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außerstande, die Schneebeseitigung die Ausführung der Reinigung und des Streuens mit Zu-
selbst vorzunehmen, und auch wirtschaftlich nicht in der stimmung der Polizeibehörde auf andere Personen mit be-
Lage, sie gegen Entgelt durch andere ausführen zu lassen freiender Wirkung zu übertragen.
(§ 3 des Ortsgesetzes). Hierauf hat sich aber die KL nicht Nach alledem ist die Kl. nach wie vor zur Schneebesei-
berufen. Sie hat auch nicht von der Möglichkeit des § 2 tigung vor dem Ruinengrundstück verpflichtet.
der Polizeiverordnung vom 21. i o. 36 Gebrauch gemacht, Einsender: OVGR H. Pauli, Berlin
Buchbesprechungen
J. v. Staudingers Kommentar zum Bürgerlichen Ge- kritisch Stellung. Seine Ausführungen sind nicht nur für
setzbuch mit Einführungsgesetz und Nebengesetzen, die Arbeit an einer etwaigen Gesetzesreform von Nutzen,
ii. neubearbeitete Auflage. Bd. V Erbrecht Lfg. i (Ein- sondern auch dem praktischen Richtet, soweit er sich in
leitung u. § 1922). Erl. von Prof. Dr. G. Boehmer. Ver- einzelnen Fragen um die Fortbildung des Rechts bemühen
lag J. Schweitzer Berlin, 1954. 305 Seiten. 34,20 DM. muß.
In den Kreisen der Rechtswissenschaft ebenso wie in Zusammen mit den Erläuterungen des § 1922 wird als
denen der Rechtspraxis wird das Erscheinen des Stau- 5. Grundproblem die erbrechtliche Gesamtrechtsnachfolge
dingers in neuer Auflage allgemein begrüßt. Seiner Anlage gleichfalls mit einer kritischen Wertung gebracht. Im Rah-
nach ist der Staudinger der Kommentar, der überall da un- men dieser Besprechung auf die Ausführungen zu den ein-
entbehrlich ist, wo es gilt, neu auftauchende Fragen grund- zelnen Grundproblemen näher einzugehen, ist unmöglich.
satzlicher Art zu lösen. Dadurch, daß der Staudinger der Ebenso verbietet es sich, ein einzelnes von ihnen in den Vor-
historischen Entwicklung der einzelnen Rechtssätze breiten dergrund zu rücken. Sie sind alle im gleichen Maße be-
Raum gibt und die das bürgerliche Recht beherrschenden deutsam und geben jedes für sich allen, die sich für das
allgemeinen Grundsätze in wissenschaftlicher Form klar Erbrecht interessieren, Anlaß zum Nachdenken* Zeigen sie
herausarbeitet, ist er ein wertvoller Wegweiser, besonders doch, daß auch auf dem Gebiete des Erbrechts zu gegebener
für die Praxis der oberen Gerichte. Zeit noch gesetzgeberische Arbeit geleistet werden kann.
Diese Vorzüge genießt die von Boehmer bearbeitete An weiteren Vorzügen des Kommentars sei auf das gut
erste Lieferung des 5. Bandes in hohem Maße. Als Boehmer lesbare Schriftbild und die übersichtliche Stpffgliederung
die Bearbeitung des Erbrechts in der ip. Auflage übernahm, verwiesen. Besonders zu loben ist, daß die einzelnen Ab-
stellte er diesem Band eine umfangreiche und umfassende sätze am Rande mit fortlaufenden Ziffern versehen sind.
Einleitung voran. Diese Einleitung, die auch in die jetzt vor- Dadurch wird die Benutzung des Kommentars in jeder Hin-
liegende ii. Aufl. mit den durch die Rechtsentwicklung gebo- sicht ungemein erleichtert.
tenen Änderungen übernommen ist, ist für Wissenschaft und BR K. H. Johannsen, Karlsruhe
Praxis gleich wertvoll. Sie füllt eine Lücke in dem Schrifttum
über das Erbrecht aus, das in den letzten Jahrzehnten gegen-
über anderen Rechtsgebieten in der wissenschaftlichen Erörte- Patentgesetz, Gebrauchsmustergesetz, Patentan-
rung etwas zu kurz gekommen ist. In tiefgründigen Unter- waltsgesetz mit den ergänzenden Vorschriften, Kurz-
suchungen werden hier die rechtspolitischen Grundlagen kommentar von Dr. Georg Benkard, Bundesrichter i. R.
des Erbrechts dargestellt und die diesem Rechtsgebiet (=- Becksche Kurzkommentare, Band 4). 3. ergänzte
eigenen Grundprobleme herausgearbeitet. Dabei wird nicht Auflage in der Fassung nach dem fünften Überleitungs-
nur der Rechtsgeschichte ein breiter Raum gegeben, son- gesetz zum gewerblichen Rechtsschutz vom 18. 7. 53.
dern es werden auch Vergleiche zu den ausländischen Erschienen 1954. Umfang 883 Seiten Taschenformat.
Rechtskreisen gezogen und die Rechtsentwicklung der aus- Preis 24,— DM. Verlag C. H. Beck, München u. Berlin.
landischen Staaten bis zur jüngsten Gegenwart berück- Der Wiederaufbau des gewerblichen Rechtsschutzes
sichtigt. Ebenso werden die sich aus den Grundrechten und die erstrebte Vereinheitlichung des durch viele Kriegs-
ergebenden, das Erbrecht betreffenden Gebote eingehend und Überleitungsbestimmungen zerrissenen Patentrechts ist
behandelt. Die Gegensätzlichkeit zwischen einer rein indi- endlich auf Grund des fünften Überleitungsgesetzes zum
vidualistischen Einstellung, die dem einzelnen grundsätzlich gewerblichen Rechtsschutz vom 18. 7. 53 zum Abschluß ge-
gestattet, über sein Vermögen sowohl unter Lebenden, als kommen. Das bisherige Patentgesetz und zugleich auch das
auch von Todes wegen nach seinem Belieben zu verfügen Gebrauchsmustergesetz von 1936 erhielten eine Neufassung
und der Auffassung, die die sozialen Bindungen stärker be- vom 17. 7. 53. Die Neubearbeitung des bewährten Kurz-
tont und den einzelnen der Gemeinschaft und insbesondere kommentars von Benkard wird daher sehr begrüßt.
seiner näheren Familie gegenüber verpflichtet sieht, wird Die Neuauflage bringt den Text dieser Gesetze in der
von Boehmer anschaulich herausgestellt. Dabei werden die neuen Fassung und kommentiert die Vorschriften unter Be-
sich für das Erbrecht aus der Bindung an die Gemeinschaft rücksichtigung der Rechtsänderungen und der neueren
zu ziehenden Folgerungen eingehend nach den verschie- Rechtsprechung, besonders des Bundesgerichtshofs. Auch
densten Richtungen dargelegt. Ausführlich wird auch das das Patentanwaltsgesetz vom 28. 9. 53 ist erfreulicherweise
Erbrecht des unehelichen Kindes behandelt und dabei klar- mit Erläuterungen versehen, wodurch der besonderen Be-
gestellt, daß eine völlige Gleichstellung der unehelichen deutung des Berufsstandes der Patentanwälte Rechnung ge-
Kinder mit den ehelichen im Rahmen der jetzt geltenden tragen ist. Der Umfang der Erläuterungen ist gegenüber der
erbrechtlichen Bestimmungen zu Ungerechtigkeiten führen 2. Auflage (mit 597 Seiten) auf 645 Seiten gestiegen.
kann (Einl. § 22 Anm. 17). Ob es in absehbarer Zeit ge- Der Anhang, der 190 Seiten umfaßt, bringt die zur Er-
lingen wird, wie Boehmer es für notwendig hält, nicht nur gänzung notwendigen Bestimmungen und Verordnungen.
den unehelichen Vater selbst, sondern auch seine Familie Er enthält in seinem ersten Teil für die Bundesrepublik
und insbesondere seine Ehefrau von der gleichen Schutz- Deutschland die stattliche Anzahl von 30 abgedruckten
würdigkeit der außerehelichen, gemeint sind damit nur die Gesetzen und Verordnungen. Außerdem gibt der zweite
vorehelichen Kinder des Mannes zu überzeugen, will mir Teil des Anhangs einen Einblick in das derzeit geltende ent-
zweifelhaft scheinen. Die Entwicklung wird zeigen, ob sprechende Recht der Deutschen Demokratischen Republik
auch das deutsche Volk der Zukunft unter einem starken unter Abdruck von 14 Gesetzen, Verordnungen und Durch-
Auftrieb des Familienbewußtseins leben wird, der den Fa- führungsbestimmungen. Eine ausführliche Einleitung, wo-
milienbegriff nicht nur eine höhere sozialethische Wertbe- bei die Vorschriften des alten und neuen Patent- und Ge-
tonung, sondern auch eine persönlich umfassendere Spann- brauchsmustergesetzes gegenübergestellt werden, sowie
weite verleiht, wie Boehmer es annimmt. Es kann nicht 3 Schlagwortregister, getrennt zum Patengesetz, Gebrauchs-
verkannt werden, daß der Gedanke der Familienforschung, mustergesetz und Patentanwaltsgesetz, vervollständigen die
der in den vergangenen Jahren ganz bestimmten Zwecken ETaktische Brauchbarkeit des Kurzkpmmentars. Der Ver-
diente, im heutigen Volksbewußtsein erheblich an Bedeu- isser, der früher Rechtsanwalt am Reichsgericht und zuletzt
tung verloren hat. Andererseits ist die Familie durch die Richter am Bundesgerichtshof war, hat das Grundsätzliche
Not der vergangenen Jahre viel stärker als unter normalen so übersichtlich wie möglich herauszuarbeiten gesucht
Verhältnissen zusammengeführt und dadurch das Familien- und sich hierbei oft knapper Formulierungen bedient.
bewußtsein gestärkt worden. Dieser Gewinn kann aber, Zu der Fülle der Erläuterungen sei zu § 2 PatG Anm. ad
wenn der Gesetzgeber der Familie keine dementsprechende kurz bemerkt, daß offenkundige Vorbenutzung im Saar-
Stellung einräumt, sehr schnell wieder verlorengehen. Zu gebiet und in der Ostzone, also im sowjetischen Besatzungs-
den verschiedenen Grundproblemen nimmt Boehmer selbst gebiet Deutschlands nach ständiger Übung des Deutschen
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Download Date | 6/8/15 12:15 AM