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Im Sonderheft:
• Von der Skizze zur
fertigen Zeichnung
• Realistische und
künstlerische Effekte
• Alle Anleitungen
Schritt für Schritt
Überarbeitete
Neuauflage
FZ 112
Norbert Landa/Herausgeber
2 Freude am Zeichnen 3
200602215701DF-01 am 02.06.2020 über http://www.united-kiosk.de
Material und Zubehör
gensatz zu den normalen Farbstiften wasserlöslich ist. Der Kohle, auch Kreide und Pastelle, haften noch viel schwächer.
Zeichenstrich lässt sich mit Pinsel und Wasser vermalen und Diese Zeichnungen sollten deshalb immer fixiert werden.
Zubehör Knetgummi: links neu,
rechts in Verwendung
Mit Ausnahme von Tusche- und Marker-
Tipp
Beim Durchrubbeln von bestimmten Strukturen auf
das Zeichenpapier (diese Technik nennt sich Frottage)
können Sie Oberflächen wie Holz oder Textil sehr
effektvoll ins Bild bringen. Solche grafischen Effekte
sollten jedoch nur gezielt eingesetzt werden, um die Die Lamellen an der Wand entstehen
Wirkung nicht zu verlieren. Sie brauchen dazu glattes, beim Durchrubbeln der Bastmatte;
dünnes Zeichenpapier und einen weichen Bleistift. siehe auch Schritt 10.
1
Teilen Sie das Blatt mit dem Bleistift HB und dem Lineal
senkrecht / waagerecht ein: die Horizontale für das untere
Viertel, die rechte Senkrechte für das rechte Viertel.
Die linke Senkrechte liegt eine Spur links von der Mitte.
Auch das Oval der Schale rücken Sie etwas nach links.
2
Die klare Komposition dieses an die japanische Legen Sie den Zweig mit
Blüten skizzenhaft auf.
Kunst erinnernden Stilllebens strahlt meditative
Ruhe aus: Die Schale ist an Schlichtheit nicht zu
überbieten, die Wand wirkt durch die Lamellen
fast transparent, und der Kirschzweig steht mit 3
der abgefallenen Blüte geradezu symbolisch für Zeichnen Sie, von der Mitte aus-
gehend, die Blütenblätter vor.
Schönheit und Vergänglichkeit der Natur. Die Blüten sind unterschiedlich
Von Thomas Böhler weit offen und ausgerichtet.
Foto: iStock
8
Verschieden dichte Längsschraffuren masern die
Bodenfläche und vermitteln den Eindruck von Holz.
4
Zeichnen Sie die Konturen kräftig
nach und verstärken Sie die Zweige.
9
Der Lichteinfall von links vorne wirft den
Schlagschatten nach rechts hinten.
Dadurch findet die Schale nun ihren Stand.
5
Beim Darüberwischen mit dem
Knetgummi verblassen die Hilfs 10
linien. Verstärken Sie nun die Mitten Für die entsprechenden Bereiche im Hintergrund legen Sie
und deuten Sie die Stempel an. das Zeichenblatt auf eine Bastmatte oder auf Wellplatte
und rubbeln die Struktur mit dem weichen Bleistift durch.
6
Arbeiten Sie den Zweig und
die Blütenstängel mit lockeren,
kräftigen Strichen aus.
11
Mit dem Lappen wischen Sie von
der Schraffur in das Papierweiß
des freien Bereichs: von links her
kräftiger und weiter verlaufend,
von rechts her zarter und schmaler.
7 12
Mit zarten Formschraffuren grundie In letzten Korrekturen verstärken
ren Sie die Schale; fast unmerklich Sie gegebenenfalls Schatten und
schwach die beleuchteten Bereiche. Konturen und säubern unabsicht
Mit dem weicheren Stift 2B schattie lich verwischte Bereiche mit dem
ren Sie in einer zweiten oder dritten Radierer.
Schraffurlage und verlaufend die
dunklen Bereiche. Formschraffur
und Schattenfall verleihen der Schale
ihre Rundung.
K eine Angst vor Kohle: Mit dem Kohlestift bleibt alles ver-
gleichsweise sauber. Die Zeichnung wird mit Bleistift an-
gelegt, und danach zeichnen Sie die Schatten und wichtigen
Linien kohlrabenschwarz nach. Zwischentöne finden sich nur
in den Sprenkeln der Blütenstände. Beachten Sie bei der Ent-
scheidung, was schwarz werden oder weiß bleiben soll, im-
mer die Richtung des Lichteinfalls. Und wie immer bei „stau-
bigen“ Stiften wie Kohle oder Kreide: Fixieren nicht vergessen!
1
Situieren Sie die Blüten mit dem wei-
chen Bleistift als Gruppe von Ovalen.
2
In die Ovale hinein zeichnen Sie
die Blütenblätter; ebenfalls noch
skizzenhaft.
Tipp
Wenn Sie ein solches „Gruppenbild“
nach der Natur zeichnen, brauchen
Sie nur zwei Blumen, die Sie für unter-
schiedliche Blickwinkel drehen.
Material
• Zeichenpapier glatt
• Bleistift 2B, 4B
Mohnblumen • Kohlestift
• Knetgummiradierer
• Radierer
• Fixierspray
Das Fehlen von Farbe lenkt das Augenmerk auf die typischen Formen der
Mohnblumen, die hier noch zusätzlich stilisiert wurden. Es gibt nur Licht oder 3
Die Stängel zeichnen Sie aus dem
Schatten, Weiß oder Schwarz. Das tiefe Schwarz des Kohlestifts erzeugt harte Handgelenk heraus: Oben an der Blüte
ansetzen und die Linien schwungvoll
Kontraste und das Ergebnis ist eine hochdekorative Graphik. Von Alex Bernfels nach unten ziehen. Üben Sie die
Schwünge am besten auf einem sepa-
raten Blatt Papier, um ein Gefühl für
die Linienführung zu bekommen.
4
Ziehen Sie die besten Konturen mit dem Bleistift 4B
kräftig nach; die Striche der Vorzeichnung verschwinden
beim Darüberwischen mit dem Knetgummi.
5
Mit dem Kohlestift ziehen Sie alle Bleistiftlinien nach.
6
Färben Sie die Unterseiten der Blüten Tipp
schwarz; für die Ränder der Blütenblätter Zeichnen Sie am besten
sparen Sie feine Linien aus. Wenn Sie das eine ungerade Anzahl von
Zeichenblatt entsprechend drehen, können Blumen; das bringt oft
Sie die mit Bleistift aus dem Handgelenk mehr Spannung ins Bild.
vorgezeichneten Schwünge in natürlicher
Handhaltung nachzeichnen.
7
Betrachten Sie Ihr Werk aus der
Distanz: Hier liegt vielleicht noch
zu wenig Spannung in der Komposi-
tion; eine zusätzliche Knospe rechts
unten (siehe rechtes Bild) setzt den
nötigen Akzent. Fixieren Sie die
Zeichnung erst, wenn alles stimmt.
Moorteich
Ein gelungenes
Material
• Skizzenpapier
Tradition, 100 g/ 2
m
(von Hahnemüh
le)
• Kohlestift
(von Faber-Caste
ll)
• Papier wischer
• Knetgummi
1 • Kunststoffradie
Hier arbeiten Sie von Anfang an mit dem Kohle- rer
• Fixierspray
stift. Beginnen Sie etwas oberhalb der Bildmitte
mit den Umrissen der niedrigen Sträucher.
3
Die Bäume im Hintergrund schraffie 7
ren Sie mit kurzen Strichen recht dun Auch die Wolkenschleier werden
kel, ohne aber die Flächen zu füllen: zunächst leicht schraffiert und
Das Papierweiß muss durchblitzen, dann mit dem Papierwischer
sodass sich lockeres Laubwerk zeigt. geglättet und vermischt.
Tipp 8
Achten Sie darauf, die jeweiligen Typen Das vorne ins Bild ragende Schilf zeichnen
von Bäumen, Sträuchern und Gräsern Sie mit einzelnen, schwungvollen Strichen
auch entsprechend unterschiedlich immer von unten nach oben.
zu zeichnen. Gerade in diesem Motiv
kommt es auf Abwechslung und auf
die Vielfalt der Elemente an.
4
Das Gebüsch im Mittelgrund arbeiten 9
Sie mit lockeren Formschraffuren aus, Im Schatten nahe am Ufer liegt ein
die der Wuchsrichtung folgen. Die Hauch von Nebel über dem Wasser,
Schattenbereiche links und unten fallen den Sie mit dem Knetgummi ein
dunkler aus. Das Schilf entsteht mit ziehen: einfach schwach darüber
schwungvollen Strichen. Gräser mit wischen. So können Sie auch andere
schwungvollen Linien andeuten. Bildteile aufhellen.
5 10
Spiegelungen im Wasser sind immer Umgekehrt lassen sich Schraf
etwas heller als die gespiegelten Ele furen mit dem Papierwischer
mente. Schraffieren Sie die Bereiche gut verdichten und abdunkeln.
mit waagerechten Strichen; ziehen Sie das betrifft die hellen Sträucher,
die Spiegelbilder senkrecht nach un aber auch die Spiegelungen.
ten. Im abgeschatteten Bereich nah
am Ufer sind sie naturgemäß am dun
kelsten. Die besonnten Wasserflächen
bleiben weiß oder werden allenfalls
ganz schwach getönt. 11
Anders als der weiche Knetgummi
nimmt die Kante des Kunststoffradie
6 rers den Kohleauftrag präzise und mit
Mit dem Papierwischer lassen klaren Strichen ab. Auf diese Weise
sich die Schraffuren schön zeichnen Sie zuletzt helle Lichtreflexe
glätten, und die Spiegelungen in die dunklen Spiegelungen.
auf der stillen Wasseroberfläche
werden weicher und diffuser. Wichtig: Fixieren Sie die Zeichnung
unbedingt mit dem Fixierspray!
Foto: iStock
Farbstudie
Die Anemone als Vor- Was der Bleistift als Graustufen
bild. Wichtig für jedes simuliert, zeigt sich hier als natur-
Vorlagenfoto: Die Kon- getreue Echtfarbe. Abgesehen Bleistiftstudie
turen und die Licht- und von der Farbwahl unterscheidet Die Details sind sorgfältig ausgearbei-
Schattenseiten müssen sich die Ausarbeitung mit Form- tet, Formschraffuren und Schattenfall
klar erkennbar sein. und Schattenschraffuren kaum modellieren die Gestalt plastisch her-
Die Hilfsformen machen von der Bleistiftzeichnung. aus. Wir wissen, dass Blumen nicht
es einfach, die Blütenblät- grau sind, und interpretieren die
ter in der perspektivischen Grauwerte als Farbe.
Verkür zung zu zeichnen.
Stilisiert
Die Umrisse und die harten
Schwarz-Weiß-Kontraste (hier
mit Kohlestift) vor weißem Hin-
tergrund bestimmen das Bild;
es gibt keine verlaufende Über-
gänge. Die Zeichnung wirkt
nüchtern und grafisch.
18 Freude am Zeichnen
Schwarzwald
Die einsame, kleine Höhenstraße im
Schwarzwald führt den Blick angenehm
ruhig in das Bild hinein. Zur heiteren
Stimmung in der Tuschezeichnung passt
die zurückhaltende Kolorierung in einem
einheitlichen Farbton. Von Thomas Böhler
Foto: Archiv
Material
• Echt-Bütten Aquarel
lkar
William Turner, 300 g/ ton
m2
(von Hahnemühle)
• Bleistift HB
• Tuschestifte Profipen
1800,
0,1 mm und 0,7 mm
(von Edding)
• Tusche oder Aquarellfa
rb
in Blau, Schwar z, Grün e
• Aquarellpinsel
• Radiergummi
1
Die Komposition mit dem Bleistift ist einfach genug:
Ein Keil, mit einer schwungvollen Linienführung nach
unten, schiebt sich von links her ins Bild.
5
Nachdem Sie auch die hinteren Bäume und die Silhouette der
2 Hügel gezeichnet haben (und alle Striche trocken sind), radieren
Nun wird mit dem Tuschestift gezeichnet. Sie die Bleistiftstriche aus.
Umreißen Sie die Konturen der Bäume so, dass
sich die Tuschestriche nicht überschneiden.
6
Ein senkrechter Strich grenzt die Zeichenfläche ein. Vom Baum
rechts vorne ragen nur einzelne Äste in das Bild hinein.
3
Mit den kurz gestrichelten Gräsern
am Rain entsteht der Weg.
Tipp
Wo der Tuschestrich einmal sitzt,
dort bleibt er auch sitzen. Radieren
ist nicht mehr möglich, doch können
Sie „falsche“ Striche immer noch
mit weiteren Elementen ergänzen.
Wenn Sie sich unsicher sind, zeich-
nen Sie einfach alles schwach mit 7
Bleistift vor und radieren später die Deuten Sie die Schatten mit
Bleistiftstriche weg. Parallelschraffuren an.
4 8
Achten Sie beim Zeichnen der Nun geht es ans Kolorieren. Legen
Zaunpfähle auf die Perspektive: Sie eine dünne Mischung aus Grün,
Vorne neigen sie sich in gegensätz- Blau und Schwarz an (Tusche oder
liche Richtungen und nach hinten Aquarellfarbe) und färben Sie mit
hin werden sie kleiner und ihre dem feuchten (nicht nassen!) Pinsel
Abstände kürzer. die hinteren Bäume ein.
9
Lassen Sie die Lichtseiten weiß stehen
und tragen Sie die Farben zunächst
überall sehr dünn und blass auf. Nach
dem Trocknen malen Sie die Schatten
in einer etwas dunkleren Mischung.
11
Verschwommene Effekte wie hier in
der Wiese erreichen Sie, wenn Sie das
Papier an den entsprechenden
Stellen mit klarem Wasser befeuchten
und sodann mit stark verdünnter
Farbe hineinmalen.
12
Lassen Sie alles trocknen und das Bild
auf sich wirken. Mit dem frischen
Blick, vielleicht erst am nächsten Tag,
erkennen Sie besser, ob und wo Sie
noch Schatten vertiefen, Konturen
betonen oder auch noch ein paar
Gräser dazuzeichnen sollten.
Blättertanz
Immer schön realistisch bleiben: Vergessen Sie dieses Motto! Es macht Spaß,
1
Naturformen zu stilisieren und beispielsweise ein Ahornblatt in Pink aus der Vorbild ist die Form des Ahornblattes, die Sie aus einem
Kreis entwickeln. Arbeiten Sie die vereinfachten Konturen
grafisch-grauen Reihe tanzen zu lassen! Von Alex Bernfels
auf einem getrennten Blatt aus, vielleicht in mehreren
Varianten. Übertragen Sie die gelungenste Variante mit
dem weichen Bleistift auf Transparentpapier. So haben
Sie eine Art Schablone für alle weiteren Blätter, die daher
auch gleichförmig sind.
2
So können Sie nun sehr einfach verschiedene
Kompositionen ausprobieren: Verschieben Sie das
Transparentpapier und zeichnen Sie die Umrisse
an den geeigneten Positionen durch. Zeichnen Sie
die Konturen kräftig nach, wobei Sie die verdeck-
ten Konturen aussparen. Wenn Sie mit dem Knet-
gummi über die Vorzeichnung wischen, bleiben
nur die richtigen, die kräftigen Striche stehen.
3
Zeichnen Sie die Blattadern
Material
ein und beginnen Sie mit den
• Zeichenpapi
er glatt
, 2B
A ußerdem sind solche Motive gute Übungsbeispiele für das Schraffieren.
Die einzelnen Blätter unterscheiden sich voneinander durch die Grau-
Schraffuren. Halten Sie den
Bleistift flach und weit hinten,
• Bleistifte HB werte und haben auch in sich zarte Verläufe besonders dort, wo ein Blatt im sodass gleichmäßige und
Pink Schatten eines anderen liegt. Der Effekt: Die vorderen Ahornblätter schwe- helle Schraffuren entstehen.
• Buntstift in arbe)
(oder andere F ben über den hinteren. Noch origineller wirkt die Grafik, wenn Sie dann
adierer
• Knetgummir
noch ein Blatt farbig ausgestalten; hier nicht im natürlichen Grün, sondern,
sozusagen ganz falsch, in einem ironischen Pink.
• Anspitzer
4
Dunklere Bereiche entstehen, wenn Sie die Flächen aber-
mals schraffieren; für die dunkelsten Schattierungen gehen
Sie noch einmal mit dem Bleistift 2B darüber. Die Adern der
beiden rechten Blätter zeichnen Sie kräftig nach.
6
Zeichnen Sie stets von den Außenkonturen
nach innen, sodass Sie nicht so leicht übers Ziel
hinausschießen; bei den schlecht radierbaren
Buntstiften besonders wichtig!
Tipp
Drehen Sie das Blatt so, dass Sie in natür-
licher Handhaltung zeichnen können.
7
Das linke Blatt schraffieren Sie am dunkelsten. Auch hier
sparen Sie die Blattadern aus. Die Schatten arbeiten Sie
kraftvoll aus; zum Nachbarn hin können sie gar nicht dunkel
genug sein. Zuletzt arbeiten Sie gegebenenfalls die anderen
Schatten nach und radieren überstehende Striche weg.
le)
(von Hahnemüh
2B, 4B
• Bleistifte HB, B,
ierer
• Knetgummirad
• Papier wischer
1
Dritteln Sie die Zeichenfläche; der
Vordergrund bestimmt das untere
Drittel, der Gebirgskamm zieht sich
schräg durchs mittlere. Die groben
Bergformen werden locker und
großzügig vorgezeichnet.
2
Nach und nach zeichnen Sie die
Abbrüche und großen Felskanten
ein, die Sie schon mit leichten
Schraffuren schattieren. Überflüs-
sige Linien entfernen Sie mit dem
Knetgummiradierer.
3
Je kräftiger und detaillierter Sie die Land- Der Tannenwald entsteht mit
kurzen, eher aufrechten Strichen
schaftselemente zeichnen, desto weiter mit dem flach gehaltenen Blei-
rücken sie in den Vordergrund. Blasse, vage stift. Die hintere Baumkulisse
besteht aus Grüppchen, die nach
Striche schaffen Distanz. Auf diese Weise ist links hinten hin kürzer werden
Foto: Jürgen Schubert
4 8
Mit einem weichen Bleistift (4B) dun- So zeichnen Sie den Wolkenhimmel:
keln Sie die Unterseiten der Äste mit Halten Sie den Bleistift B flach und
kräftigen kurzen Strichen ab. Durch lassen Sie ihn im Himmel kreisen;
solche Details und die insgesamt schwach andrücken. Danach verwi-
dunklere Ausführung rücken sie schen Sie die Striche mit dem Finger
noch weiter in den Vordergrund. oder Papierwischer und hellen den
Himmel stellenweise mit dem Knet-
gummiradierer auf.
5
Die Schattenbereiche im Berg-
massiv schraffieren Sie mit dem
stumpfen Bleistift, wobei Sie den
gedachten Formen folgen und 9
diese zugleich herausmodellieren. Die tiefen Schatten zwischen den
Bäumen zeichnen Sie wieder mit
dem weichen Bleistift 4B ein. Dun-
keln Sie auch die einzelnen Bäume
nach, lassen Sie aber immer wieder
das Papierweiß durchblitzen.
10
Zuletzt vertiefen Sie gegebenen-
falls noch die Schatten oder hellen
6 manche Lichtbereiche auf.
Die helleren Geröllhalden werden an
den dem Licht abgewandten Seiten
nur leicht schraffiert und dann mit
dem Finger ein wenig verwischt.
7
Die kleineren Spalten und Risse
auf den Lichtseiten der Felsen
zeichnen Sie mit krakeligen
Strichen ein; nicht so stark wie
auf den Schattenseiten, doch
deutlich sichtbar.
Material
glatt
• Zeichenpapier
• Bleistift B, 4B
adierer
• Knetgummir
i
• Radiergumm
• Anspitzer
Tipp
Wenn Sie sich bei der Linien-
führung unsicher sind, können
Sie natürlich auch die fertige
Zeichnung aus dem Heft aufs 1 2
gewünschte Format kopieren Zeichnen Sie zunächst nur die Nun zeichnen Sie auch die vorderen,
und von dort auf Ihr Zeichen- Stängel und die hinteren Blätter überlappenden Blätter. Stellen Sie die
blatt übertragen. mit dem Bleistift HB vor. Vorzeichnung fertig.
Ornamental
Foto: iStock
3
Füllen Sie die Blattformen mit schwachen, dichten
Auch unscheinbare Naturformen haben ihre eigene Formen- Schraffuren, wobei Sie möglichst den Blattformen
folgen und das Zeichenblatt gegebenenfalls drehen.
sprache, die herauszuarbeiten eine schöne Aufgabe sein kann. Halten Sie den Bleistift ganz flach; so fallen die
So wird aus Blatt und Fruchtstand des Eukalyptus eine orna- Schraffuren überall gleichmäßig aus.
Stifthaltung Schreibhaltung
In der Schreibhaltung halten
Anders als beim Schreiben wechselt beim Sie den Stift recht weit vorne
und die Seite des Handballens
Zeichnen die Stifthaltung: Hier kommt es liegt als Stütze auf. Das erlaubt
darauf an, ob die Striche schwungvoll oder eine genaue Linienführung
akribisch, fein oder flächig ausfallen sollen. etwa beim Zeichnen von Kon-
turen oder beim Schattieren
Deutlich wird dies am Beispiel dieser kleinen von kleinen Flächen.
Studie einer Traubenhyazinthe oder Muskari.
Von Christa Tauss
Tipp
Wenn die Schraffuren nicht
gleichmäßig genug ausgefallen Flacher Stift
oder Striche sichtbar geblieben Je flacher die Mine aufliegt, desto bes-
sind, können Sie die Stellen mit ser verteilt sich der Abrieb. Der Strich
dem Wattestäbchen verwischen. erscheint flächig und breit, erwünscht
Die Ränder säubern Sie dann beispielsweise bei großflächigen
mit der Spitze des Radierers. Schraffuren wie hier beim Gestalten
eines strukturierten Hintergrundes.
FZ 112
Rastern und übertragen
erscheint im KIM Verlag GmbH Für naturalistische Blumenbilder brauchen Sie eine gute
Klarastraße 80, D-79106 Freiburg
www.kim-verlag.de Vorzeichnung, am einfachsten mit einem Foto als Vorbild.
www.freudeamzeichnen.info
Herausgeber: Sie können die Vorzeichnung vom Foto übernehmen (S. 47),
Norbert Landa
Redaktionsleitung: oder Sie orientieren sich dabei nur an den Proportionen;
Nikolaus Lenz
Redaktion: wie das geht, zeigen wir Ihnen am Beispiel der Orchidee.
Martha Mittmann
Grafik:
Florian Barth
Herstellung:
Andreas Springer
Fragen zum Heft: Links das Ausgangsfoto
Tel.: +49(0)761 29 28 1992
Heftbestellung:
www.freudeamzeichnen.info
Marketing & Anzeigen:
Foto: iStock
Norbert Landa
Tel. +49 (0)761 29 28 19-93
landa@kim-verlag.de
Vertrieb:
IPS Datenservice GmbH
Carl-Zeiss-Str. 5
53340 Meckenheim
Tel. +49 (0) 22 25 88 01-0
ips@ips-d.de
www.ips-d.de
Das Foto wird
mit einem
© 2012 KIM Verlag GmbH Linienraster
Alle Rechte vorbehalten. Alle Bilder und Texte
sind urheberrechtlich geschützt. versehen.
A
gung von Bildern. Das Vorbild (Skizze B Sodann zeichnen Sie das Toter Fels, belebte Natur und dynamische Wasserkraft bilden
oder Foto) wird in kleinere Portionen Raster entsprechend ver-
zerlegt. Beim Bildaufbau werden die größert auf den Zeichen- in dieser Szene ein kraftvolles Ensemble. Mit wenigen, aber
Elemente auf den gerasterten Zeichen- grund und legen die
grund übertragen und dort angeord- Vorzeichnung an; dabei
ausdrucksstarken Strichen werden die Wucht des fallenden
net. In diesem Beispiel geht es um das orientieren Sie sich an den Wassers und die Fließbewegungen des Baches angedeutet.
Foto einer Orchideenblüte. nummerierten Einheiten.
4
Im Wasserfall bleiben der Schaum und die
Lichtreflexe weiß; gezeichnet werden nur vage
Schatten und die durchscheinenden Steine im
Bachbett. Den Fluss des Wassers im Bach deuten
Sie mit schwungvollen Strichen an.
Foto: IISD
1
Zeichnen Sie das Motiv vor; die Mauer nicht zu gerade
ziehen und die Mauersteine verschieden ausgestalten. 5
Die markantesten Steine im Bachbett werden zum Der Wald oberhalb des Wasserfalls entsteht aus
Vordergrund hin größer. Die Umrisse der Bäume wer- Umrissen und Schattierungen. Im Kontrast dazu
den lediglich angedeutet. Aus der Vorzeichnung wird bleiben die Lichtbereiche auf den Stämmen und
deutlich, welche Bildteile weiß bleiben; hier Wasser, im Laub weiß und treten damit negativ heraus.
Gischt, Laub und Lichtkanten.
2 6
Die Strukturen der Mauersteine schraffieren Sie Der Rest ist Detailarbeit. Die schattierten Fugen formen
mit dem flach gehaltenem Bleistift (B) in kurzen, die Mauersteine; auch der Wasserfall wirft nach rechts ei-
zackigen Bewegungen; es lohnt sich, dies auf nen Schatten und tritt nun plastisch hervor.
Schmierpapier zuvor ein wenig zu üben.
7
Die erwünschten unregelmäßigen Felsformen
brauchen ebenso unregelmäßige Schatten mit
weichen Hell-Dunkel-Verläufen oder aber harten
Kontrasten für schroffe Kanten.
3 Material
In gleicher Weise werden • Skizzenpapier
die Felsen schraffiert. Nostalgie, 190 g/m2
Die Oberseite bleibt hell, (von Hahnemühle) 8
die Unterseite hingegen • Bleistifte HB, 2B, Zu den Eigenschatten auf den Steinen treten die Schlag-
4B
wird schattiert. Beachten • Knetgummiradier schatten, die sie auf das Wasser werfen. Mit schwung-
Sie die Richtung des
er vollen Verläufen lässt sich in diesen letzten Schritten auch
Lichteinfalls. die Fließbewegung im Wasser gut darstellen.
Gewitterstimmung
Noch liegt das abgeerntete Feld
im Sonnenlicht. Doch der Himmel
verdüstert sich bereits durch die
herantreibenden, zerrissenen
Gewitterwolken. Dieser Kontrast
legt eine eigenartig unheilvolle
Stimmung über die Zeichnung.
Von Thomas Böhler
Foto: Helmut Janker
Material
• Skizzenpapier
Nostalgie, 190 g/ 2
m
5
(von Hahnemüh Den vorderen Ballen zeichnen Sie recht detail-
le)
• Bleistifte HB, liert mit teilweise harten Kontrasten. Das Stroh
B, 2B, 4B
• Papier wischer läuft in einem spiralförmigen Wirbel zusammen,
am Rand stehen ein paar einzelne Halme hervor.
• Knetgummi
1
Zeichnen Sie zuerst nur die wesent-
lichen Elemente vor.
Wichtig: Die Spuren im Feld nicht
parallel zeichnen! Sie müssen auf-
einander zulaufen und treffen sich
erst in einem gedachten Flucht- 6
punkt links außerhalb Bildes. Die Schlagschatten der Strohballen
schraffieren Sie in waagerechter Rich-
tung. Für die Stoppeln im Feld reichen
2 da und dort Grüppchen aus kurzen,
Zeichnen Sie die Baumreihe und senkrechten Strichen
die hinten weit verstreuten Stroh-
ballen. Schon bei den kleinen,
fernen Elementen geht es um die
Schattierungen: oben hell und,
angesichts des Lichteinfalls von
links, dunkel an den rechten Seiten. Tipp
Weniger ist oft mehr. Im Stoppelfeld bleibt es
bei Andeutungen, sonst wäre hier alles grau
gestrichelt und das über dem Feld liegende
3 Sonnenlicht dahin. Der Betrachter interpre-
Die linke Baumreihe und den Boden tiert die gestrichelten Bereiche als Teil des
darunter schattieren Sie mit dem Blei- Ganzen und sieht ein frisch abgeerntetes
stift 2B mit kurzen, locker gesetzten Stoppelfeld auch dort, wo alles weiß bleibt.
Strichen schwach; auch hier oben und
in der Ferne heller als unten und in der
Nähe. Die zunächst dunkel gezeichne-
ten Bäume am Horizont werden später
entsprechend abgeschwächt.
4 7
Bei den nahen Strohballen arbeiten Die Wolken schraffieren Sie mit einem
Sie mit Formschraffuren, die der weichen, flach gehaltenen Bleistift zu-
Rundung folgen und sich oben im nächst einheitlich hell, um dann die
Licht verlieren. dunkleren Bereiche zu betonen.
Die vorderen Wolken sind voluminöser
und haben rundliche Formen, die
hinteren werden zunehmend flacher
und verblassen zum Horizont hin zu
schwach geschummerten Schleiern.
8
Vom Foto zur Vorzeichnung
Wenn Sie sich beim Erstellen der Vorzeichnung unsicher sind, können Sie diese
Zum Verwischen und Verdichten
der Wolken eignet sich der Papier- auch vom Foto abnehmen und auf das Zeichenblatt übertragen. Sie brauchen dazu
wischer besser als der Finger. Bleistift, Filzstift und Transparentpapier und, wenn das Foto digital vorliegt, einen
Der Gewitterhimmel wird weicher
Drucker; sonst einen vergrößerungsfähigen Kopierer.
und wolkiger und gleichzeitig auch
dichter, dunkler und bedrohlicher.
1 Foto auswählen
Wichtig ist: Das Foto muss gut belichtet und kontrastreich
sein, sodass auch Schatten und Innenkonturen deutlich
sichtbar sind. Drucken Sie das Foto in der gewünschten
Größe aus oder vergrößern Sie es mit dem Kopierer.
9
Die Wölbungen arbeiten Sie mit
dem Knetgummiradierer heraus.
Die aufgehellten Bereiche erschei-
nen als von der Sonne beschienene
Wolkenkämme im Gegensatz zu
den finsteren Wolkenbäuchen.
Umrisse nachzeichnen 2
Legen Sie einen Bogen Transparentpapier auf die Vorlage
und fixieren Sie dieses mit Klebeband. Zeichnen Sie dann
10 die Umrisse und Innenkonturen mit Filzstift nach.
Mit satten Strichen unter
den Bäuchen können Sie
die einzelnen Wolken
voneinander abgrenzen
und in die Tiefe staffeln. 3 Mit Bleistift nachzeichnen
Drehen Sie das Transparentpapier um und
zeichnen Sie die Filzstiftkonturen mit einem
weichen Bleistift auf der Rückseite kräftig nach.
11
Was für das Land gilt, ist auch für den Motiv durchpausen 4
Himmel wichtig: Zum Horizont hin Wenden Sie das Transparentpapier abermals
wird alles heller und die Horizontlinie und legen Sie es auf den Zeichengrund. Fahren
kann sich da und dort sogar auflösen; Sie die Konturen mit einem harten Bleistift
wo sie zu kräftig erscheint, einfach kräftig nach. Das Motiv wird dabei von der
etwas verwischen. Zuletzt und mit Rückseite des Transparentpapiers auf das
Blick auf das ansonsten fertige Bild Zeichenpapier durchgepaust.
werden, wo im Vordergrund erforder-
lich, noch die Kontraste verstärkt.
Foto: iStock
In der Ausführung mit Farb-
stift schraffieren Sie gleich
wie mit Bleistift: hell begin-
nen und für die dunklen
Schattenbereiche Schraffuren
In der Ausarbeitung mit darüberlegen. Die Bleistift-
Bleistift wirken Konturen umrisse bleiben vage sicht-
und Schraffuren zusam- bar; dunkle Innenkonturen
men. Die Schraffuren können mit Bleistift noch
deuten zum einen die verstärkt werden.
Hinzu kommen die feineren Blattoberflächen an; zum
Konturen und unterschiedliche anderen formen sie die
Am Anfang steht Tonwer te für tiefe und hellere Elemente mit Licht und
das Oval des Blüten - Schatten. Die Skizze steht. Schatten.
randes und der Wischen Sie mit dem Knetgummi
locker ent wor fene über den entsprechenden Bereich.
Kelch. Die Schattenseite wird mit Die Hilfslinien verschwinden, die
Nach und nach lockeren Schraf furen markiert. nachgezeichneten Konturen blei-
verdichten sich Für die Vorzeich- ben als Vorzeichnung erhalten.
die brauch-
nung übernehmen
baren Umrisse.
Sie die gelungensten
Umrisse und ziehen
sie mit dem ange-
spitzten Bleistift HB
kräftig nach.
Königinnen
Zarte Lichtkonturen und
weiche Schattenverläufe
modellieren Blütenblätter
heraus; dazu passt der
elegante Schwung der
langen Stiele.
Von Christa Tauss
1 2 3
Skizzieren Sie die Stängel, Blätter Auf dieser Grundlage zeichnen Entfernen Sie die Hilfslinien mit dem
Material
• Skizzenpapier
• Zeichenpapier gl
att 6
• Bleistifte HB, 2B Schraffieren Sie die Blätter zart und
• Knetgummirad sparen Sie die Längsader aus. Die
ierer,
Radierer Queradern deuten Sie mit Strichen
• evtl. fülliger Pin
sel
4 5 und Schattenschraffuren an. Beachten
Die Blätter erhalten einen zackigen Die Blüten modellieren Sie mit zarten, Sie, dass die Blätter teilweise von der
Rand. Schraffieren Sie mit dem flach dichten Formschraffuren heraus. Blüte und auch von anderen Blättern
gehaltenen Stift die Schatten in die Die nach außen gewölbten oberen beschattet werden. Zuletzt verstärken
Stängel. Achten Sie dabei auf die Ränder der Blütenblätter lassen Sie Sie eventuell noch da und dort die
Richtung des Lichteinfalls; hier von weiß stehen; knapp darunter er- Schatten oder hellen bestimmte
links kommend. scheinen umso dunklere Schatten. Bereiche mit dem Knetgummi auf.
Foto: iStock
Foto: Archiv
• Aquarellpinsel natürlich selbst.
• Baumwolltuch
1
Zeichnen Sie das Motiv schon mit
den entsprechenden Farbstiften
vor; wenn Sie sich unsicher sind,
zuerst sehr schwach mit Bleistift.
2
Das Grasland zeichnen Sie
als einzelne Grasbüschel in
Gelb und Hellgrün immer
von unten nach oben.
Die ausgesparten Bereiche
lassen Raum für die sandi-
Leuchtturm
gen Bereiche und den Weg.
Manche Motive rufen einfach nach Farbe; der Leuchtturm etwa würde
ohne rote Signalfarbe weniger markant wirken und bietet sich also 3
Färben Sie die entsprechenden
geradezu für eine Farbstudie an. Mit Aquarellstiften können Sie zuletzt Bereiche im Leuchtturm dicht und
noch aquarellistische Akzente in den Himmel setzen. Von Thomas Böhler gleichmäßg rot und zeichnen Sie
die hellbraunen Zaunpfähle.
Tipp
Die Mine der Aquarellstifte besteht 7
aus Aquarellfarben, die Farbe ist also Das Dünengras ist bereits ein wenig
wasserlöslich. Der Unterschied zum vermalt und der Bereich getrocknet.
klassischen Aquarellieren besteht Nun stricheln Sie mit Schwung weitere
darin, dass die Farbe gleich mit dem Büschel und einzelne, auch längere
Stift aufgetragen und erst auf dem Halme in Ocker, Gelb und Grau hinein
Papier mit Pinsel und Wasser ange- und ziehen mit Pinsel und Wasser
löst wird. Beachten Sie, dass die Malstriche von unten nach oben in
Farben dabei kräftig nachdunkeln. die Büschel. Trocknen lassen.
4
Befeuchten Sie den Pinsel mit Wasser
und vermalen Sie die roten Flächen
und den Zaun vorsichtig; vor dem
Farbwechsel den Pinsel auswaschen.
Das Gras nur teilweise damit vermalen; 8
einzelne Striche sollen als erkennbare Genug der aquarellistischen Effekte; schließlich
Halme stehen bleiben. soll es bei der Farbzeichnung bleiben. Zeichnen
Sie nun die dunkelblauen Details in den Leucht-
turm und schattieren Sie das Rot und Weiß mit
Dunkelblau und Violett.
5 9
Nach dem Trocknen wird der Himmel Die Zaunpfähle werden mit Grau und Dunkelgrün verdichtet, die
in gleicher Weise angelegt: zuerst mit Schatten im Vordergrund mit einem dunklen Grün verstärkt. Da
dem blauen Farbstift in parallelen und dort zeichnen Sie noch weitere Halme ein und ziehen zuletzt
Schraffuren, in denen weiße Wolken mit freier Hand und ein wenig wackelig die violetten Zaundrähte.
als Negativformen erscheinen.
6
Das Himmelsblau wird mit dem
feuchten (nicht nassen!) Pinsel
vermalt. Sollte die Farbe zu sehr
verlaufen, können Sie diese ganz
einfach mit einem trockenen
Lappen abtupfen.
Fotos: iStock
halten Sie den Zweig beim Skizzieren anderen Zweig (oder, wie
in einer naturnahen Position oder hier, vom Foto oben).
fixieren Sie ihn mit Klebstreifen auf
einer Unterlage.
Material
• Zeichenpapier glatt
• Bleistift HB, 4B
• Kohlestift
• Knetgummiradierer
• Anspitzer
1
Zeichnen Sie locker die Achsen ein, nach denen sich die
Komposition ausrichtet, und platzieren Sie die Vorformen
der Blätter, der Frucht und der Blüte. Zeichnen Sie unbe-
Südliche Poesie
fangen und „umkreisen“ Sie die Formen auch mehrmals.
Fertig oder nicht? Fehlt nicht noch da ein Detail und dort ein Schatten?
2
Oder soll ich es gut sein lassen? Der Mandarinenzweig auf dieser Seite Auf dieser Grundlage zeichnen Sie
die Formen realistischer nach und
wirkt leicht und luftig. Sehen Sie selbst, wie sich sein Charakter in der zeichnen auch die Blüte mit Blüten-
blättern und Stempel vor. Ziehen Sie
weiteren Folge bei intensiverer Ausführung verändert. Von Christa Tauss die besten Konturlinien kräftig nach.
7
3 Verstärken Sie die Schatten weiter. Die Mandarine schat-
Wenn Sie nun mit dem Knetgummiradierer tieren Sie außen mit Formschraffuren, nach innen hin
über die Zeichenfläche wischen, verschwinden schummern Sie die Fläche zart. Die mit der Bleistiftspitze
die Hilfslinien und doppelten Striche. Zurück aufgesetzten Punkte deuten die Poren der Oberfläche an.
bleibt die klare Vorzeichnung. Schattieren Sie auch den Blütenkelch.
4
Schraffieren Sie die Blätter mit lang gezogenen
Strichen in Wuchsrichtung; die mittlere Blattader
bleibt ausgespart, die schräg abzweigenden Adern
Spielen Sie mit Varianten!
schraffieren Sie mit kurzen Querstrichen nach. Einen Schritt weiter als die Zeichnung
auf Seite 56 geht diese Variante:
Die Bildmitte wird mit zusätzlichen Blät-
tern vertieft und verdichtet. Fügen Sie in
5 der Mitte des Motivs die beiden Blätter
In dieser Weise arbeiten Sie nach so ein, dass schmale Durchbrüche erhal-
und nach die Blätter in leicht unter- ten bleiben. Nun tritt die Blüte deutlicher
schiedlichen Tonwerten aus. Die hervor und die Zeichnung wirkt räum-
Mandarine erhält ringsum zarte licher, aber nicht mehr so luftig.
Schraffuren und bleibt zur Mitte
hin zunächst sehr hell bis weiß.
6
Die Schattenbereiche der Blätter erhalten eine weitere Tipp
Schraffurlage, wobei hier die schräg verlaufenden Adern Mehr über die Rolle des Hintergrundes in
ausgespart bleiben. Im Ergebnis erscheinen die Adern auf einer Zeichenstudie lesen Sie auf S. 67.
der dunklen Seite heller, auf der helleren Seite dunkel.
Salzburg
im Schnee
Schnee lässt sich auf weißem Papier nicht zeichnen.
Er zeigt sich nur in den ausgesparten Bereichen
vor dunklem Hintergrund, so wie hier auf den
romantisch verschneiten Dächern und vorne
durch sanfte Schattierungen. Von Thomas Böhler
2
Nach und nach ergänzen Sie fehlende
Häuser und zeichnen die Details ein.
Die Berge und die Festung Hohensalz-
burg deuten Sie nur mit Umrissen an.
Material
• Skizzenpapier
Velvet, 185 g/m2
(von Hahnemühle)
• Bleistifte HB, B, 2B, 4B
• Papierwischer
• Knetgummi
7
3 Der papierweiße Schnee erhält
Den Festungsberg schraffieren schwache, schwungvolle Bögen,
Sie mit dem flach gehaltenen die Sie mit dem Finger zu weichen
Bleistift B und sparen dabei die Schatten verwischen. So formen
schneebedeckten Bereiche aus. Sie das hügelige Gelände heraus.
Die Äste zeichnen Sie mit feinen,
aber deutlichen Strichen ein.
4 8
Die Schattenseiten der Gebäude Sehr viel kräftiger, weil ganz im Vordergrund,
schraffieren Sie eine nach der an- ragen die Äste rechts ins Bild. Sie neigen sich
deren gleichmäßig hell mit stets ein wenig unter der Schneelast; die Polster
senkrechten Strichen. deuten Sie mit schwachen Konturen an.
9
Zum Verwischen der gleichmäßigen Wolkenschraffuren
5 eignet sich der Papierwischer besser als der Finger, da
Auch die Hügel im Hintergrund erhalten eine helle hier deutlichere Formen herausgearbeitet werden.
Schraffur, die Sie mit dem Finger weich verwischen;
ebenso die entfernten Stadtbereiche.
10
Zuletzt noch der Feinschliff: Mit dem weichen Bleistift 4B
zeichnen Sie die Schatten nach und erhöhen dadurch die
6 Kontraste. Und wo der Schnee vielleicht verschmiert er-
Mit weichen Bleistiften (2B bis 4B) lassen sich scheint, säubern Sie ihn mit dem Radierer.
die Fenster, Dachrinnen und Vorsprünge auch
mit wenig Druck kräftig einzeichnen.
Z wei Fotos liefern die Vorlage für die- Links zeigt das Foto den
Lotusblüte
se Bleistiftzeichnung: das eine für Schwung des Lotusblattes,
die sich öffnende Blüte, das andere für unten die Bütenform.
den Schwung des Blattes. In der Ausar-
beitung wirken dann unterschiedliche
Schraffurarten zusammen: Die Kreuz-
schraf furen strukturieren kraftvoll den
Hintergrund, aus dem die mit zarten
Formschraffuren modellierte Blüte
umso leichtfüßiger hervortritt. Span-
nung und zusätzliche Tiefe erhält die
Komposition durch den weißen Mittel-
grund, der in freiem Schwung das Tipp
Lotusblatt andeutet, sowie durch den Wie deutlich Komposition und Aus-
Stiel, der sich über die gezeichnete Um- schnitt die Bildwirkung beeinflussen,
rahmung hinaus fortsetzt. sehen Sie auf der übernächsten Seite.
Fotos: iStock
1
Grenzen Sie die zentrale Zeichenfläche freihändig mit
dem Bleistift 2B ein und skizzieren Sie Kreis und Stängel.
2
Zeichnen Sie die Blütenblätter immer
noch skizzenhaft ein. Trennen Sie den
unteren Bildteil schwungvoll ab.
4
Beginnen Sie mit den Formschraffuren und achten Sie
dabei auf den Lichteinfall von rechts oben; die Unter Hell und
dunkel
seiten der Blütenblätter erscheinen dunkler. Arbeiten
Sie die Blüte und den Stängel in diesem Sinne aus.
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