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Deutsche Geschichte des XX. Jahrhunderts
1. Trümmerfrauen: Als Trümmerfrauen werden die Frauen bezeichnet, die nach dem
Zweiten Weltkrieg die deutschen und österreichischen Städte von den Trümmern der
zerbombten Gebäude befreiten. Sie schufen damit die Grundvoraussetzung für den Fortbestand
der Innenstädte.
2. Deutscher Herbst: Als Deutscher Herbst wird die Zeit und ihre politische Atmosphäre
in Westdeutschland im September und Oktober 1977 bezeichnet, die geprägt war durch
Anschläge der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion. Die Entführung
und Ermordung Hanns Martin Schleyers, die Entführung des Lufthansa-Flugzeugs Landshut
und die Selbstmorde der inhaftierten führenden Mitglieder der ersten Generation der RAF
stellten den Schlussakt der so genannten Offensive 77 der RAF und den Höhepunkt des
deutschen Terrorismus dar. Der Deutsche Herbst gilt als eine der schwersten Krisen in der
Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Der Begriff „Deutscher Herbst“ leitet sich von
dem Film Deutschland im Herbst von 1978 ab, einer Collage mehrerer Dokumentarfilme von
elf Regisseuren des „Neuen Deutschen Films“, die sich mit der Reaktion des Staates auf den
Terrorismus aus unterschiedlichen Blickwinkeln kritisch auseinandersetzen.
3. Außerparlamentarische Opposition (APO) beschreibt eine Opposition (Gegensatz,
Widerstand; lat. Stellung gegenüber), die außerhalb des Parlaments stattfindet, weil sie
entweder in den im Parlament vertretenen oder sonstigen Parteien (noch) kein Sprachrohr hat,
oder auch gar nicht haben will. In der Bundesrepublik Deutschland verstärkte sich ab Mitte der
1960er Jahre mit der Studentenbewegung, die insgesamt mit der APO oft synonym gesetzt
wird, die bis dahin bedeutendste außerparlamentarische Opposition in Deutschland (die sich
selbst im Kürzel APO benannte). Ihre besonders in den Universitätsstädten regen Aktivitäten
erreichten in den Jahren 1967 und 1968 ihren Höhepunkt. Die häufig in Bezugnahme auf diese
Zeit ihrer Hochphase auch 68er-Bewegung genannte studentische APO wurde im wesentlichen
getragen durch den SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund).
4. Stunde Null ist die ausschlaggebende Uhrzeit, zu der eine ganz neuartige Ereigniskette
abzulaufen beginnen soll oder begann. Es stammt aus der Planungssprache von
Organisationen, klassisch des Militärs. (Manöverbefehl: „Abmarsch 04:15. Erreichen des
Punktes P in Null plus 3 Stunden.“)
5. Weimarer Republik bezeichnet die Geschichtswissenschaft das Deutsche Reich in der
Epoche zwischen der Novemberrevolution von 1918 und der 1933 beginnenden Zeit der
nationalsozialistischen Diktatur. Während dieser Zeit war das Reich ein demokratischer
Bundesstaat, nach der Reichsverfassung vom 11. August 1919 eine Mischform aus präsidialem
und parlamentarischem Regierungssystem. Ihre historische Bezeichnung erhielt die auf
nationalstaatlicher Ebene erste deutsche Republik nach der thüringischen Stadt Weimar, dem
Tagungsort der verfassunggebenden Nationalversammlung.
6. Historikerstreit war die 1986/87 ausgetragene Debatte über die Einordnung der
nationalsozialistischen Judenvernichtung (Holocaust) in ein identitätsstiftendes Geschichtsbild
der Bundesrepublik Deutschland. Dabei behauptete der Philosoph Jürgen Habermas, eine
Gruppe von vier Historikern wolle den Holocaust historisieren und dadurch verharmlosen, um
der Bundesrepublik eine rechtskonservative nationale Identität zu geben.
7. Wirtschaftswunder bezeichnet der schnelle Wiederaufbau und der andauernde
ökonomische Aufschwung der Bundesrepublik Deutschland nach der Währungsreform vom
Juni 1948, der wirtschaftliche Aufschwung Österreichs und Japans nach dem Zweiten
Weltkrieg und der wirtschaftliche Aufschwung des Deutschen Reiches zwischen 1890/1896
und 1914.
8. Luftbrücke der Ausdruck bezeichnet allgemein einen vorübergehend eingerichteten
Luftkorridor zu einem bestimmten geographischen Punkt. Dadurch erfolgt eine Luftverlastung
von Gütern oder seltener auch Personen. Die Einrichtung wird dabei an einen speziellen
Einsatzzweck gebunden, sodass der Begriff nur in Verbindung mit der zugehörigen
Bezeichnung der militärischen oder zivilen Operation vorkommt. 1948: Die Berliner
Luftbrücke zur Versorgung während der Berlin-Blockade (bis 1949).
9. Ostalgie bezeichnet die Sehnsucht nach bestimmten Lebensformen und Gegenständen
in der ehem. DDR
10. Anschluss ist der Einmarsch deutscher Wehrmacht-, SS- und Polizeieinheiten in
Österreich am 12. März 1938 und dessen darauf folgende De-facto-Annexion durch das
nationalsozialistische Deutsche Reich. Der „Anschluss“, offiziell durch das am 13. März 1938
verabschiedete Gesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich
vollzogen, markierte das Ende der Ära des Austrofaschismus, der eine Zeit des
Nationalsozialismus in Österreich folgte.
11. Als Fridensbewegung bezeichnet man eine vorwiegend in demokratischen Staaten
auftretende soziale Bewegung, die bestimmte Kriege, Kriegsformen und Kriegsrüstung aktiv
und organisatorisch verhindern und den Krieg als Mittel der Politik langfristig ausschließen
will.
12. Emma Ihrer (* 3. Januar 1857 in Glatz; † 8. Januar 1911 in Berlin) war eine deutsche
Politikerin und Gewerkschafterin.
13. Verdun: Die Schlacht um Verdun war eine der größten Schlachten des Ersten
Weltkrieges. Sie begann am 21. Februar 1916 mit einem Angriff deutscher Truppen auf die
französischen Stellungen bei Verdun und endete am 20. Dezember 1916 ohne wesentliche
Verschiebung des Frontverlaufs.
14. Bücherverbrennung ist die demonstrative Zerstörung von Büchern oder anderer
Schriften durch Feuer. Es handelt sich dabei um die bekannteste Form des Biblioklasmus. Am
bekanntesten sind die Bücherverbrennungen der römisch-katholischen Kirche, die seit den
Anfängen stattfanden, ihren Höhepunkt in der Inquisition erreichten. Im 20. Jahrhundert sind
es die Bücherverbrennungen im Mai und Juni 1933 im nationalsozialistischen Deutschland, bei
denen im Zuge einer „Aktion wider den undeutschen Geist“ der deutschen Studentenschaft
zehntausende Bücher in ritualisierten Demonstrationen öffentlich verbrannt wurden.
15. Reichskristallnacht Die Novemberpogrome 1938 (bezogen auf die Nacht vom 9. auf
den 10. November auch Reichspogromnacht oder Reichskristallnacht genannt) waren eine vom
nationalsozialistischen Regime organisierte und gelenkte Zerstörung von Leben, Eigentum und
Einrichtungen der Juden im gesamten Deutschen Reich. Dabei wurden vom 7. bis 13.
November 1938 etwa 400 Menschen ermordet oder in den Selbstmord getrieben. Ab dem 10.
November wurden ungefähr 30.000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, wo nochmals
Hunderte ermordet wurden oder an den Haftfolgen starben. Fast alle Synagogen – etwa 1400 –
und viele jüdische Friedhöfe in Deutschland und Österreich wurden zerstört. Die Pogrome
markierten den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden seit 1933 zur
systematischen Verfolgung, die knapp drei Jahre später in den Holocaust an den europäischen
Juden im Machtbereich der Nationalsozialisten mündete