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Ablauf im Forschungsprozess
1. Auswahl des Forschungsproblems – Problemfindung und –präzisierung: Definitionen
Verifikation vs. Falsifikation von Theorien und Hypothesen – Begriffe, wie Falsifikationismus,
Wissenschaftsfortschritt, Tautologie, Informationsgehalt
Erklärung vs. Prognose
Deterministische (deduktiv-nomologische) Erklärung
Probabilistische (induktiv-statistische) Erklärung
Varianzprinzip: Untersuchung mit Varianzkontrolle (Experiment, Quasi-Experiment) vs. „Ex post facto-
Untersuchungen“ ( Kausalmodell): Unterschiede, Vor- und Nachteile
Querschnitt- vs. Längsschnittdesign: Unterschiede, Vor- und Nachteile
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„Methoden der Datenerhebung und der qualitativen Datenanalyse (M1)“
Zusammenfassung Vorlesungsinhalte - Vivian Herold, SomSe 2018
6. Datenerhebung
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„Methoden der Datenerhebung und der qualitativen Datenanalyse (M1)“
Zusammenfassung Vorlesungsinhalte - Vivian Herold, SomSe 2018
Qualitative Sozialforschung – Ziele: soziale Strukturen und Prozesse tiefgehender erkunden und soziale
Sinnstrukturen sichtbar machen (qualitative (inhaltliche) Repräsentativität: Relevanz der untersuchten Subjekte
ist maßgeblich)
Gewinnung einer in den relevanten Merkmalen möglichst heterogenen Gruppe von Personen
Kriterien für die Auswahl des jeweils nächsten Falls werden nach Maßgabe der entstehenden
Forschungshypothesen definiert (Rekursivität)
Prinzip der Fallkontrastierung
Ziel: theoretische Sättigung
Sampling-Techniken: Schneeballsystem, Gatekeeper, Selbstaktivierung
qualitative Repräsentation
4. Datenerhebung – Sprachhandlungen möglichst frei von Forschereinflüssen, in eigener Sprache und innerhalb
der Lebenswelt der Beforschten
qualitative Befragungsarten
o Nicht-standardisierte Interviews: Narratives Interview (sozial- und erziehungswissenschaftl.
Biographieforschung): „Zugzwänge des Erzählens“
o Teilstandardisierte Interviews – Leitfadeninterviews:
„Offenes Leitfadeninterview“: thematisch eingegrenzte Fragestellung
Problemzentriertes Interview (Psychologie): Fragen/Erzählreize zu biographischen
Informationen im Hinblick auf gesellschaftliche relevantes Problem
Fokussiertes Interview (Medienforschung): Medialer Stimulus – Befragung zu
individuellen Wahrnehmungen und Empfindungen
Experteninterview
o Gruppendiskussionsverfahren – Berücksichtigung des sozialen/kollektiven Kontexts
Interviewführung: Prinzipien der Frageformulierung; Fragetypen; Instruktionen und Verhalten vor,
während und nach dem Interview
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„Methoden der Datenerhebung und der qualitativen Datenanalyse (M1)“
Zusammenfassung Vorlesungsinhalte - Vivian Herold, SomSe 2018
Qualitative Inhaltsanalyse:
o dient zur Interpretation und Erschließung der Bedeutung
o bietet ein systematisches, stark regelgeleitetes Ablaufmodell
o Formen (inkl. entsprechender Techniken): 1. Zusammenfassung und (induktive)
Kategorienbildung; 2. Explikation; 3. Strukturierung
Grounded Theory:
o gegenstandsbezogene Theoriebildung, bei der eine Überschneidung von Auswertung und
Erhebung des Datenmaterials (und somit auch der Theoriebildung) entsteht
o Grundprinzipien: Theoretical Sampling; theorieorientiertes Codieren: 1. offen
(Zusammenfassung von Phänomenen zu Konzepten und Konzepten zu Kategorien), 2. axial
(Untersuchung der Kategorien auf Verbindungen und Unterschiede) und 3. selektiv
(Isolierung einer zentralen Kategorie); komparative Methode; theoretische Memos;
Rekursivität des Forschungsprozesses
Narrationsanalyse:
o Orientierung an der Analyse subjektiven Sinns
o Analyse narrativer Interviews zur Rekonstruktion von Ereignissen ODER als
Lebenskonstruktion
o sequenzielle Analyse, die eine strenge sukzessive Vorgehensweise verlangt und eine
Interpretation und Theoriebildung entlang der Struktur des Textes verfolgt
o Ablauf: 1. formale Textanalyse; 2. strukturelle inhaltliche Beschreibung; 3. analytische
Abstraktion (4 idealtypische Prozessstrukturen des Lebensverlaufs!); 4. Wissensanalyse; 5.
Fallvergleich
Dokumentarische Methode:
o Ziel ist, typische (sinngebende Muster in) Denk- und Handlungsmuster in spezifischen
Gruppen zu rekonstruieren ( Sozialkonstruktivismus, Wissenssoziologie K. Mannheims)
o Arten von Orientierungsmustern und Erfahrungsräumen
o Ablauf: 1. Datenerhebung meist mittels Gruppendiskussion; 2. Datenselektion; Transkription;
4. Datenanalyse: formulierende (Objektsinn: WAS wird gesagt?) und reflektierende
Interpretation (dokumentarischer Sinn: WIE wird etwas gesagt?); 5. Fallbeschreibung und
Typenbildung
Qualitative Typenbildung (im Schritt der generalisierenden Analyse):
o typologische Analyse eingegangen, bei der in umfangreichem Datenmaterial möglichst
prägnante Fälle identifiziert und typisiert werden
o Ablauf: 1. Erarbeitung relevanter Vergleichsdimensionen (Merkmale); 2. Gruppierung der
Fälle und Analyse empirischer Regelmäßigkeiten; 3. Analyse inhaltlicher
Sinnzusammenhänge; 4. Charakterisierung der gebildeten Gruppen