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Wissenschaftler auf der ganzen Welt arbeiten an einer solchen Lösung. Denn
Phosphor ist einer der wichtigsten Stoffe zum Leben. Ob Mensch, Tier oder
Pflanze – ohne Phosphor würde kein Organismus funktionieren. Doch die
Reserven in der Natur sind begrenzt. Manche Wissenschaftler gehen davon
aus, dass der Stoff vielleicht schon in 50 Jahren nicht mehr wirtschaftlich
abbaubar sein könnte. Andere sprechen von 130 oder 380 Jahren. Trotz
unterschiedlicher Zahlen, die Botschaft ist die gleiche: Phosphor wird einmal
so rar sein wie Öl – nur dass es für Öl bereits Ersatzstoffe gibt, für Phosphor
dagegen nicht.
Das ist vor allem für die Landwirtschaft ein Problem. Phosphor wird als Dünger
auf den Feldern ausgebracht, damit die Pflanzen einen möglichst großen
Ertrag bringen. Nur so lässt sich derzeit die weltweite Nachfrage nach
Lebensmitteln decken. Und je mehr Menschen auf der Erde leben, desto
wichtiger werden Lösungen für eine solche industrielle Massenproduktion. Ein
Ziel ist es daher, den Phosphor wieder zurückzugewinnen – zum Beispiel aus
Abwässern und Gülle.
Fünf Jahre lang hat Bruno Gruber an dieser Technik getüftelt. Nun wartet er
darauf, dass das gesamte Verfahren patentiert wird. Einige
Düngemittelhersteller haben sich seiner Idee bereits angenommen und testen
im eigenen Labor, ob sie sich für die industrielle Massenproduktion eignet.
Aber Gruber ist guter Dinge. Immerhin sei die Herstellung von Kefir-Körnern
sehr einfach, weil sie sich sehr schnell vermehrten. Außerdem seien gerade
verschiedene Brauereien dabei, neue Kefirgetränke auf den Markt zu bringen.
Dabei würden sicher viele Körner als Abfallprodukte entstehen.