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Vier Hochwasser-Katastrophen

Autor(en): Wüstemann, G.

Objekttyp: Article

Zeitschrift: Schweizerische Bauzeitung

Band (Jahr): 79 (1961)

Heft 24: SIA 67. Generalversammlung in Winterthur vom 23. - 25. Juni 1961

PDF erstellt am: 15.07.2017

Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-65554

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1. Das Hochwasser des Rio Negro
in Uruguay, April 1959
Im April 1959 brachte der Rio Bild 3. Der Rio Negro zwischen Rincon del Bonete und Rincon de Baygorria. 1:450 000
Negro in Uruguay eine Hochwasser-
führung, die alles überstieg, was bis
dahin beobachtet werden war. Dieses Ereignis ist deshalb in- Von den rd. 2,5 Millionen Einwohnern leben rund ein
teressant, weil es erlaubte, die auf Grund einer 23jährigen Drittel in der Hauptstadt Montevideo, die bei weitem die
Beobachtungsreihe erfolgte Schätzung des grössten Hoch- grösste Stadt des Landes ist. Uruguay lebt hauptsächlich von
Wassers zu überprüfen. Diese Schätzung war auf Grund einer der Zucht von Rindern und Schafen, deren Fleisch, Felle und
Wahrscheinlichkeitsbetrachtung vorgenommen worden. Das Wolle den Hauptexport darstellen. Die Tiere sind das ganze
Hochwasser von 1959 zeigte, wie gefährlich es ist, von einer Jahr im Freien auf den ausgedehnten Weiden, wo das Gras
kurzen Beobachtungsperiode auf das ganze Leben eines zum Teil sehr mager wächst. Uruguay wird die südamerika-
Flusses schliessen zu wollen, insbesondere, wenn dabei die nische Schweiz genannt, weil es eine demokratische Staats-
Grundursache des Zuflusses, der Regen, unberücksichtigt form besitzt und den höchsten Lebensstandard des südameri-
bleibt. kanischen Kontinents aufweist.
Uruguay ist mit einer Oberfläche von 187 000 km2 die ı
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kleinste südamerikanische Republik. Es liegt am Rio de la E- ___) 8 N


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a Das Hochwasser des Rio Negro in Uruguay. April 1959 m D D W* -l]- Projekfierte Kraftwerke
b Der Bruch der Staumauer von Malpasset. Dezember 1959 ---- -- Einıugsgebiele
c Der Bruch des Erdclanıınes Oros im Staate Ceara. Nord- Bild 2. Uel;ıeı'sichIiskarte von Uruguay mit den Einzugsgebieten
Ost-Brasilierı, l\fIäı:'z 1960 der Kraftwerke Rincon del Bencte und Riııcon de Baygorria am
cl Das Erdbeben in Chile, Mai 1960 Rio Negro. I\'Iasstal.¬› 1:5 000 (100

Schweiz. Bauzeitung - 79. Jahrgang Heft 24 - I5. Juni 1961 437


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Bild 5. Zuflussganglinien zum Stausee Bonete. Die Ganglinie ~/1950
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des Hochwassers vom April 1959 hat die geschätzte Ganglinie, die
seinerzeit dem Projekt für das Kraftwerk Rincon del Bonete zu-
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Er entspringt in Brasilien und mündet nach einem Lauf 0 5 I0 I5 20
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von 850 km Länge in den Rio Uruguay. Sein mittleres Ge-


Bild 6. Historische Hochwasserganglinien des Rio Negro im
fälle beträgt nur 0,21,-.I-5„. Der Fluss hat daher eine starke Mä-
Profil Paso de los Tores (die Ganglinie vom April 1959 ist nicht
streng mit den übrigen vergleichbar, weil vor 1945 der Stausee
von Bonete noch nicht bestand)

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anderung und eine kleine Fliessgeschwindigkeit. 1945 kam die
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erste hydraulische Zentrale Uruguays, das Talsperrenkraft-


werk Rincón del Bonete am Rio Negro, in Betrieb (Bilder
3 und 4).
Durch die Sperre erfolgte ein Aufstau des Flusses von
28 rn und die Bildung eines Sees von 9 Milliarden m3, bei
Normalstau auf Kote 80,0 m. Dureh Absenkung um 8,5 m
werden 6,5 Mrd. mit nutzbar, durch Ueberstau von 3 m ist
eine Zwischenspeicherung von 4 Mrd. mi* eines Hochwassers
möglich. Die Talsperre ist über ein Kilometer lang. Sie
besteht teils aus Nötzli-Pfeilern, teils aus massiven Teilen.
Sie enthält ein Ueberfallwehr, das auf 5500 m3/s dimensio-
niert wurde. Die niedrigen Partien der Dammkrone liegen
4,30 m über dem Betriebsspiegel. Die Zentrale am rechts-
ufrigen Fuss der Sperre hat vier Einheiten von total 130 000
kW Leistung.
Bild 4. Kraftwerk Rincon del Bonete. Am reclıtsufrigen Fuss Im Projekt machte man für die Dimensionierung der
der Sperre die Zentrale, daran anschliessend das Ueberfallwelır. Hochwasserentlastung eine Schätzung des zu erwartenden
Das Bild wurde nach der Dammüberflutung aufgenommen. höchsten Zuflusses in den See. Man ging dabei so vor, wie
Phot. A. Sonderegger es früher üblich war. Auf Grund einer Beobachtungsreihe der

438 Schweiz. Bauzeitung - 79. Jahrgang Hell 24 - I5. Juni 1961


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Bild 7. Mittlere barometrische Druckverteilung für die unge- fiíií- warmrrfini

störte stabile Wetterlage iın Januar. für denjenigen Teil Süd- 128- lsobare des Druckes 1028 mb
amerikas, der südlich des 20. Breitegrades liegt
Bild 8. Barometrische Druckverteilung am 16. April 1959. An
diesem Tage hatte der Sturmwirbel, von Nord-Argentinien her-
grössten Durchflüsse während 23 Jahren zeichnete man eine kommend, das Zentrum von Uruguay erreicht
Frequenzkurve [1]. Dann extrapolierte man diese Kurve auf Fahrplan des Sturmwirbels:
e 16. April 12.00 h
logarithmischem Papier geradlinig und nahm den geschätz-
a 13. April 12.00 h c 15. April 12.00 h f 16. April 18.00 h
ten Wert mit einer wahrscheinlichen Erwartung von 1 mal b 14. April 12.00 ll d 15. April 18.00 h g 17. April 18.00 h
alle 1000 Jahre als massgebendes Hochwasser für die Pro-
jektierung der Hochwasserentlastung. Dies ergab 9000 m3/s
als grösste zu erwartende Spitze (sie wurde nachträglich lung entsteht, oder durch Kontakt mit anderen kälteren
auf 10 500 m3/s erhöht). Für die Basis der zugehörigen Gang- Luftmassen. Die folgenden Angaben verdankt der Verfasser
linie wurden 40 Tage angenommen (Bild 5). Einer solchen Dr. H. K. Müller, Leiter der Flugwetterwarte München-
Ganglinie wäre Bonete auch wirklich gewachsen gewesen. Riehm, der bis August 1959 beratender UNO-Experte beim
Das Hochwasser vom April 1959 brachte jedoch eine Servicio Meteorologie del Uruguay war.
fast doppelt so grosse Spitze von 16 800 m3/s (Bild 10), das Die nördliche Halbkugel der Erde mit ihren grossen
ist dreimal so viel wie das je gemessene höchste Rheinhoch- Landmassen kennt ungefähr dreissig typische Wettersitua-
wasser in Basel, sowie das ungeheuere Zuflussvolumen von
14 km3, innerhalb von 14 Tagen, für ein Einzugsgebiet von
38000 km2, was ungefähr demjenigen des Rheins in Basel
entspricht. Die Schätzung hat sich als unrichtig erwiesen.
Neuere Untersuchungen, die sich auf langjährige Beobach- a
4 tv;`
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tungsreihen stützen können, haben allgemein gezeigt, dass §1 (i0u\
die VV-ahrscheinlichkeitsrechnung zur Abschätzung kom- J` Rivera ( /' <8 4/
mender Höchsthochwasser vollkommen ungeeignet ist. Es Concürdíä -
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wird heute als sicher angenommen, dass die sogenannten ` Süåeß 'åz'›==-C28« ¬
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historischen Hochwasser, also die ausserordentlich grossen 'íflfi ¬-. I . I. '\_ _

Hochwasser, die ganz selten auftreten, aus einer derart ,/8 ) "* Q BÜ“ ' \ _` _ S

verwickelten Kombination von meteorologischen Bedingun- '12 <8 l . Paysandu \ _' :på

gen herrühren, dass sie meist in den kurzzeitigen, nur 20 bis


30 Jahre betragenden Beobachtungsreihen gar nicht ver- /
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Stande, wenn warme, mit Wasserdampf gesättigte Luft ab- Linien gleicher Niedersclılagslıölıen in mm (Isohyeten). Im Ein-
gekühlt wird. Dies kann entweder durch Hebung dieser Luft zugsgebiet von Bonete (37 725 km?) fielen im Mittel 480 mm. was
in Zonen niedrigeren Druckes erfolgen, wodurch eine Abkiih- 18 kmii entsμricliıt. Dopμellinie = \f\f'eg des Sturnıwirbels

Schweiz. Bauzeitung - 79. Jahrgang Hell 24 - I5. .Juni 1961 439

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Bild 10. Zufluss- und Ausflussganglinie des Stausecs Bonete


als Folge der katastrophalen Niederschläge iın April 1959. Gang-
linien in Profilen des Rio Negro im Unterwasser von Bonete

tionen. Auf der Südhalbkugel, deren Oberfläche zum grösse-


ren Teil aus Wasser besteht, ist diese Zahl viel geringer.
Die ungestörte, stabile Wetterlage für denjenigen Teil Süd-
Amerikas, der südlich des 20. Breitengrades liegt, ist durch
je ein Hochdruckgebiet im Osten und Westen _ über dem
Atlantischen und dem Pazifi-schen Ozean - sowie durch je
ein Tiefdruck-gebiet im Norden und Süden _ über Nord-
argentinien, Südbrasilien und dem antarktischen Raum --
gekennzeichnet (Bild 7). -Für das Gebiet des Rio de la
Plata gibt es drei charakteristische Situationen, die für eine
Vvetteränderung verantwortlich sind. Bei der sogenannten
«Sudestada prolongada›>, welche die grössten Störungen
verursacht, tritt folgendes ein: Während des ganzen Jahres
herrscht in Nordargentinien normalerweise Tiefdruck. Der
durch die Sonneneinstrahlung erwärmte Boden erzeugt eine
Bild 12 a. Lut`taufı*ıalm'ie des lšraftwerks Rincon del Bonete mit
Aufwärtsbewegun-g der über ihm sich befindenden Luft-
Umgebung zur Zeit des grössten Hochwassers. Der Damm wird auf
massen, wodurch ein sogenanntes thermisches Tief entsteht. seiner vollen Länge ül;ıerstı*öıntI am rechten und linken Dammende
Dieses Tief nimmt nun Kurs nach Südost, wobei es sich findet ein Umlauf statt. Am rechten Sceufer ist die gesprengte
längs seiner Bahn immer stärker ausprägt und Uruguay Entlastungsölinung ersle.htlie.lı. Interessant sind die Strömungslinien
schliesslich als Sturmwirbel erreicht, und zwar unter Aus- im Stausee.

440 Schweiz. Elauzešllıng - ?9. Jahrgang Hell 24 - I5. Juni 1961


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Bild 12 b. Kraftwerk Rincon del Bonete. Ansicht von Wehr


und Zentrale am 23. April 1959 mittags 12.00 11. Am rechtsufrigen
Dammende sieht man den überfluteten niedrigen Dammteil vor
der Zentrale. Das Wehr entlastet rd. 7400 ınilfs (Foto L. Plata.
Montevideo)
Bild 14. Kraftwerk Rincon del Bonete, Tosbecken des Wehres
den innert der 10 kritischen Tage lokal 90 cm Regen nach Durchgang des Hochwassers. Im anstehenden Fels sind Aus-
registriert. Im Tacuarembó Chico fielen an einem Tag 27 cm ltolkungen von bis 6 m Tiefe aufgetreten
Regen. Diesen Wassermassen war Bonete nicht gewachsen.
Ein im Einzugsgebiet von Bonete gefallener Regen noch 80 cm. An diesem Tag sprengte man in der sog.
braucht im Durchschnitt 5 Tage, bis er im See als Zufluss «Operación Terraplen>> im Seitendamm unter der Zufahrts-
in Erscheinung tritt. Diese Phasenverschiebung stellte sich strasse eine Bresche (Bild 11), Die zusätzliche Entlastung
auch beim Katastroplıenregen ein. Ab 7. April stieg der See betrug über 1000 mit/s, sie konnte jedoch das Steigen des
um 25 cm, ab 12.April um 50 cm pro Tag (Bild 10). Am Sees nicht wesentlich beeinflussen und den Ueberlauf über
14. April wurden bei einem Ueberstau von 1,0 m alle Wehr- die Dammkrone nicht verhindern. Dieser setzte am Abend
Schützen geöffnet. Am 16. April hörte es auf zu regnen, des 20. April ein. Von da ab stellte der Damm ein einziges
die 18 km3 waren jedoch zu diesem Zeitpunkt über dem Ein- Ueberfallwehr dar. Gleichzeitig fand auch ein Umlauf um
zugsgebiet bereits gefallen, Zwar folgten 6 regenlose Tage, die Werksiedlung und um das linke Mauerende statt (Bilder
und das Freibord bis zur Dammkrone betrug noch 2,6 m, 12a und b). Am 21. April wurde die Zentrale geschlossen und
was einer weiteren Speichermöglichkeit von 3,7 kmß ent- ganz Bonete militärisch evakuiert. Am selben Abend wurde
sprach. Die Katastrophe war aber zu diesem Zeitpunkt der Maschinensaal vom Unterwasser her überflutet (Bilder
bereits eindeutig vorbestimmt. Denn von den 14 km-3, die man 13a und b).
als Zufluss des Katastrophenregens zu erwarten hatte, waren Am 23. April erreichte der See die höchste Kote von
erst 4 km3 im See eingetroffen (siehe Summenlinie, Bild 10). 85,01 rn; die Ueberfallhöhe über die Mauerkrone betrug
Infolge der zeitlichen Phasenverschiebung zwischen Nieder- 70 cm. Das Unterwasser stand 3 m über dem Eingangs-
schlag und Abfluss befanden sich die restlichen 10 km3 noch podest der Zentrale. Der See hatte die dreifache Oberfläche
unabwendbar unterwegs. des Bodensees und einen Inhalt von 16 km-'* erreicht; dies
Am 17. April wurden die 12000 Einwohner des 15 km entspricht dem mittleren Abfluss des Rio Negro während
unterhalb von Bonete liegenden Städtchens Paso de los Toros eines ganzen Jahres. Das Wehr entlastete 7400 mi*/s, über
evakuiert. Man rechnete von da ab sogar mit der Möglich- die Mauerkrone liefen 600 m3/s, aus der gesprengten Bresche
keit eines Dammbruches. flossen 1500 mi*/, so dass der totale Seeausfluss 9500 m3/s
Am 19. April erreichte der Zufluss sein Maximum von betrug. Der Ueberlauf über die Dammkrone dauerte volle
16 800 m3/s. Das Freibord bis zur Dammkrone betrug nur 7 Tage.

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(Foto El Dia. l\/It'›nievirlerı)

Schweiz. Btıuzeilung - 79. .Jahrgang Hell 24 - 15. Juni 1961 441

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Im Juni folgte eine Trockenperiode. Man schloss die Es handelte sich nun vorerst darum, eine Annahme zu
Damm-Schützen vollständig, wodurch das Flussbett trocken- treffen für einen möglichen Höchstregen, den sog. Berech-
gelegt wurde. Dies erlaubte, die Wirkungen des Hochwas- nungsregen, im Einzugsgebiet von Bonete. Die exakte Me-
sers einzusehen. Der Damm hat sich gut gehalten. Der thode erfordert eingehende Studien. Derartige Untersuchun-
Wehrrücken wies nur lokale Anfressungen auf. Im Tosbett, gen müssen im Teamwork zwischen dem Meteorologen, dem
unterhalb des Wehres, wurden allerdings Kolke von bis 6 m Hydrologen und dem Bauingenieur erfolgen. Es müssen
Tiefe im Fels des Flussbettes festgestellt (Bild 14). unter anderem Messungen des Feuchtigkeitsgehaltes und der
Der an das Wehr anschliessende linksufrige überspülte Temperaturdifferenzen der angesogenen Luftmassen, für
Mauerteil hat weder im Beton, noch in den Fundamenten extreme Wetterlagen vorliegen. Durch den Vergleich mit
Schaden genommen. Die Zentrale und die Nebenbauten den entsprechenden physikalisch möglichen Grenzwerten
wurden aber stark beschädigt, und es brauchte rund ein können daraus Vergrösserungsfaktoren abgeleitet werden.
Jahr, bis man das Werk wieder in Betrieb nehmen konnte. Solch-e Studien erfordern 1 bis 2 Jahre. Man musste daher
Zwei Generatoren wurden getrocknet, die andern beiden im Fall Bonete aus zeitlichen Gründen vorerst eine gröbere
neu gewickelt. Durch Stromausfall entstand ein Schaden Schätzung vornehmen. Bis zum Vorliegen der meteorolo-
von einer Mio Schweizer Franken pro Monat. gischen Studien nahm man den um 30 % vergrösserten Regen
Trotz des Ueberlaufs wirkte der Stausee Bonete gegen vom April als Berechnungsregen an. Dies führte zu einer
die von oben kommenden Wassermassen als Puffer, indeın möglichen Niederschlagsmenge von 24 km3, was bei einem
er die einlaufende Spitze von 16 800 m3/s auf 9500 m3/s Abflusskoeffizienten von 80 % einen möglichen extremen Zu-
dämpfte (Bild 10). Dieser hohe Ausfluss erzeugte aber im fluss in den See Bonete von 19 km3 ergibt. Man verteilte den
Unterwasser dennoch eine ausgesprochene Hochwasserwelle. Berechnungsregen auf 10, bzw. 7 Tage und erhielt Zufluss-
Paso de los Toros kam vollkommen unter Wasser. Das 90 km Spitzen zwischen 22 000 und 28 000 m3/s (Bild 5).
unterhalb von Bonete liegende Kraftwerk Rincón de Bay- Nebenbei sei bemerkt, dass in Furnas, Brasilien, der
gorria, welches heute im Betrieb steht, war damals noch im Katastrophenregen des Rio de la Plata direkt übernommen
Bau [2] (siehe SBZ 1959, H. 11, S. 154, Bild 2). Bei diesem wurde, transponiert wie man sagt, um die Leistungsfähigkeit
Laufwerk von 100 000 kW Ausb.auleistung waren die schwei- der Hochwasserentlastungsanlagen gegenüber einer solchen
zerischen Ingenieurbüros Gebrüder' Gruner, Basel, und Wettersituation zu überprüfen. Dabei soll sich ergeben haben,
H. W. -Schuler, E. Brauchli, Zürich, als Berater mit der Ober- dass die projektierten Anlagen auch solchen extremen Regen
bauleitung betraut worden. Am 13. April wurden die Bau- gewachsen sind. An den bestehenden Anlagen des Rio Negro,
gruben geflutet. Beim Durchgang des Wellenkamms er- Uruguay, sind folgende Anpassungen erforderlich, damit sie
reichte der »Fluss-Spiegel einen Stand von 20 m über dem einer solchen Hochwassersituation gewachsen sind:
Mittelwasser (Bild 15). Das Werk hat praktisch keinen 1. In Bonete ist der Damm um 2,60 m zu erhöhen, damit ein
Schaden gelitten. Im Bauprogramm gingen nur 30 Tage Zwischenspeicher von 10 km3 für Hochwasser entsteht, also
verloren. Die Welle bewegte sich sodann mit einer Ge- doppelt so viel wie im jetzigen Zustand.
schwindigkeit von rund 2 km/h den Rio Negro hinunter 2. In Bonete ist ein Zusatzw-ehr erforderlich, und zwar dort,
(Bild 10). wo die Entlastungsbresche gesprengt wurde. Das bestehende
In ganz Uruguay mussten 40000 Personen evakuiert Dammwehr und das Zusatzwehr müssen bei einem Ueber-
werden. Ungefähr 1% des Viehbestandes ist verloren gegan- stau von 4,50 m zusammen 10 000 mi*/s entlasten können.
gen, weil die Tiere im hochgehenden Wasser einfach apa- 3. Die Zentrale Bonete ist gegen höhere Unterwasserstände
thisch stehengeblieben sind. zu schützen, damit sie nicht überflutet wird.
Im Anschluss an dieses Hochwasser wurden die folgen- 4. In Baygorria wurde in einem Seitendamm die Möglichkeit
den Massnahmen als notwendig erkannt: eines Notwehres geschaffen. Dieser Damm wurde als sog.
Fuse-Plug ausgebildet, der im Notfall gesprengt wird.
In erster Linie musste das in Zukunft zu erwartende
Dadurch wird die im Projekt vorgesehene Entlastungsmög-
grösste Hochwasser neu geschätzt werden. Man bediente
lichkeit von 9000 auf 12 000 ml*/s erhöht.
sich dabei der Methode von Shermann [1], [3], der sog. Unit
5. Ausserdem ist die Schaffung eines Hochwasser-Warm
Hydrographs (Bild 5). Diese besteht bekanntlich darin, für
dienstes erforderlich, beruhend auf den Niederschlagsmes-
isolierte eintägige Regen die dazugehörigen Abflüsse zu
messen. Für einen bekannten mehrtägigen Regen kann sungen im Einzugsgebiet. Diesem soll die Aufgabe zufallen,
Anweisungen für die Bedienung der Wehranlagen von Bonete
dann umgekehrt auf den dazugehörigen Abfluss geschlossen
werden, durch Anwendung des Superpositionsgesetzes auf und Baygorria zu geben, damit diese bei zukünftigen Hoch-
die Teilregen der einzelnen Tage. Auch dies ist nur eine wassern in jeder Phase in richtiger Voraussicht der sich
Näherungsmethode, aber sie ist logischer, denn sie geht auf auf deın Weg befindenden Wassermassen bedient werden.
die Grundursache des Abflusses zurück, nämlich den Regen. Gleichzeitig sollen den unten liegenden Gebieten Flutwar-
nungen abgegeben werden.
Das Katastrophenhochwasser des,Rio Negro hat gezeigt,
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dass bei Schätzungen des grösstmöglichen Hochwassers eines
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Flusses äusserste Vorsicht geboten ist. Im übrigen hat es


auch die Notwendigkeit gezeigt, gegen Hochwasser einen l

Warndienst zu schaffen, sowohl wegen der Bedürfnisse der


Kraftwerke, als auch wegen -derjenigen der Bevölkerungen
in den angrenzenden Zonen [4]. Fortset.emı.g folgt
pl
Liter:ıt.uı'verzeiclınis
[1] C'rea›gcr, Just-í.fn. PIin.ds.° Engineering for Daıns. 1944. Vol. I.
[2] .8It(a1lâeZ1„1 Pšı..í'5)Elektrizitätswirtschaft in Uruguay. SBZ 1959.
JG' . . f...
[3] S7l«81'1fl-fm, L. K.: Streamflow from Reinfall by Unit-Graph
Method. <<Eng.i News-Rec.›› April 7. 1932. pg. 501.
811.;/der, Franklm F.: Synthetic unit Graphs. «Trans Geophys.
Jmon››. Reports and Papers. I~Iydrol0gY. 1938.
[4] ]V^ü.ste1n..fı-;-m, _G., Das Hochwasser in Uruguay vom April 1959.
_ntcrner Berıclıt. Gcbr. Gruner, beratende Ingenieure. Basel.
ausserdem:
U-T- ADI'0veclıaıııien_to Hidoelectrico del Rio Negro. Obra en
Rıncon de Baygorrıa.
G"l0'?'.G*l. L.: Bosquejo hıstorıco sobre las obras hidroeléctricas en
el Uruguay.
IIm'crm, 1l:_Usına hıdroelectrıca en Rincon de Baygorria. Rio Negro.
\

Admınıslrncıon general de las Usinas Electricas y los Telefonos l


del Estndo. lvloıılevideo. Juli 1960, l
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Bild 15. Die i'ıli›erl`luiele Bnııslfrlle des I{raft\vı"~ı°|u'~s Iliııcoıı (lc So1sı.de†°egge-r, A.: Die Elcktrizil;ütswirtsclınl`t von Uı'ııgıuıy. <-:Wasscr-
und Flnergiewirtsclıttfls 1959, Nr. jl)'2_ IL
läaygorria am 25. April 1959. I)er Rio Negro fiihrt unge|`iilır
1.1500 rnil/s. Der Wzıssı~ı's]nıiı~gı-~l slclıi 28 ın iilwı' dem Noı'ı'ıınlsl:;ınıl M03,/f'1'_._L..' Dıe llocliwasscrkatasiroμlıe in Urlıguay. <-:Neue Zürcher
Zoıt1uı)1g››, 3. .Iunı 1950, Nr. 1725.

442 Schweiz. Btıuzeilung - 79. ..l.fıhı'gaıng Hell 24 - 15. Juni 1961 =+~rr-

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