5. Warum sich die Aufgaben des Controlling von Betrieb zu Betrieb unterscheiden
5 Warum sich die Aufgaben des Controlling von Betrieb zu Betrieb unterscheiden
- Unterscheidung der Controlling Aufgaben zurückzuführen auf:
Unterschiedliche Führungsprinzipien und Unternehmensphilosophie
Unterschiedliche Zielsysteme (Ausprägung: formale, sachliche & soziale Ziele)
Unterschiedliche Ausprägung und Nutzung der Controlling-Systeme
Organisation, Planung, Kontrolle, Berichtswesen, Personalführung
Unterschiedliche Unternehmensgröße: Anzahl an Teilbereichen und Personen
Unterschiedlicher Koordinationsaufwand (1 – 1000 Mann Unternehmen)
- Indirekte Steuerung des Managers durch das Controlling: Controller unterstützt Manager
im Entscheidungsprozess und bei der Koordination der Führungsfunktionen
Koordiniert Gesamtsystem der Führungsteilfunktionen
Entscheidungsunterstützung zur Erreichung des betrieblichen Zielsystems (sachlich,
formal, sozial)
Controller operationalisiert Ziele über verschiedene Kennzahlen, stellt diese
Kennzahlen und weitere Informationen dem Management zur Verfügung und das
Management trifft anhand der zur Verfügung gestellten Informationen die jeweilige
Entscheidung über das Unternehmen
Indirekte Steuerung des Managers und somit des gesamten Unternehmens durch
Informationen, Methoden und Empfehlungen des Controllers
6.
1) Delegative Koordination
Prinzip bestimmt, wer einzelne Bereiche bearbeitet und worüber Delegierter entscheiden darf
1) Wertorientierte Unternehmenssteuerung
- „Wertorientierte Unternehmenssteuerung aus Controlling-Sicht“
- „Warum eine wertorientierte Unternehmenssteuerung doch nicht so einfach ist“
- „Ist eine wertorientierte Unternehmensführung auch an den Zielvorgaben für untere
Hierarchiestufen erkennbar? – Ein Blick auf mögliche Indizien“
- „Zur Problematik der betrieblichen Steuerung mit wertorientierten Kennzahlen“
- „Nutzen wertorientierte Kennzahlen bei mehrzielorientierter Unternehmensführung?“
- „Die Balanced Scorecard als Hilfsmittel der wertorientierten Unternehmenssteuerung“
- „Der Shareholder Value: Begriff und Bedeutung“
1) Wertorientierte Unternehmenssteuerung
- Periodenbezogene Überschussgrößen
Zur Messung des finanziellen Erfolgs einer Aktivität über den „verdienten“ Betrag einer
Periode (älteste Art einer wertorientierten Messung)
Je nach Rechenkonzept: Jahresabschluss, Bilanzgewinn oder davon abgeleitete Größe
Herkömmliche Steuerungsgrößen als modifizierte Gewinne: EBIT oder EBITDA, die aus
dem Periodengewinn durch nachträgliche Korrektur vorher abgezogener Positionen
entstehen (Bsp. Steuern, Abschreibungen, Fremdkapitalzinsen)
Spezielle Steuerungsgrößen: Extra für wertorientierte Steuerung: EVA und CVA
Erfüllen Merkmale, die andere Größen nicht berücksichtigen (Zinsen für EK)
Bei Steuerungszweck: Berücksichtigung der Alternativensituation (Nullalternative)
Kalkulatorischer Zins: Fremdfinanzierung (Zinsen durch Kreditverzicht sparen),
Eigenfinanzierung (Zinsen durch alternative Finanzanlage erhalten)
- Gesamtwertgrößen
Erfassung des Gesamtwerts einer Unternehmung für den Eigentümer
Nur Shareholder Value ist bei Gesamtwertgrößen für die wertorientierte Steuerung von
Bedeutung
1) Kennzahlen
- „Was sind KPI’s und wofür werden sie benötigt?“
- „Controlling-Überlegungen bei der Definition betrieblicher Kennzahlen“
- „Was sind Key Performance Indicators (Schlüsselindikatoren)? – Eine Erläuterung mithilfe
von zwei fiktiven Beispielen“
- „Zielmessung mit kritischen Erfolgsfaktoren?“
- „Kennzahlen zur organisatorischen Steuerung im unteren Management“
1) Kennzahlen
1) Budgetierung allgemein
- „Berichtswesen und Budgetierung: aus heutiger Sicht echte Controlling-Instrumente?“
- „Von der inputorientierten Budgetierung zu einem leistungsfähigen Controlling-Instrument“
- „Ansatzpunkte für eine fundierte Budgetierung auch in Sekundärleistungsbereichen“
2) Die Budgetierungsverfahren
- „Warum ein Controller das Zero-Base-Budgeting kennen sollte“
- „Wird die mancherorts beliebte Gemeinkostenwertanalyse zu Unrecht in Lehrbüchern
schlechtgeredet?“
- „Das „Novemberfieber“ bei der Budgetierung – Diagnose & Behandlungsmöglichkeiten“
- „Ist das Zero-Base Budgeting angesichts der heutigen betrieblichen Strukturen noch
zeitgemäß?“
- „Die Gemeinkostenwertanalyse – eine Methode mit zwei Gesichtern“
- „Ist die Gemeinkostenwertanalyse eine Budgetierungstechnik?“
1) Budgetierung
Deklaratorische Vorgehensweise
1) Bestimmung des Nutzens und der Kosten aller Leistungen im untersuchten Bereich
2) Kosten-Nutzen-Analyse aller Leistungen im untersuchten Bereich
3) Identifizierung der Leistungen, die ungünstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweisen
4) Bewertung der Leistungseinsparung nach Realisierbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Risiko
5) Streichung überflüssiger oder effizientere Gestaltung ineffizienter Leistungen
6) Neues Kostenbudget ergibt sich aus neuem Erstellungskonzept der Leistungen
- Problematik:
Die Produktanalyse der Gemeinkostenbereiche (Sekundärprodukte) ist hochkomplex
Identifizierung günstiger/ungünstiger Kosten-Nutzen-Verhältnisse ist schwer
Prozess ist mühsam, zeitaufwendig und mit zahlreichen Detailanalysen verbunden
Paradoxon: wenn alle Voraussetzungen erfüllt, hätte man Komplettergebnis über
Leistungen und was sie kosten dürfen Budgetierung erfolgreich beendet
GKWA ist schwierig, anspruchsvoll, nicht leistbar und wird auch nicht praktiziert
Tatsächliche Vorgehensweise
- Leiter der budgetierten Einheit wird Unrentabilität seiner Prozesse mitgeteilt
- Leiter wird um Kosteneinsparungen in unrealistischen Größenordnungen gebeten (zu hohe
Vorgaben, um diese mit Rationalisierungsmaßnahmen der Leistungen zu erreichen)
- Druck der Kosteneinsparung bringt Leiter dazu Teilleistungen auszusortieren
Wichtigkeit der Zusammensetzung des Entscheidungsteams (auch Leistungsnutzer)
- Ergebnis: Merkliche Reduzierung der Leistungen (Bsp. Qualität) und Kosten
Negativkonsequenzen (Imagesenkung) sollen durch Zusammenschluss von Anbieter &
Nutzer vermieden werden (argumentative Lieferanten-Abnehmer-Situation)
- Nachteile:
Budgetfindung basiert auf Argumentationskraft des Leistungsnutzer wenn diese
nicht ihre Stimme erheben, wird Leistungshöhe massiv gekürzt (provokativer Einstieg)
Unverträglichkeit mit Koordinationsauftrag des Controllers: Verstärkung von Principal-
Agent-Problemen und Vertrauensverlust bei Leistungsnutzer
5 Warum die Budgetierung nicht jedes Koordinationsproblem allein lösen kann / Das Beyond
Budgeting als zukunftsorientierter Ansatz?
- Budgetierung gehört nach wie vor zu den häufig eingesetzten Controlling-Instrumenten
- In Wissenschaft und Praxis zunehmende Thematisierung der Mengenplanung, der Kontrolle,
der Motivations- und Belohnungsmethoden
- Adaptive Managementprozesse:
Flexible, outputorientierte Budgetierung auf Basis externer KPI’s aus Wettbewerb
Relative, an Konkurrenzergebnissen orientierte Vereinbarungen zur Leistungssteigerung
Kontinuierlicher Planungsprozess mit unterjähriger Überpüfungen & Anpassungen
Vorrang von kurzfristiger, aktueller Planung vor übergeordnetem „Masterplan“
- Radikale Dezentralisierung:
Entscheidungsdelegation auf möglichst tiefen Hierarchie-Ebenen nach dem Prinzip der
wertorientierten Unternehmenssteuerung
Balanced Scorecards mit Abbildung der Customer Relationship
Activity Based Management unterstützt durch Prozesskostenrechnung
Rollende Forecasts zur Überwindung des Jahrestaktes
Benchmarking zur ständigen externen Orientierung von Zielsetzung & Zielerreichung
Unternehmensweite IT-Systeme für fundiertes dezentrales Handeln
Kapitel 6: Instrumente der Planungsunterstützung
Mögliche Fragestellungen