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ZUGSPITZE
Der Berg der
Rekorde
NEOLOGISMEN
Wie sich die
—
2
18
deutsche
Sprache ändert
Warum nennen viele Menschen Angela Merkel Mutti? Warum ist die südamerikanische Kartoffel
Warum heißt es einundzwanzig statt zwanzigundeins? ein typisch deutsches Lebensmittel?
Warum haben Investoren Angst vor Insekten? Warum sind saubere und perfekt lackierte
Woher kommt die Mallorca-Liebe der Deutschen? Stoßstangen immer so wichtig?
Warum gibt es auf deutschen Autobahnen Was ist Nachtruhe?
kein Tempolimit? Darf ich nachts trotzdem aufs Klo?
Warum ist den Deutschen ihre Armee egal? Warum muss jeder eine Krankenversicherung haben?
Warum müssen Tote auf den Friedhof? Wie finanzieren sich die Universitäten, wenn sie
Warum sind die deutschen Kühlschränke so klein? doch (meistens) kostenlos sind?
Warum kommen Adidas und Puma aus dem gleichen Ort? Warum haben Deutsche ein Problem,
Warum gibt es in Deutschland gemischte Saunas? stolz auf ihr Land zu sein?
Deutschland
Warum findet das Oktoberfest im September statt? Warum gibt es so viele Brotsorten?
Warum gewinnt immer der FC Bayern? Warum heißen so viele Müller?
Warum gibt es so viele Windräder? Warum haben die Deutschen Angst vor Aktien?
Warum ist an manchen Orten Rauchen „polizeilich Warum sind bestimmte Autokennzeichen verboten?
verboten“? Warum darf der Film Heidi an manchen Feiertagen
Warum gibt es in Deutschland so viele Dialekte? nicht im Kino gezeigt werden?
verstehen
Was ist das Reinheitsgebot? Warum wurde Hitlers Mein Kampf bis 2016 in
Warum ist Deutschland eine Exportnation? Deutschland nicht mehr gedruckt?
Warum leben hier so viele Türken? Warum mischen die Deutschen Saft mit Mineralwasser?
Warum haben nicht überall Geschäfte 24 Stunden auf? Warum geben die Deutschen so viel Geld für ihre
Warum ist Kinderlärm ein juristisches Thema? Haustiere aus?
Warum gibt es im Osten so viele Atheisten? Warum dürfen schon 16-Jährige Wein und Bier trinken?
Warum ist Bayrisch populär, nicht aber Sächsisch? Warum sind Deutschlandfahnen immer nur zu
Warum haben die Deutschen, die mit Rucksack Warum schlafen Paare mit getrennten Bettdecken?
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herumlaufen, immer ein Fläschchen Wasser mit sich? Warum gibt es so viele Abkürzungen?
Woher kommt die Faszination für Wanderschuhe Warum ist die Supermarktkasse eine Kampfzone?
und Outdoor-Jacken? Warum trennen die Deutschen so korrekt den Müll?
Deutschland € 7,90
Warum müssen wir uns bei der Stadt anmelden, Warum sind fast alle Fernbusse grün?
wenn wir in eine neue Wohnung einziehen? Warum lieben Deutsche Strategiespiele so sehr?
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Warum können Eltern Rolf Zuckowski nicht ignorieren? Warum ist der „Tatort“ so beliebt?
Warum spielen fast alle Schüler Flöte? Warum geben die Deutschen so wenig für
Warum hängt immer der gleiche Janosch-Sonnenschutz Lebensmittel aus?
am Autofenster? Warum gibt es Aldi doppelt?
Warum werden die Lottozahlen im Fernsehen verkündet? Warum ist Deutschen der Datenschutz so wichtig?
Woher kommt die Feuerzangenbowle? Was ist in Bayern so anders als in den anderen
Was ist eine Rabenmutter? Bundesländer?
Warum ist das Internet so langsam? Warum verdienen Frauen 21 Prozent weniger?
Warum wäre Deutschland ohne Berlin reicher? Warum gründen drei Deutsche sofort einen Verein?
Warum wird der Berliner Flughafen nicht fertig? Warum warten Fußgänger konsequent
Warum mischen die Deutschen Fanta mit Cola? an roten Ampeln?
Deutsch perfekt 2 / 2 018 EDITORIAL 3
W
ir mussten nicht lange bitten: In kürzester Zeit schickten
sogar , ≈ auch
uns viele Menschen ihre Fragen zu Deutschland. Wer dieses
ber•cksichtigen
Land wirklich verstehen will, hat nämlich viele Fragen – für
, hier: bei einer Entschei-
uns waren es am Ende sogar zu viele. So konnten wir nur die dung denken an
77 besten Vorschläge berücksichtigen. Aber die sind wirklich spannend. Sie sp„nnend , L langweilig
reichen von „Warum gibt es im Osten so viele Atheisten?“ bis zu Fragen wie
reichen
„Warum gewinnt immer der FC Bayern?“ und „Warum wäre Deutschland , hier: zum Inhalt haben
ohne Berlin reicher?“. Es wurde eine sehr bunte Sammlung, zu der Barbara s“ch beschæftigen m“t
Kerbel und Guillaume Horst die Antworten fanden (ab Seite 14). , hier: ≈ studieren;
Vor fünf Monaten haben wir uns mit einem ähnlichen Thema beschäf- ≈ untersuchen
tigt, nämlich mit der gesellschaftlich-historischen Frage „Was ist deutsch?“. die Magazinredaktion, -en
, ≈ Team aller Journalisten
Nicht nur wir haben damals so eine Frage gestellt, sondern auch alle ande-
bei einer Zeitschrift
ren Magazinredaktionen in unserem Haus. Auf das gemeinsame Konzept
das Konz¡pt, -e
und das Design der sechs Titel, die wir hier unten noch einmal zeigen, haben , Plan; Idee
nicht nur besonders viele Leser positiv reagiert. Auch Grafik-Experten des
variieren , hier: ≈
International Creative Media Award hat es sehr gefallen: „Die Serie wird verschieden machen
typografisch interessant variiert, denn jede Sprache bekommt eine eigene
der H“ntergrund , hier: ≈
Typografie. Der weiße Hintergrund signalisiert Reinheit und Wahrheit. Basisfarbe des Titelbilds
Außerdem fällt ein weißer Titel am Kiosk mehr auf als ein dunkler“, schrieb die Reinheit
die Jury, die uns für diese Cover einen Award of Excellence und außerdem , von: rein ≈ moralisch gut;
für das Konzept Silver verlieh. Wir freuen uns sehr! korrekt
auffallen , hier: deutlich
gesehen werden
Viel Freude mit diesem Heft wünscht Ihnen Ihr
verleihen , hier: bei einer
Feier geben
der Ch¡fredakteur, -e
franz. , Leiter von
allen Journalisten bei einer
Zeitung oder Zeitschrift
Jörg Walser
Chefredakteur
EINFACH BESSER ENGLISCH EINFACH BESSER BUSINESS-ENGLISCH SEPTEMBER–OKTOBER 2017 EINFACH BESSER ITALIENISCH EINFACH BESSER DEUTSCH LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN APPRENDRE L’ALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO EINFACH BESSER SPANISCH EINFACH BESSER FRANZÖSISCH
ADESSO
ECOS
9 / 2017 ADESSO
ECOS
9 / 2017
9 9
9 / 2017
— —
9 / 2017
9 9
17 17 —
9 / 2017
— 17
5/2017
17
9
—
17
VIAGGI Le Marche • L’ITALIA A TAVOLA Pirlo, l’aperitivo dell‘estate • L’ITALIA IN DIRETTA Gli italiani e la Merkel • LINGUA Il discorso indiretto
5
—
17
SOCIETY What does it mean to be British? • LANGUAGE A week with an English family • TRAVEL Colorado
Identität: Was ist deutsch? • Phonetik: Wie die richtige Aussprache gelingt • Selbstständigkeit: Was Sie wissen müssen • Wie geht es eigentlich dem Berufspolitiker?
IDENTITÉ Was ist französisch? • SOCIÉTÉ Des futurs managers formés à l’armée • VOYAGE Vichy, petite cité thermale rafraîchissante
¿QUÉ ES SER ESPAÑOL? • VIAJES Las islas del Sol y de la Luna en el lago Titicaca• MUNDO HISPANO Ni una menos
Foto: Blende11Fotografen
WAS IST WAS IST WAS IST WAS IST WAS IST WAS IST
BRITISCH AMERIKANISCH ITALIENISCH DEUTSCH SPANISCH FRANZÖSISCH
? ? ? ? ?
Stormy NUESTRA ESENCIA
weather ahead U.S. SPECIAL IDENTITÄT
España en cuatro AMUSANT
?
Is the UK Die Suche der imágenes Paul Taylor, humoriste
breaking apart? A report on a intuition Deutschen nach anglais en France :
divided nation Gli italiani e il fiuto sich selbst CRISIS DE IDENTIDAD
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ARBEITSMARKT
Was Sie wissen DE LA A A LA ZETA
le luxe, et le foie gras
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The end of the müssen, bevor Sie Claves para INSTRUCTIF
05
trovato l’inganno.
American dream? sich selbstständig entender a los
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machen españoles
e tu? et crème brûlée…
SPOTLIGHT
6 Deutschland-Bild L 48
DEUTSCH IM BERUF S +
8 Panorama L Diskutieren und
13 Die deutschsprachige L Argumentieren
Welt in Zahlen
29 Mein erstes Jahr L 51 SCHREIBEN / LMS+
62 Kulturtipps M SPRECHEN /
69 Kolumne – S VERSTEHEN
Alias Kosmos Zettel am Schwarzen Brett/
70 Reisetipps L Wohnungssuche/
76 D-A-CH-Menschen M Arbeitsanweisungen
verstehen
40
53
DEUTSCH IM ALLTAG S +
Die Suffixe -technisch
und -mäßig
54
RATEN SIE MAL! L M Neue
Rätsel zu den Themen
des Monats
Wörter
Fotos: Twitter; IvinneW, Bill Chizek/iStock.com; Illustration: Daniel Kluge
M
55
WORTKOMPASS LMS Jeden Tag kommen
Extra-Service im Deutschen
Übersetzungen in Englisch, Neologismen dazu.
Spanisch, Französisch, Sie erzählen viel
Italienisch, Ungarisch, über unsere Zeit
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und Aussprache,
auf CD oder als Download.
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zu Grammatik, Vokabeln und
Neue Wörter
Sprache lebt: Jeden Tag kommen im Deutschen Neologismen dazu. Ein Großprojekt
sammelt diese Wörter – sie erzählen viel über unsere Zeit. Von Andrea Lacher MITTEL
E
rst am Wochenende hat Annet- Seit 1991 dokumentiert das IDS Wör-
das [nführungszeichen, - die W„ffe, -n
te Klosa schon wieder ein neues ter, die neu sind im Deutschen. Jeden , zwei kurze Linien, , Gerät zum Kämpfen,
Wort gefunden. In der Frankfur- Tag suchen Institutscomputer in Texten mit denen man in der z. B. Pistole
ter Allgemeinen Sonntagszeitung nach Neologismen. Oder Menschen wie geschriebenen Sprache
der F„chbegriff, -e
z. B. gesprochene Sprache
(FAS) las sie Prepper. Das Wort beschreibt Klosa finden beim Lesen ein neues Wort. , Wort aus einem speziel-
markiert („ ... “)
len Sektor, z. B. Medizin
Fotos: picture alliance/M. Kappeler/dpa; Tick-Tock, IvonneW/iStock.com
Menschen, die sich auf das Ende der Welt In ihrem Großprojekt sammeln sie keine „llgemein , hier: bei allen
vorbereiten. „Wenn das Wort in Anfüh- Fachbegriffe oder Jugendsprache, erklärt das D¢tzend
die Sprachwissenschaftle- , zwölf Stück
rungszeichen steht, ist es oft nicht allge- die Wissenschaftlerin. Das Institut inte- rin, -nen
widerspiegeln , zeigen
mein bekannt“, erzählt die Sprachwis- ressiert sich für Wörter, die die Alltags- , Person, die Sprache
senschaftlerin vom Institut für Deutsche sprache ändern. Stand ein Wort mehrere systematisch untersucht
Sprache (IDS) in Mannheim. Das Wort Dutzend Mal in mehreren Zeitungen aus ¢nter Beobachtung stehen
, hier: beobachtet werden
steht inzwischen unter Beobachtung, wie verschiedenen deutschsprachigen Regio-
auch Breaking News, die Eilnachricht, oder nen, kommt es ins Neologismus-Wörterbuch. (beobachten
, genau sehen, was
netzen, ein Tor schießen. Die Prepper wer- Die zurzeit 1881 Wörter in der passiert)
den aber nicht nur sprachlich, sondern Sammlung sind zeitlich geordnet nach
auch vom Staat beobachtet. Wie die FAS 90er-, Nuller- und Zehner-Jahren. Die
berichtet, haben manche Prepper nämlich Sprachgeschichte spiegelt damit auch
nicht nur Konserven, sondern auch Waf- die Geschichte dieser Jahre wider. Die
fen gesammelt. 90er-Jahre sind voll mit Neologismen zu
Deutsch perfekt 2 / 2 018 SPRACHFEATURE 41
entfolgt.“
(die W„ffe, -n , hier: Gerät zum Schießen)
entfreunden (der Gegner, - , hier: ≈ Person(en), gegen die man (im
Krieg) kämpft)
, eine Freundschaft in einem Internetportal beenden
„Experten beraten darüber, Killerroboter zu
„Ich habe ihn auf Facebook entfreundet.“
verbieten.“
48 DEUTSCH IM BERUF Deutsch perfekt 2 / 2018
da einen
Die Deutschen diskutieren und argumentieren
sachlich und ernst, heißt es. Aber auch dabei
gibt es Regeln.
Vorschlag …“ SCHWER PLUS
Allgemein
Im Berufsleben sind überzeugende Ar- im Konjunktiv II (Ich hätte da einen Vor-
der F„kt, -en einbringen
gumente und klare Fakten wichtig für schlag …) und abschwächende Wörter wie , Sache, die Wirklichkeit , etwas vorschlagen, wo
ein souveränes Auftreten. Oft wird auch vermutlich, wahrscheinlich oder vielleicht. ist; Tatsache rüber dann diskutiert wird
von Mitarbeitern erwartet, eigene Ideen Typisch sind auch Modalpartikeln, um souverän „bschwächen
Illustration: VasjaKoman/iStock.com
in die Firma einzubringen. Wer also auf das Gesagte freundlicher und weicher , hier: ruhig; sicher , hier: freundlicher
machen
Deutsch mitdiskutieren will, muss argu- zu machen. Wem klar ist, dass Wie meinen das Auftreten
mentieren lernen. Denn die Deutschen Sie das? in deutschen Ohren härter und , hier: Verhaltensformen; kl“ngen
Art, wie man vor und , hier: wirken; zu hören
sagen zwar direkt, was sie meinen. Aber unhöflicher klingt als Wie meinen Sie das mit anderen Menschen sein
sie verwenden sogenannte Weichmacher denn?, hat in Diskussionen einen Vorteil. kommuniziert
in ihrer Sprache, um höflich zu bleiben. Zu einem guten Diskussionsstil ge-
Das sind zum Beispiel Formulierungen hört aber natürlich auch, zuzuhören und
Deutsch perfekt 2 / 2 018 DEUTSCH IM BERUF 49
⋅⋅
konzentriert beim Thema zu sein. Signalisieren kann man das Anderer Meinung sein
durch Kopfnicken und Wörter wie aha oder mhm. I ch kann Ihre Meinung gut verstehen/nachvollziehen. Aber man
⋅⋅⋅⋅
Natürlich gibt es auch für die Äußerung von Kritik ein paar muss auch berücksichtigen, dass …
Regeln. Denn diese sollte am besten sehr vorsichtig verpackt Ich verstehe, was Sie meinen, aber …
⋅⋅⋅⋅
sein. Sie haben ja keine Ahnung! ist zwar direkt, aber völlig unpro- Da haben Sie schon recht, aber andererseits …
fessionell und beleidigend. Formulierungen wie Wäre es nicht bes- Das würde ich nicht (ganz) so sehen.
⋅⋅⋅⋅
ser, wenn …? oder Könnte es nicht auch so sein, dass … wirken neutral Ist es nicht eher so, dass …?
und geben den anderen die Möglichkeit, neue Argumente für Tut mir leid, da muss ich Ihnen widersprechen.
⋅⋅⋅⋅
ihre Position zu nennen. Das kann ich mir im Moment noch nicht so richtig vorstellen.
Gut ist immer, in der Ich-Form zu sprechen: Ich finde Ihren Ich bezweifle, dass …
Vorschlag nicht ganz so überzeugend ist höflicher als Ihr Vorschlag ist Ich habe da aber etwas anderes gehört/gelesen.
überhaupt nicht überzeugend. Respekt vor anderen Meinungen ist
⋅⋅⋅⋅
wichtig. Und nicht zuletzt: Lassen Sie den Gesprächspartner im- Aktiv an der Diskussion teilnehmen
mer aussprechen. Diese Regeln werden vielleicht nicht immer Zu diesem Punkt möchte ich gern etwas sagen: …
⋅⋅⋅⋅
eingehalten. Aber wer sie bricht, wird meistens deutlich darauf Dazu fällt mir ein: …
hingewiesen: „Darf ich bitte meinen Satz zu Ende sagen? Ich Darf ich (dazu) etwas sagen?
habe Sie auch ausreden lassen.“ Vielleicht wäre es eine gute Idee/Lösung, wenn …
⋅⋅⋅⋅ ⋅⋅⋅⋅
Klar und deutlich argumentieren Erklären und nachfragen
Ich glaube/denke/meine/finde, dass … Lassen Sie mich das (bitte) an einem Beispiel erklären: …
⋅⋅⋅⋅ ⋅⋅⋅⋅
Ich habe / Wir haben Schwierigkeiten bei/mit … Anders gesagt: …
Ich bin der Meinung/Ansicht/Auffassung, dass … Ich versuche, es noch einmal anders zu sagen/erklären: …
⋅⋅⋅⋅ ⋅⋅⋅⋅
Meiner Meinung/Einschätzung nach … Haben Sie Fragen?
Aus meiner Sicht/Perspektive … Habe ich mich verständlich ausgedrückt?
⋅⋅⋅⋅ ⋅⋅⋅⋅
Ich bin überzeugt/sicher, dass … Sie sagten gerade: … Bedeutet das, dass …?
Es besteht kein Zweifel, dass … Verstehe ich das richtig? Sie meinen, dass …?
⋅⋅⋅⋅
Ich habe den Eindruck, dass … Was genau meinen Sie mit …?
Ich nehme an, dass …
⋅⋅⋅⋅
Ich würde sagen, dass …
Soweit ich weiß / informiert bin, …
Wenn ich mich nicht irre, ist es so, dass … Mit diesen Wörtern können Sie zeigen, dass Sie zuhören:
Aha. / Ach so. / Mhm. / Ja.
⋅⋅
Gleicher Meinung sein
Da gebe ich … recht.
⋅⋅⋅⋅
In diesem Punkt stimme ich mit Ihnen überein. halten an
vœllig soweit
Das klingt überzeugend. , ganz; komplett br¡chen , nach dem, was
⋅⋅
Genau, das sehe ich auch so. , hier: ändern; ungültig
der Resp¡kt übereinstimmen
machen
Das finde ich auch. , hier: Art, wie man , dieselbe Meinung haben
anderen Menschen zeigt, ausreden l„ssen
nachvollziehen
dass man ihre Meinung , zu Ende sprechen lassen
, sich vorstellen können;
akzeptiert
die Auffassung, -en verstehen
n“cht zul¡tzt , Vorstellung; Meinung
eher
, hier: außerdem
die Einschätzung, -en , hier: ≈ mehr
aussprechen l„ssen , ≈ Vermutung; ≈ Ansicht
, zu Ende sprechen lassen
50 DEUTSCH IM BERUF Deutsch perfekt 2 / 2018
Wie können Sie jemanden nach seiner Meinung fragen? Ergänzen Sie die Präsentation. Setzen Sie ein!
Formulieren Sie Fragen!
informiert – denke – überzeugt – vorstellen – besteht
1. ?
(Ihre Meinung – dazu – sein – was) 1. Ich bin , dass das neue Modell
ein Erfolg sein wird.
2. ? 2. Es kein Zweifel, dass flexible
(du – von meinem Vorschlag – halten – was) Arbeitszeiten die Zufriedenheit der Mitarbeiter stei-
gern werden.
3. ? 3. Soweit ich bin, haben bereits
(Sie – sein – auch dieser Meinung) über 80 Prozent aller Arbeitnehmer flexible Arbeits-
zeiten.
4. ? 4. Ich könnte mir auch , dass da-
(was – sagen – du – dazu) durch die Attraktivität für neue Mitarbeiter gesteigert
wird.
5. ? 5. Ich aber trotzdem, dass wir
(du – das – sehen – wie) dazu noch einen Experten befragen sollten.
Illustration: VasjaKoman/iStock.com
Lösungen:
5. denke 5. Wie siehst du das?
4. vorstellen 4. Was sagst du dazu?
3. informiert 3. Sind Sie auch dieser Meinung?
2. besteht 2. Was hältst du von meinem Vorschlag?
1. überzeugt 1. Was ist Ihre Meinung dazu?
2. 1.
60 WIE DEUTSCHLAND FUNKTIONIERT Deutsch perfekt 2 / 2018
Krankenversicherung
Im Gesundheitssystem gibt es zwei Typen von Krankenkassen – und viele verschiedene Tarife.
Das kann ein bisschen kompliziert sein. Trotzdem: In Deutschland braucht wirklich jeder eine
Krankenversicherung. LEICHT
E
s ist ein kleiner Schock für un- finanzielle Hilfe vom Staat bekommen?
das Ehepaar, -e , Ehefrau für s“ch s¡lbst ver„ntwort-
sere neuen Bekannten im Me- „Es ist jeder für sich selbst verantwort- und Ehemann lich sein
xiko-Urlaub. Das Ehepaar aus lich, wieso sollen wir für andere zahlen?“, , ≈ sich selbst um seine
die Pfl“chtversicherung,
den USA hat meinem Mann fragt uns der US-Amerikaner. Es ist klar, Probleme kümmern
-en , Versicherung: Man
und mir gerade erzählt, wie absurd sie die dass er unsere Zustimmung will. Als er muss sie haben. wieso , warum
Foto: Neustockimages/iStock.com
Pflichtversicherung von Barack Obama sie nicht sofort bekommt, ist er verwirrt. (die Pfl“cht , ≈ etwas: die Zust“mmung, -en
finden. Die beiden verstehen das nicht: Deshalb fragt er: „Wie ist das bei euch in Man muss es tun oder , von: zustimmen = hier:
haben.) sagen, dass man die gleiche
Plötzlich kann fast jeder zum Arzt oder Deutschland?“ Mein Mann und ich müs- Meinung hat
der Staat, -en
ins Krankenhaus gehen – und eine Ver- sen ein bisschen lachen. „Wir haben seit
, Land; Nation; hier: verw“rrt
sicherung zahlt die Rechnung? Auch über 100 Jahren eine Pflicht zur Kranken- soziales Hilfssystem von , ≈ unsicher
bei Leuten, die wenig verdienen oder versicherung. Damit hat schon der alte einem Land
Deutsch perfekt 2 / 2 018 WIE DEUTSCHLAND FUNKTIONIERT 61
gibt aber auch hier eine Grenze, die sich Gesetzlich Versicherte können bei die Basisleistung, -en
jedes Jahr ändert: Verdient eine Person der privaten Krankenversicherung Zu- , hier: Therapieformen
oder Medikamente: Sie
aktuell mehr als 4425 Euro brutto im Mo- satzversicherungen abschließen – zum werden auf jeden Fall
nat (das sind 53 100 Euro brutto im Jahr), Beispiel für ihre Zähne. Diese waren Bis- bezahlt.
muss sie für die darüber liegende Summe marck übrigens nicht wichtig: Bei seiner
nichts mehr zahlen. Nichtarbeitende Ehe- ersten Pflichtversicherung war der Be-
partner und Kinder eines Versicherten such beim Zahnarzt nicht inklusive. Aber
sind außerdem kostenlos mitversichert. der war auch nicht sehr populär, denn
Aktuell gibt es circa 16 Millionen Versi- eine gute Anästhesie für den Mund hat
cherte, die nichts zahlen müssen – und es 1883 noch nicht gegeben. Claudia May
66 BLINDTEXT Deutsch perfekt X / 2017
Papierwerbung?
Fotos: Miha Pater/iStock.com; Uncleaux/Shutterstock.com
Mindestens zwölf gedruckte Prospekte erreichen einen deutschen Haushalt pro Woche.
Sie sind noch immer das beliebteste Werbemedium des deutschen Handels.
Warum eigentlich?
SCHWER
Deutsch perfekt 2 / 2 018 WIE GEHT ES EIGENTLICH ...? 67
I
H¡rr sein über … H„tte ¡s geheißen.
ngo Wienand ist Herr über 140 Mil- vor einigen Jahren dachten Handelsex- , m hier: ≈ bestimmen, , ≈ So war die Prognose.
lionen Prospekte, jede Woche. Das perten, dass die Ära der lapprigen Hand- was mit … passiert
So weit, so f„lsch.
sind 600 Millionen Prospekte im zettel bald endet. In Zukunft sollten gest„lten , m gemeint ist hier: In
Monat und 7,2 Milliarden pro Jahr. die Kunden die Sonderangebote vom , hier: mit Bildern und Text der Gegenwart zeigt sich,
ein Design machen dass die Prognose ganz
Er gestaltet sie nicht, er druckt sie nicht, örtlichen Supermarkt bequem per App falsch war.
und er fährt sie auch nicht persönlich aus. aufs Smartphone geschickt bekommen. ausfahren
, hier: zu verschiedenen zulegen
Wienand kümmert sich aber mit seiner Und Werbeflyer? Die sollten höchstens Personen zum Haus liefern , m hier: mehr werden;
Firma darum, dass die Werbeprospekte noch in digitaler Form existieren, zu be- zunehmen
l„nden
da landen, wo sie hinsollen: In den Brief- kommen entweder auf den Seiten der , hier: m an einen bew¶rben
kästen der 40 Millionen deutschen Privat- jeweiligen Firma oder auf neuen Inter- speziellen Ort gebracht , so, dass man für etwas
werden Werbung macht
haushalte. Direkt im Briefkasten, das ist netportalen wie Kaufda oder Marktguru.
seinen Auftraggebern wichtig. Hatte es geheißen. So weit, so falsch. Zwar h“nsollen Gleiches B“ld …
, m hier: an einen , gemeint ist hier: Das
Wienand ist der Chef von Media Cen- legt das Online-Geschäft zu, verglichen speziellen Ort kommen Gleiche zeigt sich …
tral in Mönchengladbach, einem der füh- mit den Printprospekten sind die Zahlen die Fr“schetheke, -n
führend
renden Spezialisten für die „nichtadres- aber niedrig. Für den deutschen Handel , hier: mit der längsten , ≈ Bereich in einem
sierte Haushaltswerbung“. Damit sind ist der gedruckte Prospekt noch immer Erfahrung und den meisten Geschäft, wo frisches
Aufträgen Fleisch, Wurst oder Käse
die Prospekte und Anzeigen das Werbemedium Num- verkauft wird
gemeint, die den privaten mer eins – und das hat gute fluten
für die Branche. „Man muss die Prospek- lungsgebieten kleben sogar 40 Prozent das Zeitalter, - “n Folie geschweißt
te in ein neues Zeitalter hineinführen“, einen Hinweis auf den Briefkasten. In , ≈ Epoche; ≈ Zeit , ≈ fest in dünnes Plastik
verpackt
sagt zum Beispiel Alexander Ewig, Mar- solchen Gebieten legen die Händler ihre der/die W¡rbungtreiben-
de, -n der Prosp¡ktsammelpack,
ketingchef von Media-Markt. Die Me- Werbung dann lieber Anzeigenblättern
, ≈ Firma, die Werbung -e/-s
dia-Saturn-Holding, zu der Media-Markt bei oder überlegen sich Alternativen. macht , mehrere Prospekte
gehört, gibt pro Jahr um die 400 Millio- Die größte heißt „Einkauf Aktuell“, zusammen
befragen
nen Euro für Werbung aus. Sie ist damit der in Folie geschweißte Prospektsam- , eine Umfrage machen der Einleger, -
der drittgrößte Werbungtreibende in melpack der Deutschen Post, die 20 Mil- , hier: Extra-Prospekt
der }msatzeinbruch, ¿e
Deutschland. Einen sehr großen Teil des lionen Haushalte damit beliefert. Viele , (plötzliches) starkes die S¡lbstdarstellung, -en
Sinken des Umsatzes , hier: ≈ Präsentation des
Geldes gibt sie für Prospekte aus. Ewig Werbechefs mögen „Einkauf Aktuell“
Warenangebots einer Firma
hat seine Kunden befragen nicht: An erster Stelle steht s“ch ¢mhören
, sich informieren der Austräger, -
lassen. Das Ergebnis: Sie
wollen die Handzettel abso-
Die Prospekte das Fernsehprogramm, der
letzte Einleger ist immer vorgeben
, Person, die Zeitungen
und Prospekte bringt
lut behalten. 2011 hatte die
sollen besser von Real. Wenig Platz also , hier: ein Beispiel geben