründet erklärt wird; die gem I vorgenommenen Amts-
die gem I vorgenommenen Amtshandlungen sind im Unter-
schied zu II 2 von dem an die Stelle des ausgeschiedenen Rich-
handlungen sind im Unterschied zu II 2 von dem an die Stelle
ters (s § 42 Rn 7) getretenen neuen Richter nicht zu wiederho- des ausgeschiedenen Richters (s § 42 Rn 7) getretenen neuen
len. Richter nicht zu wiederholen.

Palandt versus Zöller – Bembo versus Ionic, Seite 6, www.sanskritweb.net/fontdocs


Zöller-Äquivalenz 4

Zöller-Ionic – 7,5 auf 9 p Clarion 95 MT – 8,5 auf 9 p


2) Handlungsverbot des abgelehnten Richters. Die Verpflich- 2) Handlungsverbot des abgelehnten Richters. Die Verpflich-
tung des abgelehnten Richters, sich jeder Amtshandlung zu tung des abgelehnten Richters, sich jeder Amtshandlung zu
enthalten (Handlungsverbot, Wartepflicht), besteht grds bei enthalten (Handlungsverbot, Wartepflicht), besteht grds bei
Vorliegen eines nicht erledigten Ablehnungsgesuchs (dazu Rn Vorliegen eines nicht erledigten Ablehnungsgesuchs (dazu Rn
1). Das Handlungsverbot beginnt mit der Stellung (Anbrin- 1). Das Handlungsverbot beginnt mit der Stellung (Anbrin-
gung) des Ablehnungsantrags (BGH NJW 2001, 1503; § 44 Rn 1) gung) des Ablehnungsantrags (BGH NJW 2001, 1503; § 44 Rn 1)
und endet mit seiner rechtskräftigen Erledigung (Rn 1). Durch und endet mit seiner rechtskräftigen Erledigung (Rn 1). Durch
Einlegung unstatthafter Rechtsmittel (s § 46 Rn 14,14a) wird Einlegung unstatthafter Rechtsmittel (s § 46 Rn 14,14a) wird
aber das Ende der Wartepflicht nicht hinausgeschoben (BGH aber das Ende der Wartepflicht nicht hinausgeschoben (BGH
ZIP 2005, 45). Auf die Kenntniserlangung des abgelehnten ZIP 2005, 45). Auf die Kenntniserlangung des abgelehnten
Richters kommt es nicht an (Frankfurt – StSen – NJW 98, Richters kommt es nicht an (Frankfurt – StSen – NJW 98,
1238). Der abgelehnte Richter hat namentl jede Handlung zu 1238). Der abgelehnte Richter hat namentl jede Handlung zu
unterlassen, durch die die Entscheidung über das Ablehnungs- unterlassen, durch die die Entscheidung über das Ableh-
gesuch beeinflusst werden könnte (arg Ausschließung gem § 45 nungsgesuch beeinflusst werden könnte (arg Ausschließung
I aE, vgl § 41 Rn 6). Eine über die Unterlassungspflicht hinaus- gem § 45 I aE, vgl § 41 Rn 6). Eine über die Unterlassungspflicht
gehende Verpflichtung zur aktiven Mitwirkung an der Beseiti- hinausgehende Verpflichtung zur aktiven Mitwirkung an der
gung früherer Verfahrenshandlungen soll nicht bestehen (so Beseitigung früherer Verfahrenshandlungen soll nicht beste-
BGH NJW 2001, 1503; vgl aber Rn 4; uU Fall von § 156 II Nr 3 hen (so BGH NJW 2001, 1503; vgl aber Rn 4; uU Fall von § 156 II
entspr), insb soll in den Fällen gem § 42 Rn 23, 24 eine „Abhil- Nr 3 entspr), insb soll in den Fällen gem § 42 Rn 23, 24 eine
febefugnis“ ausscheiden (so E. Schneider ZAP 2002, 665). Die „Abhilfebefugnis“ ausscheiden (so E. Schneider ZAP 2002,
Verpflichtung zur Enthaltung von weiterer Amtstätigkeit be- 665). Die Verpflichtung zur Enthaltung von weiterer Amtstä-
schränkt sich auf das Verf, in dem der Antrag gestellt ist; tigkeit beschränkt sich auf das Verf, in dem der Antrag ge-
schweben mehrere Verf, bedarf es entspr weiterer Ablehnungs- stellt ist; schweben mehrere Verf, bedarf es entspr weiterer
gesuche (BayObLG Rpfleger 80, 193; sa § 46 Rn 10). Die Warte- Ablehnungsgesuche (BayObLG Rpfleger 80, 193; sa § 46 Rn 10).
pflicht bewirkt iErg einen Verfahrensstillstand (so BayVerfGH Die Wartepflicht bewirkt iErg einen Verfahrensstillstand (so
BayVBl 2000, 508 für richterl (Frist), führt aber nicht zur Hem- BayVerfGH BayVBl 2000, 508 für richterl (Frist), führt aber
mung von Notfristen (BAG BB 2000,148). Ausnahmen vom nicht zur Hemmung von Notfristen (BAG BB 2000,148). Aus-
Handlungsverbot gelten bei unaufschiebbaren Amtshandlun- nahmen vom Handlungsverbot gelten bei unaufschiebbaren
gen (I) und uU bei Fortsetzung einer begonnenen mündl Verh Amtshandlungen (I) und uU bei Fortsetzung einer begonnenen
(II 1; s Rn 3); eine „ungeschriebene“ Ausnahme greift bei offen- mündl Verh (II 1; s Rn 3); eine „ungeschriebene“ Ausnahme
sichtl missbräuchl Ablehnungsgesuchen ein (Behandlung: § 42 greift bei offensichtl missbräuchl Ablehnungsgesuchen ein (Be-
Rn 6; § 45 Rn 4; § 49 Rn 3). Rechtsfolgen bei Verletzung der handlung: § 42 Rn 6; § 45 Rn 4; § 49 Rn 3). Rechtsfolgen bei Ver-
Wartepflicht: Rn 4-7. letzung der Wartepflicht: Rn 4-7.
3) Handlungsbefugnis bei Ablehnung außerhalb der mündl 3) Handlungsbefugnis bei Ablehnung außerhalb der mündl
Verh (I). Die Notwendigkeit der Unterscheidung in zeitl Hin- Verh (I). Die Notwendigkeit der Unterscheidung in zeitl Hin-
sicht ergibt sich seit 1.9.2004 aus II 1 (Rn 3a). Wurde der Rich- sicht ergibt sich seit 1.9.2004 aus II 1 (Rn 3a). Wurde der Rich-
ter vor Beginn (§ 220 I) oder nach Schluss der mündl Verh (§ ter vor Beginn (§ 220 I) oder nach Schluss der mündl Verh (§
136 IV) abgelehnt, ist er nur zur Erledigung unaufschiebbarer 136 IV) abgelehnt, ist er nur zur Erledigung unaufschiebbarer
Amtshandlungen befugt. Der abgelehnte Richter darf nur Amtshandlungen befugt. Der abgelehnte Richter darf nur
Handlungen vornehmen, die wegen ihrer Dringlichkeit keinen Handlungen vornehmen, die wegen ihrer Dringlichkeit keinen
Aufschub dulden. Unaufschiebbar sind nur solche Handlungen, Aufschub dulden. Unaufschiebbar sind nur solche Handlun-
die einer Partei wesentl Nachteile ersparen oder bei deren Un- gen, die einer Partei wesentl Nachteile ersparen oder bei de-
terlassung Gefahr im Verzug ist (Celle NJW-RR 89, 569). Dazu ren Unterlassung Gefahr im Verzug ist (Celle NJW-RR 89, 569).
gehören: Maßnahmen der Sitzungspolizei (§§ 177-180 GVG; Dazu gehören: Maßnahmen der Sitzungspolizei (§§ 177-180
LSG Essen NJW 73, 2224); Terminaufhebungen, nicht aber: GVG; LSG Essen NJW 73, 2224); Terminaufhebungen, nicht
Terminsbestimmung (vgl Köln NJW-RR 86, 420; Hamburg NJW aber: Terminsbestimmung (vgl Köln NJW-RR 86, 420; Ham-
92, 1463; aA LG Leipzig MDR 2000, 106 m abl Anm E. Schnei- burg NJW 92, 1463; aA LG Leipzig MDR 2000, 106 m abl Anm E.
der), uU aber Zu-Ende-Führung eines Termins (vgl Celle NJW- Schneider), uU aber Zu-Ende-Führung eines Termins (vgl Cel-
RR 89, 569 mwN für Versteigerungstermin; s dazu auch § 49 Rn le NJW-RR 89, 569 mwN für Versteigerungstermin; s dazu
4; II bringt insoweit wegen II 2 keine Hilfe, s unten Rn 3a [c]); auch § 49 Rn 4; II bringt insoweit wegen II 2 keine Hilfe, s un-
Eilentscheidungen, zB Einstellung der ZwV gem § 719, Arrest ten Rn 3a [c]); Eilentscheidungen, zB Einstellung der ZwV
und einstw Verfügung (auch durch Urteil), Beweissicherung, in gem § 719, Arrest und einstw Verfügung (auch durch Urteil),
Ausnahmefällen auch Endurteile (ThP/Hüßtege Rn 1; aA Beweissicherung, in Ausnahmefällen auch Endurteile
WSch/Niemann Rn 3). Die zulässig gem I vorgenommenen (ThP/Hüßtege Rn 1; aA WSch/Niemann Rn 3). Die zulässig
Amtshandlungen verstoßen nicht gegen das Verbot gem Rn 2, gem I vorgenommenen Amtshandlungen verstoßen nicht ge-
sind wirksam (ThP/Hüßtege Rn 2, hM) und bleiben es auch gen das Verbot gem Rn 2, sind wirksam (ThP/Hüßtege Rn 2,
dann, wenn die Ablehnung später für begründet erklärt wird; hM) und bleiben es auch dann, wenn die Ablehnung später für
die gem I vorgenommenen Amtshandlungen sind im Unter- begründet erklärt wird; die gem I vorgenommenen Amtshand-
schied zu II 2 von dem an die Stelle des ausgeschiedenen Rich- lungen sind im Unterschied zu II 2 von dem an die Stelle des
ters (s § 42 Rn 7) getretenen neuen Richter nicht zu wiederho- ausgeschiedenen Richters (s § 42 Rn 7) getretenen neuen Rich-
len. ter nicht zu wiederholen.

Palandt versus Zöller – Bembo versus Ionic, Seite 7, www.sanskritweb.net/fontdocs


Zöller-Äquivalenz 5

Zöller-Ionic – 7,5 auf 9 p Century Schoolbook URW – 8 auf 9 p


2) Handlungsverbot des abgelehnten Richters. Die Verpflich- 2) Handlungsverbot des abgelehnten Richters. Die Ver-
tung des abgelehnten Richters, sich jeder Amtshandlung zu pflichtung des abgelehnten Richters, sich jeder Amtshandlung zu
enthalten (Handlungsverbot, Wartepflicht), besteht grds bei enthalten (Handlungsverbot, Wartepflicht), besteht grds bei Vor-
Vorliegen eines nicht erledigten Ablehnungsgesuchs (dazu Rn liegen eines nicht erledigten Ablehnungsgesuchs (dazu Rn 1).
1). Das Handlungsverbot beginnt mit der Stellung (Anbrin- Das Handlungsverbot beginnt mit der Stellung (Anbringung) des
gung) des Ablehnungsantrags (BGH NJW 2001, 1503; § 44 Rn 1) Ablehnungsantrags (BGH NJW 2001, 1503; § 44 Rn 1) und endet
und endet mit seiner rechtskräftigen Erledigung (Rn 1). Durch mit seiner rechtskräftigen Erledigung (Rn 1). Durch Einlegung
Einlegung unstatthafter Rechtsmittel (s § 46 Rn 14,14a) wird unstatthafter Rechtsmittel (s § 46 Rn 14,14a) wird aber das Ende
aber das Ende der Wartepflicht nicht hinausgeschoben (BGH der Wartepflicht nicht hinausgeschoben (BGH ZIP 2005, 45). Auf
ZIP 2005, 45). Auf die Kenntniserlangung des abgelehnten die Kenntniserlangung des abgelehnten Richters kommt es nicht
Richters kommt es nicht an (Frankfurt – StSen – NJW 98, an (Frankfurt – StSen – NJW 98, 1238). Der abgelehnte Richter
1238). Der abgelehnte Richter hat namentl jede Handlung zu hat namentl jede Handlung zu unterlassen, durch die die Ent-
unterlassen, durch die die Entscheidung über das Ablehnungs- scheidung über das Ablehnungsgesuch beeinflusst werden könn-
gesuch beeinflusst werden könnte (arg Ausschließung gem § 45 te (arg Ausschließung gem § 45 I aE, vgl § 41 Rn 6). Eine über
I aE, vgl § 41 Rn 6). Eine über die Unterlassungspflicht hinaus- die Unterlassungspflicht hinausgehende Verpflichtung zur akti-
gehende Verpflichtung zur aktiven Mitwirkung an der Beseiti- ven Mitwirkung an der Beseitigung früherer Verfahrenshand-
gung früherer Verfahrenshandlungen soll nicht bestehen (so lungen soll nicht bestehen (so BGH NJW 2001, 1503; vgl aber Rn
BGH NJW 2001, 1503; vgl aber Rn 4; uU Fall von § 156 II Nr 3 4; uU Fall von § 156 II Nr 3 entspr), insb soll in den Fällen gem §
entspr), insb soll in den Fällen gem § 42 Rn 23, 24 eine „Abhil- 42 Rn 23, 24 eine „Abhilfebefugnis“ ausscheiden (so E. Schneider
febefugnis“ ausscheiden (so E. Schneider ZAP 2002, 665). Die ZAP 2002, 665). Die Verpflichtung zur Enthaltung von weiterer
Verpflichtung zur Enthaltung von weiterer Amtstätigkeit be- Amtstätigkeit beschränkt sich auf das Verf, in dem der Antrag
schränkt sich auf das Verf, in dem der Antrag gestellt ist; gestellt ist; schweben mehrere Verf, bedarf es entspr weiterer
schweben mehrere Verf, bedarf es entspr weiterer Ablehnungs- Ablehnungsgesuche (BayObLG Rpfleger 80, 193; sa § 46 Rn 10).
gesuche (BayObLG Rpfleger 80, 193; sa § 46 Rn 10). Die Warte- Die Wartepflicht bewirkt iErg einen Verfahrensstillstand (so
pflicht bewirkt iErg einen Verfahrensstillstand (so BayVerfGH BayVerfGH BayVBl 2000, 508 für richterl (Frist), führt aber
BayVBl 2000, 508 für richterl (Frist), führt aber nicht zur Hem- nicht zur Hemmung von Notfristen (BAG BB 2000,148). Aus-
mung von Notfristen (BAG BB 2000,148). Ausnahmen vom nahmen vom Handlungsverbot gelten bei unaufschiebbaren
Handlungsverbot gelten bei unaufschiebbaren Amtshandlun- Amtshandlungen (I) und uU bei Fortsetzung einer begonnenen
gen (I) und uU bei Fortsetzung einer begonnenen mündl Verh mündl Verh (II 1; s Rn 3); eine „ungeschriebene“ Ausnahme
(II 1; s Rn 3); eine „ungeschriebene“ Ausnahme greift bei offen- greift bei offensichtl missbräuchl Ablehnungsgesuchen ein (Be-
sichtl missbräuchl Ablehnungsgesuchen ein (Behandlung: § 42 handlung: § 42 Rn 6; § 45 Rn 4; § 49 Rn 3). Rechtsfolgen bei Ver-
Rn 6; § 45 Rn 4; § 49 Rn 3). Rechtsfolgen bei Verletzung der letzung der Wartepflicht: Rn 4-7.
Wartepflicht: Rn 4-7. 3) Handlungsbefugnis bei Ablehnung außerhalb der
3) Handlungsbefugnis bei Ablehnung außerhalb der mündl mündl Verh (I). Die Notwendigkeit der Unterscheidung in zeitl
Verh (I). Die Notwendigkeit der Unterscheidung in zeitl Hin- Hinsicht ergibt sich seit 1.9.2004 aus II 1 (Rn 3a). Wurde der
sicht ergibt sich seit 1.9.2004 aus II 1 (Rn 3a). Wurde der Rich- Richter vor Beginn (§ 220 I) oder nach Schluss der mündl Verh (§
ter vor Beginn (§ 220 I) oder nach Schluss der mündl Verh (§ 136 IV) abgelehnt, ist er nur zur Erledigung unaufschiebba-
136 IV) abgelehnt, ist er nur zur Erledigung unaufschiebbarer rer Amtshandlungen befugt. Der abgelehnte Richter darf nur
Amtshandlungen befugt. Der abgelehnte Richter darf nur Handlungen vornehmen, die wegen ihrer Dringlichkeit keinen
Handlungen vornehmen, die wegen ihrer Dringlichkeit keinen Aufschub dulden. Unaufschiebbar sind nur solche Handlungen,
Aufschub dulden. Unaufschiebbar sind nur solche Handlungen, die einer Partei wesentl Nachteile ersparen oder bei deren Un-
die einer Partei wesentl Nachteile ersparen oder bei deren Un- terlassung Gefahr im Verzug ist (Celle NJW-RR 89, 569). Dazu
terlassung Gefahr im Verzug ist (Celle NJW-RR 89, 569). Dazu gehören: Maßnahmen der Sitzungspolizei (§§ 177-180 GVG; LSG
gehören: Maßnahmen der Sitzungspolizei (§§ 177-180 GVG; Essen NJW 73, 2224); Terminaufhebungen, nicht aber: Termins-
LSG Essen NJW 73, 2224); Terminaufhebungen, nicht aber: bestimmung (vgl Köln NJW-RR 86, 420; Hamburg NJW 92, 1463;
Terminsbestimmung (vgl Köln NJW-RR 86, 420; Hamburg NJW aA LG Leipzig MDR 2000, 106 m abl Anm E. Schneider), uU aber
92, 1463; aA LG Leipzig MDR 2000, 106 m abl Anm E. Schnei- Zu-Ende-Führung eines Termins (vgl Celle NJW-RR 89, 569
der), uU aber Zu-Ende-Führung eines Termins (vgl Celle NJW- mwN für Versteigerungstermin; s dazu auch § 49 Rn 4; II bringt
RR 89, 569 mwN für Versteigerungstermin; s dazu auch § 49 Rn insoweit wegen II 2 keine Hilfe, s unten Rn 3a [c]); Eilentschei-
4; II bringt insoweit wegen II 2 keine Hilfe, s unten Rn 3a [c]); dungen, zB Einstellung der ZwV gem § 719, Arrest und einstw
Eilentscheidungen, zB Einstellung der ZwV gem § 719, Arrest Verfügung (auch durch Urteil), Beweissicherung, in Ausnahme-
und einstw Verfügung (auch durch Urteil), Beweissicherung, in fällen auch Endurteile (ThP/Hüßtege Rn 1; aA WSch/Niemann
Ausnahmefällen auch Endurteile (ThP/Hüßtege Rn 1; aA Rn 3). Die zulässig gem I vorgenommenen Amtshandlungen ver-
WSch/Niemann Rn 3). Die zulässig gem I vorgenommenen stoßen nicht gegen das Verbot gem Rn 2, sind wirksam
Amtshandlungen verstoßen nicht gegen das Verbot gem Rn 2, (ThP/Hüßtege Rn 2, hM) und bleiben es auch dann, wenn die Ab-
sind wirksam (ThP/Hüßtege Rn 2, hM) und bleiben es auch lehnung später für begründet erklärt wird; die gem I vorgenom-
dann, wenn die Ablehnung später für begründet erklärt wird; menen Amtshandlungen sind im Unterschied zu II 2 von dem an
die gem I vorgenommenen Amtshandlungen sind im Unter- die Stelle des ausgeschiedenen Richters (s § 42 Rn 7) getretenen
schied zu II 2 von dem an die Stelle des ausgeschiedenen Rich- neuen Richter nicht zu wiederholen.
ters (s § 42 Rn 7) getretenen neuen Richter nicht zu wiederho-
len.

Palandt versus Zöller – Bembo versus Ionic, Seite 8, www.sanskritweb.net/fontdocs


Zöller-Äquivalenz 6

Zöller-Ionic – 7,5 auf 9 p Concorde BT – 8,5 auf 9 p


2) Handlungsverbot des abgelehnten Richters. Die Verpflich- 2) Handlungsverbot des abgelehnten Richters. Die Verpflich-
tung des abgelehnten Richters, sich jeder Amtshandlung zu tung des abgelehnten Richters, sich jeder Amtshandlung zu
enthalten (Handlungsverbot, Wartepflicht), besteht grds bei enthalten (Handlungsverbot, Wartepflicht), besteht grds bei
Vorliegen eines nicht erledigten Ablehnungsgesuchs (dazu Rn Vorliegen eines nicht erledigten Ablehnungsgesuchs (dazu Rn
1). Das Handlungsverbot beginnt mit der Stellung (Anbrin- 1). Das Handlungsverbot beginnt mit der Stellung (Anbrin-
gung) des Ablehnungsantrags (BGH NJW 2001, 1503; § 44 Rn 1) gung) des Ablehnungsantrags (BGH NJW 2001, 1503; § 44 Rn
und endet mit seiner rechtskräftigen Erledigung (Rn 1). Durch 1) und endet mit seiner rechtskräftigen Erledigung (Rn 1).
Einlegung unstatthafter Rechtsmittel (s § 46 Rn 14,14a) wird Durch Einlegung unstatthafter Rechtsmittel (s § 46 Rn 14,14a)
aber das Ende der Wartepflicht nicht hinausgeschoben (BGH wird aber das Ende der Wartepflicht nicht hinausgeschoben
ZIP 2005, 45). Auf die Kenntniserlangung des abgelehnten (BGH ZIP 2005, 45). Auf die Kenntniserlangung des abgelehn-
Richters kommt es nicht an (Frankfurt – StSen – NJW 98, ten Richters kommt es nicht an (Frankfurt – StSen – NJW 98,
1238). Der abgelehnte Richter hat namentl jede Handlung zu 1238). Der abgelehnte Richter hat namentl jede Handlung zu
unterlassen, durch die die Entscheidung über das Ablehnungs- unterlassen, durch die die Entscheidung über das Ablehnungs-
gesuch beeinflusst werden könnte (arg Ausschließung gem § 45 gesuch beeinflusst werden könnte (arg Ausschließung gem § 45
I aE, vgl § 41 Rn 6). Eine über die Unterlassungspflicht hinaus- I aE, vgl § 41 Rn 6). Eine über die Unterlassungspflicht hi-
gehende Verpflichtung zur aktiven Mitwirkung an der Beseiti- nausgehende Verpflichtung zur aktiven Mitwirkung an der
gung früherer Verfahrenshandlungen soll nicht bestehen (so Beseitigung früherer Verfahrenshandlungen soll nicht bestehen
BGH NJW 2001, 1503; vgl aber Rn 4; uU Fall von § 156 II Nr 3 (so BGH NJW 2001, 1503; vgl aber Rn 4; uU Fall von § 156 II
entspr), insb soll in den Fällen gem § 42 Rn 23, 24 eine „Abhil- Nr 3 entspr), insb soll in den Fällen gem § 42 Rn 23, 24 eine
febefugnis“ ausscheiden (so E. Schneider ZAP 2002, 665). Die „Abhilfebefugnis“ ausscheiden (so E. Schneider ZAP 2002,
Verpflichtung zur Enthaltung von weiterer Amtstätigkeit be- 665). Die Verpflichtung zur Enthaltung von weiterer Amtstä-
schränkt sich auf das Verf, in dem der Antrag gestellt ist; tigkeit beschränkt sich auf das Verf, in dem der Antrag gestellt
schweben mehrere Verf, bedarf es entspr weiterer Ablehnungs- ist; schweben mehrere Verf, bedarf es entspr weiterer Ableh-
gesuche (BayObLG Rpfleger 80, 193; sa § 46 Rn 10). Die Warte- nungsgesuche (BayObLG Rpfleger 80, 193; sa § 46 Rn 10). Die
pflicht bewirkt iErg einen Verfahrensstillstand (so BayVerfGH Wartepflicht bewirkt iErg einen Verfahrensstillstand (so Bay-
BayVBl 2000, 508 für richterl (Frist), führt aber nicht zur Hem- VerfGH BayVBl 2000, 508 für richterl (Frist), führt aber nicht
mung von Notfristen (BAG BB 2000,148). Ausnahmen vom zur Hemmung von Notfristen (BAG BB 2000,148). Ausnah-
Handlungsverbot gelten bei unaufschiebbaren Amtshandlun- men vom Handlungsverbot gelten bei unaufschiebbaren
gen (I) und uU bei Fortsetzung einer begonnenen mündl Verh Amtshandlungen (I) und uU bei Fortsetzung einer begonnenen
(II 1; s Rn 3); eine „ungeschriebene“ Ausnahme greift bei offen- mündl Verh (II 1; s Rn 3); eine „ungeschriebene“ Ausnahme
sichtl missbräuchl Ablehnungsgesuchen ein (Behandlung: § 42 greift bei offensichtl missbräuchl Ablehnungsgesuchen ein
Rn 6; § 45 Rn 4; § 49 Rn 3). Rechtsfolgen bei Verletzung der (Behandlung: § 42 Rn 6; § 45 Rn 4; § 49 Rn 3). Rechtsfolgen
Wartepflicht: Rn 4-7. bei Verletzung der Wartepflicht: Rn 4-7.
3) Handlungsbefugnis bei Ablehnung außerhalb der mündl 3) Handlungsbefugnis bei Ablehnung außerhalb der mündl
Verh (I). Die Notwendigkeit der Unterscheidung in zeitl Hin- Verh (I). Die Notwendigkeit der Unterscheidung in zeitl Hin-
sicht ergibt sich seit 1.9.2004 aus II 1 (Rn 3a). Wurde der Rich- sicht ergibt sich seit 1.9.2004 aus II 1 (Rn 3a). Wurde der
ter vor Beginn (§ 220 I) oder nach Schluss der mündl Verh (§ Richter vor Beginn (§ 220 I) oder nach Schluss der mündl Verh
136 IV) abgelehnt, ist er nur zur Erledigung unaufschiebbarer (§ 136 IV) abgelehnt, ist er nur zur Erledigung unaufschiebba-
Amtshandlungen befugt. Der abgelehnte Richter darf nur rer Amtshandlungen befugt. Der abgelehnte Richter darf nur
Handlungen vornehmen, die wegen ihrer Dringlichkeit keinen Handlungen vornehmen, die wegen ihrer Dringlichkeit keinen
Aufschub dulden. Unaufschiebbar sind nur solche Handlungen, Aufschub dulden. Unaufschiebbar sind nur solche Handlungen,
die einer Partei wesentl Nachteile ersparen oder bei deren Un- die einer Partei wesentl Nachteile ersparen oder bei deren Un-
terlassung Gefahr im Verzug ist (Celle NJW-RR 89, 569). Dazu terlassung Gefahr im Verzug ist (Celle NJW-RR 89, 569). Dazu
gehören: Maßnahmen der Sitzungspolizei (§§ 177-180 GVG; gehören: Maßnahmen der Sitzungspolizei (§§ 177-180 GVG;
LSG Essen NJW 73, 2224); Terminaufhebungen, nicht aber: LSG Essen NJW 73, 2224); Terminaufhebungen, nicht aber:
Terminsbestimmung (vgl Köln NJW-RR 86, 420; Hamburg NJW Terminsbestimmung (vgl Köln NJW-RR 86, 420; Hamburg
92, 1463; aA LG Leipzig MDR 2000, 106 m abl Anm E. Schnei- NJW 92, 1463; aA LG Leipzig MDR 2000, 106 m abl Anm E.
der), uU aber Zu-Ende-Führung eines Termins (vgl Celle NJW- Schneider), uU aber Zu-Ende-Führung eines Termins (vgl Cel-
RR 89, 569 mwN für Versteigerungstermin; s dazu auch § 49 Rn le NJW-RR 89, 569 mwN für Versteigerungstermin; s dazu
4; II bringt insoweit wegen II 2 keine Hilfe, s unten Rn 3a [c]); auch § 49 Rn 4; II bringt insoweit wegen II 2 keine Hilfe, s un-
Eilentscheidungen, zB Einstellung der ZwV gem § 719, Arrest ten Rn 3a [c]); Eilentscheidungen, zB Einstellung der ZwV
und einstw Verfügung (auch durch Urteil), Beweissicherung, in gem § 719, Arrest und einstw Verfügung (auch durch Urteil),
Ausnahmefällen auch Endurteile (ThP/Hüßtege Rn 1; aA Beweissicherung, in Ausnahmefällen auch Endurteile
WSch/Niemann Rn 3). Die zulässig gem I vorgenommenen (ThP/Hüßtege Rn 1; aA WSch/Niemann Rn 3). Die zulässig
Amtshandlungen verstoßen nicht gegen das Verbot gem Rn 2, gem I vorgenommenen Amtshandlungen verstoßen nicht gegen
sind wirksam (ThP/Hüßtege Rn 2, hM) und bleiben es auch das Verbot gem Rn 2, sind wirksam (ThP/Hüßtege Rn 2, hM)
dann, wenn die Ablehnung später für begründet erklärt wird; und bleiben es auch dann, wenn die Ablehnung später für be-
die gem I vorgenommenen Amtshandlungen sind im Unter- gründet erklärt wird; die gem I vorgenommenen Amtshandlun-
schied zu II 2 von dem an die Stelle des ausgeschiedenen Rich- gen sind im Unterschied zu II 2 von dem an die Stelle des aus-
ters (s § 42 Rn 7) getretenen neuen Richter nicht zu wiederho- geschiedenen Richters (s § 42 Rn 7) getretenen neuen Richter
len. nicht zu wiederholen.

Palandt versus Zöller – Bembo versus Ionic, Seite 9, www.sanskritweb.net/fontdocs


Zöller-Äquivalenz 7

Zöller-Ionic – 7,5 auf 9 p Utopia PS Adobe – 8 auf 9,5 p


2) Handlungsverbot des abgelehnten Richters. Die Verpflich- 2) Handlungsverbot des abgelehnten Richters. Die Verpflichtung
tung des abgelehnten Richters, sich jeder Amtshandlung zu des abgelehnten Richters, sich jeder Amtshandlung zu enthalten
enthalten (Handlungsverbot, Wartepflicht), besteht grds bei (Handlungsverbot, Wartepflicht), besteht grds bei Vorliegen eines
Vorliegen eines nicht erledigten Ablehnungsgesuchs (dazu Rn nicht erledigten Ablehnungsgesuchs (dazu Rn 1). Das Handlungs-
1). Das Handlungsverbot beginnt mit der Stellung (Anbrin- verbot beginnt mit der Stellung (Anbringung) des Ablehnungsan-
gung) des Ablehnungsantrags (BGH NJW 2001, 1503; § 44 Rn 1) trags (BGH NJW 2001, 1503; § 44 Rn 1) und endet mit seiner rechts-
und endet mit seiner rechtskräftigen Erledigung (Rn 1). Durch kräftigen Erledigung (Rn 1). Durch Einlegung unstatthafter
Einlegung unstatthafter Rechtsmittel (s § 46 Rn 14,14a) wird
Rechtsmittel (s § 46 Rn 14,14a) wird aber das Ende der Wartepflicht
aber das Ende der Wartepflicht nicht hinausgeschoben (BGH
nicht hinausgeschoben (BGH ZIP 2005, 45). Auf die Kenntniserlan-
ZIP 2005, 45). Auf die Kenntniserlangung des abgelehnten
gung des abgelehnten Richters kommt es nicht an (Frankfurt –
Richters kommt es nicht an (Frankfurt – StSen – NJW 98,
1238). Der abgelehnte Richter hat namentl jede Handlung zu StSen – NJW 98, 1238). Der abgelehnte Richter hat namentl jede
unterlassen, durch die die Entscheidung über das Ablehnungs- Handlung zu unterlassen, durch die die Entscheidung über das
gesuch beeinflusst werden könnte (arg Ausschließung gem § 45 Ablehnungsgesuch beeinflusst werden könnte (arg Ausschließung
I aE, vgl § 41 Rn 6). Eine über die Unterlassungspflicht hinaus- gem § 45 I aE, vgl § 41 Rn 6). Eine über die Unterlassungspflicht
gehende Verpflichtung zur aktiven Mitwirkung an der Beseiti- hinausgehende Verpflichtung zur aktiven Mitwirkung an der Be-
gung früherer Verfahrenshandlungen soll nicht bestehen (so seitigung früherer Verfahrenshandlungen soll nicht bestehen (so
BGH NJW 2001, 1503; vgl aber Rn 4; uU Fall von § 156 II Nr 3 BGH NJW 2001, 1503; vgl aber Rn 4; uU Fall von § 156 II Nr 3
entspr), insb soll in den Fällen gem § 42 Rn 23, 24 eine „Abhil- entspr), insb soll in den Fällen gem § 42 Rn 23, 24 eine „Abhilfebe-
febefugnis“ ausscheiden (so E. Schneider ZAP 2002, 665). Die fugnis“ ausscheiden (so E. Schneider ZAP 2002, 665). Die Verpflich-
Verpflichtung zur Enthaltung von weiterer Amtstätigkeit be- tung zur Enthaltung von weiterer Amtstätigkeit beschränkt sich auf
schränkt sich auf das Verf, in dem der Antrag gestellt ist; das Verf, in dem der Antrag gestellt ist; schweben mehrere Verf,
schweben mehrere Verf, bedarf es entspr weiterer Ablehnungs- bedarf es entspr weiterer Ablehnungsgesuche (BayObLG Rpfleger
gesuche (BayObLG Rpfleger 80, 193; sa § 46 Rn 10). Die Warte- 80, 193; sa § 46 Rn 10). Die Wartepflicht bewirkt iErg einen Verfah-
pflicht bewirkt iErg einen Verfahrensstillstand (so BayVerfGH rensstillstand (so BayVerfGH BayVBl 2000, 508 für richterl (Frist),
BayVBl 2000, 508 für richterl (Frist), führt aber nicht zur Hem- führt aber nicht zur Hemmung von Notfristen (BAG BB 2000,148).
mung von Notfristen (BAG BB 2000,148). Ausnahmen vom
Ausnahmen vom Handlungsverbot gelten bei unaufschiebbaren
Handlungsverbot gelten bei unaufschiebbaren Amtshandlun-
Amtshandlungen (I) und uU bei Fortsetzung einer begonnenen
gen (I) und uU bei Fortsetzung einer begonnenen mündl Verh
mündl Verh (II 1; s Rn 3); eine „ungeschriebene“ Ausnahme greift
(II 1; s Rn 3); eine „ungeschriebene“ Ausnahme greift bei offen-
sichtl missbräuchl Ablehnungsgesuchen ein (Behandlung: § 42 bei offensichtl missbräuchl Ablehnungsgesuchen ein (Behandlung:
Rn 6; § 45 Rn 4; § 49 Rn 3). Rechtsfolgen bei Verletzung der § 42 Rn 6; § 45 Rn 4; § 49 Rn 3). Rechtsfolgen bei Verletzung der
Wartepflicht: Rn 4-7. Wartepflicht: Rn 4-7.
3) Handlungsbefugnis bei Ablehnung außerhalb der mündl 3) Handlungsbefugnis bei Ablehnung außerhalb der mündl Verh
Verh (I). Die Notwendigkeit der Unterscheidung in zeitl Hin- (I). Die Notwendigkeit der Unterscheidung in zeitl Hinsicht ergibt
sicht ergibt sich seit 1.9.2004 aus II 1 (Rn 3a). Wurde der Rich- sich seit 1.9.2004 aus II 1 (Rn 3a). Wurde der Richter vor Beginn (§
ter vor Beginn (§ 220 I) oder nach Schluss der mündl Verh (§ 220 I) oder nach Schluss der mündl Verh (§ 136 IV) abgelehnt, ist er
136 IV) abgelehnt, ist er nur zur Erledigung unaufschiebbarer nur zur Erledigung unaufschiebbarer Amtshandlungen befugt.
Amtshandlungen befugt. Der abgelehnte Richter darf nur Der abgelehnte Richter darf nur Handlungen vornehmen, die we-
Handlungen vornehmen, die wegen ihrer Dringlichkeit keinen gen ihrer Dringlichkeit keinen Aufschub dulden. Unaufschiebbar
Aufschub dulden. Unaufschiebbar sind nur solche Handlungen, sind nur solche Handlungen, die einer Partei wesentl Nachteile
die einer Partei wesentl Nachteile ersparen oder bei deren Un- ersparen oder bei deren Unterlassung Gefahr im Verzug ist (Celle
terlassung Gefahr im Verzug ist (Celle NJW-RR 89, 569). Dazu NJW-RR 89, 569). Dazu gehören: Maßnahmen der Sitzungspolizei
gehören: Maßnahmen der Sitzungspolizei (§§ 177-180 GVG; (§§ 177-180 GVG; LSG Essen NJW 73, 2224); Terminaufhebungen,
LSG Essen NJW 73, 2224); Terminaufhebungen, nicht aber: nicht aber: Terminsbestimmung (vgl Köln NJW-RR 86, 420; Ham-
Terminsbestimmung (vgl Köln NJW-RR 86, 420; Hamburg NJW
burg NJW 92, 1463; aA LG Leipzig MDR 2000, 106 m abl Anm E.
92, 1463; aA LG Leipzig MDR 2000, 106 m abl Anm E. Schnei-
Schneider), uU aber Zu-Ende-Führung eines Termins (vgl Celle
der), uU aber Zu-Ende-Führung eines Termins (vgl Celle NJW-
NJW-RR 89, 569 mwN für Versteigerungstermin; s dazu auch § 49
RR 89, 569 mwN für Versteigerungstermin; s dazu auch § 49 Rn
4; II bringt insoweit wegen II 2 keine Hilfe, s unten Rn 3a [c]); Rn 4; II bringt insoweit wegen II 2 keine Hilfe, s unten Rn 3a [c]);
Eilentscheidungen, zB Einstellung der ZwV gem § 719, Arrest Eilentscheidungen, zB Einstellung der ZwV gem § 719, Arrest und
und einstw Verfügung (auch durch Urteil), Beweissicherung, in einstw Verfügung (auch durch Urteil), Beweissicherung, in Aus-
Ausnahmefällen auch Endurteile (ThP/Hüßtege Rn 1; aA nahmefällen auch Endurteile (ThP/Hüßtege Rn 1; aA WSch/Nie-
WSch/Niemann Rn 3). Die zulässig gem I vorgenommenen mann Rn 3). Die zulässig gem I vorgenommenen Amtshandlungen
Amtshandlungen verstoßen nicht gegen das Verbot gem Rn 2, verstoßen nicht gegen das Verbot gem Rn 2, sind wirksam
sind wirksam (ThP/Hüßtege Rn 2, hM) und bleiben es auch (ThP/Hüßtege Rn 2, hM) und bleiben es auch dann, wenn die Ab-
dann, wenn die Ablehnung später für begründet erklärt wird; lehnung später für begründet erklärt wird; die gem I vorgenomme-
die gem I vorgenommenen Amtshandlungen sind im Unter- nen Amtshandlungen sind im Unterschied zu II 2 von dem an die
schied zu II 2 von dem an die Stelle des ausgeschiedenen Rich- Stelle des ausgeschiedenen Richters (s § 42 Rn 7) getretenen neuen
ters (s § 42 Rn 7) getretenen neuen Richter nicht zu wiederho- Richter nicht zu wiederholen.
len.

Palandt versus Zöller – Bembo versus Ionic, Seite 10, www.sanskritweb.net/fontdocs


Palandt-Äquivalenz 1

Palandt-Bembo – 8 auf 8 p Bembo Book MT – 8 auf 8,25 p


bb) Offener. Umstr ist die Behandlg des sog externen od offenen Kal- bb) Offener. Umstr ist die Behandlg des sog externen od offenen Kalkula-
kulationsIrrt, dh des Falles, dass die fehlerh Kalkulation ausdrückl zum Ggst tionsIrrt, dh des Falles, dass die fehlerh Kalkulation ausdrückl zum Ggst der
der VertrVerhandlgen gemacht worden ist. Das RG hat in diesen Fällen VertrVerhandlgen gemacht worden ist. Das RG hat in diesen Fällen einen er-
einen erweiterten Inhaltsirrtum (Rn 17) angenommen u ein AnfechtgsR weiterten Inhaltsirrtum (Rn 17) angenommen u ein AnfechtgsR bejaht (RG
bejaht (RG 64, 268, 162, 201). Es hat diese Grds nicht nur bei reinen Re- 64, 268, 162, 201). Es hat diese Grds nicht nur bei reinen Rechenfehlern (RG
chenfehlern (RG 101, 107 „Silberfall“) angewandt, sond auch bei Zugrun- 101, 107 „Silberfall“) angewandt, sond auch bei Zugrundelegg von unricht
delegg von unricht Devisen- (RG 105, 406 „Rubelfall“) od Börsenkursen Devisen- (RG 105, 406 „Rubelfall“) od Börsenkursen (RG 116, 15). Diese
(RG 116, 15). Diese Rspr wird von der hL (Flume § 23 4 e, Medicus AT Rspr wird von der hL (Flume § 23 4 e, Medicus AT Rn 758, Larenz/Wolf § 36
Rn 758, Larenz/Wolf § 36 Rn 65) u wohl auch vom BGH (139, 177) mit Rn 65) u wohl auch vom BGH (139, 177) mit Recht abgelehnt. Der offene
Recht abgelehnt. Der offene Kalkulationsirrtum begründet als Motivirrtum Kalkulationsirrtum begründet als Motivirrtum ebso wie der vom ErklGegner
ebso wie der vom ErklGegner erkannte Berechngsfehler kein AnfechtgsR erkannte Berechngsfehler kein AnfechtgsR (BGH aaO, Kindl WM 99, 2198).
(BGH aaO, Kindl WM 99, 2198). Ob u inwieweit er nach and RGrds kor- Ob u inwieweit er nach and RGrds korrigiert werden kann, hängt von den
rigiert werden kann, hängt von den Umst des Einzelfalles ab: – (1) Die Umst des Einzelfalles ab: – (1) Die Auslegung (§§ 133, 157) kann ergeben,
Auslegung (§§ 133, 157) kann ergeben, dass die Part als Preis nicht den dass die Part als Preis nicht den ziffernmäß genannten Endbetrag, sond die
ziffernmäß genannten Endbetrag, sond die falsch addierten Einzelbeträge falsch addierten Einzelbeträge (BGH BB 06, 1650, Ffin WM 01, 565), den Ta-
(BGH BB 06, 1650, Ffin WM 01, 565), den Tageskurs (LG Kleve NJW 91, geskurs (LG Kleve NJW 91, 1066) od eine bestimmte Methode der Preisbe-
1066) od eine bestimmte Methode der Preisbemessg vereinb haben (Wieser
NJW 72, 708/711, John JuS 83, 176). In diesen Fällen ist die Angabe des messg vereinb haben (Wieser NJW 72, 708/711, John JuS 83, 176). In diesen
unricht Preises ledigl eine unschädl falsa demonstratio. Maßg ist der nicht Fällen ist die Angabe des unricht Preises ledigl eine unschädl falsa demonstratio.
kalkulierte Preis. Anders, wenn der geforderte höhere Ansatz wg Weigerg Maßg ist der nicht kalkulierte Preis. Anders, wenn der geforderte höhere An-
der GgPart nicht in die Kalkulation aufgenommen wird (BGH NJW 06, satz wg Weigerg der GgPart nicht in die Kalkulation aufgenommen wird
3139). – (2) Dissens. Führt die Auslegg zu dem Ergebn, dass der ziffern- (BGH NJW 06, 3139). – (2) Dissens. Führt die Auslegg zu dem Ergebn, dass
mäß festgelegte Betrag u die Grds seiner Bemessg den gleichen Stellenwert der ziffernmäß festgelegte Betrag u die Grds seiner Bemessg den gleichen Stel-
haben, ist der Vertr wg des bestehden Widerspr unwirks. So lag es wohl im lenwert haben, ist der Vertr wg des bestehden Widerspr unwirks. So lag es
Silberfall (RG 101, 107). UnwirksamkGrd ist Dissens. – (3) § 242. Ist der wohl im Silberfall (RG 101, 107). UnwirksamkGrd ist Dissens. – (3) § 242. Ist
ziffermäß genannte Betrag als Preis vereinb worden, ist zu unterscheiden. der ziffermäß genannte Betrag als Preis vereinb worden, ist zu unterscheiden.
Handelt es sich, wie in einigen der Börsenkursfälle, um einen gemeins Irrt Handelt es sich, wie in einigen der Börsenkursfälle, um einen gemeins Irrt der
der Part, sind die Grds über das Fehlen der GeschGrdlage (§ 313 Rn 38f) Part, sind die Grds über das Fehlen der GeschGrdlage (§ 313 Rn 38f) anzuwen-
anzuwenden (Ffm MDR 71, 841, Larenz/Wolf § 36 Rn 62). Handelt es den (Ffm MDR 71, 841, Larenz/Wolf § 36 Rn 62). Handelt es sich um die
sich um die Kalkulation einer VertrPart, ist der offene Kalkulationsfehler Kalkulation einer VertrPart, ist der offene Kalkulationsfehler grdsätzl auch
grdsätzl auch unter dem GesichtsPkt des § 313 unerhebl (BGH NJW 81, unter dem GesichtsPkt des § 313 unerhebl (BGH NJW 81, 1551, NJW-RR
1551, NJW-RR 86, 569). Eine Anpassg ist nur geboten, wenn der and Teil 86, 569). Eine Anpassg ist nur geboten, wenn der and Teil sich die unricht Kal-
sich die unricht Kalkulation soweit zu eigen gemacht hat, dass eine Verwei- kulation soweit zu eigen gemacht hat, dass eine Verweigerg der Anpassg gg das
gerg der Anpassg gg das Verbot des venire contra factum proprium verstoßen Verbot des venire contra factum proprium verstoßen würde (BGH NJW RR 95,
würde (BGH NJW RR 95, 1360). – (4) Rechtsmissbrauch. Sind die 1360). – (4) Rechtsmissbrauch. Sind die Grds der Rn 20-21 a nicht anwendb,
Grds der Rn 20-21 a nicht anwendb, kann der Kalkulationsirrtum aus- kann der Kalkulationsirrtum ausnahmsw den Einwand des RMissbr rechtferti-
nahmsw den Einwand des RMissbr rechtfertigen. Für den offenen Kalkula- gen. Für den offenen Kalkulationsirrtum müssen insow die gleichen RGrds
tionsirrtum müssen insow die gleichen RGrds gelten, die der BGH (139, gelten, die der BGH (139, 177) für den verdeckten, aber erkannten Kalkulati-
177) für den verdeckten, aber erkannten Kalkulationsfehler entwickelt hat onsfehler entwickelt hat (Rn 18). Allein die Kenntnis des Irrtums rechtfertigt
(Rn 18). Allein die Kenntnis des Irrtums rechtfertigt die Anwendg des § die Anwendg des § 242 nicht (BGH 139, 177), erst recht nicht bloße Erkenn-
242 nicht (BGH 139, 177), erst recht nicht bloße Erkennbark (BGH aaO u bark (BGH aaO u NJW 80, 180). Weiß der ErklEmpfänger vom Kalkulations-
NJW 80, 180). Weiß der ErklEmpfänger vom Kalkulationsirrtum od ent- irrtum od entzieht er sich treuwidr der Kenntnis, handelt er aber missbräuchl,
zieht er sich treuwidr der Kenntnis, handelt er aber missbräuchl, wenn er wenn er auf VertrErf besteht, obwohl er bereits bei VertrSchluss erkannt hat,
auf VertrErf besteht, obwohl er bereits bei VertrSchluss erkannt hat, dass die dass die VertrDchführg für den Erklärden schlechthin unzumutb ist (BGH
VertrDchführg für den Erklärden schlechthin unzumutb ist (BGH aaO). aaO). Der ErklEmpfänger muss den Erklärden auf den Kalkulationsfehler hin-
Der ErklEmpfänger muss den Erklärden auf den Kalkulationsfehler hinwei- weisen. Die Verletzg dieser Pfl führt aber nur dann zu einem SchadErsAnspr,
sen. Die Verletzg dieser Pfl führt aber nur dann zu einem SchadErsAnspr, wenn der Hinw vor der Abgabe eines verbindl Angebots zu geben war od dem
wenn der Hinw vor der Abgabe eines verbindl Angebots zu geben war od Erklärden gem § 242 ohnehin ein VertrLösgsR zustand (Rn 18).
dem Erklärden gem § 242 ohnehin ein VertrLösgsR zustand (Rn 18).

Technischer Hinweis: Es sei bemerkt, daß die Bembo wegen ihrer langen Ober- und Unterlängen nicht kompreß,
z.B. nicht 8 auf 8 Punkt, gesetzt werden sollte, weil nämlich sonst z.B. die Unterlängen der vorangehenden Zeile mit
(bestimmten, nicht allen) Oberlängen in der folgenden Zeile zusammenstoßen, z.B. die Unterlängen von "g", "J"
usw. mit den Umlauten von "Ä" usw. Siehe z.B. Palandt, BGB, 67. Auflage 2008, Seite 614, Rz. 11-12 , wo z.B. das
"g" von "übergebene" mit dem "Ü" von "Überg" überlappen und demzufolge übereinandergedruckt werden:

g
Ü

Palandt versus Zöller – Bembo versus Ionic, Seite 11, www.sanskritweb.net/fontdocs


Palandt-Äquivalenz 2

Palandt-Bembo – 8 auf 8 p Plantin 1 MT – 7,5 auf 8 p


bb) Offener. Umstr ist die Behandlg des sog externen od offenen Kal- bb) Offener. Umstr ist die Behandlg des sog externen od offenen Kal-
kulationsIrrt, dh des Falles, dass die fehlerh Kalkulation ausdrückl zum Ggst kulationsIrrt, dh des Falles, dass die fehlerh Kalkulation ausdrückl zum
der VertrVerhandlgen gemacht worden ist. Das RG hat in diesen Fällen Ggst der VertrVerhandlgen gemacht worden ist. Das RG hat in diesen
einen erweiterten Inhaltsirrtum (Rn 17) angenommen u ein AnfechtgsR Fällen einen erweiterten Inhaltsirrtum (Rn 17) angenommen u ein An-
bejaht (RG 64, 268, 162, 201). Es hat diese Grds nicht nur bei reinen Re- fechtgsR bejaht (RG 64, 268, 162, 201). Es hat diese Grds nicht nur bei
chenfehlern (RG 101, 107 „Silberfall“) angewandt, sond auch bei Zugrun- reinen Rechenfehlern (RG 101, 107 „Silberfall“) angewandt, sond auch
delegg von unricht Devisen- (RG 105, 406 „Rubelfall“) od Börsenkursen bei Zugrundelegg von unricht Devisen- (RG 105, 406 „Rubelfall“) od
(RG 116, 15). Diese Rspr wird von der hL (Flume § 23 4 e, Medicus AT Börsenkursen (RG 116, 15). Diese Rspr wird von der hL (Flume § 23 4 e,
Rn 758, Larenz/Wolf § 36 Rn 65) u wohl auch vom BGH (139, 177) mit Medicus AT Rn 758, Larenz/Wolf § 36 Rn 65) u wohl auch vom BGH
Recht abgelehnt. Der offene Kalkulationsirrtum begründet als Motivirrtum (139, 177) mit Recht abgelehnt. Der offene Kalkulationsirrtum begründet
ebso wie der vom ErklGegner erkannte Berechngsfehler kein AnfechtgsR als Motivirrtum ebso wie der vom ErklGegner erkannte Berechngsfehler
(BGH aaO, Kindl WM 99, 2198). Ob u inwieweit er nach and RGrds kor- kein AnfechtgsR (BGH aaO, Kindl WM 99, 2198). Ob u inwieweit er
rigiert werden kann, hängt von den Umst des Einzelfalles ab: – (1) Die nach and RGrds korrigiert werden kann, hängt von den Umst des Einzel-
Auslegung (§§ 133, 157) kann ergeben, dass die Part als Preis nicht den falles ab: – (1) Die Auslegung (§§ 133, 157) kann ergeben, dass die Part
ziffernmäß genannten Endbetrag, sond die falsch addierten Einzelbeträge als Preis nicht den ziffernmäß genannten Endbetrag, sond die falsch ad-
(BGH BB 06, 1650, Ffin WM 01, 565), den Tageskurs (LG Kleve NJW 91, dierten Einzelbeträge (BGH BB 06, 1650, Ffin WM 01, 565), den Tages-
1066) od eine bestimmte Methode der Preisbemessg vereinb haben (Wieser kurs (LG Kleve NJW 91, 1066) od eine bestimmte Methode der Preisbe-
NJW 72, 708/711, John JuS 83, 176). In diesen Fällen ist die Angabe des messg vereinb haben (Wieser NJW 72, 708/711, John JuS 83, 176). In
unricht Preises ledigl eine unschädl falsa demonstratio. Maßg ist der nicht diesen Fällen ist die Angabe des unricht Preises ledigl eine unschädl falsa
kalkulierte Preis. Anders, wenn der geforderte höhere Ansatz wg Weigerg demonstratio. Maßg ist der nicht kalkulierte Preis. Anders, wenn der gefor-
der GgPart nicht in die Kalkulation aufgenommen wird (BGH NJW 06, derte höhere Ansatz wg Weigerg der GgPart nicht in die Kalkulation auf-
3139). – (2) Dissens. Führt die Auslegg zu dem Ergebn, dass der ziffern- genommen wird (BGH NJW 06, 3139). – (2) Dissens. Führt die Auslegg
mäß festgelegte Betrag u die Grds seiner Bemessg den gleichen Stellenwert zu dem Ergebn, dass der ziffernmäß festgelegte Betrag u die Grds seiner
haben, ist der Vertr wg des bestehden Widerspr unwirks. So lag es wohl im Bemessg den gleichen Stellenwert haben, ist der Vertr wg des bestehden
Silberfall (RG 101, 107). UnwirksamkGrd ist Dissens. – (3) § 242. Ist der Widerspr unwirks. So lag es wohl im Silberfall (RG 101, 107). Unwirk-
ziffermäß genannte Betrag als Preis vereinb worden, ist zu unterscheiden. samkGrd ist Dissens. – (3) § 242. Ist der ziffermäß genannte Betrag als
Handelt es sich, wie in einigen der Börsenkursfälle, um einen gemeins Irrt Preis vereinb worden, ist zu unterscheiden. Handelt es sich, wie in einigen
der Part, sind die Grds über das Fehlen der GeschGrdlage (§ 313 Rn 38f) der Börsenkursfälle, um einen gemeins Irrt der Part, sind die Grds über
anzuwenden (Ffm MDR 71, 841, Larenz/Wolf § 36 Rn 62). Handelt es das Fehlen der GeschGrdlage (§ 313 Rn 38f) anzuwenden (Ffm MDR 71,
sich um die Kalkulation einer VertrPart, ist der offene Kalkulationsfehler 841, Larenz/Wolf § 36 Rn 62). Handelt es sich um die Kalkulation einer
grdsätzl auch unter dem GesichtsPkt des § 313 unerhebl (BGH NJW 81, VertrPart, ist der offene Kalkulationsfehler grdsätzl auch unter dem Ge-
1551, NJW-RR 86, 569). Eine Anpassg ist nur geboten, wenn der and Teil sichtsPkt des § 313 unerhebl (BGH NJW 81, 1551, NJW-RR 86, 569).
sich die unricht Kalkulation soweit zu eigen gemacht hat, dass eine Verwei- Eine Anpassg ist nur geboten, wenn der and Teil sich die unricht Kalkula-
gerg der Anpassg gg das Verbot des venire contra factum proprium verstoßen tion soweit zu eigen gemacht hat, dass eine Verweigerg der Anpassg gg
würde (BGH NJW RR 95, 1360). – (4) Rechtsmissbrauch. Sind die das Verbot des venire contra factum proprium verstoßen würde (BGH NJW
Grds der Rn 20-21 a nicht anwendb, kann der Kalkulationsirrtum aus- RR 95, 1360). – (4) Rechtsmissbrauch. Sind die Grds der Rn 20-21 a
nahmsw den Einwand des RMissbr rechtfertigen. Für den offenen Kalkula- nicht anwendb, kann der Kalkulationsirrtum ausnahmsw den Einwand
tionsirrtum müssen insow die gleichen RGrds gelten, die der BGH (139, des RMissbr rechtfertigen. Für den offenen Kalkulationsirrtum müssen
177) für den verdeckten, aber erkannten Kalkulationsfehler entwickelt hat insow die gleichen RGrds gelten, die der BGH (139, 177) für den ver-
(Rn 18). Allein die Kenntnis des Irrtums rechtfertigt die Anwendg des § deckten, aber erkannten Kalkulationsfehler entwickelt hat (Rn 18). Allein
242 nicht (BGH 139, 177), erst recht nicht bloße Erkennbark (BGH aaO u die Kenntnis des Irrtums rechtfertigt die Anwendg des § 242 nicht (BGH
NJW 80, 180). Weiß der ErklEmpfänger vom Kalkulationsirrtum od ent- 139, 177), erst recht nicht bloße Erkennbark (BGH aaO u NJW 80, 180).
zieht er sich treuwidr der Kenntnis, handelt er aber missbräuchl, wenn er Weiß der ErklEmpfänger vom Kalkulationsirrtum od entzieht er sich
auf VertrErf besteht, obwohl er bereits bei VertrSchluss erkannt hat, dass die treuwidr der Kenntnis, handelt er aber missbräuchl, wenn er auf VertrErf
VertrDchführg für den Erklärden schlechthin unzumutb ist (BGH aaO). besteht, obwohl er bereits bei VertrSchluss erkannt hat, dass die Vertr-
Der ErklEmpfänger muss den Erklärden auf den Kalkulationsfehler hinwei- Dchführg für den Erklärden schlechthin unzumutb ist (BGH aaO). Der
sen. Die Verletzg dieser Pfl führt aber nur dann zu einem SchadErsAnspr, ErklEmpfänger muss den Erklärden auf den Kalkulationsfehler hinweisen.
wenn der Hinw vor der Abgabe eines verbindl Angebots zu geben war od Die Verletzg dieser Pfl führt aber nur dann zu einem SchadErsAnspr,
dem Erklärden gem § 242 ohnehin ein VertrLösgsR zustand (Rn 18). wenn der Hinw vor der Abgabe eines verbindl Angebots zu geben war od
dem Erklärden gem § 242 ohnehin ein VertrLösgsR zustand (Rn 18).

Palandt versus Zöller – Bembo versus Ionic, Seite 12, www.sanskritweb.net/fontdocs


Palandt-Äquivalenz 3

Palandt-Bembo – 8 auf 8 p Plantin 2 MT – 7,5 auf 8 p


bb) Offener. Umstr ist die Behandlg des sog externen od offenen Kal- bb) Offener. Umstr ist die Behandlg des sog externen od offenen Kal-
kulationsIrrt, dh des Falles, dass die fehlerh Kalkulation ausdrückl zum Ggst kulationsIrrt, dh des Falles, dass die fehlerh Kalkulation ausdrückl zum
der VertrVerhandlgen gemacht worden ist. Das RG hat in diesen Fällen Ggst der VertrVerhandlgen gemacht worden ist. Das RG hat in diesen Fäl-
einen erweiterten Inhaltsirrtum (Rn 17) angenommen u ein AnfechtgsR len einen erweiterten Inhaltsirrtum (Rn 17) angenommen u ein AnfechtgsR
bejaht (RG 64, 268, 162, 201). Es hat diese Grds nicht nur bei reinen Re- bejaht (RG 64, 268, 162, 201). Es hat diese Grds nicht nur bei reinen Re-
chenfehlern (RG 101, 107 „Silberfall“) angewandt, sond auch bei Zugrun- chenfehlern (RG 101, 107 „Silberfall“) angewandt, sond auch bei Zugrun-
delegg von unricht Devisen- (RG 105, 406 „Rubelfall“) od Börsenkursen delegg von unricht Devisen- (RG 105, 406 „Rubelfall“) od Börsenkursen
(RG 116, 15). Diese Rspr wird von der hL (Flume § 23 4 e, Medicus AT (RG 116, 15). Diese Rspr wird von der hL (Flume § 23 4 e, Medicus AT
Rn 758, Larenz/Wolf § 36 Rn 65) u wohl auch vom BGH (139, 177) mit Rn 758, Larenz/Wolf § 36 Rn 65) u wohl auch vom BGH (139, 177) mit
Recht abgelehnt. Der offene Kalkulationsirrtum begründet als Motivirrtum Recht abgelehnt. Der offene Kalkulationsirrtum begründet als Motivirrtum
ebso wie der vom ErklGegner erkannte Berechngsfehler kein AnfechtgsR ebso wie der vom ErklGegner erkannte Berechngsfehler kein AnfechtgsR
(BGH aaO, Kindl WM 99, 2198). Ob u inwieweit er nach and RGrds kor- (BGH aaO, Kindl WM 99, 2198). Ob u inwieweit er nach and RGrds kor-
rigiert werden kann, hängt von den Umst des Einzelfalles ab: – (1) Die rigiert werden kann, hängt von den Umst des Einzelfalles ab: – (1) Die
Auslegung (§§ 133, 157) kann ergeben, dass die Part als Preis nicht den Auslegung (§§ 133, 157) kann ergeben, dass die Part als Preis nicht den
ziffernmäß genannten Endbetrag, sond die falsch addierten Einzelbeträge ziffernmäß genannten Endbetrag, sond die falsch addierten Einzelbeträge
(BGH BB 06, 1650, Ffin WM 01, 565), den Tageskurs (LG Kleve NJW 91, (BGH BB 06, 1650, Ffin WM 01, 565), den Tageskurs (LG Kleve NJW
1066) od eine bestimmte Methode der Preisbemessg vereinb haben (Wieser 91, 1066) od eine bestimmte Methode der Preisbemessg vereinb haben
NJW 72, 708/711, John JuS 83, 176). In diesen Fällen ist die Angabe des (Wieser NJW 72, 708/711, John JuS 83, 176). In diesen Fällen ist die An-
unricht Preises ledigl eine unschädl falsa demonstratio. Maßg ist der nicht gabe des unricht Preises ledigl eine unschädl falsa demonstratio. Maßg ist
kalkulierte Preis. Anders, wenn der geforderte höhere Ansatz wg Weigerg der nicht kalkulierte Preis. Anders, wenn der geforderte höhere Ansatz wg
der GgPart nicht in die Kalkulation aufgenommen wird (BGH NJW 06, Weigerg der GgPart nicht in die Kalkulation aufgenommen wird (BGH
3139). – (2) Dissens. Führt die Auslegg zu dem Ergebn, dass der ziffern- NJW 06, 3139). – (2) Dissens. Führt die Auslegg zu dem Ergebn, dass
mäß festgelegte Betrag u die Grds seiner Bemessg den gleichen Stellenwert der ziffernmäß festgelegte Betrag u die Grds seiner Bemessg den gleichen
haben, ist der Vertr wg des bestehden Widerspr unwirks. So lag es wohl im Stellenwert haben, ist der Vertr wg des bestehden Widerspr unwirks. So lag
Silberfall (RG 101, 107). UnwirksamkGrd ist Dissens. – (3) § 242. Ist der es wohl im Silberfall (RG 101, 107). UnwirksamkGrd ist Dissens. – (3) §
ziffermäß genannte Betrag als Preis vereinb worden, ist zu unterscheiden. 242. Ist der ziffermäß genannte Betrag als Preis vereinb worden, ist zu un-
Handelt es sich, wie in einigen der Börsenkursfälle, um einen gemeins Irrt terscheiden. Handelt es sich, wie in einigen der Börsenkursfälle, um einen
der Part, sind die Grds über das Fehlen der GeschGrdlage (§ 313 Rn 38f) gemeins Irrt der Part, sind die Grds über das Fehlen der GeschGrdlage (§
anzuwenden (Ffm MDR 71, 841, Larenz/Wolf § 36 Rn 62). Handelt es 313 Rn 38f) anzuwenden (Ffm MDR 71, 841, Larenz/Wolf § 36 Rn 62).
sich um die Kalkulation einer VertrPart, ist der offene Kalkulationsfehler Handelt es sich um die Kalkulation einer VertrPart, ist der offene Kalkula-
grdsätzl auch unter dem GesichtsPkt des § 313 unerhebl (BGH NJW 81, tionsfehler grdsätzl auch unter dem GesichtsPkt des § 313 unerhebl (BGH
1551, NJW-RR 86, 569). Eine Anpassg ist nur geboten, wenn der and Teil NJW 81, 1551, NJW-RR 86, 569). Eine Anpassg ist nur geboten, wenn der
sich die unricht Kalkulation soweit zu eigen gemacht hat, dass eine Verwei- and Teil sich die unricht Kalkulation soweit zu eigen gemacht hat, dass eine
gerg der Anpassg gg das Verbot des venire contra factum proprium verstoßen Verweigerg der Anpassg gg das Verbot des venire contra factum proprium
würde (BGH NJW RR 95, 1360). – (4) Rechtsmissbrauch. Sind die verstoßen würde (BGH NJW RR 95, 1360). – (4) Rechtsmissbrauch.
Grds der Rn 20-21 a nicht anwendb, kann der Kalkulationsirrtum aus- Sind die Grds der Rn 20-21 a nicht anwendb, kann der Kalkulationsirrtum
nahmsw den Einwand des RMissbr rechtfertigen. Für den offenen Kalkula- ausnahmsw den Einwand des RMissbr rechtfertigen. Für den offenen Kal-
tionsirrtum müssen insow die gleichen RGrds gelten, die der BGH (139, kulationsirrtum müssen insow die gleichen RGrds gelten, die der BGH
177) für den verdeckten, aber erkannten Kalkulationsfehler entwickelt hat (139, 177) für den verdeckten, aber erkannten Kalkulationsfehler entwik-
(Rn 18). Allein die Kenntnis des Irrtums rechtfertigt die Anwendg des § kelt hat (Rn 18). Allein die Kenntnis des Irrtums rechtfertigt die Anwendg
242 nicht (BGH 139, 177), erst recht nicht bloße Erkennbark (BGH aaO u des § 242 nicht (BGH 139, 177), erst recht nicht bloße Erkennbark (BGH
NJW 80, 180). Weiß der ErklEmpfänger vom Kalkulationsirrtum od ent- aaO u NJW 80, 180). Weiß der ErklEmpfänger vom Kalkulationsirrtum od
zieht er sich treuwidr der Kenntnis, handelt er aber missbräuchl, wenn er entzieht er sich treuwidr der Kenntnis, handelt er aber missbräuchl, wenn
auf VertrErf besteht, obwohl er bereits bei VertrSchluss erkannt hat, dass die er auf VertrErf besteht, obwohl er bereits bei VertrSchluss erkannt hat, dass
VertrDchführg für den Erklärden schlechthin unzumutb ist (BGH aaO). die VertrDchführg für den Erklärden schlechthin unzumutb ist (BGH
Der ErklEmpfänger muss den Erklärden auf den Kalkulationsfehler hinwei- aaO). Der ErklEmpfänger muss den Erklärden auf den Kalkulationsfehler
sen. Die Verletzg dieser Pfl führt aber nur dann zu einem SchadErsAnspr, hinweisen. Die Verletzg dieser Pfl führt aber nur dann zu einem SchadErs-
wenn der Hinw vor der Abgabe eines verbindl Angebots zu geben war od Anspr, wenn der Hinw vor der Abgabe eines verbindl Angebots zu geben
dem Erklärden gem § 242 ohnehin ein VertrLösgsR zustand (Rn 18). war od dem Erklärden gem § 242 ohnehin ein VertrLösgsR zustand (Rn
18).

Palandt versus Zöller – Bembo versus Ionic, Seite 13, www.sanskritweb.net/fontdocs


Palandt-Äquivalenz 4

Palandt-Bembo – 8 auf 8 p Century Schoolbook URW – 7 auf 8 p


bb) Offener. Umstr ist die Behandlg des sog externen od offenen Kal- bb) Offener. Umstr ist die Behandlg des sog externen od offenen Kal-
kulationsIrrt, dh des Falles, dass die fehlerh Kalkulation ausdrückl zum Ggst kulationsIrrt, dh des Falles, dass die fehlerh Kalkulation ausdrückl zum
der VertrVerhandlgen gemacht worden ist. Das RG hat in diesen Fällen Ggst der VertrVerhandlgen gemacht worden ist. Das RG hat in diesen
einen erweiterten Inhaltsirrtum (Rn 17) angenommen u ein AnfechtgsR Fällen einen erweiterten Inhaltsirrtum (Rn 17) angenommen u ein An-
bejaht (RG 64, 268, 162, 201). Es hat diese Grds nicht nur bei reinen Re- fechtgsR bejaht (RG 64, 268, 162, 201). Es hat diese Grds nicht nur bei
chenfehlern (RG 101, 107 „Silberfall“) angewandt, sond auch bei Zugrun- reinen Rechenfehlern (RG 101, 107 „Silberfall“) angewandt, sond auch bei
delegg von unricht Devisen- (RG 105, 406 „Rubelfall“) od Börsenkursen Zugrundelegg von unricht Devisen- (RG 105, 406 „Rubelfall“) od Börsen-
(RG 116, 15). Diese Rspr wird von der hL (Flume § 23 4 e, Medicus AT kursen (RG 116, 15). Diese Rspr wird von der hL (Flume § 23 4 e, Medicus
Rn 758, Larenz/Wolf § 36 Rn 65) u wohl auch vom BGH (139, 177) mit AT Rn 758, Larenz/Wolf § 36 Rn 65) u wohl auch vom BGH (139, 177) mit
Recht abgelehnt. Der offene Kalkulationsirrtum begründet als Motivirrtum Recht abgelehnt. Der offene Kalkulationsirrtum begründet als Motivirr-
ebso wie der vom ErklGegner erkannte Berechngsfehler kein AnfechtgsR tum ebso wie der vom ErklGegner erkannte Berechngsfehler kein An-
(BGH aaO, Kindl WM 99, 2198). Ob u inwieweit er nach and RGrds kor- fechtgsR (BGH aaO, Kindl WM 99, 2198). Ob u inwieweit er nach and
rigiert werden kann, hängt von den Umst des Einzelfalles ab: – (1) Die RGrds korrigiert werden kann, hängt von den Umst des Einzelfalles ab: –
Auslegung (§§ 133, 157) kann ergeben, dass die Part als Preis nicht den (1) Die Auslegung (§§ 133, 157) kann ergeben, dass die Part als Preis
ziffernmäß genannten Endbetrag, sond die falsch addierten Einzelbeträge nicht den ziffernmäß genannten Endbetrag, sond die falsch addierten Ein-
(BGH BB 06, 1650, Ffin WM 01, 565), den Tageskurs (LG Kleve NJW 91, zelbeträge (BGH BB 06, 1650, Ffin WM 01, 565), den Tageskurs (LG Kleve
1066) od eine bestimmte Methode der Preisbemessg vereinb haben (Wieser NJW 91, 1066) od eine bestimmte Methode der Preisbemessg vereinb ha-
NJW 72, 708/711, John JuS 83, 176). In diesen Fällen ist die Angabe des ben (Wieser NJW 72, 708/711, John JuS 83, 176). In diesen Fällen ist die
unricht Preises ledigl eine unschädl falsa demonstratio. Maßg ist der nicht Angabe des unricht Preises ledigl eine unschädl falsa demonstratio. Maßg
kalkulierte Preis. Anders, wenn der geforderte höhere Ansatz wg Weigerg ist der nicht kalkulierte Preis. Anders, wenn der geforderte höhere Ansatz
der GgPart nicht in die Kalkulation aufgenommen wird (BGH NJW 06, wg Weigerg der GgPart nicht in die Kalkulation aufgenommen wird (BGH
3139). – (2) Dissens. Führt die Auslegg zu dem Ergebn, dass der ziffern- NJW 06, 3139). – (2) Dissens. Führt die Auslegg zu dem Ergebn, dass der
mäß festgelegte Betrag u die Grds seiner Bemessg den gleichen Stellenwert ziffernmäß festgelegte Betrag u die Grds seiner Bemessg den gleichen
haben, ist der Vertr wg des bestehden Widerspr unwirks. So lag es wohl im Stellenwert haben, ist der Vertr wg des bestehden Widerspr unwirks. So
Silberfall (RG 101, 107). UnwirksamkGrd ist Dissens. – (3) § 242. Ist der lag es wohl im Silberfall (RG 101, 107). UnwirksamkGrd ist Dissens. – (3)
ziffermäß genannte Betrag als Preis vereinb worden, ist zu unterscheiden. § 242. Ist der ziffermäß genannte Betrag als Preis vereinb worden, ist zu
Handelt es sich, wie in einigen der Börsenkursfälle, um einen gemeins Irrt unterscheiden. Handelt es sich, wie in einigen der Börsenkursfälle, um
der Part, sind die Grds über das Fehlen der GeschGrdlage (§ 313 Rn 38f) einen gemeins Irrt der Part, sind die Grds über das Fehlen der
anzuwenden (Ffm MDR 71, 841, Larenz/Wolf § 36 Rn 62). Handelt es GeschGrdlage (§ 313 Rn 38f) anzuwenden (Ffm MDR 71, 841, Larenz/Wolf
sich um die Kalkulation einer VertrPart, ist der offene Kalkulationsfehler § 36 Rn 62). Handelt es sich um die Kalkulation einer VertrPart, ist der
grdsätzl auch unter dem GesichtsPkt des § 313 unerhebl (BGH NJW 81, offene Kalkulationsfehler grdsätzl auch unter dem GesichtsPkt des § 313
1551, NJW-RR 86, 569). Eine Anpassg ist nur geboten, wenn der and Teil unerhebl (BGH NJW 81, 1551, NJW-RR 86, 569). Eine Anpassg ist nur
sich die unricht Kalkulation soweit zu eigen gemacht hat, dass eine Verwei- geboten, wenn der and Teil sich die unricht Kalkulation soweit zu eigen
gerg der Anpassg gg das Verbot des venire contra factum proprium verstoßen gemacht hat, dass eine Verweigerg der Anpassg gg das Verbot des venire
würde (BGH NJW RR 95, 1360). – (4) Rechtsmissbrauch. Sind die contra factum proprium verstoßen würde (BGH NJW RR 95, 1360). – (4)
Grds der Rn 20-21 a nicht anwendb, kann der Kalkulationsirrtum aus- Rechtsmissbrauch. Sind die Grds der Rn 20-21 a nicht anwendb, kann
nahmsw den Einwand des RMissbr rechtfertigen. Für den offenen Kalkula- der Kalkulationsirrtum ausnahmsw den Einwand des RMissbr rechtferti-
tionsirrtum müssen insow die gleichen RGrds gelten, die der BGH (139, gen. Für den offenen Kalkulationsirrtum müssen insow die gleichen
177) für den verdeckten, aber erkannten Kalkulationsfehler entwickelt hat RGrds gelten, die der BGH (139, 177) für den verdeckten, aber erkannten
(Rn 18). Allein die Kenntnis des Irrtums rechtfertigt die Anwendg des § Kalkulationsfehler entwickelt hat (Rn 18). Allein die Kenntnis des Irrtums
242 nicht (BGH 139, 177), erst recht nicht bloße Erkennbark (BGH aaO u rechtfertigt die Anwendg des § 242 nicht (BGH 139, 177), erst recht nicht
NJW 80, 180). Weiß der ErklEmpfänger vom Kalkulationsirrtum od ent- bloße Erkennbark (BGH aaO u NJW 80, 180). Weiß der ErklEmpfänger
zieht er sich treuwidr der Kenntnis, handelt er aber missbräuchl, wenn er vom Kalkulationsirrtum od entzieht er sich treuwidr der Kenntnis, han-
auf VertrErf besteht, obwohl er bereits bei VertrSchluss erkannt hat, dass die delt er aber missbräuchl, wenn er auf VertrErf besteht, obwohl er bereits
VertrDchführg für den Erklärden schlechthin unzumutb ist (BGH aaO). bei VertrSchluss erkannt hat, dass die VertrDchführg für den Erklärden
Der ErklEmpfänger muss den Erklärden auf den Kalkulationsfehler hinwei- schlechthin unzumutb ist (BGH aaO). Der ErklEmpfänger muss den
sen. Die Verletzg dieser Pfl führt aber nur dann zu einem SchadErsAnspr, Erklärden auf den Kalkulationsfehler hinweisen. Die Verletzg dieser Pfl
wenn der Hinw vor der Abgabe eines verbindl Angebots zu geben war od führt aber nur dann zu einem SchadErsAnspr, wenn der Hinw vor der
dem Erklärden gem § 242 ohnehin ein VertrLösgsR zustand (Rn 18). Abgabe eines verbindl Angebots zu geben war od dem Erklärden gem §
242 ohnehin ein VertrLösgsR zustand (Rn 18).

Palandt versus Zöller – Bembo versus Ionic, Seite 14, www.sanskritweb.net/fontdocs


Palandt-Äquivalenz 5

Palandt-Bembo – 8 auf 8 p Ionic 92 – 7 auf 8 p


bb) Offener. Umstr ist die Behandlg des sog externen od offenen Kal- bb) Offener. Umstr ist die Behandlg des sog externen od offenen Kalku-
kulationsIrrt, dh des Falles, dass die fehlerh Kalkulation ausdrückl zum Ggst lationsIrrt, dh des Falles, dass die fehlerh Kalkulation ausdrückl zum
der VertrVerhandlgen gemacht worden ist. Das RG hat in diesen Fällen Ggst der VertrVerhandlgen gemacht worden ist. Das RG hat in diesen
einen erweiterten Inhaltsirrtum (Rn 17) angenommen u ein AnfechtgsR Fällen einen erweiterten Inhaltsirrtum (Rn 17) angenommen u ein An-
bejaht (RG 64, 268, 162, 201). Es hat diese Grds nicht nur bei reinen Re- fechtgsR bejaht (RG 64, 268, 162, 201). Es hat diese Grds nicht nur bei
chenfehlern (RG 101, 107 „Silberfall“) angewandt, sond auch bei Zugrun- reinen Rechenfehlern (RG 101, 107 „Silberfall“) angewandt, sond auch bei
delegg von unricht Devisen- (RG 105, 406 „Rubelfall“) od Börsenkursen Zugrundelegg von unricht Devisen- (RG 105, 406 „Rubelfall“) od Börsen-
(RG 116, 15). Diese Rspr wird von der hL (Flume § 23 4 e, Medicus AT kursen (RG 116, 15). Diese Rspr wird von der hL (Flume § 23 4 e, Medicus
Rn 758, Larenz/Wolf § 36 Rn 65) u wohl auch vom BGH (139, 177) mit AT Rn 758, Larenz/Wolf § 36 Rn 65) u wohl auch vom BGH (139, 177) mit
Recht abgelehnt. Der offene Kalkulationsirrtum begründet als Motivirrtum Recht abgelehnt. Der offene Kalkulationsirrtum begründet als Motivirr-
ebso wie der vom ErklGegner erkannte Berechngsfehler kein AnfechtgsR tum ebso wie der vom ErklGegner erkannte Berechngsfehler kein An-
(BGH aaO, Kindl WM 99, 2198). Ob u inwieweit er nach and RGrds kor- fechtgsR (BGH aaO, Kindl WM 99, 2198). Ob u inwieweit er nach and
rigiert werden kann, hängt von den Umst des Einzelfalles ab: – (1) Die RGrds korrigiert werden kann, hängt von den Umst des Einzelfalles ab: –
Auslegung (§§ 133, 157) kann ergeben, dass die Part als Preis nicht den (1) Die Auslegung (§§ 133, 157) kann ergeben, dass die Part als Preis nicht
ziffernmäß genannten Endbetrag, sond die falsch addierten Einzelbeträge den ziffernmäß genannten Endbetrag, sond die falsch addierten Einzelbe-
(BGH BB 06, 1650, Ffin WM 01, 565), den Tageskurs (LG Kleve NJW 91, träge (BGH BB 06, 1650, Ffin WM 01, 565), den Tageskurs (LG Kleve NJW
1066) od eine bestimmte Methode der Preisbemessg vereinb haben (Wieser 91, 1066) od eine bestimmte Methode der Preisbemessg vereinb haben
NJW 72, 708/711, John JuS 83, 176). In diesen Fällen ist die Angabe des (Wieser NJW 72, 708/711, John JuS 83, 176). In diesen Fällen ist die Anga-
unricht Preises ledigl eine unschädl falsa demonstratio. Maßg ist der nicht be des unricht Preises ledigl eine unschädl falsa demonstratio. Maßg ist
kalkulierte Preis. Anders, wenn der geforderte höhere Ansatz wg Weigerg der nicht kalkulierte Preis. Anders, wenn der geforderte höhere Ansatz wg
der GgPart nicht in die Kalkulation aufgenommen wird (BGH NJW 06, Weigerg der GgPart nicht in die Kalkulation aufgenommen wird (BGH
3139). – (2) Dissens. Führt die Auslegg zu dem Ergebn, dass der ziffern- NJW 06, 3139). – (2) Dissens. Führt die Auslegg zu dem Ergebn, dass der
mäß festgelegte Betrag u die Grds seiner Bemessg den gleichen Stellenwert ziffernmäß festgelegte Betrag u die Grds seiner Bemessg den gleichen
haben, ist der Vertr wg des bestehden Widerspr unwirks. So lag es wohl im Stellenwert haben, ist der Vertr wg des bestehden Widerspr unwirks. So
Silberfall (RG 101, 107). UnwirksamkGrd ist Dissens. – (3) § 242. Ist der lag es wohl im Silberfall (RG 101, 107). UnwirksamkGrd ist Dissens. – (3) §
ziffermäß genannte Betrag als Preis vereinb worden, ist zu unterscheiden. 242. Ist der ziffermäß genannte Betrag als Preis vereinb worden, ist zu
Handelt es sich, wie in einigen der Börsenkursfälle, um einen gemeins Irrt unterscheiden. Handelt es sich, wie in einigen der Börsenkursfälle, um
der Part, sind die Grds über das Fehlen der GeschGrdlage (§ 313 Rn 38f) einen gemeins Irrt der Part, sind die Grds über das Fehlen der
anzuwenden (Ffm MDR 71, 841, Larenz/Wolf § 36 Rn 62). Handelt es GeschGrdlage (§ 313 Rn 38f) anzuwenden (Ffm MDR 71, 841, Larenz/Wolf
sich um die Kalkulation einer VertrPart, ist der offene Kalkulationsfehler § 36 Rn 62). Handelt es sich um die Kalkulation einer VertrPart, ist der
grdsätzl auch unter dem GesichtsPkt des § 313 unerhebl (BGH NJW 81, offene Kalkulationsfehler grdsätzl auch unter dem GesichtsPkt des § 313
1551, NJW-RR 86, 569). Eine Anpassg ist nur geboten, wenn der and Teil unerhebl (BGH NJW 81, 1551, NJW-RR 86, 569). Eine Anpassg ist nur ge-
sich die unricht Kalkulation soweit zu eigen gemacht hat, dass eine Verwei- boten, wenn der and Teil sich die unricht Kalkulation soweit zu eigen
gerg der Anpassg gg das Verbot des venire contra factum proprium verstoßen gemacht hat, dass eine Verweigerg der Anpassg gg das Verbot des venire
würde (BGH NJW RR 95, 1360). – (4) Rechtsmissbrauch. Sind die contra factum proprium verstoßen würde (BGH NJW RR 95, 1360). – (4)
Grds der Rn 20-21 a nicht anwendb, kann der Kalkulationsirrtum aus- Rechtsmissbrauch. Sind die Grds der Rn 20-21 a nicht anwendb, kann der
nahmsw den Einwand des RMissbr rechtfertigen. Für den offenen Kalkula- Kalkulationsirrtum ausnahmsw den Einwand des RMissbr rechtfertigen.
tionsirrtum müssen insow die gleichen RGrds gelten, die der BGH (139, Für den offenen Kalkulationsirrtum müssen insow die gleichen RGrds
177) für den verdeckten, aber erkannten Kalkulationsfehler entwickelt hat gelten, die der BGH (139, 177) für den verdeckten, aber erkannten Kalku-
(Rn 18). Allein die Kenntnis des Irrtums rechtfertigt die Anwendg des § lationsfehler entwickelt hat (Rn 18). Allein die Kenntnis des Irrtums
242 nicht (BGH 139, 177), erst recht nicht bloße Erkennbark (BGH aaO u rechtfertigt die Anwendg des § 242 nicht (BGH 139, 177), erst recht nicht
NJW 80, 180). Weiß der ErklEmpfänger vom Kalkulationsirrtum od ent- bloße Erkennbark (BGH aaO u NJW 80, 180). Weiß der ErklEmpfänger
zieht er sich treuwidr der Kenntnis, handelt er aber missbräuchl, wenn er vom Kalkulationsirrtum od entzieht er sich treuwidr der Kenntnis, han-
auf VertrErf besteht, obwohl er bereits bei VertrSchluss erkannt hat, dass die delt er aber missbräuchl, wenn er auf VertrErf besteht, obwohl er bereits
VertrDchführg für den Erklärden schlechthin unzumutb ist (BGH aaO). bei VertrSchluss erkannt hat, dass die VertrDchführg für den Erklärden
Der ErklEmpfänger muss den Erklärden auf den Kalkulationsfehler hinwei- schlechthin unzumutb ist (BGH aaO). Der ErklEmpfänger muss den
sen. Die Verletzg dieser Pfl führt aber nur dann zu einem SchadErsAnspr, Erklärden auf den Kalkulationsfehler hinweisen. Die Verletzg dieser Pfl
wenn der Hinw vor der Abgabe eines verbindl Angebots zu geben war od führt aber nur dann zu einem SchadErsAnspr, wenn der Hinw vor der
dem Erklärden gem § 242 ohnehin ein VertrLösgsR zustand (Rn 18). Abgabe eines verbindl Angebots zu geben war od dem Erklärden gem §
242 ohnehin ein VertrLösgsR zustand (Rn 18).

Palandt versus Zöller – Bembo versus Ionic, Seite 15, www.sanskritweb.net/fontdocs


Palandt-Äquivalenz 6

Palandt-Bembo – 8 auf 8 p Imperial 96 – 7 auf 8 p


bb) Offener. Umstr ist die Behandlg des sog externen od offenen Kal- bb) Offener. Umstr ist die Behandlg des sog externen od offenen Kalku-
kulationsIrrt, dh des Falles, dass die fehlerh Kalkulation ausdrückl zum Ggst lationsIrrt, dh des Falles, dass die fehlerh Kalkulation ausdrückl zum Ggst
der VertrVerhandlgen gemacht worden ist. Das RG hat in diesen Fällen der VertrVerhandlgen gemacht worden ist. Das RG hat in diesen Fällen
einen erweiterten Inhaltsirrtum (Rn 17) angenommen u ein AnfechtgsR einen erweiterten Inhaltsirrtum (Rn 17) angenommen u ein AnfechtgsR
bejaht (RG 64, 268, 162, 201). Es hat diese Grds nicht nur bei reinen Re- bejaht (RG 64, 268, 162, 201). Es hat diese Grds nicht nur bei reinen Re-
chenfehlern (RG 101, 107 „Silberfall“) angewandt, sond auch bei Zugrun- chenfehlern (RG 101, 107 „Silberfall“) angewandt, sond auch bei Zugrun-
delegg von unricht Devisen- (RG 105, 406 „Rubelfall“) od Börsenkursen delegg von unricht Devisen- (RG 105, 406 „Rubelfall“) od Börsenkursen
(RG 116, 15). Diese Rspr wird von der hL (Flume § 23 4 e, Medicus AT (RG 116, 15). Diese Rspr wird von der hL (Flume § 23 4 e, Medicus AT Rn
Rn 758, Larenz/Wolf § 36 Rn 65) u wohl auch vom BGH (139, 177) mit 758, Larenz/Wolf § 36 Rn 65) u wohl auch vom BGH (139, 177) mit Recht
Recht abgelehnt. Der offene Kalkulationsirrtum begründet als Motivirrtum abgelehnt. Der offene Kalkulationsirrtum begründet als Motivirrtum ebso
ebso wie der vom ErklGegner erkannte Berechngsfehler kein AnfechtgsR wie der vom ErklGegner erkannte Berechngsfehler kein AnfechtgsR (BGH
(BGH aaO, Kindl WM 99, 2198). Ob u inwieweit er nach and RGrds kor- aaO, Kindl WM 99, 2198). Ob u inwieweit er nach and RGrds korrigiert
rigiert werden kann, hängt von den Umst des Einzelfalles ab: – (1) Die werden kann, hängt von den Umst des Einzelfalles ab: – (1) Die Auslegung
Auslegung (§§ 133, 157) kann ergeben, dass die Part als Preis nicht den (§§ 133, 157) kann ergeben, dass die Part als Preis nicht den ziffernmäß
ziffernmäß genannten Endbetrag, sond die falsch addierten Einzelbeträge genannten Endbetrag, sond die falsch addierten Einzelbeträge (BGH BB
(BGH BB 06, 1650, Ffin WM 01, 565), den Tageskurs (LG Kleve NJW 91, 06, 1650, Ffin WM 01, 565), den Tageskurs (LG Kleve NJW 91, 1066) od
1066) od eine bestimmte Methode der Preisbemessg vereinb haben (Wieser eine bestimmte Methode der Preisbemessg vereinb haben (Wieser NJW
NJW 72, 708/711, John JuS 83, 176). In diesen Fällen ist die Angabe des 72, 708/711, John JuS 83, 176). In diesen Fällen ist die Angabe des unricht
unricht Preises ledigl eine unschädl falsa demonstratio. Maßg ist der nicht Preises ledigl eine unschädl falsa demonstratio. Maßg ist der nicht kalku-
kalkulierte Preis. Anders, wenn der geforderte höhere Ansatz wg Weigerg lierte Preis. Anders, wenn der geforderte höhere Ansatz wg Weigerg der
der GgPart nicht in die Kalkulation aufgenommen wird (BGH NJW 06, GgPart nicht in die Kalkulation aufgenommen wird (BGH NJW 06, 3139). –
3139). – (2) Dissens. Führt die Auslegg zu dem Ergebn, dass der ziffern- (2) Dissens. Führt die Auslegg zu dem Ergebn, dass der ziffernmäß festge-
mäß festgelegte Betrag u die Grds seiner Bemessg den gleichen Stellenwert legte Betrag u die Grds seiner Bemessg den gleichen Stellenwert haben, ist
haben, ist der Vertr wg des bestehden Widerspr unwirks. So lag es wohl im der Vertr wg des bestehden Widerspr unwirks. So lag es wohl im Silberfall
Silberfall (RG 101, 107). UnwirksamkGrd ist Dissens. – (3) § 242. Ist der (RG 101, 107). UnwirksamkGrd ist Dissens. – (3) § 242. Ist der ziffermäß
ziffermäß genannte Betrag als Preis vereinb worden, ist zu unterscheiden. genannte Betrag als Preis vereinb worden, ist zu unterscheiden. Handelt es
Handelt es sich, wie in einigen der Börsenkursfälle, um einen gemeins Irrt sich, wie in einigen der Börsenkursfälle, um einen gemeins Irrt der Part,
der Part, sind die Grds über das Fehlen der GeschGrdlage (§ 313 Rn 38f) sind die Grds über das Fehlen der GeschGrdlage (§ 313 Rn 38f) anzuwen-
anzuwenden (Ffm MDR 71, 841, Larenz/Wolf § 36 Rn 62). Handelt es den (Ffm MDR 71, 841, Larenz/Wolf § 36 Rn 62). Handelt es sich um die
sich um die Kalkulation einer VertrPart, ist der offene Kalkulationsfehler Kalkulation einer VertrPart, ist der offene Kalkulationsfehler grdsätzl auch
grdsätzl auch unter dem GesichtsPkt des § 313 unerhebl (BGH NJW 81, unter dem GesichtsPkt des § 313 unerhebl (BGH NJW 81, 1551, NJW-RR
1551, NJW-RR 86, 569). Eine Anpassg ist nur geboten, wenn der and Teil 86, 569). Eine Anpassg ist nur geboten, wenn der and Teil sich die unricht
sich die unricht Kalkulation soweit zu eigen gemacht hat, dass eine Verwei- Kalkulation soweit zu eigen gemacht hat, dass eine Verweigerg der An-
gerg der Anpassg gg das Verbot des venire contra factum proprium verstoßen passg gg das Verbot des venire contra factum proprium verstoßen würde
würde (BGH NJW RR 95, 1360). – (4) Rechtsmissbrauch. Sind die (BGH NJW RR 95, 1360). – (4) Rechtsmissbrauch. Sind die Grds der Rn
Grds der Rn 20-21 a nicht anwendb, kann der Kalkulationsirrtum aus- 20-21 a nicht anwendb, kann der Kalkulationsirrtum ausnahmsw den Ein-
nahmsw den Einwand des RMissbr rechtfertigen. Für den offenen Kalkula- wand des RMissbr rechtfertigen. Für den offenen Kalkulationsirrtum müs-
tionsirrtum müssen insow die gleichen RGrds gelten, die der BGH (139, sen insow die gleichen RGrds gelten, die der BGH (139, 177) für den ver-
177) für den verdeckten, aber erkannten Kalkulationsfehler entwickelt hat deckten, aber erkannten Kalkulationsfehler entwickelt hat (Rn 18). Allein
(Rn 18). Allein die Kenntnis des Irrtums rechtfertigt die Anwendg des § die Kenntnis des Irrtums rechtfertigt die Anwendg des § 242 nicht (BGH
242 nicht (BGH 139, 177), erst recht nicht bloße Erkennbark (BGH aaO u 139, 177), erst recht nicht bloße Erkennbark (BGH aaO u NJW 80, 180).
NJW 80, 180). Weiß der ErklEmpfänger vom Kalkulationsirrtum od ent- Weiß der ErklEmpfänger vom Kalkulationsirrtum od entzieht er sich treu-
zieht er sich treuwidr der Kenntnis, handelt er aber missbräuchl, wenn er widr der Kenntnis, handelt er aber missbräuchl, wenn er auf VertrErf be-
auf VertrErf besteht, obwohl er bereits bei VertrSchluss erkannt hat, dass die steht, obwohl er bereits bei VertrSchluss erkannt hat, dass die
VertrDchführg für den Erklärden schlechthin unzumutb ist (BGH aaO). VertrDchführg für den Erklärden schlechthin unzumutb ist (BGH aaO).
Der ErklEmpfänger muss den Erklärden auf den Kalkulationsfehler hinwei- Der ErklEmpfänger muss den Erklärden auf den Kalkulationsfehler hin-
sen. Die Verletzg dieser Pfl führt aber nur dann zu einem SchadErsAnspr, weisen. Die Verletzg dieser Pfl führt aber nur dann zu einem SchadEr-
wenn der Hinw vor der Abgabe eines verbindl Angebots zu geben war od sAnspr, wenn der Hinw vor der Abgabe eines verbindl Angebots zu geben
dem Erklärden gem § 242 ohnehin ein VertrLösgsR zustand (Rn 18). war od dem Erklärden gem § 242 ohnehin ein VertrLösgsR zustand (Rn
18).

Palandt versus Zöller – Bembo versus Ionic, Seite 16, www.sanskritweb.net/fontdocs


Palandt-Äquivalenz 7

Palandt-Bembo – 8 auf 8 p Nimrod MT – 6,5 auf 8,25 p


bb) Offener. Umstr ist die Behandlg des sog externen od offenen Kal- bb) Offener. Umstr ist die Behandlg des sog externen od offenen Kalkula-
kulationsIrrt, dh des Falles, dass die fehlerh Kalkulation ausdrückl zum Ggst tionsIrrt, dh des Falles, dass die fehlerh Kalkulation ausdrückl zum Ggst der
der VertrVerhandlgen gemacht worden ist. Das RG hat in diesen Fällen VertrVerhandlgen gemacht worden ist. Das RG hat in diesen Fällen einen
einen erweiterten Inhaltsirrtum (Rn 17) angenommen u ein AnfechtgsR erweiterten Inhaltsirrtum (Rn 17) angenommen u ein AnfechtgsR bejaht (RG
bejaht (RG 64, 268, 162, 201). Es hat diese Grds nicht nur bei reinen Re- 64, 268, 162, 201). Es hat diese Grds nicht nur bei reinen Rechenfehlern (RG
chenfehlern (RG 101, 107 „Silberfall“) angewandt, sond auch bei Zugrun- 101, 107 „Silberfall“) angewandt, sond auch bei Zugrundelegg von unricht
delegg von unricht Devisen- (RG 105, 406 „Rubelfall“) od Börsenkursen Devisen- (RG 105, 406 „Rubelfall“) od Börsenkursen (RG 116, 15). Diese Rspr
(RG 116, 15). Diese Rspr wird von der hL (Flume § 23 4 e, Medicus AT wird von der hL (Flume § 23 4 e, Medicus AT Rn 758, Larenz/Wolf § 36 Rn 65)
Rn 758, Larenz/Wolf § 36 Rn 65) u wohl auch vom BGH (139, 177) mit u wohl auch vom BGH (139, 177) mit Recht abgelehnt. Der offene Kalkulati-
Recht abgelehnt. Der offene Kalkulationsirrtum begründet als Motivirrtum onsirrtum begründet als Motivirrtum ebso wie der vom ErklGegner erkann-
ebso wie der vom ErklGegner erkannte Berechngsfehler kein AnfechtgsR te Berechngsfehler kein AnfechtgsR (BGH aaO, Kindl WM 99, 2198). Ob u
(BGH aaO, Kindl WM 99, 2198). Ob u inwieweit er nach and RGrds kor- inwieweit er nach and RGrds korrigiert werden kann, hängt von den Umst
rigiert werden kann, hängt von den Umst des Einzelfalles ab: – (1) Die des Einzelfalles ab: – (1) Die Auslegung (§§ 133, 157) kann ergeben, dass die
Auslegung (§§ 133, 157) kann ergeben, dass die Part als Preis nicht den Part als Preis nicht den ziffernmäß genannten Endbetrag, sond die falsch
ziffernmäß genannten Endbetrag, sond die falsch addierten Einzelbeträge addierten Einzelbeträge (BGH BB 06, 1650, Ffin WM 01, 565), den Tageskurs
(BGH BB 06, 1650, Ffin WM 01, 565), den Tageskurs (LG Kleve NJW 91, (LG Kleve NJW 91, 1066) od eine bestimmte Methode der Preisbemessg ver-
1066) od eine bestimmte Methode der Preisbemessg vereinb haben (Wieser
einb haben (Wieser NJW 72, 708/711, John JuS 83, 176). In diesen Fällen ist
NJW 72, 708/711, John JuS 83, 176). In diesen Fällen ist die Angabe des
die Angabe des unricht Preises ledigl eine unschädl falsa demonstratio. Maßg
unricht Preises ledigl eine unschädl falsa demonstratio. Maßg ist der nicht
ist der nicht kalkulierte Preis. Anders, wenn der geforderte höhere Ansatz
kalkulierte Preis. Anders, wenn der geforderte höhere Ansatz wg Weigerg
der GgPart nicht in die Kalkulation aufgenommen wird (BGH NJW 06, wg Weigerg der GgPart nicht in die Kalkulation aufgenommen wird (BGH
3139). – (2) Dissens. Führt die Auslegg zu dem Ergebn, dass der ziffern- NJW 06, 3139). – (2) Dissens. Führt die Auslegg zu dem Ergebn, dass der zif-
mäß festgelegte Betrag u die Grds seiner Bemessg den gleichen Stellenwert fernmäß festgelegte Betrag u die Grds seiner Bemessg den gleichen Stellen-
haben, ist der Vertr wg des bestehden Widerspr unwirks. So lag es wohl im wert haben, ist der Vertr wg des bestehden Widerspr unwirks. So lag es wohl
Silberfall (RG 101, 107). UnwirksamkGrd ist Dissens. – (3) § 242. Ist der im Silberfall (RG 101, 107). UnwirksamkGrd ist Dissens. – (3) § 242. Ist der
ziffermäß genannte Betrag als Preis vereinb worden, ist zu unterscheiden. ziffermäß genannte Betrag als Preis vereinb worden, ist zu unterscheiden.
Handelt es sich, wie in einigen der Börsenkursfälle, um einen gemeins Irrt Handelt es sich, wie in einigen der Börsenkursfälle, um einen gemeins Irrt
der Part, sind die Grds über das Fehlen der GeschGrdlage (§ 313 Rn 38f) der Part, sind die Grds über das Fehlen der GeschGrdlage (§ 313 Rn 38f) an-
anzuwenden (Ffm MDR 71, 841, Larenz/Wolf § 36 Rn 62). Handelt es zuwenden (Ffm MDR 71, 841, Larenz/Wolf § 36 Rn 62). Handelt es sich um die
sich um die Kalkulation einer VertrPart, ist der offene Kalkulationsfehler Kalkulation einer VertrPart, ist der offene Kalkulationsfehler grdsätzl auch
grdsätzl auch unter dem GesichtsPkt des § 313 unerhebl (BGH NJW 81, unter dem GesichtsPkt des § 313 unerhebl (BGH NJW 81, 1551, NJW-RR 86,
1551, NJW-RR 86, 569). Eine Anpassg ist nur geboten, wenn der and Teil 569). Eine Anpassg ist nur geboten, wenn der and Teil sich die unricht Kalku-
sich die unricht Kalkulation soweit zu eigen gemacht hat, dass eine Verwei- lation soweit zu eigen gemacht hat, dass eine Verweigerg der Anpassg gg das
gerg der Anpassg gg das Verbot des venire contra factum proprium verstoßen Verbot des venire contra factum proprium verstoßen würde (BGH NJW RR
würde (BGH NJW RR 95, 1360). – (4) Rechtsmissbrauch. Sind die 95, 1360). – (4) Rechtsmissbrauch. Sind die Grds der Rn 20-21 a nicht an-
Grds der Rn 20-21 a nicht anwendb, kann der Kalkulationsirrtum aus- wendb, kann der Kalkulationsirrtum ausnahmsw den Einwand des RMissbr
nahmsw den Einwand des RMissbr rechtfertigen. Für den offenen Kalkula- rechtfertigen. Für den offenen Kalkulationsirrtum müssen insow die glei-
tionsirrtum müssen insow die gleichen RGrds gelten, die der BGH (139, chen RGrds gelten, die der BGH (139, 177) für den verdeckten, aber erkann-
177) für den verdeckten, aber erkannten Kalkulationsfehler entwickelt hat ten Kalkulationsfehler entwickelt hat (Rn 18). Allein die Kenntnis des Irr-
(Rn 18). Allein die Kenntnis des Irrtums rechtfertigt die Anwendg des § tums rechtfertigt die Anwendg des § 242 nicht (BGH 139, 177), erst recht nicht
242 nicht (BGH 139, 177), erst recht nicht bloße Erkennbark (BGH aaO u bloße Erkennbark (BGH aaO u NJW 80, 180). Weiß der ErklEmpfänger vom
NJW 80, 180). Weiß der ErklEmpfänger vom Kalkulationsirrtum od ent- Kalkulationsirrtum od entzieht er sich treuwidr der Kenntnis, handelt er
zieht er sich treuwidr der Kenntnis, handelt er aber missbräuchl, wenn er aber missbräuchl, wenn er auf VertrErf besteht, obwohl er bereits bei
auf VertrErf besteht, obwohl er bereits bei VertrSchluss erkannt hat, dass die VertrSchluss erkannt hat, dass die VertrDchführg für den Erklärden
VertrDchführg für den Erklärden schlechthin unzumutb ist (BGH aaO). schlechthin unzumutb ist (BGH aaO). Der ErklEmpfänger muss den Erklär-
Der ErklEmpfänger muss den Erklärden auf den Kalkulationsfehler hinwei- den auf den Kalkulationsfehler hinweisen. Die Verletzg dieser Pfl führt aber
sen. Die Verletzg dieser Pfl führt aber nur dann zu einem SchadErsAnspr, nur dann zu einem SchadErsAnspr, wenn der Hinw vor der Abgabe eines
wenn der Hinw vor der Abgabe eines verbindl Angebots zu geben war od verbindl Angebots zu geben war od dem Erklärden gem § 242 ohnehin ein
dem Erklärden gem § 242 ohnehin ein VertrLösgsR zustand (Rn 18). VertrLösgsR zustand (Rn 18).

Palandt versus Zöller – Bembo versus Ionic, Seite 17, www.sanskritweb.net/fontdocs


Zöller-Ionic (7,5 p auf 9 p) im Kurzvergleich zu anderen Schriften

Ionic Die Bindetechnik, die man auch als Druck-Weiterverarbeitung bezeichnet, umfasst alle Verarbeitungsstufen vom
ungefalzten Druckbogen bis zum fertigen Druckerzeugnis. Die Buchbinderei ist ein Teilgebiet der Bindetechnik,
zu der auch die Herstellung von Mappen, Schachteln, Bilderrahmen, Geschaeftsbuechern, Alben, Notizheften
7,5 auf 9 usw. gehoert. Die Buchbinderei ist keine Wissenschaft. Deshalb verwundert es nicht, dass der Grundbegriff der
Bindung noch nie wissenschaftlich definiert wurde und daher mal gleiche, mal aehnliche und mal verschiedene
Vorgaenge bezeichnen. Ein Buchbinder spricht von ledergebundenen und klebegebundenen Buechern.

Ionic 92 Die Bindetechnik, die man auch als Druck-Weiterverarbeitung bezeichnet, umfasst alle Verarbeitungsstufen vom
ungefalzten Druckbogen bis zum fertigen Druckerzeugnis. Die Buchbinderei ist ein Teilgebiet der Bindetechnik, zu
der auch die Herstellung von Mappen, Schachteln, Bilderrahmen, Geschaeftsbuechern, Alben, Notizheften usw.
8 auf 9 gehoert. Die Buchbinderei ist keine Wissenschaft. Deshalb verwundert es nicht, dass der Grundbegriff der Bindung
noch nie wissenschaftlich definiert wurde und daher mal gleiche, mal aehnliche und mal verschiedene Vorgaenge
bezeichnen. Ein Buchbinder spricht von ledergebundenen und klebegebundenen Buechern.

Imperial 96 Die Bindetechnik, die man auch als Druck-Weiterverarbeitung bezeichnet, umfasst alle Verarbeitungsstufen vom
ungefalzten Druckbogen bis zum fertigen Druckerzeugnis. Die Buchbinderei ist ein Teilgebiet der Bindetechnik, zu
der auch die Herstellung von Mappen, Schachteln, Bilderrahmen, Geschaeftsbuechern, Alben, Notizheften usw. ge-
8 auf 9 hoert. Die Buchbinderei ist keine Wissenschaft. Deshalb verwundert es nicht, dass der Grundbegriff der Bindung
noch nie wissenschaftlich definiert wurde und daher mal gleiche, mal aehnliche und mal verschiedene Vorgaenge
bezeichnen. Ein Buchbinder spricht von ledergebundenen und klebegebundenen Buechern.

Nimrod 97 Die Bindetechnik, die man auch als Druck-Weiterverarbeitung bezeichnet, umfasst alle Verarbeitungsstufen vom
ungefalzten Druckbogen bis zum fertigen Druckerzeugnis. Die Buchbinderei ist ein Teilgebiet der Bindetechnik, zu
der auch die Herstellung von Mappen, Schachteln, Bilderrahmen, Geschaeftsbuechern, Alben, Notizheften usw. ge-
8 auf 9 hoert. Die Buchbinderei ist keine Wissenschaft. Deshalb verwundert es nicht, dass der Grundbegriff der Bindung
noch nie wissenschaftlich definiert wurde und daher mal gleiche, mal aehnliche und mal verschiedene Vorgaenge
bezeichnen. Ein Buchbinder spricht von ledergebundenen und klebegebundenen Buechern.

Clarion 95 Die Bindetechnik, die man auch als Druck-Weiterverarbeitung bezeichnet, umfasst alle Verarbeitungsstufen vom un-
gefalzten Druckbogen bis zum fertigen Druckerzeugnis. Die Buchbinderei ist ein Teilgebiet der Bindetechnik, zu der
auch die Herstellung von Mappen, Schachteln, Bilderrahmen, Geschaeftsbuechern, Alben, Notizheften usw. gehoert.
8 auf 9 Die Buchbinderei ist keine Wissenschaft. Deshalb verwundert es nicht, dass der Grundbegriff der Bindung noch nie
wissenschaftlich definiert wurde und daher mal gleiche, mal aehnliche und mal verschiedene Vorgaenge bezeichnen.
Ein Buchbinder spricht von ledergebundenen und klebegebundenen Buechern.

Century Die Bindetechnik, die man auch als Druck-Weiterverarbeitung bezeichnet, umfasst alle Verarbeitungsstufen vom
ungefalzten Druckbogen bis zum fertigen Druckerzeugnis. Die Buchbinderei ist ein Teilgebiet der Bindetechnik, zu
Schoolbook der auch die Herstellung von Mappen, Schachteln, Bilderrahmen, Geschaeftsbuechern, Alben, Notizheften usw. ge-
hoert. Die Buchbinderei ist keine Wissenschaft. Deshalb verwundert es nicht, dass der Grundbegriff der Bindung
8 auf 9 noch nie wissenschaftlich definiert wurde und daher mal gleiche, mal aehnliche und mal verschiedene Vorgaenge
bezeichnen. Ein Buchbinder spricht von ledergebundenen und klebegebundenen Buechern.

Concorde BT Die Bindetechnik, die man auch als Druck-Weiterverarbeitung bezeichnet, umfasst alle Verarbeitungsstufen vom unge-
falzten Druckbogen bis zum fertigen Druckerzeugnis. Die Buchbinderei ist ein Teilgebiet der Bindetechnik, zu der auch
die Herstellung von Mappen, Schachteln, Bilderrahmen, Geschaeftsbuechern, Alben, Notizheften usw. gehoert. Die
8 auf 9 Buchbinderei ist keine Wissenschaft. Deshalb verwundert es nicht, dass der Grundbegriff der Bindung noch nie wissen-
schaftlich definiert wurde und daher mal gleiche, mal aehnliche und mal verschiedene Vorgaenge bezeichnen. Ein Buch-
binder spricht von ledergebundenen und klebegebundenen Buechern.

Utopia Die Bindetechnik, die man auch als Druck-Weiterverarbeitung bezeichnet, umfasst alle Verarbeitungsstufen vom unge-
falzten Druckbogen bis zum fertigen Druckerzeugnis. Die Buchbinderei ist ein Teilgebiet der Bindetechnik, zu der auch
die Herstellung von Mappen, Schachteln, Bilderrahmen, Geschaeftsbuechern, Alben, Notizheften usw. gehoert. Die
8 auf 9 Buchbinderei ist keine Wissenschaft. Deshalb verwundert es nicht, dass der Grundbegriff der Bindung noch nie wissen-
schaftlich definiert wurde und daher mal gleiche, mal aehnliche und mal verschiedene Vorgaenge bezeichnen. Ein
Buchbinder spricht von ledergebundenen und klebegebundenen Buechern.

Plantin 1 Die Bindetechnik, die man auch als Druck-Weiterverarbeitung bezeichnet, umfasst alle Verarbeitungsstufen vom
ungefalzten Druckbogen bis zum fertigen Druckerzeugnis. Die Buchbinderei ist ein Teilgebiet der Bindetechnik, zu
8,5 auf 9 der auch die Herstellung von Mappen, Schachteln, Bilderrahmen, Geschaeftsbuechern, Alben, Notizheften usw. ge-
hoert. Die Buchbinderei ist keine Wissenschaft. Deshalb verwundert es nicht, dass der Grundbegriff der Bindung
noch nie wissenschaftlich definiert wurde und daher mal gleiche, mal aehnliche und mal verschiedene Vorgaenge be-
zeichnen. Ein Buchbinder spricht von ledergebundenen und klebegebundenen Buechern.

Plantin 2 Die Bindetechnik, die man auch als Druck-Weiterverarbeitung bezeichnet, umfasst alle Verarbeitungsstufen vom
ungefalzten Druckbogen bis zum fertigen Druckerzeugnis. Die Buchbinderei ist ein Teilgebiet der Bindetechnik, zu
8,5 auf 9 der auch die Herstellung von Mappen, Schachteln, Bilderrahmen, Geschaeftsbuechern, Alben, Notizheften usw. ge-
hoert. Die Buchbinderei ist keine Wissenschaft. Deshalb verwundert es nicht, dass der Grundbegriff der Bindung
noch nie wissenschaftlich definiert wurde und daher mal gleiche, mal aehnliche und mal verschiedene Vorgaenge be-
zeichnen. Ein Buchbinder spricht von ledergebundenen und klebegebundenen Buechern.
Linotype Ionic No. 5 (hochvergrößert aus einem Mergenthaler-Linotype-Katalog von 1950)

Palandt versus Zöller – Bembo versus Ionic, Seite 19, www.sanskritweb.net/fontdocs


Schriftgrößenvergleich von Utopia PS Type 1 mit Utopia OpenType

Utopia PS (UTRG____.PFB) – 8 auf 9 p Utopia OT (UtopiaStd-Regular.otf) – 8 auf 9 p

The Five Orange Pips: When I glance over my notes and records of The Five Orange Pips: When I glance over my notes and records of the
the Sherlock Holmes cases between the years ’82 and ’90, I am fa- Sherlock Holmes cases between the years ’82 and ’90, I am faced by so
ced by so many which present strange and interesting features that many which present strange and interesting features that it is no easy
it is no easy matter to know which to choose and which to leave. matter to know which to choose and which to leave. Some, however,
Some, however, have already gained publicity through the papers, have already gained publicity through the papers, and others have not
and others have not offered a field for those peculiar qualities offered a field for those peculiar qualities which my friend possessed in
which my friend possessed in so high a degree, and which it is the so high a degree, and which it is the object of these papers to illustrate.
object of these papers to illustrate. Some, too, have baffled his ana- Some, too, have baffled his analytical skill, and would be, as narratives,
lytical skill, and would be, as narratives, beginnings without an en- beginnings without an ending, while others have been but partially
ding, while others have been but partially cleared up, and have cleared up, and have their explanations founded rather upon conjectu-
their explanations founded rather upon conjecture and surmise re and surmise than on that absolute logical proof which was so dear to
than on that absolute logical proof which was so dear to him. There him. There is, however, one of these last which was so remarkable in its
is, however, one of these last which was so remarkable in its details details and so startling in its results that I am tempted to give some ac-
and so startling in its results that I am tempted to give some ac- count of it in spite of the fact that there are points in connection with it
count of it in spite of the fact that there are points in connection which never have been, and probably never will be, entirely cleared up.
with it which never have been, and probably never will be, entirely – The year ’87 furnished us with a long series of cases of greater or less
cleared up. – The year ’87 furnished us with a long series of cases of interest, of which I retain the records. Among my headings under this
greater or less interest, of which I retain the records. Among my one twelve months I find an account of the adventure of the Paradol
headings under this one twelve months I find an account of the Chamber, of the Amateur Mendicant Society, who held a luxurious
adventure of the Paradol Chamber, of the Amateur Mendicant club in the lower vault of a furniture warehouse, of the facts connected
Society, who held a luxurious club in the lower vault of a furniture with the loss of the British bark Sophy Anderson, of the singular adven-
warehouse, of the facts connected with the loss of the British bark tures of the Grice Patersons in the island of Uffa, and finally of the
Sophy Anderson, of the singular adventures of the Grice Patersons Camberwell poisoning case. In the latter, as may be remembered,
in the island of Uffa, and finally of the Camberwell poisoning case. Sherlock Holmes was able, by winding up the dead man’s watch, to
In the latter, as may be remembered, Sherlock Holmes was able, by prove that it had been wound up two hours before, and that therefore
winding up the dead man’s watch, to prove that it had been wound the deceased had gone to bed within that time–a deduction which was
up two hours before, and that therefore the deceased had gone to of the greatest importance in clearing up the case. All these I may
bed within that time–a deduction which was of the greatest impor- sketch out at some future date, but none of them present such singular
tance in clearing up the case. All these I may sketch out at some features as the strange train of circumstances which I have now taken
future date, but none of them present such singular features as the up my pen to describe. – It was in the latter days of September, and the
strange train of circumstances which I have now taken up my pen equinoctial gales had set in with exceptional violence. All day the wind
to describe. – It was in the latter days of September, and the equi- had screamed and the rain had beaten against the windows, so that
noctial gales had set in with exceptional violence. All day the wind even here in the heart of great, hand-made London we were forced to
had screamed and the rain had beaten against the windows, so that raise our minds for the instant from the routine of life, and to recognize
even here in the heart of great, hand-made London we were forced the presence of those great elemental forces which shriek at mankind
to raise our minds for the instant from the routine of life, and to through the bars of his civilization, like untamed beasts in a cage. As
recognize the presence of those great elemental forces which evening drew in, the storm grew higher and louder, and the wind cried
shriek at mankind through the bars of his civilization, like untamed and sobbed like a child in the chimney. Sherlock Holmes sat moodily at
beasts in a cage. As evening drew in, the storm grew higher and one side of the fireplace cross-indexing his records of crime, while I at
louder, and the wind cried and sobbed like a child in the chimney. the other was deep in one of Clark Russell’s fine sea-stories until the
Sherlock Holmes sat moodily at one side of the fireplace cross- howl of the gale from without seemed to blend with the text, and the
indexing his records of crime, while I at the other was deep in one splash of the rain to lengthen out into the long swash of the sea waves.
of Clark Russell’s fine sea-stories until the howl of the gale from My wife was on a visit to her mother’s, and for a few days I was a dwel-
without seemed to blend with the text, and the splash of the rain to ler once more in my old quarters at Baker Street.
lengthen out into the long swash of the sea waves. My wife was on
a visit to her mother’s, and for a few days I was a dweller once more
in my old quarters at Baker Street.

http://www.sanskritweb.net

Palandt versus Zöller – Bembo versus Ionic, Seite 20, www.sanskritweb.net/fontdocs

Das könnte Ihnen auch gefallen