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Dokumentierte Patientenaufklärung
Basisinformation zum Aufklärungsgespräch
Klinikeindruck/Stempel
Arthroskopie des Kniegelenkes
(Kniegelenkendoskopie, Spiegelung des
Kniegelenkes)
ggf. mit arthroskopischer Operation
Patientendaten/Aufkleber
Wie ist das Kniegelenk aufgebaut? dass sich fast der gesamte Gelenkinnenraum gut überblicken
Das Kniegelenk ist ein großes und kompliziertes Gelenk. lässt und Einzelheiten genau begutachtet werden können.
Es erlaubt Streck-, Beuge- und in geringem Maße auch Drehbe- Fast immer ist es erforderlich, die Strukturen im Ge-
wegungen. Kniescheibe, Gelenkkapsel, Bänder (Seitenbänder, lenk (z.B. Meniskus, Knorpel, Bänder) mit einem Tasthaken
Kreuzbänder) und Außen- sowie Innenmeniskus gewährleis- zu prüfen. Dieses Instrument wird über einen zweiten klei-
ten die Stabilität (s. Abb.). Das Gelenk ist starken Belastungen nen Schnitt eingeführt. Über diesen Zugang können auch
ausgesetzt und deshalb sehr verletzungsgefährdet. Gewebeteile entnommen werden.
Nach dem Eingriff wird das Gelenk ausgespült und die
Wie wird die Arthroskopie durchgeführt? Flüssigkeit abgesaugt. Die kleinen Wunden werden vernäht.
Damit die Arthroskopie möglichst schmerzfrei ver-
läuft, wird eine Allgemeinanästhesie oder Regionalanästhe- Was lässt sich arthroskopisch operieren?
sie angewandt. Über die Einzelheiten und Risiken des Nar-
Wenn eine Erkrankung vorliegt, kann die erforderli-
koseverfahrens werden Sie gesondert aufgeklärt.
che operative Behandlung oft sofort im Rahmen der Arthro-
Bei kleineren Eingriffen ist evtl. auch eine örtliche Be- skopie durchgeführt werden. Die notwendigen Operations-
täubung möglich, mit der sich die Schmerzempfindung un- instrumente werden über weitere kleine Schnitte in das
ter Umständen aber nicht vollständig ausschalten lässt. Kniegelenk eingebracht.
Vor Operationsbeginn wird meist mit einer Blutdruck- Folgende Eingriffe können arthroskopisch durchge-
manschette eine Blutsperre angelegt. So kann der Blutverlust führt werden:
während der Operation sehr klein gehalten werden. Über ei-
nen kleinen Schnitt (ca. 0,5 cm) wird das Kniegelenk eröffnet ❏ Meniskus(teil)entfernung, Meniskusnaht, Menis-
und das etwa bleistiftdicke optische Instrument (Arthroskop) kusimplantat
eingeführt. In den meisten Fällen geschieht dies von vorne. ❏ Knorpelglättung, Knorpeltransplantation, Knorpel-
Das Gelenk wird dann mit Flüssigkeit oder Gas gefüllt, so induktion (Anregung der Knorpelbildung)
Dokumentierte Patientenaufklärung · Herausgeber: proCompliance in Thieme Compliance GmbH · Empfohlen von der Dt. Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie e.V. und dem Red. 12/2012v1
Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. · Fachgebietshrsg.: Prof. Dr. med. W. Pförringer · Autor: Prof. Dr. med. H. R. Henche · Juristische Beratung: RA Dr. jur. A. PDF 06/2013
Schwerdtfeger · Wiss. Illustration: Alle Rechte bei Thieme Compliance GmbH · © 2012 by Thieme Compliance GmbH, 91058 Erlangen · Nachdruck – auch auszugsweise – und Fotokopieren verboten. Bestell-Nr.: DE 617563
Bestell-Adresse: Thieme Compliance GmbH, Am Weichselgarten 30, 91058 Erlangen, Tel. 09131 93406-40, Fax 93406-70 · www.proCompliance.de
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Dokumentierte Patientenaufklärung Arthroskopie des Kniegelenks proCompliance
Abb. 1
versteifung, im Extremfall kann es zum Verlust des bende Gefühlsstörungen, Nervenschmerzen und
Beines kommen. Wundinfektionen können eine medi- Lähmungen unterschiedlichen Ausmaßes auftreten
kamentöse oder operative Behandlung erfordern (z.B. (z.B. Teillähmung des Beines, Fußheberschwäche);
Antibiotikagabe, Eröffnung der Naht). Sehr selten • vorübergehende, nur selten dauerhafte Störungen klei-
kommt es zu einer allgemeinen Blutvergiftung (Sep- ner Hautnerven, die zu Berührungsunempfindlich-
sis), die intensivmedizinisch behandelt werden muss; keit, Taubheitsgefühl oder schmerzhaften Missempfin-
• vor allem bei Patienten, die das 50. Lebensjahr über- dungen in kleinen Hautbezirken führen können;
schritten haben, kann es nach dem Eingriff zu einem • Flüssigkeit oder Gas kann in die benachbarten Weich-
sog. Knochenmarködem (sichtbar nur im Kernspinto- teile eindringen. Dazu kommt es vor allem, wenn Ver-
mogramm) kommen. Dies äußert sich mit langandau- letzungen des Kniegelenkes vorliegen. Die Störungen
ernden, starken Schmerzen im Gelenk. Gelegentlich sind aber fast immer harmlos und vergehen nach eini-
kann eine Knochennekrose (Absterben von Knochen) gen Tagen von selbst. Nur in Ausnahmefällen kann es
entstehen, die evtl. eine Nachoperation mit Teilersatz in der Folge zu Durchblutungsstörungen und Funkti-
des Gelenkes notwendig macht. Bei osteoporotischem onseinschränkungen kommen, im Extremfall bis hin
Knochen oder anderer Vorschädigung des Knochens zum Verlust der Gliedmaße (Kompartmentsyndrom);
kann es zu Knochenbrüchen (Einbrüchen) oder auch • Haut-/Gewebe-/Nervenschäden durch die Lagerung
bei normaler Knochenstruktur zur Ruptur eines Sei- und eingriffsbegleitende Maßnahmen (z.B. Einspritzun-
tenbandes kommen. Letzteres heilt bei entsprechender gen, Desinfektionen, Laser, elektrischer Strom) sind sel-
Ruhigstellung meist folgenlos ab; ten. Mögliche, u.U. dauerhafte Folgen: Schmerzen, Ent-
• Allergie/Unverträglichkeit (z.B. auf Latex, Medika- zündung, Absterben von Gewebe, Narben sowie Empfin-
mente) führt sehr selten zu akutem Kreislaufschock, dungs-, Funktionsstörungen, Lähmungen;
der intensivmedizinische Maßnahmen erfordert. Äu- • vorübergehende, aber auch bleibende Durchblu-
ßerst selten sind schwerwiegende, u.U. bleibende Schä- tungsstörungen, Muskel- oder Nervenschäden bis
den (z.B. Organversagen, Hirnschädigung, Lähmungen); hin zur Teillähmung des Beines können durch die
• Thrombose/Embolie: Wenn sich Blutgerinnsel bilden Blutsperre verursacht werden. Diese Störungen sind
oder verschleppt werden (z.B. durch operative Eingrif- aber extrem selten und lassen sich in den meisten Fäl-
fe, Verletzungen u.a.) können schwerwiegende Schä- len gut behandeln;
den entstehen (z.B. Gefäßverschluss, Lungenembolie, • kommt es während der Operation zu einem Instru-
Schlaganfall, Herzinfarkt). Eine evtl. medikamentöse menten- oder Materialbruch, so kann der abgebro-
Vorbeugung kann jedoch zu (Nach-)Blutungen führen. chene Fremdkörper (z.B. Bohrer- oder Drahtspitze) ggf.
Heparin löst vereinzelt sogar das Gegenteil aus und er- im Knochen belassen werden. Dies führt i.d.R. zu kei-
höht das Thromboserisiko (HIT II); nen Beschwerden und vermeidet die größeren Risiken
• kleine Verletzungen der Gelenk- bzw. Knorpelober- einer operativen Entfernung. Frei im Gelenk liegende
fläche oder anderer Strukturen durch die Operati- Instrumententeile werden arthroskopisch und nur in
onsinstrumente die im Allgemeinen folgenlos bleiben; seltenen Fällen durch offene Operation entfernt;
bei großen und tiefen Defekten ist aber nicht ausge- • Narbenwucherungen (Keloide) durch entsprechende
schlossen, dass eine Arthroseentwicklung ausgelöst Veranlagung oder Wundheilungsstörungen sind sel-
oder beschleunigt werden kann; ten. Hautverfärbungen, Schmerzen und Bewegungs-
• gelegentlich bildet sich ein Gelenkerguss, z.B. auf- einschränkungen können die Folge sein. Ein späterer
grund einer Nachblutung, die vor allem bei ausge- Korrektureingriff ist u.U. möglich;
dehnten Eingriffen an der Schleimhaut vorkommen • in Ausnahmefällen kommt es zu einer schmerzhaften
kann; trotz Punktion kann ein Erguss immer wieder Weichteilschwellung oder zu einer überschießenden
auftreten und über Wochen bestehen; Reparatur des Gewebes mit Narbenbildung. Über län-
• äußerst selten kommt es zu Verletzungen wichtiger gere Zeit kann es zum Abbau von Muskel- und Kno-
Blutgefäße, die zu stärkeren Blutungen führen und ei- chengewebe und zu Bewegungseinschränkungen bis
ne Blutübertragung und operative Blutstillung oder ei- hin zur Versteifung kommen (Arthrofibrose, Zyklops-
ne Wiederherstellung der großen Kniegelelenksarterie syndrom und Sudeck’sche Erkrankung).
durch eine offene Operation erfordern kann. Bei Miss-
erfolg des letztgenannten Eingriffes kann eine Unter- spezielle Risiken einzelner Verfahren
schenkelamputation die Folge sein. Bei einer Fremd- • besonders bei verzögerter Knochenheilung, schlechter
blutübertragung ist das Infektionsrisiko (z.B. Hepati- Knochensubstanz, einem Verlust an Knochengewebe
tis, AIDS) extrem selten geworden. Gleiches gilt auch (z.B. bei Osteoporose) oder einer zu frühen Belastung
bei Verwendung organischer Gewebekleber (Fibrin) kann evtl. zur Stabilisierung eingebrachtes Fremdma-
oder bei Einsatz von Fremdtransplantaten. Nach einer terial (z.B. Schrauben, Platten, Nägel) brechen, auslo-
Transfusion besteht die Möglichkeit einer Kontrollun- ckern oder seine Lage verändern (z.B. Schraubenper-
tersuchung. Bitte besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt; foration) und nahe gelegene Strukturen schädigen
• sehr selten Verletzung von Geweben (z.B. Sehnen, (z.B. Weichteile, Gelenke, Gefäße, Nerven). Unter Um-
Bänder, Muskeln) und/oder Verletzung von Nerven; ständen ist dann ein erneuter Eingriff notwendig;
eine operative Behandlung/Erweiterung der Operation • in Einzelfällen kann es zu einer unvorhergesehenen
kann dann erforderlich werden. Wird ein Nerv geschä- Materialunverträglichkeit gegenüber eingebrachten
digt, können vorübergehende, sehr selten auch blei- Fremdmaterialien kommen; Folgen sind z.B. Hauter-
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Dokumentierte Patientenaufklärung Arthroskopie des Kniegelenks proCompliance
scheinungen, Schmerzen oder Lockerung eingebrach- Suchen Sie bei anhaltendem Schmerz, starker
ter Metallteile; Schwellung und Temperaturerhöhung sofort Ihren Arzt
• Verletzungen durch unbeabsichtigtes Abweichen des oder das nächste Krankenhaus auf!
Laserstrahls sind theoretisch möglich und nicht sicher
Durch Reste von Flüssigkeit oder Gas können bei Be-
vermeidbar, sie können zum Absterben von gesunden
wegungen im Kniegelenk Geräusche auftreten, die aber
Gewebsstrukturen führen;
spätestens nach 2 Tagen wieder verschwinden.
Wird im Rahmen des Eingriffes geröntgt, so ist bei mo- Ab wann das verletzte Bein wieder bewegt und belas-
dernen Röntgengeräten die Strahlenbelastung gering. tet werden darf und ab wann Sie/Ihr Kind wieder Sport
treiben dürfen, wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.
Über Risiken und Komplikationen in Ihrem speziel-
len Fall/im Fall Ihres Kindes klärt Sie Ihr Arzt im Ge- Bitte alle nicht ruhig gestellten Gelenke häufig und in-
spräch näher auf. tensiv bewegen, um einer Thrombose vorzubeugen. Ob Sie
das Bein wickeln oder einen elastischen Strumpf tragen
Bitte fragen Sie im Aufklärungsgespräch nach allem, sollen, wird Ihnen der Arzt oder das Personal mitteilen.
was Ihnen unklar und wichtig erscheint.
Falls Sie/Ihr Kind Medikamente zur Thrombosepro-
Ambulante Behandlung? phylaxe einnehmen, kann es zu vermehrten Nachblutun-
gen und einer erhöhten Blutungsneigung kommen. Infor-
Nach Ausschluss der wichtigsten Risikofaktoren mieren Sie bitte vor weiteren Eingriffen (z.B. auch Zahnbe-
durch den Anästhesisten und den Operateur kann die Be- handlung) Ihre behandelnden Ärzte darüber.
handlung ambulant durchgeführt werden. Falls dies vorge- Fragen Sie bitte Ihren Arzt vor der Entlassung, ob
sehen ist, fragen Sie Ihren Arzt nach genauen Verhaltens- Nachuntersuchungen/Kontrolltermine oder eine Nachbe-
regeln für die Zeit nach der Behandlung. handlung notwendig sind.
Beachten Sie bitte, dass das Reaktionsvermögen nach
einer Narkose oder der Anwendung eines Beruhigungs-, Wichtige Fragen
Schmerz- oder Betäubungsmittels vorübergehend beein-
trächtigt ist. Lassen Sie sich/Ihr Kind deshalb bitte von ei- Das Risiko ärztlicher Eingriffe wird durch körperliche
ner erwachsenen Begleitperson abholen. Sorgen Sie für ei- Verfassung und Vorschäden beeinflusst. Um Gefahrenquel-
ne ständige Aufsicht in den ersten 24 Stunden nach dem len rechtzeitig erkennen zu können, bitten wir Sie, folgen-
Eingriff. Ferner sollten Sie/Ihr Kind in diesem Zeitraum de Fragen zu beantworten:
nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, kein Fahrzeug
Alter: Jahre Größe: cm Gewicht: kg
steuern, keine gefährlichen Tätigkeiten durchführen, keine
wichtigen Entscheidungen treffen, keinen Alkohol trinken Geschlecht:
und nicht rauchen. Genauere Empfehlungen zur Verkehrs-
tauglichkeit etc. werden Ihnen nach Maßgabe der Art und n = nein j = ja
Menge der verwendeten Medikamente und Ihres persönli- 1. Werden Medikamente (z.B. Herzmittel, ❏n ❏j
chen Risikoprofils bei Entlassung durch den behandelnden Schmerzmittel, blutgerinnungshemmende
Arzt in mündlicher oder schriftlicher Form mitgegeben. Medikamente [z.B. Marcumar®, Aspirin®, Hepa-
rin] , Hormone) eingenommen?
Wie sind die Erfolgsaussichten? Wenn ja, welche?
Meist reicht eine einmalige Spiegelung aus, um Ge-
lenkbeschwerden abzuklären bzw. zu behandeln. Ein Erfolg
kann jedoch, wie bei jedem Eingriff, nicht garantiert wer- 2. Besteht eine Allergie oder Überempfind- ❏n ❏j
den. Gelegentlich können trotz Behandlung die ursprüngli- lichkeitsreaktion (z.B. Asthma, Heuschnup-
chen Beschwerden bestehen bleiben oder einige Zeit nach fen, Medikamente [z.B. Jod, Antibiotika] , Pflas-
dem Eingriff neue bzw. erneut die ursprünglichen Be- ter, Latex, Nahrungsmittel, Betäubungsmit-
schwerden auftreten. In diesen Fällen ist häufig eine weite- tel, Tierfell)?
re Spiegelung (Re-Arthroskopie) notwendig. Wenn ja, welche?
Verhaltenshinweise
3. Besteht eine Bluterkrankung/erhöhte Blu- ❏ n ❏ j
Handeln Sie unbedingt nach den Anweisungen Ihres tungsneigung oder gibt es bei der Blutsver-
Arztes! wandtschaft eine Anlage dazu (z.B. häufiges
Nasen- oder Zahnfleischbluten, Neigung zu
Informieren Sie Ihren Arzt mindestens 5 Tage vor Blutergüssen/blauen Flecken, Nachbluten
der Operation über alle Medikamente – insbesondere nach Operationen/bei Geburten, Nachbluten
blutgerinnungshemmende Medikamente (z.B. Aspirin®, bei Zahnbehandlungen/kleineren Wunden)?
Heparin, Marcumar® und andere), die Sie einnehmen. Me-
dikamente sollten nur in Absprache mit dem Arzt ver- Wenn ja, bitte nähere Angaben:
wendet oder abgesetzt werden.
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proCompliance Dokumentierte Patientenaufklärung Arthroskopie des Kniegelenks
7. Kam es früher bei Wunden zu Eiterung, ver- ❏ n ❏ j Die vorgeschlagene Arthroskopie/arthroskopische Be-
zögerter Heilung, Abszessen, Fisteln, star- handlung wurde nach ausführlicher Aufklärung abge-
ker Narbenbildung? lehnt. Über die sich daraus ergebenden möglichen
8. Kam es zur Bildung/Verschleppung von ❏n ❏j Nachteile (z.B. zunehmende Schmerzen, Bewegungs-
Blutgerinnseln (Thrombose, Embolie)? einschränkungen) wurde informiert.
Patientin/Patient/Eltern*
Ärztin/Arzt